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Spulenbremse, insbesondere für Bundflechtmaschinen. Die nachstehend
beschriebene Erfindung betrifft Spulenablaufvorrichtungen, bei welchen die Spule
abgebremst wird und der Faden über einen Fadenspanner läuft, welcher entsprechend
dem; Fadenabzug die Bremse der Spule so weit lüftet, daß der Faden mit gleichbleibender
Spannung ablaufen kann. Als Beispiel sei die Spulenbremse für Flechtmaschinen nach
Patent 3i8362 genannt. Bei derartigen Spulenbremsen bereitet es Schwierigkeiten,
die Bremsbandlänge genau so zu bemessen, daß .die Einwirkung :des Fadenspanners,
über welchen der Faden läuft, zur richtigen Zeit beginnt. Die Spannung der Bremse,
bei oben genanntem Patent einer Bandbremse, erfolgt durch Vermittlung eines Hebels,
der also hier als Bremsspannh.ebel wirkt. Der Fadenspanner beeinflußt mittels seines
Exzenters denselben Hebel und benutzt ihn als Bremslüftungshebel. Damit letzteres
zur richtigen Zeit geschieht, muß der Hebel in bestimmter Stellung zu dem Exzenter
des Fadenspanners stehen, was eben nur schwierig damit in Einklang zu bringen ist,
@daß derselbe Hebel gleichzeitig auch das Bremsband gespannt halten muß. Beim Bau
der Spulenbremse wurde als nächstliegende Abhilfe die Stelle verschiebbar ausgebildet,
an welcher .das Bremsband fest aufgehängt wird. Diese Ver stellbarkeit des festliegenden
Bremsbandendes brachte aber nicht die ,gesuchte Lösung; es war bei der großen Empfindlichkeit
dieser Spulenbremse gegenüber der Verstellung ihrer wirksamen Teile außerordentlich
schwierig, den Festpunkt richtig einzustellen.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Schwierigkeit dadurch, daß
sie die Nachstellvorrichtung für das Bremsband an diejenige Stelle .der Spulenbremse
legt, an welcher der Fadenspanner auf das beweglich aufgehängte Ende des Bremsbandes
einwirkt. Zu diesem Zweck wird der bisherige Hebel, auf welchem einerseits das Bremsband
aufgehängt wurde und: gegen welchen anderseits der Fadenspanner wirkte, in einen
Bremsspannhebel und einen Bremslüftungshebel zerlegt. Die Stellung des Spannhebels
zum Lüftungshebel kann jetzt durch eine Stellschraube leicht verändert werden und
ist der Zeitpunkt des Beginnens der Bremslüftung, das ist der Anfang des Exzenterdruckes
des
Fadenspanners gegen den Lüftungshebel, durch diese Stellschraube schnell uns genau
einzustellen. Auch wird es durch diese Trennung möglich, den Spannhebel bei entsprechender
Anordnung mit einem Bremsklotz zu versehen und die Bremswirkung unmittelbar durch
diesen hervorzurufen, anstatt ein Bremsband anzuspannen. Wegen der Notwendigkeit
öfterer Nachstellung einer Klotzbremse war deren Anwendung bisher für diese Spulenbremse
nicht angängig.
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Der Erfinrhingsgegenstand ist an zwei Ausfüheungsbeispielen gezeigt,
in Abb. i an einer Spulenbreinse, bei welcher die Bremswirkung durch ein Bremsband
ausgeübt wird, in Abb.2 an einer solchen mit einem nach Bedarf federnd ausgebildeten
Bremsklotz. Im ersten Falle ist die Bremse stark gelüftet, im zweiten in voller
Wirkung gezeigt.
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AM. 3 zeigt einen Schnitt A-B durch Abb. i und Abb. q. die
in Abb. 2 dargestellte Spulenbremse von der Rückseite aus gesehen.
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Abb. 5 zeigt verschiedene Stellungen der Spannerwelle und deren Einwirkung
auf den Bremslüftungshebei im Schnitt dargestellt, Abb. 6 einen Grundriß der Stellung
II aus Abb. 5.
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Bei beiden Ausführungsformen iäuft der von der Spule kommende Faden
über den Fadenspanner i, welcher durch eine nur in den Abb. 3 und .I gezeichnete
Spannfeder eine der beabsichtigten Spannung des Flechtfadens entsprechende Anspannung
erfährt, die sich in der Pfeilrichtung äußert. Die Fadenspannerwelle 2 trägt ein
Exzenter 3, das ini vorliegenden Beispiel als Eindrehung der Spannerwelle ausgeführt
ist. Das Exzenter 3 beeinflußt den Bremslüftungshebel d., welcher uni den Zapfen
5 ,drehbar gelagert ist. Der Breinsspannhebel 6, weiterhin kurz Bremshebel genannt,
ist um den gleichen Zapfen drehbar, an seinem freien Ende wirkt die Bremsfeder io.
Die Spulen sind mit Bremsscheiben 7 verbunden. In Abb. i vermittelt das Bremsband
8, in Abb. 2 der Bremsklotz g die Bremswirkung.
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Zur Regelung der Stellung des Bremslüftungshebels .I zum Bremshebel
6 ist die Einstellschraube i i vorgesehen.
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Die Wirkung der Vorrichtung ist die folgende: Wenn der von der Spule
kommende Faden lose ist, so schwingt der Fadenspanner i aus und die Spannerwelle
2 mit dem Exzenter 3 nimmt unter dem Zuge der Spannfeder io die in Abb. 5 unter
I gezeigte Stellung ein. Bei dieser Stellung steht .der Breinshebel6 allein unter
der Wirkung der Bremsfeder, wodurch die Spule voll abgebremst wird. Wird nun am
Faden gezogen, so wird die Spannerwelle mit lem Exzenter gedreht, bis das Exzenter
gegen den Lüftungshebel drückt und diesen etwas abhebt. Hierdurch wird dem Zuge
der Bremsfe ler entgegengewirkt, die Bremse also gelüftet, so daß sich die Spule
drehen und Faden freigeben kann. Diese Arbeitsstellung ist in Ahb. 5 Stellung 1I
gezeigt, Abb. 6 stellt dieselbe im Grundriß dar. Wird ruckweise an dem Faden gezogen
oder wächst der Widerstand der Laufspule infolge erschwerten Fadenablaufs, so wird
der Fadenspanner bis in die Abb.5III gezeigte Stellung zurückgedrückt, wodurch die
Bremswirkung vollständig aufgehoben wird, so -daß sieh die Spule spielend leicht
drehen kann.
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Durch die Stellschraube i i wir,1 der Zeitpunkt der Bremslüftung,
also die Arbeitsstellung des Fadenspanners schnell und genau eingestellt, und wird
dadurch die zuverlässige Wirkung der Spulenbremse unabhängig von den schwer vermeidlichen
Ai>weichungen in der Ausführung ihrer Einz.elte:le und von den Folgen der Abnutzung
der beim Bremsen beanspruchten Teile. Es wird ferner möglich, an Stelle der Bandbremse
eine Klotzbreinse anzuwenden, wodurch die Herstellung vereinfacht wird. Der Bremsklotz
wird einfach auf dein Bremshebel befestigt, die Einstellung und Nachstellung bereitet
ja keine Schwierigkeit mehr.