DE4040246A1 - Wanderbettreaktor, insbesondere zur behandlung von rauchgasen - Google Patents
Wanderbettreaktor, insbesondere zur behandlung von rauchgasenInfo
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- B01J8/08—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles
- B01J8/12—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles moved by gravity in a downward flow
Description
Die Erfindung betrifft einen Wanderbettreaktor zur
Behandlung von Fluiden, insbesondere von Rauchgasen aus
Kraftwerksbetrieben o. dgl. nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Wie in der DE 37 32 567 A1 angegeben, werden
Wanderbettreaktoren für die Behandlung von Fluiden, z. B.
Rauchgasen, an mehr oder minder feinkörnigen Schüttgütern
verwendet. Das Schüttgut bildet ein von oben nach unten
durch den Reaktor wanderndes Schüttgutbett und wird in den
Reaktor oben eingetragen und unten kontinuierlich, quasi
kontinuierlich oder chargenweise ausgetragen. Im Bereich
des Schüttgutaustrages aus der Behandlungszone ist ein
sogenannter Anströmboden vorgesehen, der einerseits
Austrittsöffnungen für das Schüttgut und andererseits
Eintrittsöffnungen für das zu behandelnde Fluid aufweist.
Dabei ist es wesentlich, daß das zu behandelnde Fluid
möglichst gleichmäßig im gesamten Wanderbettreaktor
verteilt wird, damit das wandernde Schüttgut insgesamt als
Adsorptionsfilter wirkt, d. h. die Schadstoffe werden an
der Oberfläche des Schüttguts gebunden. Die Technik dieser
Adsorptionsfilteranlagen ist hinreichend bekannt und
beispielsweise auch in der WO 87/00 768 mit weiteren
Literaturnachweisen, z. B. DE-PS 32 28 984, beschrieben.
Das Problem bei derartigen Wanderbettreaktoren liegt u. a.
darin, eine möglichst gleichmäßige Verteilung des zu
behandelnden Gases innerhalb des von oben nach unten
wandernden Schüttgutes zu erzielen, wobei eine Optimierung
der notwendigen Schüttgutmenge erforderlich ist. Beim
genannten Stand der Technik erfolgt die Durchströmung der
Schüttgutschicht durch das zu behandelnde Gas im
sogenannten Gegenstromverfahren, d. h. das im Reaktor nach
unten strömende Schüttgut wird im Gegenstrom durch das
nach oben sich bewegende Gas durchströmt.
Weiterhin gibt es sogenannte Querstromanlagen, bei welchen
das von einem zylindrischen oder prismatischen Gehäuse von
oben nach unten strömende Schüttgut quer mit dem zu
behandelnden Rauchgas durchsetzt wird. Das Gas wird dabei
über die gesamte Schüttguthöhe dem Zylindergehäuse mittels
jalousienartigen Schlitzen in der Gehäusewandung
zugeführt. Die Querstromanlagen haben zwar den Vorteil,
daß im Inneren des Reaktors im allgemeinen keine
zusätzlichen Anströmböden erforderlich sind, wie dies in
den eingangs genannten Druckschriften der Fall ist.
Derartige, zur Erzeugung einer gleichmäßigen Verteilung
des Gases dienenden Anströmböden innerhalb des Reaktors
haben nämlich den Nachteil, daß die gleichmäßige Strömung
des Schüttgutes von oben nach unten negativ beeinflußt
werden kann. Damit das gesamte, im Reaktor befindliche
Schüttgut an der Reaktion teilnehmen kann, muß unbedingt
sogenannter Massenfluß im gesamten Reaktor vorliegen. Zur
Definition des Massenflusses wird auf folgende
Literaturstelle verwiesen: A. W. Jenike, Storage and Flow
of Solids, Bulletin 123 of the UTAH Engineering Experiment
Station University of UTAH, USA. Im Gegensatz hierzu würde
bei sogenanntem Kernfluß das Schüttgut nur durch eine von
toten Zonen umgebene Fließröhre abfließen. Da in den toten
Zonen aber kein Feststoffaustausch erfolgt, findet dort
auch nach kurzer Zeit keine Reaktion mit einem
vorbeistreichendem Gas mehr statt.
