DE3817500C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Messen von Funk
störspannungen oder von in solche umgewandelten Funkstör
größen (Störströme oder Störfeldstärken) innerhalb eines
vorgegebenen Frequenzbereiches.
Die Messung von Funkstörgrößen wie Funkstörspannung,
-strom, -leistung oder -feldstärke ist nach nationalen
und internationalen Normen (beispielsweise nach CISPR-,
VDE- bzw. FCC-Norm) durch Meßvorschriften und Grenzwerte
festgelegt.
Eine dieser Meßvorschriften ist beispielsweise
die Spitzenspannungsmessung, bei der die beim Durchstimmen
des Frequenzbereiches gemessenen Spitzenspannungswerte
mit einem vorgegebenen sogenannten Breitbandgrenzwert ver
glichen werden. Eine andere Meßvorschrift ist die soge
nannte bewertende Messung, auch Quasi-Peak-Messung ge
nannt, bei der die Störspannungen bei der Messung mit
vorbestimmten genormten Zeitkonstanten bewertet werden,
beispielsweise wiederum nach CISPR-Norm (ähnliche Bewer
tungsschaltungen zur bewertenden Messung mit verschiedenen
Zeitkonstanten für Störgeräuschsignale sind beschrieben
in radio fernsehen elektronik 21, 1972, Heft 16, S. 534
bis 536). Diese unterschiedlichen Messungen am Meßobjekt
werden bisher stets nacheinander durch entsprechendes
Durchstimmen des gesamten Frequenzbereiches durchgeführt.
Die Spitzenwertmessung kann dabei relativ schnell durchge
führt werden, da die Meßzeit pro Spitzenwert nur etwa
30 ms beträgt, das gesamte Frequenzband also z. B. in
3 Minuten durchgestimmt werden kann. Bei der bewertenden
Messung schreibt die Norm jedoch bestimmte Lade- und
Entladezeitkonstanten vor, die dazu führen, daß eine
solche bewertende Messung mindestens jeweils eine Sekunde
dauert. Die Meßdauer für eine solche bewertende Messung
innerhalb des gesamten Frequenzbereiches dauert also
über eine Stunde.
Bei Spektrumanalysen ist es zur Auswertung von
Rauschen an sich bekannt, beim kontinuierlichen Durch
stimmen eines vorbestimmten Frequenzbereiches sowohl
den maximalen als auch den minimalen Spitzenspannungswert
zu messen (Spektrumanalysator hp 8568 der Firma Hew
lett-Packard).
Zum Messen von am Analog-Ausgang des Empfangsteiles eines
digitalen Nachrichtenübertragungssystems auftretenden
Störimpulsen, die durch Bit-Fehler hervorgerufen sind,
ist es bekannt, am Analog-Ausgang einen selektiven Span
nungsmesser anzuschalten, der über einen vorzugsweise
verstellbaren Bandpaß mit schmaler Durchlaßkurve in einem
schmalen Frequenzbereich des durch einen Störimpuls ent
stehenden Frequenzspektrums die Amplitude des Störimpulses
mißt, wobei gleichzeitig dafür gesorgt ist, daß dieser
schmale Frequenzbereich freigehalten ist von analogen
Nutzsignalen (DE-OS 28 04 867). Eine Durchstimmung des
Bandpasses ist hier nicht vorgesehen.
