DE3834054C3 - Hitzeschild - Google Patents
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- F02B77/11—Thermal or acoustic insulation
Description
Die Erfindung betrifft ein Hitzeschild zur Abschirmung von
Wärmestrahlung.
Hitzeschilder werden im Kraftfahrzeugbau zur Ab
schirmung temperaturempfindlicher Bauteile und Baugruppen von
Wärmequellen und Wärmezentren eingesetzt.
Aufgrund der immer stärker zunehmenden kompakten Bauweise bei
Motoren und dem gesamten Kraftfahrzeug können beispielsweise
elektronische Baugruppen ebenso wie Motorteile aus Kunststoff
oder kunststoffähnlichen Materialien in der Nähe stark wärmeab
strahlender Motorkomponenten angeordnet werden. Unter Berück
sichtigung der hohen spezifischen Motorleistungen besteht bereits
jetzt die Forderung, wärmesensible Bauteile und Baugruppen mög
lichst gut vor zu starker Wärmebelastung zu schützen.
Neben dem Motor selbst ist der gesamte Abgasstrang, insbesondere
dann, wenn er mit einem Katalysator ausgerüstet ist, eine wesent
liche, kritische Wärmequelle gegenüber der z. B. elektrische Ka
bel, andere wärmeempfindliche Bauteile und auch der Fahrzeugbo
den geschützt werden müssen.
Bisher setzt man in diesen Bereichen z. B. mit Aluminiumfolie ka
schierte Pappen, reine Metallteile oder neuerdings auch zwischen
zwei Spießblechlagen eingespannte Pappen oder auch gewebearmier
te Materialien ein. Gegebenenfalls werden auch nur Pappen oder
bitumenähnliche Werkstoffe an weniger kritischen Stellen der
Wärmeisolation eingesetzt.
Bei diesen vorausgehend erwähnten und bisher bekannten Alter
nativen der Wärmeisolation speziell im Fahrzeugbereich muß
man es vor allen Dingen als Nachteil ansehen, daß die Wärme
durchgangszahl auch bei höheren Temperaturen weitgehend kon
stant bleibt. Dies bedeutet, daß man bei stärker werdender
Wärmestrahlung etwa eine gleichbleibende Wärmeableitung er
reicht, so daß hierdurch kein ausreichender Schutz für tempe
raturempfindliche Baugruppen möglich ist.
Andererseits haben kaschierte Materialien auch den Nachteil,
daß sie nur bedingt biegesteif sind, so daß Versteifungsproble
me auftreten können. Beim Einsatz reiner Blechteile, wie es
heute häufig der Fall ist, erreicht man nur eine sehr beschränk
te Wärmeabschirmung. Andere, neuerdings erkennbare Abschirm
konzepte auf Spießblechbasis oder mit Gewebearmierungen lassen
sich nur bedingt umformen, so daß sie in ihrer Geometrie be
grenzt sind. Bei diesen Materialien besteht auch der Nachteil,
daß sie bei Anwendung im Hochtemperaturbereich keine ausreichen
de Bauteilsteifigkeit aufweisen.
Aus der US-PS 2,576,698 ist ein Hitzeschild mit einer all
seitig abgedichteten Verkleidung eines Isoliermaterials be
kannt. Die Verkleidung besteht aus einem äußeren Blechteil
und einem inneren Blechteil, welche unter Ausbildung eines
hermetisch abgedichteten Innenraums randseitig verbunden
und zu einer weitgehend zylindrischen Fläche angeordnet
werden. Zu diesem Zweck weist der innere Blechteil Nuten
auf, welche das Biegen der gesamten Schutzhülle un
terstützen sollen.
Aus der DE-OS 28 02 778 ist ein Hitzeschild bekannt, das
aus zwei mechanisch miteinander verbundenen Schichten mit
unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten besteht.
Ein derartiges Hitzeschild wird dort in einem Fluiddurch
gang angeordnet, wobei durch die Verformung des Hitze
schildes der Fluiddurchgang bei einer stärkeren Tempe
raturerhöhung verringert wird.
Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Hitzeschild mit relativ
einfachem Aufbau zu konzipieren, das wärmetechnisch eine An
passung an die auftretende Wärmebelastung ermöglicht und auch
mechanisch sowohl hinsichtlich Herstellung wie Einsatzbereich
gut anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Hitzeschild durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Der wesentliche Gedanke der Erfindung kann daher in dem Prinzip
gesehen werden, das Hitzeschild mit mindestens zwei Flachmate
rialien, nämlich mit einem inneren, eine vorgegebene Profilierung oder Sickung
aufweisenden Flachmaterial und einem äußeren, der Wärmequelle
abgewandten Flachmaterial, und einem dazwischen liegenden Luftspalt aufzubauen, so
daß sich bei zunehmender Temperatur der Luftspalt automatisch
erweitern kann und damit im Sinne einer Selbstregulierung ein
verstärkter Isolationseffekt gegenüber der Wärmestrahlung er
reicht wird. Die Flachmaterialien, die in einfachster Weise aus zwei
Blechen bestehen, sind in parallel zueinander liegenden Randbereichen so miteinander verbunden, daß ein
dazwischen liegender Abstandsspalt mittels der da
zwischen vorhandenen Luftschicht als Wärmeisolator wirkt, wobei
durch die vorgegebene Profilierung oder Sickung und Materialwahl bei zunehmender Erwär
mung das innere Flachmaterial in Richtung Wärmequelle selbstregulierend eine Ausdehnung oder Ausbauchung erfährt.
