DE2322728A1 - Splitterhuelle fuer geschosse, gefechtskoepfe, wurfmunition u.dgl. - Google Patents
Splitterhuelle fuer geschosse, gefechtskoepfe, wurfmunition u.dgl.Info
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Description
DIEHL, 85 Nürnberg, Stephanstr. 49
SpIitterhülle_für Geseh&sfSe, Gefechtsköpfe, Wurfmunition
u. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Splitterhülle für Geschosse, Gefechtsköpfe, Wurfmunition, u. dgl., bei der vorgeformte
Splitter aus Hartwerkstoff, insbesondere aus Hartmetall in ein tragendes Gerüst aus einem aushärtbaren,
die Splitter allseitig umhüllenden Werkstoff eingebettet sind, und die beim Zünden einer in der Splitterhülle
angeordneten Sprengladung zerlegbar ist.
Durch die OE-PS 256 256 ist es bekannt, vorgeformte
Splitter in eine Form einzufüllen und durch einen beigefügten
Kleber zu einem grobporigen Körper zu verbinden. Weiterhin ist durch die DT-OS 1 945 472 ein Splittergefechtskopf
mit vorgeformten Splittern bekannt, bei dem die vorgeformten Splitter durch Sintern zu einem
tragenden Bauteil zusammengefaßt sind, welches den Gefechtskopfmantel oder zumindest Teile desselben bildet.
Dabei sollen zwischen den Splittern freie Räume verbleiben, welche gegebenenfalls mit einem spezifisch leichten
Material, wie Aluminium oder Kunststoff ausgefüllt sind. Schließlich ist es auch bekannt, vorgeformte Splitter in
ein Gerüst aus Beton oder einem anderen aushärtbaren bzw. selbstaushärtenden Werkstoff einzubetten.
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Daneben ist es durch die OE-PS 26 846 auch bekannt, bei einem Geschoß Kugelsplitter zwischen zwei konzentrische
Rohrkörper einzufüllen. Ein Splitterkörper besonderer Art ist schließlich in der DT-OS 2 129
beschrieben, bei dem vornehmlich einlagig zwischen zwei Rohre eingefüllte Kugelsplitter durch Hochdruckumformung
eingeschlossen werden. Dabei wird der Innenrohrkörper durch radiale Verformung in die Hohlräume
zwischen den Splittern eingepreßt und unter Vorfragmentierung der beiden Rohrkörper mit dem Außenrohr
zu einer rotationssymmetrischen Splitterhülle zusammenplattiert.
Vorgenannte Splitterhüllen haben zum Teil einen hohen kämpfunwirksamen Ballastanteil, zum Teil bilden sich
bei der Zerlegung des Splittermantels Klumpen. Bei anderen wiederum wird ein Großteil der Leistung der
Sprengladung für das Zerlegen der Splitterhülle anstatt für die Beschleunigung der Splitter verbraucht.
Zudem wird in vielen Fällen ungewollt Sprengleistung in Form von Gefügeumwandlung wirksam, d. h. die
vorgeformten Splitter und/oder deren Tragegerüst werden in Partikel zerstückelt oder zerrieben, die ihrerseits
dann kampfunwirksam sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Splitterhülle zu schaffen, die als Geschoßkörper bzw. Gefechtskopf zwar
die erforderliche Stabilität gegen Beschleunigungsund Rotationskräfte aufweist, die aber andererseits ohne
großen Leistungsverlust in möglichst gleichmäßige Splitter vorgegebener Größe zerlegbar ist. Die mitgeführte
Ballastmasse soll möglichst klein sein; der gesamte Leistungsinhalt der Sprengladung soll als
Bewegungsenergie auf die Splitter vermittelt werden,
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wobei die Splitterausstreuung im Sollzielraum möglichst
durchschlagswirksam sein und außerhalb eines gewünschten Bereichs für Fahr- und Flugzeuge ungefährlich
sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das tragende Gerüst aus Metallpulver besteht,
in das lagenweise die vorgeformten Splitter eingebracht und mit dem Metallpulver so zu einer geschoß-,
rohr: oder schalenförmigen Splitterhülle gepreßt und
zusammengesintert sind, daß dem aus den vorgeformten Splittern bestehenden, vornehmlich'einlagigen Splittermantel
wenigstens nach innen, d. h. zur Sprengladung hin, ein feinporiger, unter dem Stoß der beim
Zünden der Sprengladung entstehenden Detonationswelle kompressibler Sintermantel vorgelagert ist.
Dabei vermittelt der aus vielen aufeinanderruhenden
Splittern bestehende Splittermantel dem Geschoß bzw. dem Gefechtskopf die nötige Festigkeit in der Schußrichtung.
Das Sintergefüge andererseits bildet nicht nur die erforderliche Abstützung für die Splitter, sondern ist auch
leicht, d. h. mit wesentlich geringerem Leistungsverlust zerlegbar als ein Kompakt-Metallmantel. Ganz besonders
wesentlich ist aber, daß aufgrund der Porosität und die dadurch bedingte Kompressibilität des inneren Sintermantels
der erste Explosionsstoß der gezündeten Sprengladung nicht zu Gefügeveränderungen der vorgeformten Splitter
führt, sondern zunächst seine Leistung an den inneren Sintermantel abgibt, der seinerseits und zwar
stoßdämpfend beschleunigend diese an die Splitter weitergibt .
