DE3826705A1 - Verfahren zur herstellung von pfropfpolymerisierten, weichen fluorharzen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pfropfpolymerisierten, weichen fluorharzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Her
stellung eines weichen Fluorharzes, wobei dieses ein Pfropf
copolymeres ist, das ein elastomeres, fluorhaltiges Copolymeres
und ein aufgepfropftes, kristallines Fluorpolymeres
umfaßt.
Verschiedene Fluorharze, bei denen kristalline Polymere
oder Copolymere eingesetzt werden, werden weit verbreitet
wegen ihrer charakteristischen Eigenschaften, die der C-F-
Bindung zugeschrieben werden, eingesetzt, z. B. als Folge
ihrer guten Hitzebeständigkeit, ihrer hohen Beständigkeit
gegenüber Öle und zahlreichen anderen Chemikalien und ihrer
ausgezeichneten Wetterfestigkeit. Jedoch besitzen kristalline
Fluorharze im allgemeinen schlechte Flexibilität oder Falt
barkeit, und daher sind die Anwendungen für solche Fluor
harze beschränkt oder ihre Anwendbarkeit ist ziemlich unge
eignet, falls es auf eine Flexibilität ankommt, z. B. im
Fall von Schläuchen, Dichtungen, Packungen und Folien für
allgemeine Zwecke.
Wenn eine gute Flexibilität neben den übrigen günstigen
Eigenschaften von Fluorharzen erforderlich ist, werden üb
licherweise Fluorkautschuk eingesetzt. Die Anwendung von
Fluorkautschuken bedingt jedoch komplizierte Verarbeitungs
vorgänge, da vor dem Formen eines Fluorkautschukes das Kneten
einer Mischung aus dem rohen Fluorkautschuk und Zusätzen
wie Stabilisatoren, Füllstoffen und Vernetzungsmitteln und
eine nachfolgende Vernetzungsbehandlung bei einer kontrollierten
Temperatur erforderlich sind. Aus demselben Grund
gibt es Einschränkungen hinsichtlich der Formen von Gegen
ständen oder Teilen, welche aus Fluorkautschuk geformt
werden sollen. In einigen Fällen tritt ein weiteres Problem
auf, daß die vernetzten Fluorkautschuke kaum weiterverar
beitet werden können.
In der US-Patentschrift 44 72 557 sind fluorhaltige Pfropf
copolymere beschrieben, welche als Produkte zwischen kristallinen
Fluorharzen und Fluorkautschuken angesehen werden
können, wobei sie sowohl den Vorteil der kristallinen Fluor
harze als auch den Vorteil von Fluorkautschuken aufweisen.
Die Pfropfcopolymere sind durch Schmelzen verarbeitbar und
sie sind weiche und flexibel. Bei einem Pfropfcopolymeren
dieser Kategorie ist das "Stammpolymersegment" bzw. Gerüst
polymersegment ein fluorhaltiges, elastomeres Copolymeres,
und die "Verzweigungssegmente" bestehen aus einem fluorhaltigen,
kristallinen Polymeren, wobei dies eine Copolymeres
sein kann. Bei der zunächst erfolgenden Herstellung des
elastomeren Copolymeren wird ein Peroxid einer ungesättigten
organischen Verbindung als Comonomeres zur Einführung
von Peroxygruppen in das Copolymere verwendet, und die
Pfropfpolymerisation der kristallinen Polymersegmente wird
unter Ausnutzung der thermischen Zersetzung der Peroxygruppen
in dem "Gerüstpolymeren" herbeigeführt. In den erhaltenen
Pfropfcopolymeren wirken die aufgepfropften Segmente
des kristallinen Polymeren als eine Art von physikalischen
Vernetzungspunkten bei Temperaturen unterhalb des Schmelz
punktes des kristallinen Polymeren, so daß das Pfropfcopoly
mere physikalische Eigenschaften aufweist, welche den Eigen
schaften eines chemisch vernetzten Elastomeren ähnlich sind.
Bei einem fluorhaltigen Pfropfcopolymeren des zuvor beschriebenen
Typs unter Verwendung einer vorgegebenen Kombination
eines elastomeren Copolymeren und eines kristallinen Poly
meren beeinflußt die Struktur des aufgepfropften, kristallinen
Polymeren in starkem Maße die mechanischen und ther
mischen Eigenschaften des Pfropfcopolymeren und außerdem
das Ausmaß der Fließfähigkeit des geschmolzenen Pfropfco
polymeren. Im allgemeinen ist es zur Gewinnung eines Pfropf
copolymeren dieses Typs mit ausgezeichneten mechanischen
als auch thermischen Eigenschaften erforderlich, daß das
aufgepfropfte, kristalline Polymere einen ausreichend hohen
Polymerisationsgrad und eine hohe Kristallinität aufweist.
Es ist jedoch anerkannt, daß bei einer Pfropfpolymerisation
eines kristallinen Polymeren das Wachstum der Polymerkristalle
oftmals durch einige Faktoren gehemmt wird, so daß das Poly
mere nicht vollständig seine ihm eigene Kristallinität zeigt.
