DE3822544A1 - Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden - Google Patents
Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaendenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bekämpfen von Maden
in Gebrauchsgegenständen, vorzugsweise Holzwürmern in
Möbeln.
Maden in Textilien, insbesondere Holzwürmer in Holzmöbeln
und dergleichen, zerstören den Gebrauchsgegenstand von
innen. Sie sind im allgemeinen schwer zugänglich und werden
deshalb unter Einsatz chemischer Mittel bekämpft. Da die in
Frage stehenden Gebrauchsgegenstände vorwiegend Holzmöbel
und Textilien im allgemeinen in geschlossenen Räumen, die
von Menschen bewohnt werden, aufbewahrt werden, sind solche
chemischen Maßnahmen besonders unangenehm, in manchen Fällen
sogar gesundheitsschädlich für den Menschen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diese Maden ohne Einsatz
chemischer Mittel sicher zu bekämpfen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Maden
durch zeitweises, langsames Durchfrieren des Gebrauchsgegen
standes getötet werden.
Die meisten Gebrauchsgegenstände können so wie sie sind
schadlos vorübergehend soweit durchgefroren werden, daß die
darin enthaltenen Maden und die zugehörigen Eier absterben.
Bei formstabilen Gebrauchsgegenständen, also zum Beispiel
Holzmöbeln sollte man Vorkehrungen treffen, daß keine offene
Feuchtigkeit vorhanden ist, die beim Durchfrieren die Möbel
teile auseinandersprengen könnte. Dem trägt eine Weiterbil
dung der Erfindung Rechnung, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß bei Anwendung auf Gebrauchsgegenstände aus Holz oder an
derem formstabilen Material der Gebrauchsgegenstand vor dem
Durchfrieren getrocknet wird und unter Feuchtigkeitsabschluß
durchfroren wird.
Das Durchfrieren sollte möglichst nicht schockartig auf die
Maden einwirken, denn dann können diese, insbesondere auch
deren Eier, das unter Umständen überleben. Das ist nicht der
Fall, wenn die Maden und Eier nicht schockartig durchfroren
werden. Das Erfrieren der Maden erfolgt mehr oder weniger
zwangsläufig und langsam genug, da die Maden sich im Inneren
des Gebrauchsgegenstandes befinden, wenn der Gebrauchsgegen
stand von einem Gasvolumen umgeben ist, das zum Durchfrieren
abgekühlt wird. Das kann geschehen, indem man den Gebrauchs
gegenstand in einen gas- oder luftgekühlten Kühlraum stellt
und das Gas mit einem Kühlaggregat abkühlt oder indem man
flüssigen Stickstoff in den Kühlraum einsprüht, der dort
vergast und dabei Kälte abgibt.
Eine bewährte Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Durchfrieren die Tempe
ratur des einen Gebrauchsgegenstand umgebenden, abgeschlos
senen Gasvolumens, vorzugsweise Luftvolumens, von einem Wert
oberhalb von 0°C (Grad Celsius) in einer Zeit von mindestens
10 min (Minuten) auf einen Tiefstwert im Bereich von -4°C
bis -25°C, vorzugsweise -14°C bis -20°C, abgekühlt wird,
dann 10 bis 200 min etwa auf dem Tiefstwert gehalten wird
und dann wieder auf Zimmertemperatur ca. 20°C angehoben
wird.
Die Zeitdauer, während derer man die Tiefsttemperatur zweck
mäßig aufrechterhält, ist umso größer je kompakter der Ge
brauchsgegenstand ist, so daß am Ende sichergestellt ist,
daß auch die im innersten Bereich des Gebrauchsgegenstandes
befindlichen Maden und Eier erfroren sind.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung nä
her erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Kühlkammer mit einem eingestellten
Holzschrank,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Kühlkammer mit eingestelltem Holzschrank
und
Fig. 3 ein Diagramm zum Betrieb der Kühlkammer
nach Fig. 1.
In der Zeichnung ist mit 1 eine nach außen thermisch iso
lierte und feuchtigkeitsdicht abschließbare Kühlkammer
bezeichnet, die durch zwei sich über die ganze Vorderwand
erstreckende Tore 2 und 3 öffenbar ist. Mit 4 ist eine elek
trisch betriebene Kältemaschine bezeichnet, das außen an die
Kammer angesetzt ist und bei Betrieb durch eine im Innern
der Kammer befindliche Kühlschlange 5 kaltes flüssiges Kühl
mittel strömen läßt.