Die Wärmeausdehnungscharakteristik der Flachmaterialien, ins
besondere der Bleche, kann materialmäßig
und formmäßig realisiert werden. Vorteil
hafterweise wird vorgesehen, daß das der Wärmequelle zuge
wandte Blech eine dünnere Materialstärke hat und
durch vorgegebene Profilierung oder Sickung bei zuneh
mender Erwärmung eine Ausdehnung oder Ausbauchung in Richtung
der Wärmequelle erfährt. Bei dem nur an den Längs
seiten der Bleche verbundenen Hitzeschild wird auf diese
Weise eine Volumenvergrößerung des Abstandsspaltes zwischen
den Blechen herbeigeführt, wodurch ein größeres Luftvolumen,
mehr oder weniger statisch oder auch dynamisch, als Isolator
schicht zwischen den Blechen zur Verfügung steht.
Sofern die Größe des Abstandsspaltes zwischen den Blechen oder
auch die Luft selbst als Isolator noch eine unzureichende Wärme
dämmung ergeben, kann die Innenseite eines oder beider Bleche
mit einer Wärmedämmschicht versehen sein. Dabei
wird auch trotz einer Dämmschicht eine Luftströmung auf
rechterhalten.
Zur Verbesserung der Wärmeabstrahlung bei Blechmaterialien wer
den diese möglichst beidseitig mit hellen, glänzenden Oberflä
chen ausgestattet, wofür beispielsweise eine Vernickelung, Ver
zinkung, Alu-Platierung oder auch die Herstellung aus einem
Edelstahl selbst in Frage kommen. Der Abstand zwischen den bei
den Blechen kann durch eingebrachte Sickungen vorgegeben werden.
Im Hinblick auf die Steifigkeit eines derartigen Hitzeschildes
kann die entsprechende Auslegung der Sickung im einen oder an
deren Blech hierzu verwendet werden. Geeigneterweise hat das
der Wärmequelle abgelegene Blech eine etwas größere Material
stärke, so daß hierüber im wesentlichen die erforderliche Stei
figkeit, aber auch die Befestigungsmöglichkeit mit den Fahr
zeugteilen erreicht wird.
Anstelle einer Sickung des der Wärmequelle zuge
wandten Bleches ist auch eine Vorbiegung denkbar, da
mit auf diese Weise die Wärmeausdehnungsrichtung des
Hitzeschildes vorgegeben werden kann. Die Einbrin
gung von Sicken, die primär einer Versteifung dient,
kann auch zur Vermeidung von Vibrationseffekten ge
nutzt werden.
Besonders geeignet erscheint jedoch die Verbindung
der Bleche nur allein längs zweier parallel verlaufender
Ränder, so daß zwischen den Innenflächen der Bleche
ein Luftströmungskanal vorhanden ist, der durch den
Ausbauchungs- und Erweiterungseffekt des innen lie
genden Flachmaterials eine stärkere Wärmeabfuhr bzw.
Wärmedämmung ermöglicht. Diese Verbindung der
Bleche weist zudem den Vorteil auf, daß für den Aus
dehnungseffekt des inneren Bleches im Sinne eines
"Membraneffektes" die Ausdehnungsrichtung vorgege
ben werden kann und diesbezüglich keine Behinde
rungseffekte bestehen.
In Fällen, in denen eine noch stärkere Wärmedäm
mung bzw. Wärmeableitung erforderlich ist, bietet sich
auch ein mehrschichtiger Aufbau des Hitzeschildes an.
Es können daher anstelle von zwei Blechen weitere Ble
che mit oder ohne Ausdehnungscharakteristik vorge
schaltet werden, wobei auch in den Zwischenbereichen
mit Luft und Isoliermaterialien gearbeitet werden kann.
Die Verbindungsbereiche der zwei oder mehr Bleche
werden möglichst klein gehalten, damit eine möglichst
große Fläche des Abstandsspaltes zur Wärmeableitung
und zur Isolation genutzt werden kann.
Bei mehrschichtigem Aufbau
kann die Wärmeenergie zwischen den Lagen besser re
duziert werden, wodurch eine Reduzierung des Wärme
übergangs erreicht wird. Die Befestigung des Hitze
schildes erfolgt üblicherweise auf der sozusagen "kalten
Blechseite", die der Wärmequelle abgewandt ist.