Bei einem automatischen Pegelmeßsystem ist es ferner
bekannt, das Meßobjekt aus einem Wobbelgenerator mit
einem vorbestimmten Pegelprogramm zu speisen und über
einen frequenzselektiven Pegelmesser am Ausgang des Meß
objektes die dort entstehenden Pegel zu messen und mit
vorbestimmten maximalen bzw. minimalen Toleranzwerten
zu vergleichen (Coenning, "Automatic Level Measuring
System für Frequencies Between 200 Hz and 100 MHz" in
IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement,
Vol. IM-20, Nr. 4, November 1971, S. 225 bis 230). Hierbei
ist über die den Wobbelgenerator und den selektiven Pe
gelmesser steuernde Steuerschaltung auch schon die Mög
lichkeit vorgesehen, den automatischen Meßablauf zu un
terbrechen, wenn vorbestimmte Toleranzwerte über- oder
unterschritten werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Messen
von Funkstörspannungen aufzuzeigen, das in kürzester
Zeit die Ausführung der gewünschten Messungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
laut Hauptanspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit dem erfindungsgemäßen Meßverfahren ist es möglich,
in kürzester Zeit Funkstörspannungs-Messungen an einem
Meßobjekt durchzuführen und auszuwerten. Wird bei dem
erfindungsgemäßen Meßverfahren festgestellt, daß der
beim Durchstimmen des Frequenzbereiches im Moment gemes
sene maximale Spitzenspannungswert den nach der Norm
vorgegebenen Grenzwert überschreitet, so wird der Durch
stimmvorgang sofort unterbrochen. Gleichzeitig wird dann
auch der während des Durchstimmens gemessene und gespei
cherte minimale Spitzenspannungswert ausgewertet und
mit dem die Unterbrechung auslösenden maximalen Span
nungswert verglichen. Wird hierbei festgestellt, daß
diese beiden Meßwerte unterschiedlich groß sind, so kann
die weitere Aussage getroffen werden, daß das bei dieser
Frequenz gemessene Störsignal moduliert ist, beispiels
weise mit einer Impuls-Amplitudenmodulation. Damit kann
gleichzeitig die Aussage getroffen werden, daß es sich
hierbei um einen Breitbandstörer handelt, der je nach
Modulationsart ein mehr oder weniger breites Störspektrum
erzeugt. Außerdem wird durch diese Feststellung der un
terschiedlich großen Meßwerte dann automatisch die bewer
tende Messung des Störsignales ausgelöst und das an sich
bereits als Breitbandstörsignal erkannte Störsignal wird
dann beispielsweise wiederum nach CISPR-Norm mit vorbe
stimmten Zeitkonstanten bewertend gemessen, so daß weitere
detailliertere Aussagen über die Art des Störsignales
getroffen werden können.
Wird bei einem solchen Meßvorgang nach dem Anhalten des
Durchstimmvorgangs (Überschreiten des vorgegebenen Grenz
wertes durch den jeweils gemessenen maximalen Spitzen
spannungswert) festgestellt, daß maximaler Spitzenspan
nungswert und minimaler Spitzenspannungswert gleich groß
sind, so kann die Aussage getroffen werden, daß es sich
um einen Schmalbandstörer handelt, der keine Modulation
aufweist (reines Sinussignal) und bei dem daher eine
bewertende Messung nicht erforderlich ist.
Besonders vorteilhaft ist es, bei der bewertenden Messung
eines als moduliertes Störsignal erkannten Störers zu
sätzlich noch festzustellen, mit welcher Folgefrequenz
das Störsignal zwischen maximalem und minimalem Spit
zenspannungswert schwankt, da die Meßschaltungen zur
bewertenden Messung (beispielsweise nach CISPR-Norm)
über den Ausgangsspannungswert auch noch erkennen lassen,
wie groß die Folgefrequenz des bewerteten Signals ist.
In der eigentlichen Auswertschaltung können aus diesen
verschiedenen während des Durchstimmens und beim Anhalten
ermittelten Meßwerten also die verschiedensten Aussagen
über die Art des Störsignals getroffen und gegebenenfalls
zur Anzeige gebracht werden, also beispielsweise darüber,
ob es sich um ein rein impulsförmiges Störsignal, um
ein Dauerstörsignal oder ein zusammengesetztes Im
puls-Dauer-Störsignal handelt. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird die Meßdauer, in welcher festgestellt
wird, ob ein bestimmtes Meßobjekt den in der Norm vorge
gebenen Störgrenzwerten entspricht oder nicht, erheblich
verringert, da bei Überschreiten einer vorgebbaren Anzahl
von zu hohen Meßwerten ein Abbruch der Messung erfolgen
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders einfach
bei bekannten eingangs erwähnten Spektrumanalysatoren
verwirklicht werden, bei denen meist schon die Detektoren
für maximale und minimale Spitzenspannungsmessung vorhan
den sind und bei denen außerdem meist die Möglichkeit
vorgesehen ist, das kontinuierliche Durchstimmen eines
vorbestimmten breiten Frequenzbereiches bei Signalen
zu unterbrechen, die einen vorbestimmten Grenzwert über
schreiten. Um einen solchen Spektrumanalysator für die
Störspannungsmessung gemäß der Erfindung benutzen zu
können ist es nur noch nötig, eine zusätzliche bekannte
Meßschaltung zur bewertenden Messung nach der gewünschten
Norm und ein Steuerprogramm zum Ausführen des erfindungs
gemäßen Verfahrens vorzusehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen
Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Figur zeigt das Blockschaltbild eines Spektrumanaly
sators, ergänzt zur Ausführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das zu messende Störsignal wird dem Eingang
des in der Frequenz durchstimmbaren Hochfrequenzempfängers
1 zugeführt, das erzeugte Zwischenfrequenzsignal wird
über einen Bandpaß 2 einem Hüllkurvengleichrichter 3
und über einen Schalter 4 einem Spitzenspannungsmesser
5 zugeführt. Dieser Spitzenspannungsmesser 5 ist so aus
gebildet, daß er während des Durchstimmens des gesamten
Frequenzbereiches den jeweils auftretenden maximalen
Spitzenspannungswert mißt und speichert. Dieses Messen
des jeweils maximalen Spitzenspannungswertes erfolgt
in bekannter Weise während des Durchstimmens in einem
durch die Empfängerkonstruktion vorgegebenen Zeitfenster.
