DE3803029A1 - Die verwendung von amidase zur verringerung des acrylamid-anteils in acrylamid-polymerisate enthaltenden wasser-in-oel-emulsionen - Google Patents
Die verwendung von amidase zur verringerung des acrylamid-anteils in acrylamid-polymerisate enthaltenden wasser-in-oel-emulsionenInfo
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Description
Wird Acrylamid mit sich selbst oder mit anderen wasserlöslichen
Vinylmonomeren polymerisiert, erhält man wasserlösliche Poly
merisate. Diese Polymerisate enthalten zusätzlich zu den Aus
gangsstoffen oder deren Zersetzungskomponenten Acrylamid, das
abhängig von der Konzentration des Polymerisats und dessen Her
stellungsverfahren bis zu 4000 ppm vorliegen kann. Eine wichtige
Variable ist natürlich die zur Herstellung des Polymerisats
eingesetzte Ausgangs-Acrylamidmenge.
Ein wichtiges Polymerisationsverfahren zur Herstellung von
Acrylamid-Polymerisaten ist die sogenannte inverse Emulsi
onspolymerisation, die ausführlich in den US-PS 32 84 393 und
Re 28.474 beschrieben ist, auf die und deren Offenbarung hier
Bezug genommen ist.
Im allgemeinsten Aspekt handelt es sich bei dieser inversen
Polymerisation um eine Wasser-in-Öl-Emulsionspolymerisation,
bei der ein wasserlösliches Monomeres in einer Ölphase emulgiert
und polymerisiert wird. Insbesondere werden im Fall von
Acrylamid-Polymerisaten Acrylamid oder Acrylamid zusammen mit
anderen wasserlöslichen Monomeren mittels eines Wasser-in-Öl-
Emulgators in eine Wasser-in-Öl-Emulsion überführt. Diese Emulsion
enthält auch einen freiradikalischen Polymerisations
katalysator, der freie Radikale bilden kann. Dieses Gemisch
wird dann den Polymerisationsbedingungen unterworfen, wie sie
in den genannten Patenten beschrieben sind.
Am Ende der Polymerisation läßt sich das Polymerisat von der
Emulsion trennen oder die Emulsion vor, während oder nach der
Polymerisation mit einem wasserlöslichen grenzflächenaktiven
Mittel behandeln. Wird die das wasserlösliche grenzflächenaktive
Mittel enthaltende Wasser-in-Öl-Emulsion in Wasser
gegeben, invertiert sie rasch, so daß das Polymerisat sich
schnell auflöst. Dieser Vorgang ist ausführlich in der US-PS Re
28.474 beschrieben.
Die in der vorliegenden Erfindung brauchbaren Wasser-in-Öl-
Emulsionen der Acrylamidpolymerisate enthalten vier Grundbe
standteile. Diese Bestandteile und ihre Gewichtsanteile in den
Emulsionen sind unten aufgelistet:
A.Das Acrylamid-Polymerisat:
1. allgemein von 5-60%;
2. vorzugsweise von 20-40%; und
3. am besten von 25-35%; B.Wasser:
1. allgemein von 20-90%;
2. vorzugsweise von 20-70%; und
3. am besten von 30-55%; C.Hydrophobe Flüssigkeit:
1. allgemein von 5-75%;
2. vorzugsweise von 5-40%; und
3. am besten von 20-30%; D.Wasser-in-Öl-Emulgator:
1. allgemein von 0,1-20%;
2. vorzugsweise von 1-15%; und
3. am besten von 1,2-10%.
1. allgemein von 5-60%;
2. vorzugsweise von 20-40%; und
3. am besten von 25-35%; B.Wasser:
1. allgemein von 20-90%;
2. vorzugsweise von 20-70%; und
3. am besten von 30-55%; C.Hydrophobe Flüssigkeit:
1. allgemein von 5-75%;
2. vorzugsweise von 5-40%; und
3. am besten von 20-30%; D.Wasser-in-Öl-Emulgator:
1. allgemein von 0,1-20%;
2. vorzugsweise von 1-15%; und
3. am besten von 1,2-10%.
Es ist ebenfalls möglich, die Wasser-in-Öl-Emulsionen der
Acrylamid-Polymerisate bezüglich der wäßrigen Phase der Emulsionen
zu charakterisieren. Diese wäßrige Phase ist allgemein
definiert als die Summe des in der Emulsion vorliegenden
Acrylamid-Polymerisats oder -Mischpolymerisats und des in der
Emulsion vorliegenden Wassers. Diese Terminologie läßt sich
auch zur Beschreibung der für die vorliegende Erfindung
brauchbaren Wasser-in-Öl-Emulsionen verwenden. Dann besteht die
wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-Emulsionen
allgemein aus 25-95 Gew.-% der Emulsion. Vorzugsweise macht
die wäßrige Phase zwischen 60-90 Gew.-% und am besten
zwischen 65-85 Gew.-% der Emulsion aus.
