DE3800754C2 - - Google Patents
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- A47C1/02—Reclining or easy chairs
- A47C1/031—Reclining or easy chairs having coupled concurrently adjustable supporting parts
- A47C1/032—Reclining or easy chairs having coupled concurrently adjustable supporting parts the parts being movably-coupled seat and back-rest
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sitz der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Bei einem bekannten Sitz dieser Gattung (US-PS 45 04 090) ist das Sitzteil mittels eines an
einer Zwangsführung verschiebbar gelagerten Tragelements am Träger aufgehängt und
gleichzeitig über eine Hebelmechanik mit dem Rückenteil verbunden. Daher kann das
Sitzteil längs der durch die Zwangsführung definierten Bahn beliebig hin- und herbewegt
und gleichzeitig das Rückenteil relativ zum Sitzteil verschwenkt werden. Da das Sitzteil starr
am Tragelement und dieses starr an der Zwangsführung montiert ist, sind die Einstellmög
lichkeiten für den Sitz allerdings stark begrenzt.
Dasselbe gilt für andere Sitze mit insbesondere durch Körpergewichtsverlagerung verstell
baren Sitz- und/oder Rückenteilen, die bereits in einer Vielzahl von Ausführungsformen
bekannt sind (DE-AS 12 85 701 und 20 26 929, DE-PS 8 54 421, 29 31 072 und 33 13 677,
WO 83/03957 und 85/04084) und vor allem an Bürostühlen, Kraftfahrzeugsitzen od.
dgl. angewendet werden. Dabei wird meistens durch Mehrgelenkgetriebe oder Kurven
steuerungen eine Druckkraft in der Weise auf die Sitz- und Rückenteile umgelenkt, daß die
Rückenteile mit einer bestimmten Kraft an den Rücken des Benutzers gedrückt werden.
Vorteile derartiger Vorrichtungen gegenüber Systemen mit automatischer Rückstellung der
Rückenteile mittels Federkraft sind darin zu sehen, daß sich die Kraftverhältnisse selbsttätig
den unterschiedlichen Körpergewichten anpassen, so daß das Einstellen der Rückstellkraft
nicht nötig ist, und daß sich die Rückstellkraft proportional zu Winkelveränderungen der
Rückenteile erhöht. Unterschiedlich schwere Personen werden daher in jeder Winkel
stellung des Rückenteils sicher abgestützt.
Derartige Systeme mit automatischer Rückführung der Rückenteile sind allerdings wie auch
der bekannte Sitz der eingangs bezeichneten Gattung mit Zwangssteuerungen zwischen den
Sitz- und Rückenteilen versehen, welche nur einen festgelegten Bewegungsablauf zulassen.
Ein individueller Bewegungsablauf ist bei diesen Lösungen nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Sitz der eingangs bezeichneten Gattung mit
einfachen Mitteln so zu gestalten, daß er einen individuellen Bewegungsablauf ermöglicht
und die Neigungen der Sitz- und Rückenteile durch Körpergewichtsverlagerung des
Benutzers innerhalb eines weiten Bereichs sowohl individuell als auch relativ zueinander
frei gewählt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die Neigungswinkel des Sitzteils und des
Rückenteils relativ zueinander weitgehend frei wählbar sind und der Sitz zusätzlich bei einer
vorgewählten Relativstellung des Sitzteils zum Rückenteil auch als Ganzes zwischen zwei
extremen Stellungen praktisch stufenlos hin- und hergeschwenkt werden kann. Außerdem
kann zwischen einer extrem aufrechten Relativstellung bis hin zu einer Liegestellung eine
Vielzahl von Zwischenpositionen hergestellt werden, so daß sich dem Benutzer eine große
Bewegungs- und Wählfreiheit bietet.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer grob vereinfachten, schematischen Seitenansicht eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sitzes;
Fig. 2 schematisch eine Anzahl möglicher Sitzpositionen des Sitzes nach Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform des Sitzes mit einer
gegenüber Fig. 1 veränderten Arretierungsvorrichtung;
Fig. 4 Einzelheiten der Schwenkmechanik des Sitzes nach Fig. 3;
Fig. 5 Einzelheiten der Schwenkmechanik nach Fig. 4 in auseinandergeschwenkter
Darstellung;
Fig. 6 und 7 den Fig. 1 und 3 entsprechende Ansichten einer dritten Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 8 schematisch eine vierte Ausführungsform der Erfindung als vergrößerter Schnitt längs
der Linie VIII-VIII der Fig. 7;
Fig. 9 und 10 Schnitte längs der Linien IX-IX und X-X der Fig. 8;
Fig. 11 und 12 in vereinfachten, der Fig. 8 entsprechenden Ansichten den Sitz nach
Fig. 8 bis 10 im verriegelten bzw. entriegelten Zustand und in verkleinertem
Maßstab;
Fig. 13 bis 16 den Fig. 6, 7, 8 und 10 entsprechende Ansichten einer fünften Ausführungs
form der Erfindung;
Fig. 17 und 18 jeweils Schnitte längs der Linien XVII-XVII und XVIII-XVIII der Fig. 16 im
verriegelten bzw. entriegelten Zustand und in vergrößertem Maßstab; und
Fig. 19 bis 21 in schematischen, im wesentlichen Fig. 8 und 15 entsprechenden Ansichten
mögliche Abwandlungen der Ausführungsformen nach Fig. 6 bis 18.
Nach Fig. 1 bis 3 ist als tragendes Element eines Bürostuhls ein Gestell 1 mit beispielsweise
fünf sternförmig angeordneten Armen vorgesehen, an deren Enden Räder bzw. Rollen 2
drehbar befestigt sind. Von der Mitte des Gestells 1 ragt ein Rohr 3 vertikal nach oben, in
dem eine Achse 4 eines U-förmigen Trägers 5 drehbar und ggf. höhenverstellbar gelagert
ist. Der Träger 5 weist einen vorzugsweise senkrecht zur Achse 4 angeordneten Quersteg 5a
und zwei an den Enden befestigte und vorzugsweise parallel zur Achse 4 angeordnete
Schenkel auf, die Tragarme 5b und 5c bilden, an deren freien Enden schematisch darge
stellte Armlehnen 5d starr befestigt sein können. Der Quersteg 5a, die Tragarme 5b, 5c und
die Armlehnen 5d sind vorzugsweise zu einem Teil starr miteinander verbunden oder aus
einem Stück hergestellt.