Diese Neigung wird ausgeprägt, wenn die Pfropfpolymerisation
bei einer relativ hohen Temperatur durchgeführt wird. Bei
der Herstellung der zuvor beschriebenen fluorhaltigen Pfropf
copolymere ist die Verwendung von t-Butylperoxyallylcarbonat
zur Einführung von Peroxygruppen in das "Gerüstpolymere"
üblich. Wenn dieses Peroxid verwendet wird, muß die nach
folgende Pfropfpolymerisationsreaktion bei etwa 100°C durch
gerührt werden, wobei dies eine beträchtlich hohe, für die
Kristallinität des aufgepfropften Polymeren ungünstige Tempera
tur ist.
Es wäre vorstellbar, ein anderes Peroxid einzusetzen, welches
die Durchführung der Pfropfpolymerisationsreaktion bei einer
niedrigen Temperatur ermöglicht würde, um auf diese Weise
den Polymerisationsgrad des kristallinen Polymeren zu erhöhen
und den Grad einer nicht perfekten Struktur, welche der
guten Kristallinität des Polymeren abträglich wäre, zu vermindern.
Tatsächlich ist es jedoch schwierig, ein Peroxid einzu
setzen, welches eine thermische Zersetzung bei einer ausreichend
niedrigen Temperatur für die Pfropfpolymerisations
reaktion erfährt. Da das Peroxid als Comonomeres bei der Her
stellung des elastomeren Copolymeren als "Gerüstpolymerem"
eingesetzt wird, ist die Verwendung eines Polymerisations
initiators erforderlich, welcher bei einer niedrigeren Tempe
ratur als der thermischen Zersetzungstemperatur des Peroxides
wirksam ist, um nichtzersetzte Peroxygruppen in das Copoly
mere einzuführen. Obwohl ein solcher bei niedriger Temperatur
aktiver Initiator durch eine fluorierte Verbindung wie
Heptafluorbutylperoxid verkörpert werden kann, ist eine
solche Verbindung als industriell eingesetztes Material
aus schwerwiegenden Gründen nicht geeignet, einschließlich
der sehr begrenzten Versorgung der als Ausgangsmaterial er
forderlichen Fluorcarbonsäure. Ebenfalls ist es schwierig,
ein ungesättigtes Peroxid, welches als industrielles Material
zugänglich ist aufzufinden, wobei dieses stabil copoly
merisierbar ist und bei der nachfolgenden Pfropfpolymerisa
tionsreaktion bei einer ziemlich niedrigen Temperatur aktiv
wird. Derzeit wird in der Praxis t-Butylperoxyallylcarbonat
praktisch als einziges Peroxid, das bei der Herstellung
der zuvor beschriebenen fluorhaltigen Pfropfcopolymere
brauchbar ist, eingesetzt. Aus diesen Gründen wäre es un
realistisch, ein ungesättigtes Peroxid auszuwählen, welches
sich bei einer sehr viel niedriger liegenden Temperatur als
im Fall von t-Butylperoxyallylcarbonat zersetzen würde.
Die US-Patentschrift 44 72 557 zeigt die Verwendung von
1,1,2-Trifluor-1,2,2-trichlorethylen als flüssiges Medium
für die Pfropfpolymerisationsreaktion. Die Verwendung eines
solchen Lösungsmittels könnte jedoch für die Schwierigkeiten
des Aufpfropfens eines kristallinen Polymeren mit ausreichend
hohem Polymerisationsgrad und ausreichend hoher Kristallinität
verantwortlich sein. Es wird angenommen, daß die Pfropf
polymerisationsreaktion , welche bei einer relativ hohen
Temperatur - wie zuvor beschrieben - ausgeführt wird, durch
eine Kettenübertragung von dem wachsenden Polymeren in das
Lösungsmittel gestört werden könnte. Die hieraus sich er
gebenden unzureichenden Eigenschaften des Polymerisations
grades sind besonders signifikant, wenn das kristalline
Polymere Polychlortrifluorethylen oder ein Copolymeres auf
Basis von Chlortrifluorethylen ist, und in einem solchen
Fall ist der Schmelzpunkt des erhaltenen Pfropfcopolymeren
weit niedriger als ein zu erwartender Wert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von
fluorhaltigen Pfropfcopolymeren des zuvor bechriebenen
Typs, wobei der Polymerisationsgrad und die Kristallinität
des aufgepfropften, kristallinen Polymeren verbessert werden
sollen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines fluorhaltigen Pfropfcopolymeren
durch Polymerisation wenigstens eines Monomeren, welches
wenigstens ein fluorhaltiges Monomeres umfaßt und ein kristal
lines Polymeres liefert, in einem flüssigen Medium in An
wesenheit eines fluorhaltigen elastomeren Copolymeren, welches
Peroxygruppen umfaßt und einen Einfrierbereich niedriger
als Zimmertemperatur besitzt, wobei das Verfahren dadurch
gekennzeichnet ist, daß Wasser als flüssiges Medium
zur Dispersion des elastomeren Copolymeren hierin verwendet
wird und daß die Polymerisation des Monomeren oder der Mono
meren in Anwesenheit von wenigstens einem Reduktionsmittel
in dem Wasser durchgeführt wird.