Schließlich können die Emulsionen auch anhand der Wasser/Öl-
Verhältnisse charakterisiert werden. Bei dieser Zahl handelt es
sich einfach um die Menge des in der Emulsion vorhandenen
Wassers, geteilt durch die Menge der in der Emulsion vorliegenden
hydrophoben Flüssigkeit. Die erfindungsgemäßen Wasser-
in-Öl-Emulsionen haben allgemein ein Wasser/Öl-Verhältnis von
0,25 bis 18, vorzugsweise von 0,5 bis 14 und am besten von 1,0
bis 2,75.
Der Ausdruck "Acrylamid-Polymerisate", wie er hier verwendet
ist, soll nicht nur Homo-, sondern auch Mischpolymerisate
von Acrylamid mit 5% oder mehr Acrylamideinheiten umfassen.
Bei dem in den erfindungsgemäß eingesetzten Wasser-in-Öl-Emulsionen
enthaltenen Acrylamid-Polymerisat handelt es sich um
Polymerisate und Mischpolymerisate von kationischen oder kationisch
modifizierten Acrylamid-Polymerisaten, wie Mischpolymerisate
von Acrylamid und Dimethylaminoethylmethacrylat und
seine wasserlöslichen quaternären Derivaten, Poly-Dimethyl
aminoethylmethacrylat und dessen wasserlöslichen quaternären
Derivaten sowie Polymerisate und Mischpolymerisate von Diallyl
dimethylammoniumchlorid, wie sie in der US-Patentschrift
32 88 770 und als Wasser-in-Öl-Emulsionen in der US-Patentschrift
39 20 599 beschrieben sind. Andere für die Verwendung
in den erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-Emulsionen geeignete,
kationisch modifizierte Polymerisate sind die nach der Mannich-
Reaktion behandelten Polyacrylamide sowie die entsprechenden
wasserlöslichen quaternären Derivate. Polymerisate dieser Art
sind in der US-Patentschrift 39 79 348 beschrieben.
Die anionischen Acrylamid-Polymerisate sind u. a. mit Acrylsäure,
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und verwandten
Sulfonatmonomeren, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure,
Styrolsulfonaten und dergl. polymerisiertes Acrylamid.
Die zur Herstellung dieser Emulsionen eingesetzten hydrophoben
Flüssigkeiten oder Öle lassen sich aus einer großen Gruppe or
ganischer Flüssigkeiten wählen, die die flüssigen Kohlenwasserstoffe
und substituierten flüssigen Kohlenwasserstoffe enthält.
Eine bevorzugte Gruppe von erfindungsgemäß geeigneten organischen
Flüssigkeiten sind die paraffinischen Kohlenwasser
stofföle. Beispiele hierfür sind ein verzweigtkettiges iso
paraffinisches Lösungsmittel, das von der Fa. Humble Oil and
Refinery Company unter der Bezeichnung "Isopar M" vertrieben
wird und in der US-Patentschrift 36 24 019 beschrieben ist,
sowie ein von der Fa. Exxon Company, V. St. A., unter der Be
zeichnung "Low Odor Paraffinic Solvent" vertriebenes paraffinisches
Lösungsmittel. Typische Daten für dieses Material sind
in der Tabelle I zusammengefaßt.
15,60/15,60°C (600/600F)0,780-0,806 Farbe (Saybolt)min. +30 Aussehenhell und klar Anilinpunkt, °C (°F),
ASTM D-611min. 71 (160) Destillation, °C (°F),
ASTM D-86
Siedebeginnmin. 185 (365) Siedeendemax. 263 (505) Flammpunkt, °C (°F), TCC140 min. Schwefel, ppm,
Microcoulometer15 max.
15,60/15,60°C (600/600F)0,780-0,806 Farbe (Saybolt)min. +30 Aussehenhell und klar Anilinpunkt, °C (°F),
ASTM D-611min. 71 (160) Destillation, °C (°F),
ASTM D-86
Siedebeginnmin. 185 (365) Siedeendemax. 263 (505) Flammpunkt, °C (°F), TCC140 min. Schwefel, ppm,
Microcoulometer15 max.
Während zur Herstellung der erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-
Emulsionen paraffinische Öle bevorzugt sind, lassen sich auch
andere organische Flüssigkeiten einsetzen, wie bspw. Mineralöle,
Kerosene, Naphthas, und in bestimmten Fällen auch Petroleum.
Lösungsmittel wie Benzol, Xylol, Toluol und andere nicht
mit Wasser vermischbare Kohlenwasserstoffe mit entweder einem
niedrigen Flammpunkt oder toxischen Eigenschaften sind zwar
verwendbar, sollten aber wegen der durch sie aufgeworfenen
Handhabungsprobleme im allgemeinen gemieden werden.
Es lassen sich beliebige herkömmliche Wasser-in-Öl-Emulgatoren
einsetzen, wie bspw. Sorbitanmonostearat, Sorbitanmonooleat und
die Stoffe mit niedrigem HLB-Wert, die allesamt in der Literatur
dokumentiert und im "Atlas HLB Surfactants Selector" zusam
mengefaßt sind. Obgleich die erwähnten Emulgatoren zur Herstellung
von Wasser-in-Öl-Emulsionen gut eingesetzt werden, lassen
sich auch andere Emulgatoren verwenden, sofern sie in der Lage
sind, diese Emulsionen zu erzeugen. Es lassen sich jedoch auch
andere Wasser-in-Öl-Emulgatoren als die angegebenen verwenden.
