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Schlachtverfahren und Vorrichtung zu dessen Ausübung. Nach dem Verfahren,
welches den Gegenstand dieser Erfindung bildet, wird Blut aus den Tierkärpern beim
Schlachten durch Absaugen entfernt und in einen Behälter geleitet, um die Verunreinigung
des Bodens oder der Tierkörper zu vermeiden und die Tötung selbst weniger grausam
zu gestalten. Dadurch wird auch im allgemeinen das gesamte Blut aus allen Hauptadern
entfernt, und die Blutklumpenbildung, die sonst eine nachträgliche Auswäschung erfordert,
wird vermieden. \atürlich wird auch die Verschwendung von
Blut verringert.
Infolge (leg unmittelbaren Ableitung des Blutes in eitlen Behälter bleibt auch das
Blut selbst in viel reinerem Zustande, und sein wirtschaftlicher Wert, beispielsweise
zur Herstellung voll Serums oder zur Aufbereitung voll Dünger, wird (ladurch erhöht.
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Die bei Ausübung lies neuen Verfahrens zur Verwendung kommende Vorrichtung
umfaßt ein neuartiges Messer zur Trennung der Schlagader des Tieres; dieses Messer
schneidet die Arterien entzwei und öffnet sich dann, um die Arterien zu erweitern
und den Ablauf des Blutes ztt erleichtern.
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Das im Schlachthaus angeordnete Unterdrucksystem ]tat eine Anzahl
von Zweigröhren, welche sich bis in die 'Nähe iener Förderschienen hin erstrecken,
auf welchen die Tiere zur Schlachtstelle geschafft werden. Die Enden dieser Röhren
oder Schläuche laufen in die -.Messer aus. Zu diesem Zweck sind die Messer mit hohlen
Griffen versehen, welche an die Schläuche angesetzt werden. Die Griffe haben Ventile,
und heim Öffnen der Ventile fließt das Blut in die Leitungen a1).
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Ahb. t zeigt schematisch einen Längsschnitt durch ein mit der netten
Vorrichtung ausgerüstetes Schlachthaus.
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Ahb. 2 ist ein ähnlicher Schnitt in der wagerechten Ebene.
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Ahh. 3 zeigt das nette Messer im Aufriß, und Abh.-t ist ein senkrechter
Schnitt durch (las Messer in eitler anderen Ebene.
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Das Schlachthaus .l enthält die Blutab--;atiganlage B, die bekan fitte
Zutriebrampe
C
mit den Schlagzellen
I). dein Schlachtraum I? und den
im Wasch- und Blühraum angeordneten Schienen F. Die Zittriehsranipe
C an
der Seite des Gebäudes weist die Zwischenwände 5 auf, uni die Tiere in einer voll
der (geraden abweichenden Bahn zuzuleiten. :11 den durch die Wände ti hergestellten
Zellen
werden die Tiere durch einen Schlag auf (l,-ir |
Kopf betäubt, worauf sie durch (lie Tore ,- |
herausgeschafft, hochgehoben und bei 8 an |
Lautkatzen 9 von Schienen io im Ratim I? |
befestigt werden. Diese Schienen io er- |
strecken sich im rechten Winkel zu den |
Schienen F, welch letztere im Wasch- oder |
Blühraum liegen. |
.Nach dem bekannten Verfahren, wie es |
gegenwärtig überall gehandhabt wird, stößt |
man ein Messer in die Kehle der all den |
Schienen ro aufgehängten Tiere, schneidet |
dadurch die Halsader entzwei und läßt die |
Tiere verbluten. Das Blut läuft fber einett |
Teil der Tiere auf den Boden. Da sich (las |
Blut verdickt, so wird die Verblutung unter- |
brochen; deshalb muß der Arbeiter die Kruste |
abwaschen und die Entleerung des Blutes |
durch Auf- und Ahpuntpen der Vorderbeine weiter durchführen.
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Die Anlage B umfaßt die vom Motor t angetriebene Saugpumpe i r, welche
Luft aus dein Kessel 12 herauszieht, da sie an (las Kopfende des Kessels durch die
Röhre 14. angeschlossen ist. In das Fußende des Kessels mündet die Saugleitung
13, von welcher durch T-Stücke i(, Zweigleitungen 17 nach oben durch den
Boden hindurchgehen. Eilte Zwillin gsverhindttng 18 am oberen Ettde dur Standröhren
17 dient zum Anschluß von Schläuchen i9, die in beliebiger Anzahl angeordnet
sein können.
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Bei 21 setzt sich alt den Boden des Kessels 12 eilte Röhre 22 alt,
die in einen verschlossenen Behälter 23 führt und hei 2.[ am unteren Ende offen
ist. Der Behälter 23 stellt auf dem Tisch 24 in einem unteren Ratun des Schlachthauses.
