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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein künstliches Sehlinsensystem gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1, das geeignet ist zu beobachten, wie Dinge gesehen
werden, wenn ein Subjekt Brillengläser trägt. Die Erfindung bezieht sich
auch auf ein Verfahren zur Nachbildung der Optik eines Augapfels
gemäß Anspruch
8.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Da
ein augen-optisches System sehr kompliziert ist, und es sehr schwer
ist, es so zu handhaben, wie es ist, sind verschiedene nachgebildete
Augen als ein optisches Standardmodell eines Augapfels in Betracht
gezogen worden. Zusätzlich
sind Untersuchungen der optischen Eigenschaften eines Augapfels
(z.B. Veränderungen
von verschiedenen optischen Abbildungen, wenn eine intraokulare
Linse eingepflanzt wird) durch Verwendung solcher nachgebildeter
Augen oder durch Computersimulation unter Verwendung von optischen
Konstanten, die von solchen nachgebildeten Augen (bzw. an Hand dieser)
berechnet worden sind, durchgeführt
worden.
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Verschiedene
Linsen, wie beispielsweise eine multifokale Verlaufslinse, sind
bis heute auf dem Gebiet der Brillenglaslinsen entwickelt worden.
Jedoch war es bis jetzt nicht möglich,
objektiv zu beobachten, wie Dinge gesehen werden, wenn ein Subjekt
eine Brillenglaslinse trägt.
Diese Schwierigkeit ist ein großes
Hindernis in der Forschung und Entwicklung von Brillenglaslinsen
gewesen.
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Obwohl
es denkbar ist, ein einem Augapfel korrespondierendes optisches
System zu verwenden, um tatsächlich
ein Bild (Netzhautbild) eines Objekts nachzubilden, wenn es durch
eine Brillenglaslinse gesehen wird, sind die nachfolgenden Probleme
aufgetreten, wenn eine industrielle Konfektionslinse, eine photographische
Linse oder dergleichen in einer solchen Nachbildung verwendet werden.
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Wenn
ein optisches System, das einen Augapfel ersetzt, wie er in 14 dargestellt
ist, verwendet wird, während
Licht, das durch eine Brillenglaslinse durchgelassen wird, sich
in Richtung einer Pupille eines Auges (Pupilleneintritt) fällt, verändern sich
die Helligkeit eines Bildes und die Größe eines Sehfelds, wenn sich
ein Abstand zwischen den Scheitelpunkten der Rückflächen der Brillenglaslinse,
der Netzhaut und der Position der Pupille (Position des Pupilleneintritts)
verschiebt. Daher ist es notwendig, den oben genannten Abstand und
die Position hinreichend zu berücksichtigen,
so daß sie
korrekt eingestellt werden können.
Jedoch können
die Brillenglaslinse und der Zustand des Augapfels nicht durch photographische
oder industrielle Konfektionslinsen nachgebildet werden, da die
Position ihres objekt-seitigen Hauptpunkts und die des Pupilleneintritts
im Verhältnis
zum Augapfel auf der Rückseite angeordnet
sind, und der Abstand zwischen den Scheitelpunkten nicht korrekt
eingestellt werden kann. D.h., da sich die Helligkeit des Bildes
und die Größe des Sehfelds
stark ändern,
wenn das Netzhautbild durch Verwendung einer Brillenglaslinse und eines
optischen Systems, wie beispielsweise photographische Konfektionslinsen,
nachgebildet wird, kann die Brillenglaslinse nicht korrekt beurteilt
werden.
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Das
Dokument
US 5,532,770 offenbart
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bewertung der Sehkräfte durch
eine intraokulare Linse. Hierbei passiert ein Bild eine Hornhaut,
die intraokulare Linse und ein foeva-Fenster (bzw. ein Ausschnitt
des gelben Flecks), die kollinear angeordnet sind. Zusätzlich kann
die Vorrichtung ein menschliches Augenmodell, einen foeva-Projektor
und lesbare Ziele enthalten. Die Vorrichtung kann zur Bewertung
der Sehkraft eines Subjekts durch eine intraokulare Linse, wie beispielsweise
eine monofokale oder bifokale intraokulare Linse, verwendet werden.
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Eine
weitere Vorrichtung und ein Verfahren zum Nachbilden eines augenoptischen
Systems ist in der
US 5,677,750 offenbart.
Diese Vorrichtung bildet ein Netzhautbild, das von einem menschlichen
Auge erzeugt worden ist, durch eine optische Linse nach. Optische
Systemdaten werden von einem optischen System erzeugt, das eine
Hornhaut, eine Pupille, eine intraokulare Linse, eine Netzhaut etc.
enthält. Auf Basis
der optischen Systemdaten werden Punktstreufunktionen, von denen
jede eine Verteilung einer Bildebene des Lichts, das von einem bestimmten Punkt
emittiert wird, anzeigt, durch Einrichtungen zum Berechnen von Punktstreufunktionen
berechnet.
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Darüber hinaus
offenbart die
EP 0
810 427 A1 eine Vorrichtung, die es erlaubt, ein Netzhautbild nachzubilden,
wenn eine intraokulare Linse in das Auge eingepflanzt wird, oder
wenn eine Kontaktlinse oder eine Brillenglaslinse auf oder an dem
Auge getragen werden. Die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch
1 sind aus diesem Stand der Technik bekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, sowohl ein künstliches
Sehlinsensystem, als auch ein Verfahren bereitzustellen, die geeignet
sind, ein Netzhautbild des bloßen
Auges oder ein Bild, das erzeugt wird, wenn ein Subjekt Brillenglaslinsen
trägt,
nachzubilden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 oder 8 gelöst.
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Um
das oben genannte Ziel zu erreichen, wird ein künstliches Sehlinsensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, das zu einem optischen System eines Augapfels
korrespondiert und auf Basis von optischen Konstanten eines paraxialen Bereichs
gestaltet worden ist, der aus einem nachgebildeten Auge berechnet
worden ist.
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Obwohl
nur ein enges Netzhautbild am foeva-Bereich durch das menschliche
Auge als scharf empfunden wird, kann das Bild in diesem engen Sehfeld
nachgebildet und optische Eigenschaften des menschlichen Auges im
paraxialen Bereich können durch
Gestalten eines künstlichen
Sehlinsensystems auf Basis eines nachgebildeten Auges (wie beispielsweise
ein nachgebildetes Präzisionsauge
nach Gullstrand) vollständig
angenähert
werden, dessen optische Konstanten (Brennweite, Position des Pupilleneintritts
etc.) im paraxialen Bereich sich nicht signifikant von denen des
menschlichen Auges unterscheiden. Weiter kann das künstliche
Sehlinsensystem relativ einfach gefertigt werden. Die Verwendung
des künstlichen
Sehlinsensystems gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt, ein Netzhautbild des bloßen Auges nachzubilden.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem der vorliegenden Erfindung, das mit einem optischen
System eines Augapfels korrespondiert, ist auch auf Basis von optischen
Konstanten eines paraxialen Bereichs gestaltet, der aus einem nachgebildeten
Auge berechnet worden ist, um das positionsmäßige Verhältnis zwischen einer Brillenglaslinse
und einem objekt-seitigen Hauptpunkt eines Augapfels nachbilden zu
können.