Der erfindungsgemäße Sitz ist am Träger 5 aufgehängt. Der Sitz besteht aus
einem Sitzteil 6 und einem Rückenteil 7, die an ihren hinteren bzw. unteren
Enden und vorzugsweise an beiden Seiten durch wenigstens ein erstes, frei
schwebend angeordnetes Gelenk 8 dreh- bzw. schwenkbar miteinander verbunden
sind, das z. B. eine das Rückenteil 7 durchragende Achse aufweist, deren beide
Enden in das Sitzteil 6 ragen. Die Breite des Sitzes ist etwas kleiner als der
Abstand zwischen den beiden Tragarmen 5a, 5b.
Das Sitz- und Rückenteil 6 bzw. 7 weisen an von der Drehachse des Gelenks 8
beabstandeten Stellen Tragelemente auf, die über Zwangsführungen beweglich
am Träger 5 aufgehängt sind. Die Zwangsführungen bestehen nach Fig. 1 z. B.
aus zwei Gelenkarmen 10 und 11. Dabei ist der Gelenkarm 10 einerseits durch
ein zweites Gelenk 12 dreh- bzw. schwenkbar mit dem Tragarm 5b bzw. 5c und
andererseits durch ein Tragelement in Form eines dritten Gelenks 13 dreh-
bzw. schwenkbar mit dem Rückenteil 7 verbunden, wobei die Achse des Gelenks
13 oberhalb der Drehachse des Gelenks 8 (Fig. 1) liegt. Der Gelenkarm 11 ist
einerseits durch das zweite Gelenk 12 oder ein weiteres, jedoch dieselbe Dreh
achse aufweisendes Gelenk mit dem Tragarm 5b bzw. 5c und andererseits
durch ein Tragelement in Form eines vierten Gelenks 14 dreh- bzw. schwenkbar
mit dem Sitzteil 6 verbunden, wobei die Drehachse des Gelenks 14 gemäß Fig. 1
zwischen der Drehachse des Gelenks 8 und dem freien Vorderende des Sitz
teils 6 angeordnet ist. Vorzugsweise sind auf jeder Seite des Sitzes jeweils
identische Gelenke 12, 13 und 14 und Gelenkarme 10 und 11 vorgesehen. Dabei
sind jeweils die zweiten Gelenke 12 an einem zugeordneten Tragarm 5b bzw.
5c ortsfest, d. h. unverschieblich fixiert, so daß auf beiden Seiten der Sitze
jeweils aus den Gelenken 8, 12, 13 und 14 bestehende Gelenkvierecke gebildet
sind, wobei jeweils das Gelenk 12 einen räumlich fixierten Drehpunkt darstellt,
um den sich die beweglichen Teile der Sitzmechanik in vielfältiger Weise
bewegen können. Da die Gelenkvierecke auf beiden Seiten des Sitzes spie
gelbildlich ausgebildet sein können, werden nachfolgend nur das in Fig. 1
dargestellte Gelenkviereck und dessen Funktion beschrieben.
Das Gelenk 8 besitzt im Ausführungsbeispiel einen Abstand von 200 mm von
der Oberfläche des noch ungepolsterten Sitzteils 6 bei horizontaler Anordnung
desselben und bei vertikaler Anordnung des Rückenteils 7. Die Abstände zwi
schen den Drehachsen der Gelenke 12 und 13 betragen ca. 170 mm, die Ab
stände zwischen den Drehachsen der Gelenke 12 und 14 ca. 190 mm, die
Abstände zwischen den Drehachsen der Gelenke 8 und 14 ca. 170 mm und die
Abstände zwischen den Drehachsen der Gelenke 8 und 13 ca. 150 mm. Alle
diese Abstände haben sich in ergonomischer Hinsicht als günstig erwiesen,
können aber auch in gewissen Grenzen variiert werden.
Um ein Überknicken des Rückenteils 7 bei extremer Liegeposition zu verhin
dern, weist dieses einen Anschlag 15 auf, der mit dem Sitzteil 6 zusammen
wirkt und einen maximalen Winkel von 180° zwischen diesem und dem Rücken
teil zuläßt.
Die mittels der Gelenkvierecke möglichen Einstellungen des Sitzteils 6 und des
Rückenteils 7 sind schematisch in Fig. 2 für eine Vielzahl unterschiedlicher
Sitzpositionen dargestellt. Diese Sitzpositionen sind dadurch möglich, daß die
Achsen der Gelenke 13 und 14 jeweils für sich oder auch beide in Kombination
längs Zylinderflächen bewegt werden können, deren Achsen mit der Drehachse
des zweiten Gelenks 12 übereinstimmen. Die Gelenkarme 10 und 11 stellen
dabei Zwangsführungen dar, die die Radien für die Kurvenbewegungen der
Gelenke 13 und 14 festlegen. Dagegen ist das Gelenk 8 frei schwebend gehal
ten, weswegen auch jeweils eines der Gelenke 13, 14 festgehalten und nur das
andere bewegt werden kann. Durch Arretierung der Gelenke 13 und 14 können
die Rücken- bzw. Sitzteile 7 bzw. 6 auch räumlich fixiert werden.
Um den Gelenkarmen 10, 11 auch eine seitliche Führung zu geben und die
verschiedenen Sitzpositionen nach Fig. 2 auf einfache Weise arretieren zu
können, sind die Gelenkarme 10, 11 zusätzlich am Träger 5 geführt. Bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 sind hierzu die Gelenkarme 10 bzw. 11 mit Befe
stigungsarmen 16 bzw. 17 starr verbunden, die in Fig. 1 rein schematisch
dargestellt sind. Der Befestigungsarm 16 ist mit dem Gelenkarm 10 verbunden,
in Richtung des Gelenkarms 11 erstreckt und kreisförmig ausgebildet. Der
Befestigungsarm 17 ist mit dem Gelenkarm 11 verbunden, in Richtung des
Gelenkarms 10 erstreckt und kreisbogenförmig ausgebildet. In beiden Fällen
liegt der Mittelpunkt des Kreisbogens auf der Drehachse des zweiten Gelenks
12. Ist der Abstand zwischen den Befestigungsarmen 16, 17 entsprechend Fig. 1
relativ klein, können beide mit einem gemeinsamen, am Tragarm 5b bzw. 5c
befestigten Klemmorgan 18, z. B. einer Klemmschraube od. dgl., festgestellt
bzw. zur Veränderung der Sitzposition freigegeben werden, d. h. eine den
Zwangsführungen zugeordnete Arretierungsvorrichtung bilden, da sich die Ab
stände der verschiedenen Teile der Befestigungsarme 16, 17 von der Klemm
schraube 18 beim Herstellen der möglichen Sitzpositionen nicht ändern. Alter
nativ könnte jedem Befestigungsarm 16, 17 eine eigene Klemmschraube 18
zugeordnet sein.
