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Die Erfindung betrifft die Vorschmierung
der verzinkten Oberfläche
von Blechen, die mit Zink oder einer Legierung auf der Basis von
Zink beschichtet sind, und die Behandlung dieser Bleche in einer
wässrigen, Sulfate
enthaltenden Lösung.
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Das Dokument mit dem Titel „The influence
of some sulphur-containing anions on the anodic behaviour of zinc
in an alkaline medium„,
verfasst von 5.5. Abd EI Rehim, veröffentlicht in „Journal
of Electroanalytical Chemistry„ 401,
(1996), 113 –118,
beschreibt in alkalischem Milieu (|NaOH| = 0,1 M, somit pH-Wert
= 13) die Oxidation von Zink in ein Zinkhydroxidion Zn(OH)4
= in einem ersten
Schritt, dann die Oxidation dieses Hydroxidions in Zinkoxid ZnO2 in einem zweiten Schritt; dieses Dokument
beschreibt auch die Auswirkung von Schwefel in Lösung, insbesondere von Sulfationen
SO4
=, auf den zweiten
Schritt der Oxidation.
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Nach diesem Dokument, wenn die Konzentration
der Zn(OH)4
=-Ionen
das Löslichkeitsprodukt
erreicht, fällt
das Zinkhydroxid Zn(OH)2 aus und bildet
einen passivierenden Film auf der Oberfläche.
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Unter Bezugnahme auf die 2 und 4 gibt dieses Dokument (siehe Seite 115)
an, dass das Vorhandensein von SO4 =-Anionen die Lösung von Zink hervorruft; diese
Wirkung könnte
von der Adsorption dieser Anionen auf der verzinkten Fläche herrühren, die
die Oxidation des Zinks dieser Fläche durch die adsorbierten Anionen
erleichtert.
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Unter Bezugnahme auf die 2 und 5 zeigt
dieses Dokument (siehe Seite 115) auch, dass eine zu hohe Konzentration
an Anionen in der alkalischen Lösung
eine Unterbrechung des Passivationsfilms hervorruft, der nach dem
ersten Oxidationsschritt gebildet worden ist.
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Der Konzentrationsbereich, der in
diesem Dokument untersucht worden ist, deckt den Bereich 0,05 bis 1,7
mol SO4
= pro Liter.
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Die Dokumente JP 61-60915, 63-46158,
63-46159 und
EP 0 339 578 beschreiben
die anodischen Behandlungen von verzinkten Stahlblechen in wässrigen
Lösungen,
die Sulfate enthalten, und die Verwendung dieser Behandlungen zum
Färben
der verzinkten Blechoberflächen.
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Die Elektrolytkonzentration in der
Behandlungslösung
liegt zwischen 70 und 200 g/l; die Konzentration des Natriumsulfats
ist z. B. 150 g/l, d. h. etwa 1 Mol/l; Das Dokument JP 63-274797
beschreibt die Verwendung einer Behandlung des gleichen Typs zur
Verbesserung der Eignung zur Phosphatierung von Stahlblechen, die durch
Elektroablagerung einer Legierung auf der Basis von Zink, die Nickel
enthält,
beschichtet sind.
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Die Behandlungslösung enthält nun außer den Sulfaten (z. B. Magnesium-,
Natrium- oder Aluminiumsulfat mit 150 g/l), Karbonsäuren (Zitronen-,
Malein-, Salicylsäuren)
mit 30 oder 40 g/l.
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Der pH-Wert der Behandlungslösung liegt
zwischen 4 und 5,5.
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Man führt die anodische Behandlung
unter einer Stromdichte zwischen 30 und 200 A/dm2 aus
bis die verbrauchte Elektrizitätsmenge
zwischen 50 und 500 C/dm2 der zu behandelnden
Oberfläche
liegt.
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Nach diesem Dokument verbessert diese
Behandlung die Fähigkeit
der Phosphatierung, da sie zur Beseitigung oberflächlicher
Spuren von Zinkhydroxiden Zn(OH)2 führt und
die Verbesserung der Oberflächenreaktivität gestattet.
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Die sich ergebenden Bleche aus diesen
Behandlungen unter anodischer Polarisation in wässrigen Lösungen, die wenigstens 0,05
Mol Sulfationen pro Liter, insbesondere mehr als 10 g/l Sulfationen
enthalten, ergeben Probleme beim Ziehvorgang und bei der Formgebung.
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Das Patent
EP 0489105 beschreibt ein Verfahren
zur Behandlung der Metalloberfläche
eines Bleches, insbesondere eines Stahlbleches, die dazu bestimmt
ist, das Blech für
den Ziehvorgang vorzubereiten und/oder es gegen Korrosion zu schützen, bei
dem man:
- – auf
dieser Oberfläche
eine wässrige
Lösung
eines wasserlöslichen
Salzes eines Alkalimetalles, insbesondere Kaliumphosphats aufbringt,
- – diese
Oberfläche
trocknet,
- – dann
wenigstens einen Vorgang zur Ölung
dieser Oberfläche
durchführt.
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Die Bedingungen für die Aufbringung und die Trocknung
sind angepasst, um eine Ablagerung von Phosphat mit einer Oberflächendichte
zwischen 5 bis 40 mg/m2 zu erhalten.
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Das verwendete Öl kann ein temporäres Schutzöl gegen
die Korrosion und/oder ein Schmieröl für die Formung, insbesondere
für den
Ziehvorgang sein.
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Vor der Lagerung und/oder dem Transport
kann man eine erste Schutzölung
vornehmen; nach der Lagerung kann man eine zweite Schmierölung bewirken,
um die Formgebung insbesondere den Ziehvorgang vorzubereiten.
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Nach dem Dokument
EP 0 489 105 gestattet die der Ölung vorangehende
Phosphatierungsbehandlung eine merkliche Verbesserung der Schmierung
im Moment der Formung: es handelt sich somit um eine Vorschmierungsbehandlung.
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Das erhaltene verzinkte Blech ist
mit einer vorschmierenden Ablagerung auf der Basis von Phosphat versehen.
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Die schmierende Wirkung dieser Phosphatierurngsbehandlung
zeigt sich manchmal ungenügend
auf verzinkten Blechen; überdies
erzeugt diese Behandlung Abflüsse
mit Phosphat, was man zu vermeiden sucht.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, ein
verzinktes vorgeschmiertes Blech zu schaffen, das leistungsfähiger ist,
als jenes, das man durch Phosphatierung erhält, und eine Vorschmierbehandlung
für verzinkte
Bleche anzugeben, die wirksamer ist als eine Behandlung durch Phosphatierung
und umweltverträglicher
ist, auf dem Niveau der Abflüsse,
die es erzeugt.