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Die
Verwendung des erfindungsgemäßen künstlichen
Sehlinsensystem erlaubt eine korrekte Einstellung der Position des
Brillenglaslinse und der des Pupilleneintritts des künstlichen
Sehlinsensystems in bezug auf die Position des objekt-seitigen Hauptpunkts
des künstlichen
Sehlinsensystems in Übereinstimmung
mit dem positionsmäßigen Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse, und erlaubt, daß der Augapfel und das Netzhautbild
präzise
nachgebildet werden können.
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Das
erfindungsgemäße künstliche
Sehlinsensystem enthält
vorzugsweise in der Reihenfolge von der Objektseite aus: eine vordere
Linsengruppe mit negativer Brechkraft, eine Blende und eine hintere
Linsengruppe mit positiver Brechkraft, wobei das System derart angeordnet
ist, daß die
Fokusposition durch Bewegen der hinteren Linsengruppe gesteuert werden
kann. Durch Konstruieren des Systems, wie es oben beschrieben worden
ist, kann die Fokusposition gesteuert werden, ohne die Position
des Pupilleneintritts des künstlichen
Sehlinsensystems zu verändern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die erfindungsgemäße künstliche
Sehkamera das oben genannte künstliche Sehlinsensystem
und eine planare bzw. ebene Bildaufnahme zur Aufnahme eines Bildes,
das durch das künstliche
Sehlinsensystem erzeugt wird. Die planare Bildaufnahme korrespondiert
mit dem Netzhautbild. Diese künstliche
Bildkamera erlaubt, das Netzhautbild nachzubilden, das erhalten
wird, wenn ein Subjekt eine Brillenglaslinse trägt.
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Eigenschaften,
die dem menschlichen Sehen äquivalent
sind etc., werden vorzugsweise verwirklicht, und die künstliche
Sehkamera ist kompakt konstruiert unter Verwendung von CCD als der
planaren Bildaufnahme in der oben genannten künstlichen Sehkamera.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt ein erfindungsgemäßes künstliches
Sehsystem bereit, das die oben genannte künstliche Sehkamera und eine
Anzeigevorrichtung zur Anzeige des von der künstlichen Sehkamera aufgenommenen
Bildes enthält.
Die Verwendung dieses künstlichen
Sehsystems erlaubt es, das Netzhautbild in Echtzeit zu beobachten.,
das erhalten wird, wenn ein Subjekt eine Brillenglaslinse trägt,
Eine
weitere Ausführungsform
stellt ein künstliches Sehlinsensystem
zur Nachbildung eines optischen Systems eines Augapfels bereit,
das eine künstliche Sehkamera
enthält,
die eine Anordnung von Linsen mit optischen Konstanten eines paraxialen
Bereichs aufweist, die von einem nachgebildeten Auge (bzw. an Hand
diesem) berechnet worden sind.
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In Übereinstimmung
mit einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein künstliches
Sehlinsensystem zur Nachbildung eines optischen Systems eines Augapfels
bereitgestellt, das eine künstliche
Sehkamera enthält,
die optische Konstanten eines paraxialen Bereichs, die von einem nachgebildeten
Auge, vorzugsweise einem nachgebildeten Präzisionsauge nach Gullstrand,
berechnet worden sind, und einen Halter aufweist, der konfiguriert
ist, um eine Brillenglaslinse zu halten, wobei der Halter angeordnet
ist, um die relativen Positionen zwischen einer Brillenglaslinse
und einem objekt-seitigen Hauptpunkt eines Augapfels nachzubilden, wenn
ein Subjekt eine Brillenglaslinse trägt. Die künstliche Sehkamera weist vorzugsweise
eine Objektseite auf und enthält
ferner in der Reihenfolge von der Objektseite aus: eine vordere
Linsengruppe mit negativer Brechkraft, eine Blende und eine hintere Linsengruppe
mit positiver Brechkraft, wobei eine Fokusposition der Kamera durch
Bewegen der hinteren Lin sengruppe steuerbar ist. Die Kamera enthält vorzugsweise
auch eine planare Bildaufnahme, die angeordnet ist, um ein von der
Kamera aufgenommenes Bild aufzunehmen, und eine Anzeige, die in
Wirkverbindung steht, um ein von der künstlichen Sehkamera aufgenommenes
Bild anzuzeigen.
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In Übereinstimmung
mit einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Nachbilden der Optik eines Augapfels bereitgestellt.
Das Verfahren besteht vorzugsweise aus den Schritten: Bereitstellen
einer künstlichen
Sehkamera mit optischen Konstanten eines paraxialen Bereichs, die
aus einem nachgebildeten Auge berechnet worden sind; und Anordnen
einer Brillenglaslinse relativ zur künstlichen Sehkamera in einer
Position, die die relative Position einer Brillenglaslinse und einem
objekt-seitigen Hauptpunkt eines Augapfels eines Subjekts nachbildet,
das die Brillenglaslinse trägt.
Das nachgebildete Auge ist vorzugsweise ein nachgebildetes Präzisionsauge
nach Gullstrand. Die künstliche
Sehkamera weist vorzugsweise eine Objektseite auf und enthält ferner,
angeordnet in der Reihenfolge von der Objektseite der Kamera aus:
eine vordere Linsengruppe mit negativer Brechkraft, eine Blende und
eine hintere Linsengruppe mit positiver Brechkraft, wobei eine Fokusposition
der Kamera durch Bewegen der hinteren Linsengruppe steuerbar ist. Die
Kamera enthält
vorzugsweise auch eine planare Bildaufnahme, die angeordnet ist,
um ein von der Kamera aufgenommenes Bild aufzunehmen, und eine Anzeige
zum Anzeigen des Bildes.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
ersichtlich, wenn sie zusammen mit den beigefügten Figuren der Zeichnung
in Betracht genommen werden.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
des beanspruchten Gegenstands nach Anspruch 1 sind Teil der anderen
abhängigen
Ansprüche.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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1 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine Ausführungsform eines künstlichen
Sehsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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Die 2a bis 2c sind
Erläuterungsdiagramme
zur Erläuterung
des Drehens der künstlichen Sehkamera
und der Linse, wie sie in 1 dargestellt
sind.
