DE1064281B

DE1064281B - Vorrichtung zur gleichmaessigen Befeuchtung kapillarer Massen

Info

Publication number: DE1064281B
Application number: DEK33249A
Authority: DE
Inventors: Franz Kuckhoff
Original assignee: AENNE DECHANGE GEB KUCKHOFF; ELISABETH KUCKHOFF GEB SPECKMA
Current assignee: AENNE DECHANGE GEB KUCKHOFF; ELISABETH KUCKHOFF GEB SPECKMA
Priority date: 1957-10-28
Filing date: 1957-10-28
Publication date: 1959-08-27

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur gleichmäßigen Befeuchtung kapillarer Massen in Form eines Dochtes, der mit einem Ende in die Feuchtflüssigkeit taucht und mit dem anderen, vorzugsweise versteiften Ende in die kapillare Masse eingesteckt wird.

Das Problem der gleichmäßigen Befeuchtung kapillarer Massen kann bei den verschiedensten Einrichtungen auftreten, beispielsweise bei solchen, bei denen eine Flüssigkeit zu Kühlzwecken verdunstet, z. B. einem Hygrometer, oder bei solchen, bei denen ein Filz od. dgl. ständig gleichmäßig mit einer Flüssigkeit getränkt werden muß, z. B. einer Lösungsflüssigkeit bei hektographischen Vervielfältigungseinrichtungen oder mit einer Farbflüssigkeit.

Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf das Problem der gleichmäßigen Bewässerung von Topfpflanzen. Die kapillare Masse wird in diesem Falle von der Topferde gebildet.

Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe zu- ™ gründe, die Menge der durch die Kapillarwirkung des Dochtes angesaugten und der kapillaren Masse zugeführten Flüssigkeit mit einfachen Mitteln in gewissen Grenzen kontinuierlich einregulieren zu können, um die Bewässerung den Bedürfnissen der Pflanzen optimal anzupassen. Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß der aus hochsaugfähigen Fasern bestehende Docht in einem biegsamen, flüssigkeitsabweisenden Schlauch so verschiebbar ist, daß sein Einsteckende mehr oder weniger aus dem Schlauch herausragt und dieses Einsteckende mit einer biegsamen Versteifung versehen ist.

Dadurch, daß das Einsteckende des Dochtes mehr oder weniger aus dem Schlauch heraustritt, ändert sich die Übergangsfläche zwischen dem Docht und der kapillaren Masse und damit die Saugwirkung der letzteren. Der Schlauch umschließt dabei den Docht auf dem größten Teil seiner Länge und verhindert ein übermäßiges Verdunsten der Flüssigkeit und ein Abtropfen derselben an etwaigen unteren Knickstellen des Dochtes.

Es ist bekannt, die durch einen von einem flüssigkeitsabweisenden Schlauch umgebenen Docht hindurchtretende Wassermenge dadurch zu regulieren, daß der Schlauch seitlich durch eine Klemmvorrichtung mehr oder weniger zusammengedrückt wird, so daß die Durchlässigkeit des Dochtes entsprechend geändert wird.

DieseRegelung ist jedoch umständlich und ungenau, weil sie auf eine Druckänderung hinausläuft und die Höhe des anzuwendenden Druckes schwierig erkennbar ist. Die Regelung gemäß dem Erfindungsgegenstand ist demgegenüber wesentlich einfacher und genauer, da es nur darauf ankommt, den Docht mehr Vorrichtung zur gleichmäßigen
Befeuchtung kapillarer Massen

Anmelder:

Elisabeth Kuckhoff, geb. Speckmann,
und Aenne Dechange, geb. Kuckhoff,
Essen, Werrastr. 17-19

Franz Kuckhoff Ϊ, Essen, ist als Erfinder genannt worden

oder weniger weit aus dem Schlauch herauszuziehen und die herausgezogene Länge ein Maß für die durchtretende Wassermenge darstellt. Bewußt wird beim Erfindungsgegenstand jede Verengung oder Pressung des Dochtes verhindert, um Störungen des gleichmäßigen Wasserdurchtrittes zu vermeiden, indem der Schlauch stark und knickfest ausgebildet wird.

Zweckmäßigerweise ist dabei der Schlauch elastisch biegsam und die tief in den Schlauch hineinreichende Versteifung bleibend (duktil) biegsam. Die bleibende Biegsamkeit der Versteifung ermöglicht eine Verbiegung des Einsteckendes zwecks Umgehung von beim Einstecken etwa auftretenden Hindernissen, z. B. von Scherben in einem Blumentopf, was besonders wichtig ist, wenn der Docht von unten durch das Bodenloch des Blumentopfes in das Erdreich eingesteckt werden soll. Die mit der Topferde oder einer sonstigen kapillaren Masse in Berührung stehende Dochtfläche wird dabei durch das Umbiegen nicht verändert.

Wenn der Docht von oben in einen Blumentopf eingesteckt wird, so bietet die bleibend biegsame Versteifung des Dochtes die Möglichkeit, diesen in mehr oder weniger großer Höhe seitlich umzubiegen, so daß das Wasser, bevor es zum Einsteckende gelangt, erst eine mehr oder weniger große Schleife nach oben machen muß. Durch die Bemessung dieser Schleife ergibt sich eine zusätzliche Möglichkeit zur Einstellung der angesaugten Wassermenge.