Es wurde gefunden, daß die gewünschte Pfropfpolymerisation
in wirksamer Weise als eine Art von Redoxpolymerisation
durch Dispergieren des als "Gerüstpolymeren" eingesetzten,
elastomeren Copolymeren in Wasser und durch Verwendung eines
Reduktionsmittels, wie es bei gewöhnlichen Redoxpolymerisa
tionsreaktion eingesetzt wird, erreicht werden kann. Nach
diesem Verfahren kann die Pfropfpolymerisation bei einer
relativ niedrigen Temperatur durchgeführt werden, und der
Polymerisationsgrad und die Kristallinität des gepfropften
kristallinen Polymeren können verbessert werden. Beispiels
weise dient ein Alkalimetallsulfit oder -persulfat als gutes
Reduktionsmittel. Zusätzlich zu einem solchen reduzierenden
Mittel kann eine Quelle eines als reduzierendes Mittel aktiven
Metallions wie ein Eisen(III)-ion für die weitere För
derung der Leistungsfähigkeit und Regelmäßigkeit der Pfropf
polymerisation des kristallinen Polymeren eingesetzt werden.
Zur Durchführung der Pfropfpolymerisationsreaktion reicht
es aus, ein Pulver des ausgewählten elastomeren Copolymeren
in Wasser mittel gewöhnlicher Rühreinrichtungen zu disper
gieren und das Reduktionsmittel zu dem Wasser zu einem ge
eigneten Zeitpunkt zuzusetzen. Als Alternative oder auch
als vorteilhaftere Verfahrensweise ist es möglich, eine
wäßrige Dispersion des elastomeren Copolymeren, welche
in der Stufe der Herstellung dieses Copolymeren erhalten
wurde, einzusetzen. Ein elastomeres Copolymeres, das zur
Verwendung gemäß der Erfindung geeignet ist, wird durch
radikalische Polymerisationsreaktion in Wasser hergestellt,
und üblicherweise wird das Copolymere in Form eines wäßrigen
Latex erhalten. Die Pfropfpolymerisationsreaktion gemäß
der Erfindung kann an diesem Latex durchgeführt werden, und
bei einer solchen Durchführung können Arbeitsvorgänge zur
Abtrennung des elastomeren Copolymeren aus dem Latex und
die erneute Dispersion hiervon in Wasser ausgelassen werden.
Weiterhin wird es möglich, als "Gerüstpolymeres" ein Copoly
meres mit sehr hohen elastomeren Eigenschaften zu verwenden,
da die Schwierigkeiten der Abtrennung und Handhabung eines
feinen Pulvers eines solchen Copolymeren nicht mehr in Be
tracht zu ziehen sind, so daß es möglich ist, ein sehr
weiches Pfropfcopolymeres zu erhalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausfüh
rungsformen näher erläutert.
Gemäß der Erfindung ist das "Gerüstpolymere" bzw. "Stamm
polymere" des herzustellenden Pfropfcopolymeren ein elastomeres
Copolymeres mit C-F-Bindungen und Peroxygruppen. Ins
besondere ist das "Gerüstpolymere" ein Copolymeres von wenigstens
zwei Arten von hauptsächlichen Monomeren einschließlich
wenigstens eines fluorierten Monomeren und einer weiteren
ungesättigten Verbindung, welche Peroxy-Bindungen auf
weist, wobei eine solche Verbindung als "ungesättigtes Per
oxid" bezeichnet wird. Die Copolymerisationsreaktion zur
Bildung des "Gerüstpolymeren" wird unter Verwendung eines
radikalischen Initiators bei einer Temperatur durchgeführt,
bei welcher die Peroxygruppe in dem ungesättigten Peroxid
sich kaum zersetzt. Da gute elastomere Eigenschaften ein
unerläßliches Erfordernis des "Gerüstpolymeren" bei der
vorliegenden Erfindung sind, wird das Copolymere so herge
stellt, daß es einen Einfrierbereich (Glasübergangstemperatur),
T G , niedriger als Zimmertemperatur besitzt. Die Aus
gangsmonomeren für das Copolymere können aus verschiedenen
Kombinationen ausgewählt werden, wie sie für bekannte elastomere
Fluorharze oder Fluorkautschuke verwendet oder vorge
schlagen wurden. Es kann entweder eine Kombination von fluo
rierten Verbindungen oder eine Kombination wenigstens einer
fluorierten Verbindung und wenigstens einer nichtsubstituierten
Wasserstoffverbindung verwendet werden.
Beispielsweise kann das "Gerüstpolymere" ein Copolymeres
aus Vinylidenfluorid (VDF), Chlortrifluorethylen (CTFE) und
einem ungesättigten Peroxid, ein Copolymeres aus VDF, Hexa
fluorpropylen (HFP) und einem ungesättigten Peroxid, ein
Copolymeres aus VDF, HFP, Tetrafluorethylen (TFE) und einem
ungesättigten Peroxid, ein Copolymeres aus TFE, Propylen
und einem ungesättigten Peroxid oder ein Copolymeres aus
TFE, Perfluorvinylether und einem ungesättigten Peroxid
sein. Ein besonders vorteilhaftes Beispiel für ungesättigte
Peroxide ist t-Butylperoxyallylcarbonat. Die Menge des unge
sättigten Peroxids wird so eingeregelt, daß das erhaltene
Copolymere 0,02 bis 0,2 Gew.-% an Peroxygruppen enthält.
