DE1237379B - Vorrichtung zum Saeugen von Kaelbern - Google Patents
Vorrichtung zum Saeugen von KaelbernInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
AOIk
Deutsche Kl.: 45 h-9/00
Nummer: 1237 379
Aktenzeichen: B 83500 HI/45 h
Anmeldetag: 31. August 1965
Auslegetag: 23. März 1967
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Viehfütterung, insbesondere der Mast, und betrifft
eine Vorrichtung zum Säugen von Kälbern und anderen Jungtieren.
Der Gedanke, Kälbern Milch mittels Gefäßen zuzuführen, die mit zitzenähnlichen Saugern besetzt
sind, ist bekannt und hat zum Vorschlag sowie zur Verbreitung verschiedener tragbarer Gefäße mit derartigen
Sauganschlüssen geführt. Nach einem dieser Vorschläge ist in dem Gefäßabzweig vor dem Sauger
ein Einwegventil angeordnet, um ein Rückströmen von Milch aus dem Sauger in das Gefäß zu verhindern,
während dort nach einem anderen Vorschlag auch ein federbelastetes Rückschlagventil vorgesehen
sein kann. Statt eines direkten Anschlusses des Saugers an das tragbare Gefäß kann auch noch ein
Schlauch mit Abstellhahn zwischengeschaltet sein.
Der Anteil der menschlichen Arbeit ist jedoch auch bei Anwendung dieser Hilfsgefäße immer noch sehr
groß. Wenn man einen Kälbermastbetrieb mit 500 Plätzen zugrunde legt, kann man unterstellen, daß
zum Füttern einer derart großen Tierzahl mehrere Arbeitskräfte eingesetzt werden müssen, die über eine
lange Zeitspanne hinweg beschälftigt sind, um die Gefäße von einer Box zur anderen zu tragen, bis
alle Tiere versorgt sind. Selbst wenn besondere Fördergeräte für den Transport der Gefäße zur Verfügung
stehen, ist der zum Abfüttern der Tiere erforderliche Aufwand an Arbeitszeit sehr groß, ganz
abgesehen von den vom Personal zurückzulegenden Wegen und von den zahlreichen Arbeitsgängen.
Außerdem ist auf diese Weise eine gleichzeitige Fütterung aller Tiere völlig ausgeschlossen, so daß es
immer zu Unruhe im Stall kommen muß.
Das allen Mechanisierungsbestrebungen zugrunde liegende Ziel, menschliche Arbeitskraft durch Einsatz
von Vorrichtungen und verbesserten Verfahren zu ersetzen, ist des allgemeinen Arbeitskräftemangels
und der besonderen Wettbewerbsbedingungen wegen für die Landwirtschaft und Viehzucht von außerordentlicher
Bedeutung.
Die Viehzüchter, insbesondere diejenigen, die Kälbermast betreiben, haben aus Rentabilitätsgründen
allgemein die Tendenz, die Viehzucht bzw. Mast in zahlenmäßig größerem Rahmen zu betreiben als
bisher. Gerade für derartige Rindergroßfarmen und Mastbetriebe reichen die bisherigen mechanischen
Hilfsmittel zur Entlastung der menschlichen Arbeitskraft, besonders im Hinblick auf notwendige Arbeiten
bei der Versorgung der Kälber, nicht aus. Es ist bereits vorgeschlagen worden, zum Tränken von Vieh
mit Wasser mit Saugern besetzte Rohre im Stall zu Vorrichtung zum Säugen von Kälbern
Anmelder:
Heinrich Beckhoff, Oesterwiehe über Gütersloh
Als Erfinder benannt:
Heinrich Beckhoff, Oesterwiehe über Gütersloh
verlegen, in denen durch Anschluß an ein mit einem Schwimmerventil ausgerüstetes Wassergefäß ein bis
in die Sauger aufsteigender Wasserspiegel aufrechterhalten wird. Für eine Tränkung von Kälbern mit
Milch ist diese Anlage ungeeignet.
Nach einem anderen Vorschlag wird eine ortsfest im Stall aufgestellte »künstliche Kuh« an ihrer
Außenwandung mit Saugern besetzt, die über Zuleitungsschläuche mit einem innen durch die Vorrichtung
verlaufenden Rohr verbunden sind, das wiederum mit einem Milchbehälter in Verbindung steht.
