DE3812374A1 - Pedalanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit voneinander unabhaengigen brems- und gaspedalen - Google Patents
Pedalanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit voneinander unabhaengigen brems- und gaspedalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pedalanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Wie die Erfahrung zeigt, kommt es gelegentlich
vor, daß der Fahrer mit seinem Fuß anstelle, wie beabsichtigt,
des Bremspedals das Gaspedal trifft, so daß er anstelle eines
gewünschten Bremsvorgangs einen Beschleunigungsvorgang auslöst.
Ursache für eine derartige irrtümliche Betätigung des Gaspedals,
die verständlicherweise die Gefahr gefährlicher Unfälle mit sich
bringt, kann ein echter Irrtum des Fahrers sein, der sich beispiels
weise in einer ungewohnten Sitzposition oder in einem ihm noch
unbekannten Fahrzeugtyp befindet und den Fuß tatsächlich in dem
Glauben, es handele sich um das Bremspedal, auf das Gaspedal setzt.
Möglich sind aber auch Fälle, in denen der Fahrerfuß vom Bremspedal
auf das danebenliegende, häufig tiefer angeordnete Gaspedal ab
rutscht. Besonders nachteilig macht sich nach einer derartigen
irrtümlichen Betätigung des Gaspedals die Tatsache bemerkbar,
daß das schnelle Um- oder Zurücksetzen des Fahrerfußes vom Gaspedal
auf das Bremspedal dadurch behindert wird, daß der Fahrer hierzu
nicht nur seinen Fuß hochheben, sondern auch seitlich über das
Bremspedal schwenken oder setzen muß. Selbst wenn man einmal davon
absieht, daß die beim plötzlichen Auftreten einer unerwünschten
Beschleunigung durch irrtümliches Betätigen des Gaspedals ausgelöste
Schrecksekunde beim Fahrer diesen Umsetzvorgang verzögert, bedingt
schon die beschriebene, in zwei Richtungen vorzunehmende Umsetzbewe
gung des Fahrerfußes einen erheblichen Zeitverlust für die Einleitung
des Bremsvorgangs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pedalanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, die mit
einfachen, rein mechanischen Mitteln eine aus welchen Gründen
auch immer erfolgende irrtümliche Betätigung des Gaspedals anstelle
des Bremspedals praktisch ausschließt und darüberhinaus den be
schriebenen Umsetzvorgang vom Gaspedal auf das Bremspedal vereinfacht
und damit verkürzt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß sie
die gestellte Aufgabe im wesentlichen allein durch entsprechende
Ausbildung des Bremspedals löst, ohne die erforderliche Freiheit
hinsichtlich der Pedalgestaltung im übrigen einschließlich der
Möglichkeit der stehenden oder hängenden Anordnung der Pedale
zu beeinträchtigen. Durch den derart angeordneten Fortsatz des
Bremspedals, daß er sich bei auf dem Gaspedal ruhendem Fahrerfuß
zumindest über die Fußspitze desselben erstreckt, vorteilhafterweise
also das Gaspedal in seinem oberen Bereich etwas überdeckt, ist
einerseits einem Abrutschen des Fahrerfußes vom Bremspedal sowie
einem unbeabsichtigten Betätigen des Gaspedals auch dann vorgebeugt,
wenn der Fahrerfuß nicht zentral auf das Bremspedal gesetzt ist,
sondern etwas mehr seitlich gleichsam über dem Gaspedal herabbewegt
wird. Sollte dennoch der Fahrerfuß irrtümlicherweise das Gaspedal
betätigen, genügt ein Anheben des Fußes (wobei der Fortsatz des
Bremspedals hochklappt) und ein anschließendes erneutes Herabbewegen
des Fahrerfußes, da sich dann der Fortsatz der Bremspedals unter
der Fußspitze des Fahrers befindet.
