DE3839287A1 - Verfahren und hilfsmittel zur nadellosen injektion - Google Patents
Verfahren und hilfsmittel zur nadellosen injektionInfo
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Description
Die hygienischen und ökologischen Anforderungen werden in der Medizin
immer strenger bei wachsendem Kostendruck.
Dies gilt besonders bei Massenaktionen, wie Impfungen oder ähnlich
vorbeugende Maßnahmen, wo oft tausende Menschen in kurzer Zeit eine
Injektion erhalten müssen.
Die für diesen Zweck entwickelten Impfpistolen ohne Nadel haben sich
jedoch nicht bewährt. Eine sterile Massenbehandlung mit ein und derselben
Pistole kann nicht gewährleistet werden.
Überdies kann durch das schnelle Einschießen eines, vergleichsweise
großen Volumens der Medikamente in das Gewebe, dieses lokal geschädigt
oder zumindest arg irritiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und Hilfsmittel anzugeben,
welche diese Nachteile vermeiden, einfachste Handhabung und kosten
sparende Ausführung gestatten.
Erfindungsgemäß wird empfohlen, die Ampullen, welche die Medikamente
enthalten, selbst sozusagen als "Einwegspritze" auszubilden, indem man
sie zumindest teilweise elastisch ausführt und mit einer oder mehreren
Düsen versieht. Bei schlagartiger starker Verformung dringt das Medika
ment aus diesen Düsen direkt als scharfer Strahl in das subcutane Gewebe
ein. Dabei reduziert die Anordnung mehrerer Düsen die Schädigung des
Gewebes, da wesentlich geringere Mengen durch die einzelnen Düsen
injiziert werden.
Eine einfache Ausführung einer solchen Ampulle besteht aus einer harten
Frontplatte aus Kunststoff, möglichst mit mehreren Düsen, die an ihrer
Rückseite eine elastische Membrane trägt, so daß ein Hohlraum entsteht,
in den das Medikament eingebracht wird.
Eine solche Ampulle wird zweckmäßigerweise mit einer Nut versehen,
so daß sie später in eine Aufnahmevorrichtung eingesetzt werden kann.
Um auch etwas größere Volumina aufnehmen zu können, wird erfindungs
gemäß vorgeschlagen, die Membrane als Roll- oder Faltenbalg auszu
führen.
Besonders ein Rollbalg in Form eines Handschuhfingers kann durch einen
Stempel einfach und mühelos ausgepreßt werden. Besonders dann, wenn
man die Außenwandung des Balges formschlüssig abstützt.
Die Handhabung einer solchen Ampulle mit frontalen Düsen wird noch
weiter vereinfacht, indem man sie in eine Platte mit zahlreichen Auf
nahmelöchern einsetzt, die auf der Rückseite mit einer Art Klebefolie
versehen ist, welche einerseits die Ampullen in den Aufnahmelöchern
festhält und gleichzeitig die Düsenöffnungen verschließt.
Auf diese Art kann jede Ampulle mit einer Injektionspistole an der Nut
gefaßt und aus den Aufnahmelöchern "ausgeknöpft" werden. Dabei ver
bleibt die Verschlußfolie an der Rückseite der Platte und die Düsen
sind frei.
Als Injektionspistole dient vorzugsweise eine federvorgespannte Vor
richtung, die einen Stempel mit großer Kraft gegen die Membrane
"schießt".
Besser geeignet ist eine Pistole, deren Feder von einem, kleinen Elektro
motor gespannt wird, um bei Serienbehandlungen nicht zu ermüden und um
Zeit zu sparen.
Bei Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich für diese
neuen Ampullen enorme Vereinfachungen und Vorteile:
Es entfällt das Auspacken und das umständliche Öffnen der herkömmlichen
Ampullen, evtl. mit einer Feile und der Gefahr sich durch Glassplitter
zu verletzen.
Es entfällt das Auspacken und Füllen der Einwegspritze und das Entfernen
von Luftresten aus der Spritze nach dem Füllen.
Aber es entfällt auch das anschließende Entsorgen von allen diesen
vergleichsweise großen Teilen, die alle einer Sonderdeponie zugeführt
werden müssen.
