DE3816265C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen
kontinuierlichen galvanischen Abscheidung von metallischem
Chrom und dreiwertigem Chromoxid auf Metalloberflächen, bei
dem ein metallischer, vorzugsweise mit Zink oder einer
Zinklegierung überzogener metallischer Körper in einen
chromsäurehaltigen, in einer elektrolytischen Zelle
enthaltenen Elektrolyten getaucht wird, in der dieser
metallische Körper als Kathode wirkt. Es handelt sich um
den gemeinsamen Niederschlag metallischen Chroms sowie
eines Gemisches von Oxiden und Hydroxiden hauptsächlich des
dreiwertigen Chroms, hier als "dreiwertiges Chromoxid"
bezeichnet. Diese Abscheidung wird in einer sehr dünnen
Schicht gemischt und auf jeden Fall mit extrem guter
Überdeckungskraft und Schutzeigenschaften aufgetragen.
Diese gemeinsame galvanische Abscheidung bzw. Coabscheidung
erfolgt im allgemeinen auf endlosen Körpern aus Stahl, die
mit Zink oder Zinklegierungen überzogen sind, wie
beispielsweise Zn-Al, Zn-Fe, Zn-Ni etc. Dies wird hier als
"Zink", verzinkt oder galvanisiert bezeichnet.
Arbeiten, die auch die "Aufopferungs"-Eigenschaft des Zinks
gegenüber Stahlprodukten bei Kratzern oder dergleichen
untersuchen sowie Arbeiten, die zu erheblichen
Verbesserungen in Cr+CrO x Überzügen führten, sind
beispielsweise in den US-Patentschriften 45 11 633 und
45 47 268 beschrieben.
Die Lehre, einen Überzug aus Chrom und Chromoxid
vorzusehen, leitet sich von der Tatsache ab, daß mit dünnen
Überzügen aus metallischem Chrom der Überzug nicht
kontinuierlich und extrem porös wird, was das Substrat
unbedeckt beläßt. Das Chromoxid dient dazu, diese
Diskontinuitäten und die Porosität verschwinden zu lassen
und führt zu einem kontinuierlichen Schutz für das Substrat.
Trotz der bisher gemachten Fortschritte ist der Nachteil
solcher Überzüge in Substraten auf Zinkbasis die relative
Langsamkeit der Produktionsverfahren, die oft zwei
Behandlungsbäder erforderlich machen und relativ niedrige
Stromdichten (typischerweise weniger als 50 A/dm²),
insbesondere für die galvanische Abscheidung von Chromoxid
bedingen. Dies bedeutet, daß die Anlagen langsam laufen
müssen, was nicht in Übereinstimmung mit den modernen
Galvanisierverfahren, die mit hoher Stromdichte arbeiten
und mit Behandlungsstraßen, die mit hoher Geschwindigkeit
arbeiten, in Einklang steht.
Es ist daher unmöglich, die Galvanisier- und Cr+CrO x
Abscheidungsprozesse in einer kontinuierlichen Sequenz bei
hohen Produktionsgeschwindigkeiten ablaufen zu lassen. Was
erforderlich ist, ist die allgemeinen elektrogalvanischen
Abscheidungsbedingungen zu verändern, indem der
Behandlungsdurchsatz und somit die Stromdichte vergrößert
werden, während, wenn möglich, in einem einzigen Bad
gearbeitet wird.
