DE3781984T2 - Verfahren zur beseitigung radioaktiver ionenaustauscherharze mittels oxidierender zerlegung. - Google Patents

Verfahren zur beseitigung radioaktiver ionenaustauscherharze mittels oxidierender zerlegung.

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DE3781984T2 DE8787106105T DE3781984T DE3781984T2 DE 3781984 T2 DE3781984 T2 DE 3781984T2 DE 8787106105 T DE8787106105 T DE 8787106105T DE 3781984 T DE3781984 T DE 3781984T DE 3781984 T2 DE3781984 T2 DE 3781984T2
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Zersetzung, durch das die Volumen verbrauchter radioaktiver Ionenaustauschharze (im folgenden manchmal Abfall-Harze genannt) aus Atomenergieanlagen verringert werden kann.
  • Ionenaustauschharze finden umfangreiche Anwendung beispielsweise bei der Wasserreinigung, der Behandlung von Abwässern und der Trennung verschiedener Stoffe. Sie werden auch in großen Mengen auf dem Gebiet der Atomenergie zur Reinigung von Kühlwasser in Nuklearreaktoren und zur Behandlung von Flüssigabfällen verwendet. Die Behandlung und Beseitigung von verbrauchten Abfall- Ionenaustauschharzen, die radioaktive Substanzen enthalten, hat daher auf diesem Gebiet sehr große Bedeutung.
  • Das in der Technologie der Beseitigung von radioaktiven Abfall-Ionenaustauschharzen im allgemeinen angewendete Verfahren ist die Dehydrierung der Harze, deren Verfestigung durch Einschließen in Zement, Plastik, etc., das Überführen der verfestigten Abfälle in Container und deren Aufbewahrung über eine vorgeschriebene Anzahl von Jahren, häufig fast für immer. Das Volumen der mit diesem Verfahren behandelten Abfall-Harze wird jedoch nicht wesentlich reduziert, was zu grundlegenden Problemen auf dem Gebiet der Abfallagerung und -beseitigung führt.
  • Wie vorstehend beschrieben, gibt es bisher kein wirklich zufriedenstellendes Verfahren zur Behandlung oder endgültigen Beseitigung der Vielzahl von Festabfällen, die durch den Betrieb von Kernkraftwerken entstehen. Eines der ernsthaften, zu lösenden Probleme ist die Verminderung des Volumens von Ionenaustauschharzen, die weggeworfen werden, nachdem sie für die Reinigung von flüssigen Medien verwendet worden sind.
  • Viele Verfahren, einschließlich der Verbrennung (Veraschung), Pyrolyse und Zersetzung mit Säure, sind bisher als Verfahren zur Verringerung des Volumens von Abfall-Ionenaustauschharzen vorgeschlagen worden, aber keines dieser Verfahren konnte das Problem vollständig lösen. Das Verbrennungsverfahren hat den Vorteil, daß eine schnelle Behandlung erzielt wird, aber gleichzeitig werden komplizierte Abgasleitungen für das Weiterleiten von Staub und Teeren benötigt, und/oder es entstehen flüchtige radioaktive Verbindungen. Das zuletzt genannte Problem tritt bei dem Pyrolyseverfahren nicht auf, dabei bleiben jedoch große Mengen kohlenstoffhaltiges Material zurück und es werden wie beim dem Veraschungsverfahren komplizierte Strömungssysteme benötigt. Mit dem Säurezersetzungsverfahren können bis zu etwa 90 % der verbrauchten Ionenaustauschharze durch aufeinanderfolgende Behandlungen mit konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure bei einer Temperatur von etwa 260ºC zersetzt werden. Obwohl bei diesem Verfahren die mit den ersten beiden Verfahren verbundenen Probleme nicht auftreten, hat es den Nachteil, daß NOx und SOx entstehen. Außerdem muß das Reaktionsgefäß aus einem teuren Material, wie Tantal, das die angewandten, extrem hohen Temperaturen aushält, hergestellt sein. Ein weiteres Problem ist, daß das Volumen der behandelten Abfall-Harze nicht zu dem gewünschten Ausmaß reduziert werden kann, weil sich während der Neutralisation der Reaktionslösung große Mengen Salz bilden.
  • Zur Vermeidung dieses Problems wird in der japanischen Patentanmeldung (OPI) Nr. 1446/82 ("OPI" bedeutet hier "ungeprüfte, veröffentlichte japanische Patentanmeldung") ein Verfahren zur Zersetzung von Abfall-Harzen bei etwa 100ºC beschrieben, in dem Wasserstoffperoxid und ein Eisenkatalysator verwendet werden. Wenn das Abfallharz ein Kationenaustauschharz ist, wird mit diesem Verfahren ohne weiteres eine Zersetzung bis zu 95 % erreicht, die Zersetzung eines Anionenaustauschharzes beträgt jedoch nicht mehr als 90 %. Um diesen Nachteil zu beseitigen, wurde vorgeschlagen, daß eine Kombination von Eisen- und Kupferionen als Katalysator verwendet werden könnte, wenn das verbrauchte Harz durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid zersetzt wird (japanische Patentanmeldung (OPI) Nr. 44700/84). Auf diese Weise werden mindestens 95 % von Anionenaustauschharzen zersetzt; wenn die Menge des Einsatzmaterials (d.h. des Anionenaustauschharzes) erhöht wird, bildet sich jedoch ein organischer, eisen- und kupferionenhaltiger Schlamm. Weiterhin zeigte sich, daß die Zersetzung von Abfall-Harzen mit diesem Verfahren sehr stark von dem pH-Wert der Reaktionslösung abhängt, ungeachtet der vorhergehenden Ansicht, daß eine gute Zersetzung in dem Bereich von pH 3 bis 11, mit besonders guten Ergebnissen nahe der Neutralität, erreicht wird. Wenn der organische Schlamm in großen Mengen gebildet wird, sammelt er sich in dem Reaktionsgefäß (Reaktor) oder den Rohren an, wodurch "sekundäre" Abfälle, die einer weiteren Behandlung unterzogen werden müssen, gebildet werden, und wodurch sogar ein Transportproblem entstehen kann.
