DE3812951A1 - Papierverleimungsmittel und verfahren zur verleimung von papier unter verwendung desselben - Google Patents
Papierverleimungsmittel und verfahren zur verleimung von papier unter verwendung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein für die Verwendung bei der
Papierherstellung geeignetes Verleimungsmittel (Schlichtungsmittel)
sowie ein Verfahren zum Verleimen (Schlichten)
von Papieren, bei dem dieses verwendet wird; die
Erfindung betrifft insbesondere ein Papierverleimungsmittel
(Papierschlichtungsmittel), das innerhalb eines breiten
pH-Wertbereiches von sauren Bedingungen bis zu alkalischen
Bedingungen verwendet werden kann, sowie ein Verfahren zum
Verleimen (Schlichten) von Papieren unter Verwendung dieses
Papierverleimungsmittels (Papierschlichtungsmittels).
Bei einem konventionellen Verfahren zur Herstellung von
Papier unter sauren Bedingungen (nachstehend als "saure
Papierherstellung" bezeichnet) werden bisher zweckmäßig
als Verleimungsmittel Seifen oder Dispersionen von verstärkten
Rosinen (Terpentinharzen), Seifen von Fettsäuren,
hydrolysierte Additionsprodukte eines Olefinoligomeren mit
Bernsteinsäureanhydrid und dgl. verwendet. Die saure
Papierherstellung hat jedoch den Nachteil, daß die Papiermaschinen
korridieren und die Festigkeit und Haltbarkeit
des erhaltenen Papiers mit dem Ablauf der Zeit beeinträchtigt
(verschlechtert) wird.
Andererseits treten bei der Papierherstellung unter alkalischen
Bedingungen (nachstehend als "alkalische Papierherstellung"
bezeichnet) die Mängel der sauren Papierherstellung
nicht auf. Es wurden daher verschiedene Verbindungen für
die Herstellung eines Verleimungsmittels (Schlichtungsmittels)
untersucht, die für die Verwendung bei der alkalischen
Papierherstellung geeignet sind. Bei der praktischen
Verwendung ist jedoch unmöglich, einen zufriedenstellenden
Verleimungseffekt zu erzielen bei Verwendung der Verleimungsmittel
(Schlichtungsmittel), wie sie bei der sauren
Papierherstellung verwendet werden, als solche, die bei der
alkalischen Papierherstellung verwendet werden.
Obgleich bereits typische Verleimungsmittel für die alkalische
Papierherstellung, wie z. B. Alkenylbernsteinsäureanhydrid-
Verleimungsmittel und ein Alkenketendimer-Verleimungsmittel,
entwickelt worden sind, weisen diese Verleimungsmittel
die folgenden Nachteile auf:
das Alkenylbernsteinsäureanhydrid-Verleimungsmittel weist eine schlechte Verarbeitbarkeit auf, da es im Zustand einer wäßrigen Dispersion nicht gelagert werden kann wegen seiner geringen Hydrolysebeständigkeit, so daß es erforderlich ist, das Verleimungsmittel unmittelbar vor seiner Zugabe zum dem Papiereintrag zu emulgieren oder zu dispergieren. Auch hat das Alkylketendimer-Verleimungsmittel den Nachteil, daß die Verleimungseffekte unmittelbar nach Beendigung der Papierherstellung gering sind, da es lange dauert, bis ein zufriedenstellender Verleimungseffekt auftritt. Diese Verleimungsmittel können natürlich nicht für die saure Papierherstellung eingesetzt werden, in der Aluminiumsulfat als Fixiermittel verwendet wird.
das Alkenylbernsteinsäureanhydrid-Verleimungsmittel weist eine schlechte Verarbeitbarkeit auf, da es im Zustand einer wäßrigen Dispersion nicht gelagert werden kann wegen seiner geringen Hydrolysebeständigkeit, so daß es erforderlich ist, das Verleimungsmittel unmittelbar vor seiner Zugabe zum dem Papiereintrag zu emulgieren oder zu dispergieren. Auch hat das Alkylketendimer-Verleimungsmittel den Nachteil, daß die Verleimungseffekte unmittelbar nach Beendigung der Papierherstellung gering sind, da es lange dauert, bis ein zufriedenstellender Verleimungseffekt auftritt. Diese Verleimungsmittel können natürlich nicht für die saure Papierherstellung eingesetzt werden, in der Aluminiumsulfat als Fixiermittel verwendet wird.