Zur Zeit ist das einzige Beispiel einer galvanischen
Abscheidung für Chrom mit hoher Stromdichte sowie
Chromoxid, dasjenige für die Produktion von zinnfreiem
Stahl vom Chromtyp, welches ein Produkt ist, welches
Zinnblech ersetzen sollen, wobei das Zinn im
wesentlichen ersetzt wird durch eine dünne Lage Chrommetall
und Chromoxid. Moderne Produktionsverfahren für dieses
Material verwenden hohe Geschwindigkeiten in den
Behandlungsstraßen sowie hohe Stromdichten (typischerweise
400-500 m/min und 250-350 A/dm²), um einen Überzug zu
erhalten, der aus 50-150 mg/dm² von Chrom und 6 bis
15 mg/m² Chromoxid (als Cr₂O₃) zu erhalten. Die Daten
beziehen sich auf Produkte, die sich z. Zt. im Handel
befinden. Bei dem Überziehen jedoch ist das Verhältnis des
Chrommetalls zum Oxid praktisch konstant und liegt um
10-12% Cr₂O₃. Man kann auf Basis dieser technischen Daten
ohne weiteres daran denken, daß die aus der Produktion
zinnfreien Stahls abzuleitende Lehre einen ausgezeichneten
Ausgangspunkt für den Transfer dieser Technologie auf
galvanisierte Produkte bilden würde. Tatsache ist jedoch,
daß die Dinge aus verschiedenen Gründen viel komplizierter
liegen; die wichtigsten Gründe sind dabei die folgenden:
- - Es hat sich herausgestellt, daß die Bildung einer
Abscheidung dreiwertigen Chromoxids, welches in höchstem
Grad unlöslich ist, zusammen mit der Abscheidung von
Chrommetall bei einem Potential auftritt, das zum
Austritt oder "Entladung" von Wasserstoffionen führt
(siehe "Elektrochemische Energie", Band 6, Nr. 11-12
[1969], 389-393). Man glaubt, daß die Entladung dieser
Ionen die Abscheidung des Chromoxids begünstigt, indem
lokale Alkalinisierung hervorgerufen wird. Die Entladung
von Wasserstoffionen ist somit wesentlich
für das Verfahren; je größer der Entladestrom, desto
größer die örtliche Alkalinisierung und desto stärker
die Abscheidung des Chromoxids.
Im Falle zinnfreien Stahls liegt der Wasserstoffentladungsstrom, der ein Maß für die Leichtigkeit und Größe der Entladung ist, bei etwa 10-6 A/cm², sowohl für die Reaktion auf dem Eisen wie für die auf dem Chrom; dies bedeutet, daß die Reaktion mehr oder weniger bei der gleichen Größe auf dem Substrat wie auf dem Überzug liegt und die Bildung einer gleichförmigen kontinuierlichen Chromoxidschicht begünstigt wird.
Trotz dieser günstigen Bedingungen jedoch ist die Menge an dreiwertigem Chromoxid, das im zinnfreien Stahl hergestellt wurde, relativ niedrig und beträgt um etwa 8 bis 12% des Gesamtüberzugs.
Falle verzinkter Produkte tritt die Entladung der Wasserstoffionen auf dem Zink bei einem Strom von 10-11 A/cm² ein (siehe "Encyclopedia of Electrochemistry of the Elements" ed. A. J. Bard; M. Dekker Inc.; Band IX, Teil A, Seite 456). Dies bedeutet, daß die Entladung der Wasserstoffionen auf dem Zink bei einer Stromstärke eintreten sollte, die zu niedrig ist, um genug örtliche Alkalinisierung zu erzeugen, um beachtliche Mengen an Chromoxid zu erzeugen, deren Abscheidung selten und somit diskontinuierlich wird. - - Beim weiteren Überziehen galvanisierten (Band)blechs wird es notwendig, eine Abscheidung von Chrom oder Chromoxid zu haben, welches ziemlich reich an diesem letztgenannten Material ist. Während jedoch eine sehr zahlreiche Patentdokumentation auf diesem Gebiet zeigt, daß relativ niedrige Stromdichten (10-50 A/dm²) erforderlich sind, um in zufriedenstellender regelbarer Weise die Abscheidung von Chromoxid auf Zink herbeizuführen, doch die Tatsache verbleibt, daß in "Modern Electroplating", Seite 92 (1974 Ausgabe, hergestellt von F. A. Löwenheim für die Electrochemical Society) angeführt ist, daß dann, wenn die Chromabscheidung zu passiv ist, wenn sie nämlich eine große Menge an Chromoxid enthält, sie dazu neigt, als nicht haftende Schichten aufzutreten, welche schnell sich voneinander trennen, insbesondere, wenn Stromunterbrechungen eintreten. In diesem Fall neigt der abgeschiedene Film dazu, sich ziemlich schnell erneut aufzulösen. Dieses letztgenannte Detail wird bestätigt durch die kleinen Mengen an Chrom, die bei zinnfreien Stahlherstellungsverfahren erzeugt wurden, wo, hauptsächlich aus praktischen Gründen die Anoden aus leitenden Abschnitten, getrennt durch nicht leitende Zonen, bestehen.
