DE3800370A1 - Grenzstrom-sauerstoffsonde - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sauerstoffsonde, insbesondere
eine Breitbandsonde für die Regelung einer Brennkraftmaschine,
die in einem weiten Bereich zwischen magerem und
fettem Gemisch einsetzbar ist.
Bei bekannten stöchiometrischen Sonden (die das theoretische
Luft-Kraftstoff-Verhältnis λ=1 erfassen) oder überstöchiometrischen
Sonden (die das Luft-Kraftstoff-Verhältnis
nur für niedrige Konzentrationen erfassen) wurde die
Sauerstoffdiffusionsschicht mit einer Dicke zwischen 50 und
450 µm durch Plasmabeschichten unter Einsatz eines Magnesiumoxid-Spinell-Pulvers
gebildet. Die Sauerstoffdiffusionsschicht
hatte die Eigenschaften, daß das Porositätsverhältnis
ca. 5-10% und der mittlere Feinporendurchmesser
ca. 20-50 nm beträgt, was durch Messungen mit einem Porosimeter
unter Verwendung von Quecksilber festgestellt wurde.
Um jedoch den Verbrennungs-Wirkungsgrad von Kraftfahrzeugmotoren
zu steigern, muß das Luft-Kraftstoff-Verhältnis
innerhalb eines weiten Bereichs zwischen der fetten Gemischseite,
auf der die Konzentration hoch ist, und der
mageren Gemischseite, auf der sie niedrig ist, geregelt
werden.
Um andererseits die Sauerstoffkonzentration auf der fetten
Gemischseite bestimmen zu können, sollte der Diffusionswiderstand
höher als bei der oben beschriebenen bekannten
Sauerstoffdiffusions-Widerstandschicht sein.
Es ist also zur Regelung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
bei fettem Gemisch eine dichte Diffusionsschicht erforderlich,
die die Diffusionsgeschwindigkeit von nichtverbrannten
Gasteilchen regeln kann.
Die Diffusionsschicht darf jedoch nicht die Lebensdauer der
Sonde dadurch verkürzen, daß die Poren der Diffusionsschicht
infolge der höheren Dichte durch Verunreinigungen
im Abgas verstopft werden oder daß die Ankunftszeit an der
Reaktionselektrode verzögert wird, wodurch die Ansprechgeschwindigkeit
verringert wird. Es war bisher nicht möglich,
diese Bedingungen dadurch zu erfüllen, daß nur das
Porositätsverhältnis oder nur die Dicke einer Einzelschicht
geändert wurde.
Im Hinblick darauf wurde in JP-A-53-13 980 und
JP-A-53-1 16 896 vorgeschlagen, die Diffusionsschicht als
Zweischichtstruktur mit unterschiedlichen Dichten aufzubauen.
In der erstgenannten Veröffentlichung wird die erste
Schicht, die nahe an der Elektrode liegt, dicht aus Aluminiumoxid
mit einer Dicke von 30 µm durch ein Plasmaspritzverfahren
gebildet, und die zweite Schicht, die auf
der Außenseite liegt, wird mit der gleichen Methode weniger
dicht mit einer Dicke von 80 µm gebildet. Bei der zweitgenannten
Veröffentlichung wird die erste Schicht weniger
dicht aus Magnesiumoxid-Spinell mit einer Dicke von 300 µm
und die zweite Schicht dicht mit einer Dicke von 2 mm
gebildet.
Die bekannten Verfahren beachten nicht die Beziehung zwischen
der Dicke oder Dichte der Diffusionsschicht und dem
Wärmedurchlaßwiderstand, also der Produktivität oder der
Ansprechkennlinie der Schicht. Beim erstgenannten Stand der
Technik ergibt sich das Problem der Rissebildung in der
äußeren lockeren und dicken Schicht durch Abkühlungs- und
Erwärmungszyklen. Beim zweitgenannten Stand der Technik ist
es schwierig, die äußere dichte und dicke Schicht herzustellen,
und außerdem ist der Vorschlag für die Praxis
ungeeignet, weil der Widerstand zu groß und das Anspruchverhalten
zu schlecht ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Sonde
zur Messung der Sauerstoffkonzentration, wobei die Sonde
eien Gasdiffusionsschicht mit optimaler Gasdiffusionsfunktion
aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Diffusionsschicht
als Zweischichtaufbau ausgebildet wird, wobei die
eine Schicht lose und relativ dick aus Magnesiumoxid-
Spinell mit dem konventionellen Plasmaspritzverfahren und
die andere Schicht extrem dicht und relativ dünn mit dem
Sol-Gel-Beschichtungsverfahren gebildet wird.