Die US-Patentschrift 39 97 492 zeigt die Verwendung von
Emulgatoren mit allgemein höheren HLB-Werten zur Herstellung
stabiler Emulsionen, die in der Art den oben diskutierten
ähnlich sind. Unter Anwendung der in dieser Veröffentlichung
angegebenen Gleichungen lassen sich Emulgatoren mit HLB-Werten
zwischen 4 und 9 zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwenden.
Zusätzlich zu der oben angegebenen Veröffentlichung offenbart
die US-Patentschrift 40 24 097 spezielle Emulgatoren für die
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Wasser-in-
Öl-Emulsionen. Die Emulsionen werden nach dieser Veröffentlichung
allgemein unter Verwendung eines Wasser-in-Öl-Emulgators
hergestellt, bei dem es sich um ein teilverestertes nieder-
N,N-dialkanol-substituiertes Fettsäureamid handelt. Zusätzlich
lassen sich andere grenzflächenaktive Mittel kombinieren, um
Emulsionen mit kleiner Teilchengröße und ausgezeichneten
Lagerungseigenschaften herzustellen.
Das allgemeine Verfahren zur Herstellung von Emulsionen der
oben beschriebenen Art ist in der US-Patentschrift 32 84 393
(Vanderhoff) ausgeführt. Nach einem typischen Verfahrensgang
zur Herstellung derartiger Acrylamidpolymerisat-Emulsionen
stellt man eine wäßrige Lösung eines Acrylamid-Monomeren her
und gibt diese zu einem der oben beschriebenen Kohlenwasser
stofföle zu. Unter Zugabe eines geeigneten Wasser-in-Öl-Emulgators
und Rühren wird die Emulsion dann freiradikalischen
Polymerisationsbedingungen ausgesetzt, wobei man eine Wasser-
in-Öl-Emulsion des Acrylamid-Polymerisats erhält. Es ist darauf
hinzuweisen, daß die Bestandteile aufgrund der oben angegebenen
Gewichtsprozente und ihrer gegenseitigen Kompatibilität ausgewählt
werden. Was die Wahl des freiradikalischen Katalysators
anbetrifft, ist dieser entweder öl- oder wasserlöslich und kann
zur Gruppe der organischen Peroxide, Stoffe des Vazo-Typs,
Initiatorsysteme des Redox-Typs usw. gehören. Auch UV-Licht,
Mikrowellen usw. bewirken die Polymerisation von Wasser-in-Öl-
Emulsionen dieser Art.
Bei der Herstellung von derartigen Emulsionen, wie sie weiterhin
ausführlich in den US-Patentschriften 36 24 019, Re
28.474, 37 34 873, Re 28.576 und 38 26 771 beschrieben sind,
kann zur Steuerung der Polymerisation Luft eingesetzt werden;
diese Technik ist in der US-Patentschrift 37 67 629 erläutert.
Zusätzlich zu den oben erwähnten Druckschriften beschreibt die
US-Patentschrift 39 96 180 die Herstellung von Wasser-in-Öl-
Emulsionen der erfindungsgemäß verwendeten Art, indem man
zunächst eine kleine Tröpfchen zwischen dem Öl, Wasser, Monomeren
und Wasser-in-Öl-Emulgator enthaltene Emulsion unter
Verwendung einer Hochschermischtechnik herstellt und die
Emulsion dann freiradikalischen Polymerisationsbedingungen
aussetzt. Weiterhin von Interesse ist die US-Patentschrift 40
24 097, die Wasser-in-Öl-Emulsionen wie die oben beschriebenen
unter Verwendung von bestimmten grenzflächenaktiven Systemen
für den Wasser-in-Öl-Emulgator beschreibt, wobei die Emulsionen
die Herstellung von Latices mit geringer Polymerisat-Teilchengröße
und verbesserter Lagerungsstabilität erlaubt.
Eine weitere Druckschrift, die US-Patentschrift 39 15 920,
offenbart stabilisierte Wasser-in-Öl-Emulsionen der oben be
schriebenen Art unter Verwendung verschiedener öllöslicher
Polymerisate wie Polyisobutylen. Der Einsatz derartiger Techniken
ergibt stabilisierte Emulsionen mit überlegenen Eigenschaften.
Von weiterem Interesse ist die US-Patentschrift 39 97 492, die
die Herstellung von Wasser-in-Öl-Emulsionen der oben angegebenen
Art beschreibt.