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3 ist
ein Diagramm, das das positionsmäßige Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse und einem künstlichen
Sehlinsensystem in der künstlichen
Sehkamera zeigt.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen Zustand zeigt, bei dem die
künstliche
Sehkamera ein Standarderfassungsobjekt durch einen kurzsichtigen
Abschnitt einer Brillenglaslinse sieht.
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Die 5a und 5b sind
erklärende
Diagramme zur Erläuterung
eines Unterschiedes zwischen einem herkömmlichen optischen System und
einem brillenglas-optischen System.
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6 ist
ein Diagramm, das die Anordnung des künstlichen Sehlinsensystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung, eines Verschlusses und der CCD einer CCD-Kamera zeigt,
die in der künstlichen
Sehkamera angeordnet sind.
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Die 7a bis 7c sind
Diagramme zur Erläuterung
der Anordnung der Fokusposition des künstlichen Sehlinsensystems
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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8 ist
eine Tabelle, die beispielhafte numerische Daten, wie beispielsweise
den Krümmungsradius,
jeder Linsenoberfläche
des künstlichen
Sehlinsenssystems gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt.
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9 ist
eine Tabelle, die optische Konstanten, wie beispielsweise eine Brennweite,
einer Ausführungsform
des künstlichen
Sehlinsensystems gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt.
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Die 10-1(a) bis 10-3(c) sind Diagramme zur Erläuterung von Dreh- und Parallelbewegungen
der künstlichen
Sehkamera und der Brillenglaslinse, um das positionsmäßige Verhältnis zwischen
einem Augapfel, der Brillenglaslinse und dem Standarderfassungsobjekt
nachzubilden, wenn der Augapfel gedreht wird.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine Struktur eines Systems zur
Bewertung der Leistung einer Brillenglaslinse durch Beobachten eines Standarderfassungsobjekts
(z.B. einer graphischen Darstellung) in einem Abstand und in Nahaufnahme durch
Verwendung des künstlichen
Sehsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie es in 1 dargestellt ist, zeigt.
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12 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine schematische Anordnung zur
Erfassung einer Weitsichtigkeit durch Verwendung des Systems nach 11 zeigt.
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13 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine schematische Anordnung zur
Erfassung einer Kurzsichtigkeit durch Verwendung des Systems nach 11 zeigt.
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14 ist
ein erklärendes
Diagramm zur Erläuterung
der Erzeugung eines Bildes, das durch eine Brillenglaslinse und
ein nachgebildetes Auge gebildet worden ist, das einen Augapfel
gemäß der vorliegenden
Erfindung ersetzt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend im Detail durch Bezugnahme auf
die Zeichnung erklärt,
in der gleiche Bauteile durch gleiche Bezugszeichen repräsentiert
sind.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines künstlichen
Sehsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung. In 1 bezeichnet das Bezugszeichen
(1) eine künstliche
Sehkamera. Ein künstliches
Sehlinsensystem, das zu einem augenoptischen System korrespondiert,
und eine CCD-Kamera, die CCDs als eine planare, zu einer Netzhaut
korrespondierenden Bildaufnahme aufweist, sind in der künstlichen
Sehkamera 1 angeordnet. Eine Brillenglaslinse 2 ist
vor der künstlichen Sehkamera 1 angeordnet,
um einem künstlichen Sehlinsensystem 3,
wie es in den 1 bis 3 dargestellt
ist, gegenüber
zu liegen.
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Es
ist notwendig, Unterschiede zwischen herkömmlichen optischen Systemen
(Kameras, Teleskopen und dergleichen) beim Nachbilden einer Brillenglaslinse
und eines Augapfels zu berücksichtigen. Obwohl
ein Objekt in einem weiten Bereich auf der Oberfläche eines
Films zu einem Zeitpunkt im Fall eines herkömmlichen optischen Systems,
z.B. einer Kamera, wie es in 5a dargestellt
ist, abgebildet werden kann, empfängt der Augapfel ein Bild in
einem weiten Bereich, während
er seine Zentrierung auf seinen Drehpunkt einstellt, wie es in 5b dargestellt ist. Daher werden nicht
alle auf der Netzhaut des Auges abgebildeten Bilder als scharfe
Bilder empfunden, und nur ein Bild wird in einem engen Bereich des
fovea-Teils mit hoher Auflösung
als scharfes Bild gesehen. Demgemäß ist es notwendig, die Drehbewegungs
(Augenbewegungs)-Zentrierung des
Drehpunkts des Augapfels bei der Nachbildung der Brillenglaslinse
und des Augapfels als ein einzelnes optisches System in Betracht
zu ziehen. Dies erfordert ein System und eine Anordnung, die es
erlaubt, eine optische Achse (oder eine Sichtlinie) und eine Bildoberfläche immer
konstant zu bewerten, und die Position der Brillenglaslinse, durch
die ein Lichtfluß durchtritt,
in Übereinstimmung
mit der Drehung des Augapfels zu verändern, um den gleichen Effekt, wie
die Drehbewegung des Augapfels, der auf den Drehpunkt zentriert
ist, in bezug auf die Brillenglaslinse zu erhalten.
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Die
Drehbewegung (Augenbewegung) des Augapfels um den Drehpunkt kann
durch Kombinieren einer Drehung in der horizontalen Richtung (Drehung
um eine durch den Drehpunkt des Augapfels verlaufende Z-Achse) und
einer Drehung in der vertikalen Richtung (Drehung um eine durch
den Drehpunkt des Augapfels verlaufende Y-Achse) verwirklicht werden,
wie es in 2c dargestellt ist. Erfindungsgemäß wird die
Drehbewegung des Augapfels derart angeordnet, daß die Drehung in der horizontalen
Richtung (Drehung um eine durch einen Drehpunkt des künstlichens
Sehlinsensystems verlaufende Z-Achse) der künstlichen Sehkamera 1 zugewiesen
ist und die Drehung in der vertikalen Richtung (Drehung um eine
durch den Drehpunkt des künstlichens
Sehlinsensystems verlaufende Y-Achse) der Brillenglaslinse 2 zugewiesen
ist.
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D.h.,
die Drehung in der horizontalen Richtung (rechte und linke Richtung)
wird durch Anordnen der künstlichen
Sehkamera (künstliches
Sehlinsensystem und CCD-Kamera) 1 auf
einem Träger 6 auf einem
Drehgestell 7 ermöglicht,
wie es in den 1 und 2a dargestellt
ist. Darüber
hinaus ist die künstliche
Sehkamera 1 derart angeordnet, daß ihre Position mit dem Drehmittelpunkt
des Drehgestells 7 derart eingestellt werden kann, daß die Position
des Drehmittelpunkts des Drehgestells 7 mit der Position
des Drehpunkts des künstlichen
Linsensystems zusammenfällt.
