-
Vitrine Die im Lebensmittelgewerbe zum Verkauf angebotenen Waren werden
während der üblichen Geschäftszeit in Verkaufsständen gelagert, welche in verschiedenen
Formen ausgeführt sein können. Gemeinsam ist allen derartigen Konstruktionen, welche
die Aufnahme von leichtverderblichen Lebens- und Genußmitteln zum Gegenstand haben,
der Nachteil, daß diese nach einer verhältnismäßig kurzen Lebensdauer durch ständige
Lufteinwirkung ihr frisches Aussehen verlieren. Dazu kommt, daß diese Waren fortwährend
und unvermeidlich Bakterien und Insekten ausgesetzt sind, wodurch der ohnedies bei
solchen Waren schnell fortschreitende Fäulnisvorgang nur noch mehr beschleunigt
wird. Eine eigene Kältezuführung zur kühlen Lagerung außerhalb eines Kühlschrankes
stößt insofern auf Schwierigkeiten, als ein solcher Verkaufsstand, der zugleich
der Aufbewahrung dienen soll, an der Rückseite offen bleiben muß, um einen schnellen
Zugriff beim Verkauf der zur Auswahl aufliegenden Waren zu ermöglichen. Diesen Übelständen
war nur dadurch zu begegnen, daß man entweder die Vitrine in geschlossener Ausführung
herstellte, oder aber dadurch, daß man die betreffende Ware vorzeitig wieder in
den Kühlschrank zurücklegt. Beides entspricht nicht einem sich schnell abwickelnden
Geschäftsbetrieb und hat außerdem große; Kälteverluste und ein Anwachsen des Kühlmittelverbrauches
im Eisschrank zur Folge.
-
Die Erfindung geht daher neue Wege diese Nachteile auszuschalten,
und zwar wird eine Einrichtung geschaffen, welche in der Eigenschaft als Verkaufsvitrine
zugleich eine konservierende und fallweise auch kühlende Aufgabe erfüllt. Zu diesem
Zweck verwendet man einen mit Glas umschlossenen Raum, welcher vorzugsweise an der
Eingriffsseite auf der ganzen Länge geöffnet ist und
der eine Kohllensäurefüllung
erhält, die zufolge ihrer Schwere .die untere Raumhälfte erfüllt, in welcher die
Ware lagerst. Der zur Verfügung stehende Innenraum ist durch bis zur halben; Höhe
reichende Glasscheiben in kleinere Räume unterteilt, um Gaskammern zu erhalten,
welche den Spülwirkungen bewegter Luft besser standhalten als eine großflächige
Menge.
-
Die auszulegenden Waren lieben auf Platten am Baden der Kühlvitrine,
in welchen in gleichen Abständen behälterförmige Vertiefungen zur Aufnahmedes Kühlmittels,
vorzugsweise .das Trockeneis, eingelassen sind. Über je einer dieser Ausnehmungen,
die hauptsächlich der Kältespendung eines unterteilten Raumes dienen, befindet sich
eine Platte, auf welche die Waren gelegt werden. Die Verwendung von Trockeneis hat
den Vorteil, daß es zu Gas verdunstet und keine Schmelzrückstände hat, so daß Wasserableitungen
entbehrlich weLnden. Die vom Trockeneis herrührende kühle trockene Luft breitet
sich bekanntlich an .den. tiefsten Stellen aus, wodurch gleichzeitig vorhandene
Warmluft nach oben. verdrängt wird. Die durch die offene Sitelle des Kastens möglicherweise
einströmende Warmluft wird durch die unausgesetzt vom Trockeneis her sich ausbreitende
Kaltluft vollständig wieder verdrängt. Zur besseren Abdichtung gegen die an der
Vitrine vorbeistreichende wärmere Außenluft werden die Umwandungen mit Doppelglasscheiben
ausgestattet, damit zwischen beiden Räumen eine kälteisolierende Luftschicht besteht
und andererseits keinerlei Sichtbehinderung hervorgerufen wird. Lediglich als Abdeckung
genügt eine einfache Glasscheibe, da an dieser Stelle ein unmittelbares Aufeinandertreffen
zwischen Kalt- und Warmluft nicht erfolgt. Die zu verwendende Masse Trockeneis in
den vorgesehenen Bodenvertiefungen ist genügend, um eine angemessene Zeitspanne
den -Kühlraum hinreichend mit kühler Temperatur zu versorgen.
