DE3805483C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Graphitfluorid in Form von ultrafeinen Teilchen durch Fluorie
rung von Acetylen-Ruß bei erhöhter Temperatur mit einem Fluor
und Inertgas umfassenden Fluorierungsgas.
Graphitfluorid ist die übliche Bezeichnung für durch die
Formel:
(CFx)n
wiedergegebene Polycarbonfluoride, wobei x einen Wert bis
zu etwa 1,3 hat. Die meisten der auf dem Markt befindlichen
Graphitfluoride sind derzeit entweder (CF)n oder (C₂F)n.
Graphitfluorid besitzt besondere Eigenschaften einschließlich
einer ungewöhnlich geringen Oberflächenenergie und
ist als breit anwendbares industrielles Material wichtig
geworden. Beispielsweise ist Graphitfluorid als Gleitmittel,
als wasserabstoßendes und ölabstoßendes Material und
auch als aktives Material für Zellenelektroden vorteilhaft.
Graphitfluorid wird durch direkte Fluorierung eines festen
Kohlenstoffmaterials mit Fluorgas, das üblicherweise mit
einem inaktiven Gas verdünnt ist, hergestellt. Aus
den im folgenden angegebenen Gründen ist jedoch die Kontaktreaktion
Gas/Feststoff zur Bildung eines gewünschten Polycarbonfluorids
nicht einfach im industriellen Maßstab durchzuführen,
und sie muß unter streng ausgewählten
und exakt gesteuerten Bedingungen, welche mit der Art und
der physikalischen Form des Kohlenstoffmaterials beträchtlich
variieren können, durchgeführt werden. Die Reaktion
zwischen festem Kohlenstoff und Fluorgas zur Bildung von
beispielsweise (CF)n oder (C₂F)n ist stark exotherm und
das gebildete Polykohlenstofffluorid ist anfällig für eine
weitere Reaktion mit Fluorgas unter Zersetzung in festen
Kohlenstoff und gasförmige Fluorkohlenstoffe wie CF₄ und
C₂F₆. Eine solche Zersetzungsreaktion ist ebenfalls exotherm.
Außerdem können einige Nebenreaktionen zwischen festem Kohlenstoff
und Fluorgas unter Bildung von gasförmigen Perfluorkohlenstoffen
auftreten. Sowohl die Zersetzungsreaktion
als auch die Nebenreaktionen können unangenehmerweise bei
Temperaturen nahe bei der für die gewünschte Reaktion geeigneten
Temperatur ablaufen.
Hinsichtlich des Ausgangsmaterials kann eine breite Auswahl
unter verschiedenen Formen von Kohlenstoff wie natürlichem
oder synthetischem Graphit, Petrolkoks, Pechkoks, Ruß, Aktivkohle
und Kohlenstoffasern getroffen werden. In den meisten
Fällen wird Koks oder Graphit wegen der relativen Leichtigkeit
der Umwandlung in Graphitfluorid eingesetzt, und die
Fluorierungsreaktion wird bei 300 bis 500°C durchgeführt.
Üblicherweise haben die auf diese Weise hergestellten Graphit
fluoridpulver eine mittlere Teilchengröße von 1-50 µm.
In neuerer Zeit nimmt die Ausnutzung der ausgezeichneten
Gleiteigenschaften bzw. Schmiereigenschaften oder der wasserabstoßenden
und ölabstoßenden Eigenschaften von Graphitfluorid
in Verbundmaterialien einschließlich Kunststoffen, wäßrigen
Flüssigkeiten oder organischen Flüssigkeiten als Hauptbestandteil
zu. Für solche Anwendungen ist die Dispergierbarkeit
des Graphitfluorids ein sehr wesentlicher Faktor. Da
die Dispergierbarkeit eines pulverförmigen Materials in
starkem Maße von der Teilchengröße abhängig ist, besteht
ein zunehmender Bedarf für ultrafeine Teilchen von Graphitfluorid,
d. h. von Submikronteilchen.
Ein möglicher Weg zur Gewinnung von sehr feinen Graphitfluorid
teilchen ist die Herabsetzung der Teilchengröße von nach
den konventionellen Synthesewegen erhaltenem Graphitfluoridpulver
mittels einer Pulverisierungsapparatur oder Zerkleinerungsapparatur.
Nach dieser Arbeitsweise ist es jedoch sehr
schwierig und fast in der Praxis nicht durchführbar, Sub
mikronteilchen von Graphitfluorid zu erhalten. Selbst wenn
ein solcher Pulverisierungsvorgang mit Klassierungsvorgängen
kombiniert wird, beträgt die schließlich erhaltene Teilchengröße
bestenfalls 1 µm. Eine solche Arbeitsweise bringt
jedoch auch beträchtliche Kosten mit sich.
