-
Vorrichtungen zum Reinigen und Ausspülen der Düsen von Vergasern und
zur Zuführung von Brennstoff bei besonderen Anlässen, gegebenenfalls auch zum Einstellen
der Düsenweite während der Fahrt. Bei allen Vergasern für flüssige Brennstoffe kommen
infolge unvermeidlicher Un:reini:gkeiten der Brennstoffe Düsenverstopfungen vor.
Zur Behebung der Verstopfungen muß entweder die Maschine stillgesetzt un.d,- am
Vergaser gearbeitet werden, was bei Nacht stets feuergefährlich (fast alle Kraftwagenbrände
kommen nachts vor) ist, oder man ist gezwungen, während der Reinigung bzw. Auswechselung
der verstopften Hauptdüse mit der
L eerlaufdüse oder einer sonstigen
Hilfsdüse zu arbeiten. Bei Kraft- und Luftfahrzeugen, lIotor- und Unterseebooten
ist mithin eine Fahrtunterbrechung, mindestens aber eire starke Herabsetzung der
Fahrgeschwindigkeit unvermeidlich. Selbst geringe Mengen Wasser in den Düsen verursachen
große Störungen in der Vergasung und führen meistens zum Stillstand der Maschine.
Zur Beseitigung des Wassers müssen die Düsen und oft auch der Schwimmer herausgenommen
und gereinigt u.ndr das Schwimmergehäuse ausgetrocknet werden.
-
Es war bisher auch nicht möglich, der '1laschine bei besonderen Anlässen,
z. B. beim Nehmen des letzten Endes von Steigungen, mehr Brennstoff ganz unabhängig
von dein an der Düse herrschenden Unterdruck zuzuführen.
-
Ferner ist das Einstellen der Vergaser für den günstigsten Brennstoffverbrauch
und für verschiedene oder ungleichmäßig zusammengesetzte Brennstoffe eine sehr langwierige,
große Cbung und Erfahrung erfordernde und dabei doch nur zti einem unvollkommenen
Ergebnis führende Arbeit, da die Auswechselung der Düsen im allgemeinen nicht während.
der Fahrt vorgenommen und infolge der abgestuften Kalibrierung auch nur die annähernd
richtige Düse gefunden und eingesetzt werden kann.
-
Bei Kraft- und Luftfahrzeugen, -Motor- und Unterseebooten treten diese
-Mängel der meisten bisherigen Vergaser besonders klar zutage, sie können bei Luftfahrzeugen
sogar zu schweren Unfällen führen.
-
Vorliegende Erfindung bezweckt, allen erwähnten Ansprüchen gerecht
zu werden und den Wärter eines -Motors für flüssige Brenristofie bzw. den Führer
eines Fahrzeuges mit solchen -Motoren. der bisher bei den unvermeidlichen Vergaserversagern
hilfslos war, in den Stand zu setzen, vom Führerstand naer Führersitz aus während
des Ganges der -Maschine bzw. während der Fahrt des Fahrzeuge auf den Vergaser einzuwirken
und Versagerursachen zri belieben. Erreicht wird dies dadurch, daß die Vergaserdüse
mit einer Brennstoffpumpe, deren Kolben auch im Düsenkörper eingebaut sein kann,
in 1'erbindtrng gebracht ist, so daß jederzeit und völlig unabhängig von den und
ohne Rücksicht auf die Drosselstellungen zum Reinigen und Ausspülen der Düse Brennstoff
durch die Düse hindurchgetrieben oder bei besonderen Anlässen zum Austritt gebracht
werden kann. An und über dem Kolben ist eine Reinigerradel, mit der auch die Weite
der Düse eingestellt wirtl, an-eordnet. Weiter ist die Vorrichtung so ausgebildet.
daß sie vom Führerstand oder Führersitz aus durch einfache Handgriffe nicht nur
während des Stillstandes fier Maschine, sondern auch während des Ganges derselben
und auch während der Fahrt des .betreffenden Fahrzeuges; bedient «-erden kann.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einigen der möglichen
Ausführungsformen schematisch dargestellt.
-
Die Brennstoffpumpe a, die Brennstoff aus ,lern Schwimmergehäuse entnimmt;
steht durch Leitung i mit dem Innern. des Düsenkörpers h (s. Abb. i und 2) in Verbindung.
Wird der Pumpenkolben c vorgestoßen, so schließt Ventil d d en Kanal e all und der
Brennstoff wirft durch die Düse f hindurchgetrieben. In Abb. 3 ist der Kolben c
in den Düsenkörper h eingebaut. Wird der Kolben c nach oben gestoßen, was zu jeder
Zeit und völlig unabhängig von den und ohne Rücksicht auf die Drosselstellungen
geschehen kann, so wird im ersten Teil seines Weges d:ie Aussparung g und damit
die Verbindung nach dem Schwimrnergehäuse abgeschlossen und bei weiterer Aufwärtsbewegung
der über dem Kolben i befindliche Brennstoff durch die Düse f hind1,urchgetrieben,
wodurch Düse f ausgespült und, von Unrei.nigkeiten befreit, Wasser, das sich auf,
in oder unter der Düse f angesammelt hat, entfernt und bei besonderen Anlässen mehr
Brennstoff, als durch den an der Düse herrschenden Unterdruck bedingt ist, der an
der Düse vorbeistreichenden, angesaugten Luft zugeführt wird:. Gestänge 1l geht
zum Führersitz bzw. Führerstand.