Die Grenzstrom-Sauerstoffsonde nach der Erfindung, mit
einem Festelektrolyt-Sondenelement aus sauerstoffionenleitenden
Metalloxiden, porösen Dünnfilmelektroden, die auf
der Innen- und der Außenfläche des Sondenelements vorgesehen
sind und zwischen die eine Spannung anlegbar ist, so daß in
der Atmosphäre um das Sondenelement vorhandene Sauerstoffionen
in das Sondenelement diffundieren zum Zweck der Messung
der Sauerstoffkonzentration unter Ableitung des der
Sauerstoffionenkonzentration entsprechenden Grenzstroms,
und einer Gasdiffusions-Widerstandsschicht, die auf die
äußere Elektrode des Sondenelements aufgebracht ist und aus
porösen, elektrisch isolierenden Metalloxiden besteht, ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdiffusions-Widerstandsschicht
Mehrschichtaufbau mit wenigstens zwei Schichten
aufweist, wobei die eine Schicht locker ist und durch ein
Plasmaspritzverfahren unter Einsatz elektrisch isolierender
Metalloxide geeigneter Korngröße gebildet ist, und die
andere Schicht sehr dicht und durch das Sol-Gel-Beschichtungsverfahren
unter Einsatz elektrisch isolierender
Metalloxide hergestellt ist.
Für optimale Ergebnisse ist es bevorzugt, die erste
Schicht, die näher an der Elektrode liegt, mittels Plasmaspritzverfahren
mit einer Dicke von 10-500 µm auszubilden
und die zweite Schicht, die auf der Außenseite liegt, durch
das Sol-Gel-Beschichtungsverfahren mit einer Dicke von
0,01-20 µm auszubilden.
Eine so aufgebaute Sonde kann in zufriedenstellender Weise
die Diffusionsgeschwindigkeit regeln, und zwar aufgrund des
kleinen Porositätsverhältnisses der einen Schicht ungeachtet
ihrer geringen Dicke, da sie mit dem Sol-Gel-
Beschichtungsverfahren hergestellt ist. Da diese Schicht
dünn ist, wird die Gesamtdicke der Diffusionswiderstandsschicht
klein gehalten, und die Ausbildung von Wärmespannungen
aufgrund der unterschiedlichen Wärmedehnzahlen des
Festelektrolyten und der Diffusionswiderstandsschicht ist
gering, wodurch die Gefahr von Rißbildungen vermindert ist.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Sauerstoffsonde
nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Grafik, die die mit der Erfindung erzielten
Ausgangskennlinien zeigt;
Fig. 3 eine Grafik, die die Beziehung zwischen dem
Luft-Kraftstoff-Verhältnis und gasförmigen
Komponenten im Abgas zeigt;
Fig. 4 eine Erläuterung des Prinzips der Grenzstrom-
Regelung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses;
Fig. 5 eine Grafik, die die Beziehung zwischen dem
Grenzstrom und dem Luft-Kraftstoff-Verhältnis
erläutert;
Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Sondenelement mit
einer Gasdiffusions-Widerstandsschicht;
Fig. 7 eine Darstellung einer bekannten Gasdiffusions-Widerstandsschicht;
Fig. 8 eine Darstellung der Gasdiffusions-Widerstandsschicht
nach der Erfindung;
Fig. 9 eine REM-Aufnahme der Oberfläche einer Magnesiumoxid-Spinell-Schmelzinjektionsschicht;
und
Fig. 10 eine REM-Querschnittsaufnahme einer hochdichten
SiO₂-Schicht, die mit dem Sol-Gel-Beschichtungsverfahren
hergestellt ist.
