DE1582737C - Hopfengerustanlage - Google Patents
HopfengerustanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hopfengerüst- . anlage, die aus einer Mehrzahl von Querbunden besteht.
'
Es sind bereits verschiedene Typen derartiger Hopfengerüstanlagen bekannt, beispielsweise die
unter dem Namen »Saaz«, »Hallertau«, »Tettnang« usw. bekannten Installationen. Diese Anlagert weisen
Masten aus Stahl, Holz oder Beton auf, zwischen denen die verschiedenen Seile gespannt sind.
Bei keiner dieser bekannten Gerüstanlagen jedoch ist bisher das wesentliche Problem gelöst worden,
einen bestimmten, hinreichend großen Durchhang der tragenden Querseile der des sogenannten tragenden
Bundes zu erzielen bzw. auch bei unterschiedlichen Belastungen aufrecht und konstant zu halten.
Ein hinreichend großer Durchhang dieser tragenden Querseile ist jedoch zur Vermeidung eines Reißens
des Seiles bei Belastung wesentlich. Da bei den bisher bekannten Anlagen dieser Durchhang häufig nur
sehr gering ist, war man dazu gezwungen, Seile mit einem entsprechend großen Querschnitt zu verwenden,
um auf diese Weise die Tragfähigkeit der Seile zu erhöhen. Häufig rissen die Seile infolge zufälliger
Zugbeanspruchungen, welche auf die Verankerungen ausgeübt wurden und die eine Verringerung des
Durchhangs und damit eine starke Erhöhung der Zugbelastung des Seils erzeugen. Andererseits erfordert
das Spannen der Querseile, insbesondere wenn · sie einen großen Querschnitt haben, eine entsprechend
starke Verankerung und entsprechend groß dimensionierte Masten.
Man kann häufig beobachten, daß bestehende Gerüstanlagen nicht einmal einen starken Windstoß aushalten,
insbesondere dann, wenn die Hopfenpflanzen voll entwickelt sind. Das Trag- bzw. Seilnetz reißt am
schwächsten Punkt, das sind häufig die Ankerseile, und die Anlagen fallen um. Mit dem zunehmenden
Arbeitskräftemangel wird es immer schwieriger, umgefallene Anlagen schnell wieder aufzurichten.
Um im Zuge der allgemeinen Mechanisierung die
Bearbeitung der Hopfenfelder mit Normalschleppern zu ermöglichen und insbesondere auch die Schneidgeräte
bequem und mit optimaler Wirkung einsetzen zu können, müssen Reihenabstände von etwa 2,50 m
bis 3 m und sowenig Masterireihen wie möglich vorgesehen sein; entsprechend sollte auch die Anzahl
der Masten verringert werden, was zur Folge hat, daß die einzelnen Masten selber stärker bemessen
werden müßten.
Eine typische, bisher bekannte Hopfengerüstanlage ist in Fig. 1 veranschaulicht: Bei diesen Anlagen
sind zwischen zwei zu einem Bund gehörenden Masten 2 und 3 die tragenden Querseile 1 gespannt,
welche ihrerseits die zur Aufleitung dienenden Längsseile 4j, 42, 4., tragen. Man sieht, daß diese Querseile
1 einen unterschiedlichen Durchhang haben, was zur Folge hat, daß die vertikalen A.ufleitungsdrähte
S1, S2, 5., usw., welche an den Längsseilen befestigt
sind, eine unterschiedliche Länge haben. Außerdem unterliegen diejenigen Querseilabschnitte,
die nur einen kleinen Durchhang aufweisen, einer erhöhten Bruchgefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile bisher bekannter Gerüstanlagen zu vermeiden
und eine Anlage zu schaffen, bei der insbesondere die tragenden Querseile einen hinreichend
großen und konstanten Durchhang haben, was ihre Tragfähigkeit wesentlich erhöht. Das erlaubt wiederum,
entweder den Querschnitt der Seile zu verringern oder aber den Abstand zwischen benachbarten
Masten zu vergrößern, derart, daß diese Masten beispielsweise 15, 20 oder selbst 25 m voneinander
entfernt sein können.
Zu diesem Zweck ist die Hopfengerüstanlage nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Querverspannung
aus Tragseilen mit vorgegebenem Durchhang und horizontal darunter verlaufenden, an den
Masten befestigten Spannseilen besteht, welche zur Aufrechterhaltung des Tragseildurchhanges an einer
Vielzahl von Punkten mit den Tragseilen verbunden und an denen die zur Aufleitung dienenden Längsseile
befestigt sind.
Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig.l die Ansicht einer typischen, bisher verwendeten
Hopfengerüstanlage zur Veranschaulichung des Standes der Technik,
Fig. 2 die Ansicht einer Gerüstanlage gemäß der Erfindung,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 die Draufsicht auf die Kopfbefestigung einer Hopfengerüstanlage nach der Erfindung und
Fig. 5 ein die Dynamik der Kräfte veranschaulichendes
Diagramm.
Nach Fig. 2 besteht die Gerüstanlage aus einer Vielzahl von parallel zueinander angeordneten
Hängewerken 6. Jedes Hängewerk 6 weist Randmasten 7 sowie Mittelmasten 8 auf. Die Masten 7
und 8 sind mit nur geringer Tiefe etwas im Boden eingegraben und unten auf Steinen 9 aufgesetzt, um
ihnen eine gewisse Beweglichkeit unter eventueller Seitenbelastung zu erlauben und eine Biegebeanspruchung
zu vermeiden. Dazu werden die unteren Enden 10 der Maste vorzugsweise durch Schotter,
Kies oder Geröll gehalten, wodurch trotz der Beweglichkeit eine stabile Installation erreicht wird.
Die verschiedenen Masten 7 und 8 bilden das Gerüst eines Hängewerks oder eines sogenannten Querbundes
und sind untereinander durch Tragseile 11 verbunden. Da jedoch ein straff gespannter Draht
schon unter einer geringen Belastung zerreißt, während seine Tragfähigkeit um so größer ist, je stärker
der Draht zwischen seinen Befestigungspunkten durchhängt, ist die Anordnung nach F i g. 2 derart
getroffen, daß das Tragseil 11 einen verhältnismäßig großen Durchhang 12 aufweist. Dieser Durchhang 12
ist um so größer im Verhältnis zum Abstand benachbarter Abstützungen zu wählen, je stärker das Tragseil
11 belastet werden soll. Um die Form des Durchhangs zu stabilisieren, ist unterhalb des Tragseils 11
ein Spannseil 13 gespannt, welches mit dem Tragseil 12 durch Zwischenseile M11 142 verbunden ist.
Das Spannseil 13 ist straff horizontal gespannt und trägt die zur Aufleitung dienenden Längsseile 15, an
denen auf beliebige bekannte Weise Aufleitungsdrähte 16 usw. befestigt sind. Die Verbindung zwischen
dem Tragseil 11 und dem Spannseil 13 entspricht der bekannten Aufhängung der Oberleitung bei elektrifizierten
Eisenbahnstrecken oder bei Hängebrücken.
Die Randmasten 7 werden durch Verankerungskabel 17 gehalten, die zwischen den oberen Enden
der Maste 7 und in den Erdboden eingelassene Anker 18 gespannt sind.
Die modifizierte Ausführungsform nach F i g. 3 weist ein Tragseil 11 auf, das nicht bogenförmig
durchhängt, sondern eine parabelähnliche Polygonform hat. Dieses Tragseil 11 ist mit dem Spannseil
13 längs des mittleren Abschnitts zwischen den Punkten A und B befestigt. Um zu verhindern, daß das
Spannseil 13 zwischen dem Punkt A oder B und dem Mast infolge der Zugbeanspruchung durchhängt,
welche von den zwischen den erwähnten Punkten und den Masten befindlichen Längsseilen ausgeübt
wird, sind die Zwischenseile Ii)1, 19., vorgesehen,
welche die Spitze 20 der Masten 7 und 8 mit den Längsseilen 15 verbinden.
An den Querseiten weist die Gerüstanlage eine Kopfbefestigung auf, welche aus den Masten 8,, 8.,
und 8.,, den diese Masten untereinander verbindenden
Seilen 22 sowie den Verankerungsseilen 23,, 23.„ 24j, 24S und 2S1, 252 besteht. Die drei Masten S1, 8.,
und 8.j sind gegenüber dem Erdboden und relativ zueinander
derart geneigt, daß sich die gedachten Ver- «20
längerungen dieser Masten in einem Punkt schneiden und etwa ein gleichschenkliges Dreieck bilden, welches
gegenüber der Senkrechten in Richtung auf die Außenseite der Gerüstanlage geneigt ist und dessen
Scheitelpunkt in einer senkrechten, durch die mittlere Reihe 37 der Hopfenreben gehenden Ebene liegt, in
welcher sich auch der mittlere Mast 8, befindet. Dieser Mast 8, wird durch zwei parallel nebeneinanderliegende
Verankerungsseile 23, und 23., gehalten, welche in der Verlängerung der mittleren Reihe
37 der Hopfenreben verankert sind, während die Verankerungsseile 24, und 24., bzw. 25t und 25., der
beiden äußeren Masten 8., bzw. 83 in den Verlängerungen
36 je zweier Reihen 37 der Hopfenreben verankert sind.