- - Verläßliche Theorien hinsichtlich der elektrolytischen Abscheidung von Chrom und Chromoxid aus Chromsäurebädern gibt es nicht (siehe "Modern Electroplating", das genannte Werk, G. Dubpernell′s Kapitel bezüglich Chrom). Ähnliche Konzepte wurden in letzter Zeit in einer Veröffentlichung gegeben, welche durch M. McCornick et al. von der Universität von Sheffield auf dem Cleveland Symposion on Electro-Plating Engineering and Waste Recycle, New Developments and Trends, im August-September 1982 vorgestellt wurden.
Diese Betrachtung des Standes der Technik hinsichtlich der
galvanischen Abscheidung von Chrom und Chromoxid zeigt
ziemlich klar, daß die verfügbare Literatur nicht direkt
angibt oder auch irgendwie nahelegt, wie man Überzüge aus
Chrommetall und dreiwertigem Chromoxid auf Zink oder
Zinklegierungen in einem einzigen Vorgang bei hoher
Stromdichte erhält, wobei das Verhältnis zwischen der Menge
des metallischen Chroms und des Chromoxids geregelt werden
kann, um hohe Chromoxidgehalte sicherzustellen. Es soll
darauf hingewiesen werden, daß hier der Ausdruck "ein
einziger Vorgang bei hoher Stromdichte" bedeutet, daß die
Abscheidung von Chromoxid gleichzeitig mit der galvanischen
Abscheidung von Chrommetall erfolgt; natürlich wird das
Verfahren am wahrscheinlichsten in einer Reihe getrennter
Elektroplattierzellen durchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Schutzschicht metallischen Chroms im Gemisch mit
dreiwertigem Chromoxid durch elektrochemische Behandlung
bei hoher Stromdichte mit pulsierendem Strom zu erhalten.
Auch richtet sich die Erfindung auf die Bildung dieser
Schicht in einem Bad mit einer einzigen Zusammensetzung.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist darin zu sehen,
eine kontinuierliche Steuerung der Chromoxidgehalte in
einem einzigen Bad mit hoher Stromdichte zu ermöglichen,
selbst gegen relativ hohe Oxidanteile.
Im Gegensatz zu dem, was aus der vordiskutierten
Dokumentation des Standes der Technik deutlich wird, wurde
gemäß der Erfindung gefunden, daß eine kompakte haftende
sehr korrosionsbeständige Abscheidung von Chrommetall und
dreiwertigem Chromoxid erhalten werden kann aus
Chromsäurelösungen mit Stromdichten bis zu wenigstens
600 A/dm², indem eine gewisse Anzahl von Stromimpulsen dem
Band eingeprägt wird, während die Elektrolytgeschwindigkeit
oberhalb spezifischer Minimalwerte gehalten wird.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei
dem kontinuierlicher Metallkörper (beispielsweise ein Band,
Draht, Walzdraht oder dergleichen) vorzugsweise mit einem
anorganischen Überzug aus Zink oder Legierungen des Zinks
mit anderen Metallen kontinuierlich in einen Elektrolyten
getaucht wird, der stark sauer auf Grund des Vorhandenseins
von Chromsäure ist, die in wenigstens einer
elektrolytischen Zelle enthalten ist, in welcher dieses
Metall als Kathode wirkt.
Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß der
metallische Körper in dem Elektrolytbad mit wenigstens drei
aufeinanderfolgenden Stromimpulsen einer Stromdichte
zwischen 50 und 600 A/dm² behandelt wird und das
Elektrolytbad einen pH-Wert von weniger als 3 und eine
Elektrolytgeschwindigkeit von 0,5 bis 5 m/s aufweist.
Vorteilhaft wird mit einer Stromdichte über 80 A/dm²
gearbeitet, zweckmäßig bei einer Geschwindigkeit des Elektrolyten
zwischen 1 und 5 m/s.