Ein Verbrennungssystem für ein Kraftfahrzeug, das eine
Luft-Kraftstoff-Verhältnis-Sonde verwendet, ist ein System,
das den Verbrennungszustand durch Messung der Sauerstoffkonzentration
im Abgas erfaßt und die so erhaltene Information
zu einer Schaltung rückführt, die die zugeführte
Kraftstoff- und Luftmenge bestimmt, um dadurch das Mischungsverhältnis
von Kraftstoff und Luft (Luftüberschußverhältnis
A/F) zu regeln. In dem Bereich, in dem das
Mischungsverhältnis größer als der theoretische Wert λ=1
(A/F=14,7/1) ist, d. h. bei magerem Gemisch, besteht fast
das gesamte Abgas aus O₂, und CO, HC und H₂ in Form unverbrannter
Gase sind nur in sehr geringen Mengen vorhanden
(Fig. 3). Hier gelangen O₂-Moleküle durch die Diffusionsschicht
und werden durch die katalytische Reaktion an der
äußeren Reaktionselektrode ionisiert, so daß Sauerstoffionen
von der Abgasseite zur Atmosphärenseite wandern (Fig.
4). Da es notwendig ist, die Sauerstoffdurchtrittsgeschwindigkeit
durch die Diffusionswiderstandsschicht mittels der
Schicht zu regeln, sollte in dieser Phase die Diffusionswiderstandsschicht
eine bestimmte geeignete Dichte aufweisen.
Die an der Reaktionselektrode ankommenden Sauerstoffatome
werden, wie gesagt, ionisiert und zeigen Grenzstromverhalten
als elektrischer Ausgang, wie Fig. 5 zeigt,
weil die Sauerstoffkonzentration im Abgas je nach dem Luft-
Kraftstoff-Verhältnis veränderlich ist.
Nachstehend wird die theoretische Gleichung (1), die den
Grenzstrom bezeichnet, erläutert.
mit
F:Faraday-Konstante R:Gaskonstante D O:Diffusionskonstante der Sauerstoffmoleküle T:absolute Temperatur E:Diffusionsrate in der Gas(Sauerstoff)- Diffusionswiderstandsschicht l:effektiver Diffusionsabstand in der Gas(Sauerstoff)-Diffusionswiderstandsschicht S:Elektrodenfläche P O:Sauerstoffpartialdruck
F:Faraday-Konstante R:Gaskonstante D O:Diffusionskonstante der Sauerstoffmoleküle T:absolute Temperatur E:Diffusionsrate in der Gas(Sauerstoff)- Diffusionswiderstandsschicht l:effektiver Diffusionsabstand in der Gas(Sauerstoff)-Diffusionswiderstandsschicht S:Elektrodenfläche P O:Sauerstoffpartialdruck
Diese Gleichung (1) ist allgemein bekannt, und der in Fig.
5 angegebene Grenzstrom kann unter Nutzung von Werten
dieser Variablen bestimmt werden. Wenn man einige der Konstanten
zusammennimmt, kann Gleichung (1) wie folgt als
Gleichung (2) geschrieben werden:
Das heißt, daß der Grenzstrom I p in Abhängigkeit von l, das
die Dichte der Gasdiffusions-Widerstandsschicht bezeichnet,
und von der Elektrodenfläche S bestimmt wird. Der Grenzstrom
wird mit kleiner werdender Elektrodenfläche S niedriger.
Da jedoch eine zu kleine Elektrodenfläche die Reaktionsgeschwindigkeit
und die Genauigkeit beeinträchtigt,
sollte die Fläche größer als ein vorbestimmter Wert sein.
Der Grenzstrom I p wird daher durch den effektiven Diffusionsabstand
l bestimmt, und somit ist I p um so niedriger,
je größer l ist, also je dichter die Gasdiffusions-Widerstandsschicht
ist. Eine solche Sonde kann zur Erfassung und
Regelung des Gemischs im fetten Gemischbereich wirksam
eingesetzt werden.
Da im fetten Gemischbereich der O₂-Gehalt gering ist und
große Mengen an unverbrannten Gasen CO, HC und H₂ vorliegen,
passieren diese unverbrannten Gase die Diffusionsschicht.