  • Das Verfahren zur Zersetzung von Abfall-Harzen mit Wasserstoffperoxid unter Verwendung von Eisen- und Kupferionen als Katalysatoren bringt andere Probleme mit sich. Zunächst ist die Reaktionsgeschwindigkeit sehr niedrig (mindestens 1 bis 2 Stunden werden benötigt, um das Abfall-Harz in anorganisches Material umzuwandeln), und es wird ein Reaktor mit großem Fassungsvermögen benötigt. Zweitens muß wegen dieser niedrigen Reaktionsgeschwindigkeit die Zersetzung unter ziemlich H&sub2;O&sub2;-reichen Bedingungen durchgeführt werden. Weil die Betriebskosten dieses Verfahrens im wesentlichen von der verwendeten Menge des Wasserstoffperoxids bestimmt werden, ist es sowohl unter technischen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten wichtig, die Zersetzung mit der kleinstmöglichen Menge Wasserstoffperoxid zu erzielen.
  • Aus GB-A-1 574 795 ist ein Verfahren zur Aufbereitung von radioaktiv verseuchten Ionenaustauschmaterialien, insbesondere verseuchten kationischen Harzen oder Gemischen von kationischen und anionischen Harzen, bekannt, wobei das Harz mit einer basischen Verbindung in einer Menge zusammengebracht wird, die ausreicht, um die Wirkstelle des Materials zu blockieren, das so behandelte Ionenaustauschmaterial in ein Harz, das bei Raumtemperatur wärmehärtet, eingeführt wird, und schließlich das letztere vernetzt wird.
  • Die Technologie im Stand der Technik weist auch ein anderes Problem auf, das gelöst werden muß, bevor sie praktische Anwendung findet, nämlich das Ausströmen von Radioaktivität aus mechanischen Dichtungen in der Rührund Mischvorrichtung, die verwendet wird, um eine beschleunigte Zersetzungsreaktionen zu erzielen.
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, durch das ein radioaktives Ionenaustauschharz, insbesondere ein radioaktives Anionenaustauschharz, mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel in Anwesenheit von Eisen- und Kupferionen als Katalysatoren zersetzt werden kann, wobei nach einer kurzen Behandlungsdauer mit einem geringen Verbrauch von Wasserstoffperoxid ein hoher Zersetzungsgrad erreicht wird und die Bildung von organischem Schlamm so gering wie möglich gehalten wird.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die verwendet werden kann, um das vorstehend genannte Verfahren zur Zersetzung eines radioaktiven Ionenaustauschharzes durchzuführen.
  • Die erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst mit einem Verfahren zur oxidativen Zersetzung eines radioaktiven Ionenaustauschharzes, das ein Anionenaustauschharz enthält, mit Wasserstoffperoxid, das als Oxidationsmittel in Anwesenheit von Eisen- und Kupferionen als Katalysatoren verwendet wird, worin das Verhältnis des Nettogewichts des Wasserstoffperoxids zu dem Trockengewicht des Ionenaustauschharzes, das ein Anionenaustauschharz enthält, so gehalten wird, daß es nicht höher als 17 ist, und Zitronensäureionen zuerst an das radioaktive Ionenaustauschharz adsorbiert werden, bevor es der Zersetzungsbehandlung unterworfen wird, oder Zitronensäureionen mit dem radioaktiven Ionenaustauschharz in dem oxidativen Zersetzungssystem zusammen vorliegen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Wasserstoffperoxid-Verbrauch reduziert und dennoch kann ein zufriedenstellend hoher Wirkungsgrad der Harzzersetzung innerhalb einer Reaktionszeit von nicht mehr als der Hälfte des bisher benötigten Zeitraums erreicht werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das radioaktive Ionenaustauschharz während des Mischens oder vor dem Mischen mit dem Oxidationsmittel und den Katalysatoren in feine Teilchen zerkleinert werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Abbildung 1 ist eine schematische Zeichnung eines kontinuierlichen Reaktors, der bei der oxidativen Zersetzung eines Abfall-Ionenaustauschharzes durch ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann;
  • Abbildung 2 ist ein Graph, der den Zusammenhang zwischen dem H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis, dem Schlammgewicht und der Harzzersetzungsrate zeigt;
  • Abbildung 3 veranschaulicht den Zersetzungsprozeß eines Anionenaustauschharzes;
  • Abbildung 4 ist ein Diagramm, das den Mechanismus, durch den verbrauchte Ionenaustauschharze oxidativ zersetzt werden, darstellt;
  • Abbildung 5 ist ein Graph, der die Wirkung der Zitronensäureionen auf die Auflösung von Feststoffen in Zusammenhang mit dem Feststoffgehalt zeigt;
  • Abbildung 6 ist ein Graph, der den Zusammenhang des Zersetzungsgrads eines gemischten Harzes vom OH&supmin;-H&spplus;-Typ und eines gemischten Harzes vom Zitronensäure-H&spplus;-Typ, vs. Behandlungsdauer jedes der Harze zeigt;
  • Abbildung 7 ist ein Flußdiagramm eines Verfahrens zur oxidativen Zersetzung eines Abfall-Ionenaustauschharzes gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Abbildung 8 zeigt das Funktionsprinzip eines elektromagnetischen Zerkleinerers, der in der Zerkleinerungsstufe des in Abbildung 7 dargestellten Verfahrens verwendet wird;
  • Abbildung 9 zeigt die Teilchengrößenverteilung eines gekörnten Ionenaustauschharzes, das mit der in Abbildung 8 gezeigten Vorrichtung in feinere Teilchen zerkleinert wurde.