In einem gemäß der Erfindung hergestellten Pfropfcopoly
meren zur Verwendung als weiches und flexibles Fluorharz
ist die "Seitenkettenkomponente" ein fluorhaltiges kristallines
Polymeres, wobei dieses ein Copolymeres sein kann.
Geeigneterweise wird ein kristallines Polymeres verwendet,
dessen Schmelztemperatur nicht niedriger als 130°C liegt.
Beispielsweise kann das kristalline Polymere Polytetrafluor
ethylen, Polychlortrifluorethylen, Polyvinylidenfluorid,
Polyvinylfluorid, ein Copolymeres aus CTFE und Ethylen,
ein Copolymeres aus TFE und Ethylen oder ein Copolymeres
aus TFE und Perfluorvinylether sein. Im allgemeinen ist
es vorteilhaft, die Pfropfpolymerisation derart durchzuführen,
daß in dem erhaltenen Pfropfcopolymeren der Anteil
des elastomeren "Gerüstpolymeren" zu den kristallinen "Sei
tenkettenpolymeren" in den Bereich von 50 : 50 bis 99 : 1 und
vorzugsweise von 50 : 50 bis 90 : 10, jeweils in Gewicht, fällt.
Gemäß der Erfindung wird das Pfropfen eines kristallinen
Polymeren auf das elastomere "Gerüstpolymere" durch Poly
merisation des Monomeren oder der Monomeren des gewünschten
kristallinen Polymeren in einer wäßrigen Dispersion des
"Gerüstpolymeren" in Anwesenheit eines Reduktionsmittels
durchgeführt. Für eine gute Dispersion muß das "Gerüstpoly
mere" in fein zerteilter Form vorliegen. Die Teilchen des
Polymeren können gröber als übliche Pulverteilchen sein,
jedoch sollten selbst in einem solchen Fall die Teilchen
des Polymeren kleiner als etwa 2 mm im Druchmesser oder
in der maximalen Länge sein.
Bei der Dispersion eines Pulvers des "Gerüstpolymeren" in
Wasser mittels einer geeigneten Rührmethode kann wahlweise
ein grenzflächenaktives Mittel, ein Suspendiermittel wie
Polyvinylalkohol oder Carboxymethylcellulose und/oder ein
die Oberflächenspannung reduzierende Flüssigkeit wie t-Buta
nol zugesetzt werden. Ein gewöhnliches grenzflächenaktives
Mittel auf Kohlenwasserstoffbasis kann verwendet werden,
jedoch ist es in den meisten Fällen besser, ein fluorhaltiges
grenzflächenaktives Mittel, beispielsweise Ammoniumper
fluoroctanoat, im Hinblick auf eine Verminderung der Hitze
verfärbung des erhaltenen Pfropfcopolymeren während Nach
polymerisationsbehandlungen und nachfolgenden Formgebungs
vorgängen einzusetzen.
Der Vorgang des Dispergierens des "Gerüstpolymeren" in Wasser
kann ausgelassen werden, wenn dieses Polymere in der
Herstellungsform gehalten wird. Die radikalische Polymerisation
zur Bildung eines elastomeren Copolymeren, das als
"Gerüstpolymeres" brauchbar ist, wird in Wasser durchgeführt,
und das Reaktionsprodukt liegt in Form eines wäßrigen Latex
vor, in welchem das Copolymere gleichförmig dispergiert
ist. Dieser Latex kann als wäßriges Medium für die Pfropf
polymerisationsreaktion gemäß der Erfindung eingesetzt werden.
Erforderlichenfalls kann der Latex in geeigneter Weise
mit Wasser verdünnt werden. Unter Verwendung des Latex des
elastomeren Copolymeren in dieser Weise besteht keine Not
wendigkeit zur Abtrennung des Copolymeren von der wäßrigen
Phase. Dies ist für die industrielle Praxis sehr vorteilhaft,
da mühsame Arbeitsvorgänge zum Ausfällen und Sammeln
des in dem Latex enthaltenen, elastomeren Copolymeren er
forderlich sind. Weiterhin ist es vorteilhaft, ein "Gerüst
polymeres" mit sehr hohen elastomeren Eigenschaften zu ver
wenden, um auf diese Weise ein sehr weiches und flexibles
Pfropfcopolymeres zu erhalten, da Schwierigkeiten der Iso
lation oder Handhabung eines solchen "Gerüstpolymeren" nicht
mehr zu berücksichtigen sind. Beispielsweise ist es durchaus möglich,
ein Copolymeres aus CTFE und Ethylen in jedem gewünschten
Copolymerisationsverhältnis als "Gerüstpolymeres" einzu
setzen.
Die meisten Reduktionsmittel, wie sie bei üblichen Redox
polymerisationsprozessen eingesetzt werden, sind zur Durch
führung der Erfindung brauchbar. Beispielsweise ist die
Verwendung eines Alkalimetallsulfits, -bisulfits, -persul
fats oder -thiosulfats wie von Natriumsulfit, Natriumbi
sulfit, Natriumpersulfat oder Natriumthiosulfat geeignet.