Das bekannte Querstromverfahren hat jedoch den Nachteil,
daß aufgrund des notwendigen Massenflusses sehr steile und
entsprechend hohe Auslauftrichter notwendig sind, deren
Inhalt nicht seitlich durchströmt wird und die daher an
der Reaktion unbeteiligt bleiben. Ein weiterer Nachteil
des Querstromverfahrens liegt darin, daß zwei
gegenüberliegende Zylinderwände des Reaktors
gasdurchlässig sein müssen. Gleichzeitig muß insbesondere
auf der stromabwärtsliegenden Zylinderwand ein Ausrieseln
und Ausblasen von Feststoff vermieden werden. Dies ist bei
der bekannten Ausbildung der gasdurchlässigen Wände in
Form von jalousienartigen Schlitzen bzw. sich
überlappenden Lamellen nur ungenügend der Fall. Verwendet
man anstelle der Lamellen Siebe, so neigen auch diese sehr
leicht zur Verstopfung. Um deshalb eine genügende
Gasdurchlässigkeit der Schüttung im Querstromverfahren zu
erreichen, ist der Einsatz von Querstromreaktoren auf
relativ grobe Schüttgüter mit einer Korngröße von mehr als
2 mm beschränkt. Weiterhin muß bei kontinuierlichem Abrieb
der nicht ganz zu vermeidende staubförmige Abrieb vor dem
erneuten Einsatz des Schüttguts entfernt werden, da der
Staub die zwischen den größeren Partikeln befindlichen
Strömungskanäle verstopft und damit einen ständigen
Anstieg des Strömungswiderstandes bewirkt.
Querstromreaktoren sind deshalb wesentlich empfindlicher
gegen Abrieb, der deshalb beim Regenerieren entfernt wird
und dabei erhebliche Kosten verursacht.
Nachteilig beim Querstromverfahren ist es weiterhin, daß
die Verweildauer des Gases kürzer ist, als dies bei einem
längsdurchströmten Behälter der Fall wäre. Sowohl der
Gegenstromreaktor als auch der Querstromreaktor weisen
demnach beim Stand der Technik beträchtliche Nachteile
auf.
Sofern in der eingangs genannten WO 87/00 768 ein
Schüttgutbehälter verwendet wird, der in seinem unteren
Bereich keinen sich verjüngenden Auslauftrichter aufweist,
so ist auch mit diesem Behälter ein Massenfluß aufgrund
der zahlreichen Einbauten als Anströmböden nicht möglich,
d. h. es stellt sich ein Kernfluß ein, der zu einem
ungleichmäßigen Durchströmen des Behälters mit Schüttgut
führt.
Gleiches dürfte für die genannte DE 37 32 567 gelten, die
zwar trichterförmige Schüttgutausläufe aufweist. In diesem
Schüttgutauslauf sind jedoch umfangreiche Einbauten in
Form von Anströmböden eingesetzt, die eine gleichmäßige
Durchströmung des gesamten Behälters, d. h. Massenfluß
verhindern.
Der erfindungsgemäße Wanderbettreaktor hat demgegenüber
den Vorteil, daß aufgrund einer speziellen Ausbildung des
trichterförmigen Auslaufes des Schüttgutbehälters
innerhalb des Reaktors sich Massenfluß einstellt, d. h.
