DE3825955C2 - - Google Patents
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
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- C04B35/58—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on borides, nitrides, i.e. nitrides, oxynitrides, carbonitrides or oxycarbonitrides or silicides
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen
Siliciumnitrid-Sinterkörpers gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus der EP 02 25 087 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Siliciumnitrid-Sinterkörpers bekannt, bei dem eine
Pulvermischung aus einem Siliciumnitrid-Ausgangsmaterial
und einem Sinterhilfsmittel geformt und die geformte
Mischung anschließend gebrannt wird. Der Brennvorgang
erfolgt in einer Stickstoffatmosphäre, der ein Inertgas
beigemischt sein kann. Zur Erhöhung des
Sauerstoffpartialdruckes wird außerdem CO₂ oder eine
Mischung aus CO₂ und CO zugeführt, wodurch der Abbau des
Heizelementmantels verhindert werden soll.
Die DE 30 45 054 A1 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von Schneidwerkzeugen auf der Basis von
Siliciumnitrid, bei dem eine gleichförmige Mischung eines
einen Überzug aus SiO₂ aufweisenden Si₃N₄-Puders mit einem
HfO₂-Puder einem Druck- und Hitzebehandlungsschritt solange
ausgesetzt wird, bis eine vollständige Verdichtung des
Materials erreicht wird.
Bei den bekannten Verfahren kommt es während des Brennens
oder der Heißpreßbehandlung an der Oberfläche des
Formkörpers zur Bildung einer ziemlich dicken, die Qualität
des erhaltenen Sinterkörpers mindernden Oberflächenschicht.
Die Erfinder haben verschiedene Analysen und Untersuchungen
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht durchgeführt
und gefunden, daß sich die Zusammensetzung und die Struktur
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht von
der Zusammensetzung und der Struktur des Inneren des Sinterkörpers
(des normalen Bereichs) unterscheiden und daß im Vergleich
zu dem Inneren des Sinterkörpers verschiedene Eigenschaften
verändert sind. Konkret kann festgestellt werden, daß
sich die Qualitätsminderung zeigende Oberflächenschicht in den
folgenden Punkten wesentlich von dem Inneren des Sinterkörpers
unterscheidet:
- (1) Porengrößenverteilung und Porosität bzw. relatives Porenvolumen;
- (2) Art und Menge der Sinterhilfsmittel und der gebildeten intergranularen bzw. interkristallinen Phase;
- (3) Farbton (spiegelt den Punkt 2 wider);
- (4) mechanische Eigenschaften wie z. B. Härte und Festigkeit (spiegeln die Punkte 1 und 2 wider).
Obwohl der Prozeß der Bildung der Qualitätsminderung zeigenden
Oberflächenschicht nicht genau aufgeklärt ist, wird angenommen,
daß er etwa auf die folgenden Tatsachen zurückzuführen ist:
(i) Wenn der Stickstoff-Partialdruck (N₂-Druck) um den Körper
niedrig ist wie z. B. bei dem drucklosen Sinterverfahren, tritt
während des Brennens eine Hitzezersetzungsreaktion bzw. eine
thermische Disoziationsreaktion von Si₃N₄ ein. Ferner reagiert
Si₃N₄ während des Brennens mit Oxiden wie z. B. SiO₂, Y₂O₃ und
MgO, die als Sinterhilfsmittel zugesetzt worden sind, und wird
in Gasform zerstreut. Das heißt, es wird angenommen, daß die folgenden
Reaktionen verursacht werden:
Si₃N₄ → 3 Si + 2 NH₂↑
Si₃N₄ + 3 SiO₂ → 6 SiO↑ + 2 N₂↑
Si₃N₄ + 3 Mo → 3 M + 3 SiO↑ + 2 N₂↑
(M: Metall in dem Sinterhilfsmittel)
Si₃N₄ + 3 SiO₂ → 6 SiO↑ + 2 N₂↑
Si₃N₄ + 3 Mo → 3 M + 3 SiO↑ + 2 N₂↑
(M: Metall in dem Sinterhilfsmittel)
Diese Zersetzungsreaktionen führen zu einer Abnahme der Masse
des Sinterkörpers. Wenn diese Reaktionen mit einer Geschwindigkeit
vonstatten gehen, die größer ist als die Schrumpfungsgeschwindigkeit
während des Brennens, schreitet die Verdichtung
nicht fort. Ferner werden Probleme wie z. B. eine Anschwellungs-
bzw. Aufblähungserscheinung und die Bildung von Poren hervorgerufen,
wenn die Zersetzung und die Verdampfung nach der
Verdichtung fortschreiten.
