DE3830971A1 - Verfahren zum herstellen eines eiweiss enthaltenden lebensmittelprodukts und lebensmittelprodukt - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines eiweiss enthaltenden lebensmittelprodukts und lebensmittelproduktInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Lebensmittelprodukts aus Eiweiß, insbesondere Fleisch, ent
haltender Grundmasse, die in einer Form erhitzt wird und da
bei an ihrer Oberfläche eine Eigenhaut bildet.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Lebensmittelprodukt aus
Eiweiß, insbesondere Fleisch, enthaltender Grundmasse, das
an seiner Oberfläche eine Eigenhaut aufweist.
Es ist ein Verfahren zum Herstellen von Würsten mit Eigen
haut, sogenannten hüllenlosen Würsten (Roh- oder Brühwürste)
bekannt, bei dem Wurstmasse, sogenannter Brät, in Hohlformen
gefüllt wird, die eine für Wasserdampf durchlässige Membrane
enthalten. Diese von den Formen außen abgestützten schlauch
förmigen Membranen werden nach dem Einfüllen des Bräts kon
tinuierlich erwärmt, um eine Rötung der Wurstmasse zu errei
chen. Sodann werden die Membranhüllen kontinuierlich er
hitzt, um durch Koagulation des Eiweißes an der Oberfläche
eine Eigenhaut zu bilden. Danach wird die Wurst gekühlt und
aus der Membran entfernt. Dieses Verfahren weist den Nach
teil einer langen Behandlungszeit der Wurstmasse innerhalb
der Membranen auf, so daß die Leistung einer entsprechenden
Anlage relativ gering ist; eine Erhöhung der Leistung be
dingt bei dem bekannten Verfahren eine sehr große Anzahl von
Formen mit Membranhüllen, in denen die Wurstmasse gleichzei
tig behandelt wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
die Behandlungszeit einer eiweißhaltigen Grundmasse, z. B.
einer Wurstmasse, bis zur Fertigstellung der Außenhaut, nach
deren Bildung das Lebensmittelprodukt der Hohlform entnom
men werden kann, klein zu halten, um die Leistung entspre
chender Herstellanlagen zu erhöhen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die
Grundmasse in eine erhitzte Hohlform eingefüllt wird, daß in
der Hohlform die Eigenhaut gebildet wird und daß das mit der
Eigenhaut umschlossene Lebensmittelprodukt aus der Hohlform
entfernt wird.
Die Bildung der Außenhaut in der heißen Hohlform erfolgt
schockartig, also durch eine Art Thermoschock, bei Tempera
turen der Hohlform zwischen 75°C und 150°C, bevorzugt bei
ca. 100°C. Bei einer Temperatur von ca. 100°C können Be
handlungszeiten zwischen 40 Sekunden und 80 Sekunden bis zur
Bildung der Außenhaut ausreichen. Danach kann schon das so
gebildete ausreichend feste Lebensmittelprodukt der Hohlform
entnommen und weiterverarbeitet werden. Die Hohlform wird
danach wieder mit Grundmasse zur Formung eines neuen Produk
tes gefüllt.
Das Einfüllen der Grundmasse in die Hohlform kann gemäß ei
ner vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung unter der Wir
kung eines Vakuums erfolgen. Das Entfernen des Lebensmittel
produktes nach dem Erhitzungsvorgang aus der Hohlform wird
dadurch erleichtert, daß die Hohlform mit einer geeigneten
Kunststoffschicht mit glatter Oberfläche beschichtet ist.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Beschichtung mit Po
lytetrafluoräthylen (TEFLON) erwiesen, weil bei diesem Mate
rial das erhitzte Lebensmittelprodukt kaum oder gar nicht
haftenbleibt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das
gemäß den vorstehend geschilderten Verfahrensschritten ge
bildete Lebensmittelprodukt getrocknet werden, indem es ei
nem Trocknungsgas, vorzugsweise trockener Heißluft, mit ei
ner Temperatur zwischen 40°C und 100°C, vorzugsweise zwi
schen 60°C und 70°C, zum Trocknen der Oberfläche ausge
setzt wird. Bei der bevorzugten Trocknungstemperatur beträgt
die Trocknungszeit etwa fünf bis zehn Minuten. Die Trocknung
soll nur die Oberfläche abtrocknen ohne daß Wärme in nen
nenswerter Größenordnung in den Innenbereich des Lebensmit
telproduktes dringt. Dies wird durch die heiße Oberfläche
des aus der erhitzten Form entnommenen Lebensmittelprodukts
unterstützt.