  • Die Konzentration der wässrigen Wasserstoffperoxid- Lösung, die dem Reaktionssystem der oxidativen Zersetzung zugefügt wird, ist auf keinen bestimmten Wert beschränkt und normalerweise können ohne weiteres 30 % oder 60 % Wasserstoffperoxid verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit einem auf nicht höher als 17 eingestellten Verhältnis des Wasserstoffperoxids (Nettogewichtsbasis) zu dem zugefügten Ionenaustauschharz (Trockengewichtsbasis) durchgeführt (d.h. 17/1; im folgenden werden die verschiedenen Verhältnisse, auf die Bezug genommen wird, in jeweils einer einzigen Zahl ausgedrückt). Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einem H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis in dem Bereich von 17 bis 3, vorzugsweise 17 bis 4 und insbesondere 10 bis 4 durchgeführt werden. Unter H&sub2;O&sub2;-reichen Bedingungen mit einem H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis von beispielsweise mehr als 20, muß das erfindungsgemäße Verfahren nicht verwendet werden und mit einer geeigneten Kombination von Eisen- und Kupferkatalysatoren kann eine wirksame Zersetzung des Abfall-Ionenaustauschharzes erreicht werden, während eine verminderte Menge von organischem Schlamm gebildet wird.
  • Bei der oxidativen Reaktion sollte das Abfall-Ionenaustauschharz in Wasser dispergiert oder suspendiert sein. Das Volumen der Reaktionslösung beträgt vorzugsweise von etwa 10 ml bis etwa 30 ml pro g trocknen Harzes.
  • Die Eisen- und Kupferionen, die als Katalysatoren wirken, sind vorzugsweise von wasserlöslichen Salzen, wie Sulfaten, Nitraten und Chloriden, wie FeSO&sub4;, FeSO&sub4; 7H&sub2;O, Fe(SO&sub4;) (NH&sub4;)&sub2;SO&sub4; 6H&sub2;O, Fe(NH&sub4;) (SO&sub4;)&sub2; 12H&sub2;O, CuSO&sub4; oder CUSO&sub4; 5H&sub2;O abgeleitet. Die in dem Reaktionssystem der oxidativen Zersetzung verwendete Konzentration des Eisenkatalysators liegt vorzugsweise in dem Bereich von 0,0005 bis 0,02 M und insbesondere von 0,002 bis 0,15 M. Die Konzentration des Kupferkatalysators liegt vorzugsweise in dem Bereich von 0,002 bis 0,15 M, und insbesondere von 0,005 bis 0,1 M. Wenn diese Bedingungen verwendet werden, können in Bezug auf Schlammbildung und Zersetzungswirksamkeit bessere Ergebnisse erzielt werden.
  • In einer Ausführungsform wird das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis so gewählt, daß es einen Wert von nicht mehr als 17 aufweist, und die Zersetzung eines radioaktiven Ionenaustauschharzes mit H&sub2;O&sub2; in Anwesenheit von Kupfer- und Eisenkatalysatoren wird durchgeführt, nachdem das Harz einem Ionenaustausch mit Zitronensäureionen in Form von entweder Zitronensäure oder einem Salz davon, z.B. Natriumcitrat, ausgesetzt worden ist. Die oxidative Zersetzung eines radioaktiven Ionenaustauschharzes wird alternativ hierzu bei einem pH-Wert von nicht höher als 17 in Gegenwart von entweder Zitronensäure oder einem Salz davon durchgeführt.
  • Unter dem "Zusammen-Vorliegen" von Zitronensäure oder einem Salz davon, ist zu verstehen, daß das radioaktive Ionenaustauschharz die Zitronensäureionen in einer Menge von 70 % oder mehr, vorzugsweise 80 % oder mehr, und insbesondere 90 % oder mehr, bezogen auf die gesamte Ionenaustauschfähigkeit des zu behandelnden Ionenaustauschharzes, wobei die Ionenaustauschfähigkeit durch Äquivalent pro Gramm dargestellt wird, adsorbiert.
  • Das erfindungsgemäß verwendete Anionenaustauschharz umfaßt vorzugsweise ein stark alkalisches Anionenaustauschharz, das im Handel erhältlich ist, beispielsweise SNA-1 (Warenzeichen für ein Produkt, hergestellt von Mitsubishi Kasei Corporation) mit den folgenden Struktureinheiten.
  • Das Kationenaustauschharz, das zusammen mit dem oben beschriebenen erfindungsgemäß verwendeten Anionenaustauschharz verwendet wird, umfaßt vorzugsweise ein stark saures Kationenaustauschharz, das im Handel erhältlich ist, beispielsweise SKN-1 (Warenzeichen für ein Produkt, hergestellt von Mitsubishi Kasei Corporation) mit den folgenden Struktureinheiten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einem kontinuierlichen Reaktor oder einem Chargenreaktor zur Herbeiführung der oxidativen Zersetzung des zugeführten Harzes durchgeführt werden.