Eine solche Erscheinung tritt in heftigem Ausmaß an der Oberfläche
des Körpers auf und schreitet mit dem Anstieg der Temperatur
oder mit der Zunahme der Brennzeit in das Innere des
Körpers fort, so daß in der Nähe der Oberfläche des Sinterkörpers
eine Schicht gebildet wird, die viele Poren enthält und
sich von dem Inneren des Körpers unterscheidet.
(ii) Die vorstehend beschriebene Zersetzungsreaktion kann
durch Erhöhung des N₂-Druckes der Atmosphäre eingeschränkt werden.
Ferner geht die Zersetzungsreaktion kaum vonstatten, wenn
der N₂-Druck höher wird, jedoch wird eine andere, neue Reaktion
verursacht, die zu einer Bewegung und einer Abscheidung
bzw. einer Entmischung der Sinterhilfsmittelkomponente führt,
wodurch in der Nähe der Oberfläche des Sinterkörpers eine
Schicht gebildet wird, die sich hinsichtlich der Zusammensetzung
oder der Menge des Sinterhilfsmittels von dem Inneren des
Sinterkörpers unterscheidet. Als Ergebnis ist der Farbton in
der Nähe der Oberfläche des Sinterkörpers im allgemeinen anders
als der Farbton im Inneren des Sinterkörpers, und es kann
auch eine andere Phase gebildet werden. Obwohl der Mechanismus
der Bildung einer solchen Oberflächenschicht nicht klar ist,
wird angenommen, daß sie auf die Wirkung von sich lösendem
Stickstoff in der Nähe der Oberfläche, auf die Wirkung der Reaktion
mit Fremdbestandteilen im Atmosphärengas (O₂, CO u. dgl.)
oder auf die Kompressionswirkung, die auf dem hohen N₂-
Druck basiert, zurückzuführen ist. Eine solche Oberflächenschicht
wird dicker, wenn der N₂-Druck zunimmt oder wenn die
Dauer der Druckanwendung länger wird.
Die Oberfläche und das Innere des Körpers unterscheiden sich
hinsichtlich der Poren und der Zusammensetzung, was auf die
Reaktionen gemäß den vorstehend beschriebenen Punkten (i) und
(ii) zurückzuführen ist und z. B. durch den Farbton und die mechanischen
Eigenschaften widergespiegelt wird.
Die durch die vorstehend beschriebenen Prozesse gebildete,
die Qualität des erhaltenen Sinterkörpers mindernde,
ziemlich dicke Oberflächenschicht muß durch
Oberflächenbearbeitung entfernt werden; dadurch verlängert
sich jedoch die Bearbeitungszeit des Sinterkörpers, wodurch
sich wiederum die Betriebskosten zur Herstellung des
Sinterkörpers erhöhen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen
Siliciumnitrid-Sinterkörpers zur Verfügung zu stellen, bei
dem die Dicke der eine Qualitätsminderung aufweisenden
Oberflächenschicht so gering ist, daß lange
Bearbeitungszeiten und hohe Betriebskosten vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung eines homogenen Siliciumnitrid-Sinterkörpers
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen
dem HIP-Druck einerseits und der Dicke der Oberflächenschicht
in dem Sinterkörper und der Vierpunkt-Biegefestigkeit
andererseits zeigt.
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen
dem Abstand von der gebrannten Oberfläche und der Vierpunkt-
Biegefestigkeit zeigt.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die die Abhängigkeit
der Dicke der Oberflächenschicht von dem HIP-Druck und der HIP-
Temperatur zeigt.
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm, das das
erfindungsgemäße Verfahren zeigt.
Der homogene Siliciumnitrid-Sinterkörper wird erfindungsgemäß
folgendermaßen hergestellt.
Wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Mischung
aus Siliciumnitrid-Ausgangsmaterial und pulverförmigem Sinterhilfsmittel
nach dem Formen gebrannt wird, wird die vorstehend
erwähnte Mischung nach dem Mischen, Pulverisieren und Granulieren
einmal zwangsgetrocknet, und der zwangsgetrockneten Mischung
wird nötigenfalls Wasser zugesetzt, und sie wird gesiebt
un zu einer gewünschten Gestalt geformt. Dann wird der
Formkörper vorgesintert und ferner einer HIP-Behandlung bei
1500 bis 1700°C und einem Druck von mehr als 20,3 MPa und weniger
als 50,7 MPa in einer Stickstoffgas- und/oder Inertgasatmosphäre
unterzogen.