Diese Anordnung erlaubt, daß der
gleiche Effekt erhalten wird, wie bei der Drehbewegung des Augapfels
in der horizontalen Richtung unter Zentrierung auf den Drehpunkt.
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Die
Brillenglaslinse 2 ist an einem Drehgestell 9 über eine
Trägerstange 8 angebaut,
wie es in den 1 und 2b dargestellt
ist, so daß die
Brillenglaslinse 2 in der vertikalen Richtung (auf und
ab Richtung) durch Drehen des Drehgestells 9 gedreht werden
kann. Die Linse 2 ist auch derart angeordnet, daß ein Abstand
S von der Rückfläche der
Brillenglaslinse 2 zur ersten Fläche (korrespondierend zum Scheitelpunkt
einer Hornhaut eines Augapfels) des künstlichen Sehlinsensystems 3 derart
eingestellt werden kann, wie es in 3 dargestellt
ist, daß die Position
des Drehmittelpunkts des Drehgestells 9 vorzugsweise mit
der Position des Drehpunkts des künstlichen Sehlinsensystems 3 zusammenfällt. Dadurch
wird der gleiche Effekt wie die Drehbewegung des Augapfels in der
vertikalen Richtung unter Zentrierung auf den Drehpunkt erhalten.
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Der
gleiche Effekt wie die Rotationsbewegung (Augenbewegung) des Augapfels
unter Zentrierung auf den Drehpunkt wird durch geeignetes Kombinieren
dieser beiden Drehbewegungen in der horizontalen und vertikalen
Richtung erreicht. 4 stellt beispielsweise einen
Zustand dar, bei dem die künstliche
Sehkamera 1 ein nahes Standarderfassungsobjekt 18,
wie beispielsweise eine Zeitung, durch einen kurzsichtigen Abschnitt
der Brillenglaslinse (multifokale Linse) 2 sieht.
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Das
Drehgestell 7 zum Drehen der künstlichen Sehkamera 1 und
ein Trägerabschnitt 10 zum Tragen
des Drehgestells 9 zum Drehen der Brillenglaslinse 2 sind
auf einem Gestell 11 angeordnet. Die Brillenglaslinse 2 und
die künstliche
Sehkamera 1 sind derart angeordnet, daß sie sich um jeweils etwa 30
Grad in der auf und ab und rechts und links Richtung drehen können.
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Um
die Leistung der Brillenglaslinse 2 mit einem Standarderfassungsobjekt
(z.B. einer graphischen Darstellung) zu bewerten, ist es auf diese
Weise notwendig, ein Netzhautbild an jedem Punkt zu beobachten,
wo sich die Position des Lichtflusses von einem Objekt (z.B. einer
graphischen Darstellung) auf der Außenseite, der durch die Brillen glaslinse 2 übertragen
wird, mit der Drehung des Augapfels verändert. Es ist sehr schwer,
dieses Ziel zu verwirklichen, da eine große Zahl von graphischen Darstellungen
innerhalb des dreidimensionalen Raums (in einem weiten Bereich in
einem weiten Feld in auf und ab und links und rechts Richtungen
und von der Nähe bis
zur Ferne) aufgestellt werden muß, der durch Verändern einer
Sichtlinie sichtbar ist, wenn die künstliche Sichtkamera, die mit
einem Augapfel korrespondiert, auf und ab und links und rechts um
den Drehpunkt gedreht wird.
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Die
graphische Darstellung (Standarderfassungsobjekt) ist daher in einer
Richtung fixiert, und ein dreidimensionales Drehen und eine paralle
Bewegung werden auf die künstliche
Sehkamera 1 und die Brillenglaslinse 2 angewandt,
um das positionsmäßige Verhältnis zwischen
dem Augapfel, der Brillenglaslinse und der graphischen Darstellung
nachzubilden, wenn sich der Augapfel in der vorliegenden Ausführungsform
dreht. D.h., ein Dreh- und ein paraller Bewegungsmechanismus wird
unter dem Gestell 11 bereitgestellt, auf dem die Brillenglaslinse 2 und die
künstliche
Sehkamera 1 derart montiert sind, daß die optische Achse (Sichtachse)
der künstlichen
Sehkamera 1 immer auf die graphische Darstellung (Standarderfassungsobjekt)
in einer festen Richtung gerichtet ist, obwohl die Drehbewegungen
des Augapfels mit Zentrierung auf den Drehpunkt mit Bezug auf die
Brillenglaslinse nachgebildet werden. Dieses Ziel wird durch Drehen
der künstlichen
Sehkamera 1 in der horizontalen Richtung mit Hilfe des
Drehgestells 7 und durch Drehen der Brillenglaslinse 2 in
der vertikalen Richtung mit Hilfe des Drehgestells 9 erreicht,
wie es oben beschrieben worden ist.
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Dieser
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird weiter konkret erklärt durch
Einstellen der Richtung der optischen Achse (Sichtachse) der künstlichen
Sehkamera 1 als eine X-Richtung, der rechts und links Richtung
mit Bezug auf die Brillenglaslinse 2 als eine Y-Richtung
und die auf und ab Richtung mit Bezug auf die Brillenglaslinse 2 als
eine Z-Richtung, wie es in 1 dargestellt
ist. Unter dem Gestell 11, auf dem die Brillenglaslinse 2 und
die künstliche
Sehkamera 1 montiert sind, befinden sich: ein Drehgestell 12,
das um die Z-Achse dreht, ein Winkelgestell 13, das um
die Y-Achse dreht, ein XY-Gestell 14, das sich parallel
zu den X- und Y-Richtungen bewegt, und ein Z-Gestell 16,
das sich parallel zur Z-Richtung bewegt. Das System ist auch derart
angeordnet, daß ein
Drehen um die X-Achse durch Verarbeiten eines Bildes erreicht wird,
das in die künstliche
Sehkamera 1 aufgenommen wurde. (In 1 bezeichnet
das Bezugszeichen 15 eine Montageplatte für das XY-Gestell 14,
und 17 bezeichnet ein Basisbrett).
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Daher
kann die optische Achse (Sichtachse) der künstlichen Sehkamera 1 derart
eingestellt werden, daß sie
immer auf die graphische Darstellung (Standarderfassungsobjekt)
entlang einer fixierten Richtung durch die Brillenglaslinse 2 gerichtet
ist. D.h., das positionsmäßige Verhältnis zwischen
Augapfel, der Brillenglaslinse und dem Standarderfassungsobjekt
kann, wenn der Augapfel gedreht wird, durch Anwenden dreidimensionaler
Dreh- und Linearbewegungen auf die künstliche Sehkamera 1 und die
Brillenglaslinse 2 nachgebildet werden, selbst wenn sich
das Erfassungsobjekt an einer fixierten Position befindet. Dieses
Merkmal wird nachfolgend konkreter erklärt.
