DE3812692A1 - Verfahren zur vorbereitung von werkstuecken aus titan oder titanlegierungen - Google Patents
Verfahren zur vorbereitung von werkstuecken aus titan oder titanlegierungenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D11/00—Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
- C25D11/36—Phosphatising
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung von
Werkstücken aus Titan oder Titanlegierungen für
Gleitvorgänge sowie dessen Anwendung zur Vorbereitung der
Werkstücke für die Kaltumformung.
Bei der Kaltumformung von Metallen ist es unabdingbar, mit
Hilfe von Schmiermitteln Schmierschichten zu erzeugen, um
ein Anfressen, d. h. einen direkten Kontakt zwischen
Werkstück und Werkzeug bei der Kaltumformung, zu
vermeiden. Beispielsweise werden im Falle der
Kaltumformung von Stahl bei relativ geringen
Umformungsgraden ölhaltige Hochdruckschmiermittel, bei
stärkeren Umformungsgraden auf Phosphat- oder
Oxalatüberzüge aufgebrachte Seifen oder feste
Schmiermittel eingesetzt.
Ähnlich wie bei Stahl werden auch Titan oder
Titanlegierungen in unterschiedlichen Verfahren der
Kaltumformung, wie Rohrzug, Drahtzug, Kaltfließpressen,
Kaltwalzen von Blech, unterworfen. Im Unterschied zu Stahl
neigen jedoch Titan und Titanlegierungen in weit stärkerem
Maße zum Anfressen, da deren chemische Beständigkeit
größer ist und demzufolge geeignete
Schmiermittelträgerschichten nur mit Schwierigkeiten
aufbringbar sind. Daher ist der gegenwärtige Stand, beim
Rohrzug Schmieröl auf Glühzünder oder auf einen
Harzüberzug als Schmiermittelträger aufzubringen. Soweit
Konversionsüberzüge betroffen sind, beschränken sich die
Untersuchungen auf Fluoridüberzüge.
Beim Kaltwalzen von Blech aus Titan oder Titanlegierungen
können wegen der Neigung zum Anfressen und wegen der
größeren Metallhärte Walzen mit großem Durchmesser nicht
verwendet werden. Daher sind mit Walzen geringeren
Durchmessers ausgestattete Sendzimir-Walzwerke wie zum
Walzen von Edelstahl gebräuchlich. Als Schmiermittel
dienen dabei üblicherweise solche auf Mineralölbasis.
Im Zusammenhang mit dem Kaltfließpressen sind zahlreiche
Versuche zur Ermittlung geeigneter Schmierschichten
unternommen worden, ohne jedoch bislang eine für den
praktischen Gebrauch geeignete Lösung gefunden zu haben.
Abgesehen davon, daß z. B. für den Rohrzug brauchbare
Schmierschichten allenfalls mit Glühzünder oder einem
Harzüberzug als Schmiermittelträger erhältlich sind,
resultiert das nächste Problem aus der Notwendigkeit, den
nach dem Umformvorgang verbliebenen Schmierschichtrest zu
entfernen. Im konkreten Fall gestaltet sich dies sehr
arbeitsintensiv.
Die Erzeugung von Schmierschichten mit einer
Schmiermittelträgerschicht auf Fluoridbasis und
anschließende Beseifung ergeben zwar gute
Schmiereigenschaften, jedoch ist die Standzeit der
Behandlungsbäder zur Aufbringung des Fluoridüberzuges
äußerst kurz. Es ist daher sehr schwierig, eine
gleichmäßige Überzugsausbildung über einen längeren
Zeitraum sicherzustellen. Bei Titanlegierungen,
insbesondere solchen höherer Korrosionsbeständigkeit, ist
die Ausbildung eines Fluoridüberzuges nicht möglich.