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Daher hat die Erfindung, das Ziel
ein mit einer Metallschicht auf Basis von Zink überzogenes Stahlblech zu schaffen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass:
- – die Metallschicht selbst
mit einer Schicht auf Basis von Zinkhydroxysulfat beschichtet ist,
- – die
Oberflächendichte
des Schwefels aus der Hydroxysulfatschicht größer als 0,5 mg/m2 ist.
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Andere vorteilhafte Eigenschaften
des Bleches gemäß der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Mehrere Verfahren zur Hydroxysulfatation
gestatten es, ein mit einer Vorschmierung versehenes Zinkblech gemäß der Erfindung
zu erhalten.
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Die Erfindung hat in gleicher Weise
die Aufgabe zur Schaffung eines ersten Verfahrens zur Herstellung eines
Bleches gemäß der Erfindung
aus einem mit einer Metallschicht auf Basis von Zink überzogenen
Stahlblech, das Schritte umfasst bestehen aus, Aufbringen einer
wässrige
Behandlungslösung,
die mehr als 0,07 mol Sulfationen pro Liter enthält auf die verzinkte Oberfläche des
Ausgangsbleches, anodische Polarisierung der Oberfläche indem
ein Polarisationsstrom umlaufen gelassen wird, dann Spülen der
Oberfläche,
dann Trocknen derselben, dadurch gekennzeichnet, dass:
- – der pH-Wert
der Lösung
höher oder
gleich 12 und geringer als 13 ist.
- – die
Menge der elektrischen Ladungen, die während der Behandlung über die
Oberfläche
laufen und auf der Oberfläche
die Ablagerung einer Schwefel enthaltenden Schicht erzeugen, so
eingestellt wird, dass die Menge an Schwefel in der Hydroxysulfatschicht
0,5 mg/m2 überschreitet.
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Andere vorteilhafte Kennzeichen dieses
ersten Herstellungsverfahrens des Bleches gemäß der Erfindung sind in den
abhängigen
Ansprüchen
aufgezeigt.
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In der Praxis kann man für vorgegebene
Bedingungen der Verwendung der Behandlungslösung, die minimale Ladungsmengen
Festlegen, die zweckmäßig umlaufen
soll um eine Ablagerung zu erhalten, die einen Schwefelgehalt von
0,5 mg/m2 hat; um dieses Verfahren umzusetzen, ist es also zweckmäßig, dass
die Menge der verwendeten Ladungen größer ist als diese Minimalmenge.
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Das mit diesem Verfahren erhaltene
und dann geölte
Blech, bietet sehr gute tribologische Eigenschaften, die sehr gut
an die Formung angepasst sind, insbesondere für das Tiefziehen: diese Hydroxysulfatationsbehandlung
hat somit einen Vorschmiereffekt.
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Die Optimierung der Dicke der Schicht
des abgelagerten Hydroxysulfats ergibt einen Vorschmiereffekt der
größer ist,
als jener, der durch eine Behandlung in einer Phosphatlösung, wie
sie im
EP 0 489 105 beschrieben
ist.
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Man stellt fest, dass dieser Vorschmiereffekt
aus der Natur der Ablagerung herrührt: das Infrarot-Reflexionsspektrum
der erhaltenen Ablagerung ist in 3 dargestellt
(Reflexion in % als Funktion der Wellenzahl in cm–1);
es handelt sich hier im Wesentlichen um eine Schicht aus Zinkhydroxysulfat,
auch basisches Zinksulfat genannt; dieses Hydroxysulfat entspricht
der allgemeinen Formel: [Znx(SO4)y(OH)z, t H2O], wobei 2x = 2y + z mit y und z unterschiedlich
von Null; vorzugsweise z größer oder
gleich 6; gemäß denn Spektrum
der 3, x = 4, y = 1,
z = 6 und t = 5.
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Um beim Niveau der Vorschmierung
wirksam zu sein, ist es zweckmäßig, dass
diese Zinkhydroxysulfatschicht an der behandelten Oberfläche haftet:
die Bedingungen, betreffend den pH-Wert der Behandlunglsösung und
den Schritt der Trocknung am Ende der Behandlung sind für die Wirkung
bestimmend.
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Wenn der pH-Wert der Lösung unter
12 liegt, so bildet man keine auf der zu behandelten Oberfläche haftenden
Hydroxysulfate; wenn der pH-Wert der Lösung höher oder gleich 13 ist, löst sich
das Hydroxysulfat wieder auf und/oder zersetzt sich in Zinkhydroxyde;
man befindet sich dann unter analogen Bedingungen wie jene die im
vorher genannten Dokument von S. S. Abd EI Rehim beschrieben sind.
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Nach der Spülung, jedoch vor der Trocknung,
hat die abgelagerte Schicht auf dem Blech das Aussehen eines Gels,
das noch wenig haftet; die Trocknung ist adaptiert, um das flüssige Restwasser
der Ablagerung zu beseitigen und die Schicht besser am Blech haften
zu lassen.
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Wenn man Natriumsulfat in der Lösung verwendet
und wenn die Natriumsulfatkonzentration unter 10 g/l in der Lösung liegt,
so stellt man geringe Bildung der Hydroxidsulfatschicht auf der
Oberfläche
fest; allgemeiner ist es daher wichtig, dass die Konzentration der
Sulfationen höher
ist als 0,07 Mol pro Liter.
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Vorzugsweise ist die Konzentration
der Sulfationen geringer oder gleich 1 Mol/ Liter; im Falle der
Verwendung von Natriumsulfat mit Konzentrationen über 142
g/l (Äquivalent
1 Mol SO4
=/Liter)
z. B. 180 g/l beobachtet man eine Verringerung des Ertrags bei der
Bildung der Hydroxysulfatschicht.
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Man hat festgestellt, dass der Vorschmiereffekt
durch die Behandlung nicht erreicht wird, wenn die Dicke der abgelagerten
Schicht mehr als 0,5 mg/m2 äquivalent
Schwefel ist, vorzugsweise wenigstens 3,5 mg/m2 äquivalent Schwefel.