Dem steht die neue erfindungsgemäße Injektionsampulle gegenüber, die
keinerlei Körperkontakt der Injektionspistole zuläßt, vor allem, wenn
die Frontplatte der Ampulle wesentlich größter gestaltet ist als die
Aufnahme in der Pistole.
Fig. 1 bis 4 zeigen Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Ampullen.
Fig. 1 stellt eine einfachste Form dar. Diese Ampulle besteht nur
aus einer Frontplatte (1) mit einer Düse (2) und einer Membrane (3)
in der das Medikament (4) als Flüssigkeit enthalten ist.
Fig. 2 zeigt eine Weiterausbildung des Erfindungsgedankens. Die Front
platte (1) ist wesentlich größer als der Durchmesser des dahinter
liegenden Rollbalges (6), der am Rand (7) mit der Frontplatte (1) durch
Schweißen oder Kleben verbunden ist.
Die Frontplatte (1) trägt in diesem Ausführungsbeispiel sechs Düsen (8),
die kreisförmig um die zentrale Düse (2) angeordnet sind.
Fig. 8 und Fig. 9 zeigen als Beispiel eine Platte (9) mit fünfzehn
Aufnahmelöchern (10), in welche die Ampullen (11) eingesetzt sind.
Auf der Vorderseite der Platte (9) befindet sich die Folie (12), die
vorteilhafterweise unter Vacuum auf die Platte (9) und die Ampullen (11)
aufgebracht wird. Die Folie (12) hält die Ampullen (11) fest und ver
schließt dabei die Düsen (13).
Beim Herauslösen der Ampullen bleibt die Folie (12) an der Platte (9),
wie in Fig. 9 gezeigt, und stört nicht die weitere Handhabung.
Fig. 9 zeigt auch, wie einfach das Entnehmen der Ampulle (26) aus der
als Magazin dienenden Lochplatte (9) ist.
Mit der Injektionspistole (25) wird die Ampulle (26) in ihrer Nut (5)
aufgenommen und mit einer leichten Kippbewegung, wie in Fig. 9 gezeigt,
von der Folie (12) abgezogen.
Besondere Bedeutung kommt auch einer erfindungsgemäßen Injektions
pistole (14) zu, wie in den Fig. 5, 6 und 7 in verschiedenen
Phasen dargestellt.
Fig. 5 zeigt die Pistole (14) in gespanntem Zustand. Dabei befindet
sich der Stempel (15) in der rückwärtigen Lage, in welche er durch den
Getriebemotor (16) mit seiner Gewindespindel (17) und der Hülse (18)
mit ihrem Gegengewinde (19) gebracht wurde. Dabei wandert das Gegen
gewinde (19) mit der Hülse (18) in Richtung der Feder (10) und nimmt
die Federplatte (22) des Stempels (15) mit, die ihrerseits die Feder
(20) spannt, bis der Abzug (21) hinter der Federplatte (22) einrastet.
Die Ampulle (11) ist mit ihrer Nut (5) in der Aufnahme (23) gehalten.
Fig. 6 zeigt die Injektionspistole (14) schußbereit. Vorher wurde
die Hülse (18) vom Getriebemotor (16), der durch einen kleinen Wende
schalter (24) gewendet werden kann, in die dargestellte Lage gebracht.
Die Hülse (18) umschließt jetzt formschlüssig mit ihrer Hohlform (25)
die Ampulle (11) und verhindert dadurch ein Platzen beim Aufschlagen
des Stempels (15). Der Abzug (21) ist bereits entriegelt dargestellt
und der Stempel (15) kann jetzt unter der Kraft der Feder (20) nach
vorne schnellen und verformt dabei die elastische Membrane (3) der
Ampulle (11), wie in Fig. 7 dargestellt. Es ist deutlich die Verformung
des Rollbalges (6) zu erkennen, der sich unter dem Druck des Stempels
(15) nach innen gestülpt und eingerollt hat. Der Motor kann nun wieder
von dem Wendeschalter (24) umgeschaltet werden und bringt wieder die
Injektionspistole (14) in die Lage Fig. 1. Die verbrauchte Ampulle (11)
kann nun herausgenommen und eine neue aus der Platte (9) entnommen werden.
