DE3802002A1 - Zuender- und sprengstoffloses geschoss fuer rohrwaffen - Google Patents
Zuender- und sprengstoffloses geschoss fuer rohrwaffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Geschoß nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Gattungsgleiche Geschosse sind für die Bekämpfung so
wohl von Luft- wie auch Bodenzielen bestimmt. Hierbei sind,
obgleich mit unterschiedlicher Gewichtung, Splitter- und
Wuchtwirkung erwünscht, zumal auch gewisse Luftziele, bei
spielsweise Kampfhubschrauber und andere zum Eingreifen in
Bodenkämpfe bestimmte Kampfflugzeuge, insbesondere bei
mehrlagigem Aufbau, Panzerungen zum Schutze empfindlicher
und überlebensnotwendiger Einrichtungen aufweisen. Die gro
ße Manövrierfähigkeit von Kampfhubschraubernund die hohen
Fluggeschwindigkeiten von anderen bemannten und unbemannten
Luftzielen erfordern zu ihrer Bekämpfung mit Rohrwaffen mög
lichst gestreckte Geschoßflugbahnen. Diese lassen sich nur
durch hohe Anfangsgeschwindigkeit bei geringstmöglichem Ge
schwindigkeitsabfall verwirklichen. Letzterer resultiert vor
zugsweise aus unterkalibriger Gestaltung mit einem geringen
Luftwiderstandsbeiwert des Geschosses und möglichst hoher
mittlerer Dichte des Geschosses.
Beim Bekämpfen von Luftzielen soll die Splitterwirkung
bereits beim Auftreffen des Geschosses auch auf dünne Ziel
häute oder -platten einsetzen. Hierdurch soll selbst beim
Treffen eines Tragflügels oder eines anderen Zielbereichs
nur geringer räumlicher Ausdehnung in Richtung der Geschoß
flugbahn eine erhebliche Beschädigung des Ziels mit dessen
möglicher Manövrier- und Kampfunfähigkeit erreicht werden.
Taucht eines der vorerwähnten Ziele überraschend und
dabei häufig mit hoher Annäherungsgeschwindigkeit auf, er
weist sich erfahrungsgemäß zu seiner Bekämpfung die Maschi
nenkanone wegen ihrer Beweglichkeit und ihrer hohen Kadenz
als besonders geeignet. Hieraus stellt sich die Einordnung
des Geschosses in einen entsprechenden Kaliberbereich als
weitere wesentliche Forderung.
Möglichst viele der genannten Forderungen zu erfüllen,
setzt die Vereinigung zahlreicher und gelegentlich nur sehr
schwer für miteinander vereinbar gehaltener Eigenschaften
in einem einzigen Geschoß voraus. Dem Erreichen dieses Zie
les gelten bereits seit vielen Jahren zähe Bemühungen unter
schiedlicher Art.
So ist ein gattungsgleiches zur Drallstabilisierung ge
staltetes und unterkalibriges Geschoß bekannt, welches aus
drei rotationssymmetrischen Sinterkörpern hohen Wolframge
halts und unterschiedlicher Festigkeit (Zerlegbarkeit) be
steht. Die Sinterkörper sind entlang der Geschoßlängsachse
hintereinander zu einem Stapel miteinander verbunden. Dabei
weist der spitzenseitige Sinterkörper die vergleichsweise
geringste Festigkeit auf, damit der mit Splitterwirkung ein
hergehende Zerlegungsbeginn bereits an einer ersten dünnen
Zielhaut oder -platte eintrete.
Dieses bekannte Geschoß erfordert allein im Hinblick
auf die pulvermetallurgischen Verfahrensschritte unter un
terschiedlichen Sinterbedingungen einen hohen Fertigungsauf
wand, wobei zudem seine Wirkung im Ziel sehr wesentlich von
den Auftreffbedingungen abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gleiches Geschoß zu schaffen, welches bei vergleichsweise
einfacher und kostengünstiger Massenfertigung eine gute Ziel
wirkung zuverlässig und unabhängig von den Auftreffbedingun
gen gewährleistet.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Lehre des Patentan
spruchs 1 mit der in dessen kennzeichnendem Teil angegebenen
Erfindung.