Wie bereits diese erste Beschreibung der Wirkungsweise der Erfindung
zeigt, erschöpft sie sich nicht in einer Verbreiterung des Brems
pedals, vielmehr ist auch die in einer Richtung gegebene Schwenkbar
keit des Fortsatzes des Bremspedals wichtig, da hierdurch die
bislang erforderliche "zweiteilige" Umsetzbewegung des Fahrerfußes
vom Gas- auf das Bremspedal auf den ersten Teil (Anheben des Fahrer
fußes) reduziert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht die erfindungsgemäße
Pedalanordnung, wobei außerdem die
bisher übliche Pedalanordnung ange
deutet ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Erfindung und
die Fig. 3 u. 4 die in Fig. 1 bei III-III und IV-IV
angedeuteten Schnitte.
Bei der bisher üblichen Pedalanordnung liegen das Bremspedal 1
und das Gaspedal 2 relativ dicht ohne Überlappung nebeneinander,
wobei in der Regel das Gaspedal 2 etwas tiefer (d.h. bezüglich
der Zeichenebene nach hinten versetzt) gelegt ist. Hier besteht
die Möglichkeit, daß der Fahrer bei gewünschter Betätigung des
Bremspedals 1 seinen Fuß versehentlich etwas zu weit nach rechts
setzt und das Gaspedal trifft; die Korrektur dieses Fehlers durch
Umsetzen des Fußes vom Gas- auf das Bremspedal erfordert zunächst
das Anheben des Fußes in eine Ebene über der Trittfläche des Brems
pedals 1 und anschließend das Schwenken oder seitliche Bewegen
des Fußes über das Bremspedal.
Die Erfindung wirkt nun sowohl einem Abrutschen des Fußes als
auch einem irrtümlichen Setzen des Fußes auf das Gaspedal anstelle
des Bremspedals dadurch entgegen, daß das erfindungsgemäße Bremspe
dal 3 außer dem eigentlichen, mit dem Übertragungshebel 4 verbundenen
Bremspedal 3′ einen - zur Gewichtsverringerung gegebenenfalls
mit Löchern versehenen - Fortsatz 3′′ enthält, der mit seinem abge
schrägten unteren Randbereich 5 das Gaspedal 6 etwas überdeckt.
Dieser Fortsatz 3′′ ist mit dem eigentlichen Bremspedal 3′ über
die querverlaufende Schwenkachse 7 verbunden, wobei der Anschlag 8
(siehe Fig. 4) am eigentlichen Bremspedal 3′ dafür sorgt, daß
der Fortsatz 3′′ nicht nach unten geschwenkt werden kann, während
eine Schwenkmöglichkeit nach oben, wie in Fig. 2 bei 3′′ angedeutet,
entgegen der Kraft der hier als Blattfeder ausgebildeten Rückstell
feder 9 und der Schwerkraft möglich ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind hängende Pedale
angenommen, der Übertragungshebel des Gaspedals 6 ist mit 10 bezeich
net.
Wie Fig. 1 zeigt, ist das Gaspedal 6 relativ nah am Tunnel 11
des Fahrzeugbodens angeordnet; insbesondere ist der Abstand a
zwischen Tunnel und rechter Kante des Bremspedalfortsatzes 3′′
so klein gewählt, daß auch ein Fahrer bzw. eine Fahrerin mit schmalem
Schuh nicht zwischen Bremspedalfortsatz und Tunnel gelangen kann.
Zur Gewinnung eines freien, den Fußweg nicht beeinträchtigenden
Verlaufs der Ränder 5 des Bremspedalfortsatzes 3′′ und 12 des eigent
lichen Bremspedals 3′ sind diese Ränder, wie Fig. 1 zeigt, abge
schrägt; auch läuft der Spalt 13 zwischen den Bremspedalteilen 3′
und 3′′ über Abrundungen in diese Ränder 5 und 12 ein.