Die dargestellten Ausführungen sind nur als schematische Beispiele zu
verstehen, wobei wesentliche Einzelheiten den Zeichnungen zu entnehmen
sind, z. B. ist der Wendeschalter (24) als Kombination von Endschaltern
denkbar und auch das automatische Auswerfen der gebrauchten Ampullen kann
erfindungsgemäß vorgesehen werden. In diesem Sinn sind die angeführten
Beispiele nicht als einschränkend aufzufassen.
Legende Hz 210
1 Frontplatte
2 Düse
3 Membrane
4 Medikament
5 Nut
6 Rollbalg
7 Schweißrand
8 Düsen
9 Platte
10 Aufnahmelöcher
11 Ampullen
12 Folie
13 Düsen
14 Injektionspistole
15 Stempel
16 Getriebemotor
17 Gewindespindel
18 Hülse
19 Gegengewinde
20 Feder
21 Abzug
22 Federplatte
23 Aufnahme
24 Wendeschalter
25 Hohlform
26 Ampulle
2 Düse
3 Membrane
4 Medikament
5 Nut
6 Rollbalg
7 Schweißrand
8 Düsen
9 Platte
10 Aufnahmelöcher
11 Ampullen
12 Folie
13 Düsen
14 Injektionspistole
15 Stempel
16 Getriebemotor
17 Gewindespindel
18 Hülse
19 Gegengewinde
20 Feder
21 Abzug
22 Federplatte
23 Aufnahme
24 Wendeschalter
25 Hohlform
26 Ampulle
Claims (9)
1. Verfahren zur nadellosen, subcutanen Injektion von Medikamenten
und Hilfsmittel zur Ausübung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ampullen (11), welche die Medikamente (4) enthalten, zu
mindest teilweise elastisch und mit einer oder mehreren Düsen (2, 8)
versehen sind, wobei durch schlagartige, mechanische Verformung
des elastischen Teiles das Medikament durch die Haut des Patienten
injiziert wird.
2. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Front
platte (1) aus hartem Kunststoff mit einer oder mehreren Düsen
(2, 8) versehen und mit einer weichen Membrane (3) zu einem Behälter
verbunden ist.
3. Ampulle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frontplatte (1) eine Nut (5) zur Halterung einer Aufnahme (23)
besitzt.
4. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiche
Membrane als Falten- oder Rollbalg (6) ausgebildet ist.
5. Ampulle nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ampulle (11) in eine gelochte Aufnahmeplatte (9) einsetzbar ist und
die Aufnahmeplatte (9) mit einer klebenden Folie (12) versehen ist,
welche die Ampullen (11) mit ihrer Frontplatte (1) in der Aufnahme
platte (9) festhält und die Düsen (13) verschließt.
6. Ampulle nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ampulle (11) in eine Injektionspistole (14)
mit federvorgespanntem Stempel (15) einsetzbar ist.
7. Ampulle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektions
pistole (14) mit einem Getriebemotor (16) zum Spannen des Stempels
(15) versehen ist.
8. Ampulle nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder
seite der Frontplatte (1) größer als die Frontplatte der Injektions
pistole (14) ist.
9. Ampulle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektions
pistole (14) eine der Form der Membrane (6) angepaßte Aufnahme (23)
besitzt, welche das Platzen der weichen Membrane (6) verhindert, indem
sie diese formschlüssig umschließt.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883839287 DE3839287A1 (de) | 1988-11-21 | 1988-11-21 | Verfahren und hilfsmittel zur nadellosen injektion |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883839287 DE3839287A1 (de) | 1988-11-21 | 1988-11-21 | Verfahren und hilfsmittel zur nadellosen injektion |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3839287A1 true DE3839287A1 (de) | 1990-05-23 |
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ID=6367564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883839287 Withdrawn DE3839287A1 (de) | 1988-11-21 | 1988-11-21 | Verfahren und hilfsmittel zur nadellosen injektion |
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Country | Link |
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