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Die Erfindung betrifft einen medizinischen Apparat und im spezielleren einen
Apparat zur Diagnose und Überwachung verschiedener Augenleiden bzw. -zustande.
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In ihrer alltäglichen klinischen Praxis müssen Augenspezialisten verschiedene
Merkmale der Augen eines Patienten messen. Beispielsweise müssen sie die Größe
des Auges und seiner verschiedenen Teile, das heißt der Pupille und der
Hornhaut, messen. Sie müssen auch das Ausmaß des Vorstehens des Auges und
das Ausmaß des Herunterhängens des Augenlids als Ergebnis verschiedener
Erkrankungen messen. Ebenso jegliche Verletzungen oder Tumore auf dem Auge
oder der Iris oder auf dem Augenlid. Sie müssen solche Anomalien überwachen
können, das heißt jegliche Veränderungen von Zeit zu Zeit überprüfen, so daß
festgestellt werden kann, ob ein bestimmtes Leiden bzw. ein bestimmter Zustand
sich bessert oder verschlechtert. Es ist notwendig, den Abstand zwischen zwei
Augen oder Pupillen zu messen, ebenso wie die Krümmung der Hornhaut.
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Verschiedene Instrumente und Vorrichtungen sind bisher zum Zweck der
Feststellung und Überwachung verschiedener ophthalmologischer Messungen
verwendet worden, von Linealen/Richtscheiten und Zirkeln/Schublehren hin zu
vielen komplizierten und kostspieligen Instrumenten.
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Der genaue Krümmungsradius der Hornhaut eines Patienten kann durch die
Verwendung des sogenannten Donaldson-Photokeratographen erhalten werden. Bei
dieser Vorrichtung wird das Originalphoto der Hornhaut mit einem Graphen
verglichen. In der US-A-3248162 wird ein Photokeratoskop beschrieben und
veranschaulicht, das eine Kamera aufweist, die ein Bild des Auges empfängt;
das Bild wird nach einem computerisierten Verfahren analysiert. Jedoch ist
das Gerät schwer und daher nicht tragbar. Es ist auch relativ teuer.
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Es sind verschiedene teure Keratographen in Verwendung, wobei die Photos bei
den meisten mit Computer analysiert werden. Ein weiteres Instrument ist das
sogenannte Keratometer, das ein Kurzstrecken-Verbundteleskop mit einer
Vorrichtung zum Messung durch das /Verdopplungs-/Verfahren ist. Jedoch sind
alle derartigen bekannten Instrumente relativ kostspielig und fast immer
mit direktem Kontakt mit dem Auge oder dem Arbeiten in großer Nähe zum Auge
verknüpft, so daß das entweder Schwierigkeiten aufgrund des Blinzelns des
Patienten verursacht hat, insbesondere, wenn der Patient ein Säugling oder
Kleinkind war, oder das Narkotisieren des Patienten erforderlich gemacht hat.
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Meines Wissens ist kein genaues berührungsfreies Verfahren zum Messen des
Abstandes zwischen zwei Augen oder Pupillen (Pupillenabstandsmessung) und
die seitliche Verlägerung des Augapfels verfügbar. Auch die Größe irgendeiner
Verletzung oder eines Tumors am Auge oder der Iris kann nicht genau gemessen
werden, wenn der Patient liegt oder ein Kind sich auf dem Schoß der Mutter
befindet. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß bekannte Vorrichtungen,
beispielsweise zum Messen des Vorstehens des Auges, bei der Verwendung nicht
vollig zufriedenstellend sind, weil oft festgestellt wird, daß sie in den
Händen verschiedener Verwender verschiedene Ablesungen ergeben. Vorrichtungen
zum Messen der Tiefe der vorderen Augenkammer, das heißt des Raumes zwischen
der äußeren transparenten Augenhaut und der farbigen Iris, sind schwer zu
verwenden, und werden aus diesem Grund in der normalen klinischen Praxis
tatsächlich kaum jemals verwendet.