  • Die in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Vorrichtung umfaßt eine Anzahl von ferromagnetischen Arbeitsmitteln, ein nichtmagnetisches Gefäß zum Halten der Arbeitsmittel, zwei Wanderfelderzeuger, die an der Oberseite und am Boden des Gefäßes angebracht sind, einen Einlaß zum Zuführen des des radioaktiven Ionenaustauschharzes, einen Einlaß zum Zuführen des Oxidationsmittels und einen Einlaß zum Zuführen des Katalysators, wobei die Vorrichtung so angelegt ist, daß das in das Gefäß eingebrachte radioaktive Ionenaustauschharz in feine Partikel zerkleinert und mit dem ebenfalls zugeführten Oxidationsmittel und den Katalysatoren durch die Bewegung der Arbeitsmittel, die erzeugt wird durch die elektromagnetische Kraft, die als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den Arbeitsmitteln und den sich bewegenden magnetischen Feldern erzeugt wird, gemischt wird.
  • Abbildung 1 ist eine schematische Zeichnung eines kontinuierlichen Reaktors. Ein mit 1 bezeichnetes Reaktionsgefäß wird mit einer wässrigen Lösung der benötigten Katalysatoren und einem Abfall-Ionenaustauschharz gefüllt. Die zugefügte Reaktionslösung wird mit einem Magnetrührer 2 gerührt. Die Temperatur des Reaktionssystems wird mittels eines Wasserbades 3 konstant gehalten. Ein konstanter Fluß einer wässrigen Lösung von Wasserstoffperoxid wird durch einen Einlaß 4 in das Reaktionsgefäß gefüllt. Die Konzentrationen der Katalysatoren werden durch Zufügen einer konzentrierten Katalysatorlösung durch einen Einlaß 5 im wesentlichen konstant gehalten. Die Katalysatorkonzentrationen können durch jedes geeignete Verfahren eingestellt werden; sie können während der Reaktion im wesentlichen konstant gehalten werden; alternativ können die Konzentrationen während der Anfangsphase eingestellt werden und während der restlichen Reaktionsdauer unkontrolliert bleiben. Zufriedenstellende Behandlungen sind möglich, wenn die Konzentrationen der Katalysatoren in der Reaktionslösung vor und nach der Reaktion in den hierin spezifizierten Bereichen gehalten werden.
  • Das Abfall-Ionenaustauschharz kann auf kontinuierliche Art zugefügt werden. Die Zersetzung kann durchgeführt werden, wenn die Reaktionstemperatur in dem Bereich von Raumtemperatur bis 100ºC liegt; Temperaturen von mindestens 90ºC werden vorzugsweise angewandt, um einen höheren Zersetzungsgrad zu erreichen. Das Reaktionsgefäß ist vorzugsweise mit einem Rührer ausgestattet.
  • Nachfolgend wird der theoretische Hintergrund zur Ausführung der vorliegenden Erfindung beschrieben.
  • Abbildung 2 ist ein Graph, der den Zusammenhang zwischen dem H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis, dem Schlammgewicht und dem Zersetzungsgrad zeigt. Das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis bedeutet die Menge Wasserstoffperoxid (in Gramm für 100 % H&sub2;O&sub2;), die zur Zersetzung von 1 g des Ionenaustauschharzes, bezogen auf das Trockengewicht, verbraucht wird.
  • Vor der vorliegenden Erfindung wurde die Technologie der oxidativen Zersetzung von Abfall-Ionenaustauschharzen mit der Annahme erörtert, daß die H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnisse etwa 20 betragen würden (siehe, z.B. die Ausführungsbeispiele in der Beschreibung der japanischen Patentanmeldung (OPI) Nr. 44700/84). Wenn die Matrix eines zu behandelnden Abfall-Ionenaustauschharzes Polystyrol ist, genügt ein H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis von etwa 6,5, um eine 100 % Zersetzung von Polystyrol zu erzielen und es wird mehr als nötig H&sub2;O&sub2; wird zugeführt, wenn höhere H&sub2;O&sub2;/Harz- Verhältnisse angewandt werden.
  • Wie in Abbildung 2 dargestellt, ist die Schlammbildung vernachlässigbar, wenn das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis etwa 20 beträgt, eine zunehmende Menge Schlamm wird sich jedoch bilden, wenn das Verhältnis durch eine Verringerung der verwendeten Menge H&sub2;O&sub2; 17 oder weniger wird. Wie bereits angemerkt, wurde die Technologie für die oxidative Zersetzung von Abfall-Ionenaustauschharzen im Stand der Technik auf der Grundlage von H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnissen von etwa 20 oder mehr durchgeführt, und die Bildung von organischem Schlamm wurde nicht berücksichtigt. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung bemerkten das Auftreten der Bildung von Schlamm und entschlüsselten seinen Formationsprozeß und die damit verbundenen Faktoren als Ergebnis intensiver Studien unter diesem Aspekt. Die vorliegende Erfindung wurde auf Grundlage dieser Feststellungen gemacht.