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Man hat im Gegenteil festgestellt,
dass der Vorschmiereffekt der Hydroxysulfatschicht abnimmt, wenn die
Menge an abgelagertem Schwefel 30 mg/m2 stark überschreitet,
aufgrund der Tatsache, dass die Haftung dieser Schicht abnimmt;
in gleicher Weise hat man festgestellt, dass wenn die Menge an abgelagertem
Schwefel 27 mg/m2 überschreitet, die Phosphatierung
des erhaltenen Bleches abnimmt, die Kristalle des abgelagerten Phosphats
sind dann zu groß.
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Um also eine merkliche Vorschmierung
zu erhalten, genügt
es, dass die Menge an abgelagerten Hydroxysulfaten größer als
0,5 mg/m2 und geringer oder gleich 30 mg/m2 an äquivalentem
Schwefel, vorzugsweise zwischen 3,5 und 27 mg/m2 an äquivalentem
Schwefel ist.
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Es ist somit zweckmäßig, dass
die aufgebrachte Ladungsdichte an diese Hydroxysulfatmenge angepasst
ist, die geeignet ist, diesen beträchtlichen Vorschmiereffekt
zu schaffen.
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Vorzugsweise ist die aufgebrachte
Ladungsdichte zwischen 10 und 100 C/dm2 auf
der zu behandelnden Oberfläche.
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Wenn die Ladungsdichte 100 C/dm2 überschreitet,
stellt man fest, dass die Menge des auf der Oberfläche abgelagerten
Schwefels nicht mehr steigt und sogar abnimmt.
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Dieses erste Herstellungsverfahren
eines Bleches gemäß der Erfindung
gestattet es somit auf einer verzinkten Oberfläche eine Schicht auf der Basis
von Hydroxysulfat zu erhalten, die ausreichend dick und haftend
ist.
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Dank der anodischen Polarisation
der verzinkten zu behandelnden Fläche, unterstützt man
eine rasche Lösung
des Zinks in unmittelbarer Nähe
der verzinkten Oberfläche,
was den Ausfall der Zinksalze auf dieser Oberfläche unterstützt.
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Um diese Behandlung soweit wie möglich produktiv
zu gestalten und zwar mit einem zufriedenstellenden faradayschen
Ertrag, genügt
es eine Ablagerung einer Hydroxysulfatschicht unter einer erhöhten Polarisationsstromdichte
zu bewirken, insbesondere höher
als 20 A/dm2.
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Bei einer Stromdichte geringer oder
gleich 20 A/dm2 ist der Ertrag der Ablagerung
sehr gering, und der Schwefelgehalt der abgelagerten Schicht gestattet
es nicht die optimale Vorschmierwirkung zu erreichen.
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Experimentelle Versuche haben gezeigt,
dass bei einer vorbestimmten Dichte der elektrischen Ladungen, z.
B. 20 C/dm2, die Menge an abgelagertem Schwefel
auf der zu behandelnden Oberfläche
eine aufwachsende homogene Funktion der Stromdichte im Bereich der
Werte zwischen 20 und 200 A/dm2 ist; man
wählt somit
vorzugsweise eine möglichst
hohe Stromdichte, z. B. 200 A/dm2.
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Als Gegenelektrode kann man eine
Titankathode verwenden.
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Die Temperatur der Behandlungslösung ist
im Allgemeinen zwischen 20°C
und 60°C;
vorzugsweise behandelt man mit einer Temperatur höher oder
gleich 40°C
derart, dass die Leitfähigkeit
der Lösung
erhöht wird,
und die Ohmschen Verluste verringert werden.
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Die Umlaufgeschwindigkeit der Lösung an
der Oberfläche
des Bleches hat hier keinen bestimmenden Einfluss auf die Behandlung
gemäß der Erfindung.
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Nach der Bildung der Hydroxysulfatschicht
auf der Oberfläche
spült man
die behandelte Oberfläche gründlichst
mit demineralisiertem Wasser; im Rahmen dieses ersten Verfahrens
ist der Schritt der Spülung wichtig,
um die reaktiven Alkalien von der Oberfläche der Ablagerung zu entfernen,
die Korrosionsprobleme hervorrufen könnten.
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Das so durch die Behandlung gemäß der Erfindung
vorgeschmierte Blech hat eine homogene Verfärbung, ein wenig kräftiger im
Vergleich zu jener eines nichtbehandelten verzinkten Bleches. Diese
Behandlung verfärbt
trotzdem nicht das Blech wie bei den Dokumenten JP 61-60915, 63-46158,
63-46159 und
EP 0 339 578 die
bereits erwähnt
worden sind. Unter dem Mikroskop zeigt sich die Ablagerung nach
der Behandlung gemäß der Erfindung
in Form von zerstreuten Platten; man hat festgestellt, dass die
Dichte der Platten mit der Menge an abgelagertem Schwefel pro Einheit
der Fläche
anwächst.
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In diesem ersten Verfahren zur Herstellung
eines gemäß der Erfindung
vorschmierenden verzinkten Bleches kommt das Zink, das zur Bildung
der Ablagerung des vorschmierenden Zinkhydroxysulfats notwendig ist,
von der anodischen Lösung
des Zinks unter der Wirkung der Polarisation der verzinkten Oberfläche.
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Dieses erste Herstellungsverfahren
weist als Tatsache den ökonomischen
Nachteil auf, dass es eine Anordnung zur Polarisation benötigt.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen
hat die Erfindung auch die Aufgabe ein zweites Herstellungsverfahren
für ein
Blech gemäß der Erfindung
zu schaffen, ausgehend von einem Stahlblech, das mit einer metallischen
Schicht auf Basis von Zink überzogen
ist, umfassend:
- – einen
Schritt zur Aufbringung einer wässrigen
Behandlungslösung,
die mehr als 0,01 Mol Sulfationen SO4
= pro Liter enthält, auf die verzinkte Oberfläche des
Ausgangsbleches
- – einen
nachfolgenden Trocknungsschritt dadurch gekennzeichnet, dass:
- – die
Behandlungslösung
mehr als 0,01 Mol Zn2+-Ionen pro Liter enthält,
- – wobei
die Auftragungsbedingungen, insbesondere die Dauer, die Temperatur
der Lösung,
die Konzentration der SO4
=-Ionen
und der Zn2+-Ionen in dieser Lösung angepasst
sind, so dass die Menge des in dieser Hydroxysulfatschicht enthaltenen
Schwefels 0,5 mg/m2 überschreitet.
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Andere vorteilhafte Eigenschaften
des zweiten Herstellungsverfahrens eines Bleches gemäß der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Das zweite Herstellungsverfahren
eines Bleches gemäß der Erfindung
bedingt keine Einrichtung zur Polarisation.