Ein anderer Weg ist die Fluorierung eines Kohlenstoffmaterials
in Form von ultrafeinen Teilchen. In diesem Fall muß jedoch
berücksichtigt werden, daß die Teilchengröße des erhaltenen
Graphitfluorids auf mehr als das Zweifache der Teilchengröße
des Ausgangskohlenstoffmaterials als Folge des Einbaus von
Fluoratomen zwischen den Kohlenstoffnetzschichten ansteigt.
Dies bedeutet, daß die Teilchengröße des Ausgangsmaterials
weniger als 0,5 µm betragen muß, um Submikronteilchen aus
Graphitfluorid zu erhalten, d. h. Teilchen mit einer Größe
kleiner als 1 µm. Daher ist das Ausgangskohlenstoffmaterial
auf Ruß beschränkt. Jedoch ist es nicht einfach, in industriellem
Maßstab Graphitfluorid aus Ruß herzustellen, in erster
Linie wegen der sehr hohen Aktivität der ultrafeinen Rußteilchen
gegenüber Fluor und dem leichten Auftreten der
zuvor beschriebenen Nebenreaktion unter Bildung von gasförmigen
Perfluorkohlenstoffen. Daher muß der Fluorierungsvorgang
unter Anwendung von Gegenmaßnahmen gegen solche schädlichen
Nebenreaktionen durchgeführt werden, obwohl hierdurch
die Produktivität des Vorganges unvermeidlich beeinträchtigt
wird. So wird beispielsweise in der JP-A-58-1 67 414 vorgeschlagen,
100 Gew.-Teile zu fluorierenden Ruß mit mehr als 50
Gew.-Teilen Graphitfluoridpulver zu verdünnen.
Versuche haben jedoch gezeigt, daß unter Anwendung aller
Sorgfalt aus Ruß hergestelltes Graphitfluorid sich nicht
stark von gewöhnlichem aus Petrolkoks hergestelltem Graphitfluorid
hinsichtlich der Dispergierbarkeit in einem oberflächenaktive
Stoffe enthaltendem Wasser oder in organischen
Flüssigkeiten wie Alkoholen und Ölen unterscheidet. Darüber
hinaus besitzt aber sogar aus Ruß hergestelltes Graphitfluorid
eine mittlere Teilchengröße von größer als 1 µm,
gemessen nach einer Sedimentationsmethode unter Ausnutzung
der Beziehung der Teilchengröße zu der Absetzgeschwindigkeit
der gut in einer Flüssigkeit dispergierten Teilchen.
In der JP-A 61-2 18 697 wurde gezeigt, daß Graphitfluorid
mit ausgezeichneten Gleiteigenschaften und verbesserter
Dispergierbarkeit dadurch erhalten wird, daß als Ausgangsmaterial
ein graphitierter Ruß verwendet wird, der hinsichtlich
seiner Kristallstruktur Schichtabstände von 3,38-
3,55×10-10 m (3,38-3,55 Å), bestimmt nach der Röntgen
beugungsmethode (002) besitzt. Jedoch gehören die Teilchen
dieses Graphitfluorids nicht zu Submikronteilchen, gemessen
nach der Sedimentationsmethode.
Weiterhin ist in der nicht vorveröffentlichten DE 36 07 816 A1
ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstofffluorid bekannt,
bei welchem Kohlenstoffpulver unterschiedlicher Herkunft bei
Temperaturen von 100 bis 450°C mit einem Fluor enthaltenden Gas
fluoriert wird. Bei Verwendung von Acetylen-Ruß als Kohlenstoff
ausgangsmaterial wird jedoch eine Fluorierungstemperatur von
nur 170°C angewandt, weiterhin ein Fluorierungsgas, welches
33,3 Vol.-% Fluor und 66,7 Vol.-% Stickstoff enthält. Weiterhin
ist in dieser DE 36 07 816 A1 ausdrücklich angegeben, daß bei
Teilchengrößen unter 30 µm der Abbrand zu hoch wird, falls die
Reaktion nicht bei sehr geringen Fluorkonzentrationen und
niedrigen Temperaturen durchgeführt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur einfachen und effizienten Herstellung
von Graphitfluorid in Form von ultrafeinen Teilchen oder
Submikronteilchen mit ausgezeichneter Dispergierbarkeit.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das erfindungsgemäße Verfahren,
bei welchem bei Verwendung von Acetylen-Ruß die Fluorierung
bei einer Temperatur im Bereich von 320°C bis 400°C durch
geführt wird und das Fluorierungsgasgemisch nicht mehr als
30 Vol.-% Fluorgas enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert ebenso wie bekannte
Verfahrensweisen unter Verwendung von Ruß als Ausgangsmaterial
ein Graphitfluorid des durch die Formel (CF)n wiedergegebenen
Typs.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Graphitfluorid
besitzt eine weit kleinere mittlere Teilchengröße
als 1 µm, gemessen nach einer Sedimentationsmethode, und
es zeigt eine ausgezeichnete Dispergierbarkeit in verschiedenen
Dispersionsmedien. Ein solches Graphitfluorid besitzt
ebenfalls ausgezeichnete Gleiteigenschaften und wasserabstoßende
und ölabstoßende Eigenschaften. Darüber hinaus
kann die Fluorierungsreaktion in einfacher Weise bei sehr
hoher Ausbeute an Graphitfluorid unter geringer Bildung
von gasförmigen Perfluorkohlenstoffen durchgeführt werden.