DieVersteifung kann beispielsweise in einem Draht, einer Nadel oder einem Streifen aus Metall oder Kunststoff bestehen und am vorderen Ende eine öse aufweisen, durch welche der Docht hindurchgezogen ist.

Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt

909 609/151

Claims

Fig. 1 einen Blumentopf im Schnitt mit zwei Saugdochten, von denen der eine von oben, der andere von unten eingesteckt ist, Fig. 2 das Einsteckende des erfindungsgemäßen Dochtes in vergrößertem Maßstab. In einer mit Wasser gefüllten Schale 1 steht ein Gestell 2, auf welchem ein Blumentopf 3 steht, dessen Boden in der üblichen Weise ein Loch 4 aufweist. Die Befeuchtungsvorrichtung besteht aus einem Docht 5 aus hochsaugfähigem Material, vorzugsweise aus Baumwollfasern, der mit seinem einen Ende in den Wasservorrat eintaucht und dessen anderes, mit einer bleibend biegsamen Versteifung versehenes Ende 6 in die Erde eingesteckt wird. Zum Beispiel kann dieses Ende durch das Loch 4 des Blumentopfes hindurch von unten her in die Erde eingeführt werden, wobei es mit Hilfe der biegsamen Versteifung so gebogen werden kann, daß es trotz etwaiger Hindernisse 7 in der Topferde hinreichend weit in das Erdreich eintaucht. Man kann auch den Docht, wie auf der rechten Seite der Fig. 1 dargestellt, mit seinem versteiften Ende 6 von oben her in die Topf erde einführen, über den Topfrand nach unten abbiegen und ebenfalls mit dem freien Ende in das Wasser der Schale 1 eintauchen lassen. Der Docht ist zum Teil von einem Schlauch 8 straff sitzend umschlossen, so daß er in jeder Verschiebelage gehalten bleibt. Dadurch kann die Länge des frei liegenden Einsteckendes 6 reguliert werden. Der Schlauch besteht aus einem wasserabweisenden Werkstoff, insbesondere geeignetem Kunststoff, der das Verdunsten des Wassers auf der von ihm umschlossenen Länge des Dochtes verhindert und der ferner elastisch biegbar ist, so daß er ein scharfes Umbiegen oder ein Stauchen des Dochtes, wodurch die Kapillarwirkung beeinträchtigt werden könnte, verhindert. Das Versteifungsmittel besteht aus einem bleibend (duktil) biegsamen Draht oder Streifen 9 oder einer Nadel aus Metall oder Kunststoff. Bei Verwendung eines Drahtes (Fig. 2) ist dieser auf halber Länge doppelt umgebogen und bildet an der Umbiegungsstelle eine öse 10. Durch diese öse ist der Docht 5 hindurchgezogen. Über den Draht 9 und den Docht 5 ist der Kunststoffschlauch 8 gestreift. Durch Verschieben des Schlauches 8 gegenüber dem Docht 5 wird der Docht am Einsteckende 6 mehr oder weniger freigelegt, so daß die Berührungsfläche des freien Dochtendes mit dem Erdreich und damit die Saugwirkung des Erdreiches in bezug auf den Docht veränderbar ist. Soweit das versteifte Dochtende von dem Schlauch umfaßt wird, läßt sich der Schlauch zusammen mit dem versteiften Docht bleibend biegen. Zum Beispiel ist an der Stelle 11 (Fig. 1) eine solche Umbiegung vorgenommen, um den Docht auf kürzestem Wege nach dem Wasservorrat zu führen. Statt bei 11 kann der Draht aber auch erst an einer höher liegenden Stelle abgebogen werden, so daß Docht und Schlauch etwa die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Lage einnehmen. Durch unterschiedliches Abbiegen läßt sich dabei ebenfalls die geförderte Wassermenge regulieren, da die kapillare Saugwirkung des Wassers von der Saughöhe abhängig ist. Anstatt der Versteifung in Gestalt eines besonderen, in den Docht einzusetzenden Gliedes auszubilden, kann sie auch die Gestalt eines über die ganze Länge des Dochtes reichenden, biegsamen, mit den Dochtfasern versponnenen Drahtes haben. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur gleichmäßigen Befeuchtung kapillarer Massen in Form eines Dochtes, der mit dem einen Ende in die Feuchtflüssigkeit taucht und mit dem anderen, vorzugsweise versteiften Ende in die kapillare Masse eingesteckt wird, insbesondere zur Bewässerung von Topfpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß der aus hochsaugfähigen Fasern bestehende Docht (5) in einem biegsamen, flüssigkeitsabweisenden Schlauch (8) so verschiebbar ist, daß sein Einsteckende mehr oder weniger aus dem Schlauch herausragt und dieses Einsteckende mit einer biegsamen Versteifung versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (8) elastisch biegsam und die tief in den Schlauch hineinreichende Versteifung bleibend (duktil) biegsam ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung (9) aus einem Draht, einer Nadel oder einem Streifen aus Metall oder Kunststoff besteht und am vorderen Ende eine öse (10) aufweist, durch welche der Docht hindurchgezogen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifung (9) aus einem auf halber Länge doppelt umgebogenen Draht besteht, welcher an der Umbiegungsstelle eine öse (10) bildet.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA--Patentschrift Nr. 2 799 121.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen