DE3804576A1 - Vorrichtung zum foerdern und ausrichten von bogen bei bogenverarbeitenden maschinen - Google Patents
Vorrichtung zum foerdern und ausrichten von bogen bei bogenverarbeitenden maschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern und
Ausrichten von Bogen bei bogenverarbeitenden Maschinen,
insbesondere Bogendruckmaschinen, gemäß Gattungsbegriff des
Hauptanspruches.
Aus der US-PS 44 11 418 ist eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bekannt, wobei oberhalb eines Bogenauflage-
Tisches mit Abstand zu diesem ein eine Kugel aufnehmender
Käfig angeordnet ist. Die im Querschnitt kreisförmige Käfig
öffnung besitzt einen größeren Durchmesser als die Kugel.
Die Käfighöhe und der Abstand des Käfigs von dem Bogenaufla
ge-Tisch sind so bemessen, daß die Kugel beidseitig die
Käfigöffnung überragt. Mit ihrer unteren, über den korrespon
dierenden Käfigrand vorstehenden Kalotte liegt die Kugel auf
einem zu verschiebenden Bogen auf, während an der den oberen
Käfigrand überragenden Kalotte reibschlüssig ein Riemenan
trieb angreift. Durch diesen wird die Kugel in Umdrehung
versetzt, die den Bogen in den Eckbereich zweier rechtwink
lig zueinanderstehender Anschlagschienen transportiert. Das
bedeutet, daß auch der Riemenantrieb schräg in die Ecke
dieser beiden Anschlagschienen hineinläuft. Dadurch vermit
telt die von dem Riemen angetriebene Kugel dem Bogen im
wesentlichen nur eine einzige definierte Förderrichtung.
Sobald der Bogen gegen eine der beiden Förderkanten stößt,
wird durch diese die weitere Förderrichtung bestimmt. Diese
vorbeschriebene Ausführungsform hat es sich dabei zur Aufga
be gestellt, in der Bogen-Anschlagstellung durch die ange
triebene Kugel keine größeren Schubkräfte auf den Bogen
auszuüben, so daß ein Beschädigen desselben nicht auftreten
kann. Dies ist möglich wegen des größeren Lagerspiels und
wegen eines aus Reibmaterial bestehenden Sektors des Käfigs.
Sobald nämlich nach Anschlag des Bogens die Kugel in Anlage
zu diesem Reibsektor gelangt, hat sie das Bestreben, an der
Innenwandung desselben in Aufwärtsrichtung zu rollen verbun
den mit einer Druckentlastung.
Dem Gegenstand der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung von einfachem und
steuerungstechnisch vorteilhaftem Aufbau so auszugestalten,
daß dem Bogen von der Kugel eindeutig definierte Förderrich
tungen aufgezwungen werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
des Gegenstands des Anspruchs 1.
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße
Vorrichtung angegeben, die sich durch einen erhöhten Ge
brauchswert auszeichnet. Nach Übergabe des Bogens an die
Kugel bringt ausschließlich diese den Bogen in die definier
te Ausrichtstellung bzw. Anlegestellung, die beispielsweise
wichtig ist bei einem Mehrfachdurchlauf des Bogens durch eine
Druckmaschine. Zusätzliche, ein Ausrichten des Bogens erzwin
gende Anlageschienen, wie sie beim eingangs genannten Stand
der Technik erforderlich sind, können dabei entfallen. Diese
genaue Ausrichtsposition des Bogens kann ferner erforderlich
sein bei einem Kantenabschneiden bzw. Trennen von Bogen.
Mittels der über den Tisch vorstehenden Kalotte der unter
dem Tisch um ihren ortsfesten Mittelpunkt in allen Richtun
gen drehbar gelagerten Kugel kann der Bogen in jeder beliebi
gen Richtung in seiner Ebene verschoben werden. Vorausset
zung dafür ist die Maßnahme zweier um mindestens 90 zueinan
derstehender Reib-Kraftübertragungsstellen an der Kugel. Für
das Mitnehmen des Bogens ist es dabei notwendig, daß die
Reibung zwischen der Kalotte und dem Bogen größer ist als
diejenige zwischen dem Tisch und der Unterseite des Bogens.