Die Lehren aus den weiteren Patentansprüchen sind auf
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gerichtet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand vierer in der
Zeichnung dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele nä
5 her erläutert. Dabei werden weitere Vorteile erkennbar.
Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im längsaxialen
Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel in nur teilwei
ser Darstellung im längsaxialen Schnitt,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel in nur teilwei
ser Darstellung im längsaxialen Schnitt,
Fig. 6 von einem vierten Ausführungsbeispiel einen
spitzenseitigen Bereich in nur teilweiser Dar
stellung im längsaxialen Schnitt,
Fig. 7 eine schematische Darstellung zum Verdeutlichen
des schrägen Auftreffens auf ein Ziel,
Fig. 8 das Geschoß nach Fig. 1 in nur teilweiser und
vergrößerter Darstellung beim schrägen Auftref
fen gemäß Fig. 7 und
Fig. 9 das Geschoß nach Fig. 5 in nur teilweiser und
vereinfachter Darstellung unmittelbar nach dem
senkrechten Auftreffen auf ein Ziel.
Gemäß Fig. 1 weist ein Geschoß 10.1 mit einer Geschoß
längsachse A einen Spitzenkonus 12 mit einer Spitze 14 und
einer Kante 15, einen sich anschließenden Kreiszylinderteil
16 und einen Heckkonus 18 auf. Ein dünnwandiger Geschoßman
tel 20.1 mit einer glatten Außenfläche 22 umschließt mit
seiner Innenfläche 24 eine Füllung 34. Letztere wird vorder
seitig von einem Haufwerk 36 aus Partikeln 37 einer vorgebe
nen Größenverteilung (s.a. Fig. 2) und einem sich rückseitig
anschließenden rotationssymmetrischen Körper 40.1 gebildet.
Vorderseitig wird der Körper 40.1 von einer Kreiskegelfläche
42 und rückseitig von einer die Geschoßlängsachse A queren
den Heckfläche 44 begrenzt. Das Haufwerk 36 ist durch von
außen in Richtung der Geschoßlängsachse A aufgebrachten
Druck verdichtet und umschließt die Kreiskegelfläche 42 des
Körpers 40.1. Zum Abschluß des Heckkonus 18 ist der Geschoß
mantel 20.1 in einem Bereich 19 um einen Übergangsbereich 43
des Körpers 40.1 umgebördelt und an die Heckfläche 44 ange
drückt. In einer die Geschoßlängsachse A umgreifenden Zone
13 ist der Geschoßmantel 20.1 innenseitig mit einer Soll
bruchstelle 26 versehen. Sie ist als Kreisringnut ausgebil
det und gibt mit ihrer Breite die längsaxiale Erstreckung
der Zone 13 vor. Die Sollbruchstelle 26 unterteilt den Spit
zenkonus 12 in einen vorderen Teil 12′ und in einen hinteren
bis in den Bereich der Kante 15 erstreckenden Teil 12′′.
Analog ist das Haufwerk 36 zum besseren Verständnis im betref
fenden Bereich vorstellungsmäßig ebenfalls in Teile 36′ und
36′′ unterteilt. Die Partikeln 37 des Haufwerks 36 bestehen
vorzugsweise aus Wolfram. Sie können aber auch teilweise aus
abgereichertem Uran bestehen. Der Körper 40.1 besteht aus ei
ner Sinterlegierung mit einem Wolframanteil im Bereich von
etwa 98 Gewichts-Prozent. Der Werkstoff des Geschoßmantels
20.1 ist tiefziehfähig. Hieraus ergibt sich eine vergleichs
weise einfache und sehr kostengünstige Fertigung mit der Eig
nung zum Herstellen großer Stückzahlen.
