DE4007196A1 - Hypergeschwindigkeits-wuchtgeschoss - Google Patents
Hypergeschwindigkeits-wuchtgeschossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hypergeschwindigkeits-Wuchtge
schoß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Endstadium des zweiten Weltkrieges wurde auf deutscher
Seite ein Wuchtgeschoß eingeführt, das nicht, wie üblich,
einen als Penetrator ausgebildeten Kern aufwies, mit der
für den Durchschlag einer Panzerung erforderlichen Festig
keit, sondern einen Wuchtkörper aus Pechblendepulver, wobei
andere Geschoßelemente die Funktion des Penetrators über
nehmen mußten, also etwa der Außenmantel.
Der Zweck dieser Ausbildung war jedoch nicht die Verbesse
rung irgendwelcher ballistischer Eigenschaften des Geschos
ses, sondern vielmehr die Umgehung der damals herrschenden
Materialknappheit; die panzerbrechende Wirkung solcher Ge
schoße war deutlich schlechter als jene seinerzeit herkömm
licher Stahl- oder Wolframkerngeschoße, bei denen der Kern
imstande war, den Aufprall im wesentlichen ohne Aufstau
chung und somit ohne Vergrößerung seines Querschnitts zu
überdauern.
Die Erfindung befaßt sich im Gegensatz zu den obengenann
ten, historischen Geschoßen mit einem Hypergeschwindig
keitsgeschoß, dessen Geschwindigkeit im Hypergeschwindig
keitsbereich liegt (ca. 2500 ms-1 oder mehr).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Geschoß der eingangs ge
nannten Art so weiterzubilden, um damit im Hypergeschwin
digkeitsbereich eine möglichst hohe Energie auf ein Ziel
überträgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
Merkmale des eingangs genannten, bekannten und technisch
eigentlich noch nie vorteilhaften Geschoßes aufgreift und
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 weiter
bildet.
Demgemäß ist der Massekörper so vergrößert, daß er den ge
samten Innenraum des Außenmantels ausfüllt, und dessen
Wandstärke ist so gering, daß das Geschoß im wesentlichen
gerade den Abschuß und den Flug schadlos übersteht. Auf ei
ne Verstärkung des Mantels zu Zwecken der Durchschlagsver
besserung, einen gesonderten Hartmetall-Penetrator o. dgl.
ist völlig verzichtet.
Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich bei Auftreff
geschwindigkeiten im Hypergeschwindigkeitsbereich (mehr als
2500 m/s) die Materialfestigkeit eines Penetrators nicht
mehr bzw. allenfalls nur noch unwesentlich auf den Durch
schlag bzw. die Wirkung des Geschoßes im Ziel auswirken,
sondern das Geschoß ist praktisch nur noch aufgrund seiner
Dichte wirksam und gleicht hier einem auf die Erdoberfläche
auftreffenden Meteoriten. Dies hat seine Ursache darin, daß
der Druck, der beim Auftreffen des Projektils mit derart
hohen Auftreffgeschwindigkeiten hervorgerufen wird, die
Materialfestigkeiten bei weitem übersteigt.
Das erfindungsgemäße Geschoß weist infolge seiner Ausge
staltung eine maximale Masse auf, die zu einer besonders
hohen Auftreffenergie führt, da der Geschwindigkeitsabfall
eines Geschoßes beim Zurücklegen seiner Kampfdistanz umso
geringer ist, je größer die Masse und je kleiner der Quer
schnitt des Geschoßes sind.
Als wesentlicher Vorteil kommt hinzu, daß bei diesen großen
Geschwindigkeiten die Flugdauer herabgesetzt wird, was zu
einer verbesserten Trefferwahrscheinlichkeit bei deutlich
verringertem Aufwand bei Vorhalterechnungen führt. Unter
Umständen können letzere ganz entfallen.
Somit weist das erfindungsgemäße Geschoß im Hypergeschwin
digkeitsbereich wegen seiner Masse auch dann eine große
Wirkung im Ziel auf, auch wenn der erfindungsgemäße Masse
körper, für sich alleine betrachtet, keinerlei Formbestän
digkeit aufzuweisen braucht, die es ihm ermöglichen würde,
ohne Abstützung des Außenmantels auch nur die Abschußbe
schleunigung zu überdauern (vergl. Meteoriteneinschlag).