Beim Kaltwalzen von Titan oder Titanlegierungen selbst mit
einem Sendzimir-Walzwerk erfolgt ein Anfressen sehr
leicht, so daß eine Querschnittsreduktion von nur unter
15% pro Stich möglich ist. Die Durchsatzleistung ist
entsprechend gering. Auch die Erzeugung einer dünnen
Oxidschicht durch Erhitzen des Werkstückes hat insoweit
keine Verbesserung gebracht. Zwar ist auch in diesem Fall
die Aufbringung eines Fluoridüberzuges von Vorteil, jedoch
gelten die hierzu zuvor gemachten Bemerkungen in gleicher
Weise.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Vorbereitung von Werkstücken aus Titan oder
Titanlegierungen für Gleitvorgänge bereitzustellen, daß
die bekannten, insbesondere vorgenannten Nachteile nicht
aufweist, die insbesondere Kaltumformung ohne Anfressen
selbst bei hoher Querschnittsreduktion ermöglicht und über
lange Zeit von gleichbleibender Qualität ist.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs
genannten Art entsprechend der Erfindung derart
ausgestaltet wird, daß man die Werkstücke in eine wäßrige,
saure Zinkphosphat enthaltende Phosphatierungslösung
taucht und auf deren Oberfläche durch kathodische
Elektrolyse einen Zinkphosphatüberzug erzeugt.
Die innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens
einzusetzende saure Zinkphosphatlösung enthält als
Hauptbestandteil primäres Zinkphosphat. Der Zinkgehalt
liegt im Bereich von 1 bis 50 g/l, vorzugsweise im Bereich
von 5 bis 20 g/l. Der Phosphatgehalt beträgt in der Regel
3 bis 140 g pro Liter (ber. als PO₄) vorzugsweise 10 bis
60 g pro Liter. Ein Zusatz von von Zink verschiedenen
Ionen, wie Kalzium, Mangan oder Eisen ist möglich und
erlaubt Phosphatüberzüge von modifizierter Form zu
erhalten.
Die Phosphatierungslösung enthält üblicherweise
Oxidationsmittel, die organischer oder anorganischer Art
sein können. Beispiele hierfür sind Nitrat, Nitrit,
Wasserstoffperoxid, Nitrobenzolsulfonat und
para-Nitrophenol-Verbindungen.
Der pH-Wert der Phosphatierungslösung ist in der Regel im
Bereich von 0 bis 5, vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis
3,5. Er kann z. B. mit Hilfe von Natronlauge oder
Natriumkarbonat eingestellt werden.
Die Phosphatierungslösung wird im allgemeinen bei einer
Temperatur von 30 bis 80°C, vorzugsweise von 40 bis 60°C
eingesetzt. Bei der kathodischen Elektrolyse wird das
Werkstück als Kathode geschaltet, während z. B. eine
Zinkplatte als Anode dient. Weitere geeignete
Anodenmaterialien sind Graphit, Platinbleche,
Edelstahlbleche und dergleichen.
Bei der Elektrolyse sollten die Bedingungen hinsichtlich
Elektrodenabstand, Stromdichte und Behandlungsdauer derart
gewählt werden, daß die geforderten Überzugseigenschaften
erhalten werden. Der Elektrodenabstand beträgt etwa 5 bis
30 cm, die Stromdichte 0,2 bis 30 A/dm², vorzugsweise
0,5 bis 5 A/dm², und die Elektrolysedauer 10 sec bis
5 min. Eine übermäßig hohe Stromdichte und übermäßig lange
Elektrolysedauer kann zu einer Schwarzfärbung des
erzeugten Überzuges oder verminderter Haftung des
Überzuges führen.
Der Zinkphosphatüberzug, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten wird, weist in der Regel ein
Schichtgewicht von 2 bis 20 g/m² auf. Auf ihn werden an
sich bekannte Schmiermittel, wie Natriumseife von
Fettsäuren, Mineralöl und festen Schmiermitteln,
aufgebracht.
Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
behandelt man die Werkstücke vor dem Eintauchen in die
Phosphatierungslösung mit einem wäßrigen
Konditionierungsmittel auf Basis einer kolloidalen
Titanverbindung vor.
