DE3829192C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dochtbewässerung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine Dochtbewässerung, welche in der oberen Erdschicht Wasser bzw. Nährlösung abgibt und eine Regelung der abgegebenen Wassermenge durch Verringern oder Vergrößern der mit der Erde in Kontakt stehenden Dochtmenge ermöglicht, ist aus DE-GM 86 13 696 bekannt.

Die relativ große Saughöhe, die sich dabei aus dem Abstand Wasseroberfläche im tiefstehenden Wasserbehälter bis zum oberen Ende des Dochtröhrchens ergibt, verhindert jedoch den Zustand "Fluten", d.h. das extreme Benässen der Erde bzw. des Pflanzstoffes.

In der gärtnerischen Praxis hat sich ein Wechsel zwischen stärkerer und schwächerer Benässung der Erde als günstig erwiesen, wobei jedoch ein völliges Abtrocknen der Erde vermieden werden sollte, da sich diese aus dem trockenen Zustand heraus schwer benäßt.

Bei der gärtnerischen Ebbe-Flut-Bewässerung im Stau- oder Rinnenverfahren steht das Pflanzgefäß kurzzeitig einige Millimeter bis ca. 2 cm im Wasser, wobei durch die Kapillarität der Erde eine von unten nach oben abnehmende Feuchtigkeit im Pflanzgefäß entsteht. Die Pflanzgefäße dürfen dabei im unteren Bereich keine Drainage oder Stoffe geringer Kapillarität (z.B. Styropor), keine gewölbten Böden oder zu kleine Bodenlöcher besitzen und nicht zu lange geflutet werden, da sonst Wurzelschäden durch Luftmangel und Übersäuerung der Erde bei gleichzeitiger Salzablagerung im oberen Erdbereich entstehen. Bei hohen Pflanzgefäßen wird die Erde nicht ausreichend naß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus der DE-GM 86 13 696 Dochtbewässerung so zu gestalten, daß damit sowohl eine Ebbe-Flut­ bewässerung als auch jeder beliebige, zwischen extremer und sehr geringer Feuchte der Erde bzw. des Pflanzstoffes mögliche Feuchte-Zu­ stand erzielbar ist, damit sich die abgegebene Wassermenge dem Bedarf der Pflanze und den Umweltbedingungen entsprechend anpassen läßt.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Durch das kleine Volumen der wasserleitenden Teile hat das System eine hohe Ansprechgeschwindigkeit, es ist kostengünstig und sowohl für den Hobbybereich als auch für den Erwerbsgartenbau geeignet. Über das Schwimmerventil läßt sich die verbrauchte Wassermenge ergänzen.

Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Komponenten einer Anlage
1 Hochbehälter oder Wasserleitungsanschluß
2 Höhenverstellbarer Wasserbehälter, z. B. mit Schwimmerventil
3 Pflanzgefäß
4 Rohr oder Schlauch
5 Dochtröhrchen oder Docht-Schlauch (gegen versehentliches Herausziehen geschützt), Wasserleitsystem
6 Schnellverbindung.

Fig. 2 Grundform des Wasserleitsystems
a) Rohr mit Röhrchen im Innern des Pflanzgefäßes (z. B. Blumenkasten)
b) Rohr mit Röhrchen neben Pflanzgefäß
c) Rohr mit Röhrchen in Blumenkasten mit Einzeltöpfen.

Fig. 3 Wasserleitsystem für große Pflanzgefäße, z.B. Kübel a) mit Rohr und Röhrchen neben Kübeloberteil b) mit Kleinbehälter neben Kübeloberteil und Schlauchanschluß.

Claims (3)

1. Dochtbewässerung von Pflanzen in Pflanzgefäßen mit Hilfe von minde­ stens einem Docht großer Kapillarität, bei der der Docht oder die Dochte in ein Wassergefäß tauchen und daraus Wasser entnehmen und das obere Dochtende bzw. die oberen Dochtenden in einer oberen Erd- bzw. Pflanz­ stoffschicht möglichst waagerecht liegend und bei mehr als einem Docht gleichmäßig verteilt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Wassergefäß als kleinvolumiger Wasserbehälter ausgebildet ist, zwischen Wasserbehälter und Pflanzgefäß mindestens ein den Docht bzw. die Dochte enthaltendes kleinvolumiges Röhrchen vorge­ sehen ist, und der Wasserbehälter höhenverstellbar ist, so daß sich über die infolge der Höhenverstellung veränderte Saughöhe die Wasserzufuhr zum Pflanzgefäß zwischen einer maximalen Wassermenge (Flut) und einer Null-Wassermenge (Ebbe) verändern läßt.

2. Dochtbewässerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter und damit auch der Wasserstand in den kommunizierend verbundenen Dochtröhrchen wahlweise von Hand, mechanisch, über ein Zeitglied oder über einen Feuchtefühler höhenverstellbar ist.

3. Dochtbewässerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im höhenverstellbaren Wasserbehälter ein Schwimmerventil vorgesehen ist.