DE3835550C1

DE3835550C1 -

Info

Publication number: DE3835550C1
Application number: DE19883835550
Authority: DE
Inventors: Bernd 4300 Essen De Knoppik
Original assignee: Bergwerksverband GmbH
Current assignee: Bergwerksverband GmbH
Priority date: 1988-10-19
Filing date: 1988-10-19
Publication date: 1990-02-22
Anticipated expiration: 2008-10-20
Also published as: JPH04501083A; WO1990004447A1; EP0439500A1

Description

Die Neuerung betrifft einen querangeströmten Wanderbettreak tor mit Rechteckquerschnitt für körniges Adsorbens, insbeson dere zur Rauchgasentschwefelung und/oder -entstickung, bei dem auf der Anström- und/oder Abströmseite des Gases im Re aktorschacht Leitjalousien und Vorjalousien zur Führung des Adsorbens vorgesehen sind. Solche Wanderbettreaktoren sind beispielsweise aus der DE-AS 19 46 457 bekannt.

Weiterhin ist es aus der DE-OS 36 35 571 bekannt, anstelle von Vorjalousien perforierte Schürzen vor den Leitjalousien anzuordnen.

Die Jalousien und die zugehörigen Vorjalousien bzw. perforier ten Schürzen verbessern die Schüttgutmechanik (Massenfluß) auf der Anström- und/oder Abströmseite des Gases im Reaktor schacht. Es hat sich aber gezeigt, daß in den Ecken zwischen den Jalousien und den seitlichen Begrenzungswänden kein aus reichender Austausch des Adsorbens stattfindet. Vielmehr kommt es im Bereich der Seitenwände zu Anbackungen, die von unten nach oben allmählich ein Zuwachse der Anströmflächen des Re aktors bewirken. In diesen Bereichen wird die Strömungsgeschwin digkeit des Rauchgases erhöht, so daß Adsorbensteilchen aus den Abströmjalousien ausgetragen werden können.

Die Anbackungen erfolgen, weil in den Rauchgasen Staubanteile vorhanden sind, die sich im Zwischenkornvolumen der Adsorbens schüttung ansammeln, diese untereinander verkleben und zudem ein Anbacken an den Seitenwänden und an den Jalousien zur Fol ge haben. Zu verstärkten Anbackungen kommt es, wenn weitere Aerosole hinzukommen, beispielsweise Ammon-Salze, die bei der NO_X-Reduktion in Anwesenheit von Schwefeldioxid entstehen, deren hygroskopische Eigenschaft das Anbacken und Zuwachsen verstärken.

Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Anbackun gen zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird bei querangeströmten Wanderbettreaktoren der eingangs genannten Gattung durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten Merkmale gelöst.

Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen niedergelegt.

Durch die Anordnung von Querjalousien vor den Seitenwänden des Reaktorschachtes und ihre Neigung in Fließrichtung des Adsorbens zu den Reaktorwänden hin, wird im Bereich der Sei tenwände ein Massenfluß im Bereich dieser Seitenwände erzwun gen, der es gar nicht erst zu solchen Anbackungen kommen läßt.

Die Neuerung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispiels weise beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 die anströmseitige Ansicht eines quer angeströmten Wanderbettreaktors gemäß dem Stand der Technik mit seitlichen Anbackungen;

Fig. 2 die Einzelheit A eines Wanderbettreaktors gemäß Fig. 1 mit parallel zu den Seitenwänden angeordneten Querjalousien gemäß der Neuerung;

Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Teilschnitt;

Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 2 in einer teilgeschnit tenen Draufsicht sowie

Fig. 5, 6 und 7 eine andere Ausgestaltung der Querjalousien in den Fig. 2 bis 4 entsprechenden Dar stellungen.

In der den Stand der Technik wiedergebenden Fig. 1 ist der untere Bereich eines Reaktorschachtes 11 dargestellt, der an strömseitig Leitjalousien 2 aufweist, die zwischen den Sei tenwänden 1 und 1 a angeordnet sind. Den Leitjalousien 2 sind Vorjalousien 3 (Fig. 3) zugeordnet, die in Fig. 1 nicht sicht bar sind. Ebenfalls nicht sichtbar ist die Abströmseite des Reaktorschachtes 11, die ebenfalls mit Leitjalousien 2 und Vorjalousien 3 ausgerüstet ist.

Der Reaktorschacht 11 ist mit einer hier nicht abgebildeten Füllung aus Adsorbenskörnern gefüllt, die den Reaktorschacht 11 als Wanderschicht unter dem Schwerkrafteinfluß von oben nach unten durchwandern. Das Abgas, beispielsweise Rauchgas, durchströmt den Reaktorschacht 11 und die darin befindliche Wanderschicht in Querrichtung. Wie im unteren Teil des Reak torschachtes 11 in Fig. 1 angedeutet, bauen sich vor den Sei tenwänden 1, 1 a Anbackungen auf, die im Beispiel bis zu den gestrichelten Linien 12, 13 reichen. Diese Anbackungen entste hen dadurch, daß der Adsorbensfluß im Wandbereich gestört ist.