Bei der aus Gründen der Stabilität und einfachen Herstellbarkeit bevorzugten
Ausführungsform, die in Fig. 3, 4 und 5 dargestellt ist, sind die Gelenkarme
10, 11 Teile je einer Scheibe 19 bzw. 20. In Fig. 4 sind schematisch die Ge
lenke 12, 13 und 14 und deren Verbindungspunkte mit den Scheiben 19, 20 an
gedeutet. Jede Scheibe 19, 20 weist ein Langloch in Form eines kreisbogen
förmigen Schlitzes 21 bzw. 22 auf, wobei die Drehachse des zweiten Gelenks
12 wiederum durch die Mittelpunkte der Bögen verläuft. Außerdem sind die
Radien der Kreisbögen der Schlitze 21 und 22 identisch. Beide Scheiben 19, 20
sind im übrigen so groß ausgebildet, daß sie bei allen erwünschten herstell
baren Sitzpositionen breitflächig aneinanderliegen. Der Tragarm 5b bzw. 5c
weist gemäß Fig. 3 und 4 ein beide Schlitze 21, 22 durchragendes Führungs
organ auf, das z. B. aus einem den Tragarm 5c lose bzw. mit Paßsitz durchra
genden Bolzen 23 besteht, so daß das Gelenk 12, der Bolzen 23 und die Schei
ben 19 und 20 jeweils Zwangsführungen für die als Gelenke 13, 14 ausgebil
deten Tragelemente des Sitzes darstellen. Die Gelenke 8 sind wiederum frei
schwebend angeordnet.
Der Bolzen 23 weist einen außenliegenden Kopf 24 auf, der auf der Außenseite
eines dem Tragarm 5c anliegenden Hebels 26 zu liegen kommt. An der Innen
seite des Tragarms 5c liegt die Scheibe 20 und an deren Innenseite die Scheibe
19 an, wobei der Bolzen 23 jeweils auch die Schlitze 21 und 22 durchragt.
Am freien Ende des Bolzens 23 ist ein Klemmorgan 25 befestigt, das zwischen
der Innenseite der Scheibe 19 und dem Sitz zu liegen kommt und zusammen
mit den Scheiben 19, 20 eine Arretierungsvorrichtung für die Zwangsführung
bildet. Am anderen Tragarm 5b ist eine entsprechende Anordnung vorgesehen.
Das Klemmorgan 25 ist z. B. eine Mutter, die auf einen Gewindeabschnitt des
Bolzens 23 aufgedreht wird, so daß bei festgezogener Mutter die Scheiben 19,
20 mit Klemmsitz gegeneinander und gegen den Tragarm 5c gedrückt werden,
wodurch die gerade vorhandene Sitzposition auf Grund der Klemmwirkung dieser
Teile arretiert ist. Nach Lösen des Klemmorgans 25 können die Scheiben 19,
20 mit Gleitsitz aneinander bzw. am Tragarm 5c gleiten, was eine Änderung
der Sitzposition ermöglicht. Ein besonderer Vorteil der Scheiben 19, 20 und
Schlitze 21, 22 besteht darin, daß durch vorgewählte Bemessung der Länge der
Schlitze der Verstellbereich des Sitzes festgelegt werden kann, weil der Bolzen
23 in den extremen Sitzpositionen an wenigstens ein Ende der Schlitze 21, 22
anschlägt. Die Schlitzlänge legt daher gleichzeitig auch die extremen Positio
nen des Sitzteils 6 und des Rückenteils 7 fest.
Zur leichten Herstellung und Arretierung einer beliebigen Sitzposition durch
bloße Körpergewichtsverlagerung hat sich als günstig erwiesen, die Reibung
zwischen den Scheiben 19, 20 gering und die Reibung zwischen den Tragarmen
5b, 5c und den Scheiben 19, 20 bzw. zwischen diesen und dem Klemmstück 25
groß zu wählen. Dies wird am einfachsten dadurch erreicht, daß zwischen die
genannten Teile Unterlegscheiben mit entsprechend hohen oder niedrigen
Reibungskoeffizienten eingelegt werden.
Damit die im Einzelfall erwünschte Sitzposition mit einem einfachen Handhebel
ohne Verdrehung des Bolzens 23 bzw. des Klemmorgans 25 verändert werden
kann, weist die Arretierungsvorrichtung nach Fig. 3 auf beiden Seiten des
Sitzes jeweils den zweiarmigen Hebel 26 auf, der beispielsweise auf der Außen
seite der zugeordneten Tragarme 5b, 5c schwenkbar gelagert und parallel zu
diesen angeordnet ist. Sein einer Hebelarm wird von einem zwischen dem Kopf
24 und dem Tragarm 5b, 5c befindlichen Abschnitt des Bolzens 23 durchragt. In
einem mittleren Teil ist der Hebel 26 mittels einer Rolle 27 od. dgl. schwenk
bar am Tragarm 5b, 5c gelagert. An seinem anderen Hebelarm ist je ein Ende
eines Seils 28 befestigt, das zwischen den beiden Tragarmen 5b, 5c bzw. Hebeln
26 erstreckt ist (Fig. 3).
Unter dem Seil 28 und auf dem Quersteg 5a ist außerdem mittig eine vor
zugsweise als Blattfeder ausgebildete Feder 29 angeordnet, die das Seil 28,
z. B. ein Drahtseil, mit einer vorgewählten Kraft gespannt hält. Dadurch sind
die in Fig. 3 oberen Hebelarme der Hebel 26 und mit ihnen die Köpfe 24 der
Bolzen 23 durch Federkraft nach außen vorgespannt, was eine gegenseitige Ver
klemmung der Scheiben 19, 20 an den Tragarmen 5b, 5c unter dem Einfluß der
Klemmorgane 25 zur Folge hat. Die Klemmorgane 25 können daher bei dieser
Ausführungsform beispielsweise auch als Sprengringe od. dgl. ausgebildet sein.
Die jeweilige Sitzposition wird somit durch Klemmung arretiert. Ist es er
wünscht, eine andere Sitzposition herzustellen, wird die Feder 29 mittels eines
Betätigungsmechanismus 30 gespannt, indem sie in Fig. 3 in die gestrichelt
angedeutete Lage gezogen wird. Dadurch wird das Seil 28 entspannt und die auf
die Hebel 26 wirkende Federkraft so stark reduziert, daß die Klemmwirkung
zwischen den Scheiben 19, 20 und den Tragarmen 5b, 5c weitgehend aufgeho
ben ist. Nach Freigabe des Betätigungsmechanismus 30 kehrt die Feder 29 in
ihre weitgehend entspannte Lage zurück, so daß die Arretierung wieder wirk
sam ist. Der Betätigungsmechanismus 30 enthält beispielsweise einen Bowdenzug
31, dessen Zugseil 32 einerseits an der Feder 29 (Fig. 3) und andererseits an
einem Bedienungshebel 33 befestigt ist, der in griffgünstiger Lage beispiels
weise an einer der Armlehnen 5d (Fig. 1) schwenkbar gelagert ist. Dabei kann
durch nur teilweises Betätigen des Bedienungshebels 33 die Klemmkraft so do
siert werden, daß je nach Bedarf eine kleinere oder größere Kraft notwendig
ist, um die Sitzposition zu verändern.