Ein zweiter Spitzenspannungsmesser 6 mißt während des
Durchstimmvorganges in dem vorgegebenen Zeitfenster gleich
zeitig den jeweils minimalen Spitzenspannungswert,
der ebenfalls gespeichert wird. Das Ausgangssignal des
Hüllkurvengleichrichters 3 wird außerdem noch einer be
kannten Meßschaltung 7 zur bewertenden Messung beispiels
weise nach CISPR-Norm zugeführt. Diese Meßschaltung 7
besteht aus der eigentlichen Bewertungsschaltung 8, einer
Instrumentennachbildung 9 und einem Speicher 10 zum Spei
chern des bewertenden Meßwertes. Das Ausgangssignal des
Schalters 4 kann zusätzlich noch eine Mittelwert-Meß
schaltung 11 mit nachgeordnetem Mittelwertspeicher 12
zugeführt werden. Die Ausgänge der Meßschaltungen 5, 6, 7, 12
sind über einen Umschalter 13 mit einem Analog/Digi
tal-Wandler 14 verbunden, die digitalisierten Ausgangs
signale werden in einem Mikroprozessor 15 ausgewertet
und in einem digitalen Bildspeicher 16 gespeichert und
können auf einem Sichtgerät 17 zur Anzeige gebracht wer
den. Die Bandbreite des Bandpasses 2 ist entsprechend
der vorgegebenen Bandbreite der bewertenden Messung 7
gewählt, und durch diesen Bandpaß wird die Anstiegs- und
Abfallzeit des eingangsseitig zugeführten Zwischenfre
quenzsignals bestimmt. Im Mikroprozessor 15 sind die
nach der Norm vorgegebenen Grenzwerte für die Spitzen
spannungsmessung bzw. die bewertende Messung und ggf.
auch für die Mittelwertmessung abgespeichert.
Zur Störspannungsmessung eines Meßobjektes wird der Hoch
frequenzempfänger 1 in dem vorgegebenen Frequenzbereich
von beispielsweise 0,15 bis 30 MHz durchgestimmt. Dabei
wird jeweils gleichzeitig über den Maximal-Spitzenspan
nungsmesser 5 der maximale Spitzenspannungswert und über
den Minimal-Spitzenspannungsmesser der jeweils minimale
Spitzenspannungswert gemessen und gespeichert. Sobald
über den Mikroprozessor 15 festgestellt wird, daß ein
durch den Maximal-Spitzenspannungsmesser 5 gemessenes
Signal den für diese Frequenz durch die Norm vorgegebenen
Breitbandgrenzwert überschreitet, wird der Durchstimmvor
gang des Empfängers unterbrochen. Wird dann festgestellt,
daß der maximale und minimale Spitzenspannungswert gleich
groß sind, so steht fest, daß es sich um ein in der Am
plitude nichtschwankendes Dauersignal 20 handelt, das
Meßobjekt also ein Schmalbandstörer ist. Wird dagegen
festgestellt, daß maximaler und minimaler Spitzenspan
nungswert unterschiedlich groß sind, der Störer also
ein moduliertes Signal 21 oder ein beispielsweise impuls
förmig schwankendes Signal 22 ist, so steht fest, daß
es sich hierbei um ein Breitbandstörsignal handelt. In
diesem Fall kann durch die anschließende bewertende
Messung mittels der Meßschaltung 7 festgestellt werden,
ob das Meßobjekt als Störer zurückgewiesen werden muß,
den erst wenn der Meßwert der bewertenden Messung eben
falls den hierfür vorgegebenen Grenzwert überschreitet,
steht fest, daß das Meßobjekt die Forderung der Norm
nicht erfüllt.