Dagegen passieren Sauerstoffionen den Festelektrolyten von
der Atmosphärenseite in die Richtung, die derjenigen bei
magerem Gemisch entgegengesetzt ist, und treten mit unverbrannten
Gasen an der äußeren Elektrode in Reaktion. Da
jedoch die die unverbrannte Gaskomponente bildenden Teilchen
erheblich kleiner als O₂-Moleküle sind, kann deren die
Diffusionsschicht durchdringende Menge nicht mit einer
bekannten Diffusionsschicht geregelt werden, so daß eine
Regelung bei fettem Gemisch unmöglich wird. Um also eine
Regelung im fetten Gemischbereich durchführen zu können,
wird eine dichte Diffusionsschicht benötigt, die die Diffusionsgeschwindigkeit
unverbrannter Gasteilchen regeln kann.
Die größere Dichte darf jedoch nicht zu einem Verstopfen
der Poren der Diffusionsschicht durch Verunreinigungen im
Abgas führen.
Nachstehend werden der Grundaufbau einer Ausführungsform
der Sonde und die Funktionsweise der Sauerstoffdiffusionsschicht
erläutert. Die erste Schicht auf der äußeren Elektrode
ist eine durch Plasmaspritzen aufgebrachte Magnesiumoxid-Spinell-Schicht.
Es ist wichtig, daß diese erste
Schicht gelockerter als die mit dem Sol-Gel-Verfahren gebildete
zweite Schicht ist. Insbesondere steht die Dichte
der ersten Schicht in engem Zusammenhang mit der katalytischen
Reaktion an der Elektrode und muß einen Wert aufweisen,
der gutes Ansprechverhalten für eine Sonde ergibt.
Ein zwar nicht optimales Maß dafür ist bevorzugt ein Porositätsverhältnis
von ca. 5-10% sowie ein mittlerer Porendurchmesser
von 30-40 nm, gemessen mit einem Quecksilber-
Porosimeter. Ferner ist eine bevorzugte Dicke der ersten
Schicht 10-500 µm. Da eine zu dicke Schicht infolge der
Differenz der Wärmedehnzahlen gegenüber dem Festelektrolyten
leicht zu Rissen führt, ist die Schichtdicke bevorzugt
20-200 µm.
Die zweite Schicht ist eine Keramikschicht, die durch das
Sol-Gel-Verfahren aufgebracht und sehr dicht ist. Diese
Schicht ist speziell zu dem Zweck aufgebracht, die Diffusion
feiner Teilchen von CO, HC und H₂, die unverbrannte
Gase sind, zu beschränken und deren Geschwindigkeit zu
regeln, um so die Erfassung im fetten Gemischbereich zu
bewirken. Die Filmdicke beträgt 0,01-20 µm, bevorzugt
0,5-5 µm, weil bei zu großer Schichtdicke die Gasdiffusion
schwierig wird.
Ein Beispiel wird nachstehend im einzelnen erläutert. Fig.
6 ist ein Querschnitt durch eine Grenzstrom-Sonde zur Bestimmung
der Sauerstoffkonzentration gemäß der Erfindung,
die zur Regelung eines Kraftfahrzeugs verwendet wird. Das
Element 1 selbst ist ein Festelektrolyt aus Zirkonoxid
(ZrO₂), der mit Yttriumoxid (Y₂O₂) teilstabilisiert ist,
und die Innen- und Außenseite des Elements weisen jeweils
eine Platinauflage (Pt-Auflage) auf, die als Reaktionselektroden
2 a und 2 b dienen. Da die äußere Elektrode 2 b die
Elektrode ist, deren Fläche die Charakteristiken beeinflußt,
die durch die theoretische Gleichung (1) gegeben
sind, ist sie mit hoher Präzision unter Anwendung einer
Maske bei der Platinplattierung hergestellt. Ferner wird
gleichzeitig eine an die äußere Elektrode angeschlossene
Elektrodenzuleitung 4 durch Pt-Plattierung mittels einer
Maske gebildet und mit einer dünnen Glasisolierschicht
überzogen, so daß eine Reaktion mit dem Abgas vollständig
ausgeschlossen ist. Was die für die Erfindung wichtigen
Gasdiffusions-Widerstandsschichten 3 a, 3 b betrifft, so wird
zuerst die erste Schicht 3 a durch Einspritzen von geschmolzenem
Magnesiumoxid-Spinell mittels des Plasmaspritzverfahrens
gebildet.