Zusätzlich zu einem solchen reduzierenden Mittel kann eine
Quelle eines reduzierenden Metallions zur Erhöhung der Wirk
samkeit der Polymerisation sowohl hinsichtlich des Polymeri
sationsgrades als auch der Regelmäßigkeit der Kettenstruktur
des auf das "Gerüstpolymere" aufgepfropften Polymeren
verwendet werden. Beispielsweise ist ein Metallsalz wie
Eisen(III)-chlorid, Kobaltchlorid oder Kupferchlorid als
Quelle für reduzierende Metallionen geeignet. Die Gesamt
menge des reduzierenden Mittels wird auf Grundlage des Ge
haltes der Peroxygruppen in dem bei dem Pfropfpolymerisa
tionssystem vorhandenen "Gerüstpolymeren" eingestellt. Üb
licherweise beträgt die Menge an reduzierendem Mittel von
der Hälfte bis zum Zehnfachen der Menge an Peroxygruppen.
Die Pfropfpolymerisationsreaktion zum Aufpfropfen eines
kristallinen Polymeren auf das elastomere "Gerüstpolymere"
wird vorteilhafterweise in einem Reaktor von Autoklaventyp
bei einer relativ niedrigen Temperatur im Bereich von 20°C
bis 50°C durchgeführt.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Zunächst wurde ein 2-l-Autoklav aus rostfreiem Stahl mit
1000 g gereinigtem Wasser, 2 g Kaliumpersulfat, 3 g Ammonium
perfluoroctanoat und 2 g t-Butylperoxyallylcarbonat (abge
kürzt als BPAC) gefüllt. Nach wiederholtem Spülen der Gas
atmosphäre und deren Einsatz durch Stickstoffgas wurden 250 g
VDF-Monomeres und 151 g CTFE-Monomeres in den Autoklaven
eingefüllt, und die erhaltene Mischung wurde der Copolymeri
sationsreaktion bei 50°C während 20 h unter kontinuierlichem
Rühren unterzogen. Das Reaktionsprodukt lag in Form eines
weißen Latex vor, aus diesem wurde ein gummiähnliches Pulver
durch eine Aussalzbehandlung erhalten. Das Pulver wurde
mit Wasser gewaschen, im Vakuum getrocknet, dann mit n-Hexan
zur vollständigen Entfernung von nichtumgesetztem rückständigem
BPAC gewaschen und erneut im Vakuum getrocknet. Das
getrocknete Pulver wog 320 g. Dieses Pulver war ein elastomeres
Copolymeres aus VDF, CTFE und BPAC. Die Thermoanalyse
dieses Copolymeren mit einem Differentialabtastkalorimeter
(DSC) zeigte das Vorhandensein einer exothermen Spitze bei
160-180°C, wobei dieses der Zersetzung der Peroxygruppe zuge
schrieben wurde. Durch DSC-Analyse bei niedrigen Temperaturen
wurde der T g -Wert des Copolymeren zu -21°C bestimmt.
Durch jodometrische Titration wurde der Gehalt an aktivem
Sauerstoff in dem Copolymeren zu 0,042% bestimmt.
Das Aufpfropfen eines Copolymeren aus CTFE und Ethylen auf
das kautschukähnliche VDF/CTFE/BPAC-Copolymere wurde in
folgender Weise durchgeführt:
Zunächst wurden 72 g des kautschukähnlichen Copolymeren
in einer Lösung von 2,5 g Ammoniumperfluoroctanoat in 500 g
gereinigtem Wasser dispergiert, und die wäßrige Dispersion
wurde in einen 1-l-Autoklaven, der mit einem elektromagnetischen
Rührer ausgerüstet war, eingefüllt, ferner wurden
0,9 g NaHSO₃ als Reduktionsmittel zugesetzt. Die Gasatmos
phäre im Autoklaven wurde wiederholt gespült und durch Stick
stoffgas ersetzt. Danach wurden 76,9 g CTFE-Monomeres und
18,5 g Ethylen-Monomeres in den Autoklaven eingefüllt, und
die erhaltene Mischung wurde der Copolymerisationsreaktion
bei 30°C während 20 h unter fortwährendem Rühren unterworfen.
Nach Ausspülen von nichtumgesetzten Anteilen der Monomeren
wurde das bei der Reaktion gebildete Copolymere aus der
wäßrigen Lösung abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das
erhaltene Pfropfcopolymere lag in Form eines weißen Pulvers
mit einem Gewicht von 155 g vor. Durch DSC-Analyse wurde
die Schmelztemperatur dieses Pfropfcopolymeren zu 230°C
bestimmt.
Das Pfropfcopolymere wurde bei 220°C zwischen einem Paar
von 4-Zoll-Walzen geknetet und dann bei 250°C zu einer Platte
bzw. Folie mit einer Stärke von 1 mm preßverformt. Die so
erhaltene Platte bzw. Folie besaß eine milchigweiße Färbung
und war flexibel. Die Harzplatte wurde den folgenden Tests
unterzogen. Die Ergebnisse sind zusammen mit den Ergebnissen
derselben Tests an Fluorharzen der nachfolgenden Beispiele
und der Vergleichsversuche in der Tabelle aufgeführt.
