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Destillationsblase.
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Die bisher bekannten Blasen zum Destillieren von Fettsäuren u. dgl.
haben den Nachteil, daß die Wandungen derselben übermäßig erhitzt werden müssen,
um in der Mitte der Blase eine genügend hohe Temperatur zu erzielen. Dies hat zur
Folge, daß der Inhalt der Blasen an den Wandungen Qualitätsbeeinträchtigungen und
Verluste durch Zersetzung erleidet.
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Dieser Nachteil soll gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden
werden, daß zwischen der äußeren Wandung der Destillationsblase und einem inneren,
den Destillierraum bildenden Gehäuse ein als Dampfhemd dienender Zwischenraum vorgesehen
ist, so daß daher nur die äußeren Wände der Blase vom Feuer umspült werden, nicht
aber die Wandungen der eigentlichen inneren Destillationskammer, wobei sowohl die
Blase wie auch die Destillierkammern nach unten hin allmählich enger werden.
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Es sind zwar seit längerer Zeit mit Dampfmänteln versehene Kochkessel
bekannt, doch bilden diese Mäntel lediglich mit einer ruhenden Sattdampfschicht
gefüllte, geschlossene Hohlräume, welche durch die unten offenen und konstant mit
überhitztem Dampf durchströmten Zwischenräume der neuen Erfindung wirksam und zweckdienlicher
ersetzt werden.
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Ferner sind auch Apparate bekannt geworden, welche bezüglich der
darin ausgebildeten, teils geraden, teils schräg angeordneten Platten eine gewisse
Ähnlichkeit mit den ringförmigen Platten 4 der neuen Blasen besitzen, sich aber
doch ganz wesentlich von letzteren dadurch unterscheiden,. daß sie keine erhöhten
Ränder besitzen und eine eckige Ausführungsform der betreffenden Apparate bedingen,
I ei den sonst gebräuchlichen zylindrischen Gefäßformen jedoch technisch ganz unmöglich
sind.
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Aber auch ganz abgesehen hiervon unterscheiden sich diese beiden
Apparatformen dadurch von der neuen Erfindung, daß die eine nur für die Konzentration
wässeriger Lösungen verwendbar ist, weil die Feuergase direkt in den Kochraum treten,
und die andere keine Feuerheizung besitzt.
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Die den Gegenstand der vorliegenden neuen Erfindung bildende Destillationsblase
hat ringförmigen Querschnitt und ist stufenförmig algesetzt. Durch auf den Abstufungen
ruhende ringförmige Platten 4 mit wechselseitigen Randschlitzen, wie nachstehend
näher beschrieben, werden nicht nur nach unten, entsprechend der Abnahme des Destillationsmaterials,
allmählich kleiner werdende Einzelkammern gebildet, sondern es wird dadurch auch
der von dem Material zurückzulegende Weg in Schlangenlinienform verlängert.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
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Abb. I ist ein senkrechter Schnitt, Abb. 2 ein Grundriß.
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Die Blase B besteht in der Hauptsaehe aus konzentrischen, konisch
gestalteten Mänteln I, Ia und 2, 2a, welche so dimensioniert sind, dafi zwischen
den inneren Wandungen 2, 2a und den äußeren I, Ia ein enger Zwischenraum
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entsteht, welcher das Dampfhemd zwischen den Mänteln, 1, 1a und 2, 2a bildet und
von dem zur Arbeit nötigen, überhitzten Wasserdampf auf seinem Wege nach dem Blasen
innern durchströmt kzw. ausgefüllt wird.
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Die inneren Wandungen 2, 2a--sitld stufenweise abgesetzt und die
dadurch gebildeten Abstufungen durch ringförmige Platten 4 mit wechselseitigten
Randschlitzen 5 abgedeckt, so daß die nach abwärts immer kleiner werdenden Destillationskammern
G entstehen und an der tiefsten Stelle die Rückstand- (Teer-) Sammelrinne 9 resultiert,
welche mit einem Ablaßstutzen 10 und Regulierhahn versehen ist.