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Die Erfindung wie beansprucht soll Abhilfe schaffen und zielt darauf ab, das
Problem, wie ein Photoapparat zur Verwendung bei der Diagnose und Überwachung
verschiedener Augenleiden bzw. -zustände zu schaffen ist, auf sehr zweckmäßige
Weise zu lösen.
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Die von der Erfindung gebotenen Vorteile bestehen hauptsächlich darin, daß
der Apparat eine permanente Aufzeichnung des Zustandes des Auges eines
Patienten mit den erhaltenen Messungen liefert, und daß der Apparat in den
Händen verschiedener Verwender die gleichen Ergebnisse ergibt. Der Apparat
ist relativ einfach zu verwenden, ist leicht tragbar und kann zu relativ
bescheidenen Kosten zur Verfügung gestellt werden. Er ist genau und stellt
eine einzige Vorrichtung für alle verschiedenen Augenmessungen dar.
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Ein Weg zur Ausführung der vorliegenden Erfindung wird in der Folge unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen naher beschrieben, in denen
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Fig. 1 eine teilweise weggebrochene Seitenansicht einer einäugigen 35 mm-
Spiegelreflexphotokamera ist, die die Erfindung verkörpert,
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Fig. 2 eine Vorderansicht des Körpers der einäugigen Spiegelreflexkamera
ist,
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Fig. 3 eine Ansicht eines von einem Paar in die Kamera eingepaßter
transparenter Rasterschirme ist, einer am Sucherschirm und der andere hinter
der Verschlußblende, d. h. vor der Filmebene,
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Fig. 4 eine Ansicht der Kamera mit geöffneter Hinterseite ist, die das
Einpassen eines der transparenten Rasterschirme innerhalb der Kamera, d. h.
hinter der Verschlußblende, zeigt,
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die Fig. 5 und 6 Ansichten sind, die zeigen, wie der Verwender das Auge
eines Patienten durch den Sucherschirm sieht, und selbstverständlich den/das
darauffolgende(n) photographischen Abzug oder Transparentkopie,
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Fig. 7 eine perspektivische Ansicht ist, die ein zusätzliches Gerät darstellt,
auf das Bezug genommen werden wird, und
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Fig. 8 eine der Fig. 6 ähnliche Ansicht ist, die den Ausblick des Verwenders
durch den Sucher der Kamera und/oder auf das Photo mit dem zusätzlichen
genannten Gerät bei der Verwendung zeigt.
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Nun auf die Fig. 1 und 2 der Zeichnungen Bezug nehmend ist die dort
dargestellte Photokamera eine einäugige Spiegelreflexkamera, die mit einer
Art von Linse 10 versehen ist, deren Vergrößerung auf 1:1, das heißt
Lebensgröße, oder 1:2 (Halblebensgröße) und so weiter eingestellt werden kann.
Wenn durch die Einstellung der Linse die erforderliche Vergrößerung
herbeigeführt worden ist, wird eine Einstellung vorgenommen, um ein klares
Bild des Auges eines Patienten am Sucher zu bilden, indem die Kamera körperlich
bewegt wird. Ein (nicht gezeigter) einfacher Gleitschienenaufbau wird
verwendet, um diese Scharfeinstellung durchzuführen.
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Nun auf Fig. 3 Bezug nehmend besteht der darauf dargestellte transparente
Rasterschirm 12 aus Glas oder Kunststoff oder aus einem Negativfilm und ist,
wie gezeigt, mit einem Gitter aus feinen Linien markiert, wobei die Linien
in beiden Ebenen einen Abstand von 2 mm aufweisen.
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Ein Rasterschirm wie in Fig. 3 dargestellt ist anstelle oder über der normalen
Mattscheibe der Kamera in Position befestigt (siehe Fig. 1). Ein ähnlicher
Rasterschirm ist hinter der Verschlußblende in Position befestigt, wie in
den Fig. 1 und 4 gezeigt.
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Bei der Verwendung des Apparats ist die Kamera auf dem genannten
Gleitschienenaufbau auf einem zweckmäßigen Gestell oder Tisch befestigt, und
der Patient sitzt, wobei sein oder ihr Kinn auf einer Auflage aufliegt, um
den Kopf stabil zu halten, was besonders im Fall eines älteren Patienten
wichtig ist.