Auf F i g. 5 ist ein Kräftediagramm dargestellt, das
die Kräfteverhältnisse der in F i g. 4 mit 28 und 29 bezeichneten Seilpolygone veranschaulicht. Die
Kräfte /j, f.,, /., und /4 entsprechen den Seilabschnitten
3O1, 3O2, 3O3 bzw. 3O4 eines Seils 22, während die
Kräfte F10, F,o, F30 sowie F40 den Seilen 31, 32, 33
bzw. 34 entsprechen. Da der Zug an den Seilen 34 und 34', wie dem Kräftediagramm zu entnehmen, am
größten ist, sind diese Seile zwischen deren Befestigungspunkt am Mast 8j und den mit C und D bezeichneten
Punkten durch ein zweites Seil 35 verstärkt, welches außerdem die beiden Punkte C und D
mittels des Abschnittes 3S1 verbindet. Dieser Seilabschnitt
35, verhindert ein Verziehen oder ein Auseinanderklaffen
der beiden Seilpolygone 28 und 29.
Die Montage der Gerüstanlage nach der Erfindung ist besonders einfach, da die gesamte Verdrahtung
der Anlage bzw. die Anordnung und Befestigung der Seile an den Masten am Boden vorbereitet und fertiggestellt
wird. Die Querbundseile aller Hängewerke werden am Rande des Hopfenfeldes auf einer am
Boden verschraubten Schablone geformt und vorgefertigt. Dann werden diese fertiggestellten Querseile
auf den vor ihren Löchern liegenden Masten befestigt. Anschließend werden alle zur Aufleitung dienenden
Längsseile angebracht bzw. in Schlingen befestigt und außerdem die Verankerungen ausgerichtet und
montiert, was alles, ebenfalls am Boden vor der Aufrichtung der Masten erfolgt. Schließlich werden an
den beiden Enden der Anlage die Kopfbefestigungen zur Halterung der Längsseile angebracht. Erst dann,
wenn das ganze Draht- bzw. Seilnetz fertiggestellt ist, wird die Anlage mit Schleppern, Bund nach Bund,
aufgestellt.
Die Hauptvorzüge der Erfindung bestehen darin, daß die Masten einen sehr großen Abstand voneinander
haben können, beispielsweise einen Abstand von 15 bis 20 m, daß eine sehr rasche Montage der
ganzen Anlage möglich ist, wobei die Hauptarbeit bequem auf dem Boden durchführbar ist, so daß die
Arbeiter nicht mehr auf Leitern oder umständlichen Kanzeln hantieren müssen, und daß schließlich die
fertiggestellte Anlage eine sehr große Stabilität aufweist.
Claims (5)
1. Hopfengerüstanlage mit einer Mehrzahl von Querbunden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querverspannung aus Tragseilen (11) mit vorgegebenem Durchhang (12) und horizontal
darunter verlaufenden, an den Masten (7, 8) befestigten Spannseilen (13) besteht, welche zur
Aufrechterhaltung des Tragseildurchhanges an einer Mehrzahl von Punkten mit den Tragseilen
verbunden und an denen die zur Aufleitung dienenden Längsseile (15) befestigt sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung der Form
des Durchhanges der Tragseile (11) Verbindungselemente in Form von Zwischenseilen (14, 19)
vorgesehen sind, welche die Spannseile (13) an den Befestigungsstellen der Längsseile (15) mit
den Tragseilen verbinden.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das durchhängende Tragseil
(11) die Form eines einer Parabel angenäherten Polygons hat und längs eines mittleren Bereichs
(A-B) mit dem Spannseil (13) verbunden ist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfbefestigungen
an den Enden der Anlage gleichmäßig belastete und ausgeglichene Seilpolygone (28, 29) bilden.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (34, 34') des Polygons mit
dem stärksten Zug durch ein zweites Seil (35) verstärkt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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