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Der Arbeitsvorgang findet nun so statt, daß das Rohmaterial aus einem
etwas erhöht stehenden Reservoir mittels rohr 11 in den durch Ummantelung des Destillationsgasabzugsrohres
entstehenden heißen Zwischenraum 12 geleitet wird, dann wird die hier hochgradig
erwärmte Flüssigkeit mittels Rohrverbindung 13 in das ringförmige, mit kleinen Löchern
versehene Verteilungsrobr 14 geleitet Während die zu behandelnde Flüssigkeit sich
nun in ganz dünner Schicht über die oberste Abdeckplatte 4 verteilt und die Vergasung
der leichter siedenden Anteile beginnt, tropfen die schwerer siedenden durch den
obenerwähnten Randschlitz 5 der oberen Al) deckplatte auf die den Boden der zweiten
Destillationskammer bildende nächste Platte 4 usf., bis der unvergasbare Rückstand
in die Sammelrinne 9 gelangt und hier nach Bedarf durch das Ablaßrohr entleert werden
kann.
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Die infolge der Konizität der Blasenwandungen nach unten stetig zunehmende
Verkleinerung der Destillationskammern 6 entspricht ungefähr der durch Vergasung
eines großen Teiles der Destillationsflüssigkeit allmählich abnehmenden Flüssigkeits-
und Gasmenge und verhindert dadurch eine unerwünschte Expansion und damit einhergehende
Abkühlung der Gase, welche gerade am Ende der Destillation höhere Temperaturen als
zu Anfang erfordern.
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Die Beheizung der Destillierkammern 6 und deren Wandungen erfolgt
durch auf etwa 1/4 atom. tberdruck entspannten Wasserdampf, welcher in der im inneren
Feuerungsraum hängenden Rohrschlange 15 bis auf die jeweils erforderliche Destillationstemperatur
von etwa 120 bis 350°C überhitzt und dann an mehreren Stellen in die Mantelzwischenräume
3 geleitet wird. Nach Durchströmung letzterer tritt der überhitzte Wasserdampf in
die Rückstandsammelrinne 9 und alsdann von hieraus aufwärts in die Destillationskammern
6, um dieselben zu heizen und zugleich alle daselbst entstandenen und sich ansammelnden
Gase aufwärts strömend in die Sammelhaube I7 zu treiben und schließlich durch das
als Vorwärmer dienende Abzugsrohr in den Kühler bzw. die Fraktionierkolonne zu schaffen.
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Die in den verschiedenen Phase aufteretenden Temperaturen können
durch über dem Norwärmer 12 im Dampfverteiler I6 und in der Gassammelhaube 17 angeordnete
Thermometer kontrolliert und mittels der Regulierklappe I8 genau reguliert werden,
welche die Feuerungsgase ganz oder teilsweise zwingt, entweder den Feuerungsraum
und die Überhitzerrohrschlange zu beheizen oder durch die Feuerzüge direkt nach
dem Schornstein zu ziehen bzw. nach Öffnung des Essenschiebers unmittelbar in die
Esse abzuströmen.
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Der das Dampfhemd bildende Zwischenraum 3 verhütet eine direkte Berührung
der inneren Blasenwandungen 2 mit den Heizgasen der Feuerung und schützt diesell
e deshalb vor der Gefahr der Uberheizung; andererseits ermöglichen die von den Feuergasen
mehr oder minder bstrichenen äußeren Wandungen 1,dem Dampfhemd 3 die Wärme wieder
zuzuführen, welche die überhitzten Wasserdämpfe an die Destillierkammern abgeben,
und begünstigen damit die möglichst konstante Temperatur.
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Die Vorrichtung eignet sich für die kontinuierliche Destillation
von Fettsäuren, AIineralölen, Glyzerin usw. und ferner zur Desodorisierung übelriechender
Ole und Fette, wie z. B. harzöl, Kokosfett, Tran und tierlsche Abfall fette.