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10-1(a) stellt einen Zustand dar, bei dem ein
Subjekt, das eine Brillenglaslinse 2, wie beispielsweise
eine multifokale Verlaufslinse, trägt, ein Standarderfassungsobjekt
O durch einen weitsichtigen Abschnitt der Brillenglaslinse 2 sieht,
während
es seine Haltung gerade und seine Sichtlinie horiziontal hält. In diesem
Zustand ist eine Sichtachse (optische Achse) A eines Augapfels E
eine gerade Linie, die sich linear fortsetzt und die Brillenglaslinse 2 passiert. Das
Verhältnis
zwischen dem Augapfel E, der Brillenglaslinse 2 und dem
Standarderfassungsobjekt O zu diesem Zeitpunkt kann durch horizontales
Halten einer Sichtachse (optische Achse) A der künstlichen Sehkamera 1 nachgebildet
werden, wie es in 10-1(b) dargestellt ist, da sich die Sichtachse (optische
Achse) A linear durch den weitsichtigen Abschnitt fortsetzt und
der Front des Erfassungsobjekts O gegenüber steht. 10-2 stellt einen Fall dar, bei dem das Subjekt
seinen Hals (Kopf) nach unten neigt, ohne den Augapfel E aus dem
Zustand zu bewegen, der in 10-1(a) dargestellt ist, und das Verhältnis von
Augapfel E, der Brillenlinse 2 und dem Standarderfassungsobjekt
O ist das gleiche, wie es in 10-1(a) dargestellt ist. Dieser Fall wird auch nachgebildet,
wie es in 10-1(b) dargestellt ist.
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Wenn
das Subjekt das Standarderfassungsobjekt O unter ihm durch den kurzsichtigen
Abschnitt der Brillenglaslinse 2 durch ausschließliches
Bewegen des Augapfels E, wie es in 10-3(a) dargestellt ist, sieht, fällt jedoch
die Sichtachse (optische Achse) A des Augapfels E nicht mit einer
geraden Linie A' zusammen,
die sich linear fortsetzt und sich durch die Brillenglaslinse 2 erstreckt,
wie es in 10-1(a) dargestellt ist. Dies
rührt daher,
daß die Brillenglaslinse 2 als
ein Prisma wirkt, und die Sichtachse (optiche Achse) A wird von
der Brillenglaslinse 2 abgelenkt, und der Augapfel E sieht
nicht in der A'-,
sondern in der A-Richtung.
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Wenn
nur die Brillenglaslinse 2 aufwärts um den Drehpunkt des künstlichen
Sehlinsensystems gedreht wird, wie es in 10-3(b) dargestellt ist, um den Abwärtsdreh
des Augapfels E ohne Verändern des
positionsmäßigen Verhältnis zwischen
der künstlichen
Sehkamera 1 und dem Erfassungsobjekt O nachzubilden (während der
gleiche Zustand beibehalten wird, wie er in 10-1(b) dargestellt ist), setzt sich demgemäß die Sichtachse
A (Schußrichtung
der künstlichen
Sehkamera 1) der künstlichen Sehkamera 1 nicht
linear durch die Brillenglaslinse 2 fort, wie die gerade
Linie A', sondern
wird von der Brillenglaslinse 2 abgelenkt und richtet sich
nicht auf die Vorderseite bzw. Front des fixierten Standarderfassungsobjekts
O. Daher kann die Leistung der Brillenglaslinse 2 in einem
solchen Fall nicht korrekt bewertet werden.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wird jedoch das Winkelgestell 13 unter dem Gestell 11 derart
gedreht, während
das positionsmäßige Verhältnis (Zustand,
der in 10-3(b) dargestellt ist) zwischen
der künstlichen
Sehkamera 1 und der Brillenglaslinse 2 auf dem
Gestell 11 beibehalten wird, wie es in 10-3(c) dargestellt ist, daß die Sichtachse (optische
Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 auf die Front des Standarderfassungsobjekts
O gerichtet ist. Darüber
hinaus werden die künstliche
Sehkamera 1 und die Brillenglaslinse 2 durch das
Z-Gestell 16 unter dem Gestell 11 auf und ab bewegt,
um das System derart einzustellen, daß die Sichtachse (optische Achse)
A der künstlichen
Sehkamera 1 am Mittelpunkt C des Standarderfassungsobjekts
O bei jeder Erfassungsposition positioniert ist, um den Fall nachzubilden,
wenn das Erfassungsobjekt durch die Brillenglaslinse 2 durch
Drehen des Augapfels E gesehen wird.
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Obwohl
das Verfahren zum Korrigieren der Ablenkung der Sichtachse (optischen
Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 der Einfachheit halber nur im Fall der Ablenkung
in der vertikalen Richtung erklärt
worden ist, die von der Brillenglaslinse 2 verursacht worden
ist, wenn der Augapfel E gedreht wird, wie es in 10 dargestellt
wird, wird die Sichtachse (optische Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 jedoch tatsächlich
durch die Brillenglaslinse 2 nicht nur in der vertikalen,
sondern auch in der horizontalen Linie abgelenkt, wenn der Augapfel
E in der vertikalen und horizontalen Richtung gedreht wird.
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Demgemäß wird das
positionsmäßige Verhältnis zwischen
dem Augapfel E (und der Brillenglaslinse 2) und dem Standarderfassungsobjekt
O durch einen dreidimensionalen Dreh- und Parallelbewegungsmechanismus
(einschließlich
Bildverarbeitung) verwirklicht, wie beispielsweise das Drehgestell 12,
das Winkelgestell 13, das XY-Gestell 14 und das Z-Gestell 16,
die unter dem Gestell 11 angeordnet sind. Gleichzeitig
werden das vertikale Drehen des Augapfels E, das durch das vertikale
Drehen der Brillenglaslinse 2 nachgebildet wird, und das
horizontale Drehen des Augapfels E, das durch das horizontale Drehen
der künstlichen
Sehkamera 1 nachgebildet wird, ausgeführt, um das positionsmäßige Verhältnis zwischen
dem Augapfel E, der Brillenglaslinse 2 und dem Erfassungsobjekt
O nachzubilden.
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Die
Struktur unter dem Gestell 11 zur Nachbildung der Okularbewegung
durch Drehen der künstlichen
Sehkamera 1 und der Brillenglaslinse 2 kann durch
jede geeignete Struktur verwirklicht werden, die einen Parallelbewegungs-
und Drehmechanismus zur Bewegung in jeder der Richtungen der X-, Y-
und Z-Achse aufweist. Es ist beispielsweise möglich, in der Reihenfolge anzuordnen:
ein Winkelgestell, das um die Y-Achse
dreht, unmittelbar unter dem Gestell 11, und danach ein
Drehgestell, das um die Z-Achse dreht, ein Z-Gestell, das sich parallel
zur Z-Richtung bewegt, und schließlich ein XY-Gestell, das sich
parallel zur X- und Y-Richtung bewegt. Ein Drehen um die X-Achse kann durch
Rechnerverarbeitung der aufgenommenen Bilder erreicht werden.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem 3 wird nun im Detail erklärt.