  • Abbildung 3 zeigt das Konzept des Zersetzungsprozesses eines Anionenaustauschharzes. Während es zersetzt wird, wird ein Anionenaustauschharz in lösliches organisches Material und unlösliches organisches Material (d.h. Schlamm, der tatsächlich ein Gemisch aus organischem Material, Eisen und Kupfer ist) umgewandelt, und das organische Material wird letztlich in Wasser und CO&sub2;-Gas zersetzt. Unter H&sub2;O&sub2;-reichen Bedingungen (H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis ≥ 20) wird der organische Schlamm vollständig zersetzt und hinterläßt keine Rückstände; wenn das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis jedoch 17 oder weniger beträgt, bleibt ein Teil des organischen Schlamms als Rückstand zurück. Wie bereits gezeigt, wenn angenommen wird, daß das Ionenaustauschharz nur aus Polystyrol besteht, wird ein Überschuß an Wasserstoffperoxid zugeführt, selbst wenn das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis 10 ist, und dennoch ist die Schlammbildung unvermeidbar. Wenn man daher eine oxidative Zersetzung von Abfall-Harzen bei niedrigen H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnissen durchführen möchte, ist es wichtig, eine wirksame Behandlung durch Reduzieren des Auftretens von Schlammbildung auf ein Minimum zu erzielen.
  • Es ist bekannt, daß Anionenaustauschharze den folgenden Zusammenhang zwischen adsorbierten Ionenarten und dem Wirkungsgrad ihrer Zersetzung haben.
  • SO&sub4;-Typ> OH Typ > Cl-Typ
  • hochT(Zersetzung)Tniedrig
  • Die Anteile der Ionenarten, die an zwei typischen Abfall-Ionenaustauschharzen adsorbiert sind, sind in Tabelle 1 aufgeführt, woraus man erkennen kann, daß Amber IRA 400C als ein typisches Anionenaustauschharz (Produkt von Rohmand Haas) 80 % OH&supmin; und 20 % Cl&supmin; enthält. Der oben dargestellte Zusammenhang deutet darauf hin, daß der Cl&supmin;-Gehalt (20 %) dieses Anionenaustauschharzes für sein wirksames Zersetzen von Nachteil ist. Man kann daher durchaus erwarten, daß dieses Harz mit erhöhtem Wirkungsgrad zersetzt werden könnte, indem SO&sub4;²&supmin; und andere Anionen an es adsorbiert werden, bevor es der Zersetzung ausgesetzt wird. Tabelle 1: Adsorbierte Ionenarten in verbrauchten Harzen*** Kationenaustauschharz Anionenaustauschharz (Amberlite IR 120L) (Amber IRA 400C) Ion Adsorbierte Menge Gesamt *** Wiedergegeben aus japanischer Patentveröffentlichung Nr. 38920/81; die Abfall-Harze wurden einer Fabrik zur Reinigung von in einem Nuklearreaktor verwendeten Kühlwasser entnommen.
  • Die Selektivität für die Ionenadsorption durch ein Anionenaustauschharz nimmt in der folgenden Reihenfolge ab: Zitronensäureion> SO&sub4;²&supmin;> I&supmin;> NO&sub3;&supmin;> CrO&sub4;²&supmin;> Br&supmin;> SCN&supmin;> Cl&supmin;> F&supmin;. Das SO&sub4;²&supmin;-Ion wird daher leichter als das Cl&supmin;-Ion adsorbiert und das Zitronensäureion wird leichter als alle anderen Ionenarten adsorbiert. Ein Harz in der Cl&supmin;-Form ist nicht so leicht zersetzbar, wie andere Anionenaustauschharz-Typen, und man nimmt an, daß dies darauf zurückzuführen ist, daß das Cl&supmin;-Ion die Reaktion, durch die das OH-Radikal gebildet wird, inhibiert. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben zuerst entdeckt, daß Anionenaustauschharze vom Zitronensäuretyp mit einem hohen Wirkungsgrad zersetzt werden können, und diese Entdeckung basiert auf ihrem Erfolg, den besonderen Mechanismus, der der oxidativen Zersetzung von Anionenaustauschharzen zugrunde liegt, zu enthüllen.
  • Wie die Abbildung 4 zeigt, unterscheidet sich das Verfahren zur Zersetzung von Abfall-Kationenaustauschharzen stark von dem von Abfall-Anionenaustauschharzen. Das vergleichsweise leicht zu zersetzende Kationenaustauschharz unterzieht sich einer Fest-Flüssig-Reaktion (siehe Abbildung 4), in der seine Struktur leicht zerstört und in der Reaktionslösung gelöst wird. Diese Reaktion verläuft sehr rapide. In der folgenden Flüssig-Flüssig-Reaktion wird das Harz oxidativ zu Wasser und Kohlendioxid als Endzersetzungsprodukte zersetzt. Das Verhalten des Anionenaustauschharzes, das durch das erfindungsgemäße Verfahren zersetzt werden soll, unterscheidet sich stark von dem des Kationenaustauschharzes. Der größte Unterschied ist, daß das Anionenaustauschharz durch die Fest-Flüssig- Reaktion nicht leicht lösbar wird. Wenn das Harz fest bleibt, ist der Wirkungsgrad seiner Zersetzung niedrig, und dies ist einer der Faktoren, die das Anionenaustauschharz gegen die existierenden Zersetzungsverfahren in hohem Maße widerstandsfähig macht. In Abbildung 4 ist der Mechanismus, durch den das Harz fest bleibt, unter der Überschrift "Schlammbildung", die im nachfolgenden genau erörtert werden wird, dargestellt.
  • Ein Anionenaustauschharz entfernt gemäß der folgenden Reaktion radioaktive Ionen aus Wasser:
  • R-N&spplus;OH&supmin; + Rad&supmin; R-N&spplus;Rad&supmin; + OH&supmin;
  • worin R die Matrix (Polystyrol) des Ionenaustauschharzes, Rad&supmin; das radioaktive Ion und N Stickstoff darstellt.
  • Da R-N&spplus; keine sehr große Affinität zu OH&supmin; hat, dissoziiert es leicht von OH&supmin; und verbindet sich mit irgendeinem anderen verfügbaren Anion.