Zum Schutz der Oberfläche sowie zur Aufnahme beim Ab-
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schuß wirksam werdender radialer Kräfte kann die Splitterhülle mit einem sie umschließenden, dünnen
Metallmantel versehen sein, welcher beim Einformen der Splitter und ihres Tragegerüstes gegebenenfalls
die Außenform bildet, während als Innenform vornehmlich ein Dorn o. dgl. dient, der nach dem Einfüllen und
Einpressen des Metallpulvers und der Splitter entfernbar ist. Als Innenform kann aber auch ein vornehmlich
rohrfömriger Hohlkörper dienen, welcher in der Splitterhülle verbleibt und einen Behälter für die Sprengladung
bildet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung, sowie von Fertigungsverfahren zur Herstellung einer Splitterhülle nach der
Erfindung gehen aus der Beschreibung einiger in den Zeichnungen dargestellter Beispiele hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 eine als Geschoßkörper ausgebildete Splitterhülle in Seitenansicht,
Fig. 2 einen,Querschnitt durch den Geschoßkörper nach
H-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilausschnitt nach III in Fig. 1 in einem Längsschnitt,
Fig. 4 einen anderen Teilausschnitt nach IV in Fig. 1 in einem Längsschnitt,
Fig. 5 eine andere Ausbildung der Splitterhülle in einem Teilausschnitt,
Fig. 6 einen weiteren Teilausschnitt einer Splitterhülle anderer Ausführung.
Nach Fig. 1 ist ein Geschoßkörper 1 mit einem Zünder 2 und einem Führungsring 3 versehen. Wie die Fig. 2 bis 4 ver-
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anschaulichen, ist dieser Geschoßkörper 1 als Splitterhülle ausgebildet, bei der vorgeforinte Splitter 5 in
ein Tragegerüst 4, 6 aus Sintermetall eingebettet sind. Die Splitterhülle geht nach hinten in einen verstärkten
Boden 8 über. Als Splitter 5 dienen beispielsweise im Durchmesser bzw. in der Masse etwa
gleiche Kugeln·, Würfel oder andere geeignete Körper aus Hartwerkstoff, v/ie beispielsweise AL0O, oder
Hartmetall wie 1/olf ram-Karbid, einer Eisen-Titan-Legierung
od. dgl. Diese Splitter 5 bilden einen konzentrischen Ringmantel, der sich etwa über die
gesamte Länge einer im Innern des Genchoßkörpers 1 angeordneten Sprengladung 7 erstreckt. Als Sinter werkstoff
für den Geschoßkörper 1, d. h. für das Tragegerüst 5, 6 und den Boden 8 dient beispielsweise
Sinterstahl; für Munition, die beim Abschuß einer geringeren Belastung ausgesetzt wird, ist ein
Sinterwerkstoff verwendbar, welcher ein niedrigeres spezifisches Gewicht und - gesintert - auch geringere
Festigkeit besitzt, so daß ein geringerer Anteil an Sprengleistung zur Zerlegung der Splitterhülle
benötigt wird.
¥ie aus den Figuren 2 bis 4 weiterhin ersichtlich ist, befinden sich die Splitter 5 in einer Lage zv/ischen
den Tragegerüstteilen 4 und 6. Dabei stützen sich die Splitter 5 aufeinander ab, so daß der Geschoßkörper
in axialer Richtung versteift ist. Da das gesinterte Metallpulver beim Sintern seine Luft- bzw. Gaseinschlüsse
und auch seine vorgegebene Form beibehält, ist der Sinterkörper nicht nur in seinem Raumgewicht niedriger
als der des ,jeweiligen Werkstoffs, sondern in gewissen Grenzen auch kompressibel. Dies ist vor allem für
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den inneren Teil des Sinterkörpers, d. h. das Tragegerüst 6 wichtig, da dieses durch besagte Kompressibilität
beim Detonieren der Sprengladung 7 den ersten Explosionsstoß auffängt und dann erst an die
Splitter 5 weitergibt. Dadurch wird eine Umsetzung von Sprengstoffenergie in Gefügestrukturänderung der
Splitter 5 weitgehend verhindert, d. h. ein Aufbrechen
oder Zerbröseln der Splitter 5 weitgehend vermieden.
Zur Erhöhung der Festigkeit des Geschoßkörpers 1 gegen beim Schuß auftretende radiale Kräfte kann die
Oberfläche des Tragegerüstes 4 noch mit einem zusätzlichen Mantel 9 aus Metall versehen sein, der
bei der Herstellung der Splitterhülle gegebenenfalls gleichzeitig als Außenform dient. Eine weitere Einlage
1o kann, wie Fig. 6 zeigt, auch innen, d. h.
zur Sprengladung 7 hin vorgesehen sein.