Ein vom Holzwurm befallener hölzerner Schrank 6 ist zuvor
getrocknet, und zwar so weit, daß sich in seinen Ritzen und
Spalten keine freie Feuchtigkeit mehr befindet, und dann in
die Kühlkammer eingestellt. Im Inneren der Kühlkammer befin
det sich im übrigen trockene Luft und die Tore 2 und 3 wer
den geschlossen: Dann wird die Kältemaschine 4
eingeschaltet, sofern sie nicht bereits eingeschaltet ist,
und kühlt das den Schrank umgebende Luftvolumen ab. Dadurch
wird der Schrank 6 durchgefroren. Anschließend werden die
Tore geöffnet, der Schrank wird herausgenommen und kann sich
wieder auf die Ausgangstemperatur erwärmen.
Die im Schrank vorhandenen Maden und deren Eier sind nun
erfroren.
Gemäß Fig. 3 ist der Temperaturverlauf t gegen die Zeit Z
für die in der Kühlkammer 1 befindliche Luft in der Kurve 20
und für eine ausgewählte, innen gelegene Holzvolumenportion
des Schrankes 6 in der Kurve 21 dargestellt. Zur Zeit T 1=0
min werden die Schranktore geschlossen, die Lufttemperatur
und die Holztemperatur im Inneren der Kühlkammer entspricht
der Umgebungstemperatur, nämlich 18°C. Jetzt wird das Küh
laggregat wirksam und die Lufttemperatur sinkt ab und er
reicht zur Zeit T 2 nach 15 min -18°C. Auf dieser Temperatur
wird das Luftvolumen bis zur Zeit T 3=180 min gehalten.
Dann werden die Tore geöffnet und die Lufttemperatur im In
neren der Kühlkammer steigt durch Luftaustausch schnell wie
der an, bis sie zur Zeit T 4=181 min den Ausgangswert 18°C
wieder erreicht hat.
Diesem Temperaturverlauf folgt die Kurve 21 verzögert und
sie erreicht auch nicht den Tiefstwert der Kurve 20. Die
Kurve 21 unterschreitet aber für mehrere Minuten die Tempe
ratur von -14°C und das reicht aus, die Maden und auch die
Eier in den tiefer gelegenen Bezirken des Holzes abzutöten.
Wichtig ist bei dem Temperaturverlauf nach Kurve 21, daß
kein Schockgefrieren vorgenommen wird, weil dies so primit
ive Lebewesen wie Maden und deren Eier überleben könnten.
Der Verlauf der Kurve 21 ist aber hinsichtlich seiner abfal
lenden Neigung weit von der für ein Schockgefrieren erfor
derlichen Steilheit entfernt.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterschei
det sich von dem aus Fig. 1 nur dadurch, daß das Innere der
Kühlkammer 31 nicht mit einer Kältemaschine sondern durch
Einsprühen von flüssigem Stickstoff gekühlt wird. Zu diesem
Zweck ist ein Einsprühstutzen 32 vorgesehen, der über ein
verstellbares Absperrventil 33 an einen mit flüssigem Stick
stoff gefüllten Druckbehälter 34 angeschlossen ist. Es ist
außerdem ein Druckausgleichsventil 35 vorgesehen. Bei ge
schlossenen Toren 36, 37 und eingestelltem Schrank 38 wird
eine Portion flüssiger Stickstoff in das Innere der Kühlkam
mer 31 gesprüht, der dort sofort unter Kälteabgabe vergast.
Druckausgleich findet über das Druckausgleichsventil 35
statt.
Der Verlauf des zwischen T 1 und T 2 befindlichen Astes der
Kurve 20 aus Fig. 3 ist dadurch etwas steiler, so daß die
Temperatur von -18°C bei T 2 bereits nach 2 min erreicht
ist. Der Verlauf der Kurve 21 ändert sich dadurch aber nur
sehr wenig, indem der abfallende Ast etwas steiler abfällt.
Bei den Kühlkammern kann es sich um stationäre Kammern
handeln, aber auch um mobile Kammern. Eine solche mobile
Kammer kann zusammenlegbar sein, so daß sie am Ort des auf
gestellten Möbelstückes errichtet und eingesetzt werden
kann. Dabei kann man unter Umständen sogar Vorkehrungen
treffen, daß die Kammer um das an Ort stehende Möbelstück
herumgebaut wird, so daß man das Möbelstück nicht transpor
tieren sondern eventuell nur leicht anheben muß, um den Kam
merboden für die Durchfriervorgang darunterzuschieben.
