DE3822544C2 - - Google Patents
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Description
Holzwürmer in Holzmöbeln zerstören diese von innen. Sie sind
im allgemeinen schwer zugänglich und werden deshalb unter
Einsatz chemischer Mittel bekämpft. Da die in Frage stehen
den Holzmöbel im allgemeinen in geschlossenen Räumen, die
von Menschen bewohnt werden, aufbewahrt werden, sind solche
chemischen Maßnahmen besonders unangenehm, in manchen Fällen
sogar gesundheitsschädlich für den Menschen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diese Holzwürmer ohne
Einsatz chemischer Mittel sicher zu bekämpfen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch zeitweises, langsames
Durchfrieren der Holzmöbel.
Die meisten Holzmöbel können so wie sie sind schadlos vor
übergehend soweit durchgefroren werden, daß die darin ent
haltenen Holzwürmer und die zugehörigen Eier absterben.
Aus dem DE-GM 66 08 082 ist es bekannt, durch dauerhaftes
Kühlhalten von Nahrungsmitteln deren Verderb zu reduzieren.
Das ist dann aber nur während der Kühlzeit gewährleistet.
Bei der Erfindung dagegen wird mit dem Durchfrieren, also
dem einmaligen Erreichen einer bestimmten tiefen Temperatur
im ganzen Material des Möbels die angestrebte Abtötung
erzielt. Dann ist der Schaden beseitigt und es braucht nicht
weiter gekühlt zu werden.
Zweckmäßig trifft man Vorkehrungen, daß keine offene Feuchtig
keit vorhanden ist, die beim Durchfrieren die Möbelteile
auseinandersprengen könnte. Dem trägt eine Weiterbildung der
Erfindung Rechnung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Holzmöbel vor dem Durchfrieren getrocknet und unter Feuchtig
keitsabschluß durchgefroren werden.
Das Durchfrieren sollte möglichst nicht schockartig auf die
Holzwürmer einwirken, denn dann können diese, insbesondere
auch deren Eier, das unter Umständen überleben. Das ist
nicht der Fall, wenn die Holzwürmer und deren Eier nicht
schockartig durchfroren werden. Das Erfrieren der Holzwürmer
erfolgt mehr oder weniger zwangsläufig und langsam genug, da
die Holzwürmer sich im Inneren des Holzmöbels befinden, wenn
das Holzmöbel von einem Gasvolumen umgeben ist, das zum
Durchfrieren abgekühlt wird. Das kann geschehen, indem die
Holzmöbel zum Durchfrieren in einem Raum untergebracht
werden, in den flüssiger Stickstoff eingesprüht wird, und
indem dieser Raum, abgesehen von einer verschließbaren Zu
führöffnung für den Stickstoff und einer
Druckausgleichsöffnung, geschlossen und nach außen thermisch
isoliert ist.
Eine bewährte Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Gasvolumens
von einem Wert oberhalb von 0°C in einer Zeit von mindestens
10 Minuten auf einen Tiefstwert im Bereich von -4°C
bis -25°C, vorzugsweise -14°C bis -20°C, abgekühlt, dann 10
bis 200 Minuten etwa auf dem Tiefstwert gehalten und dann
wieder auf Zimmertemperatur von ca. 20°C angehoben wird.
Die Zeitdauer, während derer man die Tiefsttemperatur zweck
mäßig aufrechterhält, ist umso größer, je kompakter das
Holzmöbel ist, so daß am Ende sichergestellt ist, daß auch
die im innersten Bereich des Holzmöbels befindlichen Holz
würmer und deren Eier erfroren sind.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung nä
her erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Kühlkammer mit einem eingestellten
Holzschrank,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Kühlkammer mit eingestelltem Holzschrank
und
Fig. 3 ein Diagramm zum Betrieb der Kühlkammer
nach Fig. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 eine nach außen thermisch iso
lierte und feuchtigkeitsdicht abschließbare Kühlkammer
bezeichnet, die durch zwei sich über die ganze Vorderwand
erstreckende Tore 2 und 3 öffenbar ist. Mit 4 ist eine elek
trisch betriebene Kältemaschine bezeichnet, das außen an die
Kammer angesetzt ist und bei Betrieb durch eine im Innern
der Kammer befindliche Kühlschlange 5 kaltes flüssiges Kühl
mittel strömen läßt.