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Man stellt z. B. die Behandlungslösungen durch
Lösungen
von Zinksulfat in reinem Wasser her; man verwendet z. B. Heptahydratzinksulfat
(ZnSO47H2O); die
Konzentration an Zn2+-Ionen ist somit gleich
jener der SO4
=-Anionen.
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Der pH-Wert der im zweiten Verfahren
verwendeten Behandlungslösung
ist im Allgemeinen viel weniger basisch als jener der Behandlungslösung wie
sie beim ersten Verfahren verwendet wird; der pH-Wert der Behandlungslösung entspricht
vorzugsweise dem natürlichen
pH-Wert der Lösung
ohne Zusatz von Base noch von Säure;
dieser pH-Wert ist im Allgemeinen zwischen 5 und 7.
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Man bringt die Behandlungslösung auf
eine verzinkte Fläche
des Bleches in klassischer Weise auf, z. B. durch Tauchen, durch
Besprühen
oder durch Beschichten.
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Die Bedingungen für die Aufbringung wie die Dauer
für das
Eintauchen oder die Besprühung
oder die Menge für
die Beschichtung, wie die Temperatur der Lösung, wie auch die Konzentrationen
der SO4
=-Ionen und
Zn2+-Ionen sind in an sich bekannter Weise
angepasst, sodass die in der Endschicht von Hydroxysulfat enthaltende
Menge an Schwefel 0,5 mg/m2 überschreitet.
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Man hat festgestellt, dass wenn die
Konzentration der SO4
=-Ionen
und/oder wenn die Konzentration der Zn2+-Ionen
unterhalb von 0,01 Mol/Liter ist, man keine derartige Hydroxysulfatschicht
bilden kann.
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Vorzugsweise enthalten die verwendeten
Behandlungslösungen
zwischen 20 und 160 g/l an Heptahydratzinksulfat entsprechend einer
molaren Konzentration von Zn2+-Ionen oder
SO4
=-Ionen zwischen
0,07 und 0,55 Mol/Liter; in diesem Bereich der Konzentrationen hat
man festgestellt, dass die Ablagerungsgeschwindigkeit wenig vom
Konzentrationswert beeinflusst wird.
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Nach der Aufbringung und vor der
Trocknung ist die auf dem Blech abgelagerte Schicht haftend; die Trocknung
ist ausgebildet, das flüssige
Restwasser der Ablagerung zu beseitigen.
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Zwischen dem Aufbringungsschritt
und dem Trocknungsschritt spült
man vorzugsweise das Blech derart, um den löslichen Teil der erhaltenen
Ablagerung zu beseitigen; die Abwesenheit der Spülung und der Erhalt einer teilweise
in Wasser löslichen
Ablagerung, die sich ergeben, sind nicht sehr vorhersehbar für die Vorschmierwirkung
im Moment wo die erhaltene Ablagerung sehr wohl eine schmierende
Schicht von in Wasser unlöslichem
vorschmierenden Hydroxysulfat aufweist.
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Das im zweiten Verfahren erhaltene
Blech hat innere und äußere Eigenschaften,
die mit jenen des Bleches vergleichbar sind, das man durch das erste
Verfahren erhält;
das Reflexionsspektrum der Hydroxysulfatablagerung im Infrarot bei streifendem
Einfall ist in 4 gezeigt
(Reflexionsvermögen
in % in Abhängigkeit von
der Wellenzahl in cm–1). Es handelt sich
auch hier im Wesentlichen um eine Zinkhydroxysulfatschicht, die der
allgemeinen Formel: [Znx(SO4)y(OH)z, t H2O] wo 2x =
2y + z mit y und z unterschiedlich von Null vorzugsweise ist z höher oder
gleich 6; nach dem Spektrum der 4 x
= 4, y = 1, z = 6 und t = 3; die erhaltene Hydroxysulfatablagerung
ist fein kristallisiert und sehr abdeckend.
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Das zweite Verfahren hat gegenüber dem
ersten Verfahren die folgenden Vorteile:
- – Die anodische
Polarisation der verzinkten Oberfläche ist nicht notwendig, um
den gesuchten Vorschmiereffekt zu erreichen,
- – die
erhaltene Ablagerung von Hydroxysulfat ist homogener,
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Viele Parameter können einen beträchtlichen
Einfluss auf die Geschwindigkeit und/oder die Dicke der erhaltenen
Hydroxysulfatablagerung haben:
- – die Aufbringungskonditionen
der Lösung:
- – – Dauer
der Aufbringung: die erhaltene Ablagerung am Ende von 300 Sek. kann
eine Oberflächendichte
zeigen, die doppelt zu jener am Ende von 100 Sek. ist;
- – – die Erneuerung
der Lösung
in Nähe
der verzinkten Oberfläche:
im Falle der Aufbringung durch Tauchen gestattet eine geeignete
Bewegung des Bades die Verdoppelung der Ablagerungsgeschwindigkeit;
- – die
Temperatur der Behandlungslösung:
man bestimmt den Bereich der optimalen Temperaturen, z. B. zwischen
40 und 60°C.
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Was die Auswirkung der Konzentrationen
von SO4
=-Ionen und
von Zn2+-Ionen in der Behandlungslösung betrifft,
so stellt man fest, dass es Konzentrationsschwellen, gibt unterhalb
denen man keine vorschmierende Ablagerung erhält, aber man stellt auch fest,
dass stark erhöhte
Konzentrationen die Geschwindigkeit der Ablagerung nicht merklich
verbessern und sie sogar leicht verringern können.
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Um das zweite Verfahren einzusetzen,
optimiert man diese Parameter auf bekannte Weise, um eine Ablagerung
von Hydroxysulfat gemäß der Erfindung
zu erhalten, d. h. enthaltend eine Schwefelmenge über 0,5
mg/m2.
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Nach einer Abänderung des zweiten Verfahrens
enthält
die Behandlungslösung
ein Oxidationsmittel des Zinks wie oxidierendes Wasser; dieses Oxidationsmittel
kann eine sehr markante Beschleunigungswirkung für die Hydroxysulfatation bei
schwacher Konzentration haben; man hat festgestellt, dass der Zusatz
von 0,03%, d. h. 8,10–3 Mol/Liter oxidierenden
Wassers oder 10–4 Mol/Liter Kaliumpermanganat
in der Lösung
eine Verdoppelung (approximativ) der Ablagerungsgeschwindigkeit
gestattet; man hat im Gegensatz festgestellt, dass 100fach höhere Konzentrationen
nicht mehr diese Verbesserung der Ablagerungsgeschwindigkeit gestatten.