Diese Vorrichtung kann jedoch nur dort nutzbringend angewendet werden, wo die Jungtiere eigens
zur Fütterung in einen getrennten Stall geführt werden, in dem die »künstliche Kuh« steht. Anderenfalls
müssen die Sauger wegen der Angewohnheit der Kälber, ständig an den Saugern zu kauen, häufig
erneuert werden. Außerdem läßt sich diese Vorrichtung nicht ohne unverhältnismäßig hohen Aufwand
in nebeneinanderliegende Einzelboxen aufgeteilten Ställen zur Anwendung bringen.
Hier setzt der Gedanke der Erfindung ein, nach der eine Vorrichtung zum Säugen von Kälbern vorgeschlagen
wird, die dadurch gekennzeichnet ist, daß außerhalb entlang der Stirnseiten nebeneinanderliegender
Boxen ein um seine Längsachse schwenkbar gelagertes, mit Sauger und diesen jeweils vorgeschaltete
einzeln stufenlos druckeinstellbare Rückschlagventile tragenden Abzweigstutzen besetztes und mit
einer Druckmilchquelle abschaltbar verbundenes sowie auf die Durchleitung von Reinigungsmedien umschaltbares
Rohr angeordnet ist.
Die Vorteile einer derartigen Vorrichtung gegenüber den bisher üblichen Hilfsmitteln sind folgende:
Das milchführende Rohr kann zur Versorgung einer größeren Anzahl von nebeneinanderliegenden Boxen
dienen und ist zu diesem Zweck vor diesem entlanggeführt und um seine Längsachse schwenkbar gelagert.
Ein Rohr kann ohne Schwierigkeiten 50 Boxen
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versorgen. Die Anzahl der eingesetzten Rohre richtet sich einerseits nach der Aufteilung der Ställe und
andererseits nach der Anzahl der Boxenreihen. An eine Druckmilchquelle können mehrere Rohre angeschlossen
sein, wobei der Behälterabzweig auf die verschiedenen Boxen umschaltbar ist. Das Rohr ist
vor jeder Box mit einem Abzweigstutzen besetzt, der in einen Sauger aus elastischem Material ausläuft.
Die unter Druck zu den Abzweigstutzen geführte Milch kann von den Kälbern jedoch nur dann gesaugt
werden, wenn ein in den Abzweigstutzen oder in den Sauger eingebautes Hindernis durch die Kau-
und Saugarbeit der Kälber kurzseitig beseitigt wird. Hierfür kommen Sauger in Betracht, deren Mündung
normalerweise verschlossen ist und nur auf Grund der Zusammendrückung oder auf Grund des Saugens
freigegeben ist. Die vorteilhafteste Lösung wird durch Verwendung eines Rückschlagventils in Verbindung
mit diesen Saugertypen erzielt. Beim Einsatz von Rückschlagventilen können jedoch auch vorn offene
Sauger benutzt werden, da die Kälber in der Lage sind, eine Saugwirkung auszuüben, die zur Überwindung
des Schließdruckes des Rückschlagventils ausreicht.
Eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zum Saugen von Kälbern ist dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Abzweigstutzen, beispielsweise mittels einer Schellenverbindung, an dem Rohr lösbar befestigt ist
und ein Anschlußstück mit einer der Rohrform entsprechenden Hohlkehle und mit einem Flansch aufweist,
dessen Milchkanal in der Hohlkehle mittels eines um den Paßstutzen gelegten Ringes aus elastischem
Material abgedichtet ist.
Es muß dafür Sorge getragen werden, daß das Rohr- und Abzweigstutzensystem nicht so starr ist,
daß es dazu zwingt, eine einmal vorgenommene Aufteilung von Ställen, der das Rohrsystem angepaßt ist,
unbedingt beizubehalten. Es ist aus Gründen einer besseren Anpassungsfähigkeit daher sehr vorteilhaft,
daß die Abzweigstutzen, beispielsweise mittels einer Schellenverbindung, an dem Rohr lösbar befestigt
sind. Auf diese Weise ist ferner die Möglichkeit gegeben, einzelne Abzweigstutzen von dem Rohr abzunehmen,
wenn die betreffende Box oder der betreffende Platz anderweitig verwendet werden soll,
beispielsweise zur Unterbringung eines anderen Tieres, und ein im Bereich dieses Platzes liegender
Abzweigstutzen mit Sauger unerwünscht ist. Außerdem lassen sich auf diese Weise schadhafte Stutzen
leichter auswechseln.