Ferner ist es vorteilhaft, daß die Mischung aus Siliciumnitrid-
Ausgangsmaterial und pulverförmigem Sinterhilfsmittel nach dem
Pulverisieren und vor dem Granulieren durch ein Sieb mit Öffnungen
von nicht mehr als 32 µm und vorzugsweise nicht mehr
als 20 µm hindurchfallen gelassen wird. Wenn die Sieböffnungen
größer als 32 µm sind, können grobe Teilchen und Fremdsubstanzen
bzw. Verunreinigungen, die in dem Ausgangsmaterial enthalten
sind, nach dem Granulieren nicht wirksam entfernt werden,
so daß es schwierig ist, die Gleichmäßigkeit des granulierten
Pulvers aufrechtzuerhalten. Die groben Teilchen und die Fremdsubstanzen
können besonders im Fall der Anwendung eines Siebes
mit Öffnungen von nicht mehr als 20 µm wirksamer entfernt werden
als im Fall der Anwendung eines Siebes mit Öffnungen von
mehr als 32 µm.
Der Grund dafür, daß das Pulver nach dem Granulieren und vor
dem Formen einmal zwangsgetrocknet wird, liegt darin, daß,
wenn die Zwangstrocknung nicht durchgeführt wird, durch den
Formungsdruck bei dem darauffolgenden Formungsschritt kein
gleichmäßiges Zusammensinken des granulierten Pulvers verursacht
wird und kein homogener und dichter Formkörper mit weniger
Poren erhalten werden kann und infolgedessen trotz kapselfreier
isostatischer Heißpreßbehandlung (HIP-Behandlung) kein
homogener Sinterkörper mit hoher Festigkeit erhalten werden
kann.
Ferner wird der Unterschied im Wassergehalt zwischen den granulierten
Teilchen beseitigt, wenn nach der Zwangstrocknung
nötigenfalls dem granulierten Pulver Wasser zugesetzt wird und
das granulierte Pulver gesiebt wird. Dadurch kann ein homogeneres
granuliertes Pulver erhalten werden, und infolgedessen
können homogenere und dichtere Formkörper erhalten werden.
Im Rahmen der Erfindung wird der erhaltene Formkörper einer
Vorsinterungsbehandlung und ferner einer HIP-Behandlung unterzogen.
In diesem Fall besteht die Vorsinterungsbehandlung (primäres Sintern) in
einem Schritt, bei dem der Formkörper bei 1400 bis 1600°C in
einer Stickstoffgasatmosphäre und/oder in einem Inertgas unter
einem Druck von 0,10 MPa vorgesintert wird. Wenn die Brenntemperatur
weniger als 1400°C beträgt, verschwinden offene Poren
selbst beim Brennen nicht, und infolgedessen kann selbst nach
der HIP-Behandlung kein homogener Sinterkörper mit hoher Festigkeit
erhalten werden. Andererseits schreiten die Zersetzungsreaktion
des Siliciumnitrids und die Reaktion mit dem Atmosphärengas
fort, wenn die Brenntemperatur mehr als 1600°C
beträgt, und folglich kann selbst nach der HIP-Behandlung kein
homogener Sinterkörper mit hoher Festigkeit erhalten werden.
Nach der Vorsinterungsbehandlung wird die HIP-Behandlung bei
1500 bis 1700°C unter einem Druck von mehr als 20,3 MPa und weniger
als 50,7 MPa in einer Stickstoffgasatmosphäre und/oder
in Inertgas durchgeführt.
Wenn die HIP-Behandlungstemperatur unter 1500°C liegt, kann
kein homogener Sinterkörper mit hoher Festigkeit erhalten werden,
während die Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
in dem erhaltenen Sinterkörper unerwünschtermaßen
größer als 2 mm wird, wenn die HIP-Behandlungstemperatur
1700°C überschreitet.
Wenn der HIP-Druck weniger als 20,3 MPa beträgt, kann kein homogener
Sinterkörper mit hoher Festigkeit erhalten werden, während
die Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
in dem Sinterkörper unerwünschtermaßen größer als 2 mm
wird, wenn der HIP-Druck 50,7 MPa überschreitet.
Ferner beträgt die Haltezeit der Höchsttemperatur bei der HIP-
Behandlung vorteilhafterweise 0,5 bis 3 h. Wenn die Haltezeit
kürzer als 0,5 h ist, kann kein homogener Sinterkörper mit hoher
Festigkeit erhalten werden, während die Dicke der Qualitätsminderung
zeigenden Oberflächenschicht in dem Sinterkörper
unerwünschtermaßen größer als 2 mm wird, wenn die Haltezeit
länger als 5 h ist.
Wie vorstehend erwähnt wurde, kann ein homogener Siliciumnitrid-
Sinterkörper mit hoher Festigkeit, dessen Qualitätsminderung
zeigende Oberflächenschicht so dünn ist, daß ihre Dicke
nicht mehr als 2 mm beträgt, und der bei Raumtemperatur eine
Vierpunkt-Biegefestigkeit von mindestens 784,5 N/mm² zeigt,
hergestellt werden, indem der Schritt der Zwangstrocknung des
granulierten Pulvers, der Schritt der Vorsinterung des Formkörpers
und der Schritt der kapselfreien HIP-Behandlung und ferner
vorzugsweise der Schritt des Siebens nach dem Pulverisieren
des Ausgangsmaterials kombiniert werden.