Nach abgeschlossener Polymerisation und noch im Reaktionsgefäß
befindlicher Emulsion wird manchmal als letzter Schritt die
fertige Emulsion einem sogenannten Nachwärmschritt mit Temperaturen
zwischen 45 und 800°C unterworfen, bis sich - allgemein
nach 1 bis 24 Std. - ein zufriedenstellender Acrylamid-Monomer-
Gehalt ergibt. Bei diesem Schritt scheint ein Teil des im
System vorliegenden Acrylamid-Monomeren zu polymerisieren. Er
reduziert den restlichen Acrylamid-Monomerengehalt des Systems
nicht wesentlich. Weiterhin ist es am Ende der Reaktion zuweilen
sinnvoll, die Reaktion mit Inertgas zu behandeln, was ebenfalls
die nachteilige Oxidation bestimmter im System verbleibender
Anteile verlangsamt. An diesem Punkt ist es manchmal
günstig, den pH-Wert einzustellen und ein wasserlösliches
grenzflächenaktives Invertierungsmittel zuzugeben. Wie unten
gezeigt werden wird, ist es bei der Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens weiterhin möglich, ein chemisches
Reduktionsmittel zuzugeben.
Es ist möglich, nach abgeschlossener Polymerisation die Emulsionen
durch Entfernen von Wasser zu konzentrieren. Ein solches
Vorgehen ist in der EP-Patentveröffentlichung 00 08 213 offenbart.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Wasser-in-Öl-Emulsionen fein
verteilter Acrylamid-Polymerisate enthalten das Polymerisat in
verhältnismäßig großen Mengen. Die in der Emulsion dispergierten
Polymeren sind völlig stabil, wenn die Teilchengröße des
Polymerisats im Bereich von 0,1 µm bis etwa 5 µm liegt. Bevorzugt
liegt die Teilchengröße allgemein im Bereich von 0,2 µm
bis etwa 3 µm, am besten im Bereich von 0,2 µm bis 2,0 µm.
Die mit der obigen Zusammensetzung hergestellten Emulsionen
haben im allgemeinen eine Viskosität im Bereich von 50 bis 200
cP (Brookfield-Viscosimeter). Wie sich ergeben wird, kann die
Viskosität dieser Emulsionen erheblich beeinflußt werden durch
größere oder kleinere Polymerisat-, Öl- oder Wasseranteile oder
die Wahl eines geeigneten Wasser-in-Öl-Emulgators.
Ein weiterer Faktor, der zur Viskosität derartiger Emulsionen
beiträgt, ist die Teilchengröße des in der diskontinuierlichen
wäßrigen Phase dispergierten Polymerisats. Je kleiner die erreichte
Teilchengröße, desto dünnflüssiger im allgemeinen die
Emulsion. Auf jeden Fall ist für den Fachmann unmittelbar einzusehen,
wie die Viskosität derartiger Stoffe sich ändern läßt.
Es ist wesentlich, daß die Emulsion fließ-, d. h. pumpfähig ist.
Am Ende des oben beschriebenen Polymerisationsvorgangs können
die Emulsionen einen Anteil des als Ausgangsmaterial eingesetzten
Acrylamid-Monomeren im Bereich von 50 bis 4000 ppm enthalten;
im allgemeinen liegt der Anteil des Acrylamid-Monomeren
noch im Bereich von 500 bis 1000 ppm.
Zum Herabsetzen des Acrylamid-Anteils in diesen Emulsionen sind
mehrere Verfahren vorgeschlagen worden. Ein solches Verfahren
betrifft die Hydrierung unter Herstellung von Propionamid, wie
sie Gegenstand der US-Patentschrift 43 75 529 ist. Es sind
verschiedene Chemikalien vorgeschlagen worden, die chemische
Oxidiermittel verwenden; sie waren aber infolge schlechten
Wirkungsgrads oder zu hoher Kosten nicht sehr erfolgreich.
Seit kurzem sind aus der Literatur einige Patente sowie Ver
öffentlichungen bekannt, die auf die Möglichkeit hinweisen,
Acrylamid-Polymerisatlösungen mit dem Enzym Amidase zu behandeln,
das mit dem Acrylamid-Monomeren selektiv reagiert und
dabei Acrylamid zu Acrylsäure und anderen weniger toxischen
Nebenprodukten umsetzt, nicht aber mit dem Acrylamid-Polymerisat
reagiert.
Während gezeigt worden ist, daß Amidase in einer halb- oder
vollständig gereinigten Form die in Acrylamid-Polymerisatlösungen
vorliegenden Acrylamid-Monomeren wirkungsvoll umsetzt,
geht aus der Literatur nicht hervor, diese Enzyme oder ihre
Vorläuferbakterien zur Behandlung der Wasser-in-Öl-Emulsionen
von Acrylamid-Polymerisaten der oben beschriebenen Art einzusetzen.
In früheren Versuchen der Erfinder unter Verwendung wäßriger
Lösungen oder Suspensionen von Amidase, amidasehaltigen Bakterien
oder Rohamidase hatte sich herausgestellt, daß, sofern
diese Lösungen oder Suspensionen den acrylamidhaltigen Wasser-
in-Öl-Emulsionen nicht sehr sorgfältig zugegeben wurden, eine
Inversion stattfand, was sich am Eindicken durch die konzentrierte
Emulsion und zu einem gewerblich nicht verwertbaren,
weil teilinvertierten Emulsionssystem führte.
Nach der Erfahrung der Erfinder ließ sich auch bei der Behandlung
von kationischen oder organischen Acrylamid-Emulsionen
mit diesen Enzymen keine wesentliche Umsetzung des Acrylamids
erreichen. Aus obigem ergibt sich also, daß es keine einfache
Angelegenheit ist, Acrylamid-Wasser-in-Öl-Emulsionen mit
Amidase zu behandeln und dabei eine zufriedenstellende
Verringerung des Acrylamidanteils zu erreichen.
Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur Verringerung
des Acrylamidanteils in Wasser-in-Öl-Emulsionen von
Acrylamid-Polymerisaten unter Verwendung von Amidase, bei dem
man die Amidase der Wasser-in-Öl-Emulsion des Acrylamid-Polymerisats
nach Abschluß von dessen Polymerisation zugibt und
dann die so behandelte Wasser-in-Öl-Emulsion einem oder mehreren
der folgenden Behandlungsschritte unterzieht:
- (a) pH-Wert-Einstellung
- (b) Erwärmen
- (c) Inertgasspülen und
- (d) Zugabe eines chemischen Reduktionsmittels.
Die erfindungsgemäße Amidase ist für das Acrylamid-Monomere
spezifisch und scheint das Acrylamid-Polymerisat nicht zu be
einträchtigen.
Die Amidase läßt sich aus einem breiten Spektrum von Bakterienspezies
ableiten. Während ein Auflisten aller von ihnen nicht
möglich ist, sollen folgende als beispielhaft gelten:
- (1) Brevibacterium ammoniagenes;
(2) Mischkulturen von Brevibacterium und Bacillus;
(3) Einzelkulturen von Bacillus und Pseudomonas;
(4) Spezielle Brevibacterium-Spezies wie Brevibacterium acetylium, Brevibacterium helvolum, Brevibacterium leucinophagum, Brevibacterium linens und Brevibacterium vitarumen;
(5) Rhodococcus-Spezies;
(6) bestimmte Spezies von Arthrobaceter;
(7) Pseudomonas chloraphis.
Unter Anwendung bekannter Verfahren zur Herstellung von Enzymen
aus Bakterienzellmaterial ist es möglich, aus den oben angegebenen
Spezies eine Rohamidase herzustellen und diese dann zu
im wesentlichen reiner Amidase zu reinigen.
Ein solches Verfahren zur Herstellung von Enzymen aus Bacterium-
und Zellmaterial ist in der JA-Patentschrift 5 30 86 078
offenbart. Dort wurden Intrazellulärenenzyme von Brevibacterium
ammoniagenes wie folgt hergestellt:
Der Zuchtstamm von Brevibacterium ammoniagenes wurde bei 25 bis
350°C und einem pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 8,5 in einem
flüssigen, eine Kohlenstoff- und eine Stickstoffquelle, anorganische
Salze und andere Nährstoffe enthaltenden Kulturmedium
gezüchtet. Nach dem Züchten wurde der Bakterienbestand abfiltriert
und nach üblichen Verfahren aufgearbeitet. Das Rohenzym
wurde durch Trocknen des Bakterienbestands nach dem Acetonpulver-
Verfahren oder durch Gefriertrocknung und durch Aufbrechen
der Bakterienzellen durch Zerreiben in einer Pufferlösung oder
Behandlung mit Ultraschallwellen gewonnen.
In der vorliegenden Beschreibung sowie den Ansprüchen ist der
Ausdruck "Amidase" verwendet, der reine sowie halbreine Amidase
sowie diese enthaltende Bakterienzellen bezeichnen soll,
die allesamt zur Durchführung der Erfindung geeignet sind.
Im allgemeinen wird die Amidase zur einer Lösung oder Suspension
angesetzt, obgleich auch ein Pulver verwendet werden kann.
Aus Bakterienzellmaterial hergestellte Amidase wird anhand
ihrer Aktivität gekennzeichnet, die infolge anderer in den
Bakterien zu findender Substanzen unterschiedlich sein kann.
Unter Verwendung der angegebenen Verfahrensweisen läßt sich
jedoch eine Aktivität zwischen 1 und 100 Mikromol pro Minute
und Milliliter bei 300°C erreichen. Aktivitätswerte außerhalb
dieses Bereichs sind jedoch ebenfalls geeignet und sind nach
anderen Verfahren erreichbar. Für die Zwecke dieser Patent
anmeldung bezeichnet der Ausdruck "Aktivität" die katalytische
Aktivität der Amidase; sie wird nach Standardverfahren
ermittelt.
Die Dosierung der Amidase wird in Enzymeinheiten angegeben, bei
denen es sich jeweils um diejenige Enzymmenge handelt, die die
Bildung von einem Micromol Ammoniak pro Minute aus einer 25
millimolaren Acrylamid-Lösung bei pH 6,0 und 30°C katalysiert.
Die zur Behandlung der Emulsionen eingesetzte Amidasemenge
hängt von der in diesen vorliegenden Menge des Acrylamid-
Monomeren und von der Aktivität der Amidase ab. Bei einer an
genommenen Amidaseaktivität von 50-100 Einheiten/Milliliter
(30°C) ergibt eine Zugabe von 100 Milliliter oder weniger Amidase
pro Kilogramm Polymerisat ausreichende Ergebnisse bei der
Verringerung des Acrylamid-Monomerenanteils.