Der Zugtest beim Bruch und der Bruchdehnungstest wurden
bei 23°C nach der Standardmethode entsprechend der japanischen
Norm JIS K 6301 unter Verwendung von Zugproben mit
Hantelform No. 3 gemessen. Die Zuggeschwindigkeit betrug
konstant 200 mm/min.
Der Schermodul wurde mit einem Viskoelastizitätstestgerät
vom Torsionspendeltyp unter Verwendung von Teststücken mit
einer Breite von 10 mm, einer Länge von 80 mm und einer
Dicke von 1 mm bestimmt. Die Messung wurde bei 0°C, 30°C
und 60°C durchgeführt.
Die Härte entsprechend der Shore D-Skala wurde bei 23°C
entsprechend der Methode der Norm ASTM D 2240 an Teststücken
von 40 mm×80 mm Breite und 3,2 mm Dicke durchgeführt.
Zunächst wurden 72 g des in Beispiel 1 hergestellten VDF/
CTFE/BPAC-Copolymeren in 500 ml 1,1,2-Trifluor-1,2,2-tri
chlorethylen, im folgenden abgekürzt als R-113, dispergiert,
und die Dispersion wurde in einen 1-l-Autoklaven, der mit
einem elektromagnetischen Rühren versehen war, eingefüllt.
Nach wiederholtem Spülen der Gasatmosphäre und deren Ersatz
durch Stickstoffgas wurden 75,7 g CTFE-Monomeres und 18,0 g
Ethylen-Monomeres in den Autoklaven eingefüllt, und die
erhaltene Mischung wurde der Pfropfcopolymerisationsreaktion
bei 98°C während 24 h unter fortwährendem Rühren unterworfen.
Dies bedeutet, daß kein Reduktionsmittel bei der Pfropfco
polymerisationsreaktion eingesetzt wurde. Nach Ausspülen von
nichtumgesetzten Anteilen der Monomeren wurde das in der
Reaktion gebildete Pfropfcopolymere von dem organischen
Lösungsmittel abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das
getrocknete Pfropfcopolymere lag in Form eines weißen Pulvers
mit einem Gewicht von 101,2 g vor.
Durch DSC-Analyse wurde die Schmelztemperatur dieses Copoly
meren zu 175°C bestimmt. Dies war weit niedriger als die
Schmelztemperatur (230°C) des Pfropfcopolymeren von Beispiel 1,
und in diesem Fall war die exotherme Spitze sehr
viel breiter als im Fall des Beispiels 1. Dieses Copolymere
wurde (bei 180°C) nach derselben Verfahrensweise wie in
Beispiel 1 geknetet und (bei 200°C) zu einer 1 mm dicken
Platte preßverformt, und das Copolymere in Plattenform wurde
den zuvor beschriebenen Tests unterzogen. Wie aus der Tabelle
ersichtlich ist, hatte dieses Copolymere im Vergleich
zu dem Pfropfcopolymeren des Beispiels 1 eine sehr viel
niedrigere Zugfestigkeit und Bruchdehnung und besaß zusätzlich
einen niedrigeren Schermodul.
Die anfängliche Copolymerisationsreaktion von Beispiel 1
wurde nur dadurch modifiziert, daß die Verwendung von BPAC
ausgelassen wurde, und daß die Menge an VDF- und CTFE-Mono
meren schwach erhöht wurden. Als Ergebnis wurden 360 g eines
kautschukähnlichen VDF/CTFE-Copolymeren erhalten. Als
nächstes wurden 40 g des VDF/CTFE-Copolymeren mit 40 g eines
Ethylen/CTFE-Copolymeren in Form von Pellets (Halar No. 920,
Produkt von Ausimont Co.) durch Kneten zwischen einem Paar
von 4-Zoll-Walzen bei 230°C vermischt. Die erhaltene Poly
mermischung wurde bei 250°C in eine 1 mm dicke Platte preß
verformt und den zuvor beschriebenen Tests unterworfen.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, zeigte diese Polymer
mischung im Vergleich zu dem Pfropfcopolymeren des Beispiels 1
eine sehr viel niedrigere Bruchdehnung und ebenfalls niedrigere
Zugfestigkeit.
Für die Pfropfpolymerisation von CTFE mit dem in Beispiel 1
hergestellten VDF/CTFE/BPAC-Copolymeren wurde die Pfropf
polymerisationsreaktion des Beispiels 1 dadurch modifiziert,
daß 82,2 g CTFE-Monomeres anstelle der Kombination von CTFE
und Ethylen eingesetzt wurden. Sonst wurden keine Änderungen
durchgeführt. Als Ergebnis wurden 127 g eines Pfropf
copolymeren in Form eines weißen Pulvers erhalten. Durch
DSC-Analyse wurde die Schmelztemperatur dieses Copolymeren
zu 213°C bestimmt. Das Copolymere wurde (bei 200°C) in der
selben Weise wie in Beispiel 1 geknetet und dann (bei 240°C)
zu einer 1 mm dicken Platte preßverformt. Die erhaltene
Platte besaß eine milchigweiße Färbung und war flexibel. Das
Copolymere in Plattenform wurde den zuvor beschriebenen Tests
unterzogen.
