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Einrichtung zur Verankerung der Träger einer Schneebrücke
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einer Lawinenverbauung Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung
zur Verankerung der in einem Winkel zum Hang, insbesondere ungefähr senkrecht zum
Hang, aufstellbaren Träger einer Schneebrücke einer Lawinenverbauung, an welchen
ungefähr horizontale Balken eines Balkenrostes festlegbar sind, wobei der Träger
durch Zuganker mit dem Hang verbindbar ist, welche vom Hang weg wirkende Kräfte
aufnehmen, und der Träger durch talseitig in seinem Mittelbereich oder oberhalb
desselben angreifende Stützen gegen den Hang abstützbar ist. Der im oberen Bereich
auf die Schneebrücke wirkende Schneedruck wird durch die talseitig an den Träger
angeschlossene Stütze aufgenommen. Hiebei werden durch die Schneelast Zugkräfte
auf den Träger ausgeübt, welche durch die Zuganker aufgenommen werden. Durch die
Schneelast wirken aber auch im unteren Bereich des Trägers senkrechte und hangparallele
Kräfte. Da die Zuganker senkrecht zur Fallinie verlaufen, wirken diese Kräfte quer
zu den Zugankern und beanspruchen daher die Zuganker in sehr ungünstiger Weise.
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Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, die Zuganker von den abwärts
und in Richtung der Fallinie wirkenden Kräften zu entlasten und diese Kräfte in
günstiger Weise aufzunehmen, und die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß
mit dem Träger im unteren Bereich desselben ein talwärts und abwärts ragender Abstützbock
verbunden ist, welcher zwei in Abstand voneinander angeordnete, den Träger beidseitig
zangenförmig umgreifende Seitenwangen aufweist, mit deren ausladenden Enden eine
in einem in Richtung zum freien Ende des Trägers offenen spitzen Winkel zur Trägerachse
stehende Fußplatte verbunden, insbesondere verschweißt ist, welche wenigstens ein
Loch für die Durchführung
wenigstens einer Ankerstange aufweist.
Die auf den unteren Bereich des Trägers wirkende Schneelast kann nun durch die Fußplatte
in einwandfreier Weise aufgenommen werden. Die Neigung von durch Lawinenverbauungen
zu sichernden Hängen liegt im allgemeinen ungefähr im Bereich von 450. Bei einer
solchen Neigung liegt die Fußplatte ungefähr waagrecht und ist daher gut geeignet,
senkrechte Kräfte aufzunehmen.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß beim Aufstellen der Träger ein geringerer
Bodenaushub bzw. eine geringere Aus sprengung für die Verankerung erforderlich ist.
Wenn der Hang fest ist und beispielsweise aus Fels besteht, kann die Auflage für
die Fußplatte einfach durch einen Betonunterguß geschaffen werden. Ein solcher Betonunterguß
erfordert auch eine verhältnismäßig geringe Betonkubatur . und infolge dieser geringeren
Betonkubatur bzw. des geringeren Aushubes ist die erfindungsgemäße Art der Fundierung
wirtschaftlicher. Wenn aber der Hang nicht fest ist und beispielsweise aus Geröll
besteht, so wird dadurch, daß in der Fußplatte ein Loch oder mehrere Löcher vorgesehen
sind, die Durchführung von Ankerstangen zur Verankerung des Abstützbockes am Hang
ermöglicht. Es ist auf diese Weise der selbe Abstützbock für die Verankerung am
festen Fels und für die Verankerung auf nicht festem Boden geeignet. Dies hat den
Vorteil, daß nur eine Type der Verankerung mitgeführt werden muß und beim Bau der
Schneebrücke in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit an dem betreffenden Platz,
auf dem der jeweilige Träger angeordnet wird, die zweckmäßigste Art der Verankerung
gewählt werden kann. Dieser Vorteil ist ausschlaggebend, da eine Lawinenverbauung
meist in unwegsamem Gelände durchgeführt'werden muß und da es vorher nicht vorauszusehen
ist, an welche Stellen die einzelnen Träger aufgestellt werden müssen.
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Die Löcher für die Durchführung der Ankerstangen können seitlich
der Seitenwangen in der Fußplatte vorgesehen sein. Gemäß der Erfindung sind jedoch
zweckmäßig das Loch oder die Löcher zwischen den Seitenwangen in der Fußplatte angeordnet.
Dies hat den Vorteil, daß die Abmessungen der Fußplatte geringer werden, wodurch
der Transport erleichtert wird. Die Seitenwangen können gemäß der Erfindung von
Flacheisen oder U-Profilen gebildet sein, welche zweckmäßig mit der Fußplatte verschweißt
sind.
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Die Seitenwangen können gemäß der Erfindung mit dem Träger verschweißt
sein. Gemäß der Erfindung sind aber vorzugsweise die Seitenwangen des Abstützbockes
mit dem Träger durch einen Verbindungsbolzen verbunden, welcher das untere Ende
des Trägers mit zwei den Träger zangenförmig umgreifenden Armen eines im Hang durch
Ankerstangen zu verankernden Ankerbockes verbindet. Dies hat den Vorteil, daß der
Träger und der Abstützbock gesondert transportiert werden können und daher die gegebenenfalls
in unwegsamem Gelände zu transportierenden Einzellasten verringert werden. Gemäß
der Erfindung liegen zweckmäßig die Seitenwangen des Ankerbockes zwischen dem Träger
und den beiden Armen des Abstützbockes, so daß einerseits der Abstützbock nicht
unnötig verbreitert werden muß, anderseits ergibt sich, insbesondere wenn die Seitenwangen
aus Flacheisen bestehen, eine günstigere Anordnung.
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Gemäß der Erfindung weist zweckmäßig der Träger mehrere in Längsabstand
voneinander angeordnete Durchtrittslöcher für den Verbindungsbolzen auf. Es kann
auf diese Weise der Bodenformation besser Rechnung getragen werden,- da der Höhenabstand
des Abstützbockes vom Ankerbock beliebig gewählt werden kann.
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Vorzugsweise beträgt der in Richtung zum freien Ende des Trägers
offene spitze Winkel zwischen Fußplatte und Trägerachse ungefähr 0 Eine solche Winkelstellung
hat sich als günstig erwiesen um die am unteren Ende des Trägers durch die Schneelast
auftretenden Kräfte in den Hang einzuleiten.
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Wenn bei loser Bodenbeschaffenheit Ankerstangen mit Spannmuttern
verwendet werden, so können gemäß der Erfindung die Spannmuttern an lose auf der
Fußplatte aufliegenden gelochten Platten abstützbar sein, wobei der Durchmesser
des Loches oder der Löcher in der Fußplatte größer als der Durchmesser der Ankerstangen
gewählt wird. Dies hat den Vorteil, daß die Lage der Bodenbohrungen für die Ankerstangen
nicht präzise bestimmt ist.
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Das Bohren der Ankerlöcher kann mit größerer Toleranz erfolgen.
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Hiebei können die Ankerstangen schräg zur Senkrechten auf der Fußplatte
liegen und um dem Rechnung zu tragen, können die gelochten Platten kugelförmig konvex
gewölbt sein, wobei die Spannmuttern eine kugelförmig konkav gewölbte Abstützfläche
aufweisen,
so daß eine Eckbeanspruchung der Ankerstangen vermieden wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
schematisch erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch die Lage und die Verankerung des Trägers
am Hang. Fig. 2, 3 und 4 zeigen den Träger mit dem Ankerbock und dem Abstützbock
bei Verankerung auf felsigem Grund am Hang, wobei Fig. 2 eine Seitenansicht in Längsrichtung
der Schneebrücke, Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2 darstellt. Fig. 5 und 6 zeigen
die Verankerung in der gleichen Darstellung wie Fig. 2 und 4 bei loser Bodenbeschaffenheit.