Die Erfinder haben von verschiedenen Seiten Untersuchungen bezüglich
der Beziehung zwischen der HIP-Temperatur, dem HIP-
Druck, der Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
und der Vierpunkt-Biegefestigkeit durchgeführt und fanden
Beziehungen, wie sie in Fig. 1 bis 3 gezeigt sind.
Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem HIP-Druck, der Dicke
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht und der
Vierpunkt-Biegefestigkeit bei einer HIP-Temperatur von 1500°C.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, gibt es einen Grenzbereich, in
dem der HIP-Druck etwa 30,4 MPa beträgt, und an der dem niedrigeren
Druck zugewandten Seite und an der dem höheren Druck zugewandten
Seite des Grenzbereichs treten eine Zunahme der Dicke
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht und
folglich eine Abnahme der Vierpunkt-Biegefestigkeit der gebrannten
Oberfläche ein. In diesem Fall ist die Zunahme der
Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht an
der dem niedrigeren Druck zugewandten Seite auf die Zersetzung
des Siliciumnitrids und auf die Reaktion mit dem Atmosphärengas
zurückzuführen, während die Zunahme der Dicke der Qualitätsminderung
zeigenden Oberflächenschicht an der dem höheren
Druck zugewandten Seite auf die Änderung der Zusammensetzung
und auf die Reaktion mit dem Atmosphärengas zurückzuführen ist.
Fig. 2 zeigt die Beziehung zwischen dem Abstand von der gebrannten
Oberfläche und der Vierpunkt-Biegefestigkeit bei
einer HIP-Temperatur von 1500°C mit dem HIP-Druck als Parameter,
und Fig. 3 zeigt die Beziehung zwischen dem HIP-Druck und
der HIP-Temperatur als Parameter der Dicke der Qualitätsminderung
zeigenden Oberflächenschicht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, beträgt die Dicke der Qualitätsminderung
zeigenden Oberflächenschicht nicht mehr als 2 mm,
wenn der HIP-Druck in einem Bereich von mehr als 20,3 MPa und
weniger als 50,7 MPa liegt, und bei einer Dicke von nicht mehr
als 2 mm wird eine Vierpunkt-Biegefestigkeit von mindestens
784,5 N/mm² erhalten, ohne daß die gebrannte Oberfläche bearbeitet
wird. Das heißt, es wird angenommen, daß eine Dicke von 2 mm
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht ein Grenzwert
für die Erzielung einer Vierpunkt-Biegefestigkeit von
784,5 N/mm² ohne Bearbeitung ist. Andererseits ist eine Vierpunkt-
Biegefestigkeit von 784,5 N/mm² eine Festigkeit, die für
zufriedenstellende Eigenschaften als Lagerwerkstoff erforderlich
ist. Infolgedessen kann der Siliciumnitrid-Sinterkörper,
der durch das erste erfindungsgemäße Verfahren erhalten wird,
in vorteilhafter Weise unverändert als Lagerwerkstoff verwendet
werden, obwohl der Sinterkörper eine Qualitätsminderung
zeigende Oberflächenschicht hat.
Ferner stellt eine Dicke von 1 mm der Qualitätsminderung zeigenden
Oberflächenschicht einen Grenzwert für die Erzielung einer
Vierpunkt-Biegefestigkeit von 980,7 N/mm² ohne Bearbeitung
dar und wird bevorzugt.
Dadurch, daß die Brennatmosphäre in der vorstehend erwähnten
Weise vorgeschrieben wird, können Siliciumnitrid-Sinterkörper
mit hoher Festigkeit hergestellt werden, bei denen die Dicke
der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht nicht mehr
als 2 mm, das relative Porenvolumen im Inneren nicht mehr als
0,5% und die Vierpunkt-Biegefestigkeit bei Raumtemperatur mindestens
784,5 N/mm² beträgt und die Innenstruktur sehr homogen
ist.
Ferner wird im Rahmen der Erfindung die streifenförmige Querschnittsstruktur,
die im Inneren des Sinterkörpers gebildet
wird, abgeschwächt, so daß ein Sinterkörper mit einer homogenen
Struktur erhalten wird.
Im Rahmen der Erfindung wird die Dicke der Qualitätsminderung
zeigenden Oberflächenschicht anhand der folgenden Punkte definiert:
- als Dicke der Oberflächenschicht, bei der sich der Farbton von dem Farbton im Inneren (im normalen Bereich) wesentlich unterscheidet;
- als Dicke der Oberflächenschicht, bei der sich die Härte (Knoop-Härte) von der Härte im Inneren (im normalen Bereich) wesentlich unterscheidet;
- als Dicke der Oberflächenschicht, bei der sich die Vierpunkt- Biegefestigkeit von der Vierpunkt-Biegefestigkeit im Inneren (im normalen Bereich) wesentlich unterscheidet.