Fig. 9 ist eine REM-Oberflächenaufnahme. Es ist ersichtlich,
daß Pulverteilchen in halbgeschmolzenem Zustand daran
haften. Dabei ist wesentlich, daß Gas nicht nur durch Zwischenräume
zwischen angesammelten Pulverteilchen eindringt,
sondern auch durch feine Risse (feiner als 0,1-0,2 µm)
wandert. Dies ist ein Kennzeichen der keramischen Schmelzinjektion
Bei Anwendung von Magnesiumoxid-Spinell
(MgO · Al₂O₃), dessen mittlerer Teilchendurchmesser ca. 15 µm
beträgt, als Schmelzinjektionspulver erfolgt die Injektion
unter Zuführung von ca. 10 g/min. Aufgrund der Beschaffenheit
des Pulvers und wegen seiner Feinteiligkeit ist es
hochgradig hygroskopisch und neigt dazu, durch die Feuchte
im Raum beeinflußt zu werden. Es ist daher schwierig, das
Pulver gleichmäßig zuzuführen. Wenn sich die zugeführte
Menge ändert, ändert sich auch die Wachstumsgeschwindigkeit
des auf die Reaktionselektrode aufgebrachten Films, wodurch
die Dichte des Überzugs stark beeinflußt wird. Infolgedessen
sind die Grenzstrom-Charakteristiken veränderlich, und
es wird unmöglich, eine stabile Sauerstoffkonzentrationssonde
zu schaffen. Aus diesem Grund ist es notwendig, das
Pulver für die Schmelzinjektion in einem ständig gleichbleibenden
trockenen Zustand zuzuführen. Bei einer Fertigungseinrichtung
gemäß dieser Ausführungsform ist zur
Lösung dieses Problems eine Vorwärmvorrichtung an der Pulverzuführung
angebracht, die das Pulver bei 80-100°C
trocknet. Das Aufsprühen erfolgt mit einer Leistung von
800 A, 50 V, wobei als Plasmagas ein Gasgemisch aus Argon
(Ar) und Stickstoff (N₂) eingesetzt wird. In der Sprühphase
wird das Element mit einer Drehzahl von 600 U/min gedreht,
und das Aufsprühen erfolgt durch Injektion von halbgeschmolzenem
Magnesiumoxid-Spinell-Pulver unter den vorstehend
genannten Bedingungen mittels einer Plasma-Spritzpistole
mit einer Geschwindigkeit von 1000 m/min relativ zum
rotierenden Element, so daß der Überzug, der die erste
Schicht bildet, mit einer Dicke von ca. 80 µm aufgebracht
wird. Das gemessene Porositätsverhältnis dieses Überzugs
ist 5-10%, und der mittlere Porendurchmesser, gemessen mit
einem Quecksilber-Porosimeter, ist ca. 30 nm. Fig. 9 ist
eine REM-Abbildung der Oberfläche der ersten Schicht.
Die zweite Schicht, die hohe Dichte aufweist, ist eine
Keramikschicht (SiO₂-Schicht) mit einer Dicke von ca. 1 µm,
die mittels des Sol-Gel-Verfahrens auf der ersten Schicht
gebildet ist. Kieselsol wird für die Beschichtung mit dem
Sol-Gel-Verfahren eingesetzt. Das Element, das mit dem
Plasmaspritzüberzug versehen wurde, wird bei Raumtemperatur
in das Kieselsol getaucht und für 30 min bei 700°C gesintert.
Dieses Verfahren wird zweimal wiederholt, so daß eine
Dicke von ca. 1 µm erhalten wird. Diese zweite Schicht ist
sehr dicht. Fig. 10 ist eine REM-Aufnahme eines Querschnitts.
Auf diese Weise wird ein Sondenelement erhalten, das als
äußerste Schicht eine hochdichte Schicht aufweist, die die
Gasdiffusion unter Kontrolle halten kann, und unter dieser
Schicht die Gasdiffusions-Widerstandsschicht trägt, durch
die Gas mit annehmbarer Geschwindigkeit diffundieren kann
und die sich dazu eignet, die Reaktionsgeschwindigkeit an
der Pt-Elektrode zu erhöhen. Fig. 1 zeigt eine Sauerstoffsonde,
die unter Anwendung des Sondenelements 1 hergestellt
wurde. Das Sondenelement 1 ist an einem Gehäuse 5 befestigt.