Das Schüttgut ist bevorzugt gepreßt und bildet einen prak
tisch massiven Massekörper, jedoch nicht um dessen Festig
keit zu erhöhen, sondern um das Schüttgut zu verdichten;
hierauf wird weiter unten noch bei der Erläuterung des be
vorzugten Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Geschoßes eingegangen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Korngrößenverteilung des Schüttgutes so gewählt, daß die
Zwischenräume zwischen den jeweils größeren Partikeln durch
die kleineren Partikel fugenlos ausgefüllt werden. Wird das
Schüttgut mit einer solchen Korngrößenverteilung in eine
Preß-Hohlform oder in den Innenraum eingerüttelt, dann bil
det sich eine praktisch fugenlose Struktur.
Unter "schwerem" Material wird hier bevorzugt jeder Fest
stoff verstanden, dessen Dichte gleich oder größer ist als
jene des Wolframs; unter "leichtem" Material wird hier je
der Feststoff verstanden, dessen Dichte kleiner ist als je
ne des Eisens.
Es kommt mithin eine Vielzahl von Materialien für den Mas
sekörper infrage: bevorzugt ist jedoch wegen seiner großen
Dichte Wolfram- bzw. DU-Pulver.
Der Außenmantel kann durch ein geeignetes Verfahren und aus
einem geeigneten Material hergestellt werden, etwa durch
Hohl-Vorwärts-Fließpressen von Stahl oder Schweißen hoch
fester Stahlrohre o. dgl. Gemäß einer bevorzugten Ausge
staltung der Erfindung ist jedoch der Außenmantel aus hoch
festem Sintermaterial gefertigt; dies ermöglicht nicht nur
eine weitgehend beliebige Formgebung des Außenmantels, son
dern auch das Einpressen des Massekörpers und gegebenen
falls das gemeinsame Verpressen von Massekörper und Außen
mantel in einem einzigen Arbeitsgang.
Es kann auch ein Sintermaterial gewählt werden, das einen
sehr hohen Schmelzpunkt aufweist und auch bei starker Er
wärmung noch eine gewisse Festigkeit beibehält, denn bei
einem mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegenden Geschoß ist
mit einer sehr starken Erwärmung der Außenoberfläche zu
rechnen, die bei einem weniger wärmebeständigen Material zu
Ablationsschäden bzw. Abrieb führt.
Bei Verwendung eines weniger wärmebeständigen Materials
sind die während des Fluges auftretenden und die Geschoß
masse mindernden Materialverluste in der Dimensionierung
der Wandstärke des Außenmantels zu berücksichtigen, so daß
die Verwendung eines weniger wärmebeständigen Materials für
den Außenmantel auch die Verringerung der Masse des Masse
körpers mit sich bringt.
Das Sintermaterial ist bevorzugt ein schweres Material, so
daß auch der Außenmantel einen wesentlichen Beitrag zur
Wirkung des erfindungsgemäßen Geschoßes im Ziel liefert.
Es wäre nun möglich und gegebenenfalls auch vorteilhaft,
ein wärmebeständiges keramisches Material für den Außenman
tel zu verwenden; gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist jedoch als Sintermaterial hochfester Sinter
stahl bevorzugt; dieses Material ist zur Herstellung eines
dünnwandigen Außenmantels geeignet, der dennoch die erfor
derliche Festigkeit aufweist, um den Massekörper während
der Abschußbeschleunigung abzustützen, wegen der zulässigen
geringen Wandstärke aber einen besonders großen und damit
auch schweren Massekörper zuläßt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann
der Außenmantel Verstärkungsrippen aufweisen, die bevorzugt
dessen Umfangswand im Bereich des Bodens bzw. Spiegels eine
höhere Festigkeit verleihen und damit letztlich einen
größeren und somit schwereren Massekörper zulassen.
Auch das gesamte Leitwerk oder mindestens Teile dessen kön
nen einstückig mit dem Außenmantel ausgebildet sein, zumal
Leitflächen wegen der beim Flug mit Hyperschallgeschwindig
keit auftretenden hohen Erwärmung relativ dickwandig ausge
führt sein müssen.