Da der Bremspedalfortsatz 3′′ das Gaspedal 6 in dessen oberem Bereich
übergreift, ist es zwecks Vermeidung der Gefahr einer Berührung
zweckmäßig, das eigentliche Gaspedal 6 nicht starr, sondern über
eine Schwenkachse 14 an seinem Übertragungshebel 10 zu halten, wobei
durch eine nicht gezeigte Federanordnung eine vorgegebene Lage
des Gaspedals 6 sichergestellt wird. Im übrigen ist der Abstand b
(siehe Fig. 2) zwischen der Trittfläche 6′ des Gaspedals 6 einerseits
und der Unterseite des Bremspedals 3 andererseits so gewählt,
daß bei allen Stellungen des Gaspedals 6 eine Schuhspitze in diesem
Abstand Platz findet. Verständlicherweise kann es zweckmäßig sein,
das Bremssystem relativ "hart" auszulegen, so daß zur Bremsenbetäti
gung ein relativ kleiner Weg des Bremspedals 3 genügt und demgemäß
der Abstand b ebenfalls relativ klein gehalten werden kann.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, verläuft der Spalt 13 zwischen den
beiden Bremspedalteilen 3′ und 3′′ etwas schräg, was wiederum der
Lage des Fahrerfußes bei Gaspedalbetätigung angenähert ist. Zur
Verhinderung einer Beschädigung des Obermaterials des Schuhs des
Fahrers beim Anheben des Fußes vom Gaspedal 6 trägt der Bremspedal
fortsatz 3′′ an seiner Unterseite die Auflage 15 (Fig. 4), die
aus einem glatten, weichen und/oder bürstenartigen Material bestehen
kann. Während hier die Vermeidung einer Beschädigung oder Abnutzung
des Obermaterials des Fahrerschuhs im Vordergrund steht, sind
die vorderseitigen Pedalbeläge 16 und 17 in üblicher Weise auf
Abriebfestigkeit abgestellt.
Bei 18 ist ein Fußabweisprofil angedeutet, das ein Hinterhaken
des Fahrerfußes beim Umsetzen verhindert.
Wenn bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung der Fahrer
fuß irrtümlich relativ weit rechts niedergedrückt wird, trifft
er zunächst den Bremspedalfortsatz 3′′, so daß nach wie vor die
gewünschte Bremsenbetätigung sichergestellt ist. Nur wenn der
Fahrerfuß zugleich zu weit unten angesetzt wird, trifft er auf
das Gaspedal 6. Will der Fahrer diesen Fehler korrigieren, braucht
er den Fuß nur anzuheben, wobei er mit der Fußspitze den Bremspedal
fortsatz 3′′ kurzzeitig hochschwenkt, der nach Passieren des Fußes
unter der Wirkung der Feder 9 und seines Eigengewichts schnell
wieder bis zur Auflage auf dem (gegebenenfalls schallschluckend
ausgebildeten) Anschlag 8 zurückschwenkt. Ein erneutes Niedersetzen
des Fußes führt dann zur Berührung mit dem Bremspedalfortsatz 3′′
und damit der gewünschten Betätigung der Bremse.
Verständlicherweise wird man für den Anschlag 8 und die Lagerung
des Fortsatzes 3′′ Materialien und gegebenenfalls Zwischenschichten
oder Teile vorsehen, die geräuschdämpfend wirken.
Es kann zweckmäßig sein, die Schwenkachse, wie bei 7′ angedeutet,
schräg verlaufen zu lassen, um schneller Freiraum für das Umsetzen
des Fußes zu schaffen.
Durch die Erfindung ist also eine Pedalanordnung geschaffen, die
mit geringem zusätzlichen mechanischen Aufwand ohne Beeinträchtigung
der Freiheit der Gestaltung im übrigen einer unerwünschten Betäti
gung des Gaspedals anstelle des Bremspedals entgegenwirkt und
darüber hinaus ein schnelles Umsetzen des Fahrerfußes vom Gaspedal
auf das Bremspedal ermöglicht.