Vorzugsweise wird mit einer Stromdichte zwische 100 und
200 A/dm² gearbeitet, während die Elektrolytgeschwindigkeit
zwischen 1 und 2,5 m/s gehalten wird.
Die Minimalanzahl von Impulsen, welche durch diesen
kontinuierlichen Metallkörper während der Behandlung
empfangen wird, ist drei, da mit weniger es schwierig wird,
die gewünschte Qualität bei den hohen Stromdichten zu
erhalten. Was die Maximalzahl von Impulsen angeht, so kann
nach dem jetzigen Erkenntnisstand gesagt werden, daß die
Grenze diktiert wird eher durch wirtschaftliche als
technische und wissenschaftliche Betrachtungsweisen. Bei
Laborversuchen wurden vierundzwanzig Impulse angelegt, ohne
daß ein augenscheinlicher Qualitätsverlust eintrat, während
in Pilotanlagenuntersuchungen die verwendete Maximalzahl
bei acht lag, in Beziehung im wesentlichen zur
Modularstruktur der Anoden und der Anzahl der verfügbaren
Zellen (je zwei Zellen mit zwei Anoden, in zwei geteilt).
Im Augenblick jedoch gibt es keine zwingenden Gründe
- außer denen technisch wirtschaftlicher Natur - welche es
geraten sein lassen könnten, die Impulsmaximalzahl auf ein
gegebenes Niveau zu begrenzen. Die Dauer jedes Impulses und
auch die Zeit zwischen zwei Impulsen (wobei das Band sich
immer im Elektrolyt befindet) liegt im Bereich zwischen
0,05 bis 4 Sekunden in jedem Fall; die Wellenform des
Impulses braucht jedoch nicht symmetrisch zu sein; anders
ausgedrückt, die Zeit zwischen zwei Impulsen kann sich von
der Dauer jedes Impulses unterscheiden. Es wurde darauf
hingewiesen, insbesondere wenn die Zeit zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Impulsen größer als zwei Sekunden ist,
daß dem pulsierenden Strom ein Basis- oder Trägerstrom
überlagert werden kann, der, wenn er angewendet wird, bis
zu 30 A/dm² betragen kann, insbesondere, wenn der Zeitraum
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulsen über 2 Sekunden
beträgt. Hierbei wird dann dem gepulsten Strom ein
Trägerstrom mit einer Dichte von bis zu 30 A/dm² überlagert.
Vorteilhaft kann der Elektrolyt enthalten:
CrO₃: 20-80 g/l; H₂SO₄ von 0 bis 1,0 g/l; dreiwertige Chromsalze von 0 bis 5 g/l (als Cr+3); 40% HBF₄ von 0 bis 5 ml/l; NaF von 0 bis 2 g/l; Na₂SiF₆ von 0 bis 2 g/l.
CrO₃: 20-80 g/l; H₂SO₄ von 0 bis 1,0 g/l; dreiwertige Chromsalze von 0 bis 5 g/l (als Cr+3); 40% HBF₄ von 0 bis 5 ml/l; NaF von 0 bis 2 g/l; Na₂SiF₆ von 0 bis 2 g/l.
Der pH-Wert des resultierenden Bades kann zwischen 0 und 3,
die Temperaturen zwischen 40 und 60°C gehalten werden.
Folgt man dem vorbeschriebenen Verfahren, so gibt es nicht
nur eine gleichförmige Abscheidung des Chrommetalls und des
dreiwertigen erhaltenen Chromoxids bei überraschend hohen
Stromdichten auf Zink oder seinen Legierungen mit anderen
Metallen, sondern noch überraschender, es stellt sich eine
erhebliche Steigerung in der Korrosionsbeständigkeit der so
erhaltenen Produkte ein.
Hierzu ist der Effekt der Morphologie des Zinksubstrats auf
die Qualität der darüber liegenden Chromschicht und des
Chromoxids extrem interessant. Es hat sich nämlich
herausgestellt, daß dann, wenn man ein gemäß der DE-OS
36 22 420 erzeugtes galvanisiertes Material behandelt, bei
welchem das Zink in Form von mono-orientierten
Mikrokristallen vorliegt, ein Produkt erhalten wird, dessen
Beständigkeit gegen roten Rost (nach ASTM B117) beachtlich
besser als das von ähnlichen Produkten ist, bei welchen die
Zinkabscheidung jedoch normal polyorientiert ist.
