DE383543C - Bremsbeschleuniger fuer Druckluftbremsen - Google Patents

Description

• Bremsbeschleuniger für Druckluftbremsen. Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremsbeschleuniger nach Patent 383542 und bezweckt eine Verbesserung der durch diesen erreichten Wirkung, die darin liegt, daß die Expansionskammer bei ihrer Entlüftung ihren Inhalt nicht in die Atmosphäre entweichen läßt, wo er nutzlos verlorengeht, sondern an den Bremszylinder abgibt, so daß der Bremskolben sogleich bei Einleitung der Bremsung rasch vorwärts getrieben wird; gleich darauf wird, wie beim Gegenstand des Hauptpatents, die Hauptleitung zwecks weiterer Beschleunigung bzw. Verstärkung der Bremswirkung entlüftet. Bei einer Betriebsbremsung, die durch. eine geringe Luftabzapfung aus der Hauptleitung erreicht wird, wird zwar die Verbindung zwischen der Expansionskammer des Bremsbeschleunigers und dem Bremszylinder ebenfalls hergestellt, die Entlüftung der Hauptleitung jedoch unterbleibt in diesem Fall. Es wird daher bei der Schnellbremsung gegenüber der- Betriebsbremsung eine gesteigerte Beschleunigung der Bremswirkung erzielt.
• Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in zwei verschiedenen Ausführungsformen in der der gelösten Bremse entsprechenden Stellung dargestellt.
• Abb. i zeigt den Bremsbeschleuniger mit Auslaßöffnungen; die durch Ventile überwacht sind.
• Abb.2 zeigt den Bremsbeschleuniger mit durch einen Steuerschieber überwachten Auslaßöffnungen.
• Die Einrichtung nach Abb. i entspricht im allgemeinen derjenigen nach dem Hauptpatent, nur sind bei dieser Ausführungsform die Stoßstangen h, die zur öffnung des Leitungsauslaßventils e dienen, erheblich kürzer als bei der Ausführungsform nach dem Hauptpatent, sodaß der Steuerkolben b einten Teil seines Hubes, der hinreichend ist, um die Füllnut o für die Expansionskammer zu überschleifen und das Auslaßventil v zu öffnen, zurücklegen kann, ohne das Ventil e aufzustoßen.
• Bei einer Betriebsbremsung wird infolge Verminderung des Hauptleitungsdruckes der Steuerkolben b unter dem Einfluß der in der Expansionskammer befindlichen Druckluft so weit nach unten gedrückt, daß die Füllnut o überschlifffen und das Ventil v geöffnet wird. Ein Teil des Kammerinhalts entweicht dabei ir_ den Bremszylinder. Der Druck in der Expansionskammer sinkt infolgedessen. Sobald er unter das Maß des auf der Unterseite des Kolbens b sich geltend machenden, nur wenig herabgeminderten Hauptleitungsdruckes gesunken ist, wird der Kolben b wieder nach oben gedrückt, das Ventil v wird geschlossen, und durch die Füllnut o wird die Expansionskammer wieder mit dem in der Leitung herrschenden Druck aufgefüllt. Bei einer Schnellbremsung, die bekanntermaßen durch starkes Allassen von Leitungsluft einge'eitet wird, wird der Kolben b rasch bis in seine witerste Endlage gedrückt. Infolgedessen wird zunächst (las @-entil v geöffnet. und sogleich darauf wird auch das Leitungsauslaßventil e gegen die Wirkung der den Ventilträger g von unten belastenden Feder f aufgestoßen, so daß die Hauptleitungsluft in die Kammer c eintreten kann, von der aus sie durch den ins Freie führenden Rohrstutzen d entweicht.
• Bei der Einrichtung nach Abb. 2 befindet sich im Schieber s das starr mit dem Kolben b verbundene Abstufungsventil v. Der Schieber selbst ist mit dem Kolben b in der bei Steuerventilen für Druckluftbremsen bekannten Art mittels einer rahmenförmigen Kolbenstange mit Spiel verbunden. Wird bei einer Betriebsbremsung der Hauptleitungsdruck um ein geringes Maß herabgesetzt, so verschiebt sich der Kolben b so weit nach unten, daß zunächst das Ventil v geöffnet wird und der Schieber s sich mit der Mündung des Kanals p über die ins Freie führende Bohrung q legt. Die Luft der Expansionskammer entweicht dann über die Bohrung r, das geöffnete Ventil v, den Kanal p und die Bohrung q ins Freie bzw. in den an die Bohrungq angeschlossenen Bremszylinder. Bei einer Schnellbremsung geht der Kolben b so weit herab, daß die Muschel im Schieber r die Kanäle e und d und damit die Hauptleitung mit der Außenluft verbindet. Eine in einem lappenförmigen Ansatz des Schiebers vorgesehene kleine Bohrung t legt sich über die Öffnung q und läßt den Inhalt der Expansionskammer allmählich in den Bremszylinder abfließen. Sobald der Druck in der Kammer unter den Hauptleitungsdruck gesunken ist, hebt letzterer den Kolben b an und bringt den Schieber s in die in A bb. 2 dargestellte Normallage zurück.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Bremsbeschleuniger für Druckluftbremsen nach Patent 383542, bei dem ein einerseits unter Hauptleitungsdruck, anderseits unter dem Druck einer Expansionskammer stehender Steuerkolben ein eineu Hauptleitungsausla$ überwachendes Ventil bzw. einen Gleitschieber steuert und mit einem den Auslaß der Expansionskammer überwachenden Organ verbunden- ist, das der vorerwähnte Gleitschieber sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Organ bei Schnellbremsungen die Expansionskammer öffnet und mit dem Bremszylinder verbindet, bevor der Leitungsauslaß geöffnet wird.