Um die Auslesephase für das Auslesen der Meßergebnisse
aus der Bewertungsschaltung 8 frei von Pegeländerungen
zu halten, ist der zusätzliche Schalter 4 vorgesehen,
der während der Auslesephase durch ein entsprechendes
Steuersignal 18 geöffnet wird. Nach dem Auslesen der
Meßergebnisse aus dem Speicher 10 der bewertenden Meß
schaltung 7 in den A/D-Wandler 14 und in den Mikropro
zessor 15 werden alle Speicher der Meßschaltungen 5, 6, 7
und 12 über ein entsprechendes Löschsignal 19 wieder
gelöscht und stehen dann für einen neuen Meßvorgang zur
Verfügung.
Wenn nicht nur ein Aussortieren von nicht störungsfreien
Meßobjekten gefordert wird, sondern beispielsweise
gleichzeitig auch noch eine Auskunft darüber gewünscht
wird, wie hoch die Folgefrequenz des Hauptanteiles der
Amplitudenmodulation des Störsignales ist, so kann dies
zusätzlich noch bei der bewertenden Messung in der Meß
schaltung 7 festgestellt werden. Aus der genormten Kenn
linie 23 der Meßschaltung 7 zur bewertenden Messung kann
nämlich über die Größe des Ausgangspegels p festgestellt
werden, wie groß die Folgefrequenz f des bewerteten Stör
signales ist (bekannt nach CISPR 16, 1987, Seite 196).
Damit steht im Mikroprozessor zusätzlich auch noch als
Ergebnis eine mittlere Folgefrequenz des Störsignales
zur weiteren Auswertung zur Verfügung. Bei Bedarf kann
zusätzlich auch noch der Mittelwert des Störsignals
gemessen und im Mikroprozessor 15 mit den zugehörigen
genormten Grenzwerten verglichen werden und auch diese
Werte stehen dann zur weiteren Auswertung im Bildspeicher
16 zur Verfügung.
Nach dem Durchstimmen des gesamten Meßbereiches können
so beispielsweise auf dem Bildschirm zusammen mit dem
üblichen Gesamtspektrum 24 alle auch bei der bewertenden
Messung den vorgegebenen Grenzwert überschreitende Signale
25 nach der Frequenz dargestellt werden, wobei gegebenen
falls zusätzlich auch noch die zugehörigen Änderungsfre
quenzen dieser Störsignale mit dargestellt oder bei Bedarf
vom Benutzer aus dem Speicher 16 abgefragt werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zum Messen von Funkstörspannungen in einem
vorgegebenen Frequenzbereich, dadurch ge
kennzeichnet,
daß während des Durchstimmens des Frequenzbereiches sowohl der jeweils maximale als auch der jeweils minimale Spitzenspannungswert gemessen wird,
der jeweils gemessene maximale Spitzenspannungswert mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen wird und beim Überschreiten dieses Grenzwertes der Durch stimmvorgang unterbrochen wird, und
dann bei dieser momentanen Frequenz eine bewertende Messung durchgeführt wird.
daß während des Durchstimmens des Frequenzbereiches sowohl der jeweils maximale als auch der jeweils minimale Spitzenspannungswert gemessen wird,
der jeweils gemessene maximale Spitzenspannungswert mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen wird und beim Überschreiten dieses Grenzwertes der Durch stimmvorgang unterbrochen wird, und
dann bei dieser momentanen Frequenz eine bewertende Messung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei unterbrochenem Durchstimm
vorgang nur dann eine bewertende Messung durchgeführt
wird, wenn der maximale und minimale Spitzenspannungs
wert unterschiedlich groß sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus dem Ergebnis der
bewertenden Messung die Folgefrequenz des Störsignales
ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
unterbrochenem Durchstimmvorgang gleichzeitig auch
noch der Mittelwert der Störspannung gemessen wird.
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