Es wurde gefunden, daß solche Vorteile nur dann erzielt
werden können, wenn Acetylenruß als Ausgangskohlenstoffmaterial
eingesetzt wird. Die Verwendung von beliebigen anderen
Rußtypen ergibt keine vergleichbar guten Ergebnisse.
Wahrscheinlich sind die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens den einzigartigen Eigenschaften von Acetylenruß
sowohl hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung als auch
der Kristallstruktur zuzuschreiben. Im Vergleich zu anderen
Rußsorten hat Acetylenruß einen signifikant höheren Kohlen
stoffgehalt und einen beträchtlich geringeren Gehalt an
Wasserstoff und anderen flüchtigen Bestandteilen. Hinsichtlich
der physikalisch-chemischen Eigenschaften unterscheidet
sich Acetylenruß dadurch, daß die Primärteilchen sich dicht
aneinander anlagern unter Bildung einer gut entwickelten
Kettenstruktur. Darüber hinaus besitzt Acetylenruß als Folge
seiner hohen Reinheit Schichten von gut entwickelten hexa
gonalen Netzwerken von Kohlenstoffatomen und besitzt daher
eine hohe Kristallinität. Weiterhin weist Acetylenruß eine
mittlere Teilchengröße weit geringer als 1 µm auf.
Die Erfindung wird im folgenden näher ins einzelne gehend
erläutert.
Ruß wird aus Kohlenwasserstoffen durch unvollständige Ver
brennung oder durch thermische Zersetzung hergestellt. Die
Verfahrensweise der unvollständigen Verbrennung wird in
vier Klassen eingeteilt, nämlich das Gasofenverfahren, bei
welchem Erdgas das Hauptausgangsmaterial ist, das Ölofenverfahren,
bei welchem schwere Petroleumöle wie Creosotöl und
Sumpföle der Ethylenherstellung verwendet werden, die Tunnel
verfahrensweise, bei welcher Erdgas eingesetzt wird, und
das Flammrußverfahren, bei welchem Kohle oder Schweröle
verwendet werden. Die Verfahrensweise der thermischen Zer
setzung wird in die sogenannte thermische Verfahrensweise
zur Zersetzung von Erdgas und in die Acetylenverfahrensweise
unter ausschließlicher Verwendung von Acetylen als Ausgangs
material eingeteilt. Derzeit machen Ölofenruß und Gasofenruß
und insbesondere der erstgenannte Ölofenruß mehr als 90%
des industriell hergestellten Rußes aus, und die Behauptung,
daß im praktischen Sinn "Ruße" sich auf Ofenruß, falls keine
anderen Angaben gemacht werden, sich bezieht, stellt keine
Übertreibung dar.
Die mittleren Teilchengrößen von erhältlichen Rußtypen reicht
von etwa 8 nm bis etwa 500 nm. Jedoch ist die Umwandlung
von Ruß in Graphitfluorid von einer starken Zunahme der
Teilchengröße, wie zuvor beschrieben, begleitet, und es
wurde gefunden, daß die Verwendung von Acetylenruß unbedingt
erforderlich ist, um Graphitfluorid mit ausgezeichneter
Dispergierbarkeit und mittleren Teilchengrößen von kleiner
als 1000 nm, gemessen nach einer Sedimentationsmethode,
zu erhalten.
