-
Verfahren zur Herstellung von Straßenpflastern. Für die Herstellung
von Straßenpflastern ist bereits vorgeschlagen worden, das Gesteinsklein zunächst
mit einem dünnen bituminösen Überzug zu versehen und erst nachher das eigentliche
bituminöse Bindemittel zuzusetzen. Das Aufbringen des dünnen Überzuges soll dabei
in großen Mengen am Gewinnungsort oder in geeigneten Zentralen stattfinden, von
wo aus das so überzogene Gesteinsklein, durch den Überzug gegen Witterungseinflüsse
geschützt, in den gewünschten Mengen zu den Arbeitsstellen befördert wird, wo .dann
beim Anlegen der Pflaster das Zusetzen des eigentlichen Bitumens zur Bindung des
Gesteins erfolgt.
-
Diese bekannten Verfahren ließen sich aber bis jetzt deswegen nur
sehr unvollkommen durchführen, weil es schwierig bz-w. nicht möglich war, den bituminösen
Überzug am Gewinnungsort in solcher Dünne herzustellen, daß einerseits ein Aneinanderhaften
oder Klumpenbilden beim Verladen und Verschicken vermieden, derselbe aber anderseits
so dicht wurde, daß er das Material gegen die schädlichen Einflüsse von Wasser und
Witterung schützte. Außerdem wurde zur Herstellung ;ler Überzüge am Gewinnungsort
wie an den Arbeitsstellen verhältnismäßig viel Bitumen verbraucht.
-
Diese Schwierigkeiten und Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch
beseitigt, daß die zu den Überzügen verwendeten bituminösen Massen vor ihrer Verwendung
durch Zusatz von Wasser oder Dampf zum Schäumen gebracht und .dann in schäumendem
Zustand dem Gesteinsklein zugesetzt werden.
-
Wird Bitumen (Pech), welches Wasser enthält, über den Siedepunkt des
Wassers erhitzt, so wird bekanntlich infolge des Unterschiedes der Siedepunkte der
verschiedenen Flüssigkeiten ein Schäumen eintreten, welches ein Überkochen :der
Kessel und damit große Schäden verursachen kann. Wird jedoch ein kleiner Prozentsatz
Wasser freiwillig und absichtlich dem Bitumen (Pech), welches vorher über den Siedepunkt
des Wassers erhitzt worden ist, zugesetzt, und steht das hervorgerufene Schäumen
unter der unmittelbaren Kontrolle des -Arbeiters, so erweist sich dieser Vorgang
als sehr wertvoll und bedingt wesentliche Vorteile für Verfahren der vorliegenden
Art.
-
Durch den Zusatz von Wasser, insbesondere durch dessen Verdampfung,
bzw. durch den unmittelbaren Zusatz von Dampf wird eine wesentliche Verdünnung des
Pechs erzielt, so daß das Gesteinsklein mit einem entsprechend dünnen Überzug versehen
werden kann. Trotzdem wird, wie sich durch praktische Ausführungen gezeigt hat,
die Deck- oder Einhüllungsfähigkeit des Pechs, wenn es im Sinne der Erfindung in
schäumendem, Zustand dem Mineral beigefügt wird, gesteigert. Es ergibt sich ein
dichter, äußerst zäher Überzug, .der Wasser- und Witterungseinflüssen widersteht.
Außerdem hat man es durch entsprechend geregelten Zusatz des Wassers in der Hand,
am Gewinnungsort den Überzug in solcher Dünne auszufiihren, daß wenig oder keine
Neigung
besteht, d@aß unter gewöhnlichen Verhältnissen beim Aufschichten
oder Handhaben ein Aneinanderhaften der Materiälteilchen eintritt.
-
Weiter haben die praktischen Ausführungen gezeigt, daß gewöhnlicher
Asphalt, nicht in schäumendem Zustand verwendet, nicht ein Viertel soviel Steinmaterial
überziehen würde, als wenn er in schäumendem Zustand verwendet wird. Oder mit anderen
Worten: Es würde bei Anwendung der üblichen Verfahren ein viermal so dicker Überzug
erzeugt, als wenn der Zusatz in schäumendem Zustand erfolgt. Ist aber der Überzug
dicker als beim vorliegenden Verfahren, so wird das Steinmaterial beim Erkalten
unbedingt mehr oder weniger zusammenbacken und seine Handhabung sowie Verschickung
unmöglich oder doch sehr erschwert.