Mit dem Aufbau eines derartigen erfindungsgemäßen
Hitzeschildes erreicht man, daß sich das der Wärme
quelle zugewandte Flachmaterial stärker dehnt als das
dahinter liegende, wobei die Dehnung in
Richtung der Wärmequelle erfolgt. Auf diese Wei
se kann der in beliebiger Querschnittskonfiguration
vorliegende Abstandsspalt bzw. Luftspalt zwischen den
Blechen sich vergrößern, so daß dadurch ein besserer
Isolationseffekt statisch oder dynamisch eintritt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines sche
matischen Beispiels noch näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine perspektivische Darstel
lung eines Hitzeschildes, wobei die Ausdehnungscha
rakteristik durch unterbrochenen Linienzug dargestellt
ist.
Das in der Figur gezeigte Hitzeschild 1 besteht im
wesentlichen aus zwei etwa rechteckförmigen, relativ
dünnen Blechen 2, 3. Das Blech 2 ist dabei der nicht
gezeigten Wärmequelle zugewandt, während das Blech
3 der Wärmequelle abgewandt ist. Die Bleche sind an
ihren Längsrändern im Randbereich 6, 7 miteinander
durch eine Umfalzung 12 des Bleches 3 verbunden.
Das innere Blech 2 greift mit seinem Rand 13 unter
die Falzung 12 und ist angrenzend an die Falzung etwa
rechtwinklig oder Z-förmig auf einen Abstand zum
Blech 3 abgebogen bzw. tiefgezogen. Die Hauptfläche
des inneren Bleches 2 verläuft daher in einem Abstand,
so daß zwischen den Blechen 2, 3 ein Abstandsspalt für
Luft gebildet wird.
Die Befestigung des Hitzeschildes 1 kann im Beispiel
über die im Bereich der Falzung vorgesehenen Öffnun
gen 9 z. B. am Fahrzeug erfolgen. Das Blech 2 weist etwa
in die Diagonalrichtung längs verlaufende Sickungen 15
auf, mittels derer eine bestimmte Ausdehnungscharak
teristik, aber auch ein definierter Abstand zum Blech 3
erreichbar ist.
Unter der Annahme einer erhöhten Wärmestrahlung
aus Richtung der Wärmequelle wird sich daher das
Blech 2 aufgrund der Materialstärke, der Formgebung
durch Sickung und das Material selbst in Richtung der
Wärmequelle ausdehnen, was mit der Bauchung 20 in
unterbrochenem Linienzug angedeutet ist. Diese Aus
dehnungskontur kann selbstverständlich beeinflußt
werden, so daß auch andere Ausdehnungsformen mög
lich sind.
Auf diese Weise erreicht man sozusagen in der
"Kaltphase" einen minimalen Abstandsspalt zwischen
den Blechen, der sich bei stärkerer Erwärmung durch
die Verformung des inneren Bleches 3 volumenmäßig
erweitert. Aufgrund dieser volumenmäßigen Erweite
rung ist ein größerer Luft- oder Isolationsabstand zwi
schen den Blechen vorhanden, so daß durch Luftströ
mung, aber auch statisch betrachtet durch einen ent
sprechenden Dämmstoff, kombiniert mit breiterem
Spalt eine Selbstregulierung des Hitzeschildes bezüg
lich der Wärmedämmung eintritt.
Claims (8)
1. Hitzeschild zur Abschirmung von Wärmestrahlung,
mit mindestens zwei Flachmaterialien (2, 3), die an zwei einander abgewandten
Randbereichen (6, 7) miteinander verbunden sind
und die zwischen ihren einander zugewandten Flächen einen Abstandsspalt (4)
bilden, der als Luftströmungskanal dient,
wobei das erste, innere Flachmaterial (2) der Wärmequelle zugewandt und das
zweite, äußere Flachmaterial (3) der Wärmequelle abgewandt angeordnet ist und
die Ausdehnungscharakteristik des inneren Flachmaterials (2) durch eine
vorgegebene Profilierung oder Sickung und Materialwahl in Richtung auf die
Wärmequelle so orientiert ist, daß es bei zunehmender Erwärmung eine
Ausdehnung oder Ausbauchung (20) in Richtung der Wärmequelle erfährt.
2. Hitzeschild nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das innere Flachmaterial (2) eine dünnere Materi
alstärke aufweist als das äußere Flachmaterial (3).
3. Hitzeschild nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachmaterialien (2, 3) als Bleche ausgebildet
sind.
4. Hitzeschild nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als zwei Flachmaterialien (2, 3) miteinander
verbunden sind.
5. Hitzeschild nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den einander zugewandten Innenflächen der
Flachmaterialien (2, 3) eine Wärmedämmschicht vorgesehen
ist.
6. Hitzeschild nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachmaterialien (2, 3) strahlungsreflektierend
beschichtet sind.
7. Hitzeschild nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachmaterialien (2, 3) beidseitig beschichtet
sind.
8. Hitzeschild nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das der Wärmequelle abgewandte, äußere Flachmate
rial (3) zur Befestigung des Hitzeschildes ausgebildet
ist.
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