Claims (10)
1. Pedalanordnung für ein Kraftfahrzeug mit voneinander unabhängi
gen, im wesentlichen nebeneinander angeordneten Pedalen zur
Betätigung von Fahrzeugbremsen (Bremspedal) und einem Leistungs
stellglied einer das Fahrzeug antreibenden Brennkraftmaschine
(Gaspedal), dadurch gekennzeichnet, daß die Trittfläche (6′)
des Gaspedals (6) in einem Abstand (b) hinter der Rückseite
des Bremspedals (3) verläuft und dieses einen gegen Schwer-
und/oder Federkraft (9) nur nach vorn (in Richtung Fahrer)
schwenkbaren, dagegen nach hinten starr abgefangenen (8) Fort
satz (3′′) aufweist, der die Spitze des auf das Gaspedal (6)
gesetzten Fahrerfußes überragt.
2. Pedalanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trennspalt (13) zwischen dem Fortsatz (3′′) und dem eigentli
chen Bremspedal (3′) in der Ebene desselben unter einem etwas
von 90° abweichenden, der Lage des Fahrerfußes auf dem Gaspedal
(6) angepaßten Winkel gegen den horizontalen Abstand zwischen
Brems- und Gaspedal (3, 6) verläuft.
3. Pedalanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gaspedal (6) an seiner Halterung (10) um eine Querachse
(14) schwenkbar angelenkt ist.
4. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der untere Rand (5, 12) des Bremspedals (3) ein
schließlich seines Fortsatzes (3′′) im Bereich des Gaspedals (6)
schräg nach oben verläuft.
5. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fortsatz (3′′) des Bremspedals (3) rückseitig
mit einer Auflage (15) zum Schonen des Schuhs des Fahrers
versehen ist.
6. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fortsatz (3′′) des Bremspedals (3) um eine
Querachse (7) schwenkbar ist.
7. Pedalanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querachse (7) im oberen Bereich des Bremspedals (3) liegt.
8. Pedalanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querachse (7) hinter der Ebene des Bremspedals (3)
liegt.
9. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fortsatz (3′′) des Bremspedals (3) um eine
schräge Schwenkachse (7′) schwenkbar ist, die im Bereich des
Fortsatzes (3′′) tiefer verläuft als im Bereich des eigentlichen
Bremspedals (3′).
10. Pedalanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch ein Fußabweisprofil (18) an der gaspedalseitigen Kante
des eigentlichen Bremspedals (3′).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883812374 DE3812374A1 (de) | 1987-04-24 | 1988-04-14 | Pedalanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit voneinander unabhaengigen brems- und gaspedalen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3713701 | 1987-04-24 | ||
DE19883812374 DE3812374A1 (de) | 1987-04-24 | 1988-04-14 | Pedalanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit voneinander unabhaengigen brems- und gaspedalen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3812374A1 true DE3812374A1 (de) | 1988-11-10 |
Family
ID=25854907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883812374 Withdrawn DE3812374A1 (de) | 1987-04-24 | 1988-04-14 | Pedalanordnung fuer ein kraftfahrzeug mit voneinander unabhaengigen brems- und gaspedalen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3812374A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0522556A1 (de) * | 1991-07-11 | 1993-01-13 | Masuyuki Naruse | Brems- und Gaspedalvorrichtung |
CN108749794A (zh) * | 2018-05-30 | 2018-11-06 | 江苏宇飞金属制品有限公司 | 一种制动踏板衬套 |
CN109177947A (zh) * | 2018-09-25 | 2019-01-11 | 重庆工业职业技术学院 | 在异形支撑轴刹车踏板上安装的防油门误踩踏板套 |
JP2021138304A (ja) * | 2020-03-06 | 2021-09-16 | 康文 福永 | 急発進防止ペダル装置 |
US11420517B2 (en) * | 2018-02-07 | 2022-08-23 | Chongqing Industry Polytechnic College | Brake pedal sleeve with throttle protection function and installation method for facilitating installation |
-
1988
- 1988-04-14 DE DE19883812374 patent/DE3812374A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0522556A1 (de) * | 1991-07-11 | 1993-01-13 | Masuyuki Naruse | Brems- und Gaspedalvorrichtung |
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JP2021138304A (ja) * | 2020-03-06 | 2021-09-16 | 康文 福永 | 急発進防止ペダル装置 |
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