Nach einer dritten Ausführungsform der Erfindung (Fig. 6 und 7), bei der glei
che Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 5 versehen sind, ist
die Achse 4 mit einem U-förmigen Träger 34 verbunden, der einen vorzugs
weise senkrecht zur Achse 4 angeordneten Quersteg 34a und zwei an dessen
Enden befestigte und zweckmäßig parallel zur Achse 4 angeordnete Schenkel in
Form von vorzugsweise rahmenförmigen Seitenteilen 34b und 34c aufweist,
wobei der Quersteg 34a, die Seitenteile 34b und 34c und die Achse 4 vorzugs
weise zu einem Teil starr miteinander verbunden oder aus einem Stück her
gestellt sind. Das Seitenteil 34c ist halbringartig ausgebildet und weist ein
unteres, kreisbogenförmig geformtes Rahmenteil 35 auf, das sich beispielsweise
etwa über ein Drittel eines Kreises erstreckt. Das eine Ende des Rahmenteils
35 ist mit dem einen Ende eines Stegs 36 verbunden, der im wesentlichen
senkrecht zur Achse 4 verläuft und gleichzeitig als Armlehne ausgebildet sein
kann, während das andere Ende des Rahmenteils 35 über einen Steg 37 mit
dem anderen Ende des Stegs 36 verbunden ist. Das andere Seitenteil 34b ist
entsprechend ausgebildet. Der obere, aus den Stegen 36, 37 gebildete Bereich
der Seitenteile 34b, 34c kann alternativ frei gestaltet oder auch weggelassen
werden.
Der gemäß Fig. 1 bis 5 ausgebildete Sitz weist an von den Gelenken 8 beab
standeten Stellen jeweils Tragelemente auf, die beispielsweise aus an beiden
Seiten des Sitzteils 6 vorgesehenen Zapfen 38a, b und an beiden Seiten des
Rückenteils 7 angebrachten Zapfen 39a, b bestehen die beispielsweise aus den
Enden von das Sitz- bzw. Rückenteil 6 bzw. 7 durchragenden Achsen oder
drehbaren Wellen 38 bzw. 39 bestehen, die parallel zur Drehachse des Gelenks
8 angeordnet sind. Die Zapfen 38a, b ragen jeweils in kreisbogenförmig verlau
fende Schlitze 40, die in vorderen Abschnitten der bogenförmigen Rahmenteile
35 ausgebildet sind, während die Zapfen 39a, b jeweils in kreisbogenförmig
verlaufende Schlitze 41 ragen, die in hinteren Abschnitten der Rahmenteile 35
ausgebildet sind. Die unteren Begrenzungen der Schlitze 40, 41 wirken dabei
als Steuerkurven für die auf ihnen aufliegenden und von ihnen geführten
Zapfen 38a, b bzw. 39a, b, deren Achsen im wesentlichen parallel zur Dreh
achse des Gelenks 8 angeordnet sind. Das Gelenk 8 ist wiederum frei schwe
bend angeordnet, so daß die Zapfen 38a, b des Sitzteils 6 bei festgehaltenem
Rückenteil 7 beliebig in den Schlitzen 40 oder die Zapfen 39a, b des Rücken
teils 7 bei festgehaltenem Sitzteil 6 beliebig in den Schlitzen 41 hin- und her
bewegt werden können. Auch eine kombinierte Bewegung sowohl des Sitz- als
auch des Rückenteils 6 bzw. 7 ist möglich. Das Rahmenteil 35 mit seinen
Schlitzen 40 und 41 stellt somit eine Zwangsführung für die als Zapfen 38a, b
und 39a, b ausgebildeten Tragelemente des Sitz- bzw. Rückenteils dar. Die
Zapfen 38a, b und 39a, b sind außerdem zweckmäßig zylindrisch ausgebildet
und daher in den Schlitzen 40 und 41 drehbar gelagert, damit sie sich beim
Einstellen des Sitz- bzw. Rückenteils auch drehen können. Analog zu Fig. 2
zeigt Fig. 6 drei unterschiedliche Stellungen, die das Sitz- bzw. Rückenteil 6
bzw. 7 einnehmen kann, mit durchgezogenen, punktierten bzw. gestrichelten
Linien. Die Länge des Verstellweges ist jeweils durch die Länge der Schlitze
40, 41 vorgegeben.
Eine der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 ähnliche Ausführungsform der
Erfindung ist in Fig. 8 bis 12 in Verbindung mit einer Arretierungsvorrichtung
dargestellt. Dabei sind die in Fig. 6 und 7 dargestellten Seitenteile 34b, 34c
bei sonst gleicher Anordnung durch Seitenteile 44 ersetzt, die zweiteilig aus
geführt sind und jeweils ein Außenteil 45 und ein Innenteil 46 aufweisen. Beide
Seitenteile 44 und mit ihnen die Außen- und Innenteile 45 oder 46 sind
vorzugsweise halbringförmig und im übrigen spiegelbildlich ausgebildet. Jedes
Außenteil 45 weist ein kreisbogenförmiges Bodenteil 47 und ein senkrecht dazu
angeordnetes Führungsteil 48 auf, in dem sich an denjenigen Stellen, wo in
Fig. 6 und 7 die Schlitze 40, 41 angeordnet sind, entsprechend geformte Nuten
49a und 49b befinden.
Die in Fig. 6 und 7 als einfache Zapfen 38a, b und 39a, b dargestellten Trag
elemente sind hier als Zahnräder 52a, 52b ausgebildet, die an beiden Seiten
des Sitz- bzw. Rückenteils 6 bzw. 7 drehbar gelagert sind. Die Zahnräder 52a, b
sind beispielsweise als Außenverzahnungen an den Enden von Wellen 53 ausge
bildet, die drehbar im Sitz- bzw. Rückenteil 6 bzw. 7 gelagert sind und mit
ihren Enden seitlich aus diesen herausragen. An die Zahnräder 52a, b schließen
sich nach außen hin kurze zylindrische Führungszapfen 54 an. Die Länge der
Wellen 53 zwischen den beiden Seitenteilen 44 ist dabei so bemessen, daß die
Führungszapfen 54 in den Nuten 49a, b zu liegen kommen. Gleichzeitig weisen
die Bodenteile 47 eine entsprechende Steuerkurve in Form einer Innenverzah
nung 55a bzw. 55b auf, in welche die Zahnräder 52a, b eingreifen und die
längs Kreisbögen verlaufen, die den Kreisbögen, längs derer die Nuten 49a, b
verlaufen, exakt entsprechen. Zum Verstellen des Sitzteils 6 bzw. Rückenteils 7
können daher die Zahnräder 52a, b auf den entsprechenden Innenverzahnungen
55a, b abrollen, wobei sich die Wellen 53 gleichzeitig im Sitzteil 6 bzw.