Auf Grund der hohlkehligen Ausbildung des Anschlußstückes des Abzweigstutzens sowie durch den
Paßstutzen im Grund der Hohlkehle ist sowohl ein schnelles, sicheres und dichtes Anschließen eines Abzweigstutzens
an eine Rohrbohrung als auch ein schnelles Lösen möglich.
Ein weiteres Merkmal der Vorrichtung zum Saugen von Kälbern besteht darin, daß das Rohr zum
Schwenken mit einem Handhebel ausgerüstet und über ein elastisches Glied mit einer Druckmilchquelle
verbunden ist.
Diese Schwenkbarkeit des Rohres bietet die Möglichkeit, daß die Abzweigstutzen und Sauger sich nur
für die Zeit der Fütterung an einer für die Kälber erreichbaren Stelle befinden, während der übrigen
Zeit jedoch unerreichbar sind. Auf diese Weise wird eine Abnutzung der Sauger außerhalb der Fütterungszeiten vermieden. Infolge der schwenkbaren Lagerung
läßt sich ein Rohr, das eine große Anzahl von Boxen versorgen kann, mit einem Handgriff in die Versorgungslage
oder umgekehrt in die Ruhelage bewegen. Die Verbindung zur Milchquelle bildet ein
elastischer Schlauch oder eine Kupplung, die ein Verdrehen zuläßt. Der Handhebel läßt sich durch einen
Motortrieb ersetzen, falls das Verschwenken des Rohres mechanisiert werden soll, weil etwa die Länge
der Rohre und damit die Verschwenkarbeit so groß
ίο ist, daß motorische Unterstützung erforderlich ist.
Darüber hinaus wird vorgeschlagen, daß jeder Abzweigstutzen vor einem in die Boxenstirnwand oder
eine Schutzplatte eingelassenen Schlitz derart angeordnet ist, daß er außerhalb der Fütterungszeiten,
etwa lotrecht nach unten gerichtet, für das jeweilige Kalb unerreichbar, dagegen zum Saugen durch den
Schlitz in die Box geschwenkt ist.
Auf diese Weise ist auch bei Wahl sehr kurzer Abzweigstutzen und Sauger gewährleistet, daß die
Kälber die Sauger nach dem Verschwenken nach außen außerhalb der Fütterungszeiten nicht erreichen
können. Außerdem wird durch die Boxenstirnwand oder die Schutzplatte erreicht, daß die Tiere die
Sauger und Abzweigstutzen außerhalb der Fütterungszeiten kaum wahrnehmen und Versuche unterlassen,
sie zu erreichen.
In Ergänzung zu dem letzten Vorschlag ist es zweckmäßig, daß der Milchkanal in dem beim Saugen
schräg nach unten weisenden Abzweigstutzen zunächst lotrecht nach unten und dann mit einem Knick
oder einer Krümmung etwa in Längsrichtung des Abzweigstutzens verläuft. Dadurch wird erreicht, daß
die Rohrbohrung in der Sauglage unten liegt und eine restlose Rohrentleerung möglich ist, so daß keine
Milch in dem Rohr oder in den Stutzen verbleibt. Erfindungsgemäß besteht ein weiteres Merkmal der
Vorrichtung darin, daß der Schaft des Abzweigstutzens außen ringförmige Wulste aufweist und zwischen
mindestens zwei Wulsten eine Schelle oder ein elastischer Ring zum Festklemmen des Saugers aufgesetzt
ist.
Für das eingangs erwähnte Ventil wird folgender, an sich bekannter Aufbau vorgeschlagen: Der in dem
Paßstutzen gelegene Kanal mündet unter Ausbildung einer Ventilöffnung in eine Ventilbohrung größeren
Durchmessers, deren Endabschnitt eine Gewindestrecke aufweist, in die erfindungsgemäß eine Buchse
einschraubbar ist, gegen die sich eine in der Ventilbohrung angeordnete Feder abstützt, die mit ihrem
anderen Ende ein Schließelement, beispielsweise eine Kugel, gegen die Ventilöffnung drückt und diese verschließt,
wobei erfindungsgemäß der erforderliche Federdruck des Rückschlagventils mittels der schraubbaren
Buchse einstellbar ist.