Obgleich mehr als 1000 Einheiten Amidase pro Kilogramm für
dieses System eingesetzt werden können, ist dies nicht erforderlich,
da die Amidase katalytisch wirkt. Trotzdem ist infolge
von Desaktivierungseffekten mit einer unteren Dosierungsgrenze
zu rechnen. Eine Menge von mindestens 300 Einheiten/kg sollte
die gewünschte Wirkung zeigen. Im allgemeinen wirkt die Amidase
bei beliebiger Konzentration des Acrylamid-Monomeren. Um aber
einige quantitative Richtwerte zu liefern, seien hier 50 bis
1000 Einheiten Amidase pro 1000 g Emulsion angegeben. Allgemein
enthält die Emulsion regelmäßig 1000 ppm oder weniger Acrylamid-
Monomeres. Diese Menge Amidase wird bei größeren Acryl
amidmengen für wirksam gehalten; die Erfinder wissen, daß sie
bei niedrigeren Konzentrationen des Acrylamid-Monomeren wirksam
ist.
Nach oder während der Zugabe der Amidase wird erfindungsgemäß
die so behandelte Emulsion einem oder mehreren Behandlungs
schritten unterzogen, bei denen es sich um eine pH-Wert-Einstellung,
Wärmebehandlung, Inertgasspülung und die Zugabe chemischer
Reduktionsmittel handeln kann, wie unten beschrieben.
Im allgemeinen hat ein Acrylamid-Polymerisat-Latex einen pH-
Wert im Bereich von 3,5 bis 8,5. Normalerweise sollte der pH-
Wert der meisten Acrylamid-Polymerisat-Latices so eingestellt
werden, daß er bei der Amidasezugabe im Bereich von 5,0 bis 8,5
liegt. Um die Wirkung der Amidase zu optimieren, kann man ihn
auf den Bereich von 6,0 bis 7,0 einstellen. Im Fall kationischer
Emulsionen stellt man den pH-Wert vorzugsweise auf den
Bereich von 4,5 bis 6,0 ein.
Es besteht Anlaß zu dem Hinweis, daß, obgleich in bestimmten
Fällen eine pH-Einstellung erforderlich ist, sie mit Vorsicht
erfolgen sollte, da die Möglichkeit von Problemen wie dem
Brechen der Emulsion besteht.
Die Umsetzung des Acrylamid-Monomeren mit Amidase kann bei
Raumtemperatur, d. h. 25°C erfolgen. Eine schnellere und wir
kungsvollere Umsetzung des Acrylamid-Monomeren findet zuweilen
jedoch bei höheren Temperaturen statt. Im allgemeinen werden
die mit Amidase behandelten Emulsionen auf einer Temperatur im
Bereich zwischen 25 und 60°C, vorzugsweise 40 bis 55°C gehalten.
Höhere Temperaturen als 60°C sind vertretbar, sofern sie
die Amidase nicht zu stark desaktivieren.
Verbesserte Ergebnisse lassen sich zuweilen erzielen, wenn man
die mit Amidase behandelte Emulsion mit Stickstoff oder einem
anderen Gas, das das System vor Oxidation schützt, in einer
Menge von 0,05-283 Liter (0,03-10 cu.ft.) pro Minute und
3,785 Liter (1 gallon) behandelter Latex für die Dauer der
Amidasebehandlung durchspült. Ein solches Verfahren ist in der
US-Patentschrift 37 67 629 beschrieben.
Günstige Ergebnisse kann man durch Behandeln der die Amidase
enthaltenden Emulsion mit chemischen Reduktionsmitteln erreichen.
Beispielhaft hierfür sind:
Glutathion,
Dithioerythritol,
Dithiothreitol.
Dithioerythritol,
Dithiothreitol.
Die Zugabe dieser Reduktionsmittel erfolgt in Mengen von 0,5
bis 2 ppm und vorzugsweise 0,5 bis 1 ppm relativ zum Gewicht
der Emulsion.
Wird die Amidase der Emulsion als verdünnte Lösung oder Suspension
der oben beschriebenen Art zugegeben, muß dies unter
gründlichem Rühren erfolgen, damit die Wahrscheinlichkeit des
örtlichen Auftretens von Inversionsbedingungen so gering wie
möglich bleibt.
In einer schwebenden Anmeldung der Erfinder ist gezeigt, daß
man vorzugsweise Amidase zugibt, die zuvor in Form einer
Wasser-in-Öl-Emulsion zubereitet wurde, die mit der acryl
amidhaltigen Wasser-in-Öl-Emulsion verträglich ist. Auf diese
Weise läßt sich die Teilinversion vermeiden.
Abhängig von der entsprechend der obigen Beschreibung durchgeführten
Behandlung, der Potenz der Amidase, ihrer Konzentration
und der Art der Emulsion kann man den monomeren Acryl
amidanteil der oben beschriebenen Emulsion über einen Zeitraum
zwischen 0,5 und 24 Std. auf weniger als 10 ppm verringern. In
einigen Systemen können längere Zeiträume erforderlich sein.