Wie oben angegeben, können die bekannten Verleimungsmittel
nur in dem Verfahren zur Papierherstellung unter den Bedingungen
eines spezifischen pH-Wertbereiches verwendet werden
und bisher ist kein Verleimungsmittel vorgeschlagen worden,
das in Verfahren zur Papierherstellung unter sauren bis
alkalischen Bedingungen eingesetzt werden kann. Es besteht
daher der Wunsch, ein Verleimungsmittel (Schlichte) zu entwicklen,
das (die) die obengenannten Mängel nicht aufweist
und bei der Papierherstellung innerhalb eines breiten pH-
Wertbereiches verwendet werden kann.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Papierverleimungsmittel
(Papierschlichtungsmittel) zu finden, das die obengenannten
Mängel nicht aufweist, einen zufriedenstellenden
Verleimungseffekt ergibt, eine zufriedenstellende Verarbeitbarkeit
besitzt und in einem Verfahren zur Herstellung
von Papier innerhalb eines breiten pH-Wertbereiches von
sauren bis alkalischen Bedingungen verwendet werden kann.
Ziel der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zum Verleimen
von Papieren unter Verwendung dieses Verleimungsmittels
zu entwickeln.
Die obengenannten und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
hervor.
Es wurde nun gefunden, daß dann, wenn eine spezifische α-Hydroxycarbonsäure
als eine wirksame Komponente in einem Verleimungsmittel
(Schlichte) verwendet wird, ein Papierverleimungsmittel
erhalten werden kann, das einen ausgezeichneten
Verleimungseffekt ergibt und eine ausgezeichnete Lagerbeständigkeit
aufweist und im Papierherstellungsverfahren innerhalb
eines breiten pH-Wertbereiches von sauren Bedingungen
bis alkalischen Bedingungen verwendet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Papierverleimungsmittel
(Papierschlichte), das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
als eine wirksame Komponente enthält eine α-Hydroxycarbonsäure
der allgemeinen Formel
worin bedeutet:
R¹ einen Vertreter, der ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel
R¹ einen Vertreter, der ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel
worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen
und X ein Sauerstoffatom oder -NH- darstellen,
einer Gruppe der Formel
worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer
Gruppe der Formel
worin R³ wie oben definiert ist; und
R² einen Vertreter, der ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen;
oder ein Salz davon.
R² einen Vertreter, der ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen;
oder ein Salz davon.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Verleimen
eines Papiers unter Verwendung eines Verleimungsmittels,
das als eine wirksame Komponente eine α-Hydroxycarbonsäure
der allgemeinen Formel
worin R¹ und R² die oben angegebenen Bedeutungen haben, oder
ein Salz davon enthält.
Erfindungsgemäß wird eine α-Hydroxycarbonsäure der allgemeinen
Formel
oder ein Salz davon als eine wirksame Komponente des Papierverleimungsmittels
verwendet.
In der vorstehend angegebenen allgemeinen Formel (I) steht
R¹ für einen Vertreter, der ausgewählt wird aus der Gruppe,
die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 39, vorzugsweise
12 bis 26, insbesondere 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, einer
Alkenylgruppe mit 8 bis 30, vorzugsweise 12 bis 26, insbesondere
16 bis 22 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel
worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30, vorzugsweise 12 bis
26, insbesondere 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, oder eine Alkenylgruppe
mit 8 bis 30, vorzugsweise 12 bis 26, insbesondere
16 bis 22 Kohlenstoffatomen, und X ein Sauerstoffatom
oder -NH- darstellen, einer Gruppe der Formel
worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer Gruppe der
Formel
worin R³ wie oben definiert ist;
und R² in der allgemeinen Formel (I) steht für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 26, insbesondere 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, oder eine Alkenylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 26, insbesondere 1 bis 22 Kohlenstoffatomen.