Mit dieser außerordentlich einfachen Konstruktion wird erreicht, daß trotz der reihenweisen mechanischen
Abfütterung der Kälber ein gewisses Maß individueller Behandlung möglich ist. Die Ventile der
Abzweigstutzen vor Boxen von sehr stark saugenden Kälbern werden durch weiteres Einschrauben der
Buchse straffer gespannt, so daß das stärker saugende Kalb zum Öffnen des Ventils einen größeren Saugdruck
aufbringen muß als normal stark saugende Kälber und umgekehrt. Auf diese Weise wird trotz
gleich langer Fütterungszeiten erreicht, daß alle Kälber eine etwa gleich große Milchmenge erhalten.
Es wird darüber hinaus vorgeschlagen, daß die Druckmilchquelle aus einem Milchbehälter besteht,
der an der Stalldecke befestigt und/oder als Druckbehälter ausgeführt ist.
Zweckmäßig wird dieser Milchbehälter entweder nur mit der Milchmenge gefüllt, die bei einer Fütterung
verbraucht wird, oder dem Behälter ist eine Temperaturregelungsanlage angeschlossen, die die
Milch außerhalb der Fütterungszeiten kühlt und für die Fütterungszeiten auf eine geeignete Temperatur
bringt. Die Anbringung des Behälters unterhalb der Stalldecke ermöglicht eine zentrale Unterbringung, so
daß lange Rohrwege vermieden werden.
Für einen sauberen hygienischen Betrieb der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Vorrichtung ist es sehr förderlich, wenn das Rohr mittels Schaltelemente beispielsweise
durch einen handelsüblichen Dreiwegehahn von der Milchzufuhr abschaltbar und an eine
Heißwasser- bzw. Heißluftquelle anschließbar ist. Hierbei kann die Reihenfolge und Zeitdauer die Zufuhr
der verschiedenen unter Druck zugeführten Medien selbsttätig von einer einstellbaren elektrischen
Programmsteuerung bestimmt sein, die aus bekannten elektrischen Schaltelementen aufgebaut ist, die
nicht Gegenstand der Erfindung sind.
Ein Fütterungsvorgang läuft in der folgenden Form ab: Nach dem Verschwenken des Rohres und damit
der Abzweigstutzen und Sauger in die Fütterungslage, d. h. in die Boxen, beginnen die Kälber die
Milch abzusaugen. Am Ende einer Fütterung werden die Rohre, Abzweigstutzen und Sauger in die Ruhelage
geschwenkt. Beispielsweise mittels eines Ventils wird das Rohrsystem von der Druckmilchquelle abgeschaltet
und an eine Heißdruckwasserquelle zum Durchspülen und Reinigen des Rohrsystems angeschlossen.
Der hierbei angewendete Druck wird so hoch gewählt, daß auch sehr straff eingestellte Ventile
den Durchlauf für das Wasser freigeben. Auf den Heißwasserdurchlauf folgt zweckmäßigerweise ein
Trocknungsvorgang, während dessen Heißluft unter Druck durch das Rohrsystem strömt. Die Einleitung
dieser Vorgänge läßt sich sowohl mit einer Handsteuerung als auch mittels einer elektrischen Programmsteuerung
vornehmen.
Es ist ferner zweckmäßig, daß zwischen dem Verschwenken der Sauger aus der Fütterungslage und
dem Einsetzen des Heißwasserdurchlaufs eine Drucklufteinspeisung in das Rohrsystem erfolgt, um die in
dem Rohrsystem nach dem Abschalten der Druckmilchquelle verbliebene Restmilch in die Sauger zu
drücken. Es ist zweckmäßig, diese Luftspülung sehr allmählich ablaufen zu lassen, damit die Kälber die
aus dem Rohrsystem gedrückte Milch aufnehmen können.
Es ist außerdem eine Auffangrinne vorgesehen, die die Reinigungsmedien unterhalb des Abzweigstutzens
aufnimmt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß jede Rohrbohrung mittels eines Stopfens verschließbar
ist.
