DE377294C - Einrichtung zur Unterstuetzung elektrischer Kraftleitungen, die an quergerichteten Tragkabeln, Tragketten, Stangen o. dgl. isoliert aufgehaengt sind - Google Patents

Description

Beim Bau elektrischer Fernleitungen ist bisher in der Weise verfahren worden, daß die Leitungen von Masten oder Türmen unterstützt worden sind, derart, daß die größere 5 oder kleinere Anzahl von Leitungen, aus denen die Leitungsanlage besteht, auf einem oder mehreren solcher, im Erdboden fundamentierter oder verankerter Masten oder Türme angebracht werden.

xo Soll eine größere Anzahl von Luftleitungen verlegt werden, so müssen quer zur Leitungsführung mehrere Masten oder Mastenreihen verwendet werden, was mit verschiedenen Übelständen verknüpft ist. Eine derartige Anordnung nimmt nämlich viel Platz weg, wirkt landschaftlich häßlich, macht den Bau vieler Fundamente notwendig und erfordert infolgedessen wie auch wegen der Hochbauten hohe Kosten. Diese Kosten werden meistens noch dadurch erhöht, daß bei langen Leitungsstrecken die Beförderung der Baustoffe sich sehr teuer stellt, besonders in abgelegenen Gegenden, wo es oft erforderlich wird, besondere Anfuhrwege oder Beförderungsvorrichtungen nur für diesen Zweck zu bauen.

Hierzu kommt noch, daß die vielen und

weitverzweigten Bauarten im Laufe der Zeit für Aufsicht und Ausbesserung bedeutende Summen verschlingen. Die " Trageinrichtungen sollten daher so gebaut werden, daß eine einzelne Trageinrichtung, welche aus möglichst wenigen, einfachen, billigen und leicht zu befördernden Stoffen besteht, eine möglichst große Anzahl Kraftleitungen tragen j kann, und sie sollten so gebaut sein, daß an ihnen, je nachdem der Bedarf dies erfordert, \ weitere Kraftleitungen aufgehängt werden ; können, ohne daß wesentliche Änderungen notwendig werden.

: Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck nach Möglichkeit dadurch erreicht, daß man sich einer Bauart bedient, bei der die Kraftleitungen von einem Seil, einer Kette o. dgl. getragen werden, welche zwischen oder über zwei oder mehrere Unterstützungspunkte geführt wird. Diese Unterstützungspunkte können als Säulen, Masten, Gestelle oder Türme aus Eisenbeton, Eisen oder Holz oder einer Vereinigung dieser Stoffe hergestellt werden, und sie werden in der Seitenrichtung mittels Abspannungssäulen oder Seile, in welche Isolation und Xachziehvorrichtungen eingeschaltet sein können, abgesteift.

Diese Unterstützungseinrichtungen sind so anzuordnen, daß sie im allgemeinen nur Druckbeanspruchungen an das Fundament übertragen, was für die Ausführung der Fundamente von besonderer Bedeutung ist. Die seitlichen Verankerungen der Tragseile können ohne oder mit sehr wenig Verbrauch von