Unter dem Begriff "Qualitätsminderung zeigende Oberflächenschicht"
ist eine Oberflächenschicht zu verstehen, die mindestens
einem der vorstehenden Punkte bis genügt.
Die Dicke wird in Form des Abstands in einer zu der gebrannten
Oberfläche senkrechten Richtung gemessen.
Die Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
wird an willkürlich gewählten Stellen im Inneren des Sinterkörpers
bestimmt, indem der Unterschied im Farbton gemessen wird,
wobei unter diesen ein Bereich mit der geringsten Dicke ausgewählt
wird.
Die Farbeneinordnung basiert auf einem korrigierten Munsell-
Farbsystem. Bei diesem Farbsystem werden der Ton [ein Tonunterschied
wird als ΔH (0-10) angegeben], die Helligkeit [ein
Helligkeitsunterschied wird als ΔV (0-1) angegeben], und die
Sättigung [ein Sättigungsunterschied wird als ΔC (0-1) angegeben],
ausgedrückt. Das Vorhandensein eines Unterschieds im
Farbton ist so definiert, daß ΔH ≧ etwa 5 oder ΔV ≧ etwa 0,1
oder ΔC ≧ etwa 0,2.
Die Dicke wird in Form des Abstands in einer zu der gebrannten
Oberfläche senkrechten Richtung gemessen.
Ein Abstand, der zeigt, daß sich der Mittelwert der Knoop-Härte
an der Oberfläche an fünf Stellen um mindestens 2% von dem
Mittelwert der Knoop-Härte im Inneren (im normalen Bereich) an
fünf Stellen unterscheidet, ist eine Grenze.
Wenn die Vierpunkt-Biegefestigkeit in bezug auf eine Ebene,
die sich in verschiedenem Abstand von der gebrannten Oberfläche
als Zugbeanspruchungsfläche erstreckt, gemessen wird, ist
ein Bereich, der zeigt, daß sich der Mittelwert bei n=5 oder
mehr um mindestens 10% von dem Mittelwert im Inneren (im normalen
Bereich) unterscheidet, eine Oberflächenschicht.
Die Siliciumnitrid-Sinterkörper, die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhalten werden, haben nach der HIP-Behandlung
die vorstehend erwähnten Eigenschaften, ohne daß irgendwelche
Behandlungen zur spanenden Bearbeitung und Umformung erforderlich
sind, so daß die Kosten einer spanenden Bearbeitung und
Umformung erspart werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm, das in Verbindung mit den Beispielen
1 und 2 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines homogenen Siliciumnitrid-Sinterkörpers
zeigt. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, wird der Sinterkörper
durch die Schritte 1 bis 9 hergestellt.
Zuerst werden Siliciumnitrid-Ausgangsmaterial und Sinterhilfsmittel
gemischt und pulverisiert (Schritt 1) und dann durch
Öffnungen von nicht mehr als 32 µm und vorzugsweise nicht mehr
als 20 µm gesiebt, um grobe Teilchen und Fremdsubstanzen wie z. B.
Stücke von Kieselsteinen, die zum Pulverisieren verwendet
werden, zu entfernen, wodurch ein pulverförmiges Ausgangsmaterial
erhalten wird, das eine mittlere Korngröße von nicht mehr
als 1 µm hat (Schritt 2).
Dann wird das pulverförmige Ausgangsmaterial granuliert
(Schritt 3) und zwangsgetrocknet, vorzugsweise bei einer Temperatur
von 60 bis 100°C, wodurch ein homogenes granuliertes
Pulver erhalten wird, das einen geringeren Unterschied im Wassergehalt
zwischen den granulierten Teilchen zeigt (Schritt 4).
Dem granulierten Pulver werden nötigenfalls 0,5 bis 5,0 Masse-%
Wasser zugesetzt, um ein granuliertes Pulver mit gleichmäßigem
Wassergehalt zu erhalten (Schritt 5), das ferner zur Entfernung
von groben Teilchen, die sich durch den Wasserzusatz
zusammengeballt haben, gesiebt wird (Schritt 6). Das gesiebte
Pulver wird in der üblichen Weise geformt (Schritt 7), einer
Vorsinterungsbehandlung unterzogen (Schritt 8) und dann gebrannt,
indem es einer kapselfreien HIP-Behandlung bei einer
Temperatur von 1500 bis 1700°C unter einem Druck von mehr als
20,3 MPa und weniger als 50,7 MPa unterzogen wird (Schritt 9).