das Schüttgut sinkt völlig gleichmäßig über den gesamten
Querschnitt nach unten hin ab und bildet keine separaten
Fließröhren mit diese umgebenden toten Zonen. Weiterhin
wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des
trichterförmigen Auslaufes eine sehr gleichmäßige
Durchströmung des insgesamt gleichmäßig herabströmenden
Schüttgutes erreicht. Das in den Reaktor einzubringende
Gas wird über den jalousienartig aufgebauten
Auslauftrichter mit sich überlappenden Lamellen nahezu
über den gesamten Querschnitt, d. h. bis auf die Größe des
untersten Auslaufquerschnittes, über den gesamten
Behälterquerschnitt des Reaktors verteilt. Insbesondere
sind hierdurch keinerlei innere Aufbauten zur Erzeugung
eines Anströmbodens zur gleichmäßigen Beaufschlagung des
Schüttguts mit zu behandelndem Gas erforderlich. Erst dies
schafft aber die Voraussetzung, daß sich innerhalb des
Behälters stets Massenfluß einstellt, der es erst
ermöglicht, daß das Schüttgut in seinem gesamten
Querschnitt und in seiner gesamten Höhe gleichmäßig mit
Gas durchströmt wird. Erst hierdurch wird eine optimale
Wirkungsweise des Gegenstromverfahrens erzielt. Dabei geht
die Erfindung von dem prinzipiellen Gedanken aus, daß eine
gleichmäßige Beaufschlagung des Behälterinnenraums über
möglichst den gesamten Querschnitt ohne im Inneren des
Behälters angeordnete Anströmböden erfolgen muß. Dies
geschieht durch einen jalousienartig aufgebauten
Massenstrom-Auslauftrichter des Schüttgutbehälters, dessen
seitliche, sich überlappende, lamellenartige Schlitze als
Gaszuführöffnungen über einen weiten Querschnittsbereich
des Behälters dienen. Zwar benützt die WO 87/00 768
ebenfalls mehrere dachförmig aufgebaute Anströmböden, die
jalousienartig oder lamellenförmig aufgebaut sind. Diese
dachförmigen Einbauten stehen jedoch innerhalb des
Behälters und beeinflussen ganz entscheidend den
Strömungsverlauf des abwärts strömenden Schüttguts, so daß
sich hier nur Kernfluß einstellen kann.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen Wanderbettreaktors möglich.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung der
jalousienartigen Einlaßöffnungen am Auslauftrichter des
Behälters derart, daß aufgrund unterschiedlicher
Durchströmquerschnitte unterschiedliche
Einströmwiderstände erzeugt werden. Hierdurch kann eine
gleichmäßige Gasverteilung über die gesamte Trichterhöhe
in Abhängigkeit des Gaseintritts in diesem Behälterbereich
erzielt werden. Dieser, den jalousienartigen
Auslauftrichter für das Schüttgut umgebende
Behälterbereich kann durch einen weiteren trichterförmigen
Behälterbereich oder aber einem zylindrischen
Behälterbereich gebildet werden.
Insbesondere zur Behandlung von Rauchgasen aus
Kraftwerksbetrieben ist gemäß vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung eine besondere Zusammenschaltung der
Wanderbettreaktoren möglich. Dabei kann innerhalb eines
oder mehreren Reaktoren zusätzliche Anströmböden vorhanden
sein, die als Eintrittsöffnungen für zusätzliche
Behandlungsgase dienen.
Zweckmäßigerweise werden derartige Wanderbettreaktoren
übereinander angeordnet, da aufgrund der Schwerkraft das
Schüttgut von einem Reaktor zum anderen in
Hintereinanderschaltung wandern kann. Sofern man diese
Reaktoren in einer Parallelschaltung jeweils mit Rauchgas
beaufschlagen will, kann dies ebenfalls durch übereinander
angeordnete Reaktoren geschehen, wobei das Schüttgut den
gesamten Reaktorquerschnitt jeweils nur einmal durchströmt
und im übrigen durch Einzelrohrleitungen innerhalb oder
außerhalb des jeweiligen Reaktors geführt ist.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer
erfindungswesentlicher Merkmale und Vorteile näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen einzelnen Wanderbettreaktor mit
herabströmendem Schüttgut und aufsteigendem
Rauchgas,
Fig. 2 einen Reaktor nach Fig. 1 mit innerhalb des
Reaktors zusätzlich vorgesehenem weiterem
Anströmboden,
Fig. 3a, 3b jeweils zwei übereinander angeordnete
Wanderbettreaktoren in Reihenschaltung,
Fig. 4 zwei übereinander angeordnete
Wanderbettreaktoren in Parallelschaltung
und
Fig. 5 mehrere übereinander angeordnete und
parallel betriebene Wanderbettreaktoren.
In der Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel für einen
Wanderbettreaktor 1 zur Behandlung von Fluiden 2,
insbesondere von Rauchgasen 2 aus Kraftwerksbetrieben
mittels eines Schüttguts 3, dargestellt. Das Schüttgut 3
besteht z. B. aus Aktivkoks mit einer Korngröße von
z. B. 2 mm. An diesem Aktivkoks findet eine Adsorption
der Schadstoffe im Rauchgas statt. Dieser Vorgang ist in
der einschlägigen Literatur ausführlichst beschrieben.
Der Wanderbettreaktor 1 besteht aus einem zylindrischen
oder prismatischen Behälter 4, der mittels einer oberen,
zentralen Einfüllöffnung 5 im allgemeinen kontinuierlich
mit Schüttgut 3 beschickt wird (Pfeil 6).