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Aufgrund des Vorschmierungseffektes
der Ablagerung von Hydroxysulfat hat die Endung die Aufgabe ein
Formgebungsverfahren für
ein Stahlblech zu schaffen, das mit einer Metallschicht auf der
Basis von Zink beschichtet ist und das Schritte enthält bestehend
aus dem Behandeln der Oberfläche
des beschichteten Bleches nach dem ersten oder dem zweiten oben
beschriebenen Verfahren, dem Aufbringen eines Schmierölfilms auf
die behandelte, getrocknete Fläche
und das eigentliche Informbringen dieses Bleches.
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Diese Verfahren können z. B. bei elektroverzinkten
Blechen angewendet werden; für
durch Tauchen galvanisierte Bleche verwendet man vorzugsweise das
zweite Behandlungsverfahren; für
Bleche die mit einer Zinklegierung beschichtet sind, verwendet man
z. B. das zweite Behandlungsverfahren ohne Spülung.
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Andere Vorteile des Verfahrens und
des verzinkten Bleches gemäß der Erfindung
ergeben sich aus dem Lesen der im folgenden nicht beschränkenden
Beispiele der vorliegenden Erfindung und unter Bezugnahme auf folgende
Figuren: Die 1 illustriert
unter Bezugnahme auf das Beispiel 1 die Ergebnisse von Tiefziehtests,
die an verschiedenen Blechproben vorgenommen wurden, die nach der Erfindung
behandelt oder nicht behandelt worden sind; die schraffierte Zone
entspricht der Bruchzone.
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Die 2 illustriert
unter Bezugnahme auf Beispiel 4 die Änderungen der erhaltenen Schwefelmengen nach
dem ersten Verfahren gemäß der Endung
in Abhängigkeit
von der aufgebrachten Polarisationsladungsdichte.
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Die 3 und 4 stellen Infrarot-Reflexionsspektren
von Blechen dar, die mit einer Schicht von Hydroxysulfat gemäß der Erfindung
nach dem ersten und nach dem zweiten zuvor beschriebenen Herstellungsverfahren
für diese
Bleche überzogen
wurden.
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Materialien
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- 1. Das für
die Behandlungsversuche verwendete Blech ist ein Stahlblech und
ein sogenannter „beruhigter
Aluminiumstahl„ der
Qualität
ES, Dicke 0,7 mm überzogen
durch Elektroablagerung im Chlorbad auf beiden Flächen mit
einer metallischen Schicht aus Zink, einer Dicke von ungefähr 7,5 im.
- 2. Das zur Herstellung der Behandlungslösung des ersten Verfahrens
verwendete Sulfat ist Natriumsulfat; es kann auch jedes andere lösliche Sulfat
verwendet werden.
Das für
das zweite Verfahren gemäß der Erfindung
verwendete Sulfat ist Heptahydratzinksulfat ZnSO4·7 H2O.
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Methoden
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1. Tiefziehversuche:
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Man stellt eine Tiefziehpresse bereit,
die eingerichtet ist zur Herstellung von Bechern mit 50 mm Innendurchmesser,
ausgehend von Blechscheiben mit 90 mm Durchmesser; man verwendet
einen Stempel mit 50 mm Durchmesser, der am Ende einen Krümmungsradius
von 3 mm hat, eine Matrize mit 52,6 mm Durchmesser, die einen inneren
Rand mit einem Krümmungsradius
von 3,5 mm aufweist.
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Die Geschwindigkeit des Tiefziehvorganges
wird auf 12 cm/min. eingestellt; die maximale Kraft des Blechhalters
ist 150 kN.
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Die Presse ist mit Mitteln zur kontinuierlichen
Kontrolle der Parameter des Tiefziehens insbesondere des Andruckes
des Blechhalters, der Kraft des Tiefziehvorganges und des Laufs
des Stempels ausgerüstet.
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Während
eines Vorganges des Tiefziehens einer gegebenen Blechscheibe unter
dem vorgegebenen Druck des Blechhalters des Bleches zeichnet man
die Entstehungskurve der Tiefziehkraft in Funktion vom Lauf des
Stempels auf; diese Kurve geht durch ein Maximum, das die maximale
Tiefziehkraft im Laufe des Betriebes definiert.
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Für
eine Reihe von Tiefziehvorgängen
unter verschiedenen Drücken
des Blechhalters erhält
man so eine Reihe von maximalen Kraftwerten für den Tiefziehvorgang.
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Man kann nun die Entwicklungskurve
der Maximalkraft des Tiefziehens als Funktion des Druckes des Blechhalters
feststellen; diese Kurven entsprechen oft den Geraden, deren Neigung
die Reibung des Stempels und der Matrize auf den beiden Flächen des
Bleches charakterisiert.
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Eine schwache Neigung entspricht
schwachen Reibungen, d. h. solchen Blechen, die auf beiden Flächen gut
geschmiert sind.
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Dieses Tiefziehversuchsprotokoll
gestattet es somit, das Niveau der Schmierung der Fläche eines
Bleches hinsichtlich des Tiefziehvorganges zu bestimmen; um dieses
Niveaus für
eine einzelne Fläche
zu bestimmen, befestigt man auf der anderen Fläche einen Teflon®film (Seite
des Stempels) derart, dass man auf dieser anderen Fläche eine
stets konstante Reibung erhält
und zwar hinsichtlich jener, die auf der zu bestimmenden Fläche ausgeübt wird.
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Um die Vorschmierwirkung einer Behandlung
der Oberfläche
des Typs gemäß der Erfindung
zu bestimmen, wendet man dieses Protokoll auf das durch eine voran gegangene
Behandlung vorgeschmierte und standardmäßig geölte (mit Teflon® auf der
nicht behandelten Fläche)
Blech an; die standardmäßige Ölung besteht
hier im Aufbringen von Öl
der Nummer 6130 der Société QUAKER,
derart dass eine Schicht von etwa 1 g/m2 erhalten
wird auf die behandelte Fläche.
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2. Tests der
Phosphatabilität
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Um die Phosphatabilität zu bestimmen,
insbesondere nach Behandlung der Hydroxysulfatation gemäß der Erfindung,
werden die Blechproben nach einem vorgegebenen Protokoll nach klassischen,
in der Autoindustrie praktizierten Methoden unter Verwendung mehrerer
klassischer Behandlungsbäder
für Oberflächen phosphatiert,
die zur Bildung einer Zink-, Mangan- und Nickelphosphatschicht geeignet
sind; man kann handelsübliche
Bäder von
Société PARKER
und CFPI zu diesen Zwecke verwenden; man verwendet so allgemein und
aufeinanderfolgend: ein oder zwei Bäder alkalischer Entfettung,
ein Bad zum Affinieren, dann ein Bad zur Phosphatierung; jede Stufe
wird von einer Spülung
mit Wasser gefolgt.