Das Pfropfpolymerisationsverfahren von Vergleichsversuch A
wurde dadurch modifiziert, daß 81,3 g CTFE-Monomeres alleine
anstelle der Kombination von CTFE und Ethylen eingesetzt wurden.
Sonst wurden keine Änderungen vorgenommen. Dies bedeutet,
daß die Pfropfpolymerisationsreaktion in dem Lösungs
mittel R-113 ohne Verwendung irgendeines Reduktionsmittels
durchgeführt wurde. Als Ergebnis wurden 109 g eines Pfropf
copolymeren in Form eines weißen Pulvers erhalten. Durch
DSC-Analyse wurde die Schmelztemperatur dieses Copolymeren
zu 197°C bestimmt. Dies war beträchtlich niedriger als die
Schmelztemperatur (223°C) des Pfropfcopolymeren von Beispiel 2,
und in diesem Fall war die exotherme Spitze sehr
viel breiter als bei dem Produkt von Beispiel 2. Dieses
Copolymere wurde (bei 190°C) nach derselben Arbeitsweise
wie in Beispiel 1 geknetet und (bei 220°C) zu einer 1 mm
dicken Platte preßverformt. Das Copolymere in Plattenform
wurde den zuvor beschriebenen Tests unterworfen. Wie aus
der Tabelle ersichtlich ist, besaß dieses Copolymere im
Vergleich zu dem Pfropfcopolymeren des Beispiels 2 sehr
viel niedrigere Werte der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung
und wies außerdem einen niedrigeren Schermodul auf.
Zunächst wurden 96 g des in Beispiel 1 hergestellten, kaut
schukähnlichen VDF/CTFE/BPAC-Copolymeren in einer Lösung
von 2,4 g Ammoniumperfluoroctanoat in 500 ml gereinigtem
Wasser dispergiert. Unter Verwendung dieser Dispersion wurde
die Pfropfpolymerisationsreaktion von Beispiel 1 unter Modi
fikation in folgenden Punkten wiederholt: Im vorliegenden
Fall war das Reduktionsmittel eine Kombination von 0,96 g
NaHSO₃ und 0,33 g FeCl₃ · 6H₂O. Die Menge an CTFE-Monomeren
wurden auf 124 g und die Menge an Ethylen-Monomerem auf 30 g
erhöht. Als Ergebnis wurden 208 g eines Pfropfcopolymeren
in Form eines weißen Pulvers erhalten. Durch DSC-Analyse
wurde die Schmelztemperatur dieses Copolymeren zu 232°C
bestimmt. Das Copolymere wurde (bei 220°C) nach derselben
Arbeitsweise wie in Beispiel 1 geknetet und dann (bei 250°C)
zu einer 1 mm dicken Platte preßverformt. Die erhaltene
Platte besaß eine milchigweiße Färbung und war flexibel.
Dieses Copolymere in Plattenform wurde den zuvor beschriebenen
Tests unterzogen.
Zu Beginn wurde ein 2-l-Autoklav aus rostfreiem Stahl mit
1000 g gereinigtem Wasser, 3 g Kaliumpersulfat, 1 g Ammonium
perfluoroctanoat und 2 g BPAC beladen. In diesem Fall wurde
das BPAC vorher mit 5 Gew.-% des Lösungsmittels R-113 ver
dünnt. Nach wiederholtem Spülen der Gasatmosphäre und deren
Ersatz durch Stickstoffgas wurden 169 g VDF-Monomeres und
133 g CTFE-Monomeres in den Autoklaven eingegeben, und die
erhaltene Mischung wurde der Copolymerisationsreaktion bei
50°C während 20 h unter fortwährendem Rühren unterzogen.
Das Reaktionsprodukt lag in Form eines weißen Latex mit
einem Gewicht von 1262 g vor. Die Feststoffkonzentration
dieses Latex wurde zu 21,1 Gew.-% bestimmt, dies bedeutet
das Vorliegen von 270 g an kautschukähnlichem Copolymerem
in dem Latex.
Das VDF/CTFE/BPAC-Copolymere wurde aus einer entnommenen
Probe des Latex gewonnen, gewaschen und getrocknet, wobei
ein weißes Pulver erhalten wurde. Die Thermoanalyse des
Copolymerpulvers mittels DSC zeigte das Vorliegen einer
exothermen Spitze bei 160-180°C, welche der Zersetzung von
Peroxygruppen zugeschrieben wird. Durch DSC-Analyse bei
niedrigeren Temperaturen wurde der T g -Wert des Copolymeren
zu -15°C bestimmt. Durch Jodometrie wurde der Gehalt an
aktivem Sauerstoff in Copolymeren mit 0,04% gemessen. Durch
Elementaranalyse wurde das Molverhältnis VDF/CTFE in dem
Copolymeren zu 30,8/69,2 bestimmt.