Auf diese Weise kann durch das erfindungsgemäße Verfahren ein
homogener Siliciumnitrid-Sinterkörper erhalten werden.
Zu α-Siliciumnitrid-Pulver mit einer mittleren Korngröße von
1,5 µm wurden 3 Masse-% MgO, 1 Masse-% Y₂O₃ und 5 Masse-% ZrO₂
hinzugegeben, und Wasser wurde in einer Menge bis zu 60% zugegeben.
Die erhaltene Mischung wurde in einer Chargen-Pulverisiervorrichtung
gemischt und pulverisiert und dann durch Öffnungen
von 20 µm gesiebt, wodurch eine Aufschlämmung von Teilchen
mit einer mittleren Korngröße von 1,0 µm erhalten wurde.
Dieser Aufschlämmung wurden 2 Masse-% Polyvinylalkohol (PVA)
zugesetzt, und sie wurde unter Anwendung eines Sprühtrockners
granuliert.
Das erhaltene granulierte Pulver wurde 24 h lang in einem isothermischen
Trockner bei einer Temperatur von 80°C zwangsgetrocknet;
dem zwangsgetrockneten granulierten Pulver wurden 2 Masse-%
Wasser zugesetzt, und es wurde durch Öffnungen von 250 µm gesiebt,
wodurch ein Pulver für das Formen gebildet wurde. Dieses
Pulver wurde einer isostatischen Kaltpreßbehandlung unter
einem Druck von 49 kN/cm² unterzogen, um einen Formkörper mit
den Abmessungen 60 mm (Breite)×65 mm (Länge) zu formen.
Dieser Formkörper wurde 3 h lang bei einer Temperatur von 500°C
entfettet und 1 h lang einem drucklosen Sintern in einer Atmosphäre
aus Stickstoffgas (N₂) bei einer Temperatur von 1500°C
unterzogen (Vorsinterungsschritt). Dann wurde der vorgesinterte
Formkörper unter den in Tabelle 1 gezeigten Bedingungen einer
HIP-Behandlung in einer Atmosphäre aus N₂-Gas unterzogen,
wobei akzeptable Produkte (Proben Nr. 1 bis 10) erhalten wurden.
Als Vergleichsbeispiele wurden ein Produkt, das unter einem
HIP-Druck von 152,0 MPa erhalten worden war (Probe Nr. 11),
ein Produkt, das ohne Zwangstrocknung erhalten worden war (Probe
Nr. 12), und ein Produkt, das bei einer HIP-Temperatur von
1800°C erhalten worden war (Probe Nr. 13), hergestellt. Die
Meßergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
Die Dicke der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
wurde bestimmt, indem die Schnittfläche der Probe hochglanzpoliert
und die Änderung ihres Farbtons gemessen wurde.
Der Festigkeitstest (Vierpunkt-Biegefestigkeit) und die Vorbereitung
des Probestücks wurden gemäß der in JIS R1601 angegebenen
Testmethode zur Prüfung der Biegefestigkeit von Feinkeramik
durchgeführt. Um zu untersuchen, in welchem Maße die Festigkeit
der gebrannten Oberfläche im Vergleich zu der Festigkeit
des Inneren (des normalen Bereichs) vermindert ist, wurde
die Festigkeit in diesem Fall in bezug auf die gebrannte Oberfläche
und auf eine vorgegebene Ebene des Inneren (des normalen
Bereichs) als Zugbeanspruchungsfläche gemessen. Ferner wurde
die Festigkeit einer Oberfläche gemessen, die aus der gebrannten
Oberfläche mit einer vorgegebenen Menge des durch die Bearbeitung
entfernten Werkstoffs herausgeschnitten worden war.
Die Lebensdauer bei der Dauer-Wälzprüfung wurde ermittelt, indem
aus der Probe des Sinterkörpers eine Scheibe mit den Abmessungen
50 mm (Durchmesser)×10 mm (Breite) derart herausgeschnitten
wurde, daß aus einem Bereich, der der in Tabelle 1
angegebenen abgeschliffenen Menge entspricht, eine Testoberfläche
wurde, und indem die freigelegte Oberfläche hochglanzpoliert
wurde und einer Dauer-Wälzprüfung in einem Sechs-Kugel-
Längslager-Prüfgerät bei einer Hertzschen Beanspruchung von
4,90 kN/mm² unterzogen wurde.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, haben die Sinterkörper, die
durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten werden,
eine Festigkeit, die erforderlich ist, um den Eigenschaften
als gebrannte Oberfläche und als Lager zu genügen, und die Menge
des durch Bearbeitung entfernten Werkstoffs ist selbst in
dem Fall geringer, daß die gebrannte Oberfläche spanend bearbeitet
wird, um die Eigenschaften des Lagers weiter zu verbessern.