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Nach der Behandlung gemäß dem vorgegebenen
Protokoll bestimmt man die Qualität der abgelagerten Phosphatschicht,
insbesondere hinsichtlich der Morphologie und der chemischen Zusammensetzung.
Man verwendet zu diesem Zweck die Rasterelektronenmikroskopie und
die Atomadsorptionsspektrokopie.
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Beisgiel 1
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Wirkung einer Ablagerung
von Hydroxysulfaten auf die Tiefziehbarkeit eines verzinkten Bleches:
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Man geht von Proben von Stahlblech
wie im Abschnitt „Materialien„ definiert
aus.
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Zum Zwecke der Verwendung des ersten
Herstellungsverfahrens des Bleches gemäß der Erfindung, stellt man
eine Behandlungslösung
durch Lösung
von Natriumsulfat in Wasser (Konzentration: 60 g/l) und Hinzufügen von
Soda bis zum Erhalt eines pH-Wertes = 12,7 her.
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Man führt die Behandlung der Blechproben
in einer „Elektrolytzirkulationszelle„ durch,
wo sie in der bei 40°C
gehaltenen Lösung
eingetaucht werden und wo sie anodisch in Bezug auf eine Titankathode
polarisiert werden; die „Elektrolytzirkulationzelle„ wird
derart geregelt, dass die Geschwindigkeit des Elektrolyts in Nähe und entlang
der zu behandelnden Blechfläche
100 m/min ist.
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Man führt vier Behandlungsversuche
(Nr. 1–4)
unter Bedingungen durch, die in Tabelle I dargelegt sind; die Referenzprobe
(„Ref.„), die
in dieser Tabelle erwähnt
ist, ist keiner besonderen Oberflächenbehandlung unterworfen
worden.
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Nach Eintauchen und anodischer Polarisierung
spült man
die behandelten Proben mit entmineralisiertem Wasser.
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Tabelle
I: Definition der Behandlungen für
Tiefziehversuche
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Man analysiert dann die Oberfläche der
Proben derart, dass man die Menge an auf der Oberfläche abgelagertem
Schwefel misst; man misst auch die Menge an Natrium auf der Oberfläche; die
Ergebnisse sind in der Tabelle I angeführt.
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Der Schwefel wird durch Röntgenstrahlenfluoreszenz
(„SFX„) bestimmt.
Die durch diese Analysenmethode berücksichtigte Dicke ist mehrere
Mikrometer; da das Substrat von verzinktem Stahl keinen Schwefel enthält (außer die
Mengen, die den unvermeidlichen Verunreinigungen entsprechen), entspricht
das durch dieses Bestimmungsverfahren abgegebene Signal nun tatsächlich dem
während
der Behandlung abgelagerten Schwefel; die Menge an abgelagerten
Schwefel wird ausgehend vom Messsignal nach einem vorher aufgestellten
Gesetz berechnet.
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Das Natrium wird nach Auslaugen der
Oberfläche:
mit kochendem Wasser durch Atomadsorptionsspektroskopie (SAA) bestimmt.
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Die Menge an auf der Oberfläche der
Referenzprobe festgestelltem Natrium ist ganz klassisch für verzinkten
Stahl; die ungefähr-
identisch festgestellten Mengen auf den behandelten Proben zeigen,
dass das Natrium in der Behandlungslösung sich nicht bei der Ablagerung
auf Basis von Hydroxysulfat einlagert.
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Man geht dann mit Tiefziehversuchen
der im Abschnitt "Methoden" beschriebenen Art weiter vor; die Ergebnisse
sind in einem Diagramm wiedergegeben, das die maximale Kraft des
Tiefziehens in kN auf der Ordinate und auf der Abszisse die Kraft
des Blechhalters in kN angibt; dieses Diagramm ist in 1 mit den folgenden Verbindungen
zwischen den Symbolen und den Proben wiedergegeben: Referenzprobe:
leere und volle Quadrate (?) – Probe
Nr. 1: leere und volle Rauten – Probe
Nr. 2: Dreiecke (?) – Probe
Nr. 3: aufrechte Kreuze (+) – Probe
Nr. 4: geneigte Kreuze (x); die obere, schraffierte Zone entspricht
der Bruchzone.
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Sobald die abgelagerte Schwefelmenge
7,5 mg/m2 erreicht, stellt man eine sehr
deutliche Verbesserung des Tiefziehens und eine sehr markante Vorschmierung
fest; eine derartige Vorbehandlung entspricht einer Ladungsmenge
von wenigstens 10 C/dm2 (siehe Tabelle I);
die Proben des Beispiels 6 zeigen, dass die vorschmierende Wirkung
für höhere Schwefelmengen
erhalten werden, in der Größenordnung
von 3,5 mg/m2.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Hervorhebung der Rolle des
Schwefels für
die Vorschmierung:
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Für
die gleichen Blechproben wie beim Beispiel 1 hat man eine Vergleichsbehandlung
unter anodischer Polarisation (Ladungsdichte: 12 C/dm2 – Stromdichte:
9,8 A/dm2) in einer Lösung mit der gleichen Temperatur
und beim gleichen pH-Wert
wie beim Beispiel 1, jedoch ohne Sulfate durchgeführt; die
Vergleichsbehandlung besteht somit in Ablagerung einer Schicht aus
Zinkhydroxiden anstelle von Hydroxysulfaten des Beispieles 1.
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Die geringe Höhe der verwendeten Stromdichte
kommt von der geringen Höhe
der Leitfähigkeit
des verwendeten Elektrolyts, der nur Soda enthält.
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Man führt die gleichen Tiefziehversuche
wie beim Beispiel 1 durch.
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Im Diagramm (max. Kraft des Tiefziehens – Kraft
des Blechhalters) erhält
man so vergleichbare Ergebnisse zu jenen der Bezugsprobe und der
Probe Nr. 1 des Beispieles 1.
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Da man keinerlei Vorschmierwirkung
mit einer Ablagerung ohne Schwefel erhält, bestätigt man somit, dass eine Menge
an Schwefel über
0,5 mg/m2 in der Ablagerung notwendig ist,
um den gesuchten Vorschmiereffekt zu erreichen.