Die Leitflächen können bevorzugt auch so ausgebildet sein,
daß daß sie gleichzeitig als Verstärkungsrippen wirksam
sind.
Auch Halterungen für eine Antriebseinrichtung können bevor
zugt einstückig mit dem Außenmantel ausgebildet sein.
An einer solchen Halterung kann etwa eine Treibspiegelan
ordnung befestigt sein; die Halterung kann auch einen Teil
der Treibspiegelanordnung bilden und am Außenmantel ver
bleiben, um dessen Masse zu erhöhen.
An der Halterung können aber auch Armaturen angebracht
sein, wie sie in einem elektromagnetischen oder elektro
thermischen Beschleunigungssystem benötigt werden.
Der Außenmantel kann auch so ausgebildet sein, daß er ge
meinsam mit der Innenoberfläche des Geschützrohres eine
Staudüsenanordnung bildet, so daß das Geschoß in einer
RAM-Kanone verschossen werden kann.
Insgesamt kann der Außenmantel unterschiedliche Spitzenfor
men, zylindrische Teile mit oder ohne Gewinde, eine über
seine Länge unterschiedliche Wandstärke, innere und äußere
Verstärkungsrippen, und/oder integrierte Leitwerke aufwei
sen, die an die Anforderungen des Beschleunigungssystems
einerseits und die Außenballistik andererseits angepaßt
sind, und kann abwerfbare Treibspiegelsegmente bzw. Armatu
ren von elektromagnetischen, elektrothermischen oder kombi
nierten elektrischen Kanonen, Leichtgaskanonen und anderen
Abschußvorrichtungen aufweisen, die zur Beschleunigung von
unterkalibrigen Geschoßen in den Hypergeschwindigkeitsbe
reich geeignet sind, so daß die Erfindung in keiner Weise
die konstruktive Freiheit bei der Geschoßkonstruktion ein
schränkt.
In den Außenmantel kann ferner gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ein Stützgerüst eingelassen
sein, das bei einem Sinter-Außenmantel dafür sorgt, daß
dieser unbeschadet den Abschuß übersteht. Es kann das
Stützgerüst aber auch so ausgebildet sein, daß es bewirkt,
äußere Kräfte verteilt in den Außenmantel einzuleiten, etwa
die von einem Treibspiegel oder von den führenden Zügen
eines gezogenen Rohres aus in das Geschoß eingeleiteten
Kräfte.
Trifft das erfindungsgemäße Geschoß auf ein Ziel, etwa eine
Panzerplatte von halbunendlicher Dicke, dann wird in diese
ein verhältnismäßig flacher Krater eingebracht, dessen
Rauminhalt und somit Tiefe, aber auch Breite von der kine
tischen Energie des ankommenden Geschoßes abhängt.
Treffen nun zwei Geschoße mit der jeweils gleichen Masse
und Hyperschallgeschwindigkeit nacheinander auf den glei
chen Punkt, dann ergibt sich in erster Näherung ein Krater,
der die gleiche Breite, aber doppelte Tiefe des von nur
einem Geschoß verursachten Kraters aufweist.
Vergleicht man dieses Ergebnis mit der Wirkung eines einzi
gen Geschoßes mit gleicher Auftreffgeschwindigkeit, aber
doppelter Masse, dann weist der von diesem schwereren Ge
schoß verursachte Krater, wiederum in erster Näherung, das
gleiche Volumen auf wie der von den zwei leichteren Gescho
ßen verursachte Krater, aber eine größere Breite und somit
eine geringere Tiefe.
Diese Betrachtung ist nur grob modellhaft, aber sie ver
deutlicht, daß die Wirkung eines Geschoßes mit vorgegebener
Auftreffgeschwindigkeit im Hyperschallbereich und mit vor
gegebener Masse dadurch optimiert werden kann, daß die der
Größe nach beibehaltene Masse in eine durch die Optimierung
bestimmte Anzahl von nacheinander auftreffenden Teilmassen
aufgeteilt wird.
Es liegt demgemäß eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfin
dung darin, daß der Massekörper von einer Anzahl hinterein
anderliegender, getrennter Teilkörper gebildet ist.
