DE381240C

DE381240C - Walzwerk mit aus einstellbaren Riffelscheiben zusammengesetzten Walzen zur Herstellung von Wellpappe, Wellblech u. dgl.

Info

Publication number: DE381240C
Application number: DER52897D
Authority: DE
Original assignee: RENYT AKT GES
Current assignee: RENYT AKT GES
Priority date: 1921-04-01
Filing date: 1921-04-28
Publication date: 1923-09-17

Description

Zum Einwalzen von Wellen und anderen Profilierungen in Pappe, Blech u. dgl. wurden bisher zweierlei Arten von Walzwerken verwendet, und zwar einerseits Walzwerke mit starren Walzenmänteln und in die Walzenmäntel eingearbeiteten Profilierungen und anderseits Walzwerke mit aus einstellbaren Riffelscheiben zusammengebauten Walzen. Die Walzwerke mit starren Walzenmänteln erfordem für jedes neue Wellenprofil neue Walzen, deren Herstellung insbesondere für Wellpappe, Wellblech u. dgl. mit gebrochenen Wellen außerordentlich kostspielig ist. Mit Walzwerken, die aus einzelnen Riffelscheiben zusammengesetzt sind, lassen sich zwar mit einem Riffelscheibensatz verschiedene Wellenprofile erzeugen. Es muß jedoch bei dieser Bauweise auf den die Riffelscheiben untereinander und mit der Welle verbindenden Keil verzichtet werden, wodurch der Nachteil entsteht, daß die Riffelscheiben beim Einwalzen der Wellen in die Pappe durch die hierbei auftretenden hohen Umfangskräfte sich in bezug zueinander verstellen. Dies bewirkt aber eine Veränderung des Wellenmuster und kann auch Verspießungen der Walzen zur Folge haben. Beim Verwenden eines oder mehrerer Keile erfordert jedoch die Herstellung der Riffelscheiben für Walzwerkwalzen Stanzmaschinen mit besonderen Feinteilgetrieben, da es für die Herstellung von Walzen mit gebrochenen Wellenzügen oder anderen Wellenmustern notwendig ist, daß die Riffeln benachbarter Riffelscheiben um Bruchteile eines Millimeters zueinander versetzt sein müssen. Auch ist bei den vorgenannten Walzwerken das Auswechseln schadhafter Riffelscheiben eine ungemein schwierige, da jede Riffelscheibe eine andere gegenseitige Lage ihrer Keilnut zu ihren Riffeln aufweist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile durch Schaffung eines neuen Riffelscheibenwalzwerkes zu beseitigen. Der Erfindung gemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die in bekannter Weise aus Riffelscheiben 1 zusammengesetzten Walzen eigenartig gekrümmte Kupplungskörper für die Riffelscheiben aufweisen, deren Krümmungsprofile derart geformt sind, daß beim Zusammensetzen der Riffelscheiben Walzen mit gebrochenen Wellenzügen entstehen.

In der Zeichnung ist eine Ausführung des neuen Walzwerkes zur Herstellung von Wellpappe mit gebrochenen Wellen veranschaulicht. Es zeigen Abb. 1 das Walzwerk in teilweise geschnittener Ansicht, Abb. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. 1, Abb. 3 das mit

dem Walzwerk hergestellte Wellmuster und , Abb. 4, 5. 6 und 7 Einzelheiten des Walzwerkes im vergrößerten Maßstab. ι Das Walzwerk besteht aus zwei Walzen 1,2. j deren Tragwellen 3, 4 durch einen Trieb 5, 6 kraftschlüssig auf Drehung gekuppelt sind. Die Tragwellen 3, 4 sind zum Durchleiten von Heizmitteln hohl ausgebildet und durch Stopfbüchsen 7 an die Zu- und Ableitungsrohre 8 für das Heizmittel angeschlossen.

Jede Walze 1, 2 besteht in an sich bekannter Weise aus einem Satz nebeneinander angeordneter Riffelscheiben 10, die auf den Trag- : wellen 3.4 sitzen und durch auf den Seitenflächen der ersten und letzten Riffelscheibe wirkende Klemmvorrichtung ι 1 zusammengehalten werden. Die· Klemmvorrichtungen 1 1 , bestehen, wie Abb. 1 zeigt, aus auf den Trag- ' wellen 3, 4 aufgeschraubten Freiiringen. i

Jede Walze i, 2 weist einen gekrümmten Kupplungskörper „r auf, durch den beim Zu- | sammensetzen der Walzen die einzelnen Riffel- i scheiben 10 gegeneinander versetzt und in versetzter Lage miteinander gekuppelt werden. Der Kupplungskörper .r weist zu diesem ; Zweck Krümmungen auf, die beim Aufstecken der Riffelscheiben die fallweise gewünschten Profilzüge der Riffelwalzen ergeben. Der Kupplungskörper .r kann verschieden ausgebildet und verschieden angeordnet sein.