Als nächstes wurden 474 g des zuvor erhaltenen Latex (=100 g
des Copolymeren) in einen 1-l-Autoklaven, der mit einem
elektromagnetischen Rührer versehen war, eingefüllt, und
es wurde gereinigtes Wasser zur Einstellung des Volumens
der erhaltenen Mischung auf 500 ml zugesetzt. Dann wurde
die Gasatmosphäre mit Stickstoff gespült und dreimal durch
Stickstoff ersetzt. Danach wurden 79,1 g CTFE-Monomeres
und 19,8 g Ethylen-Monomeres in den Autoklaven eingegeben,
anschließend erfolgte die Zugabe von 0,9 g NaHSO₃ in Form
einer wäßrigen Lösung. Die erhaltene Mischung wurde der
Pfropfcopolymerisationsreaktion bei 30°C während 8 h unter
fortwährendem Rühren unterzogen. Nach den Ausspülen von
nichtumgesetzten Anteilen der Monomeren wurde das bei der
Reaktion gebildete Pfropfcopolymere aus dem Autoklaven ent
nommen. Das Copolymere hatte sich aus der wäßrigen Phase
des anfänglichen Latex niedergeschlagen, so daß keine Not
wendigkeit für irgendeine Abtrennbehandlung, z. B. ein Aus
salzen, bestand. Das Copolymere wurde von der wäßrigen
Phase abgetrennt, gewaschen und unter vermindertem Druck
getrocknet. Als Ergebnis wurden 164 g eines weißen Pulvers
erhalten. Durch DSC-Analyse wurde die Schmelztemperatur
dieses Copolymeren zu 217°C bestimmt.
Das bei dem zuvor beschriebenen Verfahren erhaltene Pfropf
copolymere wurde zwischen einem Paar von 4-Zoll-Walzen bei
200°C geknetet und dann bei 250°C zu einer 1 mm dicken Platte
preßverformt. Die Platte hatte eine milchigweiße Färbung
und war flexibel. Das Copolymere in Plattenform wurde den
zuvor beschriebenen Tests unterzogen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines fluorhaltigen Pfropf
copolymeren durch Polymerisation wenigstens eines Mono
meren, welches ein kristallines Polymeres liefert und
wenigstens ein fluorhaltiges Monomeres umfaßt, in einem
flüssigen Medium in Anwesenheit eines fluorhaltigen,
elastomeren Copolymeren, welches Peroxygruppen umfaßt
und einen niedrigeren Einfrierbereich als Zimmertemperatur
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges
Medium für die Dispersion des elastomeren Copolymeren
hierin Wasser verwendet wird, und daß die Polymerisation
des Monomeren oder der Monomeren in Anwesenheit von wenigstens
einem Reduktionsmittel in dem Wasser durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reduktionsmittel oder die Reduktionsmittel eine an
organische Verbindung in Form von Alkalimetallsulfiten,
Alkalimetallbisulfiten, Alkalimetallpersulfaten oder
Alkalimetallthiosulfaten umfaßt/umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein anderes Metallsalz, welches ein reduzierendes Metallion
liefert, zusammen mit dem Reduktionsmittel oder den Reduk
tionsmitteln verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das andere Metallsalz aus Eisen(III)-Halogeniden, Kobalt
halogeniden und Kupferhalogeniden ausgewählt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisation des Monomeren oder der Monomeren in
einer latexähnlichen wäßrigen Dispersion des elastomeren
Copolymeren durchgeführt wird, wobei die Dispersion als
Produkt der Polymerisationsreaktion zur Bildung dieses
elastomeren Copolymeren in Wasser erhalten worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisation des Monomeren oder der Monomeren bei
einer Temperatur im Bereich von 20 bis 50°C durchgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein elastomeres Copolymeres verwendet wird, welches 0,02
bis 0,2 Gew.-% Peroxygruppen aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein elastomeres Copolymeres verwendet wird, das aus der
aus Copolymeren von Vinylidenfluorid, Chlortrifluorethylen
und einem organischen Peroxid, Copolymeren von Vinyliden
fluorid, Hexafluorpropylen und einem organischen Per
oxid, Copolymeren und Vinylidenfluorid, Hexafluorpropylen,
Tetrafluorethylen und einem organischen Peroxid, Copolymeren von Tetrafluorethylen, Propylen und einem
organischen Peroxid und Copolymeren von Tetrafluorethylen,
Perfluorvinylether und einem organischen Peroxid
bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein elastomeres Copolymeres verwendet wird, bei dessen
Herstellung als organisches Peroxid t-Butylperoxyallyl
carbonat verwendet worden ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als fluorhaltiges Monomeres oder als fluorhaltige Mono
mere Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen, Vinyliden
fluor und/oder Vinylfluorid verwendet wird/werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Monomere eine Kombination von Chlortrifluorethylen
und Ethylen, eine Kombination von Tetrafluorethylen
und Ethylen oder eine Kombination von Tetrafluorethylen
und Perfluorvinylether verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge des Monomeren oder der Monomeren derart ge
regelt wird, daß das Gewichtsverhältnis von elastomerem
Copolymerem zu gepfropftem kristallinem Polymerem in
dem erhaltenen Pfropfcopolymeren in dem Bereich von
50 : 50 bis 90 : 10 liegt.
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