Ein solcher aus Teilkörpern bestehender Massekörper (seg
mented rod) kann aus unmittelbr aufeinander aufsitzenden
Teilkörpern gebildet sein, so lange gewährleistet ist, daß
die im gerade auf das Ziel auftreffenden Teilkörper indu
zierten Druckwellenfronten sich nicht im nachfolgenden
Teilkörper fortpflanzen können und somit zu dessen Zerstö
rung führen, bevor dieser seinerseits das Ziel erreicht
hat.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
zwischen aufeinanderfolgenden Teilkörpern jeweils eine
Trennschicht angeordnet.
Diese Trennschicht dient zunächst dazu, das Sintern oder
Pressen des Massekörpers in nur einem einzigen Arbeitsgang
oder gestaffelten Arbeitsgängen zu ermöglichen, wobei die
jeweilige Trennschicht ebenfalls als Sinterkörper ausgebil
det sein kann und im gleichen Arbeitsgang wie der Massekör
per gesintert sein kann.
Hierbei ist wesentlich, daß das Material der Trennschicht
nicht nur leicht und druckbeständig, sondern auch hitzebe
ständig sein muß. Es eignet sich hierfür ein keramisches
Material, etwa auf Tonerde- oder Kaolinbasis.
Eine wesentliche Funktion der Trennschicht liegt aber auch
darin, daß sie zwischen den aufeinanderfolgenden Teilkör
pern als Inertschicht wirksam ist, die die vom gerade auf
treffenden Teilkörper ausgehenden Stoßwellen soweit unter
drückt oder so umlenkt, daß der nachfolgende Teilkörper
nicht vorzeitig desintegriert wird.
Hochfestes, aber wegen der angestrebten Dämpfungseigen
schaft bevorzugt poröses Keramikmaterial ist als Material
der Trennschicht erfindungsgemäß bevorzugt.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Geschoßes genügt es,
den Außenmantel auf eine bekannte Weise, etwa durch Ziehen
von Rohren, herzustellen, und dessen Innenraum mit dem
Schüttgut auszufüllen und dieses allenfalls soweit
einzurütteln, daß nach Erschütterungen, wie sie etwa beim
Transport oder in einer Repetiereinrichtung auftreten, sich
nicht Hohlräume im Schüttgut bilden.
Wie bereits oben erwähnt, ist es zur besseren Verdichtung
des Schüttgutes jedoch von Vorteil, dieses zu pressen, und
wenn ein Massekörper aus mehreren Teilkörpern verwendet
wird, ist es auch notwendig, daß diese Teilkörper eine ge
wisse Festigkeit aufweisen, die das Auftreffen der einzel
nen Teilkörper in im wesentlichen unversehrtem Zustand auf
dem Ziel sicherstellt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es
aber besonders von Vorteil, das Schüttgut heiß-isostatisch
zur Form des Massekörpers zu pressen; durch dieses bekannte
Preßverfahren, bei welchem der Druck nicht, wie in einem
Gesenk, nur längs einer Achsrichtung, sondern als ein all
seits wirkender hydrostatischer Druck aufgebracht wird, ist
eine besonders hohe Verdichtung des gepreßten Materials
möglich, die einerseits eine besonders hohe spezifische
Masse des Massekörpers ergibt, andererseits den so herge
stellten Teilkörpern die erforderliche Mindestfestigkeit
verleiht.
Hierbei ist die Verwendung eines Schüttgutes in Form eines
Pulvers vorteilhaft, dessen Korngrößenverteilung, wie be
reits oben erwähnt, ein nahezu fugenloses Einrütteln des
Pulvers in eine Form ermöglicht, so daß dann nach Anwendung
des heiß-isostatischen Preßverfahrens ein tatsächlich po
ren- und fugenloses Materialgefüge mit größtmöglicher Dich
te entsteht.
Es ist grundsätzlich möglich und gegebenenfalls sogar vor
teilhaft, den Außenmantel und den Massekörper bzw. die
Teilkörper getrennt herzustellen; gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist es jedoch besonders von
Vorteil, Außenkörper und Massekörper jeweils vorzupressen,
die so gewonnenen sog. "Grünlinge" zusammenszusetzen und
gemeinsam heiß-isostatisch zu pressen.