Es ist jedoch noch nicht klar, warum solche kompakten
haftenden Abscheidungen von Chrom und Chromoxid erhalten
werden, noch, warum es eine Steigerung in der oben
bezeichneten Korrosionsbeständigkeit gibt. Sorgfältige
Prüfungen durch fotoelektrische Spektroskopie (XPS) mittels
Röntgenstrahlen der Oberflächen der erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte und der bereits bekannten Produkte wie
zinnfreier Stahl zeigen, daß in zinnfreiem Stahl und in
Produkten, die galvanisiert und dann mit Chrom und
Chromoxid nach den bekannten Techniken galvanisiert wurden,
die Menge von CrO x - wenn sie gleichzeitig wie das
metallische Chrom abgeschieden wird - mehr oder weniger
konstant ist und in Beziehung zur Menge metallischen
abgeschiedenen Chroms (10-12 Gew.-% effektiv von Chromoxid
für zinnfreien Stahl und 10-15% für Produkte nach den
veröffentlichten Verfahren) steht, während im Falle von
erfindungsgemäß erhaltenen Produkten es möglich wird,
solche wesentlich größeren Gewichtsmengen an Chromoxid
sicherzustellen. Die XPS-Analyse hat prozentuale
Atomanteile des Chroms (für Chromoxid) zwischen 15 und 30%
oder in diesem Bereich des gesamten abgeschiedenen Chroms
zutage gebracht. Da der Grad der Hydratation
des Chromoxids nicht genau festgelegt werden kann, ist es
unmöglich, die genaue Menge abgeschiedenen Chromoxids
anzugeben. Wegen der sehr unlöslichen Natur dieses Oxids
sollte aber der Fehler unter der Annahme einer
Endhydratation von fast null, nicht sehr groß
sein; in diesem Fall sollte die Menge an abgeschiedenem
Chromoxid von etwa 21% bis etwa 38 Gew.-% der
Gesamtabscheidung reichen.
Es hat sich durch XPS-Prüfung herausgestellt, daß der
größere Teil des Chromoxids im zinnfreien Stahl auf der
Oberfläche des Überzugs auftritt; bei einer Tiefe von 8×10-a m
nämlich ist da vorhandene Chrom praktisch
sämtlich metallisches Chrom. Bei den Produkten nach der
Erfindung dagegen wird das Chromoxid gleichmäßiger über die
Dicke des Überzugs verteilt, wobei es bei mehr oder weniger
der gleichen Konzentration sowohl auf der Oberfläche des
Überzugs wie an der Grenze zum Zink, etwa 2×10-7 m bis 3×10-7 m
unterhalb der Oberfläche angetroffen wird.
Vor Erläuterung der Erfindung vermittels der Beispiele ist
es nützlich, kurz hinsichtlich der Grenzen zu kommentieren,
die den Bereichen der Veränderlichkeit der wichtigen
Parameter auferlegt sind.
Geht es um die Stromdichte, so läßt sich die untere Grenze
von 50 A/dm² von der Tatsache herleiten, daß wenigstens für
die Abscheidung von Chromoxid dieser Wert die untere Grenze
für hohe Dichte darstellt; die obere Grenze von 600 A/dm²
dagegen stellt den Maximalwert der durchgeführten Versuche
dar. Diese experimentellen Arbeiten haben aber keine
besonderen Gründe dafür gebracht, daß anzunehmen ist, daß
selbst höhere Stromdichten nicht praktisch wären. Die
Maximalgrenze wird so durch wirtschaftliche Betrachtungen
diktiert, die - wenn in geeigneter Weise überwunden - in
brauchbarer Weise die Behandlung bei noch höheren
Stromdichten erlauben könnten.