Rückenteil 7 drehen und die Führungszapfen 54 in den Nuten 49a, b geführt
werden, deren Enden jeweils die Enden des möglichen Verstellbereichs fest
legen. Zur Verminderung der Reibung ist es dabei möglich, die Höhe der Nuten
49a, b etwas größer zu wählen, als dem Durchmesser der Führungszapfen 54
entspricht. Die Führungszapfen 54 und Nuten 49a, b verhindern im übrigen eine
ungewollte Demontage des Sitz- und Rückenteils. Die Verstellmechanismen für
das Sitzteil 6 und das Rückenteil 7 sind im wesentlichen identisch ausgebildet.
Als Arretierungsvorrichtung dient bei der Ausführungsform nach Fig. 8 bis 12
das Innenteil 46, das in Fig. 8 und 11 seine Arretierungsstellung einnimmt. Das
Innenteil 46 ist ebenfalls vorzugsweise halbringförmig und nach Art eines
Winkelprofils ausgeführt und mit einem seitlichen Führungsteil 57 sowie einem
Oberteil 58 versehen, das je eine der Innenverzahnung 55a, b gegenüberlie
gende und zu dieser parallel angeordnete Innenverzahnung 59a bzw. 59b auf
weist. Das Führungsteil 57 liegt längs einer abgesetzten, im Führungsteil 48
des Außenteils 45 vorgesehenen Ausnehmung von außen an diesem an und kann
relativ zu diesem radial verschoben werden.
Normalerweise ist das Innenteil 46 mit Hilfe wenigstens einer Feder 60 od.
dgl., die in Fig. 8, 11 und 12 nur schematisch angedeutet ist und sich z. B.
zwischen dem Innenteil 46 und dem Außenteil 45 abstützt, in die aus Fig. 8
und 11 ersichtliche Arretierungsstellung vorgespannt, in welcher seine Innenver
zahnungen 59a, b mit den Zahnrädern 52a, b im Eingriff sind. In dieser Arre
tierungsstellung ist es daher unmöglich, das Sitz- oder Rückenteil 6 bzw. 7 in
der einen oder anderen Richtung zu verstellen. Wird das Innenteil 46 dagegen
gegen die Kraft der Feder 60 etwas angehoben, wozu zwischen den oberen Ab
schnitten des Boden- bzw. Oberteils 47 bzw. 58 des Innen- bzw. Außenteils 46
bzw. 45 ein ausreichender Freiraum 61 (Fig. 8 und 10) vorgesehen ist, dann
werden seine Innenverzahnungen 59a, b entsprechend Fig. 12 von den Zahnrä
dern 52a, b abgehoben, so daß diese in der einen oder anderen Richtung auf
den Innenverzahnungen 55a, b des Außenteils 45 abrollen können, wodurch sich
die jeweilige Lage des Sitz- und/oder Rückenteils 6 bzw. 7 entsprechend ver
ändert. Gleichzeitig kann die Feder 60 so ausgebildet sein, daß sie ein seitli
ches Wegziehen des Innenteils 46 vom Außenteil 45 verhindert.
Die in Fig. 8 bis 12 dargestellten Innenverzahnungen des Innen- und Außenteils
46 bzw. 45 können sich über die gesamte Länge der Boden- bzw. Oberteile 47
bzw. 58 oder auch nur jeweils über der Länge der Nuten 49a, b entsprechende
Teilabschnitte erstrecken. Außerdem ist es möglich, die Feder 60 oder ggf.
zusätzliche Federn so zwischen dem Innenteil 46 und dem Außenteil 45 anzu
ordnen, daß das Innenteil 46 derart bewegt werden kann, daß jeweils nur die
Zahnräder 52a des Sitzteils 6 oder 52b des Rückenteils 7 freigegeben werden,
was eine unabhängige Verstellung des Sitz- und Rückenteils bei jeweils gleich
zeitiger Arretierung des anderen Teils ermöglicht. Schließlich wäre es auch
möglich, das Innenteil 46 zweiteilig auszubilden und das eine Teil dem Sitzteil
6, das andere Teil dagegen dem Rückenteil 7 zuzuordnen. Möglich wäre auch,
die Innenteile 46 wegfallen zu lassen und statt dessen z. B. die Rollbewegungen
der Zahnräder 52a, b mit nicht dargestellten, z. B. im Sitzteil angeordneten
Mitteln wahlweise zu blockieren oder freizugeben.
Die Enden der Wellen 53, die drehbar im Sitz- bzw. Rückenteil gelagert sind,
können durch starre Achsen oder Zapfen ersetzt sein, die mit drehbar an ihnen
gelagerten Zahnrädern versehen sind.
Die Ausführungsform nach Fig. 8 bis 12 bringt den besonderen Vorteil mit sich,
daß das Sitz- bzw. Rückenteil 6 bzw. 7 jeweils an beiden seitlichen Enden
in einer Weise zwangsgeführt ist, daß die Wellen 53 od. dgl. auf Grund der Ver
zahnungen an ihren beiden Enden nicht verkippen oder verkanten können, wie
dies bei der aus Fig. 6 und 7 ersichtlichen Zwangsführung denkbar wäre.
Die Abstände der Zapfen 38a, b und 39a, b bzw. der Zahnräder 52a, b bei den
Ausführungsformen nach Fig. 6 bis 12 von den Gelenken 8 können so gewählt
werden, wie für die Abstände zwischen den Gelenken 13 und 14 und den
Gelenken 8 der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5 angegeben ist. Die Radien
der Kreisbögen, längs derer die Schlitze 40, 41 bzw. Nuten 49a, b verlaufen,
können dagegen entsprechend der Länge der Gelenkarme 10, 11 der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 bis 5 bemessen werden.