Fig. 2 läßt neben der beispielhaft angedeuteten Zusammen
setzung des Haufwerks 36 die Ausbildung der Sollbruchstelle
26 erkennen. Hierauf wird im weiteren Beschreibungsverlauf
noch näher eingegangen.
Gemäß Fig. 3 weist der Geschoßmantel 20.2 eines zweiten
Ausführungsbeispiels außer der bereits beschriebenen Soll
bruchstelle 26 innenseitig von dieser ausgehende und sich ge
gen die Spitze 14 bis in einen vorderen Wurzelbereich 14′
geradlinig erstreckende Sollbruchstellen 28′ auf. Zwischen
ihnen sind sich zum Wurzelbereich 14′ hin verjüngende Strei
fen 30′ des ungeschwächten Geschoßmantels 20.2 erkennbar (s.
a.Fig. 4). Wegen besserer Übersichtlichkeit wird auf die Dar
stellung des Haufwerks 36 verzichtet. In Fig. 3 erstreckt sich
die Zone 13′ von der Sollbruchstelle 26 bis in den vorderen
Wurzelbereich 14′. Der Körper 40.2 wird vorderseitig von ei
ner Trichterfläche 48 mit einer Kreiskante 49 begrenzt. Er
kann ebenfalls aus der bereits erwähnten Sinterlegierung mit
hohem Wolframanteil aber auch aus abgereichertem Uran beste
hen. Das nicht dargestellte Haufwerk 36 der Füllung 34 er
streckt sich bis in einen Trichterraum 48′ und füllt diesen
dicht aus.
Fig. 4 läßt im betreffenden Bereich die Sollbruchstellen
26 und 28′ erkennen. Auch hierauf wird im weiteren Beschrei
bungsverlauf noch näher eingegangen.
Nach Fig. 5 weist der Geschoßmantel 20.3 eines dritten
Ausführungsbeispiels zusätzlich zu den bereits vorstehend
beschriebenen Sollbruchstellen 28′ diese über die Sollbruch
stelle 26 hinaus verlängernde und sich bis in einen hinteren
Wurzelbereich in der Nachbarschaft der Kante 15 erstrecken
de Sollbruchstellen 28′′. Die Zone 13 wird durch die Soll
bruchstelle 26 in die Bereiche 13′ und 13′′ unterteilt. Der
hier dargestellte Körper 40.3 ist vergleichsweise kurz aus
gebildet. Wegen besserer Übersichtlichkeit wird auch hier
auf die zeichnerische Darstellung des Haufwerks 36 verzich
tet. Über die Werkstoffe der Füllung 34 gelten die bereits
gemachten Ausführungen.
Gemäß Fig. 6 weist der Spitzenkonus 12 eines vierten Aus
führungsbeispiels außer der Sollbruchstelle 26 nur sich von
dieser aus in den hinteren Wurzelbereich in der Nachbarschaft
der Kante 15 erstreckende Sollbruchstellen 28′′ auf. Durch
diese Anordnung wird die längsaxiale Erstreckung der Zone
13′′ vorgegeben.
Fig. 7 zeigt die Spur einer Zielaußenfläche 60.1, mit
welcher eine in einem Auftreffpunkt 62.1 endende Geschoßflug
bahn F 1 einen Winkel α 1 < 90° einschließt. Während ein Pfeil
S die Schußrichtung des nicht zeichnerisch dargestellten Ge
schosses anzeigt, ist dessen Drall durch einen Pfeil Sp an
gedeutet, wobei die Geschoßlängsachse in die Geschoßflugbahn
F 1 falle. Ein Pfeil D veranschaulicht eine unter den vorlie
genden Verhältnissen auftretende Querkraftkomponente.