Mit einem Stopfen, der sehr leicht und sehr sicher nicht benutzte Bohrungen des Rohres verschließen
kann, ist eine Möglichkeit geschaffen, zeitweilig nicht erforderliche Abzweigstellen schnell stillzulegen und
jederzeit wieder in Betrieb zu nehmen.
Um Störungen innerhalb des Rohrsystems schneller aufzufinden und die gesamte Anlage besser zu
überwachen, wird vorgeschlagen, daß einzelne Rohrabschnitte in bekannter Weise aus durchsichtigem
Material bestehen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines mit einer Vorrichtung zum Saugen von Kälbern ausgerüsteten
Kälberstalls in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
F i g. 2 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Abzweigstutzens,
ίο F i g. 3 eine Schnittdarstellung der Verbindungsstelle
zwischen einem Abzweigstutzen und dem Rohr, F i g. 4 eine Seitenansicht eines Stopfens zum Verschließen
einer Rohrbohrung.
In F i g. 1 ist in einem Ausführungsbeispiel gezeigt,
wie die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung zum Saugen von Kälbern in einem Kälberstall eingebaut
werden kann.
Unterhalb der Stalldecke 40 ist ein Milchbehälter 2 als Druckmilchquelle angebracht, von dem Ver-
ao bindungsrohre 9 über elastische Rohrstücke 25 mit
Rohren 1 verbunden sind, die etwa in oder oberhalb der Kopfhöhe der Kälber außerhalb von Boxen 3 an
deren Stirnseiten 22 entlanggeführt sind. Die Rohre 1 sind in nicht dargestellten Lagerböcken schwenkbar
gelagert und können mittels Handgriffen 24 betätigt werden. Die Lagerböcke sind entweder an den Stirnwänden
der Boxen oder an Trennpfosten 21 befestigt. Vor jeder Box 3 weist das Rohrl eine Bohrung
17 auf und ist mit einem Abzweigstutzen 4 besetzt, der dort mittels einer Schellenverbindung 11 leicht
lösbar aber sicher befestigt ist. Ein Abzweigstutzen weist in seinem oberen Anschlußstück 14 eine der
Form des Rohres angepaßte Hohlkehle 12 auf, die an ihrem Grund mit einem Paßstutzen 16 versehen
ist, der in die Rohrbohrung eingreift, wenn der Abzweigstutzen an dem Rohr befestigt wird. Ein um den
Paßstutzen gelegter Dichtungsring 18 übernimmt beim Festziehen der Schellenverbindung 11 die Aufgabe,
diese Verbindungsteile sicher abzudichten.
Der Schaft 27 des Abzweigstutzens 4 ist von dem Anschlußstück 14 abgewinkelt, damit, wie später ersichtlich
wird, der Abzweigstutzen sowohl in der Ruhe-, als auch in der Fütterungslage die ihm zufallenden
Aufgaben erfüllen kann.
Auf den Schaft 27 des Abzweigstutzens 4 ist ein Sauger 5 bekannter Form aufgezogen und mittels
einer Schelle 32 befestigt. Die Sicherheit dieser Verbindung wird durch ringförmige Wulste 31 am Schaft
erhöht.
Der Ventilaufbau ist folgender: Der Kanal 15 des Paßstutzens 16 mündet unter Ausbildung einer Ventilöffnung
33 bzw. unter Ausbildung einer Schulter in eine einen größeren Durchmesser als der Kanal
aufweisende Ventilbohrung 34. Die Ventilöffnung wird durch ein Schließstück, im vorliegenden Fall
durch eine Kugel 38 verschlossen, die von einer nachgeschalteten Schraubenfeder 37 gegen die Schulter
gedrückt wird. Die Schraubenfeder stützt sich an ihrem anderen Ende auf einer Buchse 36 ab, die in
eine Gewindestrecke 35 einschraubbar ist, die an der Mündung der Ventilbohrung liegt. Wie aus dem folgenden
ersichtlich wird, ist es erfindungswesentlich, daß die Druckspannung der Schraubenfeder, von der
der Schließdruck des Ventils abhängt, mittels dieser schraubbaren Buchse einstellbar ist.