Gemäß einer fünften, in Fig. 13 bis 18 dargestellten Ausführungsform ist ein
vorzugsweise einstückig hergestellter U-förmiger Träger 64, der aus einem
Quersteg 64a und zwei senkrecht dazu angeordneten, vorzugsweise rahmenför
migen Seitenteilen 64b, 64c besteht, entsprechend den anderen Ausführungs
formen auf der Achse 4 befestigt. Das Seitenteil 64c ist halbringförmig ausge
bildet und weist ein unteres, vorzugsweise kreisbogenförmig geformtes Rah
menteil 65 auf, das z. B. aus einem Profilstab mit rechteckigen, quadratischem,
kreisrundem oder rohrförmigen Querschnitt besteht und sich z. B. etwa über ein
Drittel eines Kreises erstreckt. Das eine Ende des Rahmenteils 65 ist mit dem
einen Ende eines Stegs 66 verbunden, der im wesentlichen senkrecht zur Achse
4 verläuft und gleichzeitig als Armlehne ausgebildet sein kann, während das
andere Ende des Rahmenteils 65 über einen Steg 67 mit dem anderen Ende
des Stegs 66 verbunden ist. Das andere Seitenteil 64b ist entsprechend ausge
bildet. Der obere, aus den Stegen 66, 67 gebildete Bereich der Seitenteile 64b, c
kann alternativ frei gestaltet oder auch weggelassen werden.
Der gemäß Fig. 1 bis 5 ausgebildete Sitz weist an beiden Seiten und an von
den Gelenken 8 beabstandeten Stellen jeweils Tragelemente auf, die beispiels
weise aus an beiden Seiten des Sitzteils 6 vorgesehenen Führungskörpern 68
und an beiden Seiten des Rückenteils 7 angeordneten Führungskörpern 69
bestehen. Diese Führungskörper 68, 69 sind starr an den Enden von drehbar im
Sitz- bzw. Rückenteil 6, 7 gelagerten Achsen 70 bzw. 71 befestigt oder auch
drehbar auf starr im Sitz- bzw. Rückenteil 6, 7 gelagerten Achsen gelagert und
weisen jeweils einen Durchgang 68a bzw. 69a auf (Fig. 17, 18), der von einem
der Rahmenteile 65 durchragt ist.
Die Rahmenteile 65 sind an ihren Oberteilen mit Steuerkurven in Form von
Gleitflächen 72 und an ihren Unterseiten mit Außenverzahnungen 73a, 73b ver
sehen. Die Durchgänge 68a, 69a sind an ihren Oberseiten durch entsprechend
den Gleitflächen 72 geformte Gleitflächen 74 (Fig. 17) und an ihren Untersei
ten durch entsprechend den Außenverzahnungen 73a, 73b geformte Innenverzah
nungen 75 begrenzt, deren Abstand von den Gleitflächen 74 etwas größer als
der Abstand der Außenverzahnungen 73a, b von den Gleitflächen 72 ist. Zwi
schen den Rahmenteilen 65 und den Führungskörpern 68, 69 sind außerdem in
Fig. 16 bis 18 schematisch angedeutete Federn 76 abgestützt, welche norma
lerweise, d. h. im unbelasteten Zustand des Sitzes, so auf die Führungskörper
68, 69 einwirken, daß deren Innenverzahnungen 75 mit den Außenverzahnungen
73a, b im Eingriff sind und daher eine Verriegelungsvorrichtung bilden, die
eine Verschiebung der Führungskörper 68, 69 auf den Rahmenteilen 65 unmög
lich macht (Fig. 17).
Wird der Sitz dagegen belastet, indem z. B. das Gewicht einer Person auf das
Sitz- und/oder Rückenteil 6, 7 und damit auf den Führungskörper 68 und/oder 69
einwirkt, hat dies eine Querbewegung des jeweiligen Führungskörpers 68, 69
zum Rahmenteil 65 zur Folge (Fig. 18). Dadurch wird die Innenverzahnung 75
des jeweiligen Führungskörpers 68, 69 von den Außenverzahnungen 73a, b des
zugehörigen Rahmenteils 65 abgehoben, wodurch eine Entriegelung stattfindet,
so daß das Sitz- und/oder Rückenteil 6, 7 nun durch Parallelverschiebung der
Gleitflächen 72, 74 beliebig längs des Rahmenteils 65 verschoben werden kann.
Die Rahmenteile 65 mit ihren Gleitflächen 72 stellen somit einerseits eine
Zwangsführung für die als Führungskörper 68, 69 ausgebildeten Tragelemente
dar und bilden andererseits mit ihren Außenverzahnungen 75 eine Arretierungs
vorrichtung. Zusätzlich könnte eine nicht dargestellte weitere Arretierungsvor
richtung vorhanden sein, damit auch im belasteten Zustand eine Verriegelung
der gewählten Sitzposition möglich ist. Vorzugsweise werden allerdings die Fe
dern 76 und die Reibungsverhältnisse so gewählt, daß auch im belasteten Zu
stand eine Verstellung der Sitzposition nur mit einem gewissen Mindestaufwand
möglich ist und daher nicht jede geringfügige Körperbewegung eine Verstellung
der Sitzposition zur Folge hat. Außerdem sind vorzugsweise nicht dargestellte
Begrenzungsmittel vorgesehen, die wie bei den anderen Ausführungsformen den
möglichen Bewegungshub der Führungskörper 68, 69 auf den Rahmenteilen 65
begrenzen und z. B. aus an den Führungskörpern 68, 69 angebrachten und in
Nuten der Rahmenteile 65 eingreifenden Stiften bestehen oder umgekehrt.
Die beschriebenen Ausführungsformen lassen sich auf vielfache Weise abwandeln. Dies gilt
beispielsweise für den Träger 5, der auch auf einen starr montierten und nicht auf Rollen
oder Rädern 2 fahrbaren Gestell 1 befestigt sein könnte, aber auch im Hinblick auf die
an Hand der Zeichnungen beschriebenen Formen für die Träger, Rahmenteile, Zwangs
führungen, Tragelemente, Arretierungsvorrichtungen und dgl., die insbesondere den jeweils
gegebenen formalen Anforderungen angepaßt werden können, wenn auch die Ausführungs
form nach Fig. 13 bis 18 als zur Zeit günstigste Lösung angesehen wird, weil sie wenige Teile
benötigt, eine einfache Konstruktion besitzt und eine selbsttätige Verriegelung und
Entriegelung der Sitz- und Rückenteile allein durch Körpergewichtsverlagerung ermöglicht,
so daß keine zusätzlichen Bedienungselemente hierfür vorgesehen werden brauchen.
Insbesondere ist es möglich, die an Hand der sechs Ausführungsbeispiele beschriebenen
Einzelteile und Baugruppen in vielfältiger Weise untereinander zu kombinieren.
