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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein künstliches Sehsystem zum Simulieren
eines Netzhautbilds nach Anspruch 1. Zudem betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Simulieren eines Netzhautbilds nach
Anspruch 11.
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HINTERGRUND
UND EINSCHLÄGIGER
STAND DER TECHNIK
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Aus
der EP-A-0 810 427 ist eine Simulationsvorrichtung eines okular-optischen
Systems zum Simulieren eines Netzhautbildes bekannt, das erhalten wird,
wenn bei einem menschlichen Auge eine Linse verwendet wird. Diese
bekannte Vorrichtung kann intraokuläre Linsen, Kontaktlinsen oder
Brillenglaslinsen simulieren. Bei der Simulation von intraokulären Linsen
weist ein Linsensystem photographische Linsen und einen Befestigungsbereich
für eine
intraokuläre
Linse auf. Die intraokuläre
Linse wird in ein oder mehreren flüssigkeitshaltigen Bereichen
gehalten, die in dem Befestigungsbereich der intraokulären Linse
vorgesehen sind. Die relative Position der photographischen Linsen
und der intraokulären
Linse wird eingestellt, indem man den paraxialen Objekt-Punkt-Abstand von
einer vorderen Brechungsfläche
der intraokulären
Linse im wesentlichen dem Objekt-Punkt-Abstand gleichmacht, der
errechnet wird, wenn eine Kristallinse des Okularmodells von Gullstrand
durch die intraokuläre
Linse ersetzt wird. Beim Simulieren eines Kontakts von Brillenglaslinsen
weist eine Vorderfläche
einer Linse, die in dem Linsensystem am nächsten zum Objekt angeordnet
ist, im wesentlichen den selben Krümmungsradius auf wie die Hornhaut
des menschlichen Auges, und eine Kontaktlinsen-Trägerbasis
weist eine der Bindehaut des Auges entsprechende Form auf. Ein Bild
des Objekts, das durch das so bezeichnete Linsensystem gebildet
wird, wird durch eine CCD-Kamera erfaßt, und das Bild wird dann
auf einer Anzeigeeinheit angezeigt.
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Bei
dieser bekannten Simulationsvorrichtung eines optischen Systems
können
sowohl der Winkel als auch die Position der intraokulären Linse
variiert werden.
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Aus
der US-A-5,677,750 ist eine Vorrichtung zum Simulieren eines okular-optischen
Systems bekannt, die ein durch ein menschliches Auge erzeugtes Netzhautbild
durch eine optische Linse simuliert. Daten eines optischen Systems
werden von einem optischen System, das eine Hornhaut, eine Pupille, eine
intraokuläre
Linse, eine Netzhaut etc. aufweist, erzeugt. Basierend auf den Daten
des optischen Systems werden Punktstreufunktionen, die jeweils für eine Verteilung
auf einer Bildebene eines Lichts, das von einem bestimmten Punkt
emittiert wird, stehen, durch eine Punktstreufunktions-Berechnungseinrichtung
berechnet. Die Bilddaten werden einer Faltintegration mit den Punktstreufunktionen
unterzogen, wobei die Netzhautbilddaten bestimmt werden. Die Netzhautbilddaten
werden in Anzeigedaten konvertiert, die an eine Anzeigeeinheit geliefert
werden, um darauf ein Netzhautbild anzuzeigen. Das auf der Anzeigeeinheit
angezeigte Netzhautbild ist ein Bild, das eigentlich durch das menschliche
Auge auf der Netzhaut gebildet werden würde, und liefert einen exakten objektiven
Hinweis darüber,
wie das Bild durch den Patienten gesehen wird.
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Da
ein okular-optisches Bild sehr kompliziert ist und ein echtes Auges
sehr schwierig zu handhaben ist, sind für ein optisches Standardmodell
eines Augapfels verschiedene Vorschläge für Augensimulationen gemacht
worden. Über
die optischen Eigenschaften eines Augapfels (z. B. Veränderungen
verschiedener optischer Bildern, wenn eine intraokuläre Linse
implantiert wird) sind unter Verwendung derart simulierter Augen
oder mittels Computersimulation unter Verwendung von optischen Konstanten,
die anhand derart simulierter Augen berechnet wurden, Studien durchgeführt worden.
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Auf
dem Gebiet der Brillenglaslinsen werden derzeit verschiedene neue
Typen von Linsen, wie z. B. eine progressive Multifokallinse, entwickelt.
Bisher stellte es sich jedoch immer als ein Problem dar, daß eine objektive
Betrachtung der Sehempfindung einer Versuchsperson, die diese Brillenglaslinsen
trägt, nicht
möglich
war. Dieses Problem bildete bisher ein großes Hindernis bei der Erforschung
und Entwicklung von Brillenglaslinsen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben ein okular-optisches Simulationssystem
(japanische Patentanmeldung Nr. Hei. 301887) zum Simulieren eines
Netzhautbildes entwickelt, das man erhält, wenn eine Versuchsperson
eine Brillenglaslinse trägt.
Dieses System verfügt über eine
ein Auge simulierende Linse und weist ein Linsensystem zum Simulieren
eines optischen Systems eines menschlichen Auges, wenn eine Versuchsperson
eine Brillenglaslinse trägt,
bei der die ein Auge simulierende Linse verwendet wird, eine Brillenglaslinse,
die simuliert werden soll, und eine Bildaufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen
eines durch das Linsensystem gebildeten Bildes auf, um ein Netzhautbild
einer Versuchsperson zu simulieren, die die Brillenglaslinse trägt.
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Es
ist notwendig, beim Simulieren der Optik einer Brillenglaslinse
und eines Augapfels die Unterschiede zwischen gewöhnlichen
optischen Systemen (Kamera, Teleskop und dergleichen) zu berücksichtigen.
Das heißt,
obwohl im Falle des gewöhnlichen optischen
Systems, z. B. einer Kamera, wie sie in 14A gezeigt
ist, ein Objekt in einem Weitbereich zeitgleich auf die Fläche eines
Films abgebildet werden kann, empfängt ein Augapfel ein Bild in
einem Weitbereich, während
er sich dreht und dabei um einen Drehpunkt zentriert, wie in 14b gezeigt. Dies ist darin begründet, daß nicht
alle Bilder, die auf der Netzhaut des Auges abgebildet werden, als
klare Bilder empfunden werden, und nur ein Bild in einem schmalen
Bereich des Fovea-Teils, der eine hohe Auflösung aufweist, als ein klares
Bild gesehen wird. Dementsprechend ist es notwendig, die Drehbewegung
(Okularbewegung), die sich auf den Drehpunkt des Augapfels zentriert,
beim Simulieren der Brillenglaslinse und des Augapfels als ein optisches
System zu berücksichtigen.
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Ferner
ist ein solides (dreidimensionales) Standardmeßobjekt (z. B. eine Tafel),
das für
den Verwendungszweck der Brillenglaslinse (z. B. Weitsicht, Nahsicht
und dergleichen) geeignet ist, aus vorstehendem Grund zur Beurteilung
der Leistung der Brillenglaslinse erforderlich. Dabei ist es jedoch schwierig,
das Meßobjekt
(Tafel) in einem dreidimensionalen Raum weitläufig anzuordnen, weil beispielsweise
ein angemessener Installationsraum sichergestellt sein muß.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein künstliches Sehsystem zu schaffen, das
ein Netzhautbild an jeder Augenposition simulieren kann, wenn eine
Versuchsperson ein Standardobjekt betrachtet, indem sie ihren Augapfel
in bezug auf die Brillenglaslinse dreht.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein künstliches Sehsystem zu schaffen,
das die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse, dem Augapfel
und dem Standardobjekt an jeder Augenposition simulieren kann, wenn
eine Versuchsperson das Standardobjekt durch die Brillenglaslinse
betrachtet, indem sie ihren Augapfel zu dem an einer vorbestimmten
Position aufgestellten Standardobjekt dreht, und das ein Netzhautbild
an jeder Position des Augapfels simulieren kann.