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Beispiel 2:
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Erstes Verfahren unter Polarisation:
Einfluss der Stromdichte auf die Menge des abgelagerten Schwefels.
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Man führt eine Reihe von Behandlungen
auf den gleichen Proben wie beim Beispiel 1 und mit Hilfe der gleichen
Lösung
wie beim Beispiel 1 durch.
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Im Unterschied zum Beispiel 1 werden
die Behandlungen in einer „Elektrodendrehzelle„ durchgeführt; die
Probe in kreisförmiger
Form wird in diese Zelle eingetaucht und zu einer Drehbewegung angeregt;
die Geschwindigkeit der Vorbeibewegung des Elektrolyten in Nähe der Probe
hängt somit
von der Drehgeschwindigkeit ab.
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Alle Behandlungen werden mit der
gleichen Ladungsdichte durchgeführt:
20 C/dm2.
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Jede Behandlung wird unter einer
anderen Stromdichte durchgeführt;
nach der Behandlung misst man die Menge des abgelagerten Schwefels
mit einem Verfahren, das von jenem beim Beispiel 1 beschriebenen verschieden
ist und das durch die Verwendung einer Silizium-Litiumdiode: (Si-Li)
erfolgt, die zu diesem Zweck an eine Rastermikroskopieeinrichtung
angepasst ist.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der Tabelle II angeführt.
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Tabelle
II – Einfluss
der Stromdichte auf die Ablagerung:
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Man stellt somit fest, dass das Ablagerungsergebnis
ausgedrückt
in Dichte des abgelagerten Schwefels mit der Stromdichte zunimmt.
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Beispiel 3:
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Erstes Verfahren unter Polarisation:
Einfluss des pH-Wertes der Behandlungslösung auf die Menge an abgelagertem
Schwefel.
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Es wird eine Reihe von Behandlungen
an den gleichen Proben wie beim Beispiel 1 und mit Hilfe einer Lösung durchgeführt, die
jener des Beispieles 1 analog ist, mit naheliegendem pH-Wert; die
Behandlungseinrichtung ist die gleiche wie beim Beispiel 2 ("Elektrodendrehzelle").
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Alle Behandlungen werden mit der
gleichen Ladungsdichte von 20 C/dm2 und
unter der gleichen Stromdichte 200 A/dm2 durchgeführt.
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Jede Behandlung wird mit Hilfe einer
Lösung
mit unterschiedlichem pH-Wert durchgeführt; nach der Behandlung misst
man die Menge an abgelagertem Schwefel nach der gleichen Methode
wie beim Beispiel 2.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der Tabelle III angeführt.
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Tabelle
III Einfluß des
pH-Wertes der Lösung
auf die Ablagerung:
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Man leitet daraus ab, dass die Menge
an abgelacertem Schwefel nicht signifikant wird, d. h. höher als 0,5
mg/m2, außer wenn ungefähr 12 =
pH-Wert < 13.
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Beispiel 4
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Erstes Verfahren unter Polarisation:
Einfluss der während
der Behandlung aufgebrachten Ladungsdichte (C/dm2)
auf die Menge des abgelagerten Schwefels:
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Man führt eine Reihe von Behandlungen
an den gleichen Proben wie beim Beispiel 1 und mit Hilfe dergleichen
Lösung
wie beim Beispiel 1 durch.
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Alle Behandlungen werden unter der
gleichen Stromdichte 200 A/dm2 durchgeführt, jedoch
mit verschiedenen Ladungsdichten.
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Nach der Behandlung misst man die
Menge an abgelagerten Schwefel nach den gleichen Methoden wie beim
Beispiel 1.
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Die Ergebnisse sind in der 2 angeführt, wo man den Gehalt an Schwefel
in mg/m2 auf der Ordinate und die Ladungsdichte
in C/dm2 auf der Abszisse anführt.
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Diese Figur zeigt, dass jenseits
einer Ladungsdichte in der Größenordnung
von 100 C/dm2 die Menge des abgelagerten
Schwefels abnimmt; diese Verringerung könnte durch das Bersten der
ersten Hydroxysulfatablagerungen unter der Einwirkung der Lösung des
verzinkten Substrates erklärt
werden.
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Beispiel 5
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Wirkung der Behandlung des
Bleches gemäß der Erfindung
durch die Phosphatabilität:
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Man führt Tests der Phosphatabilität, wie sie
im Abschnitt „Methoden„ definiert
sind, an Proben, die gemäß der Efindung
unter den Bedingungen des Beispieles 1 behandelt wurden und verschiedene
Oberflächengehalte
an Schwefel (Tabelle I) aufweisen, durch.
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Nach der Trikation-Phosphatierung
(aus Mn, Ni) zeigt die mikroskopische Beobachtung der behandelten,
dann phosphatierten Oberfläche,
dass die Größe der abgelagerten
Phosphatkristalle mit dem anfänglichen
Oberflächengehalt
an Schwefel wächst;
dieses Anwachsen scheint akeptierbar im Falle von Blechen, die von
den Proben Nr. 2 und Nr. 3 stammen, scheinen jedoch im Falle der
Probe Nr. 4 inakzeptabel zu sein; um eine gute Phosphatierung zu
gestatten, wäre
es wichtig, dass die abgelagerte Schwefelmenge aus der Behandlung
gemäß der Erfindung
27 mg/m2 nicht überschreitet.
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Die Analyse der phosphatierten Oberflächen zeigt
nun, dass:
- – die
Mengen an abgelagertem Mangan und Nickel mit der Menge an Phosphor
zusammenhängen,
was die gute Phosphatierung bestätigt;
- – die
Menge an Schwefel geringer als 1 mg/m2 ist,
was zeigt, dass die Ablagerung von Hydroxysulfat nach der Phosphatierung
beseitigt ist.
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Nach der Phosphatierung und dem Anstreichen
der behandelten Bleche bei den Proben Nr. 2 und Nr. 3 des Beispieles
1 erhält
man gefärbte
Bleche, die auch ein gutes Aussehen der Oberfläche aufweisen, wie das phosphatierte
und gefärbte
Referenzblech unter den gleichen Bedingungen.
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Beispiel 6:
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Durchführung des zweiten Verfahrens
ohne Polarisation durch Tauchen:
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Um das zweite Herstellungsverfahren
für ein
Blech gemäß der Erfindung
zu verwenden, stellt man eine Behandlungslösung durch Lösen von
Heptahydratzinksulfat in Wasser her; die Lösung wird mit ihrem natürlichen
pH-Wert verwendet ohne Zusatz von Säure oder Base; der natürliche erhaltene
pH-Wert ist nahe von 7.