Neben dem Milchdruckbehälter 2 sind ein Heißdruckwasser- und ein Heißdruckluftbehälter 41, 42
angeordnet, die nach Ausschaltung der Milchzufuhr
vom Milchdruckbehälter an das Rohrsystem 9,25; 1
angeschlossen werden können.
Dicht unterhalb der Rohre 1 ist je ein Schlitz 26 in die Stirnwand 22 jeder Box 3 eingelassen, der so
lang und breit ist, daß beim Verschwenken des Rohres der Abzweigstutzen 4 mit dem ihm angeschlossenen
Sauger 5 hindurch in das Innere der Box geschwenkt werden kann, wobei der Abzweigstutzen und der
Sauger die im linken Teil von F i g. 1 gezeigte schräg nach unten weisende Lage einnehmen. Diese entspricht
etwa derjenigen der Zitze einer Kuh, wenn ein Kalb säugt. Während der Schaft 27 und der Sauger
schräg nach unten weisen, zeigt die Rohrbohrung 17 und der hier liegende Milchkanalabschnitt 15 lotrecht
nach unten, damit eine vollkommene Rohrentleerung am Schluß der Fütterung möglich ist.
Unterhalb der Schlitze 26 sind vor der Stirnwand an dieser Ablauf rinnen 50 derart befestigt, daß aus
den Saugern 5 in deren Ruhelage austretende Reinigungsmedien dort abfließen können.
An jede Bohrung 17 im Rohr 1 ist mittels der Schellenverbindung 11, die auf Grund der Ausbildung
eines Flansches 13 am Anschlußstück 14 jedes Abzweigstutzens 4 ermöglicht wird, ein mit einem
Sauger 5 besetzter Abzweigstutzen außerordentlich schnell und sicher anzubringen und wieder zu lösen.
Der Fall, daß ein Abzweigstutzen vom Rohr gelöst wird, könnte dann eintreten, wenn eine Box mit einem
anderen Tier besetzt werden soll, das nicht gesäugt werden muß. Um die Bohrung 17 für diesen Fall
sicher zu verschließen, wird beispielsweise ein Stopfen 51 aus elastischem Material verwendet, in dem
eine Kopf schraube 52 und eine konische Mutter 53 konzentrisch angeordnet sind. Die Unterseite des
Stopfens besitzt eine gleichfalls konische Einlassung 54. In F i g. 4 ist dargestellt, wie ein derartiger Stopfen
in eine Bohrung des Rohres eingesetzt ist. Durch Drehen der Kopfschraube mittels eines Schraubenziehers
wird die vom Stopfen festgehaltene konische Mutter in die konische Einlassung des Stopfens gezogen.
Dadurch wird das Unterteil des Stopfens nach außen gedrückt und sorgt für eine druckfeste Abdichtung
der Rohrbohrung. Der Stopfen kann für den Fall, daß diese Anschlußstelle wieder benötigt wird,
ebenso leicht gelöst werden.
Die Wirkungsweise der beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Wenn eine
Fütterungszeit gekommen ist, wird ein nicht dargestelltes Ventil, daß zwischen die Verbindungsrohre 9 und den Milchdruckbehälter 2 geschaltet ist,
betätigt, so daß die Verbindungsrohre, die elastischen Rohrstücke 25 sowie die Rohre 1 mit Milch gefüllt
werden. Aus den Abzweigstutzen kann die Milch nicht von selbst austreten, da der Schließdruck der
Ventile'stets größer ist als der Förderdruck der zugeführten Milch. Dann erfolgt durch Betätigung der
Handgriffe 24 das Verschwenken der Rohre und damit der mit den Saugern 5 besetzten Abzweigstutzen 4
in das Innere der Boxen 3. Nach Erreichen der im linken Teil der F i g. 1 gezeigten Schräglage beginnen
die Kälber am Sauger 5 zu kauen und zu saugen. Der hierdurch bewirkte Unterdruck in der Ventilbohrung
34 läßt die Ventilkugel 38 sich von ihrem Sitz in der Ventilöffnung 33 abheben und die Milch
durch die Ventilbohrung und die Buchse 36 in den Sauger 5 strömen und durch dessen Mündung schließlich
austreten. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalb eine übermäßige Kau- bzw. Saugwirkung auf den
Sauger ausübt, wird durch tieferes Eindrehen der Buchse der Druck der Feder 37 auf die Kugel vergrößert,
damit die in der für alle Tiere gleich langen Fütterungszeit von dem stärker saugenden Kalb abgesaugte
Milchmenge nicht größer ist als die, die andere erhalten. Umgekehrt erfolgt ein Herausdrehen
der Buchse an Saugern für schwächer saugende Tiere. Nach dem Ablauf der genau bemessenen Fütterungszeit
werden die Sauger 5 und die Abzweigstutzen 4 durch Verschwenken der Rohre 1 mittels
der Handgriffe 24 aus dem Inneren der Boxen 3 durch die Schlitze 26 nach außen geschwenkt, so daß
die Abzweigstutzen und die Sauger die im rechten Teil der F i g. 1 gezeigte oder eine schräg ins Ganginnere
gerichtete Lage einnehmen.