und R² in der allgemeinen Formel (I) steht für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 26, insbesondere 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, oder eine Alkenylgruppe mit 1 bis 30, vorzugsweise 1 bis 26, insbesondere 1 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für geeignete α-Hydroxycarbonsäure sind eine
α-Hydroxyalkansäure, wie 2-Hydroxypalmitinsäure, 2-Hydroxy
stearinsäure, 2-Hydroxybehensäure oder 2-Hydroxymyristinsäure,
eine Dialkylhydroxyessigsäure, wie Dipentadecylhydroxyessigsäure
oder Diheptadecylhydroxyessigsäure, ein Monoester
der Apfelsäure (Hydroxybernsteinsäure), wie 2-Hydroxy-3-
hexadecyloxycarbonsäurepropionsäure oder 2-Hydroxy-
3-octadecyloxycarbonylpropionsäure, ein Monoester der
Weinsäure (Dihydroxybernsteinsäure), wie 2,3-Dihydroxy-
3-hexadecyloxycarbonylpropionsäure oder 2,3-Dihydroxy-3-
octadecyloxycarbonylpropionsäure, eine Amidoglycolsäure,
wie N-(Hydroxycarboxy)methylpalmitamid oder N-(Hydroxycarboxy)
methylstearamid und dgl. Die α-Hydroxycarbonsäuren
werden allein oder in Form einer Mischung derselben verwendet.
Es können auch Salze der α-Hydroxycarbonsäure, wie
z. B. ihre Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze oder Alkanolaminsalze,
verwendet werden.
Die erfindungsgemäß verwendete α-Hydroxycarbonsäure (I) kann
nach einem bekannten Syntheseverfahren hergestellt werden.
Die α-Hydroxyalkansäure, wie 2-Hydroxystearinsäure, können
leicht hergestellt werden, beispielsweise nach einem Verfahren,
bei dem eine Additionsreaktion von Stearinsäure und
Brom in Gegenwart von rotem Phosphor als Katalysator durchgeführt
wird und das Reaktionsprodukt mit einem Alkali, wie
Natriumhydroxid, hydrolysiert wird. Zur Reinigung derselben
kann ein Verfahren angewendet werden, das im "Journal of
Lipid Research (J. Lipid. Res.)", 2, 148 (1961), beschrieben
ist.
Die Dialkylhydroxyessigsäure, wie Dipentadecylhydroxyessigsäure
und Diheptadecylhydroxyessigsäure, können nach einem
Verfahren hergestellt werden, wie es beispielsweise in
"Chemische Berichte (Chem. Ber.)", 87 1058-1060 (1954),
beschrieben ist.
Die Monoester der Apfelsäure mit der Formel (I), worin R¹
die Gruppe (IIa) und R² Wasserstoff bedeutet, wie 2-Hydroxy-
3-hexadecyloxycarbonylpropionsäure und 2-Hydroxy-3-octa
decyloxycarbonylpropionsäure, können hergestellt werden
beispielsweise nach einem Verfahren, bei dem Apfelsäure
und ein Alkanol in einem Molverhältnis von etwa 3 : 1 Dioxan
zugesetzt werden, die Mischung mehrere Stunden lang unter
Rückfluß erhitzt wird und dann das Dioxan unter vermindertem
Druck abdestilliert wird, wobei man ein Produkt erhält. Dem
so erhaltenen Produkt wird ein organisches Lösungsmittel,
wie Toluol, zugesetzt. Nachdem die nicht umgesetzte Apfelsäure,
die in Toluol unlöslich ist, aus der Mischung abgetrennt
worden ist, wird die Mutterlauge unter vermindertem
Druck eingeengt. Das erhaltene Produkt enthält zwei Arten
von Isomeren, die in bezug auf die Position der veresterten
Carboxylgruppe in dem Produkt voneinander verschieden
sind, im Verhältnis von etwa 1 : 1 als Hauptkomponenten sowie
eine geringe Menge ihres Diesters. Das erhaltene Produkt
so wie es vorliegt oder der durch Reinigung des Produkts
und Isolieren daraus gewonnene Monoester kann als erfindungsgemäßes
Papierverleimungsmittel verwendet werden.
Die Monoester der Weinsäure der Formel (I), worin R¹ die
Gruppe (IIb) und R² Wasserstoff bedeutet. wie z. B. 2,3-
Dihydroxy-3-hexadecyloxycarbonylpropionsäure und 2,3-Dihydroxy-
3-octadecyloxycarbonylpropionsäure, können auf die gleiche
Weise wie für die Herstellung der Monoester der Apfelsäure
beschrieben hergestellt werden. Das heißt, Weinsäure und
ein Alkanol werden in einem Molverhältnis von etwa 3 : 1
Dioxan zugesetzt, die Mischung wird etwa 6 Stunden lang in
Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure als Katalysator unter
Rückfluß erhitzt und dann wird das Dioxan unter vermindertem
Druck abdestilliert, wobei man ein Produkt erhält. Die
nicht-umgesetzte Weinsäure wird aus dem Reaktionsgemisch
entfernt, wobei man das gewünschte Produkt erhält.