Ein vom Holzwurm befallener hölzerner Schrank 6 ist zuvor
getrocknet, und zwar so weit, daß sich in seinen Ritzen und
Spalten keine freie Feuchtigkeit mehr befindet, und dann in
die Kühlkammer eingestellt. Im Inneren der Kühlkammer befin
det sich im übrigen trockene Luft und die Tore 2 und 3 wer
den geschlossen. Dann wird die Kältemaschine 4
eingeschaltet, sofern sie nicht bereits eingeschaltet ist,
und kühlt das den Schrank umgebende Luftvolumen ab. Dadurch
wird der Schrank 6 durchgefroren. Anschließend werden die
Tore geöffnet, der Schrank wird herausgenommen und kann sich
wieder auf die Ausgangstemperatur erwärmen.
Die im Schrank vorhandenen Maden und deren Eier sind nun
erfroren.
Gemäß Fig. 3 ist der Temperaturverlauf t gegen die Zeit Z
für die in der Kühlkammer 1 befindliche Luft in der Kurve 20
und für eine ausgewählte, innen gelegene Holzvolumenportion
des Schrankes 6 in der Kurve 21 dargestellt. Zur Zeit T 1=0
min werden die Schranktore geschlossen, die Lufttemperatur
und die Holztemperatur im Inneren der Kühlkammer entspricht
der Umgebungstemperatur, nämlich 18°C. Jetzt wird das Küh
laggregat wirksam und die Lufttemperatur sinkt ab und er
reicht zur Zeit T 2 nach 15 min -18°C. Auf dieser Temperatur
wird das Luftvolumen bis zur Zeit T 3=180 min gehalten.
Dann werden die Tore geöffnet und die Lufttemperatur im In
neren der Kühlkammer steigt durch Luftaustausch schnell wie
der an, bis sie zur Zeit T 4=181 min den Ausgangswert 18°C
wieder erreicht hat.
Diesem Temperaturverlauf folgt die Kurve 21 verzögert und
sie erreicht auch nicht den Tiefstwert der Kurve 20. Die
Kurve 21 unterschreitet aber für mehrere Minuten die Tempe
ratur von -14°C und das reicht aus, die Maden und auch die
Eier in den tiefer gelegenen Bezirken des Holzes abzutöten.
Wichtig ist bei dem Temperaturverlauf nach Kurve 21, daß
kein Schockgefrieren vorgenommen wird, weil dies so primit
ive Lebewesen wie Maden und deren Eier überleben könnten.
Der Verlauf der Kurve 21 ist aber hinsichtlich seiner abfal
lenden Neigung weit von der für ein Schockgefrieren erfor
derlichen Steilheit entfernt.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterschei
det sich von dem aus Fig. 1 nur dadurch, daß das Innere der
Kühlkammer 31 nicht mit einer Kältemaschine sondern durch
Einsprühen von flüssigem Stickstoff gekühlt wird. Zu diesem
Zweck ist ein Einsprühstutzen 32 vorgesehen, der über ein
verstellbares Absperrventil 33 an einen mit flüssigem Stick
stoff gefüllten Druckbehälter 34 angeschlossen ist. Es ist
außerdem ein Druckausgleichsventil 35 vorgesehen. Bei ge
schlossenen Toren 36, 37 und eingestelltem Schrank 38 wird
eine Portion flüssiger Stickstoff in das Innere der Kühlkam
mer 31 gesprüht, der dort sofort unter Kälteabgabe vergast.
Druckausgleich findet über das Druckausgleichsventil 35
statt.