Das Schüttgut 3 wandert im Behälter 4 von oben nach unten,
während das im unteren Bereich des Behälters 4
eingebrachte Rauchgas 2 von unten nach oben strömt, so daß
sich ein Gegenstrom ergibt.
Der Behälter 4 weist in seinem unteren Bereich einen sich
nach unten hin verjüngenden Trichter 7 auf, der das
Schüttgut 3 zu einem unteren Schüttgutauslauf 8 führt. Das
aus dem Behälter 4 ausgetragene Schüttgut (Pfeil 9) kann
beispielsweise auf einem Förderband 10 aufgebracht
(Schüttgut 3′) und zur Weiterverarbeitung ausgetragen
werden (Pfeil 11).
In der Fig. 1 ist im unteren Bereich des Behälters 4 ein
Zuführrohr 12 für das Rauchgas 2 und im oberen Bereich ein
Abführrohr 13 für das behandelte und gereinigte Rauchgas
2′′ dargestellt.
Der in der Fig. 1 dargestellte Wanderbettreaktor 1 hat
eine Gesamthöhe von h1, eine Schüttgutgesamthöhe von
h2 und eine wirksame Trichterhöhe von h3. Hieraus
ergibt sich die restliche Schüttguthöhe h4 = h2-h3
im Behälter 4, der einen Durchmesser D aufweist. Der
Öffnungswinkel α des Trichters 7 ist derart in
Abhängigkeit des Fließverhaltens des Schüttguts bestimmt,
daß sich im gesamten Wanderbettreaktor, d. h. sowohl im
oberen Teil des Behälters 4 als auch im Trichterbereich 7
Massenfluß einstellt, d. h. das Schüttgut wandert
gleichmäßig in jedem Querschnittsbereich nach unten und
bildet keine einzelnen Fließröhren mit darumliegenden
Todzonen.
Erfindungsgemäß ist nun der sich nach unten verjüngende
Trichter 7 jalousienartig mit sich überlappenden,
lamellenförmigen Wandabschnitten 14 ausgebildet, die mit
ihren jeweiligen Flächenmittelpunkten 15 auf einer
gemeinsamen Verbindungslinie 16 liegen. Die
Verbindungslinien 16 bilden die Winkelschenkel des Winkels
α. Die einzelnen Wandabschnitte 14 weisen eine Länge s
auf, wobei sich diese Wandabschnitte um ca. 1/3 bis zur
Hälfte ihrer Länge s überlappen. Der Abstand zwischen
jeweils zwei sich überlappenden Wandabschnitten 14 ist mit
"t" bezeichnet. Dieser Abstand bildet den wirksamen
Querschnitt für den Durchtritt des Rauchgases 2.
Der jalousienartige Trichter 7 bildet deshalb zwischen
jeweils zwei benachbarten Wandabschnitten 14 einen
Durchlaßquerschnitt 17 mit der Breite t für den Durchtritt
des von außen an den Trichter 7 heranströmenden Rauchgases
2. Um das Rauchgas an den Trichter 7 heranzuführen, wird
dieses durch das Zuführrohr 12 in einen, den
jalousienartigen Trichter 7 umgebenden weiteren
Außentrichter 18 geführt (Pfeil 19), so daß das Rauchgas
durch sämtliche übereinander angeordnete
Durchlaßquerschnitte 17 durch den jalousienartigen
Trichter 7 in den inneren Bereich des Trichters eintreten
kann. Dieser Rauchgaseintritt ist mit den Pfeilen 20
symbolisch gekennzeichnet. Bereits aus der Fig. 1 wird
hierbei ersichtlich, daß die Eintrittspfeile 20 für das in
den jalousienartigen Trichter 7 eintretende Rauchgas über
den gesamten Querschnitt des Behälters 4 verteilt ist.
Dies ist durch die Verlängerung der Pfeile 20 in Form der
zusammengefaßten Pfeile 21 dargestellt. Mittels des
jalousienartigen Trichters 7 kann deshalb das in den
Wanderbettreaktor eintretende Rauchgas 2 über den gesamten
Querschnitt verteilt werden, ohne daß es zusätzliche
Anströmböden innerhalb des Reaktors bedarf. Als
Anströmboden und damit Verteilungsboden dient somit der
jalousienartige Trichter 7 selbst.