Bei der gezeichneten Ausführung ist der Kupplungskörper .r auf den Tragwellen 3, 4 der Walzen angeordnet. Er hesteht (Abb. 1, 6 ■ und 7) aus einem wellenförmig gekrümmten Stab .γ. der ortsfest in einer Nut 15 der Tragwellen 3,4 eingesetzt ist. Der Kupplungs- , stab -Γ besitzt (Abb. 7) rechteckigen Quer- j schnitt. Er weist wellenförmig gekrümmte . Führungsflächen 16 auf, deren Krümmungen _; den wellenförmigen Profilzügen der Walzen angepaßt sind. Die Nut 15 verläuft parallel zur Achse der Tragwelle. Ihre lichte Weite ist ; genau gleich dein weitesten Abstand der gekrümmten ["lachen 16 des Kupplungsstabes .r. _; Die Tiefe der Nut dagegen ist kleiner ab die ■ Stärke des Stabes, so daß er über die L^Tmfläche der Tragwellen vorragt.

Die Riffelscheiben 10 (Abb. 4, 5} bestehen aus dünnen Blechscheiben, in deren Umfang die Riffelzähne 20 angeordnet sind. Jede Riffelscheibe weist eine mittlere Bohrung 21 auf, deren Durchmesser gleich ist dem Durchmesser der Tragwelle. Weiter ist jede Riffelscheibe mit einer Ausnehmung 22 ausgestattet, in die der Kupplungskörper χ eingreift. Die Ausnehmungen 22 sämtlicher Riffelscheiben \ einer Walze des Walzwerkes sind in gleicher gegenseitiger Lage zu den Riffeln 20 angeordnet, si) daß das Krümmungsprofil des Kupplungskörpers χ für den Verlauf der Profilzüge der Riffelwalzen maßgebend ist. Bei vorliegender Ausführung sind die Ausnehmungen 22 der Riffelscheiben 10 im Bereich der Bohrung 21 angeordnet. Ihre Breite ist gleich der Breite des gekrümmten Kupplungsstabes, so daß die Seitenkanten der Ausnehmungen 22 bei aufgesteckten Scheiben an den Krümmungsflächen 16 des Kupplungsstabes satt anliegen.

Beim Zusammensetzen der Walzen 1,2 werden die auf die Tragwellen 3, 4 aufgeschobenen Riffelscheiben 10 zufolge des Zusammenwirkens der Ausnehmungen 22 und des gekrümmten Kupplungskörpers x zwangläufig zueinander verstellt, so daß Walzen mit gebrochenen Wellenzügen entstehen. Hierbei gewährleistet der Kupplungskörper χ neben <ler Versetzung der Riffelscheiben 10 und Riffelzähne 20 auch die Kupplung der Riffelscheiben untereinander und mit den Tragwellen 3, 4.

Mit den vorstehend beschriebenen' Mitteln können Walzwerke zur Herstellung der verschiedenartigsten Wellmuster unter Benutzung derselben Riffelscheiben leicht hergestellt werden. Zwecks Änderung des Wellmusters ist es nur erforderlich, den Kupplungskörper χ gemäß Abb. 4 durch einen Kiipplungskörper mit anderem Krümmungsprofil auszutauschen. Auch gewährleistet das vorliegende Walzwerk eine leichte Auswechselung schadhafter Einzelscheiben. Auch können Einzelscheiben in entsprechender Anzahl auf Lager gehalten werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Walzwerk mit aus einstellbaren Riffelscheiben zusammengesetzten Walzen zur Herstellung von Wellpappe, Wellblech u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zum Ein- und Feststellen der Riffelscheiben (ro) auf der Walzenachse profilierte Kupplungskörper zur Anwendung kommen, deren Krümmungsprofile derart geformt, sind, daß beim Zusammensetzen der Riffelscheiben (10) Walzen (1, 2) mit gebrochenen Wellenzügen entstehen.
2. Walzwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmten Kupplungskörper (x) auf den Tragwellen (3, 4) der Walzen (i, 2) in der Weise angeordnet sind, daß die aus einem mehr- no fach gekrümmten Stab (.r) bestehenden Kupplungskörper ortsfest in eine Nut (15) der Tragwellen (3, 4) der Walzen (i, 2j eingesetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.