-
Zur weiteren Abdichtung gegen den umliegenden Luftraum ist dar zugleich
ads Verkaufstheke eingerichtete schrankförmige Untersatz bis zur Tiefe .der eingelassenen
Vitrine, mehrschichtig isoliert. Zur Überwachung der Temperatur und um gegebenenfalls
einen besseren Kälteausgleich zu schaffen, liegen angeeigneter Stelle; vorzugsweise
unterhalb :der Eisbehälter, Thermometer auf; welche jederzeit ablesbar sind, ohne
besondere Vorkehrungen, zu treffen.
-
Ein weiterer Erfindungsgedanke liegt in einer zusätzlichen Kohlensäurozuführunlg
- mittels einer in die, Eisbehälter führenden Rohrleitung. Dadurch wird eine Beschickung
mit Kohlensäure allein oder zusätzlich zu vorhandenen Kühlmitteln möglich.
-
Die Kombination von Kohlensäure mit Kühlmitteln hat neben der konservierenden
Aufgabe noch die Wirkung, @daß die Kohlensäure infolge ihrer Schwere diel Kälte
unten. festhält und keine Gefahr besteht; daß durch die Öffnung der Vitrine kein
allzu großer Temperaturausgleich stattfindet. Kohlensäure verhindert das Eindringen
von Insekten und Bakterien und Infizierung des Kühl- , gutes durch ,diese, da letztre
im Bereich dieses Gases sofort abgetötet werden. Die Standhöhe der vorhandenen Kohlensäure
in .der Vitrine kann ohne weiteres mit dem brennenden Streichholz oder einer eigens
konstruierten Meßvorrichtung festgestellt werden, wonach auch dessen weitere Zuführung
veranlaßit werden kann.
-
In. der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt " Fig. i die Kühlvitrine in Vorderansicht, Fig. 2 einen
Schnitt .durch den Bodenbelag mit Eisbehälter und.
-
Fig. 3 eine die Kohlensäuremenge feststellbare Meßvörrichtung.
-
Bei allen Ausführungen bezeichnet i die Glasvitrine miit ihrer Vorderwand
2, Zwischenwänden 3, Rückwand 4 und Decke 5. Bis auf letztere sind alle Umwandungen:
.durch Doppelscheiben isoliert. Der Boden 6 weist mehrere Eisaufnahmebehälter 7
auf, welche mit Trockeneis. & gefüllt werden. Diese Behälter 7 enthalten neben
der Schrankwandung eine weitere Isolierschicht; und zwar von außen her mit Rahmenholz
g, Holzfaserdämmplatte io, Steinwolle, Glaswolle oder Kunstharzschaumstoff ri und
Hartholzfaserplatte 12. Auf den Eisbehältern 7, die zur Aufnahme von Kohlensäure
je mit einem Kupferröhrchen 13 versehen sind, liegen die der Warenlagerung dienenden,
Platten 14 auf. Der Vitrinenuntersatz kann von verschiedener Gestalt, jedoch vorzugsweise
als Verkaufstisch ausgeführt sein. Dia Kohlensäurezuführung erfolgt über ein Verteilerstück
16, welches an der Endstelle mehrere Durchbohrungen 17 erhält, von welchen die einzelnen
Leitungen 18 zu den Einführöffnungen 13 führen.
-
Die in Fig. 3, dargestellte Meßvorrichtung dient zur Feststellung
der in der Vitrine vorhandenem Kohlensäurememge. Sie bestehlt aus einer dünnwandigen
wasserstoffgefüllten Glaskugel i9, die durch ihr äußerst geringes Gewicht und den
leichtenAuftrieb in eine schwebendeLage versetzt wird. Diese Kugel schwimmt daher
beim Einströmen von Kohlensäure auf deren Oberfläche und steigt so lange senkrecht,
wie Kohlensäure niachdringt. Wird die Gaszufuhr abgestellt, so bleibt die Kugel
dem Höhenstand der Kohlensäure entsprechend stehen und sinkt mit der Abnahme derselben
allmählich ab, Die Berührung der Kugel mit dem Boden zeigt eine völlige Entleerung
der Vitrine von konservierendem Gas an, wonach je nach Bedarf eine weitere Zuführung
von Kohlensäure erfolgen kann. Dies auf diese Weise auf und ab gleitende Kugel wird
durch vier Glasstäbchen 2o, welche am Boden 6 der Vitrine befestigt werden, richtungsweisend
geführt.