Beispielsweise ist die Ausbeute der Fluorierungsreaktion
im Fall der Herstellung von Graphitfluorid aus einem Ofenruß
nicht gut, und selbst wenn die Primärteilchen des eingesetzten
Ofenrußes kleiner als 50 nm sind, besitzt das erhaltene
Graphitfluorid eine mittlere Teilchengröße von größer
als 1000 nm, gemessen nach einer Sedimentationsmethode,
und es unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht merklich
von einem aus Petroleumkoks hergestellten Graphitfluorid.
Es wird angenommen, daß dies die Folge der sehr starken
Kohäsion der Graphitfluoridteilchen ist. Die Tunnelprozeß
verfahrensweise kann einen Ruß mit kleinerer Teilchengröße
als Ofenruße ergeben, diese Verfahrensweise weist jedoch
den Nachteil einer sehr geringen Ausbeute und hoher Kosten
auf, und es ist nicht wahrscheinlich, eine dauernde Versorgung
von Ruß einer vorgegebenen Qualität in industriellem
Maßstab sicherzustellen. Lampenruß ist gegenüber Fluor hochaktiv,
und Versuche haben die Unmöglichkeit gezeigt, in
konstanter Weise Graphitfluorid aus Lampenruß herzustellen.
Durch thermische Zersetzung hergestellter Ruß ist von relativ
großen Abmessungen (größer als 100 nm) hinsichtlich der
Primärteilchen und hat sich gegenüber Acetylenruß als Kohlen
stoffmaterial zur Herstellung von Graphitfluorid als unterlegen
erwiesen.
Als Fluorierungsgas bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Mischung von nicht mehr als
30 Vol.-% Fluorgas und als Rest ein inaktives Gas wie Argon
oder Stickstoff verwendet. Wenn die Fluorkonzentration im
eingesetzten Gas mehr als 30% beträgt, wird die Reaktions
geschwindigkeit zwischen Kohlenstoff (Acetylenruß) und Fluor
zu hoch, und die Nebenreaktionen unter Bildung von Perfluor
kohlenstoffen und/oder die Zersetzung des gebildeten Graphit
fluorids in Kohlenstoff und Perfluorkohlenstoffe kann eher
auftreten. Bevorzugt wird ein Mischgas verwendet, welches
nicht mehr als 20 Vol.-% Fluorgas umfaßt.
Die Fluorierungsreaktion wird bei Temperaturen
im Bereich von 320°C bis 400°C durchgeführt. Wenn
die Reaktionstemperatur unterhalb von 320° liegt, ist die
Reaktionsgeschwindigkeit sehr niedrig, so daß eine sehr
lange Zeitspanne für den praktischen Abschluß der Reaktion
erforderlich ist. Wenn die Reaktionstemperatur oberhalb
400°C liegt, wird die Reaktionsgeschwindigkeit zu hoch,
und der negative Einfluß der zuvor genannten Zersetzungs-
und Nebenreaktionen auf die Ausbeute des Graphitfluorids
nimmt zu.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispieles und der
folgenden Vergleichsversuche näher erläutert.
Ein handelsüblicher Acetylenruß (Produkt von Denki Kagaku
Kogyo Co., Ltd.) mit einer mittleren Teilchengröße (Primär
teilchen) von 42 nm wurde als Ausgangsmaterial verwendet.
Entsprechend den Spezifikationen besaß dieser Acetylenruß
einen hohen Kohlenstoffgehalt von 99,8% und einen niedrigen
Wasserstoffgehalt von 0,4%. Durch Röntgenbeugung der Cu-Kα-
Linie am Pulver unter Verwendung von Silizium als Standard
wurde festgestellt, daß der Acetylenruß Netzebenen-
Abstände d₀₀₂ von 3,53×10-10 m (3,53 Å) besaß.
Zur Synthese von Graphitfluorid wurden 10 g Acetylenruß
in ein aus Nickel bestehendes Reaktionsgefäß eingefüllt,
und die Atmosphäre in der Apparatur wurde durch ein aus
20 Vol.-% Fluor und 80 Vol.-% Argon bestehendes Mischgas
ersetzt. Bei Zimmertemperatur wurde der Druck des Mischgases
in der Apparatur auf atmosphärischen Druck eingestellt.
Danach wurde das Mischgas kontinuierlich durch das Reaktions
gefäß mit einer Strömungsrate von 100 ml/min durchgeführt,
während die Temperatur im Reaktionsgefäß allmählich mit
einer Geschwindigkeit von 5°C/min bis zum Erreichen einer
Temperatur von 380° angehoben wurde. Danach wurde die Ein
speisung des Mischgases während 30 h fortgeführt, wobei
die Temperatur auf 380°C gehalten wurde, um auf diese Weise
die Fluorierung des Acetylenrußes zu (CF)n durchzuführen.