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Die Anordnung ist so, daß, wenn die modifizierte Kamera von einem
Augenspezialisten verwendet wird, der Verwender das Auge des Patienten entweder
von der Seite oder von vorne, wie in den Fig. 5 bzw. 6 gezeigt, sieht,
das Gitter des Suchers über dem Bild vom Auge liegt bzw. diesem überlagert
ist und dadurch präzise Messungen des Auges genommen werden können. Außerdem
weist, wenn eine Belichtung durchgeführt wird, der/die resultierende
photographische Abzug oder Transparentkopie ein solches Gitter auf, das sich
über das Bild vom Auge erstreckt. Davon kann die Größe eines jeden speziellen
Teils des Auges, in dem Zustand, in dem es sich gerade befand, präzise
abgelesen werden. Alternativ dazu kann das Ausmaß, in dem das Auge zu diesem
Zeitpunkt vorragte, oder das Ausmaß des Herunterhängens des Augenlids zu diesem
Zeitpunkt nacheinander gemessen werden.
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Es versteht sich, daß durch die Verwendung des genannten Photoapparats es
einfach ist, jedes spezielle Augenleiden zu überwachen, das heißt in
Intervallen eine Serie ähnlicher Photos zu machen und alle stattfindenden
Veränderungen festzustellen. Der große Vorteil der Verwendung des Apparats,
der eine Verkörperung der Erfindung darstellt, bei der Diagnose oder
Überwachung verschiedener Augenleiden auf diese Art besteht darin, daß der
Apparat leicht tragbar ist und verwendet werden kann, ohne das Auge oder
Gesicht des Patienten zu berühren, und das ist besonders wichtig, wenn der
Patient ein Saugling oder Kleinkind ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß der Apparat mit wiederholbarer Genauigkeit verwendet werden kann, sowie
die Tatsache, daß von verschiedenen Verwendern identische Ergebnisse erzielt
werden können. Die Erfindung kann auch in Verbindung mit dem Anpassen von
Kontaktlinsen von Nutzen sein.
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Verschiedene Abwandlungen können durchgeführt werden. Beispielsweise kann
der Abstand der feinen Linien des Gitters variert werden, aber ein 2 mm-Abstand
der Linien hat sich für die allgemeine Verwendung als ideal erwiesen. Es wird
auch verstanden werden, daß das Gitter nicht notwendigerweise aus horizontalen
und vertikalen Linien bestehen muß. Beispielsweise kann es in manchen Fällen
nützlicher sein, wenn der transparente Rasterschirm mit einem Netz feiner
Linien markiert ist, von denen einige sich strahlenförmig ausbreitende Linien
sind und einige Kreise mit unterschiedlichen Radien um einen Mittelpunkt
beschreiben. Tatsächlich ist es nicht wesentlich, daß die Markierungen auf
dem transparenten Rasterschirm die Form feiner Linien aufweisen. Sie könnten
in Form einer Reihe von Punkten in solchen Abständen vorgesehen sein, daß
der Verwender des Apparats durch den Sucher der Kamera schauen und durch
direkte Bezugnahme auf die genannten Markierungen die Größe (oder
Größenveränderung) eines/-er jeden Merkmals oder Anomalie des Auges eines
Patienten bestimmen kann.