Auf diese Weise können auch komplizierte Geschoßformen aus
Teilen zusammengesetzt und durch das abschließende Pressen
zu einem einstückigen Körper geformt werden.
Soweit der Massekörper aus Teilkörpern gebildet ist, können
diese einzeln hergestellt in den Außenmantel eingesetzt
werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es
aber besonders von Vorteil, beim Einfüllen des Schüttgut
pulvers in die Hohlform für den Vorformling des Massekör
pers für jeden Teilkörper je eine entsprechend dicke Lage
dieses Schüttgutpulvers und auf diese je eine Schicht aus
einem anderen Pulver einzubringen, aus welchem durch das
Vorpressen sowie das nachfolgende heiß-isostatische Pressen
die Trennschicht gebildet wird. Hierbei kann diese Trenn
schicht verdichtet und verfestigt werden, kann aber grund
sätzlich auch ihre pulverige Konsistenz beibehalten.
Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die
einfache, genaue und an die jeweils gewünschten Ausbildung
des Geschoßes anpaßbare Fertigung erfindungsgemäßer Ge
schoße, wobei die jeweils günstigste Querschnittsform, etwa
Kreis, Mehreck, Ellipse u. dgl. und auch die jeweils gün
stigste Axialschnittform realisiert werden kann, etwa
Doppelkegel, Doppelpyramide, Tonnenform, Ellipsoid o. dgl.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten,
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläu
tert. In dieser zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsge
mäßen Geschoßes, im Längsschnitt,
Fig. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsge
mäßen Geschoßes, im Längsschnitt, und
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsge
mäßen Geschoßes, im Längsschnitt.
In allen drei Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen je
weils gleiche oder einander entsprechende Elemente.
In allen Figuren ist im Axialschnitt schematisch und unmaß
stäblich ein Geschoß gezeigt, mit einem Außenmantel 1 aus
hochfestem Sinterstahl, der einen allseitig geschlossenen
Hohlkörper mit einem nach außen abgeschlossenen Innenraum
bildet.
Der Hohlkörper weist eine strömungsgünstige Spitze und ei
nen Boden oder Spiegel auf. Am Hohlkörper der in Fig. 1 und
2 gezeigten, unterkalibrigen Treibspiegelgeschoße ist je
weils eine Halterung 5 angeordnet, die zur Anbringung ab
lösbarer Treibspiegelelemente 6 eingerichtet ist.
Bei den Geschoßen aller Figuren ist die Wandstärke des
Außenmantels 1 im Bereich des Bodens dicker als im Bereich
der Spitze. Außerdem ist der Bereich des Außenumfanges des
Außenmantels 1 nahe dem Boden durch Außenrippen 4 ver
stärkt, die gleichzeitig als Leitflächen ausgebildet sind.
Beim Geschoß der Fig. 1 ist der Innenraum mit einem durch
gehenden Massekörper aus SM-Schüttgut (DU- und/oder W-Pul
ver) in optimaler Korngrößenverteilung (praktisch fugenlos)
ausgefüllt.
Beim Geschoß der Fig. 2 ist der Innenraum des Außenmantels
1 von einem Massekörper ausgefüllt, der aus einer Reihe al
ternierend längs der Geschoß-Längsachse nacheinander ange
ordneter Teilkörper 2 und Trennschichten 3 gebildet ist,
die jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Teilkörpern
2 angeordnet sind.
Die Teilkörper bestehen aus Wolfram- oder DU-Pulver, das
einerseits infolge seiner Korngrößenverteilung und anderer
seits durch heiß-isostatisches Pressen so verdichtet ist,
daß es praktisch völlig fugen- und porenfrei ist.
Die Trennschichten 3 bestehen aus Keramikpulver (z. B. Ton
erde, Si3N4, SiC), das zwar dicht gerüttelt ist, aber
aufgrund seiner Korngrößenverteilung durchaus Fugen und
Poren in seinem Gefüge aufweisen kann.