Das Gewicht des erhaltenen Graphitfluorids, Wp, und der
Fluorgehalt, CF (%), wurden gemessen, um die Ausbeute des
Graphitfluorids auf Basis des Gewichtes des Ausgangskohlen
stoffmaterials, Wc, nach folgender Gleichung zu berechnen:
Die Ausbeute betrug 99%.
Zur Messung der mittleren Teilchengröße des erhaltenen Graphit
fluorids wurde ein Teilchengrößenverteilungsanalysator
vom Zentrifugensedimentationstyp eingesetzt, und zwar im
Hinblick auf die Tatsache, daß die Dispergierbarkeit des
analysierten Pulvers ebenfalls in dem Ergebnis dieser Analyse
zum Ausdruck kommt. Als flüssiges Medium wurde Ethylalkohol
verwendet. Als Ergebnis wurde gefunden, daß das Graphitfluorid
eine mittlere Teilchengröße von 380 nm besaß.
In den Vergleichsbeispielen A bis C wurden zwei Arten von
Ofenrußen bzw. ein graphitierter Ruß nach derselben Methode
wie in dem vorangegangenen Beispiel, jedoch mit der Ausnahme
fluoriert, daß die Temperatur der Fluorierungsreaktion entsprechend
den Angaben in der Tabelle 1 variiert wurde. Der
graphitierte Ruß war durch Hitzebehandlung (oberhalb 2000°C)
eines Ofenrußes erhalten worden. Die Netzebenen-Abstände
d₀₀₂ und die mittlere Teilchengröße eines jeden Rußes hatten
die in der Tabelle 1 angegebenen Werte. In den Vergleichsversuchen
A bis C wurden die Ausbeuten und die mittleren Teilchengrößen
eines jeden Produktes nach derselben Arbeitsweise
wie im Beispiel bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle 1 zusammengestellt.
Wie aus dieser Tabelle deutlich ersichtlich ist, ergab sich
bei Verwendung von Acetylenruß als Ausgangskohlenstoffmaterial
ein Graphitfluorid in sehr hoher Ausbeute, und die
Teilchengröße des erhaltenen Graphitfluorides war bemerkenswert
klein. Im Gegensatz dazu hatte das aus Ofenrußen hergestellte
Graphitfluorid wesentlich größere Teilchengrößen,
obwohl die Primärteilchen der Ofenruße ziemlich klein waren.
Weiterhin wurden die Dispergierbarkeiten der in dem zuvor
beschriebenen Beispiel und den Vergleichsversuchen erhaltenen
Graphitfluoriden nach folgender Testmethode bestimmt:
Zuerst wurde 1 g Graphitfluorid für den Test zu 99 g einer
organischen Flüssigkeit zugesetzt, wobei diese alternativ
unter Ethanol, Aceton und Butylether ausgewählt wurde, und
der Ruß wurde in der Flüssigkeit nach einer Ultraschallrührmethode
dispergiert. Die erhaltene Dispersion wurde in ein
100-ml-Reagenzglas (24 mm Innendurchmesser und 250 mm Länge)
eingefüllt und stehengelassen. Beim langsamen Absetzen der
Graphitfluoridteilchen wurde eine obere Schicht der Flüssigkeit
in dem Reagenzglas allmählich klar und fast transparent.
Der senkrechte Abstand zwischen der Flüssigkeitsoberfläche
im Reagenzglas und der Grenzfläche zwischen der Schicht
der klaren Flüssigkeit und der unteren Schicht, in welcher
die Graphitfluoridteilchen immer noch dispergiert waren,
nahm langsam mit Ablauf der Zeit zu. Die Ergebnisse der
Messungen sind in den folgenden Tabellen 2 bis 4 zusammengestellt,
wobei der Ausdruck "Absetzniveau" sich auf die zuvor genannte
Grenzfläche bezieht.
Die Ergebnisse dieses Tests sind ein klares Anzeichen für
die Überlegenheit der Dispergierbarkeit des aus Acetylenruß
hergestellten Graphitfluorids.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Graphitfluorid in Form ultrafeiner Teilchen durch Fluorierung von Acetylen-Ruß bei erhöhter Temperatur mit einem Fluor und Inertgas um fassenden Fluorierungsgas, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluorierung bei einer Temperatur im Bereich von 320°C bis 400°C durchgeführt wird und das Fluorierungsgasgemisch nicht mehr als 30 Vol.-% Fluorgas enthält.
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