Andererseits haben die Sinterkörper der Vergleichsbeispiele
eine geringe Festigkeit an der gebrannten Oberfläche,
so daß sie den Eigenschaften als Lager nicht genügen, und auch
die Menge des durch Bearbeitung entfernten Werkstoffs sollte
größer gemacht werden, wenn die gebrannte Oberfläche spanend
bearbeitet wird, um die Eigenschaften des Lagers zu verbessern.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß die Siliciumnitrid-Sinterkörper,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten
werden, eine Qualitätsminderung zeigende Oberflächenschicht
mit einer Dicke von nicht mehr als 2 mm haben und in ihrem gesamten
Bereich einschließlich der Qualitätsminderung zeigenden Oberflächenschicht
eine hohe Festigkeit zeigen und daß die Menge
des Werkstoffs, der durch Bearbeitung zu entfernen ist, um die
notwendige Festigkeit als Lager zu erzielen, wirksam vermindert
werden kann.
Dieses Beispiel zeigt die Einflüsse der mittleren Korngröße
nach dem Pulverisieren, der Sieböffnung nach dem Pulverisieren,
der Temperatur der Zwangstrocknung und der Menge des nach der
Trocknung zugesetzten Wassers auf die Herstellung der Siliciumnitrid-
Sinterkörper.
Zu α-Siliciumnitrid werden 6 Masse-% Y₂O₃-Pulver und 6 Masse-%
Al₂O₃ hinzugegeben, und ferner wurde Wasser in einer Menge bis
zu 60% zugegeben. Die erhaltene Mischung wurde in einer Chargen-
Pulverisiervorrichtung gemischt und pulversisiert. Der erhaltenen
Aufschlämmung wurden 2 Masse-% PVA zugesetzt, und sie
wurde unter Anwendung eines Sprühtrockners granuliert.
Das erhaltene granulierte Pulver wurde 24 h lang bei einer Temperatur,
die in Tabelle 2 gezeigt ist, zwangsgetrocknet; dem
zwangsgetrockneten granulierten Pulver wurde nötigenfalls Wasser
zugesetzt, und es wurde durch Öffnungen von 250 µm gesiebt,
wodurch ein Pulver für das Formen gebildet wurde. Dieses Pulver
wurde einer isostatischen Kaltpreßbehandlung unter einem
Druck von 49 kN/cm² unterzogen, um einen Formkörper mit den Abmessungen
60 mm (Breite)×65 mm (Länge) zu formen.
Dieser Formkörper wurde 3 h lang bei einer Temperatur von 500°C
entfettet und 3 h lang einem drucklosen Sintern in einer Atmosphäre
aus Stickstoffgas (N₂) bei einer Temperatur von 1550°C
unterzogen (Vorsinterungsschritt). Der vorgesinterte Formkörper
wurde 1 bis 2 h lang einer HIP-Behandlung in einer N₂-Atmosphäre
unter einem Druck von 30,4 bis 35,5 MPa unterzogen,
wobei Produkte gemäß der Erfindung erhalten wurden.
Die Meßergebnisse sind in Tabelle 2 zusammen mit den Meßergebnissen
der Vergleichsbeispiele gezeigt.
Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, werden homogene Siliciumnitrid-
Sinterkörper erhalten, die eine Qualitätsminderung zeigende
Oberflächenschicht mit einer Dicke von nicht mehr als 2 mm haben und eine
hohe Festigkeit zeigen, wenn nach dem Granulieren und vor dem
Formen die Zwangstrocknung durchgeführt wird. Ferner werden
unter den Produkten gemäß der Erfindung Produkte, die unter
Einschränkung der mittleren Korngröße nach dem Pulverisieren
auf nicht mehr als 1 µm erhalten werden, Proben, die unter Anwendung
des Siebens durch Öffnungen von nicht mehr als 32 µm
nach dem Pulverisieren erhalten werden, und Produkte, die unter
Zusatz von Wasser nach der Zwangstrocknung erhalten werden,
bevorzugt.
Zu Siliciumnitrid-Pulver wurden als Sinterhilfsmittel 5 Masse-%
Y₂O₃, 3 Masse-% MgO und 1 Masse-% ZrO₂ hinzugegeben, und Wasser
wurde in einer Menge bis zu 60% zugegeben. Die erhaltene
Mischung wurde gemischt und pulverisiert, wodurch eine Aufschlämmung
gebildet wurde.
Diese Aufschlämmung wurde durch Öffnungen von 20 µm gesiebt.