Kommen zwei Reib-Kraftübertragungsstellen zum Einsatz, so
sind sie in einer Ebene rechtwinklig zueinander anzuordnen.
Dann ist die Verlagerung des Bogens in beliebiger Richtung
in der Verschiebeebene durchführbar. Diese 90°-Stellung der
Reib-Kraftübertragungsstellen läßt eine preisgünstige Ausfüh
rung eines solchen Mehrrichtungsantriebes zu. Es wäre jedoch
beispielsweise auch möglich, drei Reib-Kraftübertragungs
stellen ein 120°-Winkellage vorzusehen mit ihnen zugeordneten
drei programmgesteuerten Antriebsmotoren. Bei Einsatz zwei
er, um 90° zueinander versetzter Reib-Kraftübertragungs
stellen führt ein gleichzeitiger Antrieb die Kugel in eine
solche Rotation, die eine Diagonalverlagerung des Bogens in
bezug auf seine Zulaufrichtung erzwingt. Der Winkel der
Diagonalbewegung kann dabei variiert werden durch eine unab
hängig voneinander vorgesehene Drehzahlsteuerung. Es ist
daher sogar möglich, daß die Seiten- und Vordermarken eines
Tisches gleichzeitig von den entsprechenden Bogenkanten
erreicht werden. Beispielsweise beträgt der Winkel der Diago
nalförderung des Bogens bei gleicher Drehzahl der entspre
chenden Antriebe 45 . Das Ausrichten des Bogens kann jedoch
auch ohne Anlegemarken des Tisches erfolgen, und zwar durch
Rechnersteuerung der Antriebe aufgrund z. B. optischer Abtast
ung des Bogens. Da die Kalotte der Kugel an der Bogenunter
seite angreift, können am Bogen selbst niemals größere Kräf
te wirksam werden, die zu einem Beschädigen desselben wäh
rend des Transportes führen könnten. Dabei kann der Über
stand der Kalotte über die Auflagefläche des Tisches mit zur
Variation des Reibschlusses zwischen Bogen und Kalotte heran
gezogen werden. Es bietet sich ferner an, die Reib-Kraft
übertragungsstellen als Reibradantriebe zu gestalten. Um
gleiche Antriebsbedingungen zu erhalten, sind beide Reibrä
der gleichgroß zu wählen. Im übrigen lassen sich die Reibrad
antriebe raumsparend in den Gesamtaufbau der Vorrichtung
einfügen. Zwecks Vermeidung einer Relativbewegung zwischen
der Reibfläche des Reibrades und der Kugeloberfläche liegt
jeweils die eine Reib-Kraftübertragungsstelle in der Ebene
der Drehachse des anderen Reibrades. Als optimal erweist es
sich dabei, daß die durch die Reib-Kraftübertragungsstellen
gelegte Ebene durch den Kugelmittelpunkt und parallel zur
Förderebene verläuft. Einem Schlupf zwischen Kugel und Reib
rädern wird damit weitgehend entgegengewirkt. Die entspre
chenden Bewegungen der Reib-Kraftübertragungsstellen werden
daher über die Kugel genau auf den Bogen übertragen. Eine
Erhöhung der Reibung zwischen Kalotte und Unterseite des
Bogens wird durch den sich zwischen Kugel und Anlegetisch-
Durchtrittsloch vorgesehenen Saugspalt erhöht, welcher sei
nerseits in Verbindung steht mit der Unterdruckquelle. Auch
hier ist eine Variation der Reibung zwischen Bogen und Kalot
te durch entsprechendes Dimensionieren des Unterdrucks mög
lich. Je nach Bedarf können dem Tisch eine oder mehrere
Kugeln zugeordnet werden, wobei die Drehzahlen der Reibradan
triebe so zu steuern sind, daß der Bogen schonend auf vorbe
stimmtem Weg in die Ausrichtstellung transportiert wird.