Es hat eine äußere Schutzhülse 7, die es am Ende des
Gehäuses schützt, und ferner ein Heizelement 6, das die
Sonde auf eine Temperatur zwischen 600 und 700°C erwärmt,
so daß das Material im Sondenelement, d. h. Zirkonoxid,
elektrolytisch gemacht wird. Ferner sind Zuleitungen 8 vorgesehen
zum Herausführen elektrischer Signale und zum Anlegen
einer Spannung an die äußere Reaktionselektrode 2 b,
die innere Elektrode 2 a und das Heizelement 6. Die so hergestellte
Sonde zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration
wurde im Abgasrohr eines Kraftfahrzeugs angeordnet, und
elektrischer Strom wurde durch das Heizelement geschickt,
so daß der Festelektrolyt des Sondenelements auf ca. 700°C
erwärmt wurde, und dem Sondenelement wurde eine Spannung
zugeführt; es wurde festgestellt, daß das Luft-Kraftstoff-
Verhältnis in Form eines Ausgangssignals bestimmt werden
kann, das insbesondere im fetten Gemischbereich bis zu
λ=0,6 linear ist, wie die Vollinie in Fig. 2 zeigt, die
Ausgangskennlinien der Sauerstoffsonde wiedergibt. Bei Verwendung
eines bekannten Diffusionsfilms konnte dieses Verhältnis
dagegen im fetten Gemischbereich nur bis zu λ=0,8
bestimmt werden, und ein weiterer Nachteil bestand darin,
daß das Ausgangssignal im fetten Gemischbereich, in dem die
Konzentration noch höher ist, gesättigt ist. Diese Nachteile
werden durch die Erfindung erheblich gemildert. Wenn
man die Ergebnisse in Form von Fahreigenschaften ausdrückt,
so erfolgt bei normalem Fahrbetrieb (40-60 km/h) im Flachland
die Regelung im mageren Gemischbereich, und die
Charakteristiken führen zu wirtschaftlichem Fahren. Bei
Bergfahrt dagegen erfolgt die Regelung im fetten Gemischbereich,
das Ausgangssignal wird erhöht, und die Fahr-
Eigenschaften werden insgesamt verbessert. Da es ferner bei
einem modernen Motor, bei dem eine multifunktionelle Abgasregelung
(in bezug auf CO, HC und NO x im Abgas) mit
einer Sauerstoffsonde (stöchiometrischer Sonde) erfolgt,
geschehen kann, daß bei Kaltstart, starker Beschleunigung
etc. das Luft-Kraftstoff-Gemisch fett ist, so daß λ bis auf
ca. 0,6 ansteigt, kann die Sonde nach der Erfindung nicht
nur für einen im mageren Bereich betriebenen Motor (Motor
mit Magergemisch-Verbrennungsregelung) eingesetzt werden,
sondern auch zur Gemischverhältnisregelung bei einem modernen
Motor innerhalb eines weiten Verhältnisbereichs, so daß
die Erfindung hinsichtlich der Senkung der Kraftstoffkosten
und der Verbesserung der Fahreigenschaften wirksam ist und
außerdem den Nebeneffekt aufweist, daß die Sicherheit etc.
erhöht wird.
Die Erfindung betrifft eine Sonde zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration
für die Regelung des Luft-Kraftstoff-
Verhältnisses und kennzeichnet sich insbesondere durch die
Gasdiffusions-Widerstandsschicht des Sondenelements. Das
Wesen der Erfindung liegt in dem Zweischichtaufbau, bestehend
aus einer durch Plasmaspritzen gebildeten Schicht
und einer durch Sol-Gel-Beschichtung gebildeten Schicht
hoher Dichte. Die Ausführungsform beschreibt zwar ein Beispiel,
bei dem zum Plasmaspritzen Magnesiumoxid-Spinell-
Pulver verwendet wird, es besteht jedoch keine besondere
Einschränkung hinsichtlich des verwendeten Pulvers. Der
Effekt der Erfindung kann erhalten werden, wenn die Beschichtung
nach dem Spritzen so gebildet wird, daß z. B.