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Um die Behandlungslösung anzuwenden
taucht man die Blechproben in dieser Lösung ohne elektrische Polarisation.
Nach dem Eintauchen spült
man die behandelten Proben zweimal in entmineralisiertem Wasser:
zuerst bei 20°C
ungefähr
während
8 Sekunden und dann bei 50°C
während
etwa 5 Sekunden.
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Man trocknet dann die gespülten Proben.
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Man stellt eine Ablagerung von Hydroxysulfat
auf den erhaltenen Proben fest; aufgrund der Spülung nimmt man jedoch an, dass
die erhaltenen Ablagerungen in Wasser unlöslich sind.
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Unter Verwendung einer Lösung von
90 g/l von Heptahydratzinksulfat wird der Einfluss der Aufbringungsbedingungen
auf die in der Ablagerung enthaltene Schwefelmenge im Folgenden
rekapituliert:
- – Dauer
des Eintauchens und Geschwindigkeit der Bewegung:
- – Ohne
Bewegung: 5 mg/m2 in 60 s, 10 mg/m2 in 300
s,
- – Mit
Bewegung: 10 mg/m2 in 60 s, 15 mg/m2 in
120 s, 25 mg/m2 in 300 s.
- – Lösungstemperatur
verwendet unter Bewegung:
- – Optimale
Ablagerungsdichte zwischen 42 und 62°C, reduzierte Ablagerungsdichte
von ungefähr
30% bei 20°C
oder bei 70°C.
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Unter Verwendung einer Behandlungslösung bei
50°C unter
Bewegung, stellt man fest, dass die Konzentration an Heptahydratzinksulfat
die Geschwindigkeit der Ablagerung im Bereich zwischen 20 und 160
g/l wenig beeinflußt;
die Menge an erhaltenem Schwefel in der Ablagerung vermindert sich
selbst dann, wenn diese Konzentration sich erhöht: 5 mg/m2 für 20 g/l
und 3,5 mg/m2 nur für 160 g/l am Ende von 10 Sekunden
tauchen.
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Unter Verwendung einer Behandlungslösung von
50°C unter
Bewegung enthaltend 40 g/l Heptahydratzinksulfat und verschiedene
Oxidationsmittel für
Zink misst man die Menge an erhaltenem Schwefel in der Ablagerung
nach 10 Sek. der Behandlung; die erhaltenen Ergebnisse sind in der
Tabelle IV angegeben und zeigen gut das Interesse an der Verwendung
eines Oxidationsmittels für
Zink mit schwacher Konzentration als Aktivierungsmittel für die Hydroxysulfatationsbehandlung
gemäß der Erfindung.
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Tabelle
IV: Einfluss des Oxidationsmittel für Zink auf die Ablagerungsgeschwindigkeit:
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Die gemäß dem im Absatz „Methoden„ definierten
Protokoll an mit Hilfe des zweiten Verfahrens hergestellten Proben
durchgeführten
Tiefziehversuche haben gezeigt, dass man einen Vorschmiereffekt
erhält, der
mit jenem der Proben vergleichbar ist, die mit Hilfe des ersten
Verfahrens hergestellt wurden; die Proben, die eine Hydroxysulfatablagerung
mit 3,5 mg/m2, 4,3 mg/m2 und
6 mg/m2 Schwefel zeigten, haben es zugelassen
maximale Kräfte
des Tiefziehens unterhalb jener nicht behandelten Proben zu erhalten,
und zusätzlich
vergleichbar mit jenen Proben, die durch Phosphatierung vorgeschmiert
wurden; diese Ergebnisse bestätigen, dass
die hydroxysulfatierten Bleche gemäß der Erfindung Tiefzieheigenschaften
haben, die wenigstens vergleichbar und im Allgemeinen besser als
jene der phosphatierten Bleche des Standes der Technik sind.
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Beispiel 7:
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Durchführung des zweiten Verfahrens
ohne Polarisierung durch Beschichtung; Einfluss des löslichen
Anteils der Ablagerung auf die Vorschmierwirkung.
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Man stellt eine Behandlungslösung durch
Auflösen
von 25,7 g/l Heptahydratzinksulfat in Wasser her; die Lösung wird
mit ihrem natürlichen
pH-Wert verwendet ohne Zusatz von Säure oder Base; der natürliche erhaltene
pH-Wert ist nahe von 7.
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Man bringt einen homogenen Film der
Behandlungslösung
durch Beschichten der Blechproben auf; die Lösung wird bei Umgebungstemperatur
aufgebracht.
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5 bis 60 Sekunden nach der Aufbringung
trocknet man die Probe.
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Die auf den trockenen Proben erhaltenen
Ablagerungen haben somit alle die gleiche Dicke und die gleiche
Menge an Schwefel.
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Der lösbare Teil der Ablagerung hängt von
der Verzögerung
(5 bis 60 Sekunden) zwischen der Auftragung und der Trocknung ab,
während
der sich die Reaktion von Hydroxysulfatation entwickeln kann.
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Für
jede Probe misst man die Menge an Schwefel, die dem lösbaren Teil
der Ablagerung entspricht und jenen der dem unlösbaren Teilen entspricht, d.
h. dem Hydroxysulfat.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle V in Abhängigkeit
von der Verzögerung
des Trocknens angegeben.
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Tabelle
V: Lösliche/unlösliche Anteile
der erhalten Ablagerung durch Beschichtung
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Man hat also festgestellt, das bei
Umgebungstemperatur und Abwesenheit eines Beschleunigers der Hydroxysulfatation
die Reaktion der Hydroxysulfatation sich bis 40 Sekunden auf Kosten
des löslichen
Teiles der Ablagerung fortsetzt.
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Vergleicht man die Ergebnisse der
Tiefziehversuche, die an den Proben durchgeführt wurden, bei denen die Ablagerung
einen wesentlichen löslichen
Teil hatte, mit jenen der Proben wo der lösliche Teil durch Spülen beseitigt
wurde, stellt man bei identischer abgelagerter Gesamtschwefelmenge
fest, dass die Vorschmierwirkung der nicht gespülten Ablagerung leicht geringer
ist als die der gespülten
Ablagerung, die unlöslich
und prinzipiell durch Hydroxysulfat gebildet ist.
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Diese Beobachtung bestätigt, dass
die Vorschmierwirkung durch die in Wasser unlösliche Hydroxysulfatschicht
erbracht wird.