Die Amidoglykolsäuren der Formel (I), worin R¹ die Gruppe
(IIc) und R² Wasserstoff bedeutet, wie z. B. N-(Hydroxycarboxy)
methylpalmitamid und N-(Hydroxycarboxy)methylstearamid,
können hergestellt werden, indem man beispielsweise
ein Fettsäureamid in einem Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran
unter Erwärmen auflöst, das Monohydrat der Glykolsäure
der Mischung zusetzt und bei einer Temperatur von
etwa 60°C 4 Stunden lang damit reagieren läßt, dann aus dem
Reaktionsgemisch umkristallisiert.
Die so erhaltene α-Hydroxycarbonsäure wird in Wasser dispergiert
unter Bildung einer wäßrigen Dispersion, welche die
α-Hydroxycarbonsäure (I) als wirksame Komponente enthält,
d. h. unter Bildung eines erfindungsgemäßen Verleimungsmittels.
Als Dispergierverfahren können übliche Verfahren, wie z. B.
ein Hochdruck-Emulgierverfahren und ein Phasenumkehrverfahren,
angewendet werden. Bei einem Hochdruck-Emulgierverfahren
wird die α-Hydroxycarbonsäure (I) geschmolzen oder in
einem Lösungsmittel, wie Benzol oder Toluol gelöst, es werden
ein Emulgator und warmes Wasser mit einer Temperatur von
60 bis 100°C zugegeben, dann wird die Mischung unter Verwendung
eines Hochdruck-Homogenisator emulgiert. Die erhaltene
wäßrige Dispersion kann so wie sie vorliegen oder als
wäßrige Dispersion, die durch Abdestillieren des Lösungsmittels
erhalten wird, verwendet werden.
Im Falle des Phasenumkehrverfahrens werden nach dem gründlichen
Durchkneten und Schmelzen der α-Hydroxycarbonsäure und
eines Emulgators warmes Wasser mit einer Temperatur von
60 bis 100°C unter Rühren allmählich zugetropft, um die Phasenumkehr
zu bewirken, wodurch man eine wäßrige Dispersion
ohne Verwendung eines Lösungsmittels oder eines speziellen
Homogenisators erhält.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Emulgatoren unterliegen
keinen speziellen Beschränkungen und es können verschiedene
oberflächenaktive Agentien und Schutzkolloide verwendet werden.
Beispiele für geeignete oberflächenaktive Agentien sind
anionische oberflächenaktive Agentien, wie z. B. ein Alkyl
benzolsulfonat, ein Alkylsulfat, eine rosinierte Seife,
ein Polyoxyethylenalkylphenyläthersulfat, ein Polyoxyethylen
alkylphenyläthersulfonat, ein Polyoxyethylenalkylphenyl
äthersulfosuccinat, ein Polyoxyethylendistyrylphenyläthersulfat
und ein Polyoxyethylendistyrylphenyläthersilfosuccinat;
nicht-ionische oberflächenaktive Agentien,
wie z. B. Polyethylenoxid und ein Alkyl-,
Aryl-, Alkylaryl- oder Aralkylarylester oder -partialester,
-äther oder -amid von Polyethylenoxid oder Polypropylenoxid;
kationische oberflächenaktive Agentien, wie Lauryltrimethylben
zylammoniumchlorid, Stearyltrimethylbenzylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid
und Alkylpyridiniumchlorid und dgl. Beispiele für
geeignete Schutzkolloide sind Casein, Lecithin, Polyvinylalkohol,
ein Salz eines Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
ein Salz eines Styrol/Acrylsäure-Copolymeren, verschiedene
Arten von modifizierten Stärken und dgl.
Außerdem kann ein Fixiermittel, wie weiter unten angegeben,
mit der α-Hydroxycarbonsäure beim Emulgieren derselben gemischt
werden.
