DE377940C

DE377940C - Vorrichtung zum gleichmaessigen Trocknen von Gussformen oder Kernen

Info

Publication number: DE377940C
Application number: DER55210D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-02-28
Filing date: 1922-02-28
Publication date: 1923-06-29

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AlVi 29. J UNΠ923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

~ M 377940 KLASSE 31 a GRUPPE 4

(R 55210 VIJ3ia)

Albert Reichardt in Hannover.

Vorrichtung zum gleichmäßigen Trocknen von Gußformen oder Kernen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1922 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen oder Trocknen von solchen Gegenständen, die einer gleichmäßig wirkenden Hitze bedürfen.

Es ist bekannt, Gegenstände, wie Gußformen ο. dgl., im Glühofen unter gleichmäßiger Hitze zu trocknen, da dieselben bei ungleichmäßiger Erwärmung Risse bekommen oder zerspringen würden. Die Anwendung eines Glühofens ist aber aus wirtschaftlichen Rück-

sichten nicht immer möglich, die Erwärmung oder Trocknung über einer offenen Flamme oder einem elektrischen Heizkörper aber zu ungleichmäßig. Die Erfindung benutzt daher eine Vorrichtung, bei welcher die von einer offenen Flamme oder einem elektrischen Heizkörper erzeugte Hitze in einem den Trockenraum bildenden Behälter durch besondere Anordnungen gleichmäßig verteilt wird. Dies ίο wird erreicht, indem die Strömungsenergie des Heizgases die Flamme selbsttätig dreht, wodurch die einzelnen Luftzonen verschiedener Hitzegrade innerhalb des Gehäuses untereinander gemischt, also gleichmäßig verteilt werden.

Bei bekannten Vorrichtungen ähnlicher Art handelt es sich um Trockenvorrichtungen, die besonders zum Dörren oder Rösten von Obst, Kaffeebohnen usw. benutzt werden sollen, bei welchen also nur erwärmte, reine Luft, aber nicht die Heizgase mit dem Trokkengut in Berührung kommen dürfen. Auch in diesem Falle ist zwar ein gutes, gleichmäßiges Zuströmen der erwärmten Luft eras wünscht; es braucht jedoch die Wärmeverteilung nicht an allen Stellen innerhalb der Trockenvorrichtung völlig gleichmäßig zu sein, da entweder mittels besonderer Rührarme das Trockengut umgeschüttet und auf diese Weise gleichmäßig getrocknet wird, oder aber die Art des in Frage kommenden Gutes (Gemüse, Obst o. dgl.) innerhalb des Trockenraumes gewisse Temperaturunterschiede gestattet, ohne daß schädliche Wuklingen auftreten können. Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um eine Trockenvorrichtung·, welche zum Trocknen von Gußformen, die j zufolge ihrer Beschaffenheit eine unbedingt gleichmäßige Temperatur innerhalb des ganzen Trockenraumes erfordern, da sie andernfalls, bei ungleichmäßigem Erwärmen, Beschädigungen durch Zerspringen oder Verziehen ausgesetzt sind, so daß dieselben dann nicht mehr für den beabsichtigten Zweck gebraucht werden können.

In den Zeichnungen ist als Beispiel in Abb. ι im Längsschnitt und Abb. 2 im Querschnitt eine solche Vorrichtung mit sich j selbsttätig drehender Flamme dargestellt. I Im Innern des unten in geeigneter Weise j mit Lufteinlaßlöchern 1 versehenen Gehäuses 2 ist ein Gasbrenner 3 mit einer oder mehreren schräg angeordneten Gasausströmungen 4 angeordnet. Das ausströmende Gas prallt gegen Schaufeln 5 einer auf einer Spindel 6 drehbar angeordneten Haube 7 und setzt letztere in Drehung. Aus der Haube 7 tritt das Gas durch Löcher 8 aus, die zweckmäßig so schräg angeordnet sind, daß auch hier durch die Strömung des Gases die Drehung der Haube unterstützt wird. In der Haube hat sich das Gas mit Luft gemischt und bildet bei Entzündung vor den Löchern 8 ^! eine sich selbsttätig drehende Flamme. Durch die Drehung werden die heißen Gase, welche oberhalb des zweckmäßig durch einen gelochten Deckel abgeschlossenen Gehäuses abströj men, innerhalb des Gehäuses gleichmäßig ver-J teilt, so daß auf einem Sieb 9 oder sonst geeignet im Gehäuse untergebrachte Gegenstände 10 gleichmäßig erwärmt werden. Der Deckel kann aber auch, wie gezeichnet, aus ! einem an und für sich bekannten Flügelrad j 11 bestehen, das durch den Auftrieb der ab- ; ziehenden Gase in Drehung versetzt wird, und diese Bewegung mittels Stange 12 auf die Haube 7 überträgt, also die Drehung der letzteren unterstützt.

: Um den Zutritt kalter Luft zu regeln, wird zweckmäßig ein Blech 13 vorgesehen, dessen Löcher 14 durch einen nicht gezeichneten Schieber geöffnet oder geschlossen werden ι können. Es kann natürlich an Stelle der offenen Flamme auch ein elektrischer Heizkörper treten, dessen Hitzeausstrahlung durch die Drehung der Haube im Raum gleichmäßig verteilt wird. In diesem Falle wäre der Heizkörper drehbar angeordnet und die Stromzuleitung dann mittels Schleifkontakten durchzuführen.

Die Erfindung besteht nicht in der zeichnerisch dargestellten Ausführungsmöglichkeit, sondern auch in den mehrfach möglichen Abänderungen derselben. Sie wird gekennzeichnet durch die gleichmäßige Wärmeverteilung, hervorgerufen unmittelbar durch selbsttätiges Drehen einer Flamme, oder mittelbar durch selbsttätige Verteilung der heißen Gase, z. B. einer elektrischen Wärmequelle.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum gleichmäßigen Trocknen von Gußformen oder Kernen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hitze einer in einem Gehäuse angeordneten Wärmequelle durch geeignetes Drehen gleichmäßig verteilt wird.

2. Vorrichtung nach Anpruch 1, da- no durch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle selbsttätig drehbar angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.