Anstelle des Außentrichters 18, der den eigentlichen
jalousienartigen Massenflußtrichter 7 umgibt, kann auch
ein Zylindermantel 18′ den Trichter 7 umgeben. Dies ist in
der Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Zwischen Außentrichter
18, 18′ und Innentrichter 7 befindet sich im unteren
Auslaufbereich 8 ein Ringspalt 64, durch den eventuell
beim Füllvorgang des Reaktors in diesen Zwischenraum
gelangendes Schüttgut nach unten hin austreten bzw.
ablaufen kann.
Das Rauchgas 2 muß dem jalousienartigen Trichter 7 derart
zugeführt werden, daß aus jedem Durchlaßquerschnitt 17
etwa die gleiche Rauchgasmenge in das Innere des
Schüttgutreaktors eintritt. Hierfür kann sich die
Querschnittsbreite t des Durchlaßquerschnitts 17 über die
Höhe h3 des Trichters 7 ändern, d. h. der
Strömungsquerschnitt wird so gewählt, daß sich die
gewünschte Strömung im Schüttgutreaktor einstellt. Führt
man das Rauchgas 2 mit dem Zuführrohr 12 im oberen Bereich
des Trichters 7 dem Behälter 4 zu, so muß das Rauchgas
nach unten zu den unteren Wandungsabschnitten des
Trichters 7 unter gewissem Druckverlust wandern.
Demzufolge wären die unteren Durchlaßquerschnitte 17
größer auszuführen als die oberen Durchlaßquerschnitte am
jalousienartigen Trichter 7. In der Fig. 1 ist deshalb der
untere Durchlaßquerschnitt 17′ mit einer Breite t1
größer als der obere Durchlaßquerschnitt 17′′ mit einem
kleineren Durchlaßquerschnitt t2.
Das im unteren Bereich des jalousienartigen Trichters in
den Schüttgutreaktor eintretende Rauchgas muß auch eine
größere Steighöhe innerhalb des Schüttgutreaktors durch
das Schüttgut selbst durchwandern, was ebenfalls zu einem
zusätzlichen Druckverlust führt. Auch von daher gesehen
muß sich der Durchlaßquerschnitt 17 zwischen den
Wandabschnitten 14 nach unten hin vergrößern, um den
Strömungswiderstand zu verkleinern.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich
prinzipiell nicht von dem nach Fig. 1. Zusätzlich zum
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist innerhalb des
Schüttgutreaktors, d. h. innerhalb des Behälters 4, ein
zusätzlicher Anströmboden 22 vorhanden, der in seiner
Ausgestaltung prinzipiell den Anströmböden in der
DE 37 32 576 A1 entspricht. Das diesem zusätzlichen
Anströmboden zugeführte Gas 23 strömt in einzelne,
dachförmige Verteilerelemente 24 und von dort aus,
möglichst gleichmäßig verteilt, in den Reaktorraum
(Pfeil 25). Dabei muß der Winkel β so festgelegt werden,
daß sich zwischen den dachförmigen Einbauten wiederum ein
ungestörter Massenfluß einstellt. Der untere
jalousienartige Trichter 7 ist gleich ausgebildet wie zu
Fig. 1 beschrieben, d. h. das diesem Trichter zugeführte
Rauchgas 2 strömt gleichmäßig entsprechend den Pfeilen 20
im Schüttgutreaktor nach oben.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und Fig. 2 strömt das
im Schüttgut 3 behandelte Rauchgas im oberen Bereich des
Behälters 4 aus der Oberfläche 26 des Schüttguts heraus
(Pfeil 27) und gelangt durch das Abführrohr 13 als
behandeltes Rauchgas 2′ nach außen. In Fig. 2 ist
zusätzlich eine Staubabscheidervorrichtung 28
nachgeschaltet, die weitere Staubpartikel vom Rauchgas
trennt. Das so gereinigte Rauchgas 2′′ gelangt über den
Ausgang 29 ins Freie oder in eine weitere
Behandlungsstufe. Im unteren Bereich kann eine
Rückführeinrichtung 30 oder Entsorgungseinrichtung 30 für
die abgeschiedenen Staubpartikel vorgesehen sein.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3a sowie 3b können die
erfindungsgemäßen Wanderbettreaktoren 1 zu einer
kombinierten Anlage zusammengeschaltet sein, wobei der
untere Reaktor 32 die erste Reaktionsstufe und der obere
Reaktor 33 die zweite Reaktionsstufe in einer