  • Wie in Tabelle 1 dargestellt, sind die meisten Abfall-Harze, die aus Fabriken zur Reinigung von Kühlwasser in einem Nuklearreaktor gewonnen werden, vom OH&supmin;-Typ. In dem oxidativen Zersetzungsprozeß löst sich das Harz in der Reaktionslösung und bildet COOH. Unter dem Begriff "Lösen" versteht man im allgemeinen den Zerfall des Harzes in feine Teilchen einer Größe von nicht mehr als 0,45 µm. In diesem Fall nimmt man an, daß die Teilchen aus C und H zusammengesetzt sind, und sie können durch P-COO&supmin;H&spplus; (worin P die Matrix der feinen Teilchen bedeutet) dargestellt werden. Während der Reaktion liegen sowohl Feststoffe als auch flüssige Bestandteile in der Lösung vor und R-N&spplus;OH&supmin; reagiert mit P-COO&supmin;H&spplus;, um R-N&spplus;-COO-P zu bilden, das solange aufeinanderfolgend an den Wirkstellen des restlichen R-N&spplus;OH&supmin; haftet, bis das Harz sich einer Wiederverfestigung zur Schlammbildung unterzieht.
  • Auf Grundlage dieser Annahme kamen die Erfinder der vorliegenden Erfindung zu folgendem Schluß: Da das Produkt der oxidativen Zersetzung eines Anionenaustauschharzes anionisch ist, könnte die Schlammbildung durch Inaktivierung der Ionenaustauschkapazität des Harzes verhindert werden, und dies kann dadurch erreicht werden, daß man Ionenarten mit einer großen Affinität für das Anionenaustauschharz anbringt. Wie bereits angemerkt, nimmt die Selektivität für die Adsorption von Ionen durch ein Anionenaustauschharz in der folgenden Reihenfolge ab: Zitronensäureionen> SO&sub4;²&supmin;> I&supmin;> NO&sub3;&supmin;> CrO&sub4;²&supmin;> Br&supmin;> SCN&supmin;> Cl&supmin;> F&supmin;. Offensichtlich wird Zitronensäure leichter adsorbiert als alle anderen oben aufgeführten Ionenarten. Die Struktur von Natriumcitrat wird dargestellt durch
  • und seine Adsorption findet an den -COO&supmin;-Stellen statt. Wenn daher Zitronensäure zunächst an das zu zersetzende Anionenaustauschharz adsorbiert wird, kann die beabsichtigte Reaktion wirksam durchgeführt werden, ohne daß eine wesentliche Menge von Schlamm gebildet werden kann.
  • Die Wirkung von Zitronensäureionen auf die Lösung von Feststoffen ist in Abbildung 5 dargestellt. Es wird deutlich, daß ein Anionenaustauschharz, das zur Zitronensäureform umgewandelt worden war, ein im wesentlichen lineares Verhältnis der Konzentration von Feststoffen, ausgedrückt als Kohlenstoffgehalt, zu ihrer Lösungsgeschwindigkeit aufwies. Andererseits zeigte ein Anionenaustauschharz vom nicht-Zitronensäuretyp eine verringerte Lösungsgeschwindigkeit in dem Bereich eines hohen Feststoffgehaltes, weil eine Schlammbildung stattfand. Die Wirkungsfähigkeit des Anionenaustauschharzes vom Zitronensäuretyp ist daher klar.
  • Indem man den Unterschied in Adsorptionsfähigkeit zwischen SO&sub4;²&supmin; und Cl&supmin;-Ionen und ihre Beziehung zu dem Zersetzungsgrad eines Anionenaustauschharzes, an das diese Anionen adsorbiert worden sind, und einem Gemisch daraus mit einem Kationenaustauschharz ausnutzt, wurden Zitronensäureionen an ein Anionenaustauschharz adsorbiert, das dann einer oxidativen Zersetzungsbehandlung ausgesetzt wurde. In dem Experiment wurden zwei Harztypen verwendet; einer war ein Gemisch von Harzen in der OH&supmin;- und H&spplus;-Form und der andere ein Gemisch von Harzen in der Zitronensäure- und H&spplus;-Form. Es soll auch bemerkt werden, daß Anionenaustauschharze in der OH&supmin;- und Cl&supmin;-Form durch Adsorption von Zitronensäure oder einem ihrer Salze durch routinemäßige Aufbereitungsmaßnahmen leicht in den Zitronensäure-Typ umgewandelt werden können. Bei der Durchführung der oxidativen Zersetzung dieser Harze sollte das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis und die Behandlungsdauer vorsichtig bestimmt werden. Unter Berücksichtigung der Beziehung zwischen dem zugeführten H&sub2;O&sub2; (g) und dem zu behandelnden Ionenaustauschharz, wird das H&sub2;O&sub2;/Harz- Verhältnis vorzugsweise auf einen Wert von nicht höher als 10 eingestellt und die Behandlung wird vorzugsweise in einem Zeitraum von 60 Minuten beendet.