In Fig. 8 sind die aus Fig. 7 bekannten Verhältnisse beim
Auftreffen eines Geschosses 10.1 verdeutlicht. Aus dem Auf
treffwinkel α 1<90° resultiert bereits an einer dünnen Ziel
haut oder -platte die bereits erwähnte Querkraftkomponente
auf das Geschoß 10.1, welche ausreicht, dessen Sollbruchstel
le 26 verzögerungsfrei zu betätigen. Der Teil 12′ des Spit
zenkonus 12 wird abgesprengt und in Richtung eines Pfeils D′
abgelenkt. Dabei wird unter Wirkung der Lineargeschwindigkeit
in Richtung des Pfeils S und des Dralls (Pfeil Sp) der Teil
36′ des Haufwerks 36 freigegeben und bildet eine gegen die
Zielaußenfläche 60.1 gerichtete energiereiche Splitterwolke.
Hierdurch wird die betreffende Zielhaut oder -platte infolge
starker Verformung vorgeschädigt oder bereits aufgerissen.
Der nachfolgende Teil des Geschosses 10.1 ist vorderseitig
offen. Ein im Bereich der betätigten Sollbruchstelle 26 ver
bliebener schmaler kreisringförmiger Rand 26′ umgreift die
Öffnung (s. Fig. 2) und stellt eine Schwachstelle dar. Sie be
günstigt schon allein unter der Wirkung des Dralls, insbe
sondere aber bei der Berührung mit dem Ziel, ein Aufreißen
des Geschoßmantels 20.1 in Richtung auf den Heckkonus 18.
Dabei wird die Hauptmenge des Haufwerks 36 herausgeschleu
dert und bildet einen energiereichen zielwirksamen Teilchen
schauer. Handelt es sich bei der ersten Zielplatte um ein
panzerndes Element, wird sie spätestens jetzt durchschlagen.
Infolge der hohen Lineargeschwindigkeit des Geschosses 10.1,
welcher sich die Drallwirkung überlagert sind die Partikeln
37 des Haufwerks 36 mit ihrer hohen Dichte außerordentlich
energiereich. Die Stoßfront der aus ihnen gebildeten Split
terwolke vergrößert sich bei der Fortbewegung in Richtung
des Pfeils S. Dabei wird die Splitterwolke durch bereits aus
der ersten Zielhaut oder -platte herausgerissene und mitbe
schleunigte Bruchstücke vergrößert (Kaskadeneffekt). Beim
Auftreffen der Partikeln 37 auf zielseitige Strukturen wird
ein Teil der ihnen innewohnenden kinetischen Energie in Wär
me umgesetzt. Bewegt sich das getroffene Ziel in einer At
mosphäre mit genügend Luftsauerstoff - dies ist der Regelfall
bei geringen Flughöhen, beispielsweise zum Eingreifen in Bo
denkämpfe -, ist selbst dann bereits mit Brandwirkung zu
rechnen, wenn noch keine Treibstoffbehälter oder -leitungen
getroffen sind. Hierzu tragen die üblicherweise verwendeten
Zielwerkstoffe, beispielsweise Aluminium- und Magnesiumlegie
rungen bei. Verstärkt wird die Brandwirkung, wenn das Hauf
werk 36 Partikeln aus abgereichertem Uran enthält, da dieses
nicht nur die gewünschte hohe Dichte aufweist, sondern zudem
pyrophor ist. Falls sich im Eindringkorridor der Splitterkas
kade eine zielseitige Panzerung befindet, wird ihre Schutz
wirkung überlebensnotwendiger Einrichtungen durch den als
Wuchtgeschoß nachfolgenden Körper 40.1 zunichte gemacht.