Hintereinanderschaltung bildet. So kann das Rauchgas 2 dem
unteren jalousienartigen Trichter 7 zugeführt werden und
die erste Reaktionsstufe des Wanderbettreaktors 32
durchströmen und an seiner Oberfläche gemäß Pfeil 27
austreten. In Fig. 3a strömt dieses austretende, in der
ersten Reaktionsstufe 32 bereits gereinigte Rauchgas 27
direkt nach oben und gelangt zum oberen jalousienartigen
Trichter 7′ der zweiten Reaktionsstufe 33. Im
Ausführungsbeispiel Fig. 3b ist zwischen der unteren
Reaktionsstufe 32 und der oberen Reaktionsstufe 33 eine
Trennwand 34 vorhanden, so daß das aus der unteren
Reaktionsstufe 32 ausströmende Gas 27 über eine Bypass-
Leitung 35 der darüberliegenden Stufe zugeführt werden
kann. Der oberen Reaktionsstufe kann dann sowohl im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3a als auch Fig. 3b ein
zweites Gas 36 zugeführt werden, welches dann lediglich in
der oberen zweiten Reaktionsstufe 33 wirkt. Das Gas 36 muß
dann ebenso wie das in der ersten Reaktionsstufe bereits
gereinigte Rauchgas 27 den oberen jalousienartigen
Trichter 7′ passieren und gelangt in den oberen
Schüttgutreaktor der oberen Reaktionsstufe 33. Beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3b kann das der oberen
Reaktionsstufe 33 zusätzlich zugeführte Gas 36 aufgrund
der Trennwand 34 nicht in Kontakt kommen mit der unteren
Reaktionsstufe 32.
Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 4 handelt
es sich wiederum um zwei übereinander angeordnete jedoch
prinzipiell gleich aufgebaute Wanderbettreaktoren 1 die
eine Gesamtanlage 37 bilden. Im Gegensatz zur
Hintereinanderschaltung der beiden Reaktionsstufen 32, 33
in Fig. 3a, 3b handelt es sich jedoch beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 um eine Parallelschaltung
dieser übereinander angeordneten Schüttgutreaktoren.
Sowohl dem oberen Reaktor 38 als auch dem unteren Reaktor
39 wird über den oberen Einfülltrichter 5 Schüttgut 3
zugeführt, wobei der untere Reaktor 39 dieses Schüttgut
über ein Zentralrohr 40 erhält, welches den gesamten
oberen Reaktor 38 mittig durchläuft und in den unteren
Reaktor 39 mündet. Der obere Reaktor 38 wird durch den das
Zentralrohr 40 umgebenden Ringspalt 41 mit Schüttgut 3
versorgt. Sowohl im oberen als auch im unteren Reaktor 38,
39 herrscht Massenfluß für das Schüttgut 3. Das im unteren
Bereich des oberen Reaktors 38 ausgetragene Schüttgut 3
gelangt nach Durchlaufen des jalousienartigen Trichters 7
in einen zylinderförmigen Abzugsraum 42, der in ein
weiteres Zentralrohr 43 mündet, welches den unteren
Reaktor 39 mittig durchsetzt. Das Schüttgut des oberen
Reaktors 38 durchströmt deshalb lediglich diesen Reaktor
und anschließend das Zentralrohr 43, während das Schüttgut
des unteren Reaktors 39 ebenfalls lediglich diesen Reaktor
durchströmt, da es durch das Zentralrohr 40 diesem
zugeführt wird.
Um im zylinderförmigen Abzugsraum 42 mit einem
trichterförmigen unteren Ansatz 44 ebenfalls Massenfluß
des Schüttguts 3 beim Ausfluß aus dem oberen Reaktor 38 zu
gewährleisten, wird dieser Ausfluß symmetrisch nach unten
in das Zentralrohr 43 geführt. Hierführ weist das den
oberen Reaktor 38 an sich symmetrisch durchsetzende
Zentralrohr 40 in diesem Bereich einen Knick 45 auf, der
in einen Ringspalt 46 mündet. Im unteren Bereich des
unteren Reaktors 39 tritt das Schüttgut des oberen
Reaktors 38 durch das Zentralrohr 43 aus (Pfeil 47),
während das Schüttgut aus dem unteren Reaktor 39 über den
das Zentralrohr 43 umgebenden Ringspalt 48 austritt (Pfeil
49). Das Schüttgut wird deshalb getrennt im oberen und im
unteren Reaktor 38, 39 geführt. In beiden Reaktoren
herrscht Massenfluß.