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Am Hang 1 sind die Träger 2 der Schneebrücke durch einen Ankerbock
3 verankert und durch Stützen 4 talseitig abgestützt.
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Der Träger 2 ist mittels eines Bolzens 5 mit dem Ankerbock 3 gelenkig
verbunden. Der Ankerbock 3 weist eine von einem U-Trägerstück gebildete Bodenplatte
6 auf, mit welcher zwei Arme 8 mit L- oder U-förmigem Profil verschweißt sind. Mit
diesen Armen ist der Träger durch den Bolzen 5 verbunden.
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Unter einem Winkel von ungefähr 55 ist mit dem Träger 2 ein Abstützbock
9 verbunden. Der Abstützbock 9 besteht aus zwei von Flacheisen gebildeten Seitenwangen
10, welche mit einer Fußplatte 11 verschweißt sind. Die Seitenwangen 10 werden gleichfalls
von Bolzen 5 durchsetzt. Diese Seitenwangen 10 können mit dem Träger 1 lediglich
durch den Bolzen 5 verbunden sein oder mit diesem verschweißt sein. Die Seitenwangen
10 liegen zwischen den Armen 8 und dem Träger 2. Der Träger 2 ist von einem I-Profil
gebildet.
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Die Arme 8 weisen Bohrungen 18, 18' und 18'' für den Bolzen 5 in verschiedenen
Höhen auf. Auf diese Weise kann, wenn der Abstützbock 9 mit dem Träger 2 lediglich
durch den Bolzen 5 verbunden ist, dieser Abstützbock 9 in verschiedenen Höhen mit
dem Träger verbunden werden, wodurch eine weitgehende Anpassung an die Bodenformation
geschaffen werden kann. Die Bodenplatte 6 ist mittels einer Ankerstange 7 im Hang
verankert. Diese Ankerstange 7 bildet einen Zuganker. Die Ankerstange 7 ist mittels
einer nicht dargestellten Spannmutter gegen eine gelochte Platte 12 abgestützt,
deren Loch mit 13 bezeichnet ist.
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Die Fußplatte 11 des Abstützbockes weist zwischen den beiden Seitenwangen
10 ein Loch 13 auf. Fig. 2 zeigt die Fundamentierung des Trägers 2 auf felsigem
Boden. In diesem Falle ist zwischen Fußplatte und Boden ein Betonunterguß 14 vorgesehen.
Für die Fundamentierung des Trägers wird eine Aus sprengung 15 im Fels hergestellt.
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Fig. 5 und 6 zeigen die Fundamentierung in losem Boden, beispielsweise
im Geröll. Die Anordnung nach Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von der Anordnung
nach Fig. 2 bis 4 dadurch, daß nun durch das Loch 13 eine Ankerstange 16 hindurchgeführt
wird, welche in eine übliche Ankerbohrung im Hang eingesetzt wird. Das Loch 13 weist
einen größeren Durchmesser auf als die Ankerstange 16. Auf die Fußplatte 11 ist
eine Platte 17 lose aufgelegt, gegen welche die nicht dargestellte Spannmutter der
Ankerstange 16 verspannt wird. Um Abweichungen der Bohrung für die Ankerstange 16
von der Senkrechten zur Fußplatte 11 zu ermöglichen, ist die Oberfläche der Platte
17 konvex kugelförmig bombiert ausgebildet, wobei die Auflagefläche der Spannmutter
eine entsprechend konkave Kugelform aufweist.
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Der Ankerbock 3 mit der Bodenplatte 6 ist wieder in gleicher Weise
ausgebildet wie gemäß Fig. 2. Die Ankerstange 7 ist mittels einer nicht dargestellten
Spannmutter gegen eine konvex kugelförmig bombierte lose Platte 12 abgestützt, wobei
die Auflagefläche der Spannmutter entsprechend konkav bombiert ist. Auch hier ermöglicht
die erfindungsgemäße Ausbildung einen geringeren Bodenaushub.