Eine andere oder in Kombination damit einsetzbare Möglich
keit, die Reibung zwischen der Kalotte und dem Bogen zu
variieren, besteht darin, die Kugeloberfläche mit Sauglö
chern auszustatten und das Kugelinnere mit der Unterdruck
quelle zu verbinden. Die Kugel selbst kann aus den verschie
densten Materialien geformt sein, vorzugsweise Sintermetall,
durch welches die Kugel eine poröse Wand erhält. Es genügt
etwa ein Überstand von ca. 1,5 mm der Kalotte über die
Tischfläche, um das Mitschleppen des Bogen zu bewerkstelli
gen. Eine besonders technisch günstige Lösung, den Ringspalt
und auch das Kugelinnere mit der Unterdruckquelle zu verbin
den, ist darin zu sehen, die Kugel einschließlich ihrer
Lagerung in der Unterdruckkammer unterzubringen. Diese oder
bei Bedarf auch mehrere werden dann in den Tisch integriert.
Zwecks Verringerung der Reibung zwischen Bogen und Tisch
dienen die mit Abstand zur Kugel angeordneten Luftblasöffnun
gen. Auf diese Weise ist es möglich, den Bogen luftkissenar
tig zu transportieren. Die Blasluft ist dabei so bemessen,
daß die Saugkraft im Bereich der Kalotte der Kugel nicht
aufgehoben wird. Zur sicheren Positionierung derselben genü
gen bereits mehrere Lagerkugeln, die sich - gegebenenfalls
zusammen mit den Antriebsrädern - zu einer dreidimensionalen
Lagerung ergänzen. Vorzugsweise ist die Anordnung der Lager
kugeln derart, daß die Kugel auf eine untere Lagerkugel
aufsetzt, während weitere Lagerkugeln an der oberen Kugel
hälfte angreifen und somit eine allseitige, spielfreie Lage
rung verwirklichen. Den Transport des Bogens kann man noch
dadurch begünstigen, daß die Kugelfläche mit einem entspre
chenden, eventuell auf das Bogenmaterial abgestimmten Reibbe
lag versehen ist. Eine optimale Schonung erhält der Bogen
insbesondere bei einem anschlagfreien Ausrichten. Die Aus
richtbewegung des Bogens bzw. das Einsetzen der Reibradan
triebe kann z. B. erst dann geschehen, wenn die Bogenvorder
kante eine Abtasteinrichtung passiert. Trotz 90°-Anordnung
der Reib-Kraftübertragungsstellen ist es möglich, die An
triebsmotoren beider Reibradantriebe koaxial zueinander
anzuordnen. Dies ist erlaubt durch den Antrieb des einen
Reibrades über das Zwischenrad. Auch empfiehlt sich diese
Maßnahme dann, wenn nur wenig Einbauraum zur Verfügung ste
ht. Zur Lagensicherung der Kugeln können ferner noch die
Reib-Kraftübertragungsstellen mit herangezogen werden, indem
sie den Lagerkugeln gegenüberliegen, so daß eventuell in
ihrem Bereich auf eine Lagerkugel verzichtet werden kann. Es
sind jedoch mindestens stets drei Lagerkugeln vorzusehen, um
eine definierte Stellung der Kugel zu erhalten.
Nachstehend werden vier Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Fig. 1 bis 6 erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestatteten Tisch
bei aufgelaufenen Bogen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Unterdruckkammer der
Vorrichtung bei fortgelassenem, in den Tisch zu
integrierendem Deckel, betreffend die erste Ausfüh
rungsform,
Fig. 3 den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 in schematischer Darstellung einen Vertikalschnitt
durch die Unterdruckkammer mit in dieser angeordne
ter Kugel, deren Kugeloberfläche mit Sauglöchern
ausgestattet ist, betreffend die zweite Ausfüh
rungsform,
Fig. 5 einen der Fig. 4 ähnlichen Schnitt, wobei der
Anlegetisch mit Abstand zur Kugel angeordnete
Lufteinblasöffnungen aufweist gemäß der dritten
Ausführungsform, und
Fig. 6 eine der Fig. 2 ähnliche Darstellung, betreffend
die vierte Ausführungsform.
Von einem nicht dargestellten Bogenstapel gelangen die Bogen
in Transportrichtung x nacheinander und schuppenartig auf
einen Tisch 1, z. B. einen Anlegetisch einer Bogendruckma
schine, oder einer anderen den Bogen verarbeitenden Maschi
ne. An seiner vorderen Schmalkante 2 ist der Anlegetisch 1
mit mehreren über die Bogentischfläche vorstehenden Vorder
marken 3 bestückt. Ferner besitzt der Anlegetisch 1 in sei
nem vorderen Bereich 4 an seiner einen Längskante 5 eine
ebenfalls die Anlegetischfläche überragende Seitenmarke 6.