Zement oder Beton, und zwar mit ausreichen-*¹ der Zuverlässigkeit hergestellt werden. In Gebirgsgegenden können die seitlichen Unter- | stützungskabel auch an steilen Felswänden, ' großen Steinblöcken oder anderen natürlichen oder künstlichen Befestigungsstellen verankert werden. An jeden Mast- oder Säulenverankerungsplatz sind das Tragseil oder das ! sonstige Tragmittel, an welchem die Kraftleitungen befestigt werden sollen, und die zum Gießen der Eisenbetonsäulen erforderliche Zementmenge sowie die Bewehrung und Verschalung — alles verhältnismäßig leicht ' und bequem zu befördernde Gegenstände ■—· , und der für die Verankerung erforderliche ; Zement zu schaffen. Falls die Säulen aus Eisen hergestellt werden, so sind auch diese ! im Vergleich mit den gewöhnlichen eisernen Türmen billiger zu befördern als diese. Falls j Unterstützungsmaste oder Böcke aus Holz verwendet werden, können diese in kleineren j und daher billigeren Abmessungen gehalten werden, als es bei gewöhnlichen Kraftleitungs- | masten möglich ist. Die Holzteile dürfen ; as nicht in das Erdreich versenkt werden, wie j dies bei gewöhnlichen hölzernen Kraft- ■ leitungsmasten geschieht, um die Lebensdauer der Leitungsanlagen zu verlängern. \ Die Tragmasten, Säulen oder Türme, j welche nebeneinander quer zur Leitungsführung angebracht sind, können, falls erforderlich, durch ein oberhalb des Tragseils angebrachtes Unterstützungsseil oder eine andere Querverbindung verbunden sein. Die Tragsäulen oder Maste können auch durch längsgehende — also parallel der Kraftleitung verlaufende — Unterstützungsseile verbunden werden, welche gleichzeitig zur Sicherung der Erdleitung dienen können. Es ist klar, daß das zusammenwirkende Masten- oder Säulenpaar anstatt nur ein Tragseil mit zugehörigen Leitungen, auch zwei oder mehrere solcher Tragseile (Tragorgane) mit zugehörigen Fernleitungen übereinander tragen können, wenn nur die Masten oder Türme entsprechend verlängert werden.

L^Tnterhalb der Leitungen kanu mau noch ein Schutznetz bequem anordnen. Falls die aus vielen Leitungen bestehende Kraftleitung eine große Breite erhält, können an Stellen, wo das Gelände quer zur Leitung stark hügelig ist, zwischen den zwei Seitenstützen weitere Unterstützungsmaste angebracht werden, die das Tragkabel in der richtigen Höhe über dem Gelände halten.

Die Winkelpunkte der Leitung können nach denselben Grundsätzen, welche oben für die gewöhnlichen Mastenpunkte angegeben wurden, ausgeführt werden, indem die Seile oder sonstigen Tragmittel in den Winkelpunkten quer zu den beiden Karftleitungsrichtungen angebracht werden und unter Vermittlung von Isolatoren die Kraftleitungen tragen. Durch zweckentsprechende Querverbindung dieser zwei Tragkabel werden die mechanischen Kräfte übertragen und die Kraftleitungen am Winkel zwischen den Streckisolatoren schlaff hängend hindurchgeführt.

Die beiliegende Zeichnung stellt einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dar.

Abb. ι zeigt eine Ouerstützenanordnung mit Pendelsäulen 1. Auf der linken Seite dieser Abbildung ist ein diese Säulen verbindendes Ouerseil 3 dargestellt, während ein solches auf der rechten Seite der Abbildung fehlt. Das Kabel 4 dient als Träger für die Leitungen 5. Die seitlichen Abspannungskabel sind mit 2 bezeichnet.

Abb. 2 stellt eine Bauart dar, bei der zwei solcher Tragseile 4⁰, 4* übereinander angeordnet sind.

Abb. 3 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der auch zwei oder mehrere Tragseile 4^α,4^ί( übereinander angeordnet sind, bei welcher aber nur je ein Seitenseil 2 verwendet wird, indem nur das oberste Tragseil 4" an den Säulen befestigt ist, während das darunterliegende Tragseil 4^δ unmittelbar an den Seitenseilen 2 aufgehängt ist, um etwaige Biegungsbeanspruchungen der Säulen zu vermeiden.

Abb. 4 stellt einen Plan eines Winkelpunktes dar. 5 sind die elektrischen Leitungen, 4 die Tragseile und 6 die schlaft hindurchgeführten Teile der Leitungen, 5, 7 die längsgehenden Kabel.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Einrichtung zur Unterstützung elektrischer Kraftleitungen, die an quer gerichteten Tragseilen, Tragketten, Stangen o. dgl. isoliert aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger für die quergerichteten Tragseile o. dgl. Unterstützungseinrichtungen, bestehend aus Mastenpaaren, Säulenpaaren o. dgl., no dienen, welche in an sich bekannter Weise im Gelände seitlich zu den Kraftleitungen verankert sind, dabei aber derart pendelnd angeordnet sind, daß ihre Fundamente im wesentlichen eine Druckbeanspruchung aufzunehmen haben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.