Fig. β läßt erkennen, daß hier die eigentliche Splitterhülle aus einzelnen Splitterringen 11 besteht, die
lageweise aufeinandergeschichtet sind. Jeder dieser Splitterringe 11 ist analog zur Splitterhülle nach
Fig. 2 bis 5 aufgebaut. In ein Tragegerüst aus Metallpulver ist jeweils ein konzentrischer Kranz von vorgeformten
Splittern eingelagert und mit diesen zusammengesintert.
Die Herstellung der Splitterhüllen nach den Fig. 2 bis 6, wie sie für Geschosse im wesentlichen zylindrisch
für Gefechtsköpfe und für Wurfmunition, beispielsweise ei- oder birnenförmig benötigt werden, sei an einigen
Fertigungsbeispielen näher erläutert: Zur Herstellung eines Geschoßkörpers 1 nach Fig," 1 bis
4 bzw. 5 wird zwischen eine entsprechende Außenform, z. B. zwischen den Mantel 9 und einem Werkzeuginnendorn
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Sintermetallpulver, vermengt mit einem geeigneten Binder, eingefüllt und eingerüttelt bzw. eingepreßt.
Sodann wird, nach Herausnahme des Borns, in diese Hülle, d. h. in das spätere. Tragegerüst h ein rohrförmiger
Vorpreßling aus Sinterwerkstoff, dessen Außenradius um den Durchmesser der Splitter 5 kleiner
ist als der Innenradius der Tragegerüsthülle 4, eingestellt bzw. eingeklebt. In den so gebildeten
Ringhohlraum wird sodann Sintermetallpulver und
darauf bis nahe an den oberen Rand die Splitterfüllung eingebracht. Schließlich wird der Ringhohlraum
noch mit Sinterpulver abgedeckt. Durch anschließendes Einpressen eines gegebenenfalls erwärmten Werkzeugdornes
in das innere Sintermetallpulverrohr wird sodann das Sintermetallpulver einerseits in die Zwischenräume
zwischen den Splittern 5, andererseits der Splitterkranz in die äußere Sintermetallpulverhülle hineingedrückt
und der spätere Geschoßkörper 1 so vorverfestigt, daß er beim anschließenden Sintern seine
Ausgangsform behält. Nach dem Herausnehmen des Werkzeugdornes und dem Nachbearbeiten des Geschoßkörpers
1 kann das Geschoß in üblicher Weise weiterbearbeitet werden.
Ein anderes Fertigungsverfahren ist in Fig. 6 zugrundegelegt. Hier werden zunächst in einer Form außerhalb
des Geschosses einzelne Splitterringe 11, bestehend aus Sintermetallpulver und einem eingelegten Ring
vorgeformter Splitter 5 vorgepreßt und gesintert. Die so hergestellten Splitterringe 11 werden sodann zu
einer Splitterhülle aufeinandergeschichtet und durch
Klebestoffzwischenschichten miteinander verbunden, oder aber, wie Fig. 6 veranschaulicht, zwischen Außenform
9 und der Sspäter als Pulverbehälter dienenden Innenform
10 eingepreßt und/oder eingesintert.
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Claims (4)
1./ Splitterhülle für Geschosse, Gefechtsköpfe, Wurfmunition u. dgl., bei der vorgeformte
Splitter aus Hartwerkstoff, insbesondere aus Hartmetall in ein tragendes Gerüst aus einem
aushärtbaren, die Splitter allseitig umhüllenden Werkstoff eingebettet ist, und die beim Zünden
einer in der Splitterhülle angeordneten Sprengladung in Einzelsplitter zerlegbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das tragende Gerüst (4, 6) aus Metallpulver besteht, in das lagenweise
die vorgeformten Splitter (5) eingebracht und mit dem Metallpulver so zu einer geschoß-, rohr- oder
schalenform!gen Splitterhülle gepreßt und zusammengesintert
sind, daß dem aus den vorgeformten Splittern (5) bestehenden, vornehmlich einlagigen
Splittermantel wenigstens nach innen, zur Sprengladung (7) hin, ein feinporiger, unter der Wirkung
der beim Zünden der Sprengladung (7) entstehenden Detonationswelle kompressibler Sintermantel (6)
vorgelagert ist.
2. Splitterhülle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen die Splitterhülle (4, 5, 6) umschließenden,
dünnen Metallmantel, welcher beim Einformen der Splitter (5) und ihres Tragegerüsts (4, 6) dieMußenform
bildet, während als Innenform vornehmlich ein Dorn od. dgl. dient, der nach dem Einfüllen
und Einpressen des Metallpulvers und der Splitter (5) entfernbar ist.
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3. Splitterhülle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Innenform ein vornehmlich rohrförmiger
Hohlkörper (io) dient, welcher in der Splitterhülle (4, 5, 6) verbleibt und einen Behälter
für die Sprengladung (7) bildet.
4. Splitterhülle nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Splitterträger aus einzelnen,
vorgeformten, vornehmlich außerhalb des Geschosses bzw. Gefechtskopfes verfestigten und/oder gesinterten,
einlagigen Splitterringen (11) besteht,
welche zu einem Splitterträger aufeinandergeschichtet
und zusammengeklebt, -gepreßt oder -gesintert sind.
709810/0004
L e e r s e i t e
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