Das Ausrichten gemäß der Erfindung ist jedoch nicht von der
Existenz solcher Marken abhängig.
Dem vorderen Bereich 4 des Anlegetisches 1 ist eine Vorrich
tung 7 zum Anlegen der Bogen A, B, C, usw. zugeordnet. Gemäß
Fig. 1 weist die Vorrichtung 7 zwei auf gleicher Höhe lie
gende, kastenartige Unterdruckkammern 8, 9 auf. Dieselben
sind spiegelbildlich gestaltet.
Jede Unterdruckkammer 8, 9 ist mit einem Boden 10, rechtwink
lig zu diesem ausgerichteten Seitenwänden 11, 12, 13, 14
sowie mit einem auf die Seitenwände aufsetzenden Deckel 15
ausgestattet, welch letzterer in eine konturengenaue Aus
nehmung 16 des Anlegetisches 1 eingesetzt ist und demgemäß
einen Teil desselben darstellt. Die eine Seitenwand 13 trägt
einen Anschlußstutzen 17, welcher über eine nicht dargestell
te Leitung mit einer Unterdruckquelle verbindbar ist.
In jeder Unterdruckkammer 8, 9 lagert eine um ihren ortsfe
sten Mittelpunkt M in allen Richtungen drehbare Kugel 18
mittels vier auf die Kugelfläche aufsetzender Lagerkugeln
19, 20, 21, 22. Letztere sitzen in am Boden 10 befestigten
Böckchen 23, 24, 25, 26. Die in dem Böckchen 23 drehbare
Lagerkugel 19 erstreckt sich lotrecht unterhalb des Mittel
punktes M der Kugel 18. Die übrigen drei Lagerkugeln 20, 21,
22 sind in gleicher Umfangsverteilung zur Kugel vorgesehen,
liegen auf einer gemeinsamen Horizontalebene und setzen auf
die Kugelfläche der oberen Kugelhälfte auf unter Lagenposi
tionierung der Kugel 18. Die Böckchen und die Lagerkugeln
sind so angeordnet, daß die Kugel 18 spielfrei gehalten ist.
Die Kugel 18 überragt den Anlegetisch 1 mit einer über die
sen vorstehenden Kalotte 27. Der Überstand beträgt dabei ca.
1,5 mm. Damit die Kalotte 27 den Anlegetisch überragen kann,
ist in dem Unterdruckkammer-Deckel 15 ein Durchtrittsloch 28
vorgesehen. Zwischen dem Durchtrittsloch 28 und der auf
gleicher Höhe liegenden Kugelfläche wird ein Saugspalt 29
gebildet, so daß der gemäß Fig. 3 die Kugel 18 überlaufende
Bogen A durch diesen Saugspalt 29 in vergrößerte Reibung zur
Kalotte 27 der Kugel 18 infolge des Unterdrucks gelangt.
Ihren Antrieb erhält die Kugel 18 durch zwei rechtwinklig
zueinanderstehende Reibradantriebe 30, 31. Die Antriebsachse
y des Reibradantriebes 30 verläuft parallel zur Seitenmarke
6, während die Antriebsachse z des anderen Reibradantriebes
31 parallel zu den Vordermarken 3 ausgerichtet ist. Ferner
erstrecken sich die Antriebsachsen y und z auf gleicher Höhe
des Mittelpunktes M der Kugel und verlaufen parallel zur För
derebene des Bogens. Jeder Reibradantrieb 30, 31 besitzt ein
auf Höhe der Mitte der Kugel angeordnetes Reibrad 32, 33,
die von einem Gleichstrommotor 34, 35 in Umdrehung versetzt
werden. Dadurch werden zwischen Kugel 18 und den Reibrädern
Reib-Kraftübertragungsstellen S 1 und S 2 gebildet derart, daß
jeweils die eine Reib-Kraftübertragungsstelle in der Ebene
der Drehachse des andeen Reibrades liegt. Die Gleichstrommo
toren 34, 35 sitzen ihrerseits in vom Unterdruckkammer-Boden
10 ausgehenden Lagerböckchen 36, 37. Die Durchmesser der
Reibräder 32, 33 sind gleichgroß. Ferner sind die Reibräder
32, 33 auf ihrem Umfang mit einem Reibbelag versehen, um
eine schlupffreie Mitnahme der Kugel 18 zu ermöglichen.