Der Verlauf des zwischen T 1 und T 2 befindlichen Astes der
Kurve 20 aus Fig. 3 ist dadurch etwas steiler, so daß die
Temperatur von -18°C bei T 2 bereits nach 2 min erreicht
ist. Der Verlauf der Kurve 21 ändert sich dadurch aber nur
sehr wenig, indem der abfallende Ast etwas steiler abfällt.
Bei den Kühlkammern kann es sich um stationäre Kammern
handeln, aber auch um mobile Kammern. Eine solche mobile
Kammer kann zusammenlegbar sein, so daß sie am Ort des auf
gestellten Möbelstückes errichtet und eingesetzt werden
kann. Dabei kann man unter Umständen sogar Vorkehrungen
treffen, daß die Kammer um das am Ort stehende Möbelstück
herumgebaut wird, so daß man das Möbelstück nicht transpor
tieren sondern eventuell nur leicht anheben muß, um den Kam
merboden für den Durchfriervorgang darunterzuschieben.
Das hat den Vorteil, daß der Betreiber der Kammer mit der
mobilen Kammer, gegebenenfalls einer zusammenlegbaren mobi
len Kammer, seinen Kunden aufsucht und im befallenen Möbel
stück am Aufstellungsort die Maden vernichten kann. Da da
bei keine schädlichen chemischen Stoffe eingesetzt werden,
kann das auch in einem Wohnraum durchgeführt werden, ohne
daß das für die anschließende Benutzung des Wohnraums von
Nachteil ist. Selbst wenn der Kühlvorgang mit flüssigem
Stickstoff durchgeführt wird, ist das nicht nachteilig, denn
der verdampfte Stickstoff, der dabei in den Wohnraum
gelangt, kann leicht durch einmaliges Belüften entfernt
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Töten von Holzwürmern und deren Eiern in
Holzmöbeln, gekennzeichnet durch
zeitweises, langsames Durchfrieren der Holzmöbel.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzmöbel vor dem Durchfrieren getrocknet und unter
Feuchtigkeitsabschluß durchgefroren werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzmöbel zum Durchfrieren in ein
abgeschlossenes, nach außen thermisch isoliertes Gasvolumen,
vorzugsweise Luftvolumen, gebracht wird und das Gasvolumen
abgekühlt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzmöbel zum Durchfrieren in einem Raum untergebracht werden, in den flüssiger Stickstoff eingesprüht wird, und
daß dieser Raum, abgesehen von einer verschließbaren Zu führöffnung für den Stickstoff und einer Druckausgleichsöffnung, geschlossen und nach außen thermisch isoliert ist.
daß die Holzmöbel zum Durchfrieren in einem Raum untergebracht werden, in den flüssiger Stickstoff eingesprüht wird, und
daß dieser Raum, abgesehen von einer verschließbaren Zu führöffnung für den Stickstoff und einer Druckausgleichsöffnung, geschlossen und nach außen thermisch isoliert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Gasvolumens von einem Wert oberhalb
von 0°C in einer Zeit von mindestens 10 Minuten auf
einen Tiefstwert im Bereich von -4°C bis -25°C, vorzugsweise
-14°C bis -20°C, abgekühlt wird, dann 10 bis 200 Minuten etwa auf
dem Tiefstwert gehalten und dann wieder auf Zimmertemperatur
von ca. 20°C angehoben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883822544 DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822544 DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3822544A1 DE3822544A1 (de) | 1990-01-11 |
DE3822544C2 true DE3822544C2 (de) | 1990-12-20 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883822544 Granted DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE59007393D1 (de) * | 1990-04-24 | 1994-11-10 | Sauerstoffwerk Guttroff F Gmbh | Entwesung. |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE6608082U (de) * | 1968-05-10 | 1971-07-01 | Kueleg Gmbh Kuehlmoebel Und Em | Tiefkuehlgeraet. |
-
1988
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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