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Im
Zusammenhang mit dem künstlichen Sehsystem
der vorliegenden Erfindung werden diese Aufgaben durch die Merkmale
nach Anspruch 1 gelöst.
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Verbesserte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen künstlichen
Sehsystems resultieren aus den Unteransprüchen 2 bis 10.
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Im
Zusammenhang mit dem Verfahren zum Simulieren eines Netzhautbildes
werden die vorstehenden Aufgaben durch die Merkmale nach Anspruch
11 gelöst.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Zur
Lösung
der vorstehenden Aufgaben sieht die vorliegende Erfindung ein künstliches
Sehsystem zum Simulieren eines Netzhautbildes an jeder Position
vor, wenn eine Versuchsperson eine Brillenglaslinse aufsetzt und
ein Standardmeßobjekt durch
Drehen des Augapfels betrachtet.
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Das
System weist eine künstliche
Sehkamera auf, die ein künstliches
Sehlinsensystem, das einem okular-optischen System entspricht, und
eine planare Bildaufnahme, die einer Netzhaut entspricht, aufweist.
Ein Drehmechanismus ist zum relativen Drehen der künstlichen
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse um einen Drehpunkt des
künstlichen Sehlinsensystems
vorgesehen, um eine Okularbewegung zu simulieren, durch die sich
der Augapfel dreht, wobei er sich auf seinen Drehpunkt in bezug auf
die Brillenglaslinse zentriert.
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Weil
die künstliche
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse um einen Drehpunkt des
künstlichen
Sehlinsensystems relativ gedreht wird, kann die Positionsbeziehung
zwischen der Brillenglaslinse und dem Augapfel beim Drehen des Augapfels
simuliert werden. Dementsprechend ermöglicht das erfindungsgemäße System
die Betrachtung von Veränderungen
im Netzhautbild, wenn eine Versuchsperson ein Standardmeßobjekt
durch unterschiedliche Positionen der Brillenglaslinse betrachtet,
indem sie die Richtung der Blicklinie ändert.
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Das
Drehen des künstlichen
Sehlinsensystems um den Drehpunkt kann dadurch realisiert werden,
daß die
künstliche
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse um zwei Achsen (z. B.
eine Achse in vertikaler und eine horizontaler Richtung) relativ
gedreht wird, wobei diese durch den Drehpunkt des künstlichen
Sehlinsensystems und orthogonal zueinander verlaufen. In diesem
Fall kann die künstliche Sehkamera,
die dem Augapfel entspricht, um die vertikale und horizontale Achse
in bezug auf die Brillenglaslinse gedreht werden, indem die Brillenglaslinse identisch
mit der tatsächlichen
Beziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem Augapfel befestigt
wird, oder entweder die künstliche
Sehkamera oder die Brillenglaslinse können jeweils um die vertikale
Achse und die andere um die horizontale Achse gedreht werden.
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Eine
zweite Ausführungsform
des künstlichen
Sehsystems zum Simulieren eines Netzhautbilds an jeder Position,
wenn eine Versuchsperson eine Brillenglaslinse aufsetzt und ein
Standardmeßobjekt
betrachtet, indem sie ihren Augapfel dreht, weist folgende Merkmale
auf: eine künstliche
Sehkamera mit einem künstlichen
Sehlinsensystem, das einem okular-optischen System entspricht, und
einer planaren Bildaufnahme, die einer Netzhaut entspricht; und
einen Mechanismus zum Ausüben
einer Parallelbewegung und Drehung auf die Brillenglaslinse und
die künstliche
Sehkamera, so daß die künstliche
Sehkamera in Richtung des Standardmeßobjekts an einer vorbestimmten
Position durch die Brillenglaslinse gerichtet ist, während die
Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem Augapfel
in jeder Position simuliert wird.
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Gemäß der zweiten
Ausführungsform
wird die Parallelbewegung und die Drehung auf die Brillenglaslinse
und die künstliche
Sehkamera ausgeübt, um
die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem Augapfel
zu simulieren, wenn der Augapfel ähnlich der ersten Ausführungsform
gedreht wird, so daß die
künstliche
Sehkamera an einer vorbestimmten Position durch die Brillenglaslinse
stets zum Standardmeßobjekt
gerichtet ist
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Da
eine Brillenglaslinse wie ein Prisma Licht bricht, wird die Sehachse
(optische Achse), die durch die Brillenglaslinse gelangt, durch
die Brillenglaslinse gebrochen. Somit kann die Positionsbeziehung
zwischen dem Augapfel, der Brillenglaslinse und dem Standardmeßobjekt
nicht exakt simuliert werden, indem lediglich die Brillenglaslinse
und die künstliche Sehkamera
relativ gedreht werden. Gemäß der zweiten
Ausführungsform
werden daher die Parallelbewegung und die Drehung auf die Brillenglaslinse
und die künstliche
Sehkamera ausgeübt,
so daß die
Sehachse (optische Achse) der künstlichen
Sehkamera auf die Vorderseite des Meßobjekts gerichtet ist und so
daß die
Sehachse (optische Achse) der künstlichen
Sehkamera mit dem Mittelpunkt des Meßobjekts an jeder Meßposition
zusammentrifft, wenn eine Versuchsperson das Standardmeßobjekt
durch die Brillenglaslinse durch Drehen ihres Augapfels betrachtet.
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Dementsprechend
kann das Netzhautbild, das bei Betrachten des Meßobjekts durch unterschiedliche
Bereiche einer Brillenglaslinse durch Drehen des Augapfels erhalten
wird, simuliert werden, indem die künstliche Sehkamera, das Standardmeßobjekt
etc. erfindungsgemäß eindimensional
angeordnet werden, so daß die
Simulation in einem kleinen Raum mit einfachen Mitteln ausgeführt werden
kann.
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Eine
dritte Ausführungsform
des künstlichen Sehsystems
zum Simulieren eines Netzhautbildes an jeder Drehposition, wenn
eine Versuchsperson eine Brillenglaslinse aufsetzt und ein Standardmeßobjekt betrachtet,
indem sie ihren Augapfel dreht, weist folgende Merkmale auf: eine
künstliche
Sehkamera mit einem künstlichen
Sehlinsensystem, das einem okular-optischen System entspricht, und
einer planaren Bildaufnahme, die einer Netzhaut entspricht, und
einen Drehmechanismus zum relativen Drehen der künstlichen Sehkamera in bezug
auf die Brillenglaslinse um einen Drehpunkt des künstlichen
Sehlinsensystems zum Simulieren eine Okularbewegung, durch die der
Augapfel sich auf seinen Drehpunkt in bezug auf die Brillenglaslinse
zentriert; und einen Mechanismus zum Ausüben einer dreidimensionalen Drehung
auf Stufen, auf denen die Brillenglaslinse, die künstliche
Sehkamera und der Drehmechanismus plaziert sind, so daß die künstliche
Sehkamera in Richtung des Standardmeßobjekts gerichtet ist, das
an einer vorbestimmten Position durch die Brillenglaslinse angeordnet
ist.
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Erfindungsgemäß kann die
Sehachse (optische Achse) der künstlichen
Sehkamera so eingestellt werden, daß sie stets zur Vorderseite
des Standardmeßobjekts
gerichtet ist, indem ein Mechanismus zum Ausüben einer dreidimensionalen
Drehung auf die Stufen bereitgestellt wird, auf denen die Brillenglaslinse,
die künstliche
Sehkamera und der vorstehend erwähnte
Drehmechanismus befestigt sind.