Das der Anlage 37 zuströmende Rauchgas 2 wird in eine
Abzweigung 50 in einen Teilstrom 51 sowie einen Teilstrom
52 aufgeteilt und über einstellbare Drosselklappen 53
sowohl dem unteren Reaktor 39 als auch dem oberen Reaktor
38 zugeführt. Die Zuführung geschieht dabei wiederum nach
Art der in Fig. 1 beschriebenen Anlage, d. h. über einen
jalousienartigen Trichter 7. Die übereinander angeordneten
Reaktoren werden demnach parallel betrieben, wobei das im
Reaktor 38, 39 jeweils behandelte Rauchgas 2′ im oberen
Bereich jeweils einem Abführrohr 13 zugeführt wird. Dieses
gereinigte Rauchgas wird dann einer gemeinsamen
Abführleitung 53 zugeführt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind die in Fig. 4
übereinander angeordneten, jedoch parallel betriebenen
Reaktoren in einer Vielzahl nebeneinander geschaltet um
eine Gesamtanlage 54 zu bilden. Dabei sind jeweils zwei
übereinander angeordnete Reaktoren derart geschaltet, wie
dies zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 beschrieben ist.
Demzufolge wird jedem oberen Reaktor 38 mittels einer für
jeden oberen 38 und unteren 39 Reaktor gemeinsamen
Zuführleitung 55 Schüttgut aus einem gemeinsamen
Schüttgutbehälter 56 zugeführt, welches jeweils nur einen
der beiden Reaktoren 38, 39 durchläuft und gemeinsam an
der unteren Austragsöffnung 57 auf einem Förderband 58
abgezogen wird. Wie zu Fig. 4 beschrieben, wird das zu
behandelnde Rauchgas 2 an einer Abzweigung 50 in einen
unteren Teilstrom 51 und einen oberen Teilstrom 52
aufgetrennt, der gemäß Anlage nach Fig. 5 wiederum in
einer unteren Abzweigung 59 sowie einer oberen Abzweigung
60 in weitere Teilströme 61, 62 aufgeteilt wird. Diese
Teilströme 61, 62 gelangen dann zu den jeweiligen
jalousienartigen Trichtern 7 jedes einzelnen
Wanderbettreaktors. Das zu reinigende Gas durchströmt
demnach nur einen einzigen Wanderbettreaktor und gelangt
am jeweiligen oberen Ende in das Abführrohr 13 und von
dort aus über eine Ableitung 63 zu einer gemeinsamen
Abführleitung 53.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 handelt es sich
deshalb um parallelgeschaltete sowohl übereinander als
auch nebeneinander angeordnete Wanderbettreaktoren.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen ohne
eigenen erfinderischen Gehalt.
Claims (9)
1. Wanderbettreaktor zur Behandlung von Fluiden,
insbesondere von Rauchgasen aus Kraftwerksbetrieben oder
dgl., mittels eines Schüttguts im Gegenstromverfahren,
wobei das Schüttgut von oben nach unten wandert und das
Fluid, insbesondere Rauchgas kontinuierlich von unten nach
oben strömt, mit einem zylindrischen oder prismatischen
Behälter für das Schüttgut, der in seinem unteren Bereich
einen sich nach unten verjüngenden Trichter aufweist,
wobei das Schüttgut im Behälter sowie im Trichter in jedem
Querschnitt gleichmäßig nach unten sinkt (Massenfluß) und
mit einem im unteren Bereich des Behälters angeordneten
Anströmboden zur gleichmäßigen Verteilung des Fluids bzw.
Rauchgases über den Behälterquerschnitt, dadurch
gekennzeichnet, daß der sich verjüngende Trichter (7) aus
jalousienartig sich überlappenden Wandabschnitten (14)
besteht, die einen Durchlaßquerschnitt (17) bzw.