Bevor dieses Verschwenken erfolgt, kann wahlweise entweder lediglich die Druckmilchzufuhr zu
dem Rohrsystem unterbrochen werden oder aber stattdessen eine Zufuhr von Druckluft- oder Klarwasser
erfolgen, damit auch die in dem Rohrsystem verbliebene Restmilch den Kälbern zugeführt werden
kann.
Nach dem Verschwenken der Rohre 1 und nach dem Abschalten der Verbindung zwischen dem Milchdruckbehälter
2 und dem Rohrsystem wird der Heißdruckwasserbehälter 41 an das Rohrsystem angeschlossen.
Auf diese Weise erfolgt eine intensive Reinigung der gesamten Leitungen, die vorher milchführend
waren. Das Abwaschwasser sammelt sich in den Auffangrinnen 50 und kann abgeführt werden.
Den letzten Arbeitsgang bildet die Druckluftspeisung, wobei nach Möglichkeit Heißluft zum Einsatz kommen
soll, damit das gesamte System getrocknet wird. Dieses eben geschilderte Betriebsverfahren kann
ohne weiteres elektrisch gesteuert ablaufen. Auch die Bewegung der Handgriffe 24 kann durch einen elektrischen
Antrieb ersetzt werden. Umgekehrt kann eine erfindungsgemäße Anlage auch wesentlich einfacher
ausgeführt sein, beispielsweise unter Verzicht auf Schaltvorrichtungen zum Anschließen verschiedener
Zuleitungsrohre an die Rohre 1. Stattdessen können von verschiedenen Vorratsbehältern kommende
Schläuche auf die freien Enden der Rohre aufgesteckt werden.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Saugen von Kälbern od. dgl. mit etwa in Kopfhöhe der Tiere angeordneten
Saugern, die mit zentral gespeisten Zuleitungsrohren verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß außerhalb entlang der Stirnseiten nebeneinanderliegender Boxen (3) ein um seine Längsachse schwenkbar gelagertes, mit
Saugern (5) und diesen jeweils vorgeschaltete einzeln stufenlos druckeinstellbare Rückschlagventile
(33, 35 bis 38) tragenden Abzweigstutzen (4) besetztes und mit einer Druckmilchquelle (2) abschaltbar
verbundenes sowie auf die Durchleitung von Reinigungsmedien umschaltbares Rohr (1)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abzweigstutzen (4) lösbar,
beispielsweise mittels einer Schellenverbindung (11), an dem Rohr (1) befestigt ist und ein
Anschlußstück (14) mit einer der Rohrform entsprechenden Hohlkehle (12) und mit einem
Flansch (13) aufweist, dessen Milchkanal (15) in der Hohlkehle mittels eines Paßstutzens (16) an
eine Rohrbohrung (17) angeschlossen und mittels eines um den Paßstutzen gelegten Ringes (18) aus
elastischem Material abgedichtet ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr(l) zum
Schwenken mit einem Handhebel (24) ausgerüstet und über ein elastisches Glied (25) mit der Druckmilchquelle
(2) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abzweigstutzen
(4) vor einem in die Boxenstirnwand (22) oder eine Schutzplatte eingelassenen Schlitz (26)
derart angeordnet ist, daß er außerhalb der Fütterungszeiten, etwa lotrecht nach unten gerichtet,
für das jeweilige Kalb unerreichbar, dagegen zum Saugen durch den Schlitz in die Box (3) geschwenkt
ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Milchkanal (15)
in dem beim Saugen schräg nach unten weisenden Abzweigstutzen (4) zunächst lotrecht nach unten
und dann mit einem Knick oder einer Krümmung etwa in Längsrichtung des Abzweigstutzens verläuft.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (27) des
Abzweigstutzens (4) außen ringförmige Wulste (31) aufweist und zwischen mindestens zwei
Wulsten eine Schelle (32) oder ein elastischer Ring zum Festklemmen des Saugers (5) aufgesetzt
ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Rückschlagventil