-
In Abb. d sitzt die zum Einstellen der Düsenweite ,benutzte Reinigernaclel
lr, (Fe jedoch auch getrennt vorn Kolben über ihm angeordnet werden kann, an dem
zweiteiligen. durch Feder i belasteten Kolben k. 1. Der obere Kolbenteil
h ist durch NTase m gegen Verdrehen gesichert, er kann sich also nur auf und ab
bewegen. Der untere Knlbenteil 1 hingegen ist mittels Hebels ir. und Mitnehmerbolzens
o, der an dein auf dein Se:,nierii P gleitenden Zeigerhebel q befestigt ist, drehbar.
Die Kolbenteile 1a,1 sind mit schiefen Ebenen r und s versehen, die aufeinandergleiten
und :o die Kolbenlänge um diie Steigungshöhe vergrößern und verkürzeil können. Wird
der untere Kolbenteil 1 gedreht, so verschieben sich die schiefen Ebenen r und s
aufeinander, und der obere Kolbenteil 1° und damit die an ihm sitzende Reinigernadel
h bewegt sich je
nach der Größe der Drehung und Drehriclitundes unteren Kolbenteils
l mehr oder weniger aufwärts oder abwärts und stellt so die Weite der Düse fein.
Segment p ist mit einer Skala versehen, an der mittels des Zeigerhel els d die Düsenweite
abgelesen werden kann. Wir5l Tier Zeigerhebel q auf Null der Skala gestellt, so
schließt die Reinigernadel h die Düse f
ganz ab und entfernt
hierbei Unreinigkeiten, die .sich so festgesetzt haben, daß sie mit dem hindurchgetriebenen
Brennstoff nicht beseitigt werden können.
-
Am M:itnehmeTbolzen o ist ein zum Führerstand: oder -sitz führendes
Gestänge w ange= lenkt (s. Abb. q. und 5), und hier am Führerstand ist es @viederum
mit einem Zeigerhebel t verbunden, der ebenfalls auf einem mit einer Skala versehenen
Segment is gleitet. Die Düsenweite kann. mittels dieser Skala also auch vom Führersitz
oder -stand aus eingestellt werden. Vom Hebel n führt ferner durch den Zeigerhebel
q ein -Drahtzug v zum Führersitz oder -stand. und endigt hier in einen
Ring ul (s. Abb. q. und 5). Wird 'an dem Ring w des Drahtzuges v gezogen, was zu.
jeder Zeit und völlig unabhängig von den und- ohne Rücksicht auf die Drosselstellungen,
geschehen kann, so wird lediglich tler zweiteilige Kolben k, l ohne eine Stellungsänderung
der Kolbenteile k und L zueinander gehoben und Brennstoff durch die Düse f hindurchgetrieben
bzw. zum Austritt gebracht. Wird der Ring w losgelassen, so fällt der Kolben k,
l unter diem Druck der Feder i in seine Ausgangslage zurück, d. h. die vor dem Anheben
des Kolbens k, l eingestellt gewesene Düsenweite wird wiederhergestellt.
-
Die Vorrichtung eignet sich für stehende und liegende Vergaser. Der
Düse f, der Reinigernadel h, den Segmenten p und is, den Zeigerhebeln
q und t, der Düsenweiteneinstellung durch schiefe Ebenen oder Steilgewinde,
überhaupt der ganzen: Vorrichtung kann natürlich jede zweckentsprechende Form gegeben
werden, ohne daß die Wirkungsweise der Vorrichtung beeinflußt wird. Bei Motoren
mit mehr als einem Vergaser Scann das Gestänge so ausgebildet werden, daß auf dem
Führersitz bzw. -stand für jeden Vergaser ein besonderes Segment mit Skala vorhanden
ist oder daß alle Vergaser von einem Segmct aus bedient «-erden ; eine dritte Möglichkeit
ist die gruppenweise Zusammenfassung der Vergaser.
-
Bei den mit der .neuen Vorrichtung ausgerüsteten Kraft-. Luft- und
Wasserfahrzeugen können also nicht nur beim Stillstand -des Fahrzeuges, sondern
auch während der Fahrt desselben vom Führersitz oder -stand aus durch einfache Handgriffe
ohne Herausn:ahme oder Auswechselung der Düsen diese durch Ausspülen: mit Brennstoff
gereinigt, die Düsenweiten für den günstigsten Brennstoffverbrauch und für verschiedene
oder ungleichmäßig zusammengesetzte Brennstoffe eingestellt un.d ferner kann zu
jeder Zeit und völlig unabhängig von den und ohne Rücksicht auf die Drosselstellungen
hei besonderen Anlässen der angesaugten Luft mehr Brennstoff zugeführt werden, als
durch den jeweilig an den Düsen .herrschenden Unterdruck bedingt ist. Man ist also,
mit einem Wort gesagt, während des Ganges der Motoren und der Fahrt des Fahrzeuges
bei Vergaserversagern usw. nicht mehr hilflos wie bisher.