Als wäßrige Konditionierungslösung dienen die für die
Phosphatierung von Metalloberflächen an sich bekannten
Konditionierungsmittel. Sie enthalten im allgemeinen
10 bis 200 ppm Titan, 200 bis 3000 ppm Phosphat, 30 bis
600 ppm Pyrophosphat und besitzen einen pH-Wert von 7,5
bis 9,5. Als Quellen für die einzelnen Komponenten können
Titansulfat, Titanylsulfat oder Titanoxid, bzw.
Phosphorsäure oder Alkali- oder Ammonphosphat bzw. Alkali-
oder Ammoniumpyrophosphat dienen. Die Herstellung des
Aktivierungsmittels geschieht auf einfache Weise durch
Vermischen der oben genannten Stoffe mit Wasser.
Anschließend wird das Wasser entfernt und der Rückstand
homogen mit Natriumkarbonat und dergleichen vermischt, so
daß ein Feststoff resultiert, der - wenn in Wasser mit den
oben genannten Mengenangaben gelöst - zum vorgeschriebenen
pH-Wert führt. Die Aufgabe des Konditionierungsmittels
besteht darin, auf den Oberflächen des Titans bzw. der
Titanlegierungen haftfeste kolloidale Titanverbindungen
aufzubringen, die die Schichtausbildung und die
Schichtqualität bei der anschließenden Überzugsausbildung
verbessern. Demzufolge führen geringere
Titankonzentrationen als die vorstehend angegebenen zu
einer schlechteren Überzugsausbildung. Höhere
Titankonzentrationen bewirken keinen zusätzlichen Effekt.
In ähnlicher Weise wirken sich abweichende Konzentration
von Phosphat und Pyrophosphat aus.
Was den pH-Wert der wäßrigen Konditionierungslösung
anlangt, so wird bei niedrigeren Werten als den genannten
die nachfolgende Überzugsausbildung behindert. Dasselbe
ist der Fall, wenn der pH-Wert höher ist.
Nach der Behandlung im wäßrigen Konditionierungsmittel
werden die Werkstücke in die wäßrige Zinkphosphatlösung
für die kathodische Elektrolyse eingetaucht. Die
Bedingungen hinsichtlich der Zinkphosphatlösung und der
kathodischen Elektrolyse sind die gleichen wie vorstehend
erwähnt. Auch finden die bereits oben genannten an sich
bekannten Schmiermittel Anwendung.
Zum Schichtbildungsmechanismus ist folgendes anzumerken:
Im Falle der Behandlung von Stahl kann auf dem Werkstück ein Zinkphosphatüberzug durch Tauchen in eine saure Zinkphosphatlösung in einfachster Weise erhalten werden, wohingegen im Falle der Behandlung des Titans oder der Titanlegierungen, die mit einem dichten Oxidüberzug auf der Oberfläche behaftet sind, die Beizreaktion durch Phosphorsäure nicht stattfindet und demzufolge ein Phosphatüberzug nur schwer gebildet wird.
Im Falle der Behandlung von Stahl kann auf dem Werkstück ein Zinkphosphatüberzug durch Tauchen in eine saure Zinkphosphatlösung in einfachster Weise erhalten werden, wohingegen im Falle der Behandlung des Titans oder der Titanlegierungen, die mit einem dichten Oxidüberzug auf der Oberfläche behaftet sind, die Beizreaktion durch Phosphorsäure nicht stattfindet und demzufolge ein Phosphatüberzug nur schwer gebildet wird.
Die Reaktion in saurer Zinkphosphatlösung läßt sich durch
die folgenden Beziehungen ausdrücken:
Me+2H⁺→Me2++H₂↑ (1)
Me=Metall
3 Zn(H₂PO₄)₂→Zn₃(PO₄)₂+4 H₃PO₄ (2)
Wenn die Reaktion (1) stattfindet und sich demzufolge der
pH-Wert in unmittelbarer Nähe der Metalloberfläche erhöht,
findet die Reaktion (2) statt und tertiäres Metallphosphat
scheidet sich ab unter Ausbildung eines Überzuges. Ohne
Ablauf der Reaktion gemäß (1) kann eine Überzugsausbildung
nicht erfolgen.