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Eine
vierte Ausführungsform
des künstlichen Sehsystems
zum Simulieren eines Netzhautbildes an jeder Drehposition, wenn
jemand eine Brillenglaslinse aufsetzt und ein Standardmeßobjekt
durch Drehen seines Augapfels betrachtet, weist folgende Merkmale
auf: eine künstliche
Sehkamera mit einem künstliches
Sehlinsensystem, das einem okular-optischen System entspricht, und
einer planaren Bildaufnahme, die einer Netzhaut entspricht; einen
Drehmechanismus zum Drehen der künstlichen
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse um einen Drehpunkt des
künstlichen
Sehlinsensystems zum Simulieren einer Okularbewegung, durch die
sich der Augapfel zentrierend auf seinen Drehpunkt in bezug auf
die Brillenglaslinse dreht; und Mechanismen zum Ausüben einer
dreidimensionalen Drehung und Parallelbewegung auf Stufen, auf denen
die Brillenglaslinse, die künstliche
Sehkamera und der Drehmechanismus plaziert sind, so daß die künstliche
Sehkamera in Richtung des Standardmeßobjekts an einer vorbestimmten
Position durch die Brillenglaslinse gerichtet ist.
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Diese
vierte Ausführungsform
realisiert die selbe Bewegung wie die zweite Ausführungsform
in bezug auf die Brillenglaslinse und die künstliche Sehkamera. Zu diesem
Zweck werden die dreidimensionale Parallelbewegung und die Drehung
auf die Stufen ausgeübt.
Auf diese Weise ist die Sehachse (optische Achse) der künstlichen
Sehkamera zur Vorderseite des Standardmeßobjekts gerichtet. Somit trifft die
Sehachse (optische Achse) der künstlichen
Sehkamera mit dem Mittelpunkt des Meßobjekts an jeder Meßposition
zusammen, wenn ein Betrachter das Standardmeßobjekt durch die Brillenglaslinse
durch Drehung seines Augapfels betrachtet. Gleichzeitig wird die
Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem Augapfel
an jeder Drehposition unverändert
beibehalten, während
die Okularbewegung in bezug auf die Brillenglaslinse durch relatives Drehen
der künstlichen
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse simuliert wird, indem
der Drehmechanismus auf der Stufe ähnlich zur ersten Ausführungsform
verwendet wird.
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Bei
der ersten bis fünften
Ausführungsform, die
vorstehend beschrieben sind, ist das künstliches Sehlinsensystem bevorzugt
auf Grundlage von optischen Konstanten eines paraxialen Bereiches
entworfen worden, die anhand des simulierten Auges berechnet worden
sind, so daß die
Positionsbeziehung zwischen einer Brillenglaslinse und einem objektseitigen
Hauptpunkt eines Augapfels simuliert werden kann.
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Die
Verwendung dieses künstlichen
Sehlinsensystems ermöglicht
der Brillenglaslinse, an einer gewünschten Position auf der Objektseite
von der Vorderseite des künstlichen
Sehlinsensystems (entspricht der Vorderfläche der Hornhaut) angeordnet zu
werden, dem Drehpunkt, an einer gewünschten Position auf der Bildseite
von der Vorderfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems angeordnet zu werden, und ermöglicht der Positionierung der
Brillenglaslinse und des Augapfels, korrekt simuliert zu werden.
Obgleich nur ein schmales Netzhautbild am Fovea-Teil durch das menschliche
Auge scharf wahrgenommen wird, kann das Bild in diesem schmalen Sehbereich
voll simuliert werden, indem das künstliches Sehlinsensystem auf
Grundlage eines simulierten Auges entworfen wird, wie z. B. das
präzisionssimulierte
Gullstrand-Auge, dessen optische Konstanten, d. h. Brennweite, Position
des Pupilleneingangs etc., im paraxialen Bereich sich nicht so stark
von denen des menschlichen Auges unterscheiden. Zudem ist das künstliche
Sehlinsensystem relativ einfach herzustellen.
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Das
optische System des künstlichen
Sehlinsensystems weist bevorzugt, in Reihenfolge von der Objektseite,
eine vordere Linsengruppe mit einer negativen Brechkraft, einen
Anschlag und eine hintere Linsengruppe mit einer positiven Brechkraft
auf, und das optische System ist so angeordnet, daß die Fokalposition
durch Bewegen der hinteren Linsengruppe gesteuert werden kann. Indem
das System wie vorstehend beschrieben konstruiert wird, kann die Fokalposition
ohne Ändern
der Position des Pupilleneingangs des künstlichen Sehlinsensystems
gesteuert werden.
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Eigenschaften,
die dem menschlichen Sehvermögen
etc. gleichkommen, können
realisiert werden, und die künstliche
Sehkamera kann unter Verwendung von CCDs als die in den vorstehenden
Ausführungsformen
genannte, planare Bildaufnahme kompakt konstruiert werden. Zudem
kann das Netzhautbild, das erhalten wird, wenn man die Brillenglaslinse
aufsetzt, in Echtzeit betrachtet werden, indem man eine Anzeigeeinrichtung
zum Anzeigen des Bildes bereitstellt, das durch die künstliche
Sehkamera aufgenommen wird.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein künstliches Sehsystem zum Simulieren
eines Netzhautbilds vorgesehen, das erhalten wird, wenn ein Betrachter
ein Objekt durch eine Linse durch Drehen seines Augapfels betrachtet.
Das System weist folgende Merkmale auf: eine künstliche Sehkamera mit einem
künstlichen
okular-optischen System mit einem simulierten Drehpunkt und einer
planaren Bildaufnahme; eine Linsenhalterung; und einen Mechanismus,
der mit der künstlichen
Sehkamera betrieblich verbunden ist, um die künstliche Sehkamera um den simulierten Drehpunkt
relativ zu einer Linse, die in der Linsenhalterung gehalten wird,
zu drehen. Gemäß noch einer weiteren
Ausführungsform
gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein sich zu letzterer Ausführungsform unterscheidendes
System mit einem ersten Mechanismus vorgesehen, der mit der künstlichen
Sehkamera betrieblich verbun den ist, um die künstliche Sehkamera um den simulierten
Drehpunkt relativ zu einer Linse, die in der Linsenhalterung gehalten
wird, zu drehen; und einem zweiten Mechanismus, der mit der Halterung
betrieblich verbunden ist, um eine in der Linsenhalterung gehaltene
Linse relativ zur künstliche
Sehkamera zu positionieren.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
ist das System mit einem ersten Mechanismus versehen, der mit der
künstlichen
Sehkamera betrieblich verbunden ist, um die künstliche Sehkamera um den simulierten
Drehpunkt relativ zu einer in der Linsenhalterung gehaltenen Linse
zu drehen; einem zweiten Mechanismus, der mit der Linsenhalterung betrieblich
verbunden ist, um eine in der Halterung gehaltene Linse relativ
zur künstliche
Sehkamera zu positionieren; und einem Standardobjekt; wobei die ersten
und zweiten Mechanismen betrieblich verbunden sind, um die künstliche
Sehkamera so zu positionieren, daß sie durch eine Brillenglaslinse,
die in der Linsenhalterung gehalten wird, auf eine vorbestimmte
Position auf dem Standardobjekt gerichtet ist.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das System mit einem ersten Mechanismus versehen, der mit der
künstlichen
Sehkamera betrieblich verbunden ist, um die künstliche Sehkamera um den simulierten
Drehpunkt relativ zu einer in der Linsenhalterung gehaltenen Linse
zu drehen; einem zweiten Mechanismus, der mit der Linsenhalterung
betrieblich verbunden ist, um eine in der Halterung gehaltene Linse
relativ zur künstlichen
Sehkamera zu positionieren; einem dritten Mechanismus, der mit den
ersten und zweiten Mechanismen betrieblich verbunden ist, um auf
die Linsenhalterung und die künstliche
Sehkamera eine Drehung und Parallelbewegung auszuüben; und
einem Standardobjekt, wobei die ersten und zweiten Mechanismen betrieblich verbunden
sind, um die künstliche
Sehkamera so zu positionieren, daß sie durch eine Brillenglaslinse,
die in der Linsenhalterung gehalten wird, auf eine vorbestimmte
Position auf dem Standardobjekt gerichtet ist.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Simulieren eines
Netzhautbildes vorgesehen, das erhalten wird, wenn ein Betrachter
ein Objekt durch eine Linse durch Drehen seines Augapfels betrachtet.