Dem Anlegetisch 1 kann z. B. eine in Fig. 1 strichpunktiert
veranschaulichte Abtasteinrichtung 38 zugeordnet sein. Die
selbe kann beispielsweise als Lichtschranke ausgebildet sein
und dient dazu, die Reibradantriebe einzuschalten, welch
letztere über einen nicht dargestellten Rechner unabhängig
voneinander drehzahlsteuerbar sind.
Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Der laufende Bogen A
wird z. B. in seiner in Fig. 1 mit vollen Linien veranschau
lichten Position an der Bogenvorderkante 39 von der Abtast
einrichtung erfaßt. Direkt oder über Rechner werden die
Reibradantriebe 30, 31 geschaltet. Wenn beim dargestellten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 die Reibräder 32, 33 mit
gleicher Drehzahl umlaufen, erstreckt sich die Rotationsebe
ne der Kugel 18 im Winkel von 45° zur Bogen-Transportrich
tung x. Der Bogen A wird demgemäß in Diagonalrichtung in die
strichpunktierte Anlagestellung A′ bewegt. So erfährt der
Bogen seine genaue Ausrichtung. Die Reibradantriebe werden
beispielsweise vom Rechner oder über einen nicht dargestell
ten Berührungsschalter stillgesetzt, so daß der nächste
Bogen B nach entsprechendem Einlauf in die Ausrichtposition
befördert werden kann.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, dargestellt in den
Fig. 1 bis 3, kann die Kugel 18 mit einem entsprechenden
Reibbelag versehen sein, um das Förderverhalten zu verbes
sern. Variierbar ist dieses jedoch auch durch den Überstand
der Kalotte über die Fläche des Anlegetisches 1. Ferner ist
eine Variation durch die Größe des Saugspaltes 29 und/oder
Bemessung des Unterdruckes möglich.
Bei der in Fig. 4 veranschaulichten, größer dargestellten
zweiten Ausführungsform tragen gleiche Bauteile gleiche Be
zugsziffern. Abweichend von der vorher beschriebenen ersten
Ausführungsform besitzt die Kugel 40 in ihrer Kugeloberflä
che in gleicher Verteilung angeordnete Sauglöcher 41. Zufol
ge der die Kugel 40 umfassenden Unterdruckkammer ist auch
das Kugelinnere 42 mit der Unterdruckquelle verbunden. Die
Saugluft kann demgemäß einerseits durch den Saugspalt 29 an
der Unterseite des Bogens A und andererseits durch die Saug
löcher 41 im Bereich der Kalotte 27 wirksam werden.
Die in Fig. 5 im Querschnitt veranschaulichte dritte Ausfüh
rungsform beinhaltet eine gegenüber der ersten Ausführungs
form unveränderte Kugel 18 mit Saugspalt 29 in dem Deckel
15. Abweichend von der ersten Ausführungsform weist der
Tisch 1 mit Abstand zur Kugel angeordnete Luftblasöffnungen
43 auf. Die hierdurch eingeblasene Luft sorgt für eine ver
ringerte Reibung zwischen der Unterseite des Bogens A und
der Oberfläche des Anlegetisches 1. Die durch die Luftblas
öffnungen 43 eingetretene Luft vermag jedoch nicht den Bogen
A aus seiner Haftreibung zur Kalotte 27 der Kugel zu bringen.