Im Falle der Behandlung von Titan oder Titanlegierungen
findet die Reaktion (1) nicht statt und demzufolge erfolgt
keine Überzugsausbildung. Bei der Anwendung der
kathodischen Elektrolyse läuft analog der Beziehung (1)
eine Reaktion entsprechend
2 H⁺+2e→H₂↑ (3)
ab.
Diese Reaktion erhöht ebenfalls den pH-Wert in der Nähe
der Metalloberfläche, so daß die Reaktion entsprechend der
Beziehung (2) stattfinden kann. Das bedeutet also, daß
ohne einen Beizangriff Titan oder Titanlegierungen einen
Zinkphosphatüberzug erhalten können. Weiterhin ist infolge
der Anwesenheit von Zinkionen in der Behandlungslösung
eine Abscheidung von metallischem Zink als Folge der
kathodischen Elektrolyse feststellbar.
Bei Ausgestaltung der Erfindung mit Konditionierung der
Werkstücke in einer kolloidale Titanverbindung
enthaltenden Lösung werden an der Metalloberfläche
anhaftende Partikel aus Titanverbindung erhalten, die die
Rolle eines Kristallkeimes spielen und ein einfaches
Aufwachsen der Zinkphosphatkristalle aus der wäßrigen
Zinkphosphatlösung gestatten. Infolge der großen Zahl von
Kristallkeimen ist der gebildete Phosphatüberzug dünn und
feinkörnig sowie von guter Haftung. Im Unterschied hierzu
ist ohne eine Vorbehandlung durch ein
Konditionierungsmittel die Zinkphosphatabscheidung an
kathodischen Bereichen der Metalloberfläche begünstigt.
Dann spielen die zunächst abgeschiedenen Phosphatkristalle
die Rolle eines Kristallkeimes für die weitere
Schichtausbildung. Hierbei werden jedoch in der Regel
wegen einer nur geringen Zahl von Kristallkeimen die
gebildeten Überzüge dick und von poröser Beschaffenheit.
Im Falle der Behandlung von Titan oder Titanlegierungen
durch kathodische Elektrolyse mit Hilfe von
Zinkphosphatlösungen findet der bei Stahl übliche
Beizangriff nicht statt. Deshalb wird nahezu kein Metall
aus der behandelten Metalloberfläche gelöst und in die
Lösung überführt. Das führt zu dem Vorteil, daß die
Phosphatierungslösung praktisch keine Alterung erfährt,
noch eine Schlammbildung auftritt, so daß die Überwachung
der Phosphatierungslösung in einfachster Weise erfolgen kann.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugten
Zinkphosphatschichten werden mit einem an sich bekannten
Schmiermittel nachbehandelt, so daß die Werkstücke für
einen anschließenden Gleitvorgang hervorragende
Eigenschaften besitzt. Die Schmierschicht kann über einen
langen Zeitraum gleichmäßig ausgeführt werden, ohne daß es
z. B. bei der anschließenden Kaltverformung zum Anfressen
kommt.
Die Tatsache, daß durch die elektrophoretische Abscheidung
von Zinkphosphat keine Metallionen aus der behandelten
Metalloberfläche in die Lösung gelangen, hat den Vorzug,
daß die Standzeit der Phosphatierungslösung sehr groß ist
und eine Schlammbildung unterdrückt wird. Dadurch ist eine
einfache Überwachung der Behandlungslösung möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Behandlung
aller Werkstücke, die zumindest vorübergehend
irgendwelchen Gleitvorgängen ausgesetzt sind, bestimmt.
Hierbei handelt es sich insbesondere um Getriebeteile,
Lager und dergleichen, aber auch um z. B. der Befestigung
dienende Gegenstände, wie Bolzen, Schraubgewinde und
dergleichen. Die größte Bedeutung des Verfahrens liegt
jedoch in seiner Anwendung zur Vorbereitung von
Werkstücken für die Kaltumformung.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und
Vergleichsbeispiele näher und beispielsweise erläutert.