Das Verfahren umfaßt
die folgenden Schritte: Bereitstellen einer künstlichen Sehkamera, die ein
künstliches
okular-optisches System mit einem simulierten Drehpunkt und eine
planare Bildaufnahme aufweist; Bereitstellen einer Linsenhalterung
zum Halten einer Linse, Bereitstellen einer Linse; und Bewegen der Linse
und der künstlichen
Sehkamera zum Simulieren einer Bewegung der künstlichen Sehkamera um den
Drehpunkt.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben. Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden anhand der nachstehenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine Ausführurugsform eines künstlichen
Sehsystems der vorliegenden Erfindung darstellt.
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2a bis 2c sind
erläuternde
Diagramme zur Erörterung
der Drehung der künstlichen
Sehkamera und einer Brillenglaslinse, die in 1 gezeigt sind.
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3 ist
ein Diagramm, das die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse
und einem künstliches
Sehlinsensystem innerhalb der künstlichen
Sehkamera darstellt.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen Zustand darstellt, in dem
die künstliche
Sehkamera ein Standardmeßobjekt
durch einen Nahsichtbereich der Brillenglaslinse betrachtet.
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5 ist
ein erläuterndes
Diagramm, das die Entstehung eines Bildes durch die Brillenglaslinse und
ein simuliertes Auge, das einen Augapfel ersetzt, darstellt.
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6 ist
ein Diagramm, das die Anordnung des künstlichen Sehlinsensystems,
eines Verschlusses und von CCDs einer CCD-Kamera darstellt, die in
einer künstlichen
Sehkamera vorgesehen sind.
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7a bis 7c sind
Diagramme, die die Akkommodation der Fokalposition des künstlichen
Sehlinsensystems veranschaulichen.
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8 ist
eine Tabelle, die veranschaulichende numerische Daten, wie z. B.
Krümmungsradius
einer jeden Linsenfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt.
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9 ist
eine Tabelle, die veranschaulichende optische Konstanten wie die
Brennweite des künstliches
Sehlinsensystem der vorliegenden Erfindung darstellt.
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10 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen Aufbau des Systems zur Beurteilung
der Leistung einer Brillenglaslinse durch Betrachten eines Standardmeßobjekts
(z. B. einer Tafel) aus der Entfernung und aus der Nähe durch
Verwendung des künstlichen
Sehsystems, das in 1 gezeigt ist, darstellt.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine schematische Anordnung zum
Messen von Weitsichtigkeit durch Verwendung des in 10 gezeigten
Systems darstellt.
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12 ist
eine perspektivische Ansicht, die eine schematische Anordnung beim
Messen von Kurzsichtigkeit durch Verwendung des in 10 gezeigten
Systems darstellt.
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13-1(a)–13-3(c) sind Diagramme zum Erörtern von Dreh- und Parallelbewegungen
der künstlichen
Sehkamera und der Brillenglaslinse zum Simulieren der Positionsbeziehung
zwischen einem Augapfel, der Brillenglaslinse und dem Meßobjekt, wenn
der Augapfel gedreht wird.
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14a u. 14b sind
erläuternde
Diagramme zur Veranschaulichung von Unterschieden zwischen einem
gewöhnlichen
optischen System und einem optischen Brillenglassystem.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es
folgt nun eine Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte
bevorzugte Ausführungsformen
sowie unter Bezugnahme auf die Figuren, in denen identische Teile
mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines künstlichen
Sehsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung. In 1 bezeichnet das Bezugszeichen
(1) eine künstliche
Sehkamera. Ein künstliches
Sehlinsensystem, das einem okular-optischen System entspricht, und
eine CCD-Kamera mit CCDs, die als planare Bildaufnahme funktionieren,
die einer Netzhaut entspricht, sind in der künstlichen Sehkamera 1 vorgesehen.
Eine Brillenglaslinse 2 ist vor der künstlichen Sehkamera 1 vorgesehen,
so daß sie
zu einem künstlichen
Sehlinsensystem 3, das in 1 bis 3 gezeigt
ist, gerichtet ist. Benötigt
wird ein Systemaufbau, der ermöglicht, daß (1)
eine optische Achse oder Blicklinie und eine Bildoberfläche kontinuierlich
beurteilt werden können,
und (2) die Position der Brillenglaslinse, durch die der
Lichtstrom hindurch gelangt, entsprechend der Drehung des Augapfels
geändert
werden kann. Dieser Aufbau simuliert den Effekt der Drehbewegung
des Augapfels, der sich auf seinen Drehpunkt in bezug auf die Brillenglaslinse
zentriert.
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Die
Drehbewegung, d. h. Okularbewegung, des Augapfels um den Drehpunkt
kann durch Kombinieren einer Drehung in horizontaler Richtung, d.
h. Drehung um eine Z-Achse, die durch den Drehpunkt des Augapfels
verläuft,
und einer Drehung in vertikaler Richtung, d. h. Drehung um eine
Y-Achse, die durch den Drehpunkt des Augapfels verläuft, wie
in 2 gezeigt ist, realisiert werden.
Gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
wird die Drehbewegung des Augapfels derart simuliert, daß die Drehung
in horizontaler Richtung, d. h. eine Drehung um eine Z-Achse, die
durch einen Drehpunkt des künstlichen Sehlinsensystems
verläuft,
durch die künstliche
Sehkamera 1 ausgeführt
wird, und eine Drehung in vertikaler Richtung, d. h. eine Drehung
um eine Y-Achse, die durch den Drehpunkt des künstlichen Sehlinsensystems
verläuft,
durch die Brillenglaslinse 2 ausgeführt wird.
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Das
heißt,
daß eine
Drehung in horizontaler Richtung, beispielsweise nach rechts und
links in 1, durch Plazieren der künstlichen
Sehkamera 1, d. h. des künstlichen Sehlinsensystems
und der CCD-Kamera, auf einer Befestigung 6 auf einer Drehstufe 7,
wie in 1 und 2a gezeigt
ist, ermöglicht
wird. Ferner ist die künstliche
Sehkamera 1 so angeordnet, daß ihre Position auf den Drehpunkt
der Drehstufe 7 eingestellt werden kann, so daß die Position
des Drehpunkts der Drehstufe 7 mit der Position des Drehpunkts
des künstlichen
Sehlinsensystems übereinstimmt.
Bei dieser Konfiguration wird der gleiche Effekt wie bei der Drehbewegung
des Augapfels in horizontaler Richtung um den Drehpunkt erzielt.
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Die
Brillenglaslinse 2 ist an einer Drehstufe 9 über einen
Tragestab 8 angebracht, wie in 1 und 2b gezeigt ist, so daß die Brillenglaslinse 2 in
vertikaler Richtung gedreht werden kann, z. B. in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung
in 1, indem die Drehstufe 9 gedreht wird.
Das System ist so angeordnet, daß ein Abstand S von der hinteren
Fläche
der Brillenglaslinse 2 zur ersten Fläche des künstlichen Sehlinsensystems 3,
wie in 3 gezeigt ist, d. h. entsprechend dem Scheitelpunkt
der Hornhaut eines Augapfels, eingestellt werden kann, so daß die Position
des Drehpunkts der Drehstufe 9 mit der Position des Drehpunkts
des künstlichen
Sehlinsensystems 3 zusammentrifft. Auf diese Weise kann
der selbe Effekt wie bei der Drehbewegung eines sich auf den Drehpunkt
zentrierenden Augapfels in vertikaler Richtung erzielt werden.
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Der
selbe Effekt wie bei der Drehbewegung, d. h. Okularbewegung, eines
Augapfels, der sich auf seinen Drehpunkt zentriert, kann durch entsprechendes
Kombinieren dieser beiden Drehbewegungen in die horizontale und
vertikale Richtung erreicht werden. 4 zeigt
ein Beispiel der Betrachtung eines Standardmeßobjekts durch Verwendung der
künstlichen
Sehkamera 1, wobei die künstliche Sehkamera 1 ein
in der Nähe
befindliches Standardmeßobjekt 18,
wie z. B. eine Zeitung oder eine optische Tafel, durch einen Nahsichtbereich
der Brillenglaslinse 2, z. B. eine Multifokallinse, betrachtet.