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Während Licht,
das durch die Brillenglaslinse durchgetreten ist, sich zur Pupille
(zum Pupilleneintritt) des Auges fortpflanzt, verändern sich
die Helligkeit eines Bildes und die Größe des Sichtfelds, wenn sich
ein Abstand zwischen den Scheitelpunkten der Rückfläche der Brillenglaslinse und
der Hornhaut und die Position der Pupille (des Pupilleneintritts)
verschiebt, falls das optische System das Auge ersetzt, wie es in 5 dargestellt ist. Daher ist es notwendig,
den oben genannten Abstand zu berücksichtigen, so daß die Position
korrekt eingestellt werden kann. Das künstliche Sehlinsensystem 3 ist
gestaltet und gefertigt mit Bezug zu optischen Konstanten eines
paraxialen Bereichs, die von dem nachgebildeten Präzisionsauge
nach Gullstrand berechnet worden sind, so daß das positionsmäßige Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse und der Postion des objekt-seitigen Hauptpunkts
des Augapfels korrekt nachgebildet werden kann.
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Eine
Zahl von nachgebildeten Augen, deren okulare bild-erzeugende Eigenschaften
an tatsächliche
Messungen angepaßt
sind, sind kürzlich
vorgeschlagen worden (z.B. eines unter Verwendung einer asphärischen
Linse (R. Navarro, 1985), eines, bei dem eine kristalline Linse
mehrfach beschichtet ist (O. Pomerantzeff 1984), und eines, bei
dem eine Linse mit verteiltem Index verwendet wird (J. Warren Blaker,
1980)). Jedoch sind technologische Probleme bei der Fertigung dieser
nachgebildeten Augen aufgetreten. Daher sind die optischen Konstanten
im paraxialen Bereich des nachgebildeten Präzisionsauges nach Gullstrand
in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung angepaßt worden, da die optischen
Konstanten (Brennweite, Position des Pupilleneintritts etc.) des
menschlichen Auges nicht so unterschiedlich von denen des nachgebildeten
Präzisionsauges
nach Gullstrand im paraxialen Bereich sind.
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6 stellt
eine bevorzugte Anordnung des künstlichen
Sehlinsensystems 3, eines Verschlusses 4 der CCD-Kamera
und der CCDs (CCD-Oberfläche) 5 dar.
Wie es in 6 dargestellt ist, enthält das künstliche
Sehlinsensystem 3 in der Reihenfolge von der Objektseite
aus: eine vordere Linsengruppe 31, die aus den Linsen L1 und L2 besteht
und eine negative Brechkraft aufweist, eine Blende 32 und
eine hintere Linsengruppe 33, die aus den Linsen L3 bis L6 besteht
und eine positive Brechkraft aufweist und vorzugsweise um den Wendepunkt
(s. Seite 19) angeordnet ist. Der objekt-seitige Hauptpunkt des
gesamten Systems, der Wendepunkt und der Pupilleneintritt sind an
Positionen angeordnet, die für
ein Nachbilden der Brillenglaslinse geeignet sind.
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Die
Fokusposition des künstlichen
Linsensystems 3 kann mit einem Akkomodationsvermögen von ±3,0 D
(Dioptrien) durch Bewegen der hinteren Linsengruppe 33 hinter
der Blende 32 des optischen Systems angepaßt werden,
wie es in 7 dargestellt ist. 7b stellt die Referenzposition bei 0,0
D dar. 7a stellt einen Zustand dar,
bei dem die hintere Linsengruppe 33 vorwärts bewegt,
ist im Vergleich zum Zustand von 7b,
um die Brechkraft um +3,0 D zu steigern, und 7c stellt
einen Zustand dar, bei dem die hintere Linsengruppe 33 rückwärts bewegt
ist, im Vergleich zum Zustand von 7b,
um die Brechkraft um –3,0
D zu verringern. Auf diese Weise wird die Brechkraft durch Bewegen der
hinteren Linsengruppe 33 hinter der Blende 32 derart
gesteuert, daß sich
die Position des Pupilleneintritts nicht verändern wird, selbst wenn die
Fokusposition des künstlichen
Sehlinsensystems 3 verändert
wird. Da die Brechkraft des künstlichen
Sehlinsensystems 3 verändert
werden kann, ist es darüber hinaus
möglich,
nachzubilden, wie Dinge korrespondierend zur Akkomodationsfähigkeit
der Augen der jeweiligen Personen gesehen werden, die normal-, kurz-,
weit-, alterssichtige oder dergleichen Augen aufweisen.
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8 stellt
numerische Daten der Linsen L1 bis L6 dar. In 8 bezeichnen
die jeweiligen Symbole r1, r2,
... einen Krümmungsradius
einer jeden Linsenfläche
(einschließlich
der Blende) (siehe 6), und r1 bis
r2, r3 bis r3, ... bezeichnen Spalte (Abstand auf der
optischen Achse) zwischen den jeweiligen Linsenflächen (einschließlich der
Blende). Beispielsweise ist r1 bis r2 ein Abstand zwischen der Vorderfläche r1 und der Rückfläche r2 der
Linse L1 (Dicke der Linse L1 auf
der optischen Achse). Weiter bezeichnen n1, n2, ... den Brechungsindex
der jeweiligen Linsen L1, L2 (auf
einer d-Linie),
und ν1, ν2 bezeichnen
die Abbézahl
der jeweiligen Linsen L1, L2,
... (auf der d-Linie).
In der beispielhaften Ausführungsform
weisen die vordere Fläche
der Linse L2 und die hintere Fläche der
Linse L1 denselben Krümmungsradius r2 auf, und
die Linsen L1 und L2 stehen
in engem Kontakt. Der Spalt r4 bis r5 zwischen der Blende 32 und der vorderen
Fläche
der Linse L3 verändert sich, wenn die hintere
Linsengruppe 33 bewegt wird, um die Akkomodationsfähigkeit
des oben genannten 3 zu verändern.
Der Wert von 1,95 mm des Spalts r4 bis r5 in 8 ist der
Wert im Fall, der in 7b dargestellt ist,
und die Werte des Spalts r4 bis r5 im Fall der 7a und 7c sind jeweils 0,95 mm und 2,95 mm. Darüber hinaus
ist die Blende 32 vorzugsweise eine befestigte Blende,
deren Durchmesser beispielsweise ∅ 8,5 mm ist. Jedoch kann
der Durchmesser der Blende auf beispielsweise ∅ 8,5, 6,0,
4,0 oder 2,0 mm verändert
werden.