der erforderliche Federdruck mittels einer schraubbaren Buchse (36) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmilchquelle
(2) aus einem Milchbehälter besteht, der an der Stalldecke (40) befestigt oder/und als
Druckbehälter ausgeführt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) von
der Milchzufuhr mittels eines Ventils abschaltbar und mittels Schaltelementen beispielsweise an eine
Heißwasser- (41) sowie eine Heißluftquelle (42) anschließbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auffangrinne (50) für die
Reinigungsmedien unterhalb der lotrecht nach unten weisenden Abzweigstutzen (4) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Rohrbohrung (17) mittels eines Stopfens (51) verschließbar ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Rohrabschnitte
in bekannter Weise aus durchsichtigem Material bestehen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 919 371;
schweizerische Patentschriften Nr. 95 804,
838;
britische Patentschrift Nr. 999 932.
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 919 371;
schweizerische Patentschriften Nr. 95 804,
838;
britische Patentschrift Nr. 999 932.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 520/29 3.67 © Bundesdruckerei Berlin
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DE1965B0083500 DE1237379B (de) | 1965-08-31 | 1965-08-31 | Vorrichtung zum Saeugen von Kaelbern |
AT797766A AT277652B (de) | 1965-08-31 | 1966-08-22 | Vorrichtung zum Säugen von Kälbern |
GB3848766A GB1138898A (en) | 1965-08-31 | 1966-08-26 | Devices for suckling calves |
CH1251766A CH456231A (de) | 1965-08-31 | 1966-08-30 | Vorrichtung zum Säugen von Jungtieren, insbesondere von Kälbern |
BE686181D BE686181A (de) | 1965-08-31 | 1966-08-30 | |
NL6612316A NL6612316A (de) | 1965-08-31 | 1966-08-31 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6981999
Family Applications (1)
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BE (1) | BE686181A (de) |
CH (1) | CH456231A (de) |
DE (1) | DE1237379B (de) |
GB (1) | GB1138898A (de) |
NL (1) | NL6612316A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5067443A (en) * | 1989-09-29 | 1991-11-26 | Farmatic, Inc. | Mechanical nursing device for neonatal piglets |
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US7416536B2 (en) | 2002-10-02 | 2008-08-26 | Devlieger Marten Jan | Chest vibrating device |
EP2160942B1 (de) | 2008-09-05 | 2014-04-09 | Josef Strasser | Ventilvorrichtung für Säugetränkebehälter und Säugetränkeeimer |
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CH176838A (de) * | 1934-12-01 | 1935-05-15 | Baenninger Otto | Saugvorrichtung für Kälber. |
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DE1919371A1 (de) * | 1969-04-16 | 1970-12-23 | Graetz Kg | Bandzugpruefgeraet fuer Kassettentonbandgeraete |
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- 1965-08-31 DE DE1965B0083500 patent/DE1237379B/de active Pending
-
1966
- 1966-08-22 AT AT797766A patent/AT277652B/de not_active IP Right Cessation
- 1966-08-26 GB GB3848766A patent/GB1138898A/en not_active Expired
- 1966-08-30 BE BE686181D patent/BE686181A/xx unknown
- 1966-08-30 CH CH1251766A patent/CH456231A/de unknown
- 1966-08-31 NL NL6612316A patent/NL6612316A/xx unknown
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Also Published As
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BE686181A (de) | 1967-02-01 |
AT277652B (de) | 1970-01-12 |
GB1138898A (en) | 1969-01-01 |
NL6612316A (de) | 1967-03-01 |
CH456231A (de) | 1968-05-15 |
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