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Die
Drehstufe 7 zum Drehen der künstlichen Sehkamera 1 und
ein Tragebereich 10 zum Tragen einer Drehstufe 9 zum Drehen
der Brillenglaslinse 2 sind auf einer Stufe 11 vorgesehen.
Die Brillenglaslinse 2 und die künstliche Sehkamera 1 sind
so angeordnet, daß sie
jeweils um 30 Grad und in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung
sowie nach rechts und links gedreht werden können.
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Beim
Beurteilen der Leistung der Brillenglaslinse durch das Standardobjekt
oder eine Tafel ist es erforderlich, ein Netzhautbild an jeder Position
zu betrachten, wenn sich die Position des Lichtstroms, der vom Standardobjekt
(Tafel) auf der Außenseite
durch die Brillenglaslinse übertragen
wird, mit der Drehung des Augapfels ändert. Die Umsetzung dieses
Ziels ist sehr schwierig, weil eine große Anzahl von Standardobjekten
oder Tafeln in einem dreidimensionalen Raum oder Sehbereich aufgestellt
werden müssen, beispielsweise
in einem weiten Bereich in vielen verschiedenen Positionen in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung
und nach rechts und links und von Nah- zu Fernpositionen, der durch
Verändern
der Blicklinie sichtbar ist, wenn die künstliche Sehkamera, die einem Augapfel
entspricht, um den Drehpunkt gedreht wird, beispielsweise nach oben
und unten oder nach rechts und links.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
wird die Tafel oder ein anderes Standardmeßobjekt in einer Richtung befestigt,
und eine dreidimensionale Drehung und eine Parallelbewegung werden
durch die künstliche
Sehkamera 1 und die Brillenglaslinse 2 zum Simulieren
der Positionsbeziehung zwischen dem Augapfel, der Brillenglaslinse
und der Tafel oder dem Standardobjekt erreicht, wenn sich der Augapfel dreht.
Ein Dreh- und Parallelbewegungsmechanismus ist unter der Stufe 11,
auf der die Brillenglaslinse 2 und die künstliche
Sehkamera 1 befestigt sind, vorgesehen. Der Mechanismus
ist so angeordnet, daß die
optische Achse (Sehachse) der künstlichen
Sehkamera 1 stets zur Tafel oder einem anderen Standardmeßobjekt
in einer vorbestimmten Richtung gerichtet ist, während die Drehbewegungen eines
Augapfels simuliert werden, der sich auf den Drehpunkt in bezug
auf die Brillenglaslinse zentriert. Dies wird durch Drehen der künstlichen
Sehkamera 1 mittels der Drehstufe 7 in die horizontale
Richtung und Drehen der Brillenglaslinse 2 mittels der
Drehstufe 9 in die vertikale Richtung, wie vorstehend beschrieben, erreicht.
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Die
vorstehenden Bewegungen können
konkret erörtert
werden, indem die Richtung der optischen Achse (Sehachse) der künstlichen
Sehkamera 1 als X-Richtung eingestellt wird, die Richtung
nach rechts und links in bezug auf die Brillenglaslinse 2 als die
Y-Richtung eingestellt wird, und die Richtung nach oben und unten
in bezug auf die Brillenglaslinse 2 als die Z-Richtung
eingestellt wird, wie in 1 gezeigt ist. Direkt unter
der Stufe 11, auf der die Brillenglaslinse 2 und
die künstliche
Sehkamera 1 befestigt sind, befindet sich eine Drehstufe 12,
die sich um die Z-Achse dreht, eine Goniostufe 13, die
sich um die Y-Achse dreht, eine XY-Stufe 14, die sich parallel
zur X- und Y-Richtung dreht, und eine Z-Stufe 16 an der Unterseite
der Figur, die sich parallel zur Z-Richtung bewegt. Die Anordnung
ist zudem so angeordnet, daß die
Drehung um die X-Achse durch Verarbeitung eines Bildes erreicht
wird, das in die künstliche
Sehkamera 1 aufgenommen wurde. Es ist zu beachten, daß das Bezugszeichen
(15) eine Befestigungsplatte der XY-Stufe 14 und
das Bezugszeichen (17) eine Unterlage bezeichnet.
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Dadurch
kann die optische Achse (Sehachse) der künstlichen Sehkamera 1 so
eingestellt werden, daß sie
stets zur Tafel oder dem Standardmeßobjekt in einer feststehenden
Richtung durch die Brillenglaslinse 2 gerichtet ist. Das
heißt,
daß die
Positionsbeziehung zwischen dem Augapfel, der Brillenglaslinse und
dem Meßobjekt,
wenn der Augapfel gedreht wird, sogar mit dem Standardmeßobjekt
an einer feststehenden Position simuliert werden können, indem
dreidimensionale Dreh- und Linearbewegungen auf die künstliche
Sehkamera 1 und die Brillenglaslinse 2 ausgeübt werden.
Diese Beziehung wird nachstehend genauer erörtert.
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13-1(a) zeigt einen Fall, in dem eine Versuchsperson,
die eine Brillenglaslinse 2, wie z. B. eine progressive
Multifokallinse, trägt,
ein Standardmeßobjekt
O durch einen Weitsichtbereich der Brillenglaslinse 2 betrachtet,
während
sie in gerader Körperhaltung
und in horizontaler Blicklinie dasteht. In diesem Zustand ist eine
Sehachse (optische Achse) A eines Augapfels E eine gerade Linie,
die durch die Brillenglaslinse 2 verläuft. Die Beziehung zwischen dem
Augapfel E, der Brillenglaslinse 2 und dem Meßobjekt
O kann zu diesem Zeitpunkt simuliert werden, indem eine Sehachse
(optische Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 horizontal gehalten wird, wie in 13-1(b) gezeigt ist, da die Sehachse (optische Achse)
A durch den Weitsichtbereich linear verläuft und zur Vorderseite des
Meßobjekts
O gerichtet ist. 13-2 zeigt einen Fall, in dem
die Versuchsperson ihren Hals (Kopf) nach unten neigt, ohne den
Augapfel E aus dem in 13-1(a) gezeigten Zustand zu bewegen, wobei die
Beziehung zwischen dem Augapfel E, der Brillenglaslinse 2 und
dem Meßobjekt
O mit der in 13-1(a) gezeigten Beziehung
identisch ist und auch wie in 13-1(b) gezeigt simuliert werden kann.
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Wenn
die Versuchsperson jedoch das unter ihr befindliche Standardmeßobjekt
O durch den Nachsichtbereich der Brillenglaslinse 2 durch
Bewegen von nur dem Augapfel E betrachtet, wie in 13-3(a) gezeigt ist, trifft die Sehachse (optische Achse)
A des Augapfels E nicht mit einer geraden Linie A' zusammen, die linear
verläuft
und sich durch die Brillenglaslinse 2 erstreckt, wie in 13-1(a) gezeigt ist. Dies ist darin begründet, daß die Brillenglaslinse 2 wie
ein Prisma funktioniert und die Sehachse (optische Achse) A durch
die Brillenglaslinse 2 abgelenkt wird und der Augapfel
E nicht in die A'-Richtung sondern
in die A-Richtung blickt.
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Wenn
folglich nur die Brillenglaslinse 2 nach oben, um den Drehpunkt
des künstlichen
Sehlinsensystems gedreht wird, wie in 13-3(b) gezeigt ist, um die Abwärtsdrehung
des Augapfels E zu simulieren, ohne die Positionsbeziehung zwischen
der künstlichen
Sehkamera 1 und dem Meßobjekt
O zu ändern,
während
der gleiche Zustand wie in 13-1(b) gezeigt beibehalten wird, verläuft z. B. die
Sehachse A der künstlichen
Sehkamera 1, also die Aufnahmerichtung der künstlichen
Sehkamera 1, nicht linear durch die Brillenglaslinse 2 wie
eine gerade Linie A',
sondern wird durch die Brillenglaslinse 2 abgelenkt und
ist nicht zur Vorderseite des Meßobjekts O gerichtet, das eventuell
befestigt sein könnte. Die
Leistung der Brillenglaslinse 2 kann in so einem Fall nicht
korrekt beurteilt werden.