Die Geschwindigkei der Elektrolytströmung ist ein sehr
wichtiger Faktor: nur, indem man gewisse Geschwindigkeiten
und damit gewisse Turbulenzniveaus im Elektrolyten
überschreitet, wird es möglich, bei sehr hohen Stromdichten
zu arbeiten. In dieser Hinsicht würden Geschwindigkeiten
von weniger als 0,5 m/s kaum die gewünschte Konstanz von zu
erreichenden Ergebnissen erlauben, während
Geschwindigkeiten über 5 m/s praktisch unbrauchbar sind.
In den folgenden Beispielen wird eine Analyse von
verschiedenen Tests gegeben, um die Korrosionsbeständigkeit
eines Produktes zu überprüfen, eines Produktes, für das zu
erwarten steht, daß für es ein schnell wachsender Markt
vorhanden sein sollte, nämlich ein auf einer Seite
galvanisiertes Stahlband für den Automobilbau, das auf der
galvanisierten Seite mit Chrom und Chromoxid überzogen ist.
Aus Vergleichsgründen wurden verschiedene galvanisierte
Stähle gewählt, nämlich mit niedriger Stromdichte
(20-30 A/dm²) handelsübliches galvanisiertes Band, mit
hoher Stromdichte galvanisiertes mono-orientiertes Band
gemäß DE-OS 36 22 420 und bei niedriger Stromdichte
handelsübliches mit Chrom und Chromoxid überzogenes Band.
Man sieht, daß die durchgeführten Tests nicht diejenigen
gemäß ASTM B117 gegen Rostbeständigkeit in der
Salzsprühkammer (S.S.C.) umfassen, weil dieser Versuch
zu aggressiv ist und oft zwischen signifikant
unterschiedlichen Situationen zu unterscheiden nicht in der
Lage ist. Außerdem arbeitet der SSC mit
Korrosionsmechanismen, die zu weit von der Realität
abliegen, um einen korrekten Regelmechanismus zur Verfügung
zu stellen.
Spezifische Korrosionszyklen, die mehr geeignet sind, die
reale Situation zu simulieren, werden weiter unten
beschrieben.
Ein einseitig galvanisiertes Band mit einem 7 Mikrometer
Überzug aus Zink wurden für sämtliche Tests verwendet. Das
Gewicht des Chrom- und Chromoxidüberzugs in sämtlichen
Fällen lag zwischen 0,8 und 1 g/m² Chrom gesamt.
Bei Behandlungen gemäß der Erfindung insbesondere wurde
galvanisiertes Stahlband hoher Stromdichte mit einem
mono-orientierten mikrokristallinen Zinküberzug benutzt,
das bei verschiedenen Stromdichten und einer variablen
Anzahl von Impulsen in einer Lösung behandelt wurde, die
enthielt: CrO₃: 35 g/l; HBF₄: 0,5 ml; NaF: 1 g/l;
pH: 1,5; Badtemperatur: 50°C.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu
begrenzen. In den folgenden Beispielen werden auf
verschiedene Produktionstechniken, die erhaltenen Produkte
und deren Korrosionswiderstand Bezug genommen.
Unter Verwendung des oben beschriebenen Bades wurden
zahlreiche Proben hergestellt, indem unterschiedliche
Elektrolytgeschwindigkeit und Stromdichten, wie in Tafel 1
angegeben, eingehalten wurden. Die Menge an Chrom
insgesamt und die prozentualen Anteile von Cr+3 an Chrom
insgesamt in % atom. * sind die Mittelwerte von wenigstens 4
XPS-Analysen. Die aufgetragenen Zeiten ( Δ h Rosten) stellen
die Zunahme in Stunden für das Auftreten von Rost,
verglichen mit einem normalen handelsüblichen
galvanisierten Band niedriger Stromdichte (Bezug) dar. Der
Wert "Auftreten von Rost" ist signifikant auch für
perforierende Korrosion, da Rost signalisiert, daß der
durch das Zink gegebene Schutz aufgehört hat und daß damit
das Erscheinen von Löchern allein von der Dicke des Stahls
abhängt.