Erfindungsgemäß kann als Verleimungsmittel eine wäßrige Lösung
der α-Hydroxycarbonsäure, die durch Neutralisieren der
Säure mit einem Hydroxid eines Alkalimetalls, von Ammonium
oder eines Alkanolamins erhalten worden ist, und auch eine
wäßrige Dispersion, wie vorstehend angegeben, verwendet
werden.
Die Konzentration der α-Hydroxycarbonsäure (I) in der so
erhaltenen wäßrigen Dispersion oder Lösung beträgt im allgemeinen
1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%.
Die Konzentration des Emulgators in der wäßrigen Dispersion
oder Lösung beträgt im allgeinem 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 15 Gew.-%.
Wenn die wäßrige Dispersion oder Lösung als Verleimungsmittel
für Papiere verwendet wird, wird das Verleimungsmittel einer
Pulpenaufschlämmung, je nach Bedarf, zusammen mit Aluminiumsulfat,
einem Füllstoff, einem Fixiermittel, einem Papierverstärkungsmittel,
einem Retentionsmittel für den Füllstoff
und dgl., zugesetzt. Die Menge des Verleimungsmittels beträgt
in der Regel 0,01 bis 2,0 Gew.-% (berechnet als Feststoffmaterial),
vorzugsweise 0,02 bis 1,0 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Pulpe. Wenn die Menge des Verleimungsmittels
weniger als 0,01 Gew.-% beträgt, ist es schwierig,
einen zufriedenstellenden Verleimungseffekt zu erzielen.
Andererseits ist dann, wenn die Menge mehr als 2,0 Gew.-%
beträgt, durch die überschüssige Menge an Verleimungsmittel
kein weiter verbesserter Effekt zu erwarten.
Als Füllstoff, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, kann
irgendein beliebiger üblicher Füllstoff, wie z. B. Ton, Talk,
Calciumcarbonat, Titandioxid oder Bentonit, ohne spezielle
Beschränkungen verwendet werden. Insbesondere im Falle der
Papierherstellung bei einem pH-Wert von 6 bis 9 können alkalische
Füllstoffe, wie z. B. Calciumcarbonat, das billig ist und
bei der konventionellen sauren Papierherstellung jedoch nicht
eingesetzt werden kann, mit Vorteil verwendet werden, was
zu einer starken Senkung der Kosten für die Papierherstellung
führt.
In dem erfindungsgemäßen Verleimungsverfahren können beliebige
bekannte Fixiermittel und Papierverstärkungsmittel verwendet
werden. Beispiele für geeignete Fixiermittel oder Papierverstärkungsmittel
sind eine kationische Stärke, ein Poly
amid-Polyamin-Harz, das mit Epichlorhydrin modifiziert ist,
ein Dicyandiamid-Harz, das mit Epichlorhydrin modifiziert
ist ein Styrol/Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymeres,
das mit Epichlorhydrin modifiziert ist, ein durch eine
Mannich-Reaktion modifiziertes Polyacrylamid, ein Acrylamid/
Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymeres, eine durch
Hofmann-Abbau von Polyacrylamid erhaltene Verbindung, ein Copolymeres
von Dialkyldiallylammoniumchlorid und Schwefeldioxid
und dgl.
Das erfindungsgemäße Papierverleimungsmittel kann ausgezeichnete
Verleimungseffekte ergeben, selbst wenn es allein
verwendet wird. Das Verleimungsmittel kann aber auch in
Kombination mit anderen bekannten Verleimungsmitteln, wie
z. B. Seifen oder Dispersionen von verstärkten Rosinen,
Seifen von Fettsäuren, hydroylsierten Additionsprodukten
eines Olefinoligomeren mit Bernsteinsäureanhydrid, einem
Styrol/Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymeren, das mit
Epichlorhydrin modifziert ist, einem Alkenylbernsteinsäureanhydrid,
einem Alkylketendimeren und einem Kondensationsprodukt
einer Fettsäure und Polyalkylenpolyamin, das mit
Epichlorhydrin modifziert ist, verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Papierverleimungsmittel kann mit Vorteil
in der Papierherstellung innerhalb eines breiten pH-Wertbereiches
von sauren Bedingungen bis alkalischen Bedingungen,
d. h. in der Regel bei pH 3 bis 9, verwendet werden
und es ergibt ausgezeichnete Verleimungseffekte. Außerdem
kann das erfindungsgemäße Verleimungsmittel als Oberflächen
verleimungsmittel verwendet werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen und Vergleichsbeispielen
näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein. Darin sind alle Prozentsätze und Teile, sofern nichts
anderes angegeben ist, auf das Gewicht bezogen.