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Die
Goniostufe 13 unter der Stufe 11 wird daher gedreht,
während
die Positionsbeziehung (Zustand in 13-3(b) zwischen der künstlichen Sehkamera 1 und
der Brillenglaslinse 2 auf der Stufe 11, wie in 13(3)c gezeigt ist, so daß die Sehachse (optische
Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 zur Vorderseite des Meßobjekts O (feststehend) gerichtet
ist) beibehalten wird. Ferner werden die künstliche Sehkamera 1 und
die Brillenglaslinse 2 durch die Z-Stufe 16 unter
der Stufe 11 auf- und abwärtsbewegt, um die Anordnung
einzustellen, so daß die Sehachse
(optische Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 am Mittelpunkt C des Meßobjekts O an jeder Meßposition
positioniert ist, um den Fall zu simulieren, wenn das Meßobjekt
O durch die Brillenglaslinse 2 betrachtet wird, indem der
Augapfel E gedreht wird.
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Das
Verfahren zum Korrigieren der Ablenkung der Sehachse (optischen
Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 ist soeben der Einfachheit halber und unter
Bezugnahme auf 13 nur im Hinblick auf
eine Ablenkung in vertikaler Richtung beschrieben wor den, die durch
die Brillenglaslinse 2 bewirkt wird, wenn der Augapfel
E gedreht wird. Die Sehachse (optische Achse) A der künstlichen
Sehkamera 1 kann tatsächlich
durch die Brillenglaslinse 2 abgelenkt werden, und zwar
nicht nur in die vertikale Richtung, sondern auch in die horizontale
Richtung, wenn der Augapfel E in die vertikale und horizontale Richtung
gedreht wird.
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Dementsprechend
wird die Positionsbeziehung zwischen dem Augapfel E und der Brillenglaslinse 2 und
dem Meßobjekt
O durch einen dreidimensionalen Dreh- und Parallelbewegungs-Mechanismus
simuliert, einschließlich
des Falls einer Bildverarbeitung, wobei z. B. die Drehstufe 12,
die Goniostufe 13, die XY-Stufe 14 und die Z-Stufe 14 unter
der Stufe 11 vorgesehen sind; während die vertikale Drehung
des Augapfels E an sich durch die vertikale Drehung der Brillenglaslinse 2 simuliert
wird und die horizontale Drehung des Augapfels E an sich durch die horizontale
Drehung der künstlichen
Sehkamera 1 simuliert wird, um die Positionsbeziehung zwischen dem
Augapfel E, der Brillenglaslinse 2 und dem Meßobjekt
O zu simulieren.
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Der
Aufbau unter der Stufe 11 zum Simulieren der Okularbewegung
durch Drehung der künstlichen
Sehkamera 1 und der Brillenglaslinse 2 kann durch
eine beliebige geeignete Anordnung mit einem Parallelbewegungs-
und Drehmechanismus in Richtung von jeweils der X-, Y- und Z-Achsen
realisiert werden. Zum Beispiel ist es möglich, die Anordnung so anzuordnen,
daß eine
Goniostufe, die sich um die Y-Achse gleich unter der Stufe 11 dreht,
und dann eine Drehstufe, die sich um die Z-Achse dreht, eine Z-Stufe, die sich parallel
in Z-Richtung dreht, und eine XY-Stufe, die sich parallel zur X- und Y-Richtung an
der Unterseite bewegt, befestigt wird. Eine Drehung um die X-Achse kann durch
Verarbeitung von Bildern, die aufgenommen worden sind, realisiert werden.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem 3, das in der künstlichen Sehkamera 1 verwendet
wird, wird anschließend
beschrieben.
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Während sich
Licht, das durch die Brillenglaslinse gelangt ist, zu einer Pupille
(Eingang zur Pupille) des Auges fortbewegt, ändern sich die Helligkeit eines
Bildes und die Größe eines
Sehbereichs, wenn sich ein Abstand zwischen den Scheitelpunkten
der hinteren Fläche
der Brillenglaslinse und der Hornhaut und die Position der Pupille
(Position des Eingangs zur Pupille) verschieben, wenn das das Auge
ersetzende optische System, wie in 5 gezeigt,
verwendet wird. Somit ist es notwendig, den vorstehend erwähnten Abstand
und die Position gebührend
zu berücksichtigen,
so daß sie
korrekt eingestellt werden können.
Die Brillenglaslinse und der Zustand des Augapfels können jedoch
nicht durch Fertigbilder und industriell gefertigte Linsen simuliert werden,
weil die Position des objektseitigen Hauptpunkts und der Eingang
zur Pupille sich im Vergleich zum Augapfel auf einer hinteren Seite
befinden, und der Abstand zwischen den Scheitelpunkten nicht korrekt
eingestellt werden kann. Das heißt, da sich die Helligkeit
des Bildes und die Größe des Sehbereichs beim
Simulieren des Netzhautbildes durch Verwendung einer Brillenglaslinse
und eines optischen Systems, wie z. B. Fertigphotolinsen, weitgehend ändern, kann
die Linse auf diese Weise nicht korrekt beurteilt werden. Daher
besteht Bedarf an einem optischen System, das es ermöglicht,
daß der
Abstand zwischen den Scheitelpunkten und der Position des Eingangs
zur Pupille korrekt eingestellt werden können.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem 3 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist unter Bezugnahme auf optische Konstanten eines paraxialen
Bereichs konzipiert und gefertigt worden, die anhand eines präzisionsimulierten
Gullstrand-Auges berechnet wurde, so daß die Positionsbeziehung zwischen
der Brillenglaslinse und der Position des objektseitigen Hauptpunkts
des Augapfels korrekt simuliert werden können.
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Eine
Anzahl von simulierten Augen, deren okulare Bilderzeugungseigenschaften
auf die tatsächlichen
Messungen eingestellt sind, sind in jüngster Zeit vorgeschlagen worden,
so z. B. eines, das eine asphärische
Linse (R. Navarro, 1985) verwendet, eines, bei dem eine Kristallinse
mehrfach beschichtet wird (O. Pomerantzeff 1984), und eines, das
eine Linse mit verteiltem Index verwendet (J. Warren Blaker, 1980).
Bei der Herstellung dieser simulierten Augen gab es jedoch technische
Probleme. Daher sind die optischen Konstanten im paraxialen Bereich
des präzisionssimulierten
Gullstrand-Auges übernommen
worden, weil die optischen Konstanten (Brennweite, Position des
Pupilleneingangs und andere) des menschlichen Auges sich nicht so stark
von denen im paraxialen Bereich unterscheiden.
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6 zeigt
die Anordnung des künstlichen Sehlinsensystems 3,
eines Verschlusses 4 der CCD-Kamera und der CCDs (CCD-Oberfläche) 5. Wie
in 6 gezeigt, weist das künstliche Sehlinsensystem 3,
in Reihenfolge von der Objektseite, eine vordere Linsengruppe 31,
die aus Linsen L1 und L2 besteht
und die über
eine negative Brechkraft verfügt,
einen Anschlag 32 und eine hintere Linsengruppe 33 auf,
die aus Linsen L3 bis L6 besteht
und die über
eine positive Brechkraft verfügt.
Der objektseitige Hauptpunkt des gesamten Systems und der Drehpunkt
(oder der Pupilleneingang) sind an Positionen angeordnet, die zum
Simulieren der Brillenglaslinse geeignet sind.