Das hat den Vorteil, daß der Betreiber der Kammer mit der
mobilen Kammer, gegebenenfalls einer zusammenlegbaren mobi
len Kammer, seinen Kunden aufsucht und im befallenen Möbel
stück am Aufstellungsort die Maden vernichten kann. Da da
bei keine schädlichen chemischen Stoffe eingesetzt werden,
kann das auch in einem Wohnraum durchgeführt werden, ohne
daß das für die anschließende Benutzung des Wohnraums von
Nachteil ist. Selbst wenn der Kühlvorgang mit flüssigem
Stickstoff durchgeführt wird, ist das nicht nachteilig, denn
der verdampfte Stickstoff, der dabei in den Wohnraum
gelangt, kann leicht durch einmaliges Belüften entfernt
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Bekämpfen von Maden in
Gebrauchsgegenständen, vorzugsweise Holzwürmern in Möbeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Maden durch zeitweises, langsames Durchfrieren
des Gebrauchsgegenstandes getötet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anwendung auf Gebrauchsgegenstände aus Holz oder
anderem formstabilen Material der Gebrauchsgegenstand vor
dem Durchfrieren getrocknet wird und unter Feuchtigkeitsab
schluß durchfroren wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß ein Gebrauchsgegenstand zum Durchfrieren in ein abgeschlossenes, nach außen thermisch isoliertes Gasvolumen, vorzugsweise Luftvolumen, gebracht wird und
daß das Gasvolumen zum Durchfrieren des Gebrauchsgegen standes abgekühlt wird.
daß ein Gebrauchsgegenstand zum Durchfrieren in ein abgeschlossenes, nach außen thermisch isoliertes Gasvolumen, vorzugsweise Luftvolumen, gebracht wird und
daß das Gasvolumen zum Durchfrieren des Gebrauchsgegen standes abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gebrauchsgegenstand in einem Raum untergebracht wird, in den zum Durchfrieren des Gebrauchsgegenstandes flüssiger Stickstoff eingesprüht wird, und
daß dieser Raum, abgesehen von einer verschließbaren Zu führöffnung für den Stickstoff und einer Druckausgleichs öffnung, geschlossen und nach außen thermisch isoliert ist.
daß ein Gebrauchsgegenstand in einem Raum untergebracht wird, in den zum Durchfrieren des Gebrauchsgegenstandes flüssiger Stickstoff eingesprüht wird, und
daß dieser Raum, abgesehen von einer verschließbaren Zu führöffnung für den Stickstoff und einer Druckausgleichs öffnung, geschlossen und nach außen thermisch isoliert ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß zum Durchfrieren die Temperatur des einen Gebrauchs
gegenstand umgebenden, abgeschlossenen Gasvolumens, vorzugs
weise Luftvolumens, von einem Wert oberhalb von 0°C (Grad
Celsius) in einer Zeit von mindestens 10 min (Minuten) auf
einen Tiefstwert im Bereich von -4°C bis -25°C, vorzugsweise
-14°C bis -20°C, abgekühlt wird, dann 10 bis 200 min etwa
auf dem Tiefstwert gehalten wird und dann wieder auf Zimmer
temperatur ca. 20°C angehoben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822544 DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883822544 DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3822544A1 true DE3822544A1 (de) | 1990-01-11 |
DE3822544C2 DE3822544C2 (de) | 1990-12-20 |
Family
ID=6357895
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883822544 Granted DE3822544A1 (de) | 1988-07-04 | 1988-07-04 | Verfahren zum bekaempfen von maden in gebrauchsgegenstaenden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3822544A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0453593B1 (de) * | 1990-04-24 | 1994-10-05 | Sauerstoffwerk Friedrich Guttroff Gmbh | Entwesung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE6608082U (de) * | 1968-05-10 | 1971-07-01 | Kueleg Gmbh Kuehlmoebel Und Em | Tiefkuehlgeraet. |
-
1988
- 1988-07-04 DE DE19883822544 patent/DE3822544A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE6608082U (de) * | 1968-05-10 | 1971-07-01 | Kueleg Gmbh Kuehlmoebel Und Em | Tiefkuehlgeraet. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0453593B1 (de) * | 1990-04-24 | 1994-10-05 | Sauerstoffwerk Friedrich Guttroff Gmbh | Entwesung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3822544C2 (de) | 1990-12-20 |
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