Jeweils 100 Teile der in der folgenden Tabelle I angegebenen
wirksamen Komponente wurden unter Erhitzen in 100
Teilen Toluol und 12 Teilen eines Emulgators (Polyoxy
ethylenalkylphenyläther, im Handel erhältlich unter dem
Handelsnamen "NOIGEN EA-120", hergestellt von der Firma
DAI-ICHI KOGYO SEIYAKU CO., LTD.) gelöst. Zu der Mischung
wurden 9800 Teile warmes Wasser mit einer Temperatur von
90°C zugegeben, dann wurde mit hoher Geschwindigkeit
(1700 UpM) gerührt, wobei man eine wäßrige Dispersion mit
einer Feststoffkonzentration von 1% erhielt.
Die Papierherstellung wurde unter Anwendung der folgenden
Verfahren durchgeführt, in denen die jeweils erhaltene
wäßrige Dispersion als erfindungsgemäßes Verleimungsmittel
verwendet wurde, dann wurde der Verleimungseffekt bestimmt.
Zu einer 1%igen Aufschlämmung einer L-BKP-Pulpe, die bis
auf einen Canadian-Standard-Mahlungsgrad von 450 ml gemahlen
worden war, wurden Calciumcarbonat in einer Menge von
20% (berechnet als Feststoffmaterial), bezogen auf das
Gewicht der Pulpe, als Füllstoff, Aluminiumsulfat in einer
Menge von 1% (berechnet als Feststoffmaterial), bezogen
auf das Gewicht der Pulpe, und kationisierte Stärke (im
Handel erhältlich unter dem Handelsnamen "Cato 15", ein
Produkt der Firmal Oji National Company, Ltd.) in einer
Menge von 1% (berechnet als Feststoffmaterial), bezogen
auf das Gewicht der Pulpe, zugegeben, dann wurden das in jedem
der Beispiele 1 bis 15 erhaltene Verleimungsmittel in
einer Menge von 0,2% (berechnet als Feststoffmaterial),
bezogen auf das Gewicht der Pulpe, und anionisches Poly
acrylamid (im Handel erhältlich unter dem Handelsnamen
"KW-504", hergestellt von der Firma Arakawa Kagaku Kogyo
Kabushiki Kaisha) in einer Menge von 0,02% (berechnet als
Feststoffmaterial), bezogen auf das Gewicht der Pulpe, als
Retentionsmittel für den Füllstoff zugegeben und die Mischung
wurde gleichmäßig dispergiert. Die erhaltene Pulpen
aufschlämmung hatte einen pH-Wert von 7,8. Aus der Aufschlämmung
wurde unter Verwendung einer TAPPI-Standardblattherstellungsmaschine
Papier hergestellt, wobei man ein Blatt
mit einem Basisgewicht von 70 g/m² erhielt.
Zu einer 1%igen Pulpenaufschlämmung, die auf die gleiche
Weise wie für die alkalische Papierherstellung beschrieben
erhalten worden war, wurden Aluminiumsulfat in einer Menge
von 3% (berechnet als Feststoffmaterial), bezogen auf das
Gewicht der Pulpe, und dann das in jedem der Beispiele 1
bis 15 erhaltene Verleimungsmittel in einer Menge von 0,2%
(berechnet als Festoffmaterial), bezogen auf das Gewicht
der Pulpe, zugegeben und die Mischung wurde gleichmäßig
dispergiert. Die erhaltene Pulpenaufschlämmung hatte einen
pH-Wert von 4,5. Aus der Aufschlämmung wurde Papier hergestellt
auf die gleiche Weise wie für die alkalische Papierherstellung
beschrieben.
Das bei jedem der vorstehend beschriebenen Verfahren (1) und
(2) erhaltene nasse Blatt wurde gepreßt, um es zu entwässern,
und es wurde 1 min lang bei 100°C getrocknet.