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Die
Fokalposition des künstlichen
Sehlinsensystems 3 kann mit einer Akkommodationsfähigkeit von ±3,0 D
(Dioptrie) akkommodiert werden, indem die hintere Linsengruppe 33 hinter
den Anschlag 32 des optischen Systems bewegt wird, wie
in 7 gezeigt ist. 7b zeigt
die Referenzposition bei 0,0 D. 7a zeigt
einen Zustand, in dem die hintere Linsengruppe 33 aus dem
Zustand in 7b nach vorne bewegt wird,
um die Brechkraft um +3,0 D zu erhöhen, und 7c zeigt
einen Zustand, in dem die hintere Linsengruppe 33 aus dem
in 7b gezeigten Zustand nach hinten
bewegt wird, um die Brechkraft um –3,0 D zu reduzieren. Somit
kann die Brechkraft durch Bewegen der hinteren Linsengruppe 33 hinter
den Anschlag 32 gesteuert werden, so daß die Position des Pupilleneingangs
sich selbst dann nicht ändert,
wenn die Fokalposition des künstlichen
Sehlinsensystems 3 geändert
wird. Weil die Brechkraft des künstlichen
Sehlinsensystems 3 geändert
werden kann, kann ferner simuliert werden, wie Dinge entsprechend
einer Akkommodationsfähigkeit
der Augen von jeweiligen Personen gesehen werden, bei denen ein
normales Sehvermögen,
Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit und der gleichen
vorliegt.
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8 zeigt
numerische Daten der Linsen L1 bis L6. In 8 bezeichnen
die jeweiligen Symbole r1, r2,
... einen Krümmungsradius
einer jeden Linsenfläche
einschließlich
des Anschlags (siehe 6), und r1 bis
r2, r2 bis r3, ... bezeichnen Zwischenräume, d.
h. einen Abstand auf der optischen Achse, zwischen den jeweiligen
Linsenflächen
(einschließlich
des Anschlags). Bei r1 bis r2 handelt
es sich beispielsweise um einen Abstand zwischen der vorderen Fläche r1 und der hinteren Fläche r2 der
Linse L1 (Dicke der Linse L1 auf
der optischen Achse). Ferner bezeichnen n1, n2, ... einen Brechungsindex
der jeweiligen Linsen L1, L2,
... (auf einer d-Linie), und v1, v2, ... bezeichnen die Abbe-Zahl
der jeweiligen Linsen L1, L2, ...
(auf der d-Linie). Es wird darauf hingewiesen, daß die vordere
Fläche
der Linse L2 und die hintere Fläche r der
Linse L1 den gleichen Krümmungsradius r2 aufweisen,
und daß die
Linsen L1 und L2 ganz
nah kontaktiert werden. Der Zwischenraum r4 bis
r5 zwischen dem Anschlag 32 und
der vorderen Fläche
des Linse L3 ändert sich, wenn die hintere
Linsengruppe 33 bewegt wird, um die Akkommodationsfähigkeit des
vorstehenden künstlichen
Sehlinsensystems 3 zu ändern.
Bei dem Wert 1,95 mm des Zwischenraums r4 bis
r5 in 8 handelt
es sich um den Wert in dem Fall von 7b,
und die Werte des Zwischenraums r4 bis r5 im Fall der 7a und 7c betragen 0,95 mm bzw. 2,95 mm. Bei der
vorliegenden Ausführungsform
handelt es sich bei dem Anschlag 32 um einen ortsfesten
Anschlag, der ∅ 8,5 mm im Durchmesser mißt. Der
Durchmesser des Anschlags kann jedoch auf ∅ 8,5, 6,0, 4,0
oder 2,0 mm geändert
werden.
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9 zeigt
die optischen Konstanten des künstlichen
Sehlinsensystems 3 gemäß der vorstehenden
Ausführungsform.
Dabei kann die Brillenglaslinse 2 an einer willkürlichen
Position zwischen 10 und 20 mm zur Objektseite von der Vorderfläche des
künstlichen
Sehlinsensystems 3 angeordnet sein, und der Drehpunkt kann
an einer willkürlichen Position
zwischen 10 und 22 mm zur Bildseite von der Vorderfläche des
künstlichen
Sehlinsensystems 3 angeordnet sein.
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Da
die Einstellungsposition wie vorstehend beschrieben gesteuert werden
kann, kann die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse
und dem objektseitigen Hauptpunkt und dem Drehpunkt des künstlichen
Sehlinsensystems 3 in 6 genauso wie
die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem objektseitigen
Hauptpunkt und dem Drehpunkt des Augapfels in 5 eingestellt
werden. Es ist zu beachten, daß die
Position des Pupilleneingangs, nicht aber die Position des Drehpunkts von
der hinteren Fläche
der Brillenglaslinse oder des objektseitigen Hauptpunkts des künstlichen
Sehlinsensystems 3 eingestellt werden kann.
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Der
der Netzhaut des menschlichen Auges entsprechende Teil der vorliegenden
Erfindung ist die CCD 5. Da die Bildoberfläche planar
ist, ist die beste Bildoberfläche
des künstlichen
Sehlinsensystems so angeordnet, daß sie entsprechend der CCD-Oberfläche planar
ist. Eine Hochauflösungs-CCD-Kamera (Kodak-Mega-Plus
1,4 i), die von Eastman Kodak Co. hergestellt wird, wird als CCD-Kamera
verwendet. Ein effektiver Photoempfangsbereich der CCD 5 beträgt 100%,
und dessen Pixelgröße beträgt 6,8 μm × 6,8 μm. Dies entspricht
etwa 150 Zeilen/mm in bezug auf eine Raumfrequenz und entspricht
einer Sehschärfe
von etwa 1,5.
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Durch
Reduzieren von einer Sehschärfe
von 1,5 beträgt
die MTF (MTF = Modulation Transfer Function = Modulationsübertragungsfunktion) schließlich 20
bis 25% oder mehr, wenn die Raumfrequenz 150 (Zeilen/mm)
beim Menschen beträgt.
Das menschliche Auge stellt bekanntermaßen einen Wert dar, der mehr
oder weniger höher
als die MTF des präzisionssimulierten
Gullstrand-Auges ist, da er nicht nur die optischen Leistungen des
Augapfels (Netzhaut, Kristallinse und andere), sondern auch die MTF
in der Netzhaut, Eigenschaften des visuellen Informationsverarbeitungsmechanismus
im neuronalen Netz und dem Großhirn
und dergleichen umfaßt (H
Ohzu et al., „Optical
Modulation by the Isolated Human Fovea", Vision Res 12, 231 bis 251 (1972)). Von
diesem Standpunkt aus gesehen, ist das künstliche Sehlinsensystem so
entworfen worden, daß die Hochfrequenzseite
bei einem geringfügig
höheren Wert
eingestellt ist. Ist bestätigt,
daß das
so entworfene künstliche
Sehlinsensystem nach exakten Vorgaben gefertigt worden ist, kann
die relative Beurteilung und Betrachtung der Brillenglaslinse vorteilhaft ausgeführt werden,
ohne durch das hergestellte künstliches
Sehlinsensystem allzu stark beeinflußt zu werden.
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Obgleich
es möglich
ist, den Abstand zwischen dem Standardmeßobjekt (z. B. Tafel) und der Brillenglaslinse 2 durch
Bewegen in die X-Richtung mittels der XY-Stufe 14, die in 1 beschrieben
ist, zu ändern,
ist die Bewegung nur dadurch eingeschränkt, daß die XY-Stufe 14 bewegt
wird, und der Abstand nicht von einem entfernten Standardmeßobjekt
zu einem näher
angeordneten willkürlich
geändert
werden kann. Das Meßobjekt
ist auf der X-Achse befestigt und ist, während der Abstand zwischen
der Brillenglaslinse 2 in die X-Achsenrichtung geändert wird,
so angeordnet, daß der
Abstand zwischen dem Meßobjekt
und der Brillenglaslinse willkürlich
geändert
werden kann. 10 zeigt ein System zum Betrachten
eines Standardmeßobjekts
(z. B. Tafel) aus einiger Entfernung und aus der Nähe, um die
Leistung der Brillenglaslinse 2 (Beurteilung durch die
Tafel) durch Verwendung des vorstehend erwähnten künstlichen Sehsystems, das in 1 gezeigt
ist, zu beurteilen.