-
Unter Bezugnahme auf die Zeichnung sei die Anwendung des Verfahrens
wie folgt erläutert: In bekannter Weise wird das Gesteinsklein durch den Trichter
a in den Erhitzer A geschüttet und durch Schnecke c weiterbefördert, wobei es durch
einen bei e ein- und bei j austretenden heißen Luftstrom von einer Temperatur von
i 5o bis 25o° C getrocknet wird. Das getrocknete Material fällt durch den Auslaß
b in den Lagerbehälter B, von wo es in vorher bestimmten Mengen in den Meßbehälter
C und von hier in die Mischvorrichtung D, I, gelassen wird. Das im Behälter E befindliche
erhitzte Pech wird in den Meßbehälter F und von hier in bestimmten Mengen in die
Mischvorrichtung D, k gebracht. Von dieser aus wird das Gemisch mittels Förderers
G zu einem Stapel H gebracht. Die Menge des verwendeten Pechs schwankt zwischen
i1,@ bis io Prozent und hängt von der Eigenschaft und Feinheit des zu verarbeitenden
Materials ab. Die Temperatur des Pechs kann zwischen 125 und 2io° C liegen, jedoch
wendet man zweckmäßig eine Temperatur von i 5o bis i8o° C an.
-
Kurz bevor man das heiße Pech dem mineralischen Material beimengt,
wird es zum 'Schäumen gebracht, d. h. in einen schaumartigen Zustand versetzt, was
man durch Zusatz einer kleinen Menge Wassers, etwa 1/21 Wasser auf je 45 1 Pech,
erreicht, z. B. ergibt bei einer Mischung von Gestein von 18 bis 6 nim Größe das
Pech mit 2 Prozent des Gewichts einen guten Überzug. Je feiner das Material ist,
desto mehr Pech ist erforderlich, und bei Sand z. B. sind an Pech 4 Prozent des
Gewichts des Sandes notwendig. Nachdem das Material, wie beschrieben, behandelt
worden ist, läßt man es abkühlen und erhält ein Produkt von überzogenen Teilchen
oder Stücken, die von Wasser nicht beeinflußt «-erden und bei gewöhnlicher Temperatur
oder atmosphärischen Zuständen unverändert bleiben, so daß man sie, ohne daß sie
stark aneinanderhaften, aufschichten oder zu den Arbeitsstellen verschicken kann.
-
An der Arbeitsstelle wird das in vorbeschriebener Weise mit einem
Überzug versehene mineralische Material in eine Mischvorrichtung gebracht und ein
gewisser Prozentsatz Pech von ziemlich hohem Eindringungsvermögen, der auf eine
Temperatur von i5o bis i8o° C erhitzt und durch Beifügung einer kleinen Menge Wassers
oder Einlassen eines Dampfstrahles in den denselben enthaltenden Kübel zum Schäumen
gebracht worden ist, beigefügt, und zwar wird das Pech zweckmäßig in siedendem Zustand
auf das mit dem Überzug versehene Material gegossen.
-
Durch Hinzufügen von 5 Prozent Pech zu mit 2 Prozent Pech bereits
überzogenem Gesteinsklein erhält man eine bituminöse feste Masse, welche 7 Prozent
lösliches Bitumen enthält und ein Eindringungsvermögen von etwa 9o besitzt. Dieses
Produkt eignet sich für die meisten klimatischen Verhältnisse. Natürlich kann man
die prozentuale Zusammensetzung sowie den Grad des Eindringungsvermögens den klimatischen
Anforderungen entsprechend ändern. .
-
Das Pflaster, welches nach der Erfindung hergestellt wird, leitet
weder Wärme noch Gien Schall und besitzt nur eine geringe ihm innewohnende Beweglichkeit.
-
Diese Beweglichkeit, welche allen bituminösen Massen eigen ist, wird
durch Verwendung des Bitumens in verdünnter .Form auf ein Geringes reduziert, wodurch
größte Festigkeit solcher Massen erzielt wird.