Aus der Tülle 26 des Behälters fließt (las Blut über in den VorratsbOtt iclt 2-.
Das in den Kessel 12 durch Unterdruck übertretende Blut geht nicht etu a in die
Ptnnpettleittutg 1d., sondern fließt infolge seiner Schwerkraft durch Rohr 22 in
den Behälter 23. 1111 Gebrauch hat sich herausgestellt, (laß eine Länge des Rohres
22 voll ungefähr 8 in genügt, um selbst hei dein größten Unterdruck rlen Ablauf
des Blutes durch (las Rohr zu verbürgen.
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Das -all den Schlauch i9 angesetzte Schlachtmesser 2o ist in Ahb.
3 und .4 <ezeigt. Ein Rohrstück 28 trägt oben Innengewin(le zur Verschraubung
mit dein Ftir3-ett(le2o der Klinge 30. Je nach der Grrll,,e oder Art der Tiere können
also leicht @lie Messer ausgewechselt werden. Die Klinge 30 hat in dent gezeigten
Ausführungsbeispiel ei-te gerade Schneidekante 31 und eine gekrümmte Kante 32 und
setzt sich durch den Kegel 33 alt den Gewindefuß 29 alt, um (las Einstollen der
Rehre 28 in die Wunde zu erleichtern.
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Gleitbar ist alt dieser Röhre ein Kragen 34
mit einer nach oben
hin offenen Gummihaube 3,5 angebracht. Die Haube sitzt alt einer Schulter 3() des
Kragens, der sich voll dort all,; in einer Verjüngung 37 fortsetzt.
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Unmittelbar unter dem Messerfuß 29 ist (las Rohr 28 mit zwei einander
gegenüberliegenden Schlitzen 38 versehen, welche für r;etvö hnlich durch gelenkig
verbundene Klappetz 39 geschlossen werden. Sie dienen gleichzeitig zur Erweiterung
der Wunde und zur Sicherung des --Messers im Tierkörper. Diekürzeren Flügel dieser
Klappen sind bei :in den Kragen, die oberen längeren Flügel hei 4o all das Rohr
28 angelenkt, und die beiden Flügel sind durch das Scharnier 4.2 verbunden.
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Der Kragen 34. hat eine nach unten ragende Verlängerung l.5, die bei
46 abgeschrägt ist
und zusammen mit der festliegenden Hülse 4.:I
eine Anhubvorrichtung 43 für den Kragen bildet. Die ebenfalls abgeschrägte Hülsed.s
ist durch den Stift d7 befestigt. Verdrehung der Hülse 45 um die Achse des Rohres
28 wird also auch eine Längsverschiebung hervorrufen, was zur Ausschwingüng der
hliigel 39 führt, um die Schlitze 28 zu öffnen oder zu schließen.
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Das Rohr 28 ist bei 48 als Ventilgehäuse ausgebildet, das bei .I9
mit dem Rohrfortsatz 5o verschraubt ist. In diesem Fortsatz ist eine Ventilauflagerfläche
5i für ein Ventil 52, dessen Spindel 53 durch die Führung 5.4 geht und durch Öse
55 beweglich an den Ouerstift 56 im Kragen 3:I angeschlossen ist. Bei Verschiebung
des Kragens wird also das Ventil geöffnet oder geschlossen.' Die Verschiebung bzw.
Verdrehung des Kragens wird durch Ouergriffe 58 begünstigt. Bei 59 ist eine Abdichtung
für die Mutter 6o, bei 57 eine Erweiterung für den Schlauch i9 angedeutet. Durch
Anordnung der Abdichtung wird der Ausfluß von Blut aus dem Rohr 28 verhindert.
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Beim Einstoßen des Messers in den Hals des Schlachttieres wird sich
die umgestülpte Haube 35 über die Einstichstelle schützend legen und Luftzutritt
verhindern. Durch Verdrehung der Griffe 58 findet Verdrehung und Verschiebung des
Kragens statt, so daß clie Schlitze 38 des Rohres 28 geöffnet werden und das Ventil
52 abgehoben wird. Die Spreizstellung der Flügel 39 hält die Wunde offen
und sichert das Messer gegen Herausfallen. Das Blut wird nun durch die Pumpe abgesaugt.
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Soll das Blut zur Serumbereitung benutzt werden, so wird der Schlauch
i9 an einen Behälter angeschlossen, der wohl mit der Saugpumpe, nicht aber mit einer
Ablaufleitung versehen ist. Nach Entleerung des Blutes aus dem Tier wird die Saugpumpe
abgestellt und das Blut entfernt.