DE380C

DE380C - Luftkompressions-Maschine, auf Hauswasserleitung begründet, für den Ausschank von Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE380C
Application number: DE380DA
Authority: DE
Original assignee: A Berthmann
Current assignee: A Berthmann
Priority date: 1877-07-17
Filing date: 1877-07-17
Anticipated expiration: 1897-07-18

Description

1877.

Klasse 64.

A. BERTHMANN in CASSEL.

Luftcompressions-Maschine, auf Hauswasserleitung begründet, für den Ausschank von

Flüssigkeiten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1877 ab.

Der gröfsere Cylinder A hat oben ein Ausgangsventil α, ein Luftsaugventil b. Seitwärts vom unteren, kleineren Cylinder B befinden sich zwei Ventile E und E₁ , ersteres zur Einströmung, letzteres zur Ausströmung des Wassers. Die Kolben in den beiden Cylindern haben eine gemeinsame, zur Verhütung des Röstens mit Messing überzogene Kolbenstange C, an welcher zwei Bunde c und d angebracht sind.

Das selbstthätige Spiel der Maschine findet auf folgende Weise statt:

Aus der städtischen Wasserleitung strömt bei W das Wasser ein, hebt das Ventil E und strömt unter E in der Richtung der beiden Pfeile unter den Kolben S, gleichzeitig aber auch durch die Kanäle P₁ und q₁ über das Ventil E_x und verhütet das Oeffnen des letzteren, weil die obere Fläche von E₁ einen gröfseren Flächeninhalt hat, als die untere. Der Kolben S und der mit ihm durch G verbundene Kolben S₁ hebt sich. Die über dem Kolben S₁ befindliche Luft wird durch das Ventil a, von da durch Rohrleitung in den Keller zum Sammler geführt und in letzterem comprimirt.

Beim Einströmen des Wassers durch W strömt gleichzeitig auch Wasser durch die Kanäle p und q\ dasselbe kann aber nicht, wie bei P₁ und q_ly einen Druck ausüben, da es über m ablaufen kann. Der Kolben S hebt sich so lange, bis Bund c den Hebel g in die Höhe drückt; infolge dessen sinkt die Stange K, die Stange i steigt; mithin wird jetzt Ventil m geschlossen, Ventil η dagegen geöffnet, und es findet nun das umgekehrte Spiel statt; nämlich das durch p und q einströmende Wasser kann über in nicht mehr ablaufen, drückt also E herunter und der Wasserzuflufs hört auf. Gleichzeitig hat sich Ventil η geöffnet, das in den Kanälen P₁ und ^₁ befindliche Wasser fliefst über η ab, übt also auf E₁ keinen Druck mehr aus. E₁ öffnet sich, das Wasser unter dem Kolben S, der sich jetzt oben befindet, läuft durch E₁ nach Z ab; der Kolben .S und mit ihm Kolben S₁ sinkt, und Kolben S₁ saugt durch das Luftventil b aus der Atmosphäre frische Luft auf. Ventil α ist hierbei natürlich geschlossen. Sind die Kolben bis zur tiefsten Lage gesunken, so drückt Bund d den Hebel g wieder herunter und es beginnt dasselbe Spiel und wiederholt sich so oft,, bis die Compression der Luft im Sammler dem Druck der städtischen Wasserleitung das Gleichgewicht hält.

Gewichte 0 O₁ O₂ dienen zur Adjustirung und können je nach dem localen Druck der Wasserleitung vermehrt oder vermindert werden.

Ist durch Benutzung der comprimirten Luft im Sammler ■ zum Heben der Flüssigkeiten das Gleichgewicht zwischen diesem Druck und dem Druck der Wasserleitung gestört, so beginnt der Apparat seine Thätigkeit sofort wieder selbstthätig.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.