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9 stellt
die optischen Konstanten des künstlichen
Sehlinsensystems 3 dar, das gestaltet ist, wie es oben
beschrieben worden ist. Dabei kann die Brillenglaslinse 2 an
einer beliebigen Position zwischen 10 und 20 mm zur Objektseite
von der Vorderfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems 3 angeordnet sein, und der Wendepunkt
kann an einer beliebigen Position zwischen 10 und 20 mm zur Bildseite von
der Vorderfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems 3 angeordnet sein.
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Da
die Einstellposition gesteuert werden kann, wie es oben beschrieben
worden ist, kann das positionsmäßige Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse, dem objektseitigen Hauptpunkt und dem Wendepunkt
des künstlichen
Sehlinsensystems 3 im künstlichen
Sehlinsensystem 3 in 6 in der
gleichen Weise eingestellt werden, wie das positionsmäßige Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse und dem objekt-seitigen Hauptpunkt und dem
Wendepunkt des Augapfels in 14. Zu
beachten ist, daß die
Position des Pupilleneintritts, nicht die Position des Wendepunkts
in dieser Ausführungsform
von der Rückfläche der
Brillenglaslinse oder des objekt-seitigen Hauptpunkts des künstlichen
Sehlinsensystems 3 eingestellt wird.
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Der
Teil des vorliegenden Systems, der einer Netzhaut eines menschlichen
Auges entspricht, ist die CCD 5. Da die Bildoberfläche planar
ist, wird die beste Bildfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems so angeordnet, daß sie korrespondierend zur CCD-Oberfläche planar
ist. Eine hochauflösende CCD-Kamera
(Kodak Mega-plus 1.4 i), hergestellt von Eastman Kodak Co., ist
als CCD-Kamera im erfindungsgemäßen System
ver wendet worden. Ein effektiver photo-aufnehmender Bereich der
CCD 5 entspricht 100%, und seine Pixelgröße entspricht
6.8 μm × 6.8 μm. Dies korrespondiert
mit etwa 150 Zeilen/mm in bezug auf die Ortsfrequenz und entspricht in
etwa einem 1.5-fachen Sehauflösungsvermögen.
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Durch
Herabsetzen des 1.5-fachen Sehauflösungsvermögens ergibt sich eine MTF (Modulationtransferfunktion)
von 20 bis 25% oder mehr, wenn die Ortsfrequenz 150 (Zeilen/mm)
im Falle eines Menschen beträgt.
Es ist bekannt, daß das
menschliche Auge einen Wert aufweist, der mehr oder weniger über der
MTF des nachgebildeten Auges nach Gullstrand liegt, da es nicht
nur die optischen Leistungen des Augapfels (Netzhaut, Glaskörper etc.)
enthält,
sondern auch die MTF der Netzhaut, die Eigenschaften des Sehinformations-Verarbeitungsmechanismus
im Nervensystem und des Cerebrum bzw. des Großhirns und dergleichen (H Ohzu
et al., „Optical
Modulations by the Isolated Human Fovea", Vision Res 12, 231 bis 251 (1972)).
Unter Berücksichtigung
des oben gesagten, ist das künstliche
Sehlinsensystem gemäß der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise durch Einstellen der Hochfrequenzseite auf
einen geringfügig
höheren
Wert gestaltet. Wenn bestätigt
wird, daß das
derart gestaltete künstliche Sehlinsensystem
akkurat gefertigt worden ist, kann die relative Bewertung und Beobachtung
einer Brillenglaslinse vorzugsweise ausgeführt werden, ohne vom künstlichen
Sehlinsensystem stark beeinflußt
zu werden.
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Obwohl
es möglich
ist, den Abstand zwischen dem Standarderfassungsobjekt (z.B. einer graphischen
Darstellung) und der Brillenglaslinse 2 durch Bewegen in
der X-Achsen-Richtung
mit Hilfe des XY-Gestells 14, das in 1 beschrieben
worden ist, zu ändern,
ist die Bewegung, die alleine durch das XY-Gestell erreicht wird,
begrenzt, und der Abstand von einem entfernten Standarderfassungsobjekt
kann nicht beliebig auf eines in der Nähe verändert werden. Daher wird das
Standarderfassungsobjekt in Übereinstimmung
mit einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
in der X-Achsen-Richtung
beweglich angeordnet, um eine Abstandsänderung zwischen der Brillenglaslinse 2 und dem
Standarderfassungsobjekt in der X-Achsen-Richtung zu erlauben. 11 stellt
ein System zur Beobachtung eines Standarderfassungsobjekts (z.B.
einer gra phischen Darstellung) in einem Abstand oder in der Nähe dar,
um die Leistung der Brillenglaslinse 2 (Bewertung durch
die graphische Darstellung) durch Verwendung des künstlichen
Sehlinsensystems, das in 1 dargestellt ist, zu bewerten.
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Wie
es in 11 dargestellt ist, wird das künstliche
Sehlinsensystem nach 1 auf einem Träger 21 auf
einer Basis 20 aufgebaut. Eine X-Schiene 22 ist
auf der Basis 20 in der X-Achsen-Richtung angeordnet, welches
die Richtung der optischen Achse (Sichtachse) der künstlichen
Sehkamera 1 ist. Die graphische Darstellung, ein optische
Illuminiersystem zur Illuminierung der graphischen Darstellung etc.
sind auf die X-Schiene 22 gesetzt.
Insbesondere sind eine Kollimatorkammer bzw. Spaltrohrkammer 23,
an welche die graphische Darstellung angebracht ist, eine Mattscheibe 24,
eine Kollimatorlinse 25, ein Illuminator 26 etc.
auf der X-Schiene 22 angebracht. Weiter ist ein Bildschirm 27 zur
Darstellung eines Bildes der graphischen Darstellung, das mit der
künstlichen
Sehkamera 1 geschossen worden ist, auf der Basis 20 angeordnet. Es
wird ebenfalls ein Personalcomputer (nicht dargestellt) zur automatischen
Gestellsteuerung zur Steuerung des Drehens und des Parallelbewegens
des Drehgestells 7, des XY-Gestells 14 etc. des künstlichen
Sehsystems und zur Ausgabe von Bildern an den Bildschirm 27 bereitgestellt.