Ist das Geschoß mit einem Körper 40.2 (s.Fig. 3) ausge
stattet, dann erweist sich dessen vorderseitige Kreiskante 49
in zweifacher Beziehung als vorteilhaft: zu einer anfängli
chen Schneidwirkung gesellt sich eine die wenigstens teilwei
se Zerlegung des Körpers 40.2 begünstigende Eigenschaft. Da
bei kann es sich zum gleichzeitigen Erzielen von Wucht-,
Splitter- und Brandwirkung als vorteilhaft erweisen, den Kör
per 40.2, wie bereits erwähnt, aus abgereichertem Uran zu
fertigen. Der den Trichterraum 48′ ausfüllende Teil des Hauf
werks 36 kann dort, beispielsweise durch Verkleben, zunächst
fixiert werden, so daß sich hierdurch neben der durchschla
genden Wuchtwirkung des Körpers 40.2 eine zeitlich versetzte
und verstärkte Splitterwirkung in der Tiefe des Zieles ver
wirklichen läßt.
Nach Fig. 9 treffe das Geschoß 10.3 (s.Fig. 5) in einem
Punkt 62.2 senkrecht auf ein Ziel mit einer Außenfläche 60.2.
Aus der Zielberührung resultieren eine Stauchung des Geschos
ses 10.3 und eine starke Verformung oder gar bereits ein Auf
reißen der betreffenden Zielhaut oder -platte. Unter Betäti
gung der Sollbruchstellen 26 und 28 pilzt der Spitzenkonus 12
stark auf. Zwischen den Streifen 30, welche die Sollbruchstel
le in 30′ und 30′′ unterteilt, entstehen sich rasch vergrö
ßernde Aufreißöffnungen 32, und die aus der Fig. 5 bekannte
Kante 15 wird infolge der Aufpilzung zu einer Kehle 15′.
Dort und auch im vorderen Wurzelbereich 14′ reißen die Strei
fenteile 30′′ und 30′ jeweils ab und im Bereich der Soll
bruchstelle 26 auseinander. Das Haufwerk 36 wird durch die
Aufreißöffnungen 32 herausgeschleudert und unmittelbar ziel
wirksam. Die Wechselwirkungen mit der Zielstruktur sind be
reits in anderem Zusammenhang beschrieben.
Vorteilhafterweise läßt sich die Größenverteilung der
Partikeln 37 des Haufwerks 36 wahlweise vorgeben, beispiels
weise derart, daß mit zunehmendem Abstand von der Spitze 14
der Anteil an vergleichsweise großen Partikeln zunimmt. Zum
Erzielen einer möglichst hohen mittleren Dichte des Hauf
werks 36 muß dieses zum Vermeiden von Hohlräumen ausreichen
den pulver- bis feinkörnigen Anteil aufweisen.
Mit Rücksicht auf die angestrebte Zielwirkung kann sich
die Anwesenheit eines vorgebbaren Anteils an Partikeln mit
zerklüftet-scharfkantiger Oberfläche im Haufwerk 36 als vor
teilhaft erweisen, weil hierdurch eine gegenseitige Verhakung
erreichbar ist.
Das Haufwerk 36 läßt sich, vorzugsweise nach Partien,
nach deren jeweiligem Einbringen in den Geschoßmantel 20
durch in Richtung der Geschoßlängsachse A von außen aufge
brachten Druck verdichten. Aus Fertigungsgründen kann es je
doch auch von Vorteil sein, das Haufwerk 36 partieweise vor
dem Einbringen in den Geschoßmantel 20 zu tablettieren, um
auch hierdurch eine größtmögliche Preßdichte zu erzielen.
Der im Zusammenhang mit der Fig. 9 beschriebene Stauch
effekt tritt auch beim senkrechten Auftreffen eines Geschos
ses 10.1 (Fig. 1 und 2) auf. Wesentlich ist das Betätigen der
Sollbruchstelle 26. In Abwesenheit der geradlinigen Soll
bruchstellen 28 entfällt jedoch die Bildung der Streifen 30.
Außer im Zusammenhang mit dem beschriebenen Körper 40
- dieser ist im Aufbau des Geschosses nach der Erfindung
jedoch nicht zwingend erforderlich - entfallen hier aufwen
dige pulvermetallurgische Verfahrens- und Fertigungsschritte,
wie sie bei dem bekannten gattungsgleichen Geschoß unumgäng
lich sind.