Nach dem Trocknen kann bei Fleisch enthaltenden Produkten
gemäß einer wichtigen Weiterbildung der Erfindung das soge
nannte Röten erfolgen, bei dem die graue Farbe der Grundmas
se durch einen thermischen Prozeß die gewünschte rötliche
Farbe erhält. Hierzu wird gemäß der Erfindung das Produkt
Feuchtluft mit einer relativen Feuchte zwischen 60% und 90%
und einer Temperatur zwischen 30°C und 50°C ausgesetzt.
Bevorzugte Werte der Luft sind eine relative Feuchte von ca.
70% und ein Temperaturbereich zwischen 35°C und 45°C. Un
ter den bevorzugten Bedingungen benötigt das Röten ca. 30
bis 45 Minuten.
An diese Verfahrensschritte kann sich ein Räuchern anschlie
ßen, das mit Feuchtluft, die mit Rauch, vorzugsweise mit
Holzrauch, vermischt wird, bewirkt wird. Die Feuchtluft kann
eine relative Feuchte zwischen 60% und 90%, bevorzugt ca.
70%, aufweisen; die Lufttemperatur kann zwischen 50°C und
80°C, bevorzugt zwischen 60°C und 70°C, gehalten werden.
Bei der bevorzugten Temperatur beträgt die Räucherzeit je
nach gewünschtem Räuchergrad zwischen fünfzehn und zwanzig
Minuten.
An das Räuchern kann sich gemäß der Erfindung vorteilhaft
ein Trocknungsvorgang anschließen, der vorzugsweise mit
Heißluft mit einer Temperatur zwischen 40°C und 100°C,
bevorzugt zwischen 60°C und 70°C, durchgeführt wird.
An den Trocknungsvorgang kann sich gemäß der Erfindung vor
teilhaft ein Garvorgang anschließen, der in Luft mit einer
relativen Feuchte zwischen 60% und 90%, bevorzugt ca. 75%,
durchgeführt wird. Die Lufttemperatur kann dabei zwischen
50°C und 90°C, vorzugsweise zwischen 60°C und 80°C lie
gen. Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß
die Lufttemperatur während des Garverfahrens erhöht wird,
beispielsweise um 20°C. Bei der bevorzugten Anfangstempe
ratur von 60°C kann die Lufttemperatur entsprechend inner
halb von dreißig bis fünfundvierzig Minuten auf die Endtem
peratur von 80°C erhöht werden.
Mit dem Garen ist das Lebensmittelprodukt, z. B. die Wurst,
fertig. Es wird anschließend gekühlt, z. B. mittels einer
Dusche aus Salzwasser mit einer Temperatur zwischen 0 und
-15°C, z. B. zwischen -8 und -10°C. Nach dem Kühlen kann
das Lebensmittelprodukt verpackt werden.
Die Grundmasse kann aus Wurstmasse bestehen, die Fleisch von
warmblütigen oder kaltblütigen Tieren aufweist. Die Grund
masse kann auch pflanzliches Eiweiß enthalten.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist deshalb besonders vor
teilhaft, weil die Belegungszeit der Hohlformen mit Grund
masse im Vergleich zu anderen Verfahren minimiert ist. In
der Hohlform erfolgt nur die Bildung der Eigenhaut, während
alle weiteren Behandlungsschritte außerhalb der Form durch
geführt werden, was die Behandlung sehr erleichtert. Infolge
der Eigenhautbildung durch Thermoschock, der die Folge des
Einfüllens der Grundmasse in die schon hocherwärmte Hohlform
ist, kann die Zeit, während der die Grundmasse in der Hohl
form verweilen muß, sehr klein gehalten werden.
Das eingangs genannte mit einer Eigenhaut versehene Lebens
mittelprodukt ist dadurch gekennzeichnet, daß es gemäß dem
vorbeschriebenen Verfahren oder einzelnen Verfahrensschrit
ten tatsächlich hergestellt und dessen unmittelbares Erzeug
nis ist.