das Porositätsverhältnis 2-20% beträgt und der mittlere
Porendurchmesser, gemessen mit einem Porosimeter mit Quecksilber,
20-50 nm beträgt. Die Erfindung ist also auch
brauchbar, wenn das Pulver ein Pulver eines einfachen keramischen
Stoffs wie Aluminium-, Magnesium-, Silicium-,
Titan-, Zirkon-, Calciumoxid etc. oder eine Mischung davon
ist, und es kann jeder Teilchendurchmesser des Pulvers
verwendet werden. Hinsichtlich der Schicht hoher Dichte,
die die zweite Schicht ist, wurde zwar das Sol-Gel-Verfahren
für die Herstellung des Überzugs aus Siliciumoxid
angegeben; selbstverständlich kann der gleiche Effekt bei
Anwendung von Aluminium-, Zirkon-, Titan-, Calcium-, Magnesiumoxid
etc. erzielt werden.
Ferner kann der gleiche Effekt erzielt werden, wenn die
vorstehend beschriebene Schicht hoher Dichte zuerst auf der
Elektrode durch das Sol-Gel-Beschichtungsverfahren gebildet
und anschließend die lockere Schicht durch Plasmaspritzverfahren
aufgebracht wird.
Mit der Erfindung wird also eine Sauerstoffsonde erhalten,
die aufgrund der geringen Dicke der Schichten einen sehr
guten Wärmedurchlaßwiderstand aufweist und gutes Ansprechverhalten
zeigt.
Claims (6)
1. Grenzstrom-Sauerstoffsonde mit
- - einem Festelektrolyt-Sondenelement (1) aus sauerstoffionenleitenden Metalloxiden;
- - porösen Dünnfilmelektroden (2 a, 2 b), die auf der Innen- und der Außenfläche des Sondenelements (1) vorgesehen sind und zwischen die eine Spannung anlegbar ist, so daß in der Atmosphäre um das Sondenelement (1) vorhandene Sauerstoffionen in das Sondenelement (1) diffundieren zum Zweck der Messung der Sauerstoffkonzentration unter Ableitung des der Sauerstoffionenkonzentration entsprechenden Grenzstroms; und
- - einer Gasdiffusions-Widerstandsschicht (3), die auf die äußere Elektrode (2 b) des Sondenelements (1) aufgebracht ist und aus porösen, elektrisch isolierenden Metalloxiden besteht,
dadurch gekennzeichnet,daß die Gasdiffusions-Widerstandsschicht (3) Mehrschichtaufbau
mit wenigstens zwei Schichten aufweist, wobei die
eine Schicht (3 a) locker ist und durch ein Plasmaspritzverfahren
unter Einsatz elektrisch isolierender Metalloxide
geeigneter Korngröße gebildet ist, und die andere
Schicht (3 b) sehr dicht und durch das Sol-Gel-Beschichtungsverfahren
unter Einsatz elektrisch isolierender
Metalloxide hergestellt ist.
2. Sauerstoffsonde nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittels Plasmaspritzverfahren gebildete lockere
Schicht (3 a) eine Dicke von 10-500 µm und die mittels Sol-
Gel-Beschichtung gebildete hochdichte Schicht (3 b) eine
Dicke von 0,01-20 µm hat.
3. Sauerstoffsonde nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lockere Schicht (3 a) zuerst auf der Oberfläche der
äußeren Elektrode (2 b) mittels Plasmaspritzverfahren und
anschließend die sehr dichte Schicht (3 b) auf deren Außenfläche
mittels Sol-Gel-Beschichtungsverfahren gebildet
wird.
4. Sauerstoffsonde nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonde so eingestellt ist, daß Charakteristiken, die
Änderungen des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses λ in bezug auf
die an die Elektroden angelegte Spannung in einem Zustand,
in dem der Festelektrolyt (1) auf 700°C erwärmt ist,
repräsentieren, eine vorbestimmte lineare proportionale
Eigenschaft in einem Bereich oberhalb λ=0,6 aufweisen.
5. Sauerstoffsonde nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lockere und die dichte Schicht (3 a und 3 b) elektrisch
isolierende Metalloxidschichten sind, die aus wenigstens
einem der Stoffe Aluminium-, Magnesium-, Silicium-,
Titan-, Zirkon- oder Calciumoxid bestehen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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KR (1) | KR880009273A (de) |
CN (1) | CN88100069A (de) |
DE (1) | DE3800370A1 (de) |
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