Zum Verständnis der beiliegenden Tabelle 1 wird mitgeteilt,
daß die gesteigerte Korrosionsbeständigkeit eines mono-
orientierten galvanisierten Produktes gemäß der genannten
DE-OS 36 22 420.0 etwa 90 Stunden beträgt,
während der gesteigerte Widerstand gegen Perforation eines
handelsüblichen bei niedriger Stromdichte galvanisierten
Produktes, das mit Chrom und Chromoxid gemäß der US-PS
45 47 268 überzogen war, 183 Stunden betrug.
Nach dem Verfahren gemäß der US-PS 38 16 082 erhaltene
Proben haben eine mittlere Beständigkeit gegen
perforierende Korrosion von 169 Stunden.
Der angewendete Labortest sorgt für die kontinuierliche
Wiederholung des folgenden Zyklus bis Rost auftrat:
- - 15 Minuten in 5% NaCl Lösung
- - 75 Minuten trocknen bei Zimmertemperatur
- - 22,5 Stunden in einer Kammer konstanter Feuchtigkeit mit 95-100% relativer Feuchtigkeit bei 40°C.
Um den Einfluß der Abscheidung des Chrommetalls und des
dreiwertigen Chromoxids auf die Beständigkeit gegen
kosmetische Korrosion unter niedrigen Sauerstoffbedingungen
(sog. gemischte Verbindungen; engl. mixed joint) zu
erhalten, wurde ein Farbschälversuch durchgeführt unter
Verwendung der kathodischen Auftrenntechnik.
Der Test wurde so ausgelegt, daß schnell der
Alkalinisierungseffekt an der Farbe/
Metallsubstratgrenzfläche reproduziert wurde; er besteht
darin, einen Kathodenstrom von -30 µA/cm² 24 Stunden lang
an Proben anzulegen, die in kathaphoretischen
Automobilzyklus (15 µm Farbe) gefärbt waren und über 500 mm²
Kreisfläche, geätzt mit einem
2×2 mm Gitter zur Freilegung des Zinks verfügten. Die
Proben wurden in 0,5 M NaCl getaucht. Am Ende der
Testperiode wurden die Proben in destilliertem Wasser
gewaschen, getrocknet und dem Bandstripversuch
ausgesetzt.
Die so behandelten Flächen wurden dann mittels
quantitativer Televisionsmikroskopie (QTM) geprüft, um das
Ausmaß der Farbabschälung zu messen.
Die folgenden Ergebnisse sind die Mittel von wenigstens
zehn unterschiedlichen Beobachtungen:
- - Überzug nach der Erfindung, 300 A/dm², 8 Impulse,
- - Elektrolytgeschwindigkeit: 1,0 m/s Bereich ohne Verbindung: 34 mm²,
- - Elektrolytgeschwindigkeit: 1,5 m/s Bereich ohne Verbindung: 23 mm²,
- - Elektrolytgeschwindigkeit: 2,5 m/s Bereich ohne Verbindung: 22 mm²,
- - Nackter Stahl: Bereich ohne Verbindung: 58 mm²,
- - Doppellage Zn-Fe-Überzug: Bereich ohne Verbindung: 68 mm²,
- - Zn-Ni-12%iger-Überzug: Bereich ohne Verbindung: 75 mm²,
- - Elektrogalvanisiert: Bereich ohne Verbindung: 267 mm².
Der im vorgenannten Versuch durchgeführte Test ist in der
Lage, makroskopische Differenzen im Verhalten zwischen
unterschiedlichen Produkten darzulegen; er ist sehr
brauchbar. Er kann jedoch nicht subtilere jedoch wichtige
Unterschiede im Verhalten klarlegen. Ein anderer
empfindlicherer Test, der einfacher zu regeln ist, wurde
daher im Labor unternommen. Dieser sorgt für eine Messung
der chemischen Stabilität an der Metall/Farbgrenzfläche
und ermöglicht somit eine Abschätzung der kosmetischen
Korrosionsbeständigkeit.
Wie in J. Electroanal. Chem., 118 (1981), Seiten 259-273,
dargelegt, läßt sich das Verhalten einer elektrochemischen
Reaktion und damit derjenigen der elektrochemischen Zellen,
die sie darstellt, interpretieren mittels eines
äquivalenten elektrischen Kreises, dessen physikalische
Komponenten die elektrochemischen Prozesse, die in der
Zelle ablaufen, repräsentieren. Das
Elektrodenimpedanzverfahren, das in dem genannten Artikel
untersucht wird, ermöglicht eine Abschätzung vom Typ und
mathematischen Wert jeder Schaltkreiskomponente.