Das Lebensmittelprodukt kann gemäß der Erfindung die Form
einer Wurst haben.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung be
steht darin, daß das Lebensmittelprodukt eine von der klas
sischen Wurstform abweichende Form hat, z. B. die Form von
Tier- oder Menschenfiguren, wie sie besonders von Kindern
geschätzt werden, die dadurch zu besserem Essen angeregt
werden können. Mit den klassischen Verfahren zur Wursther
stellung können derartige Formen nicht gebildet werden, da
sie nicht mit einer Haut aus natürlichem oder künstlichem
Darm wirtschaftlich versehen werden können.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines Lebensmittelprodukts aus
Eiweiß, insbesondere Fleisch, enthaltender Grundmasse, die
in einer Form erhitzt wird und dabei an ihrer Oberfläche ei
ne Eigenhaut bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
masse in eine erhitzte Hohlform eingefüllt wird, daß in der
Hohlform die Eigenhaut gebildet wird und daß das mit der Ei
genhaut umschlossene Lebensmittelprodukt aus der Hohlform
entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vorzugsweise mit Polytretrafluoräthylen beschichtete
Hohlform auf Temperaturen zwischen 75°C und 150°C, bevor
zugt auf ca. 100°C, erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundmasse in der auf ca. 100°C erhitzten
Hohlform zwischen 40 Sekunden und 80 Sekunden zum Ausbilden
der Eigenhaut verbleibt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundmasse unter
Vakuum in die Hohlform eingefüllt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lebensmittelpro
dukt aus der Hohlform entfernt und einem Trocknungsgas, vor
zugsweise trockener Heißluft, mit einer Temperatur zwischen
40°C und 100°C, vorzugsweise 60°C und 70°C, zum Trocknen
der Oberfläche ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lebensmittelpro
dukt, sofern es Fleisch enthält, zum Röten Feuchtluft mit
einer relativen Feuchte zwischen 60% und 90%, vorzugsweise
von ca. 70%, bei einer Temperatur zwischen 30°C und 50°C,
vorzugsweise zwischen 35°C und 45°C, ausgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lebensmittelpro
dukt zum Räuchern mit Holzrauch vermischter Feuchtluft mit
einer relativen Feuchte zwischen 60% und 90%, vorzugsweise
von ca. 70% und einer Temperatur zwischen 50°C und 80°C,
vorzugsweise zwischen 60°C und 70°C, ausgesetzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geräucherte Le
bensmittelprodukt einem Trocknungsgas, vorzugsweise trocke
ner Heißluft, mit einer Temperatur zwischen 40°C und 100°C,
vorzugsweise zwischen 60°C und 70°C, zum Trocknen der Ober
fläche ausgesetzt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lebensmittelpro
dukt zum Garen Feuchtluft mit einer relativen Feuchte zwi
schen 60% und 90%, vorzugsweise ca. 75%, und einer Tempe
ratur zwischen 50°C und 90°C, vorzugsweise zwischen 60°C
und 80°C, ausgesetzt wird, wobei die Lufttemperatur von
einem unteren Wert (z. B. ca. 60°C) allmählich auf einen
höheren Wert (z. B. ca. 80°C) gesteigert wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundmasse in
eine Hohlform gefüllt wird, in der sie die Gestalt einer
Wurst annimmt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundmasse in eine Hohl
form gefüllt wird, in der sie die Gestalt einer von der üb
lichen Wurstform abweichenden Form erhält.
12. Eiweiß, insbesondere Fleisch, enthaltendes Lebensmittel
produkt, das mit einer Eigenhaut überzogen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es durch das in einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche beanspruchte Verfahren tatsächlich
hergestellt und dessen unmittelbares Erzeugnis ist.
13. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß es die Form einer Wurst aufweist.
14. Lebensmittelprodukt nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß es eine Form aufweist, die von der Wurstform
abweicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3830971A DE3830971A1 (de) | 1988-09-12 | 1988-09-12 | Verfahren zum herstellen eines eiweiss enthaltenden lebensmittelprodukts und lebensmittelprodukt |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=6362783
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DE3830971A Withdrawn DE3830971A1 (de) | 1988-09-12 | 1988-09-12 | Verfahren zum herstellen eines eiweiss enthaltenden lebensmittelprodukts und lebensmittelprodukt |
Country Status (1)
Country | Link |
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