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Wie
in 10 gezeigt ist, wird das künstliche Sehsystem in 10 auf
einer Befestigung 10 auf einer Basis 20 angeordnet.
Eine X-Schiene 22 ist auf der Basis 20 entlang
der X-Achsenrichtung angeordnet, bei der es sich um die Richtung
der optischen Achse (Sehachse) der künstlichen Sehkamera 1 handelt.
Die Tafel, ein optisches Beleuchtungssystem zum Beleuchten der Tafel
etc. sind auf der X-Schiene 22 angeordnet. Insbesondere
sind auf der X-Schiene 22 ein Kollimatorkasten 23,
an dem die Tafel befestigt ist, eine Diffusorplatte 24,
eine Kollimatorlinse 25, ein Illuminator 26 und
dergleichen angeordnet. Ein Monitor 27 zum Anzeigen eines
Bildes der Tafel, das durch die künstliche Sehkamera aufgenommen
wurde, ist auf der Basis 20 vorgesehen. Ebenso vorgesehen
ist ein Personal-Computer (nicht gezeigt) für eine automatische Stufensteuerung
zum Steuern der Dreh- und Parallelbewegung der Drehstufe 7,
der XY-Stufe 14 etc. des künstlichen Sehsystems und zum
Ausgeben der Bilder an den Monitor 27.
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Anschließend wird
ein Fall unter Bezugnahme auf 11 erläutert, in
dem Weitsichtigkeit durch Verwendung des Systems in 10 gemessen
wird. Wie in der Figur gezeigt, sind der Kollimatorkasten 23,
die Diffusorplatte 24, die Kollimatorlinse 25 und der
Illuminator 26 der Reihe nach von der Seite der künstlichen
Sehkamera 1 auf der X-Schiene 22 angeordnet.
Eine dreidimensionale Parallelbewegung und Drehung wird auf die
Brillenglaslinse 2 und die künstliche Sehkamera 1 durch
den vorstehend erwähnten Dreh-
und Parallelbewegungsmechanismus ausgeübt, um sicherzustellen, daß die Richtung
der optischen Achse (Sehachse) der künstlichen Sehkamera 1 durch
die Brillenglaslinse 2 stets zur Tafel gerichtet ist. Das
Licht von dem Illuminator 26 wird durch die Kollimatorlinse 25 kollimiert
und dann auf die Diffusorplatte 24 gestrahlt. Das illuminierende
Licht, das durch Diffundierung der Diffusorplatte 24 homogen gemacht
worden ist, wird auf die Tafel auf dem Kollimatorkasten 23 illuminiert,
und das Licht (ein Bild), das durch die Tafel übertragen worden ist, wird
durch eine Kollimatorlinse des Kollimatorkastens 23 kollimiert,
um in die künstliche
Sehkamera 1 eingegeben zu werden.
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Anschließend wird
unter Bezugnahme auf 12 ein Fall erläutert, in
dem Kurzsichtigkeit durch Verwendung des Systems in 10 gemessen
wird. Die Diffusorplatte 24, die Kollimatorlinse 25 und
der Illuminator 26 sind der Reihe nach von der Seite der künstlichen
Sehkamera 1 auf der X-Schiene 22 angeordnet. Die
Tafel ist an der Diffusorplatte 24 befestigt. Das Licht
von dem Illuminator 26 wird durch die Kollimatorlinse 25 kollimiert
und auf die Diffusorplatte 24 gestrahlt. Das homogene illuminierende
Licht, das durch die Diffusorplatte 24 diffundiert worden
ist, wird auf die Tafel gestrahlt, die an der Diffusorplatte 24 angebracht
ist, und das Licht (ein Bild), das durch die Tafel übertragen
worden ist, tritt in die künstliche
Sehkamera 1 ein.
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Es
besteht zudem die Möglichkeit,
die Anordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung so anzuordnen, daß ein
Bild durch den Weitsichtbereich oder den Nahsichtbereich einer Brillenglaslinse
betrachtet werden kann, indem eine Sehschärfetafel vor die künstliche
Sehkamera 1 des künstlichen
Sehsystems in 1 gestellt wird, ohne das in 10 gezeigte System
zu verwenden.
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Das
künstliche
Sehlinsensystem 3 der vorliegenden Ausführungsform ist auf die optischen
Konstanten des paraxialen Bereichs des präzisionssimulierten Gullstrand-Auges eingestellt
und ist nicht unter Berücksichtigung
der Bilderzeugungseigenschaften entworfen worden. Ganz im Gegenteil
wird das Bild bei der Simulation von Bildern von einem neu entwickelten
Computersehsystem als Netzhautbild des simulierten Auges berechnet,
das durch die Brillenglaslinse in den jeweiligen Blicklinienrichtungen gelangt
ist, und soll die Bilderzeugungsleistung auf der Netzhaut darstellen.
Das von dem künstlichen Sehsystem
der vorliegenden Erfindung erhaltene Bild ist hingegen ein Bild,
das in einem kleinen Blickwinkel (um die Fovea der Netzhaut; etwa
5 Grad) aufgenommen wurde, und das erhaltene Bild stellt keine Bilderzeugungsleistung
dar. Bei der Beurteilung durch Betrachten des erfindungsgemäßen Bildes handelt
es sich um eine äußerst relative
Beurteilung.
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Obwohl
es unmöglich
ist, mit einem Computer eine Simulation vorzunehmen, wenn die Form
der Brillenglaslinse nicht im voraus bekannt ist, z. B. eine Brillenglaslinse
mit einem Fertigungsfehler und eine Brillenglaslinse, deren Entwurfswerte
unbekannt sind, ermöglicht
es das vorliegende künstliche
Sehsystem jedoch, daß ein
Bild in Echtzeit beobachtet werden kann, indem das Standardmeßobjekt
(z. B. Tafel) und die optische Achse (Sehachse) der künstlichen
Sehkamera, die durch die Brillenglaslinse verläuft, eingestellt werden.
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Während es
sich zudem bei progressiven Multifokallinsen und dergleichen um
Brillenglaslinsen handelt, bei deren optischem Entwurf menschlich-technologische Überlegungen
berücksichtigt werden,
gibt es bis jetzt keine Linsenmeßeinrichtung oder dergleichen
für eine
Beurteilung solcher Linsen. Das vorliegende künstliche Sehsystem ist bei
der Beurteilung derartiger Linsen in Verbindung mit einer Netzhautbildsimulation,
die durch einen Computer erhalten wird, von Nutzen.
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Wie
vorstehend ausführlich
beschrieben, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und
dem Augapfel, wenn derselbe gedreht wird, simuliert werden, da die
künstliche
Sehkamera in bezug auf die Brillenglaslinse um den Drehpunkt des
künstlichen Sehlinsensystems
relativ gedreht wird, und das Netzhautbild kann durch Ändern der
Blicklinienrichtung erhalten werden, wenn das Standardmeßobjekt durch
unterschiedliche Bereiche der Brillenglaslinse betrachtet wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden ferner eine Parallelbewegung und Drehung auf die Brillenglaslinse
und die künstliche
Sehkamera ausgeübt,
um die Positionsbeziehung zwischen der Brillenglaslinse und dem
Augapfel zu simulieren, wenn der Augapfel gedreht wird. Somit richtet
sich die künstliche
Sehkamera an einer vorbestimmten Position durch die Brillenglaslinse
zum Meßobjekt
hin, und ein Netzhautbild, das erhalten wird, wenn eine Versuchsperson
das Meßobjekt
durch unterschiedliche Bereiche der Brillenglaslinse durch Drehen
ihres Augapfels betrachtet, kann in einem relativ kleinen Raum mit
einfachen Einrichtungen und Geräten
simuliert werden.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung mittels bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
veranschaulicht worden ist, erkennt ein Fachmann, daß Hinzufügungen,
Streichungen, Ersetzungen und Modifizierungen vorgenommen werden
können,
während
diese gleichzeitig in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
fallen, der durch die beigefügten Ansprüche definiert
ist.