  • Die Ergebnisse des oben beschrieben Experiments sind in den folgenden Tabellen 2 und 3 und in Abbildung 6 dargestellt. Tabelle 2 zeigt den Zersetzungsgrad des gemischten Harzes von OH&supmin; und H&spplus;-Typen zu verschiedenen Reaktionszeiten von 120, 60, 30 und 15 Minuten, während die Wasserstoffperoxidzufuhr (g) konstant war. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse für das gemischte Harz von Zitronensäure- und H&spplus;-Typen. Abbildung 6 zeigt den Zusammenhang zwischen Zersetzungsgrad und Behandlungsdauer jedes der gemischten Harze. Tabelle 2 Zersetzungsgrad eines OH&supmin;-H&spplus; gemischten Harzes nach verschiedenen Reaktionszeiten Harztyp Anionenaustauschharz (g) Kationenaustauschharz (g) destilliertes Wasser (ml) Fe-Katalysator (mol/l) Cu-Katalysator (mol/l) Reaktionstemperatur (ºC) pH der Reaktionslösung Reaktionszeit (min) Harzzersetzung (%) Tabelle 3 Zersetzungsgrad eines Zitronensäure-H&spplus; gemischten Harzes nach verschiedenen Reaktionszeiten Harztyp Zitronensäure-H&spplus; Anionenaustauschharz (g) Kationenaustauschharz (g) destilliertes Wasser (ml) Fe-Katalysator (mol/l) Cu-Katalysator (mol/l) Reaktionstemperatur (ºC) pH der Reaktionslösung Reaktionszeit (min) Harzzersetzung (%)
  • Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen folgendes:
  • Wenn die Reaktionszeit 60 Minuten betrug, was die Hälfte des im Standes der Technik benötigten Zeitraums war, konnten beide Arten des gemischten Harzes zu etwa 95 % zersetzt werden; wenn die Reaktionszeit weiter auf 30 Minuten reduziert wurde, wurde die Wirksamkeit der Zersetzung des Harzes in der OH&supmin;-H&spplus;-Form stark reduziert, das gemischte Harz vom Zitronensäure- und H&spplus;-Typ konnte jedoch noch zu 95 % zersetzt werden.
  • Aus der vorhergehenden Erklärung wird deutlich, daß die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verfügung stellt, durch das ein Anionenaustauschharz oder ein Gemisch davon mit einem Kationenaustauschharz mit Wasserstoffperoxid in Anwesenheit eines kombinierten Eisen- und Kupferkatalysators oxidativ zersetzt wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden zunächst Zitronensäureionen an das Anionenaustauschharz adsorbiert, bevor die oxidative Zersetzung herbeigeführt wird; dadurch kann das Harz bei einem wirtschaftlichen H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis von nicht mehr als 10 in einer Reaktionszeit von nicht mehr als die Hälfte des bisher benötigten Zeitraums zersetzt werden,und dennoch wird ein zufriedenstellend hoher Wirkungsgrad der Zersetzung erzielt.
  • Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung können dadurch gelöst werden, daß ein gekörntes Abfall-Ionenaustauschharz in Zitronensäureform vor seiner oxidativen Zersetzung mit Wasserstoffperoxid in Anwesenheit eines gemischten Eisen- und Kupferionenkatalysators in feinere Teilchen zerkleinert wird. Das Zerkleinern des Abfall- Ionenaustauschharzes dient dazu, seine spezifische Oberfläche zu erhöhen, so daß seine Reaktion mit dem Oxidationsmittel (H&sub2;O&sub2;) in dem folgenden Schritt der oxidativen Zersetzung ohne erhöhte Leistung durchgeführt werden kann. Folglich kann der Wasserstoffperoxid verbrauch auf ein H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis von 17 oder weniger oder sogar 10 oder weniger verringert werden, und dennoch kann innerhalb eines kürzeren Zeitraums der Reaktionszeit ein hoher Wirkungsgrad der Zersetzung erreicht werden.
  • In der Zerkleinerungsstufe wird das Abfall-Ionenaustauschharz in Zitronensäureform in feine Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von vorzugsweise 400 µm oder weniger, insbesondere 200 µm oder weniger und vor allem 100 µm bis 5 µm zerkleinert.
  • Abbildung 7 ist ein Flußdiagramm dieses erfindungsgemäßen Verfahrens, um ein Abfall-Ionenaustauschharz oxidativ zu zersetzen. Zuerst wird ein gekörntes Abfall-Harz in die Zerkleinerungsstufe eingeführt, in der es in feinere Teilchen zerkleinert wird, die dann in die folgende Stufe der oxidativen Zersetzung eingeführt werden, in der das zerkleinerte Harz der oxidativen Zersetzung mit Wasserstoffperoxid in Anwesenheit eines gemischten Katalysators aus Eisen- und Kupferionen unterworfen wird.
  • Ein elektromagnetischer Zerkleinerer wird vorteilhaft als Vorrichtung zum Zerkleinern des Ionenaustauschharzes verwendet. Wie in Abbildung 8 schematisch dargestellt, hat der Zerkleinerer die folgenden drei Bestandteile: ein Gefäß 8, das aus einem korrosionsfesten nicht-magnetischen Material hergestellt ist und eine Anzahl spindelförmiger Arbeitsmittel 7 aus ferro-magnetischem Material aufweist; und zwei Wanderfelderzeuger 9 und 10 an der Oberseite und am Boden des Gefäßes 8. Wanderfelderzeuger sind als lineare Motoren bekannt und jeder besteht aus einem Eisenkern, der mit einer Mehrphasen-AC-Wicklung, die entlang den magnetischen Polen des Kerns angebracht ist, ausgestattet ist. Wenn an die Mehrphasen-AC-Wicklung Strom angelegt wird, werden sich bewegende magnetische Felder in entgegengesetzten Richtungen, wie durch die Pfeile φ&sub1; und φ&sub2; dargestellt, induziert. In dem Gefäß 8 wird dann durch die Zusammenwirkung der Arbeitsmittel 7 und der sich bewegenden magnetischen Felder eine elektromagnetische Kraft erzeugt, und folglich werden die Arbeitsmittel 7 in dem Gefäß 8 angehoben und beginnen, sich um ihren Schwerpunkt zu drehen, während sie sich in dem Gefäß 8 in jeder Richtung der Bewegung der magnetischen Felder herumbewegen. Wenn ein gekörntes Abfall-Ionenaustauschharz dem Gefäß 8 in dieser Stufe zugefügt wird, wird das Harz in heftigen Kontakt mit den Arbeitsmitteln 7 gebracht und in kleinere Teilchen, die in Abbildung 8 mit dem Bezugszeichen 11a bezeichnet sind, zerkleinert.