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Als
nächstes
wird ein Beispiel der Messung von Weitsichtigkeit durch Verwendung
des in 11 dargestellten Systems mit
Bezug auf 12 erklärt. Wie es in der Figur dargestellt
ist, sind die Kollimatorkammer 23, die Mattscheibe 24,
die Kollimatorlinse 25 und der Illuminator 26 in
der Reihenfolge von einer zur künstlichen
Sehkamera 1 nächsten
Seite auf der X-Schiene 22 angeordnet. Die Brillenglaslinse 2 und die
künstliche
Sehkamera 1 erfahren eine dreidimensionale parallele Bewegung
und Drehung durch den oben genannten Dreh- und Parallelbewegungsmechanismus,
um die Richtung der optischen Achse (Sichtachse) der künstlichen
Sehkamera 1 durch die Brillenglaslinse 2 derart
zu steuern, daß die
Kamera 1 immer auf die graphische Darstellung gerichtet
ist. Licht des Illuminators 26 wird durch die Kollimatorlinse 25 parallel
gerichtet und bestrahlt dann die Mattscheibe 24. Das Illuminationslicht,
das von der Mattscheibe 24 gestreut geworden ist, bestrahlt
die graphische Darstellung auf der Kollimatorkammer 23, und
Licht (ein Bild), das durch die graphische Darstellung hindurch
tritt, wird von einer Kollimatorlinse der Kollimatorkammer 23 parallel
gerichtet, um in die künstliche
Sehkamera 1 einzutreten.
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Ein
Beispiel der Messung von Kurzsichtigkeit durch Verwendung des in 11 dargestellten
Systems wird nachfolgend mit Bezug auf 13 erklärt. Die
Mattscheibe 24, die Kollimatorlinse 25 und der
Illuminator 26 sind in der Reihenfolge von einer zur künstlichen
Sehkamera 1 nächsten
Seite auf der X-Schiene 22 angeordnet. Die graphische Darstellung
ist an der Mattscheibe 24 angebracht. Licht des Illuminators 26 wird
durch die Kollimatorlinse 25 parallel gerichtet und bestrahlt
die Mattscheibe 24. Das homogene Illuminationslicht, das
von der Mattscheibe 24 gestreut worden ist, bestrahlt die
an der Mattscheibe 24 angebrachte graphische Darstellung,
und Licht (ein Bild), das durch die graphische Darstellung hindurch
tritt, tritt in die künstliche
Sehkamera 1 ein.
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Es
ist erfindungsgemäß auch möglich, das System
derart anzuordnen, daß ein
Bild durch einen weitsichtigen oder kurzsichtigen Abschnitt der
Brillenglaslinse 2 durch Anordnen einer Sehauflösungsvermögen-Darstellung
vor der künstlichen
Sehkamera 1 des künstlichen
Sehsystems nach 1 betrachtet wird, ohne das
System zu verwenden, wie es in 11 dargestellt
ist.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem 3 der vorliegenden Ausführungsform ist an die optischen
Konstanten des paraxialen Bereichs des nachgebildeten Präzisionsauges
nach Gullstrand angepaßt
und ist nicht unter Berücksichtigung
bild-erzeugender Eigenschaften gestaltet. Im Gegensatz dazu wird
das Bild in der Nachbildung der Bilder eines kürzlich entwickelten Computer-Sehsystems
berechnet, um ein Netzhautbild des nachgebildeten Auges zu ergeben, das
durch die Glaslinse in den jeweiligen Sichtlinienrichtungen hindurchgetreten
ist, und es wird vermutet, daß es
die bild-erzeugende Leistung auf der Netzhaut repräsentiert.
Andererseits, stellt das vom künstlichen
Sehsystem der vorliegenden Erfindung erhaltene Bild ein Bild dar,
das in einem kleinen Sichtwinkel (um die foeva bzw. den gelben Fleck
der Netzhaut – etwa
5 Grad) aufgenommen ist, und das erhaltene Bild repräsentiert
die bild-erzeugende Leistung nicht. Die Bewertung durch die Beobachtung
des Bildes gemäß dem vorliegenden
System stellt eine äußerst relative
Bewertung dar.
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Obwohl
es nicht möglich
ist, durch einen Computer nachzubilden, wenn die Gestalt der Brillenglaslinse
vorab nicht bekannt ist, z.B. eine Brillenglaslinse mit einem Fertigungsfehler
oder eine Brillenglaslinse mit unbekannten Gestaltungswerten, erlaubt
das künstliche
Sehsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung, ein Bild in Echtzeit durch Anpassen des Standarderfassungsobjekts
(z.B. einer graphischen Darstellung) und der optischen Achse (Sichtachse)
der künstlichen
Sehkamera zu beobachten, das durch die Brillenglaslinsen hindurch
tritt.
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Obwohl
multifokale Verlaufslinsen und dergleichen Brillenglaslinsen sind,
die menschliche technologische Erwägungen bei ihrer optischen
Gestaltung berücksichtigen,
hat es bisher keinen Linsenmesser oder dergleichen zum korrekten
Bewerten solcher Linsen gegeben. Das erfindungsgemäße künstliche
Sehsystem ist insbesondere bei der Bewertung solcher Linsen in Verbindung
mit dem Ergebnis der Netzhautbild-Nachbildung nützlich, wenn es durch Computerbewertung
erhalten wird.
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Wie
es oben im Detail beschrieben worden ist, ist das erfindungsgemäße künstliche
Sehsystem auf Basis von optischen Konstanten des paraxialen Bereichs,
die von einem nachgebildeten Auge berechnet worden sind, derart
gestaltet, daß das
System die optischen Eigenschaften menschlicher Augen im paraxialen
Bereich vollauf gut approximieren kann. Daher kann das System auch
relativ leicht gefertig werden. Zusätzlich erlaubt die Verwendung
des erfindungsgemäßen künstlichen
Sehsystems ein Nachbilden des Netzhautbildes des bloßen Auges.
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Darüber hinaus
ist das erfindungsgemäße künstliche
Sehsystem auf Basis der optischen Konstanten im paraxialen Bereich,
die von einem nachgebildeten Auge berechnet worden sind, derart
gestaltet, daß das
positionsmäßige Verhältnis zwischen der
Brillenglaslinse und der Position des objekt-seitigen Hauptpunkts
des Augapfels nachgebildet werden kann. Auf diese Weise werden die
Position der Brillenglaslinse mit Bezug auf den objekt-seitigen Hauptpunkt
des künstlichen
Sehlinsensystems und die Position des Pupilleneintritts des künstlichen Sehlinsensystems
korrekt eingestellt in Korrespondenz zum positionsmäßigen Verhältnis zwischen
der Brillenglaslinse und dem Augapfel. Auch verändern sich die Helligkeit der
Bilder und die Größe des Sehfelds
nicht, und das Netzhautbild kann genau nachgebildet werden, wenn
ein Subjekt eine Brillenglaslinse trägt.
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Darüber hinaus
erlaubt die erfindungsgemäße künstliche
Sehkamera ein Netzhautbild in Echtzeit, wenn ein Subjekt eine Brillenglaslinse
trägt.