Es hat sich herausgestellt, daß für fast alle Systeme - mit
Ausnahme kationischer Polymerisate - sich eine signifikante
Verringerung des Acrylamid-Anteils erreichen läßt. Für Systeme
mit kationischem Polymerisat ist eine signifikante Verringerung
ebenfalls möglich durch gleichzeitiges Einstellen des pH-Wertes,
Wärmebehandlung und/oder Inertgasbehandlung und/oder
Zusatz chemischer Reduktionsmittel.
Wie erwähnt, ist die Erfindung dadurch besonders wertvoll, daß
durch Einstellen des pH-Werts im Bereich von 4,5 bis 7,0 man
das Acrylamid-Monomere entfernen kann, das Anteile eines
kationischen Monomeren des oben beschriebenen Typs enthält. Zur
Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele.
Im Rahmen des Einsatzes der entsprechend der obigen Diskussion
der JA-PS 5 30 86 078 aus Brevibacterium hergestellten Amidase
gibt man nach einem typischen Verfahren zur Acrylamid-Behandlung
eines Latex genügend Amidase zu, deren Aktivität ausreicht, um
den anfänglichen Acrylamidanteil innerhalb der gewünschten Zeit
auf weniger als 10 ppm zu senken. Obgleich für die Zwecke dieses
Beispiels die Rührgeschwindigkeit so gewählt werden sollte,
daß sich ein inniger Kontakt der Amidase mit den Acrylamid-
Monomeren ergibt, wird die Amidase tropfenweise zu 100 g eines
durchgerührten Latex gegeben. Das Rühren erfolgt etwa mit 100
U/min und kann in diesem Beispiel in einem üblichen Rundkolben
oder einem anderen Gefäß erfolgen. Teilmengen des Latex sollten
in zeitlich bestimmten Intervallen genommen und die Emulsion
in Wasser zu 1- bis 2%igen Lösungen invertiert werden, die man
dann sofort für den Zeitpunkt der Entnahme auf ihren Acrylamid-
Monomerenanteil analysiert.
Nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 werden 100 g eines
Polyacrylamid-Latex mit einem RSV-Wert von 6-8 und 35 Gew.-%
Polymerisat ohne pH-Einstellung zubereitet und dem Latex dann
1,8 g Amidase einer Aktivität von 25 Einheiten/ml (30°C) unter
Rühren mit einer Geschwindigkeit zugegeben, so daß sich ein
inniger Kontakt der Amidase mit dem Acrylamid-Monomer ergibt.
Die Temperatur des gesamten Systems wird auf 35°C gehalten. Das
System enthält anfänglich 1000 ppm Acrylamid-Monomer; nach Ablauf
einer Stunde enthält das System etwa 185 ppm, nach 5 Std.
35 ppm und nach 20 Std. nur noch 8 ppm Acrylamid-Monomer. Nach
etwa 25 Std. liegt der Acrylamid-Monomeranteil unter 5 ppm.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Poly
acrylamid-Latex mit einem RSV-Wert von 12-24 und 32 Gew.-%
Polymerisat ohne pH-Einstellung zubereitet und dem Latex dann
1,8 g Amidase unter Rühren mit etwa 100 U/min zugesetzt. Die
Temperatur des Systems beträgt anfänglich 45°C und wird danach
auf diesem Wert gehalten. Das System enthält anfänglich 1000
ppm Acrylamid-Monomer. Nach einer Stunde enthält das System 75
ppm, nach 5 Std. 35 ppm, nach 20 Std. 8 ppm und nach etwa 25
Std. weniger als 5 ppm Acrylamid-Monomer.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g Polyacrylamid
mit einem RSV-Wert von 18-24 und 32 Gew.-% Polymerisat ohne
pH-Einstellung zubereitet und in dieses 1,0 g Amidase eingerührt.
Die Systemtemperatur wird auf 55°C gehalten. Anfänglich
liegen 1000 ppm Acrylamid-Polymerisat vor; dieser Anteil ist
nach 10 Std. auf weniger als 10 ppm gesunken.
Das Verfahren des Beispiels 4 wird durch eine Spülbehandlung
mit Stickstoffgas ergänzt, und zwar beginnend unmittelbar vor
der Amidasezugabe für die Dauer von 5 Std. Nach 10 Std. ist der
anfängliche Acrylamid-Anteil von 1000 ppm auf weniger als 5 ppm
gesunken.
Das Verfahren des Beispiels 4 wird durch Zugabe von 5 ppm
Glutathion ergänzt, das der Amidase zugesetzt wird. Nach 8 Std.
ist der anfängliche Acrylamid-Monomeranteil von 1000 ppm auf
weniger als 5 ppm gesunken. Nach dem Verfahren des Beispiels 1
werden 100 g eines Acrylsäure/Acrylamid-Mischpolymerisat-Latex
mit einem RSV-Wert von 14 und 40 Gew.-% Polymerisatanteil mit
einem auf 8,35-6,5 eingestellten pH-Wert hergestellt. Das
Mischpolymerisat enthält 30 Mol-% Acrylsäure und 70 Mol-%
Acrylamid. Dem Latex wird 1,0 g Amidase mit einer Aktivität von
6 Einheiten/ml (30°C) unter Rühren zugegeben. Die Temperatur
des Systems ist anfänglich 60°C und wird über 2 Std. aufrechterhalten,
danach läßt man das System auf 25°C abkühlen. Der
anfängliche Anteil von 800 ppm Acrylamid-Monomer im System ist
nach 24 Std. auf 10 ppm gesunken.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Latex aus
30% Diallyldimethylammoniumchlorid und 70 Mol-% Acrylamid mit
einem RSV-Wert von 24, 25 Gew.-% Polymerisatanteil und einem
auf 5,5 eingestellten pH-Wert hergestellt und 1,5 g Amidase
einer Aktivität von 5 Mikromol/min/ml (30°C) unter Rühren
zugegeben. Die Temperatur des Systems wird auf 50°C gehalten.