Sie bestehen aus dem Staubanteil, der aus dem Rauchgas abge schieden wird, und/oder aus anderen Aerosolen, z. B. aus Am mon-Salzen, die bei der NO_X-Reduktion an kohlenstoffhaltigen Adsorbentien mittels Ammoniak und bei Anwesenheit von Schwe feldioxid entstehen und die hygroskopisch sind. In diesem teil weise zugewachsenen Teil des Reaktorschachtes 11 erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des Rauchgases in der verbliebe nen freien Anströmfläche, so daß die Gefahr besteht, daß Ad sorbenskörner durch die Jalousien 2, 3 hindurch auf der Ab strömseite ausgetragen werden.

In den Fig. 2 bis 4 ist die Ausführungsform eines Reaktor schachtes gemäß der Neuerung dargestellt, bei der die vorge nannten Nachteile behoben sind. Vor den Seitenwänden 1 und 1 a des Reaktorschachtes 11 sind Querjalousien 4, 5, 6, 41, 51, 61 in Fließrichtung des Adsorbes zu den Reaktorwänden 1, 1 a hin schräg angeordnet und an den Leitjalousien 2 bzw. Vorjalousien 3 befestigt (Fig. 3). Die Querjalousien 4, 5, 6, 41, 51, 61 bewirken, daß die Adsorbenskörner der Wander schicht beim Durchfließen des Reaktorschachtes 11 auch im Be reich der Reaktorwände 1, 1 a in Bewegung bleiben, so daß auf diese Weise Anbackungen wirksam verhindert werden.

Gemäß einer anderen Ausführungsform der Neuerung können die Querjalousien 8, 9, 10, 81, 91, 101 auch nur im Bereich der Leitjalousien 2 und Vorjalousien 3 angebracht werden, da sich die Anbackungen meistens von den Eckbereichen des Schachtes 11 aus aufbauen, die von den Seitenwänden 1, 1 a und den Leit jalousien 2 bzw. Vorjalousien 3 gebildet werden.

Wie aus den Fig. 2 bzw. 5 ersichtlich ist, empfiehlt es sich, die Querjalousien 4, 5, 6, 41, 51, 61; 8, 9, 10; 81, 91, 101, in Fließrichtung des Adsorbens mit wachsenden Abstän den von den Seitenwänden 1, 1 a anzuordnen. Die Querjalousien 4, 5, 6, 41, 51, 61; 8, 9, 10; 81, 91, 101, können aus Profi len hergestellt sein, die aus gasdurchlässigen oder aus ge schlossenen Blechen bestehen.

Bei Anwendung von Querjalousien werden folgende Vorteile er reicht:

- Entlastung der Seitenwände 1, 1 a vom Schüttdruck des Adsor bens, wodurch der Adsorbensfluß in diesem Bereich erleichtert wird.
- Durch den gleichmäßigen Adsorbensfluß ist auch gewährlei stet, daß Stäube und Ammon-Salze mit abfließen und ausge schleust werden.
- In der Gasströmung werden Druckverluste durch Anbackungen vermieden.
- Da von den Querjalousien 4, 5, 6, 41, 51, 61; 8, 9, 10; 81, 91, 101 nur geringe horizontale Kräfte aufzunehmen sind, ist das Befestigen an den bereits vorhandenen Jalousien 2, 3 ausreichend.

Claims

1. Querangeströmter Wanderbettreaktor mit Rechteckquerschnitt für körniges Adsorbens, insbesondere zur Rauchgasentschwe felung und/oder -entstickung, bei dem auf der Anström- und/ oder Abströmseite des Gases im Reaktorschacht Leitjalou sien und Vorjalousien zur Führung des Adsorbens vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Seitenwänden (1, 1 a) des Reaktorschachtes (11) Querjalousien (4, 5, 6, 41, 51, 61; 8, 9, 10; 81, 91, 101) in Fließrichtung des Adsor bens zu den Seitenwänden (1, 1 a) hin schräg angeordnet sind.

2. Querangeströmter Wanderbettreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Querjalousien (4, 5, 6, 41, 51, 61) über die gesamte Breite des Reaktorschachtes (11) erstrecken.

3. Querangeströmter Wanderbettreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querjalousien (8, 9, 10; 81, 91, 101) im Bereich der Leitjalousien (2) und der Vorjalousien (3) angebracht sind.

4. Querangeströmter Wanderbettreaktor nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeicnet, daß die Querjalousien (4, 5, 6, 41, 51, 61; 8, 9, 10; 81, 91, 101) in Fließrich tung des Adsorbens mit wachsenden Abständen von den Seiten wänden (1, 1 a) angeordnet sind.