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In Fig. 7 wird die Verwendung eines weiteren Geräts in Verbindung mit dem
oben beschriebenen Apparat dargestellt, wobei es sich hier um eine kreisförmige
Scheibe 14 handelt, die wie gezeigt am Objektivtubus 10 der Kamera angebracht
bzw. angepaßt werden kann. Wie gezeigt, ist die Scheibe 14 mit einer Reihe
konzentrischer Kreise 16 unterschiedlicher Größen versehen, deren Zweck darin
besteht, daß eine Reflexion der Kreise auf der Hornhaut eines Patienten
erscheint, dessen Auge durch den Sucher beobachtet wird. (Beim
veranschaulichten Beispiel wird gezeigt, daß die Scheibe 14 ein Paar derartiger
Kreise aufweist, aber sie könnte drei oder mehr derartige Kreise aufweisen,
wenn das bevorzugt wird). Die Reihe von Kreisen erscheint natürlich auch auf
dem photographischen Abzug oder der Transparentkopie. Da der Abstand zwischen
den Reihen von Kreisen 16 eine bekannte Konstante ist, kann der entsprechend
ausgebildete Augenspezialist, wenn es irgendwelche Abweichung oder Verzerrung
ihrer Reflexionen im Bild gibt, das der Augenspezialist vom Auge sieht oder
auf dem photographischen Abzug oder der Transparentkopie, das Ausmaß an
Anomalie des Auges des Patienten ableiten, auf das dies hindeutet. Es versteht
sich selbstverständlich, daß bei einem vollkommen gesunden Auge die Reihe
reflektierter Kreise vollkommen rund ist und sich im gleichen Abstand befindet.
Jede Abweichung von der vollkommenen Rundung kann recht einfach unter
Bezugnahme auf die Linien des Gitters gemessen werden.
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Der Ausblick, den der Verwender durch den Sucher der Kamera hat, oder, je
nach Fall, der/das photographische Abzug oder Negativ wird mit dem zusätzlichen
genannten Gerät in Verwendung in Fig. 8 gezeigt. Die Reflexionen der beiden
konzentrischen Kreise der Scheibe 14 sind durch die strichpunktierten Kreise
dargestellt. Wie zuvor erwähnt, kann eine Abweichung oder Verzerrung bei den
Reflexionen der beiden konzentrischen Kreise auf eine Anomalie des Auges des
Patienten hinweisen. Mit anderen Worten, die Kreise können als unrund
erscheinen. Außerdem jedoch wird ein dafür ausgebildeter Augenspezialist fähig
sein, den Krümmungsradius des Auges abzuleiten. Der Grund dafür ist, daß die
Hornhaut des Patienten die Kreise der Scheibe 14 in der Art eines konvexen
Spiegels reflektiert. Folglich ist die Größe des oder der reflektierten
Kreise(s) umso kleiner, je konvexer die Hornhaut ist. Umgekehrt ist die Größe
des oder der reflektierten Kreise(s) umso größer, je weniger konvex die
Hornhaut ist. Die genaue Größe eines jeden reflektierten Kreises kann vom
Augenspezialist unter Bezugnahme auf die Linien des Gitters oder andere
Markierung, deren Abstande bekannt sind, sehr leicht beobachtet werden, wenn
er das Auge durch den Apparat betrachtet oder wenn er einen photographischen
Abzug oder eine Transparentkopie untersucht.
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Die Scheibe 14, die in Fig. 7 dargestellt ist, ist aus einem dicken Karton
gemacht und weist eine Reihe von ausgeschnittenen unzusammenhängenden Öffnungen
18 auf, die die Reihe von Kreisen 16 begrenzen bzw. definieren. Es versteht
sich jedoch, daß die Scheibe auf zahlreiche verschiedene Arten und aus anderen
Materialien gemacht werden könnte. Sie konnte zum Beispiel eine reflektierende
Oberfläche mit einer Reihe aufgemalter Kreise aufweisen. Alternativ dazu könnte
sie aus einem dunklen gefärbten Material bestehen, wobei eine Reihe von Kreisen
beispielsweise mit weißer Farbe daraufgemalt ist.
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Zusätzliche konvexe Linsen könnten vor der Linse 10 aufgesetzt werden, oder
es kann ein Telekonverter aufgesetzt werden, um das Bild vom Auge zu
vergrößern. Der Apparat kann Einrichtungen zum Beleuchten des Auges des
Patienten und/oder der Scheibe 14 mit Kreisen, die sich in der Hornhaut des
Patienten reflektieren sollen, einschließen. Herkömmliche Ring- oder andere
Blitze werden, wenn notwendig, verwendet.