Nach 24 -stündigem Konditionieren des Blattes unter den im
Japanese Industrial Standard (JIS P 8111 (Conditioning of
Paper and Paperboard for Test) angegebenen Bedingungen wurde
der Verleimungseffekt [Verleimungsgrad in s] nach der
Stöckigt-Methode (JIS P 8122) bestimmt. Die erzielten Ergebnisse
sind in der Tabelle I angegeben.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal
die in der Tabelle I als Vergleich angegebene wirksame
Komponente jeweils zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion
mit einer Feststoffkonzentration von 1% verwendet
wurde. Nach Durchführung der Papierherstellung wurde der
Verleimungseffekt auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle I angegeben.
Die Papierherstellung erfolgte auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1, wobei diesmal jeweils ein auf dem Markt befindliches
Verleimungsmittel, wie in der Tabelle I angegeben,
verwendet wurde. Der Verleimungseffekt wurde auf die gleiche
Weise wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle I angegeben.
Das erfindungsgemäße Verleimungsmittel ergab einen ausgezeichneten
Verleimungseffekt bei der Papierherstellung über einen
breiten pH-Wertbereich, d. h. von pH 3 bis pH 9, und wies eine
ausgezeichnete Lagerbeständigkeit (Hydrolysebeständigkeit)
auf.
Auch das erfindungsgemäße Verfahren zum Verleimen von Papieren
wies eine ausgezeichnete Durchführbarkeit auf und hat
einen hohen industriellen Wert, da das Verfahren nicht den
Mangel hat, daß der Verleimungseffekt sehr langsam eintritt,
wie das bei dem Verleimungsverfahren der Fall ist, das unter
Verwendung des Alkylketendimer-Verleimungsmittel durchgeführt
wird, und es ist auch nicht erforderlich, daß das
Verleimungsmittel unmittelbar vor seiner Zugabe zu dem Papiereintrag
emulgiert wird, wie dies bei dem Verleimungsverfahren
der Fall ist, das unter Verwendung des Alkylbernsteinsäureanhydrids
durchgeführt wird.
Neben den in den Beispielen verwendeten Komponenten können
noch andere Komponenten, wie sie in der Beschreibung angegeben
sind, in den Beispielen verwendet werden, wobei praktisch
die gleichen Ergebnisse erzielt werden.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
spezifische bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert,
es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie
darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß diese in
vielfacher Hinsicht abgeändert und modifziert werden
können, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung
verlassen wird.
Claims (7)
1. Papierleimungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es als eine wirksame Komponente enthält eine
α-Hydroxycarbonsäure der allgemeinen Formel
worin bedeuten:
R¹ einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen und X ein Sauerstoffatom oder -NH- darstellt, einer Gruppe der Formel worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer Gruppe der Formel worin R³ wie oben definiert ist; und
R² einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen;
oder ein Salz davon.
R¹ einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen und X ein Sauerstoffatom oder -NH- darstellt, einer Gruppe der Formel worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer Gruppe der Formel worin R³ wie oben definiert ist; und
R² einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen;
oder ein Salz davon.
2. Papierverleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der α-Hydroxycarbonsäure um eine
α-Hydroxyalkansäure handelt.
3. Papierverleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der α-Hydroxycarbonsäure um eine
Dialkylhydroxyessigsäure handelt.
4. Papierverleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der α-Hydroxycarbonsäure um einen
Monoester der Apfelsäure handelt.
5. Papierverleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der α-Hydroxycarbonsäure um einen
Monoester der Weinsäure handelt.
6. Papierverleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der α-Hydroxycarbonsäure um eine
Amidoglykolsäure handelt.
7. Verfahren zum Verleimen von Papieren, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Papierverleimungsmittel verwendet wird,
das als eine wirksame Komponente enthält eine α-Hydroxycarbonsäure
der allgemeinen Formel
worin bedeuten:
R¹ einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen und X ein Sauerstoffatom oder -NH- darstellen, einer Gruppe der Formel worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer Gruppe der Formel worin R³ wie oben definiert ist; und R² einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen; oder ein Salz davon.
R¹ einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, einer Gruppe der Formel worin R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen und X ein Sauerstoffatom oder -NH- darstellen, einer Gruppe der Formel worin R³ und X wie oben definiert sind, und einer Gruppe der Formel worin R³ wie oben definiert ist; und R² einen Vertreter, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus einem Wasserstoffatom, einer Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und einer Alkenylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen; oder ein Salz davon.
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