Die Sitz- und Rückenteile 6 bzw. 7 des beschriebenen Sitzes bestehen gemäß Fig. 1 bis 18
aus plattenförmigen Bauteilen mit rechteckigen oder quadratischen Querschnitten, die
durch die ersten Gelenke 8 miteinander verbunden sind. Alternativ können beide Teile
auch lediglich als Rohrrahmen od. dgl. ausgebildet sein, die zur Halterung eines durch
gehenden, flexiblen Sitz- und Rückenlehnenelements dienen, dessen Oberfläche ent
sprechend den ergonomisch gewünschten Bedingungen geformt ist. Etwaige Polsterungen
od. dgl. sind in der Zeichnung zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen worden. Da
die Gelenke frei schwebend angeordnet sind, können sie alternativ durch Materialstreifen
od. dgl. aus einem flexiblen Material ersetzt werden.
Die Radien der Kreisbögen, längs derer die verschiedenen Tragelemente zwangsgeführt
werden, können entsprechend Fig. 6 bis 18 gleich groß oder entsprechend Fig. 1 bis 5
unterschiedlich groß sein. Bei den Ausführungsformen nach Fig. 6 bis 18 läßt sich dies
beispielsweise entsprechend Fig. 19 dadurch realisieren, daß Seitenteile 101 vorgesehen
werden, die zwei durch eine Stufe 102 verbundene Rahmenteile 103a und 103b aufweisen,
die beide längs Kreisbögen mit unterschiedlichen Radien verlaufen und beispielsweise zur
Führung der Führungskörper 68, 69 nach Fig. 13 bis 18 dienen. Ähnlich könnten Seitenteile
vorgesehen sein, die entsprechend Fig. 6 bis 12 ausgebildet sind und deren Schlitze 40, 41
bzw. Innenverzahnungen 55a, b längs Kreisbögen mit unterschiedlichen Radien verlaufen.
Weiter wäre es möglich, z. B. als Tragelemente für das Rückenteil 7 die Drehzapfen 39a, b
entsprechend Fig. 6 und 7 oder die Zahnräder 52b nach Fig. 8 bis 12 vorzusehen, so daß
dessen Schwenkachse konstruktionsbedingt in unmittelbarer Nähe der durch die Zwangs
führung festgelegten Bewegungsbahnen angeordnet sind, die Tragelemente für das Sitzteil 6
dagegen aus Führungskörpern 68 entsprechend Fig. 13 bis 18 herzustellen, bei deren
Anwendung die Schwenkachsen (Achsen 70) für das Sitzteil 6 einen relativ großen Abstand
von der durch die Zwangsführung festgelegten Bahn (z. B. Gleitfläche 72) aufweisen können.
Eine derartige Anordnung ist in Fig. 20 schematisch an Hand eines Rahmenteils 105
angedeutet, dem ein das Rückenteil abstützendes Tragelement 106 mit einer im wesent
lichen in der Rahmenteilachse nachgeordneten Schwenkachse und ein das Sitzteil abstützen
des Tragelement 107 mit einer Schwenkachse 108 zugeordnet sind, die einen relativ großen
Abstand von der Rahmenteilachse aufweisen kann. Ähnliche Verhältnisse ließen sich
beispielsweise auch dadurch schaffen, daß von der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7
ausgegangen wird und gekröpfte oder versetzt angeordnete Zapfen 38a, b bzw. 39a, b
vorgesehen werden. Fig. 21 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel, bei dem durch die
Zwangsführungen für Tragelemente 109 und 110 festgelegte Bahnen 111 und 112 nicht
kreisbogenförmig sind, sondern einen andersartigen Verlauf haben. Abgesehen davon ist es
möglich, z. B. den Schlitzen 40, 41 nach Fig. 6 und 7 eine unterschiedliche Länge zu geben
oder die bei den anderen Ausführungsformen vorgesehenen Bahnen für die Zwangsführun
gen durch entsprechende Begrenzungsmittel unterschiedlich lang zu wählen, damit sich
unterschiedliche Verstellbereiche für die Tragelemente der Sitz- bzw. Rückenteile ergeben.
Die Ausführungsformen nach Fig. 8 bis 16 sind weiter nicht auf die beschriebenen Verzah
nungen 55a, b und 59a, b einerseits bzw. 73a, b und 75 andererseits beschränkt. Diese können
vielmehr auch durch Bremsflächen mit einem ausreichend hohen Reibungswiderstand
ersetzt sein, die beim Wirksamwerden der Federn 60, 76 aufeinandergepreßt werden und
dann weitere Verstellungen der Sitz- oder Rückenteile verhindern.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 5 ist es nicht unbedingt erforderlich, daß die
Gelenkarme 10, 11 um dieselbe, durch das Gelenk 12 repräsentierte Achse dreh- bzw.
schwenkbar sind. Möglich wäre auch, die Gelenkarme 10, 11 um unterschiedliche Achsen
dreh- bzw. schwenkbar zu lagern. Entsprechend können die Mittelpunkte der von den
Steuerkurven der Ausführungsformen nach Fig. 6 bis 18 gebildeten Bewegungsbahnen,
sofern es sich um Kreisbahnen handelt, auf derselben Achse oder auch auf unterschied
lichen Achsen liegen. Ein dichtes Beianderliegen oder Zusammenfallen dieser beiden
Achsen und das Anordnen beider Achsen in der Verlängerung der Achse 4 wird jedoch
vorgezogen, weil es den Vorteil mit sich bringt, daß der Körperschwerpunkt des Benutzers
in allen vorgesehenen Sitz- und Liegepositionen im wesentlichen unverändert in der Achse 4
oder ihrer gedachten Verlängerung angeordnet bleibt, wodurch eine hohe Standsicherheit
des dargestellten Bürostuhls erzielt wird. Dasselbe gilt während der zur Änderung der Sitz-
oder Liegeposition erforderlichen Körpergewichtsverlagerungen. Dabei ist weiter vorteil
haft, daß die Rückenlehne stets am Rücken des Benutzers anliegt, jede Position arretiert
werden kann und der Körperschwerpunkt sich über die Mittelsäule (Achse 4) des Büro
stuhls selbsttätig einpendeln kann.
Claims (23)
1. Sitz für einen Bürostuhl od. dgl. mit je einem insbesondere durch Körperverlagerung
verstellbaren Sitz- und Rückenteil und mit einem Träger, wobei das Sitzteil und das
Rückenteil an einander zugewandten Enden durch wenigstens ein erstes, eine erste
Drehachse enthaltendes und frei schwebend angeordnetes Gelenk schwenkbar miteinander
verbunden sind, wobei das Sitzteil an einer von der Drehachse beabstandeten Stelle
wenigstens ein erstes Tragelement aufweist, das mittels einer ersten Zwangsführung am
Träger aufgehängt und längs einer durch diese festgelegten Bahn verschiebbar gelagert ist,
und wobei das Rückenteil an einer von der Drehachse beabstandeten Stelle mittels
wenigstens eines zweiten Tragelements am Träger aufgehängt und schwenkbar an diesem
Tragelement gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Tragele
ment (13, 39, 52b, 69, 106, 110) mittels einer zweiten Zwangsführung (10, 19, 41, 55b, 72, 103b, 112)
am Träger (5, 34, 64) aufgehängt und längs einer durch diese festgelegten Bahn ver
schiebbar gelagert ist und daß das Sitzteil (6) schwenkbar am ersten Tragele
ment (14, 38, 52a, 68, 107, 109) gelagert ist.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Zwangsführungen
festgelegten Bahnen aus Kreisbahnen bestehen.
3. Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte der Kreisbahnen
auf einer gemeinsamen Achse liegen.
4. Sitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisbahnen unterschied
liche Radien aufweisen.
5. Sitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Achse in der
Verlängerung einer den Träger (5, 34, 64) abstützenden, vertikal in der Mitte des Fußgestells
(1) angeordneten Achse (4) liegt und senkrecht zu dieser angeordnet ist.
6. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwangsführun
gen aus wenigstens zwei Gelenkarmen (10, 11) bestehen, die durch wenigstens ein zweites
Gelenk (12) schwenkbar mit dem Träger (5) verbunden sind, und daß jedes Tragelement
aus einem das Sitz- bzw. Rückenteil (6, 7) schwenkbar mit einem der Gelenkarme (10, 11)
verbindenden dritten bzw. vierten Gelenk (13, 14) besteht.
7. Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkarme (10, 11) als breit
flächig aneinanderliegende Scheiben (19, 20) ausgebildet sind.
8. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Scheibe (19, 20) einen
Schlitz (21, 22) aufweist, der längs eines Kreisbogens verläuft, durch dessen Mittelpunkt die
Drehachse des zweiten Gelenks (12) geht, und daß der Schlitz (21, 22) von einem am
Träger (5) gehaltenen Führungsorgan durchragt ist.
9. Sitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsorgan ein den
Träger (5) lose durchragender Bolzen (23) ist.
10. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Zwangs
führungen wenigstens eine Arretierungsvorrichtung zugeordnet ist.
11. Sitz nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungs
vorrichtung an den Gelenkarmen (10, 11) vorgesehene Befestigungsarme (16, 17) und ein
diesen zugeordnetes Klemmorgan (18) aufweist, wobei die Befestigungsarme (16, 17) längs
eines Kreisbogens verlaufen, durch dessen Mittelpunkt die Drehachse des zweiten Ge
lenks (12) geht.
12. Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungsvorrichtung den
Bolzen (23) umfaßt, wobei der Bolzen (23) mit dem einen Hebelarm eines zweiarmigen,
schwenkbar am Träger (5) gelagerten, federnd vorgespannten Hebels (26) verbunden ist,
der das Klemmorgan (25) klemmend gegen die Scheiben (19, 20) drückt.
13. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwangs
führungen aus wenigstens zwei Steuerkurven an wenigstens einem am Träger (34, 64)
fixierten Seitenteil (34b, 34c, 44, 64b, 64c) bestehen und jedes Tragelement an einer der
Steuerkurven zwangsgeführt ist.
14. Sitz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (34) und an den beiden
Seiten des Sitz- und Rückenteils (6, 7) je ein Seitenteil (34b, 34c) mit je zwei, von Steuer
kurven begrenzten Schlitz (40, 41) befestigt ist und die Tragelemente aus in den
Schlitzen (40, 41) geführten, am Sitz- bzw. Rückenteil (6, 7) vorgesehenen Zapfen (38a, b
bzw. 39a, b) bestehen.
15. Sitz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (34) und an beiden
Seiten des Sitz- bzw. Rückenteils (6, 7) je ein Seitenteil (44) mit wenigstens je einer als
Innenverzahnung (55a, 55b) ausgebildeten Steuerkurve befestigt ist und die Tragelemente
aus auf den Innenverzahnungen (55a, 55b) geführten, am Sitz- bzw. Rückenteil (6, 7)
vorgesehenen Zahnrädern (52a, 52b) bestehen.
16. Sitz nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (44) zusätzlich mit
Nuten (49a, 49b) versehen sind, die einen dem Verlauf der Innenverzah
nungen (55a, 55b) entsprechenden Verlauf besitzen und Führungszapfen (54) aufnehmen,
die an den Außenseiten der Zahnräder (52a, 52b) ausgebildet sind.
17. Sitz nach Anspruch 10 und 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (44)
aus je einem die Innenverzahnungen (55a, 55b) aufweisenden Außenteil (45) und einem als
Arretierungsvorrichtung für die Tragelemente ausgebildeten Innenteil (46) bestehen und die
Innenteile (46) mit den Zahnrädern (52a, 52b) in Eingriff bringbare Innenverzah
nungen (59a, 59b) aufweisen.
18. Sitz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenteile (46) durch Feder
kraft in eine Verriegelungsstellung vorgespannt sind, in der die Innenverzahnungen (59a, b)
mit den Zahnrädern (52a, 52b) im Eingriff sind.
19. Sitz nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (64) und an beiden
Seiten des Sitz- bzw. Rückenteils (6, 7) je ein Seitenteil (64b, 64c) mit wenigstens je einer als
Rahmenteil (65) ausgebildeten Steuerkurve befestigt ist und die Tragelemente aus auf den
Rahmenteil (65) verschiebbar gelagerten Führungskörpern (68, 69) bestehen.
20. Sitz nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskörper (68, 69) mit
von den Rahmenteilen (65) durchragten Durchgängen (68a, 68b) versehen sind, die auf
wenigstens einer Seite von mit den Rahmenteilen (65) zusammenwirkenden Gleit
flächen (74) begrenzt sind.
21. Sitz nach Anspruch 10 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß an den Unterseiten der
Rahmenteile (65) vorgesehene Außenverzahnungen (73a, 73b) und mit diesen in Eingriff
bringbare Innenverzahnungen (75) an ihnen zugeordneten, die Durchgänge (68a, 68b)
begrenzenden Wandungen der Führungskörper (68, 69) eine Arretierungsvorrichtung für die
Tragelemente bilden.
22. Sitz nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Außen- und Innenverzah
nungen (73a, b; 75) bei unbelastetem Sitz- bzw. Rückenteil (6, 7) durch Federkraft im Eingriff
gehalten und durch Belastung des Sitz- bzw. Rückenteils (6, 7) außer Eingriff bringbar sind.
23. Sitz nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitz- bzw.
Rückenteil (6, 7) und die zugehörigen Führungskörper (68, 69) um von den Gleitflächen (74)
beabstandete Achsen (70, 71) relativ zueinander verschwenkbar sind.
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