Der Aufschlämmung wurden 2 Masse-% Polyvinylalkohol (PVA) zugesetzt,
und sie wurde unter Anwendung eines Sprühtrockners
granuliert. Das erhaltene granulierte Pulver wurde dann 24 h
lang bei einer Zwangstrocknungstemperatur, die in Tabelle 3
gezeigt ist, zwangsgetrocknet. Dem zwangsgetrockneten granulierten
Pulver wurde nötigenfalls unter den in Tabelle 3 gezeigten
Bedingungen Wasser zugesetzt, und es wurde gesiebt.
Das auf diese Weise erhaltene Pulver wurde einer isostatischen
Kaltpreßbehandlung unter einem Druck von 58,8 kN/cm² unterzogen,
um einen Formkörper zu bilden, der 3 h lang bei 500°C
entfettet wurde, wobei ein Formkörper für das Brennen erhalten
wurde.
Der Formkörper wurde unter Vakuum in einer HIP-Vorrichtung auf
eine Erhitzungstemperatur, die in Tabelle 3 gezeigt ist, erhitzt
und 30 min bis 2 h lang bei dieser Temperatur gehalten.
Dann wurde in die HIP-Vorrichtung N₂-Gas eingeleitet, um einen
Druck von 0,10 MPa herzustellen, und die Temperatur wurde auf
eine primäre Sintertemperatur erhöht. Das primäre Sintern wurde
3 h lang bei 1500°C durchgeführt. Danach wurde wieder N₂-
Gas eingeleitet, und zwar bis zu einem Druck, der in Tabelle 3
gezeigt ist, und gleichzeitig wurde die Temperatur auf eine
HIP-Behandlungstemperatur (1650°C) erhöht, wodurch die Sinterkörper
gemäß der Erfindung (Proben Nr. 51, 52) erhalten wurden.
Unter diesen Sinterkörpern war die Menge der in den Ofen
eingebrachten Probe bei der Probe Nr. 51 verschieden von der
Menge der Probe bei den Proben Nr. 52.
Der Höchstwert des CO-Gehalts über einen Bereich
von einer nicht weniger als 800°C betragenden Temperatur bis
zur Beendigung des primären Sinterns wurde gemessen, wobei die
in Tabelle 3 gezeigten Ergebnisse erhalten wurden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines homogenen Siliciumnitrid-
Sinterkörpers durch Formen einer Mischung aus
Siliciumnitrid-Ausgangsmaterial und pulverförmigem Sinterhilfsmittel
und Brennen der geformten Mischung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung pulverisiert,
granuliert, einmal zwangsgetrocknet und anschließend
geformt wird, und der erhaltene Formkörper vorgesintert
und dann einer isostatischen Heißpreßbehandlung bei einer
Temperatur von 1500 bis 1700°C und einem Druck von
mehr als 20,3 MPa und weniger als 50,7 MPa in einem
Stickstoffgas und/oder einem Inertgas unterzogen wird,
um einen Sinterkörper zu erhalten, dessen Qualitätsminderung
zeigende Oberflächenschicht nicht mehr als 2 mm
dick ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Formen durchgeführt wird, nachdem dem zwangsgetrockneten
Pulver nötigenfalls zur Einstellung des Wassergehalts
auf einen vorgegebenen Wert Wasser zugesetzt
worden und das Pulver dann gesiebt worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung nach dem Pulverisieren und vor dem
Granulieren durch ein Sieb mit Öffnungen von nicht mehr
als 32 µm hindurchfallen gelassen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bis zu einer mittleren Korngröße von nicht
mehr als 1 µm pulverisiert wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP62191094A JPS6433074A (en) | 1987-07-30 | 1987-07-30 | Production of silicon nitride sintered body having high strength |
JP63045434A JPH01219065A (ja) | 1988-02-27 | 1988-02-27 | 均質窒化珪素焼結体の製造方法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825955A1 DE3825955A1 (de) | 1989-02-16 |
DE3825955C2 true DE3825955C2 (de) | 1992-01-16 |
Family
ID=26385417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883825955 Granted DE3825955A1 (de) | 1987-07-30 | 1988-07-29 | Verfahren zur herstellung homogener siliciumnitrid-sinterkoerper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825955A1 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
EP0574926B1 (de) * | 1992-06-18 | 1997-11-19 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Siliciumnitridkeramik |
DE4311155A1 (de) * | 1993-04-05 | 1994-10-06 | Max Planck Gesellschaft | Partialdrucksinterverfahren zur Herstellung homogener Siliciumnitrid-Bauteile |
Family Cites Families (2)
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EP0225087B1 (de) * | 1985-11-18 | 1992-06-24 | Ngk Insulators, Ltd. | Herstellung von gesinterten Siliziumnitridformkörpern |
-
1988
- 1988-07-29 DE DE19883825955 patent/DE3825955A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3825955A1 (de) | 1989-02-16 |
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Legal Events
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