  • Die Kraft der oben beschrieben elektromagnetischen Zerkleinerungsmethode ist sehr stark und die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben experimentell bestätigt, daß diese Methode fähig war, ein gekörntes Ionenaustauschharz in feinere Teilchen durch eine nur wenige Minuten andauernde Behandlung zu zerkleinern. Die Ergebnisse des Experiments sind in Abbildung 9 dargestellt. In dem Experiment wurde Diaion von Mitsubishi Chemical Industries, Limited als zu behandelnde Harzprobe verwendet; sie bestand aus Teilchen, die eine Größe in dem Bereich von 420 bis 1190 µm aufwiesen und basierte auf einer Polystyrolmatrix. Durch Anwenden der elektromagnetischen Zerkleinerungsmethode auf dieses Harz konnte es in Teilchen einer Größe von nicht mehr als 200 µm (Durchschnittsgröße 30 bis 50 µm) innerhalb weniger Minuten zerkleinert werden.
  • Eine Vorrichtung des in Abbildung 1 gezeigten Typs wird in der oxidativen Zersetzungsstufe des in Abbildung 7 gezeigten Verfahrens verwendet.
  • Das Zerkleinern eines gekörnten Ionenaustauschharzes in feinere Teilchen bevor es mit den in der Reaktionslösung in dem Reaktionsgefäß suspendierten Teilchen oxidativ zersetzt wird, hat die folgenden Vorteile: Die spezifische Oberfläche des Harzes wird nennenswert erhöht und seine Möglichkeit, mit Chemikalien in Berührung zu kommen, ist ausreichend erhöht, um ein wirksames Fortschreiten der folgenden oxidativen Zersetzung zu gestatten. Folglich werden das H&sub2;O&sub2;/Harz-Verhältnis, das ein Maß des H&sub2;O&sub2;-Verbrauchs ist, und die Zersetzungszeit erheblich reduziert.
  • Die vorstehende Beschreibung betrifft die Verwendung der vorliegenden Erfindung zur Zersetzung radioaktiver Ionenaustauschharze aus Nuklearenergieanlagen, aber es versteht sich natürlich, daß das Konzept der vorliegenden Erfindung ebenso auf die Zersetzung von Abfall-Ionenaustauschharzen, die auf anderen industriellen Gebieten anfallen, angewandt werden kann.

Claims (7)

1. Verfahren zur oxidativen Zersetzung eines radioaktiven Ionenaustauschharzes, das ein Anionenaustauschharz enthält, mit Wasserstottperoxid, das als Oxidationsmittel in Anwesenheit von Eisen- und Kupferionen als Katalysatoren verwendet wird, worin das Verhältnis des Nettogewichts des Wasserstotfperoxids zu dem Trockengewicht des Ionenaustauschharzes, das ein Anionenaustauschharz enthält, so gehalten wird, daß es nicht höher als 17 ist, und Zitronensäureionen zuerst an das radioaktive Ionenaustauschharz adsorbiert werden, bevor es der Zersetzungsbehandlung unterworfen wird, oder Zitronensäureionen mit dem radioaktiven Ionenaustauschharz in dem oxidativen Zersetzungssystem zusammen vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Konzentration der Eisenionen im Bereich von 0,0005 Mol/l bis 0,02 Mol/l liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Konzentration der Eisenionen im Bereich von 0,0005 Mol/l bis 0,02 Mol/l und die der Kupferionen im Bereich von 0,002 Mol/l bis 0,15 Mol/l liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, worin der pH-Wert des Reaktionssystems so eingestellt wird, daß er im Bereich von 1 bis 5 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, worin das radioaktive Ionenaustauschharz vor der Zugabe des Oxidationsmittels und der Katalysatoren in feine Partikel zerkleinert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, worin das radioaktive Ionenauschtauschharz beim Mischen mit dem Oxidationsmittel und den Katalysatoren in feine Partikel zerkleinert wird.
7. Vorrichtung zur Verwendung bei den Verfahren der Ansprüche 1 bis 6, umfassend eine Anzahl von ferromagnetischen Arbeitsmitteln, ein nichtmagnetisches Gefäß zum Halten der Arbeitsmittel, zwei Wanderfelderzeuger, die an der Oberseite und am Boden des Gefäßes angebracht sind, einen Einlaß zum Zuführen des radioaktiven Ionenaustauschharzes, einen Einlaß zum Zuführen des Oxidationsmittels und einen Einlaß zum Zuführen des Katalysators, wobei die Vorrichtung so angelegt ist, daß das in das Gefäß eingebrachte radioaktive Ionenaustauschharz in feine Partikel zerkleinert und mit dem ebenfalls zugeführten Oxidationsmittel und den Katalysatoren durch die Bewegung der Arbeitsmittel, die erzeugt wird durch die elektromagnetische Kraft, die als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den Arbeitsmitteln und den sich bewegenden magnetischen Feldern erzeugt wird, gemischt wird.
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