Wie im SAE-Report 862 028 (Automotive Corrosion and
Prevention Conference, Dearborn, Mi, 8.-10. Dezember
1986) mit Bezug auf Fig. 1a erläutert, steht der
Korrosionsstrom i corr in Beziehung zum
Polarisationswiderstand Rp nach der Formel
i corr = B Rp -1,
wo B ein Faktor ist, der von den anodischen und
kathodischen Neigungen des Tafelnetworks abhängt und im
besonderen Fall gleich 0,03 V ist.
Die experimentellen Messungen werden durchgeführt, indem an
die Zelle potentiostatische Sinuswellen-Signale bei
verschiedenen Frequenzen von 1 mHz bis 10 KHz angelegt
werden und festgestellt wird, wie der Wert Rp über die Zeit
variiert. Im vorliegenden Fall wurden die Versuche mit
Proben durchgeführt, die entsprechend dem kataphoretischen
Automobilzyklus mit Farbe versehen wurden, wobei die
Farbdicke bei 15 µm, getaucht in 0,5 molare NaCl-Lösung,
lag. Die erhaltenen Ergebnisse lassen sich wie folgt in
Tafel 2 zusammenfassen:
* = Der hier verwendete Ausdruck % atom. des Elementes i
bedeutet
wo Wi = Gew.-% des Elementes i,
Ai = das entsprechende Atomgewicht ist.
Ai = das entsprechende Atomgewicht ist.
Diese Formel ist bekannt und bespielsweise beschrieben in
einem vorveröffentlichten Technical Bulletin.
Claims (10)
1. Verfahren zur kontinuierlichen
galvanischen Abscheidung metallischem Chrom und
dreiwertigem Chromoxid auf Metalloberflächen, bei dem
ein metallischer, vorzugsweise mit Zink oder einer
Zinklegierung überzogener metallischer Körper in einen
chromsäurehaltigen, in einer elektrolytischen Zelle
enthaltenen Elektrolyten getaucht wird, in der dieser
metallische Körper als Kathode wirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß der metallische Körper in dem
Elektrolytbad mit wenigstens drei aufeinanderfolgenden
Stromimpulsen mit einer Stromdichte zwischen 50 und 600 A/dm²
behandelt wird und das Elektrolytbad einen pH-Wert
von weniger als 3 und eine Elektrolytgeschwindigkeit von
0,5 bis 5 m/s aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einer Stromdichte über 80 A/dm² gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mit einer Stromdichte zwischen 100 und 200 A/dm²
gearbeitet wird, während die Elektrolytgeschwindigkeit
zwischen 1 und 2,5 m/s gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Stromimpulse zwischen 3 und 24
eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dauer jedes Impulses und auch die Zeit zwischen
einem Impuls und dem nächsten bei dem in den Elektrolyten
getauchten Band zwischen 0,05 und 4 Sekunden gehalten
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
insbesondere wenn der Zeitraum zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Impulsen über zwei Sekunden liegt,
der gepulsten Strom ein Trägerstrom mit einer Dichte von
bis zu 30 A/dm² überlagert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser Elektrolyt enthält:
- a) CrO₃: 20 bis 80 g/l und
- b) als vorzugsweise Komponenten: H₂SO₄: 0 und 1,0 g/l; dreiwertige Chromsalze: 0 und 5 g/l (als Cr+3); 40% HBF₄: zwischen 0 und 5 ml/l; NaF: 0 und 2 g/l; Na₂SiF₆: 0 und 2 g/l.
wobei wenigstesn zwei dieser vorzugsweisen Komponenten
mit einer Geamtkonzentraion von wenigstens 1,5 g/l
eingefüht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der pH Wert dieser Elektrolyten zwischen 0 und 3, die
Temperatur zwischen 40 und 60°C gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der pH-Wert dieser Elektrolyten zwischen 0,5 und 1,5
gehalten wird.
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