Durchlaßöffnungen (17) für das Fluid bzw. Rauchgas bilden,
wobei der Neigungswinkel (α) des jalousienartigen
Trichters (7) derart ausgebildet ist, daß sich Massenfluß
des Schüttguts (3) innerhalb des gesamten
Wanderbettreaktors einstellt und daß die
Durchlaßquerschnitte (17) zwischen den Wandabschnitten
(14) des jalousienartigen Trichters (7) derart ausgebildet
sind, daß das von außen radial an den jalousienartigen
Trichter (7) herangeführte Fluid/Rauchgas über den
Behälterquerschnitt gleichmäßig den Wanderbettreaktor (1)
durchsetzt.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzbreite (t) des Durchlaßquerschnitts (17)
des jalousienartigen Trichters (7) über die Höhe (h3)
des Trichters variabel und je nach Anströmung des Fluids
bzw. Rauchgases derart ausgebildet ist, daß sich eine über
den Trichterquerschnitt gleichmäßige Fluidverteilung
ergibt.
3. Reaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der jalousienartige Trichter (7) von
einem weiteren geschlossenen Behältertrichter (18) umgeben
ist, der einen größeren Öffnungswinkel und eine geringere
axiale Höhe (h5) aufweist, als der jalousienartige
Trichter (7), wobei vorzugsweise zwischen Außentrichter
(18) und Innentrichter (7) ein Ringspalt (64) im unteren
Auslaufbereich (8) vorgesehen ist.
4. Reaktor nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Fluidzuführrohr (12) im oberen Bereich des
jalousienartigen Trichters (7) in den Behälter (4)
einmündet, wobei der Durchlaßquerschnitt (17) zwischen den
Wandabschnitten (14) des jalousienartigen Trichters (7)
von oben nach unten hin zunimmt (t1 < t2).
5. Wanderbettreaktor insbesondere zur Behandlung von
Rauchgasen aus Kraftwerksbetrieben oder dgl. nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der jalousienartige Trichter
(7) den ersten Anströmboden für das Rauchgas (2) bildet
und daß oberhalb des jalousienartigen Trichters (7) ein
weiterer Anströmboden (22) zur Zuführung eines weiteren
Gases (23), z. B. Ammoniak, vorgesehen ist.
6. Wanderbettreaktor insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Wanderbettreaktoren
(1) mit jeweiligem Jalousientrichter (7) übereinander
angeordnet sind, wobei der Schüttgutstrom des Schüttguts
(3) in Reihenschaltung (Fig. 3) oder in Parallelschaltung
(Fig. 4, 5) durch die Behälter geleitet ist.
7. Reaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Reihenschaltung des Schüttgutstromes (3) die
Rauchgasbehandlung zweistufig erfolgt, wobei das Rauchgas
(2) zunächst einer unteren ersten Reaktionsstufe (32) über
den unteren ersten jalousienartigen Trichter (7) des
ersten Behälters und danach einer oberen zweiten
Reaktionsstufe (33) über einen oberen jalousienartigen,
trichterförmigen Anströmboden (7′) des oberen zweiten
Behälters zuführbar ist und wobei dem oberen zweiten
Reaktionsbehälter (33) über den zweiten oberen
jalousienartigen Trichter (7′) ein weiteres Gas (36)
zuführbar ist.
8. Reaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Parallelschaltung übereinander angeordneter
Wanderbettreaktoren (38, 39) das Schüttgut (3) dem unteren
Reaktor (39) über ein Zentralrohr (40) im oberen Reaktor
(38) zuführbar ist und daß das aus dem oberen Reaktor (38)
abgezogene Schüttgut über ein Zentralrohr (43) durch den
unteren Reaktor (39) gemeinsam mit dem Schüttgut aus dem
unteren Reaktor (39) an dessen unterem Bereich abführbar
ist.
9. Wanderbettreaktor nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von übereinander
angeordneten, parallelgeschalteten Wanderbettreaktoren
(38, 39) nebeneinander angeordnet sind und gemeinsam in
einer Parallelschaltung mit Schüttgut beaufschlagbar
(Leitungen 55) und vom Schüttgut entsorgbar (Austrag 57)
sind, wobei der obere und der untere Behälter (38, 39)
jeweils mit gleichem Rauchgas in einer Parallelschaltung
beaufschlagbar ist.
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DE19904040246 DE4040246A1 (de) | 1990-02-20 | 1990-12-15 | Wanderbettreaktor, insbesondere zur behandlung von rauchgasen |
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DE4005226 | 1990-02-20 | ||
DE19904040246 DE4040246A1 (de) | 1990-02-20 | 1990-12-15 | Wanderbettreaktor, insbesondere zur behandlung von rauchgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4040246A1 true DE4040246A1 (de) | 1991-08-22 |
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ID=25890318
Family Applications (1)
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