Der anfängliche Acrylamid-Anteil von 700 ppm ist nach 18 Std.
auf 200 ppm und nach 48 Std. auf 80 ppm gesunken.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Misch
polymerisat-Latex aus 45 Gew.-% Dimethylaminoethylmethacrylat
methylchlorid-Quat und 55 Gew.-% Acrylamid mit einem RSV-Wert
von 14, 40 Gew.-% Polymerisatanteil und einem auf 5,5 eingestellten
pH-Wert hergestellt und diesem Latex 1,0 g Amidase
einer Aktivität von 5 Mikromol/min/ml (30°C) unter Rühren zugegeben.
Die Temperatur des Systems wird ständig auf 45°C gehalten.
Nach 24 Std. ist der anfängliche Acrylamid-Monomeranteil
von 900 ppm auf 200 ppm, nach 48 Std. auf 150 ppm gesunken.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Misch
polymerisat-Latex aus 45 Gew.-% Dimethalaminoethylmetacrylat
methylchlorid-Quat und 55 Gew.-% Acrylamid mit einem RSV-Wert
von 14, 40 Gew.-% Polymerisatanteil und einem auf 3,8 eingestellten
pH-Wert hergestellt und dem Latex 1,0 g Amidase mit
einer Aktivität von 5 Mikromol/min/ml (30°C) unter Rühren zugegeben.
Die Temperatur des Systems wird stetig auf 45°C gehalten.
Nach 24 Std. ist der anfängliche Acrylamid-Monomer-
Anteil von 900 ppm auf 400 ppm, nach 49 Std. auf 380 ppm gesunken.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden 100 g eines Misch
polymerisats aus 10 Mol-% Diallyldimethylammoniumchlorid, 40
Mol-% Acrylsäure und 50 Mol-% Acrylamid (35% Aktivität) hergestellt
und dem Latex 1,8 g Amidase unter Rühren mit etwa 100
U/min zugegeben. Die Temperatur des Systems von anfänglich 35°C
wird auf diesem Wert gehalten. Das System enthält anfänglich
100 ppm Acrylamid-Monomer. Nach 1 Std. enthält es 85 ppm, nach
5 Std. 35 ppm, nach 20 Std. 8 ppm und nach etwa 25 Std. weniger
als 5 ppm Acrylamid-Monomer.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Misch
polymerisat-Latex aus 60 Mol-% Acrylsäure und 40 Mol-% Acrylamid
mit einem RSV-Wert von 20, 28 Gew.-% Polymerisatanteil und
einem auf 6,5 eingestellten pH-Wert hergestellt und dem Latex
2,0 g Amidase unter Rühren zugegeben. Die Temperatur des Systems
wird auf 45°C gehalten. Das System enthält anfänglich 1000
ppm Acrylamid-Monomer; nach 10 Std. ist der Acrylamid-Anteil
niedriger als 10 ppm.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 werden 100 g eines Misch
polymerisatlatex aus 60 Mol-% Acrylsäure und 40 Mol-% Acrylamid
mit einem RSV-Wert von 40, 28 Gew.-% Polymerisatanteil und
einem auf 8,5 eingestellten pH-Wert hergestellt und dem Latex
2,0 g Amidase unter Rühren zugegeben. Die Temperatur des Systems
wird bei 45°C gehalten. Das System enthält anfänglich 1000
ppm Acrylamid-Monomer; nach 24 Std. ist dessen Anteil niedriger
als 400 ppm.
Claims (3)
1. Verbessertes Verfahren zum Verringern des in Wasser-in-Öl-
Emulsionen von Acrylamid-Polymerisaten vorhandenen Acrylamidanteils
mit Amidase, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Amidase der Wasser-in-Öl-Emulsion des
Acrylamid-Polymerisats nach Abschluß der Polymerisation zugibt
und dann die so behandelte Wasser-in-Öl-Emulsion einem oder
mehreren der folgenden Schritte unterwirft:
- (a) pH-Wert-Einstellung
- (b) Erwärmen
- (c) Inertgasbehandlung
- (d) Zugabe eines chemischen Reduktionsmittels.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Acrylamid-Polymerisat ein
kationisches Acrylamid-Polymerisat ist und man den pH-Wert auf
den Bereich von 4,8 bis 8,0 einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Acrylamid-Polymerisat ein
anionisches Acrylamid-Polymerisat ist und man den pH-Wert auf
den Bereich von 6,5 bis 8,5 einstellt.
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