Wesentlich sind lediglich die Umstände, daß die Trenn
schichten bei der Abschußbeschleunigung nicht so weit zu
sammengedrückt werden, daß durch Lockern der Teilkörper
Störungen auftreten können, und daß sich beim Auftreffen
des jeweils vorderen Teilkörpers die von diesem ausgehenden
Stoß- und Druckwellen nicht störend auf den nachfolgenden
Teilkörper auswirken können.
Außerdem müssen die Trennschichten der Erwärmung des Ge
schoßes widerstehen, die es bei seinem Flug erfährt.
Das Geschoß ist in der Zeichnung stark verkürzt darge
stellt; die Größe der Leitwerkselemente 4 ist nicht maß
stäblich.
In Fig. 3 ist ein vollkalibriges Geschoß mit einem Außen
mantel 1 aus Sinterstahl und einem Massekörper 2 aus einer
SM-Pulverfüllung gezeigt, das zum Verschuß aus einem Stau
strahl-Beschleuniger (RAM-Jet) eingerichtet ist.
Mit DU (depleted uranium) wird abgereichertes Uran bezeich
net.
Claims (15)
1. Hypergeschwindigkeits-Wuchtgeschoß mit einem Außen
mantel, innerhalb dessen ein einen Massekörper bildendes
schweres Schüttgut angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der im wesentlichen gesamte, vom Außenmantel (1) um schlossene Innenraum volständig mit dem Schüttgut (2) ausgefüllt ist, und
- - daß der Außenmantel (1) so dünnwandig ausgebildet ist, daß er im wesentlichen nur den bei der Beschleunigung des Geschoßes beim Abschuß auftretenden Kräften und der thermischen Belastung während des Fluges standhält.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schüttgut (2) eine solche Korngrößenverteilung auf
weist, daß es im wesentlichen fugenlos in den Innenraum des
Außenmantels (1) eingerüttelt ist.
3. Geschoß nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (2) Wolframpul
ver, Pulver aus abgereichertem Uran und/oder eine anderes
Schwermetallpulver ist.
4. Geschoß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (1) aus einem
hochfesten, bevorzugt schweren Sintermaterial besteht.
5. Geschoß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sintermaterial hochfester Sinterstahl ist.
6. Geschoß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Verstärkungsrippen, Leitwerks
elemente (4), eine Halterung für eine Treibspiegelanordnung
und/oder eine Halterung für eine Antriebseinrichtung ein
stückig mit dem Außenmantel (19 ausgebildet sind bzw. ist.
7. Geschoß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Stützgerüst in den Außen
mantel (1) integriert ist.
8. Geschoß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stützgerüst zur Führung des Geschoßes in einem Ge
schützrohr ausgebildet ist.
9. Geschoß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper von mindestens
zwei längs der Geschoß-Längsachse hintereinanderliegenden
getrennten Teilkörpern (2) gebildet ist.
10. Geschoß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jeweils zwei benachbarten Teilkörpern (2) eine
Trennschicht (3) aus leichtem, hitze- und druckbeständigem
Material angeordnet ist.
11. Geschoß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennschicht (3) aus hochfestem Keramikmaterial be
steht.
12. Verfahren zur Herstellung eines Geschoßes nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
des Massekörpers ein Pulver aus schwerem Material heiß-iso
statisch zur Form des Massekörpers gepreßt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein Pulver mit einer solchen Korngrößenverteilung
wählt, die ein möglichst fugenfreies Verdichten zuläßt, und
daß man dieses Pulver im wesentlichen fugenfrei einrüttelt
und/oder preßt.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 oder
13, dadurch gekennzeichnet, daß der Massekörper und bevor
zugt auch der Außenmantel vorgepreßt wird bzw. werden, und
daß Außenmantel und Massekörper gemeinsam heiß-isostatisch
fertiggepreßt werden.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des
Massekörpers längs der Geschoß-Längsachse hintereinander
liegend mindestens zwei Lagen aus schwerem Pulver und zwi
schen diesen oder jeweils zwei solchen eine Lage aus leich
tem, hitze- und druckbeständigem Pulver angeordnet werden,
und daß das so geformte Gebilde alleine oder innerhalb des
bevorzugt vorgeformten Außenmantels heiß-isostatisch ge
preßt wird.
Priority Applications (2)
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