Gereinigte Bleche aus reinem Titan (JIS grade 1) mit den
Abmessungen 100×50×0,8 mm wurden mit einer
Phosphatierungslösung der nachfolgenden Beschaffenheit
elektrolytisch phosphatiert:
9,6 g/l Zink
36,3 g/l Phosphorsäure (ber. als PO₄)
2 g/l Salpetersäure
0,5 g/l Schwefelsäure
0,03 g/l Nickel
pH-Wert ca. 3,0.
36,3 g/l Phosphorsäure (ber. als PO₄)
2 g/l Salpetersäure
0,5 g/l Schwefelsäure
0,03 g/l Nickel
pH-Wert ca. 3,0.
Die Elektrolysebedingungen waren:
Anode, eine Zinkplatte,
Elektrodenabstand15 cm
Schichtgewichtetwa 10 g/m²
Stromdichte3 A/dm²
Behandlungsdauer1 min.
Temperatur der Behandlungslösung45°C.
Im Anschluß daran wurden die phosphatierten Bleche mit
einem Schmiermittel (Palube 235, ein Produkt der Firma
Nihon Parkerizing Co., Ltd., mit Natriumstearat als
Hauptbestandteil) behandelt. Die Konzentration des
Schmiermittels betrug 70 g/l, dessen Temperatur 75°C und
die Behandlungsdauer 3 min.
Gereinigte Bleche aus Titan der in Beispiel 1 genannten
Qualität wurden wie folgt behandelt:
Die Bleche wurden mit Hilfe von 111 QD (Produkt der Firma
Hangstafer), dessen Hauptbestandteil ein Gummiharz ist,
mit einem Kunststoffüberzug von 10 µm Dicke versehen,
über den ein eine organische Chlorverbindung enthaltendes
Schmiermittel (Jl, Produkt der Firma Hangstafer) in einer
Menge von 10 g/m² aufgebracht wurde.
Über den durch Behandlung bei 700°C während 1 Stunde
erzeugten Glühzunder wurde ein eine organische
Chlorverbindung enthaltendes Schmiermittel (Jl, Produkt
der Firma Hangstafer) in einer Menge von 10 g/m²
aufgebracht.
Mit Hilfe einer fluoridhaltigen Lösung (Palmet 3851,
Produkt der Firma Nihon Parkerizing Co., Ltd.) wurde unter
Beachtung folgender Bedingungen ein Fluoridüberzug erzeugt:
Konzentration der Lösung24 g/l
Temperatur der Lösung60°C
Behandlungsdauer2 min
Schichtgewicht des
erhaltenen Überzugesca. 10 g/m²
erhaltenen Überzugesca. 10 g/m²
Als Schmiermittel diente das in Beispiel 1 genannte
Palube 235, das unter den gleichen Bedingungen aufgebracht
wurde.
Die auf die vorstehende Weise erhaltenen vier Blechserien
wurden mit einem Bauden-Testgerät (Firma Toyo, Baldwin,
Modell EFM-4) geprüft. Der Test erfolgte bei
Raumtemperatur unter einer Belastung von 5 kg bei einer
Gleitamplitude von 10 mm und einer Gleitgeschwindigkeit
von 10 mm/sec.
Die Auswertung des Testes erfolgte sowohl durch Ermittlung
der Zahl der Gleitbewegungen bis zu einem
Friktionskoeffizienten von 0,25 (Auftreten von
Anfreß-Marken) als auch durch Ermittlung des
Friktionskoeffizienten.
Die Tabelle zeigt, daß das nach Beispiel 1 behandelte
Titanblech eine beträchtlich höhere Zahl von
Gleitbewegungen bis zum Auftreten eines Anfressens zuläßt
und zudem einen geringeren Friktionskoeffizienten besitzt
als die nach den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 behandelten
Titanbleche.