Auch beschränkt sich bei dem erfindungsgemäßen Geschoß
dessen Gestaltung nicht auf eine solche zur Drallstabilisie
rung; angesichts der leichten Bearbeitbarkeit des tiefzieh
fähigen Werkstoffs für den Geschoßmantel 20 ist die Anord
nung eines Leitwerks zur Flügel- oder Widerstandsstabilisierung
bei einem entsprechend angepaßten Länge/Durchmesserverhält
nis des Geschosses vergleichsweise einfach zu bewerkstelli
gen. Dies macht verständlich, daß im vorliegenden Zusammen
hang auf die Darstellung eines Ausführungsbeispiels zur Flü
gelstabilisation verzichtet wird.
Die im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen dar
gestellten und beschriebenen Elemente lassen sich wahlwei
se auch anders als dargestellt miteinander kombinieren.
Hieraus ergibt sich infolge der großen Gestaltungsmöglich
keit eine gute Anpaßbarkeit an unterschiedliche Zielarten,
wobei die Zielwirksamkeit des jeweiligen Geschosses unabhän
gig ist von den jeweiligen Auftreffbedingungen.
Bei dem Geschoß nach der Erfindung kann kann selbstver
ständlich wenigstens die Sollbruchstelle 26 auch außenseitig
angeordnet sein. Dies beeinflußt den Luftwiderstandsbeiwert
des Geschosses nur unwesentlich und führt zu einem modifi
zierten Verhalten des Geschosses beim Auftreffen auf ein
Ziel. Ein näheres Eingehen hierauf wird angesichts der Dar
stellung in der Zeichnung und der zugehörigen Beschreibung
für verzichtbar gehalten.
Claims (6)
1. Zünder- und sprengstoffloses Geschoß für Rohrwaffen, wel
ches bei hoher mittlerer Dichte und unterkalibriger Ge
staltung beim Auftreffen auf ein Ziel Splitter- oder/
und Wuchtwirkung entfaltet, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) ein abschuß- oder/und drallfester Geschoßmantel (20) aus tiefziehfähigem Werkstoff umschließt eine Füllung aus wenigstens einem Werkstoff hoher Dichte,
- b) die Füllung (34) besteht wenigstens teilweise aus ei nem Haufwerk (36) von Partikeln (37) einer vorgebba ren Größenverteilung,
- c) der Geschoßmantel (20) weist im Bereich eines Spitzen konus (12) in einer die Geschoßlängsachse (A) umgrei fenden Zone (13) vorgebbarer längsaxialer Erstreckung wenigstens eine Sollbruchstelle auf und
- d) beim zielseitigen Auftreffen des Geschosses (10) gibt nach der Betätigung der Sollbruchstelle(n) der Ge schoßmantel (20) die Füllung (34) frei.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Haufwerk (36) durch von außen
aufgebrachten Druck verdichtet ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Füllung (34) außer dem
Haufwerk (36) einen Körper (40) umfaßt, welcher bei einer
vorgebbaren längsaxialen Erstreckung den gesamten lichten
Innenquerschnitt des Geschoßmantels (20) einnimmt.
4. Geschoß nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper (40) den rückseitigen
Teil der Füllung (34) bildet.
5. Geschoß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Körper (40) vorderseitig
von einer Kreiskegelfläche (42) begrenzt wird.
6. Geschoß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Körper (40) vorderseitig
von einer Trichterfläche (48) begrenzt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883802002 DE3802002A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Zuender- und sprengstoffloses geschoss fuer rohrwaffen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883802002 DE3802002A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Zuender- und sprengstoffloses geschoss fuer rohrwaffen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3802002C2 DE3802002C2 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=6345893
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883802002 Granted DE3802002A1 (de) | 1988-01-25 | 1988-01-25 | Zuender- und sprengstoffloses geschoss fuer rohrwaffen |
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