Die schließlich noch in Fig. 6 veranschaulichte vierte Aus
führungsform entspricht weitgehend der in den Fig. 2 und 3
gezeigten ersten Ausführungsform. Gleiche Bauteile tragen
gleiche Bezugsziffern. Abweichend von der ersten Ausführungs
form ist der Gleichstrommotor 34 koaxial zum Gleichstrommo
tor 35 angeordnet. Zur Halterung des Gleichstrommotors 34
dient das ebenfalls umgesetzte Lagerböckchen 36. Auf der
Antriebswelle 44 des Gleichstrommotors 34 ist ein Zwischen
rad 45 festgelegt, welches seinerseits ein in der Unterdruck
kammer 8 gelagertes Reibrad 46 in Umdrehung versetzt. Letzte
res tangiert die Kugel 18. Als Antriebsfläche des Reibrades
46 dient eine breitseitige Ringzone 47, die von einer zentri
schen, von der Reibradbreitseite ausgehenden Vertiefung 48
gebildet wird.
Die Reib-Kraftübertragungsstellen S 1 und S 2 schließen auch
bei dieser Ausgestaltung einen Winkel von 90° ein. Ferner
ist eine solche Anordnung getroffen, daß diese Reib-Kraft
übertragungsstellen S 1 und S 2 in einer Ebene liegen, die
durch den Kugelmittelpunkt verläuft und parallel zur Förder
ebene liegt. Ferner unterscheidet sich diese Ausgestaltung
von der ersten darin, daß auf das Böckchen 26 mit zugehöri
ger Lagerkugel 22 verzichtet ist. Zur Abstützung und Lage
rung der Kugel 18 dienen die verbleibenden drei Lagerkugeln
19, 20, 21, welche den Reib-Kraftübertragungsstellen S 1 und
S 2 gegenüberliegen. Letztere bewirken das Andrücken der
Kugel 18 in Richtung ihrer von den Lagerkugeln 19, 20, 21
gebildeten Abstützpunkte unter Erzielung einer spielfreien
Lagerung der Kugel 18.
Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung
dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch
soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen bei
bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere Bogendruckmaschi
nen, mit mindestens einer reibschlüssig angetriebenen Kugel,
die mit ihrer dem Bogen zugekehrten Kalotte an der Bogen
breitfläche angreift und den Bogen in seiner Ebene ver
schiebt, dadurch gekennzeichnet, daß der um ihren ortsfesten
Mittelpunkt (M) in allen Richtungen drehbar gelagerten Kugel
(18, 40) wenigstens zwei um mindestens 90 zueinanderstehen
de Reib-Kraftübertragungsstellen (S 1, S 2) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kalotte (27) an der Bogenunterseite an
greift.
3. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reib-Kraftübertragungsstellen (S 1, S 2) als
Reibradantriebe (30, 31) gestaltet sind.
4. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß je
weils die eine Reib-Kraftübertragungsstelle in der Ebene der
Drehachse des anderen Reibrades liegt.
5. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch die Reib-Kraftübertragungsstellen (S 1, S 2) gelegte
Ebene durch den Kugelmittelpunkt (M) und parallel zur Förder
ebene liegt.
6. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reibradantriebe (30, 31) unabhängig voneinander drehzahlsteu
erbar sind.
7. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Blas- und/oder Saug-Luftzufuhr im Bereich der
Kalotte (27) zur Beeinflussung des Bogentransportes.
8. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Anlegetisch-Durchtrittsloch (28) als mit einer Unterdruck
quelle verbundener Saugspalt (29) gestaltet ist.
9. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kugelfläche mit Sauglöchern (41) ausgestattet und das Kugel
innere (42) mit einer Unterdruckquelle verbunden ist.
10. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kugel (18, 40) aus Sintermetall gestaltet ist.
11. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kugel (18, 40) einschließlich ihrer Lagerung von einer Unter
druckkammer (8, 9) umfaßt ist.
12. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anlegetisch (1) mit Abstand zur Kugel
(18, 40) angeordnete Lufteinblasöffnungen (43) aufweist.
13. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kugel (18, 40) von mehreren auf die
Kugelfläche aufsetzenden Lagerkugeln (19, 20, 21, 22) frei
getragen ist.
14. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kugelfläche mit einem Reibbelag versehen ist.
15. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reibradantriebe (30, 31) in Abhängigkeit von einer berüh
rungsfreien Abtastung des Bogens gesteuert sind.
16. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eines
der Reibräder (46) über ein Zwischenrad (45) angetrieben ist.
17. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den
Reib-Kraftübertragungsstellen (S 1, S 2) Lagerkugeln (19, 20,
21) gegenüberliegen.
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