Bezüglich Vergleichsbeispiel 3 ist zu beachten, daß die
Gleitwerte zwar ähnlich gut wie im Falle der Behandlung
durch Beispiel 1 sind, daß aber das verwendete
Behandlungsbad bereits nach einem Durchsatz von 0,3 m²/l
Lösung bereits derart abgearbeitet ist, daß die
anschließend erhaltenen Schichten von erheblich geringerer
Qualität sind.
Titanbleche der in Beispiel 1 genannten Qualität, jedoch
mit den Abmessungen 200 mm×20 mm×1,3 mm, wurden in der
Phosphatierungslösung und unter den Bedingungen gemäß
Beispiel 1 elektrolytisch phosphatiert. Eine
Nachbehandlung mit Schmiermittel unterblieb.
Das in Beispiel 2 definierte Titanblech erfuhr folgende
Behandlung.
Keinerlei Behandlung.
Erhitzen auf 300°C zwecks Ausbildung eines Oxidfilmes von
2000 Å Dicke.
Behandlung mit einem Fluoridbad (Palmet 3851 der Firma
Nihon Parkerizing) mit den Bedingungen
Konzentration24 g/l
Temperatur60°C
Behandlungsdauer2 min.
Die Bleche der einzelnen Versuche wurden mit Hilfe eines
Duofeinblechwalzwerkes (Prüfvorrichtung) unter Verwendung
von Walzöl (Finerol 704-3 der Firma Nihon Parkerizing)
einer Konzentration von 10% und von 40°C gewalzt.
Walzwerksrollen100 mm Durchmesser
Walzgeschwindigkeit10 m/min
Querschnittsreduktion je 20% beim 1. bis 3. Stich,
je 10%beim 4. bis 6. Stich.
für jede der nach Beispiel 2 bzw. Vergleichsbeispielen 4
bis 6 erhaltenen Blechserie wurde der Wert Σ (%/T)
bestimmt. Er steht für die Summe der Quotienten aus
Querschnittsreduktion (in %) pro Stich dividiert durch
Walzkraft (in t/mm²).
Ein Vergleich zeigt, daß das konventionelle Verfahren
gemäß Vergleichsversuch 4 mit sehr schlechten Ergebnissen
verbunden ist.
Das Vergleichsbeispiel 6 führt zu Werten, die dicht bei
dem gemäß vorliegender Erfindung liegen. Jedoch hat sich
dieses Verfahren (Fluoridverfahren) aus Gründen der
geringen Standzeit der Behandlungsbäder in der Praxis
nicht durchsetzen können.
Dieses Beispiel stimmt mit dem Beispiel 1 hinsichtlich
Blechqulaität, elektrolytischer Phosphatierung und
Nachbehandlung überein. Es wurde lediglich eine
Konditionierungsbehandlung durch 10 sec langes Eintauchen
in ein 3 g/l Titanverbindung (Prepalene Z der Firma Nihon
Parkerizing) enthaltendes wäßriges Konditionierungsmittel
von Raumtemperatur vorgeschaltet.
Die Testbleche wurden dem im Beispiel 1 erläuterten
Bauden-Test unterworfen. Die nachfolgende Tabelle 3
veranschaulicht, daß infolge der zusätzlich vorgenommenen
Aktivierung noch bessere Ergebnisse als im Falle des
Beispiels 1 erhalten werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Vorbereitung von Werkstücken aus Titan
oder Titanlegierungen für Gleitvorgänge, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Werkstücke in eine
wäßrige, saure Zinkphosphat enthaltende
Phosphatierungslösung taucht und auf deren Oberfläche
durch kathodische Elektrolyse einen
Zinkphosphatüberzug erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Werkstücke vor dem Eintauchen in die
Phosphatierungslösung mit einem wäßrigen
Konditionierungsmittel auf Basis einer kolloidalen
Titanverbindung vorbehandelt.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 zur
Vorbereitung von Werkstücken aus Titan oder
Titanlegierungen für die Kaltumformung.
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- 1987-04-20 JP JP62097216A patent/JPS63262500A/ja active Pending
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: COHAUSZ, W., DIPL.-ING. KNAUF, R., DIPL.-ING. COHA |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |