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Kettenstichnähmaschine mit fadenführendem Greifer und einer absatzweise
wirkenden Fadenklemme. Bei der Herstellung von Kettenstichnähten mittels Nähmaschinen
mit einem fadenführenden Greifer, der mit einer oder mehreren Nadeln zusammen arbeitet,
ist es erwünscht, daß die Nadelfadenschleifen vollständig auf der Unterseite des
Stoffes festgezogen werden, ohne Rücksicht auf Änderungen in der Stichlänge oder
auf die Art des zu nähenden Stoffes. Mit anderen Worten, es ist erwünscht, daß das
Aussehen des Greiferfadens und der Nadelfadenschleifen auf der Unterseite der Naht
unter veränderlichen Bedingungen des Nähvorganges gleichmäßig ist.
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Bei Maschinen dieser Art führt der Greifer gewöhnlich eine Schleife
des Greiferfadens durch eine oder mehrere Nadelfadenschleifen hindurch und bietet
alsdann die Greiferfadenschleife dem Eintritt der darauffolgenden Nadelfadenschleife
oder -schleifen dar, in die wieclerum der eine neue Greiferfadenschleife tragende
Greifer eintritt usf. Wenn die Nadelfadenschleifen festgezogen werden, wird der
Greiferfaden durch und um die Nadelfadenschleifen gezogen, und es ist daher einleuchtend,
daß bei sonst gleichen Bedingungen eine größere Greiferfadenlänge für einen langen
Stich als für einen kurzen erforderlich ist.
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Beim Arbeiten mit Maschinen der genarmten Art ist es manchmal üblich,
lediglich die Fäden kettenartig zu verschlingen, d. h. zu nähen, wenn in der Maschine
kein Stoff vorhanden ist. Die Fäden werden alsdann zwecks Herstellung einer Kette
miteinander verschlungen, die von der Unterseite des Drückerfußes hervor durch einen
Teil des Stoffschiebers hinter die Nähstelle vorgeführt wird. Bekanntlich wird für
eine gegebene Einstellung der Vorschubvorrichtung weniger Greiferfaden für einen
jeden Stich gebraucht, wenn lediglich die Fäden kettenartig verschlungen wefden,
als wenn der Nähvorgang mit einem unter dem Drückerfuß befindlichen Stoffstück ausgeführt
wird. Dies rührt wahrscheinlich daher, daß eine solche Fadenkette von elastischer
Beschaffenheit .ist und daß der Stoffschieberteil, der diese Kette hinter der Nähstelle
erfaßt, die Kette etwas streckt, wodurch bewirkt wird, daß die hergestellten Stiche
auf der üblichen Zunge oder den Zungen der Stoffplatte dichter zusammen gedrängt
werden, als dies der Fall sein würde, wenn sie in einem Stoffstück hergestellt werden.
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Eine Einstellung der Nadelfadenspannungsvorrichtung wird einen größeren
oder geringeren Einfluß auf den Betrag haben, bis zu dem die Nadelfadenschleifen
durch die Nadelfadenaufnehmervorrichtung festgezogen werden und, während es nun
erwünscht ist, da.ß die Nadelfadenschleifen völlig auf der Unterseite des Stoffes
festgezogen werden, ist es andererseiits Tatsache, daß, wenn aus irgendeinem Grunde
diese Schleifen nicht vollständig festgezogen sind, weniger Greiferfaden für einen
jeden Stich notwendig ist.
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Die Menge des für einen jeden Stich verwendeten Greiferfadens hängt
somit von der Stichlänge und ferner davon ab, ob die Maschine mit eingeführtem Stoff
näht oder ob nur die einzelnen freien Fäden kettenartig
verschlungen
«-erden, sowie schließlich von anderen veränderlichen Bedingungen, wie heispielsweise
von der Einstellung der Spannungs- und Fadenaufnehmervorrichtung.
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Es war bisher üblich, Maschinen der erwähnten Art mit einer absatzweise
wirkenden Greiferfadenklemnie, einer Fadenalizielivorrichtung auf der Vorratsseite
der Klemme und mit einem Fadenaufnehmer oder einer Steuervorrichtung für den lockeren
Faden auf der Greiferseite der Klemme auszurüsten. Wenn hei diesen Maschinen vier
Greifer vorzuschwingen keginnt, tun in die Nadelfadenschleife oder -schleifen einzutreten,
wird vorausgesetzt, daß der Greiferfaden frei von Lockerung ist, und der Fadenaufnehmer
dient dazu, eine ausreichende Wirkung auf den Greiferfaden auszuüben, um die Herstellung
einer Lockerung zu verhindern, wenn der Greifer vorschwingt, so rlaß dein Bestreben
des Greiferfadens, vor' dein Greiferöhr eine Schlinge zu bilden, vorgebeugt wird.
Sobald die Gre.iferspitze in die Nadelfadenschleife oder -schleifen eingetreten
ist, wird die Klemme geöffnet, und wenn der Greifer his zu dem Ende seiner Bewegung
vorschwingt, zieht er durch Bliese Klemme eine Greiferfadeninenge hindurch. die
zur Herstellung des nächsten Stiches ausreicht. Diese Fadenmenge wurde vorher durch
die Ahzielivorrichtung von der Quelle abgezogen. Sobald der Greifer zurückschwingt,
gehen die Nadeln in der üblichen Weise nieder, neben ihren vorher auf dein Greifer
hergestellten Schleifen vorbei und treten in die Greiferfadenschleife ein. Nachdem
der Greifer die Nadelfadenschleife oder -schleifen abge"vorfen hat und sich dem
Ende seines Rückwärtsganges nähert, zieht der Nadelfadenaufnehnier die Nadelfadenschleife
oder -schleifen an, welche darauf in den Stich die von dein Greifer gelieferte Menge
an lockerem Greiferfaden einziehen. Wenn daher der Greifer das Ende seines Rückwärtsganges
erreicht, ist der Greiferfaden frei von irgendwelcher Lockerung.
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Wenn e, auch möglich ist, unter diesen Bedingungen den Nähvorgang
auszuführen, so sind andererseits die Ergebnisse vom praktischen Standpunkt aus
unzureichend, zumal den üblichen Änderungen in dein Nähvorgang nicht Rechnung getragen
ist. Wenn beispielsweise die Vorschublänge verkürzt wird oder lediglich die Fäden
kettenartig verschlungen «-erden sollen, so ist für einen jeden Stich weniger Greiferfaden
notwendig, und die :Menge an Greiferfaden, der durch den vorschwingenden Greifer
hinter die Klemme gezogen wird, ist größer als für den nächsten herzustellenden
Stich erforderlich ist. Hiieraus folgt, rlaß eine Lockerung in dein Greiferfaden
vorhanden ist, nachdem der Greifer das l?n(le seines Rückwärtsganges erreicht hat,
lind wenn nun der Greifer wieder vorzuschwingen beginnt, so ist der Fadenaufnehmer
nicht mehr in der Lage, den lockeren Faden ollständig aufzunehmen und außerdem denjenigen
lockeren Faden zu behandeln, der gewöhnlich von dem Greifer während des ersten "feiles
seiner Vorhewegung preisgegeben wird. 1?s ist somit rliie Gefahr vorhanden, rlaß
der Greiferfarlen vor dein Ohr des Greifers eine Schlinge bilden wird und auf die
falsche (vordere) Seite der Greiferspitze gelangen kann, was einen Fadenbruch oder
die Herstellung von Fehlstichen zur Folge hat.
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Mit anderen Worten werden die bekannten, den Greiferfaden steuernden
Vorrichtungen den Greiferfarlen nur unter einem bestimmten Zusammentreffen von Bedingungen
richtig regeln. Wenn dann die Vorschuhlänge verkürzt wirrt oder der Versuch gemacht
wird, nur die einzelnen Färsen kettenartig zu verschlingen, so kann leicht ein 1#arlenl:rtlcli
entstehen oder Fehlstiche hergestellt werden. \Venn andererseits die Vorschulhänge
vergrößert wird, so wird die feststehende Menge von lockeren Graiferfaden, die für
einen jeden Stich geliefert wird, nicht gestatten, rlaß die Nadelfadenschleifen
völlig festgezogen werden, und das Aussehen des Stiches wird somit unzureichend
sein.
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Uni diese Nachteile zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung eine den
Greiferfaden steuernde Vorrichtung von solcher ausgleichenden Art verwendet, rlaß
(las Aussehen (leg Naht auch unter den veränderlichen uiir1 praktisch vorkommenden
Arl:eitsherlinglungen gleichmäßig zufriedenstellend bleibt. Diese (len rreiferfaden
steuernde Vorrichtung liefert genügend lockeren Greiferfaden, damit die Narlelfadenschleifen
vollständig festgezogen werrlen können, und verhindert die Schlingenhildtlng des
Greiferfadens vor dem Greiferöhr, wenn letzterer vorschwingt, wobei die genannten
hehlen Wirkungen l:ei allen Einstellungen der Vorschulhänge erreicht werden, Lind
ohne Rückseicht darauf, oh die Maschine die Naht in einem Stoffstück herstellt oder
mit ihr nur die Fäden kettenartig verschlungen werden.
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Zu dein angegebenen Zweck i% ird, rla der Gang des Greifers meistens
ausi eichend ist, uni gemigend Graiferfaden durch die Klemme hindurch für rlie größte
Arbeitsleistung hindurchzuziehen und die Abziehvorrichtung in der Tage ist, die
größte Menge von Faden von der Quelle abzuziehen, die Klemme, an-"tatt wie bisher
zeitlich so eingestellt zu werden, rlaß sie den Greiferfaden nur während des letzten
Teiles des Greifervorwärtshuhes freiibt, ntininelir so einstellt, daß der Greiferg
g
taden kurz nach dem Festziehen der Nadelfädenschleifen
während
einer kurzen Zeitdauer freigegeben wird, was gewöhnlich zu der Zeit eintritt, wo
die Nadeln sich vollkommen in ihrer unteren Lage befinden und der Greifer vollständig
zurückgezogen ist.
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Für das Wesen der Erfindung ist also die Lage der Abziehvorrichtung
zu der Klemme von großer Wichtigkeit. Die Abziehvorrichtung wird zweckmäßig zeitlich
so eingestellt, daß sie den Greiferfaden zu dem Zeitpunkt seiner plötzlichen Freigate
von der Klemme ziemlich schnell von der Ouelle abzieht. Welche 1-l:enge an lockerem
Faden also auch zwischen der Klemme und dem Arbeitsstück vorhanden sein mag, diese
Fadenmenge wird, sobald der Greifer im Begriff ist vorwärts zu schwingen, schnell
durch die Klemme hindurch mittels der Abziehvorrichtung zurückgezogen werden, bevor
der Greifer eine wesentliche Strecke zurückgelegt hat. Es wird also der hei der
letzten Stichbildung überschüssige Greiferfaden auf die Vorratsseite der Klemme
durch die Abziehvorrichtung zurückgezogen werden, bevor die nächste Stichbildung
beginnt. Der Greiferfaden wird somit frei von Lockerung sein, sobald der Greifer
vorschwingt, gleichgültig, ob die durch die Klemme hindurch vorgezogene Menge an
Greiferfaden vollständig in dem letzten Stich aufgenommen worden ist oder nicht.
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In der Zeichnung ist eine Ausfülirungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i eine linke Seitenansicht der Maschine der Erfindung.
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Abb. ia ist eine schaubildliche Ansicht einer Einzelheit der Greiferantriebsvorrichtung.
Abb.2 ist ein wagerechter Schnitt durch den Ständer des Maschinengestelles in einer
oberhalb des Stofftragarmes verlaufenden Ebene, wobei letzterer in der Draufsicht
dargestellt ist.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht auf die Stichplatte und die Stoffschieber.
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Abb.4 ist ein Diagramm, welches die zeitliche Einstellung für die
Nadel, den Greifer, den Greiferfadenaufnehmer, die Greiferfadenabziehvorrichtung
und d;ie Greiferfadenklemme veranschaulicht.
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Die Abb. 5, 5a, Sb, 5c veranschaulichen die Stellungen des Abziehnockens,
des Klemmennockens. des Aufnehmernockens und der Stichbildewerkzeuge zu einem Zeitpunkt
des Arl:eitskreislaufes, wo die Nadeln sich vollständig in ihrer unteren Lage befinden.
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Abb. 6, 6a, 68 und 6c veranschaulichen entsprechende Ansichten dieser
Teile zu einem Zeitpunkt, wo die Nadeln emporgehen, nachdem der vorschwingende Greifer
in die \Tadelfadenschleifen eingetreten ist.
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Abb, 7, 7a, 71) und 7c sind entsprechende Ansichten
zu einem Zeitpunkt des Arbeitskreislaufes, wo die Nadeln sich in ihrer oberen Stellung
und der Greifer am Ende seines Vorwärtsganges befinden.
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AM). 8 veranschaulicht in schaubildlicher Darstellung den Bock,
welcher den Fadenaufnehmer, die Fadenführungen und die Klemmfedern trägt.
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Abb. 9 und r o veranschaulichen in einer Draufsicht und in einem Längsschnitt
eine mit der Maschine hergestellte Naht.
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Die Erfindung ist im allgemeinen für Kettenstichnähmaschinen, ohne
Rücksicht auf die Anzahl der verwendeten Nadeln oder die Gestalt des Maschinengestelles,
verwendbar und l.ciin Ausführungsbeispiel an einer Viernadelnähniaschine mit einem
einzigen Greifer veranschaulicht.
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Das Maschinengestell besitzt den Fuß r, den Ständer 2 und den f\laschinenarm
3: der in den Kopf 4. ausläuft, in welchem die Nadelstange 5 und die Drückerstange
6 gelagert sind. Beim Ausführungsbeispiel trägt die Nadelstange 5 vier Nadel', 7,
und die Drückerstange 6 trägt den Drückerfuß B.
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Von dein Ständer .2 wird der hohle Stofftragarm 9 getragen, der an
seinem vorderen oder freien Ende die Stichplatte io und eiine Kappe r i aufweist,
innerhalb welcher der fadenführende Greifer 12 .untergebracht ist. Der Greifer 12
ist auf dein vorderen Ende der Greiferwelle 13 gelagert, die längs des Stofftragarines
9 verläuft, in dessem Innern liegt und Schwingbewegungen von einem Exzenter 14 auf
der Maschinenantriebswelle 15 durch einen Lenker 16 und eine Kurbel 17 erhält.
Der Greiferwelle werden Längsbewegungen mittels eines Exzenters 18' erteilt, das
von dem bügelartigen Ende einer Exzenterstange i8 umfaßt wird, deren anderes Ende
finit dem aufrechten Arm r9 eines Schwinghebels verbunden ist, der auf der Welle
2o gelagert, jedoch unabhängig von dieser ausschwiingbar ist. Der nach unten ragende
Arm 2r dieses Schwinghebels ist durch einen Lenker 22 mit einer Kugel 23 (Abb. r
und ra) an dein hinteren Ende der Greiferwelle verbunden. Die Exzenter 14 und 18'
auf der NTaschinenantriebswelle erteilen somit dem Greifer die üblichen längsgerichteten
und seitlichen Bewegungen.
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Die Nadeln 7 und der Greifer 12 arbeiten in der üblichen Weise zusammen
und stellen die in den Abb. 9 und ro dargestellte Naht her, woselbst die aneinanderstoßenden
Stoffkanten a-, cä von den Nadelfadenschleifen b durchdrungen werden, die ihrerseits
auf der Unterseite des Stoffes in der" üblichen Weise mit dem Greiferfaden c verschlungen
sind.
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Die Vorschubvorrichtuiig kann von üblicher Bauart sein. Beim Ausführungsbeispiel
werden
die Stoffschieber 2.1 und 23 von den Vorschtii,stangen 26
und 27 getragen, die im Innern und längs des Stoiftragarines 9 verlaufen. Den Vorschubstangen
werden hebende und fallende Bewegungen mittels des Hel-els 28 erteilt, der innerhalb
des Stofftragarnies l:ei 29 schwingbar gelagert ist und durch eine Lenkerverbindung
3o mit einem auf der Maschinenantriebswelle 15 sitzenden Exzenter betätigt
wird. An seinem freien Ende 28' trä(,yt der Hebel 28 verschiebbar die Vorschuhstangen
26 und 27. Letzteren werden Längsbewegungen mittels einstellbarer Lenkerverbindungen
31, 32 mit den geschlitzten Schwingarmen 33 und 34 erteilt, welche mittels
der. Lenkerverbindung 35 mit der NIaschinenantniebswelle betätigt werden. Der Lenker
32 kann an dein Schwingarm 3:1 durch eine Fußtrittverhindung eingestellt werden,
während die Maschine arbeitet. Diese Fußtrittverbindung besitzt eine Kette 36, den
bei 37x schwingbar gelagerten Hebel 37, 37', eine Feder 38 und einen Lenker 39.
Das hintere Ende des Lenkers 31 ist längs des geschlitzten Vorschuhschwinghehels
33 einstellbar.
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Wie .iiii Lesonderen aus Ahh. 3 hervorgeht, besitzt der Stoffschiel:er
25 zwei Teile 25ü, die tuiinittelhar hinter den üblichen Zungen 40 der Stichplatte
i o liegen. Die Vorschubteile 25°' erfassen (liie genähte Naht und führen sie von
den Nadeln hinweg. Bei der kettenartigen Verriegelung der Fäden allein erfassen
die Vorschulteile 25ü die Kette und ziehen sie von den Zungen 4.o fort, auf denen
sie hergestellt wird.
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Die Maschine ist init Nadelfadenaufnehmernocken .4i ausgerüstet, die
die Nadelfadenschleifen aufnehmen oder festziehen, sobald letztere von (lein Greifer
abgeworfen werden, und somit stets die Lockerung in dem Nadelfaden während des Stichhildungskreislaufes
steuern.
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In dein Stofftragarin 9 ist eine Welle 42 gelagert, die ein Zahnrad
4.3 trägt, welches mit einem entsprechenden Rad 44 in Eingriff steht, das sich auf
dem ortsfesten Zapfen 4.; dreht. Das Rad 44 steht mit einem antreibenden Rad -.6
auf der Maschinenantriebswelle i; in Eingriff. Das Übersetzungsverhältnis dieser
Räder wird so gewählt, daß die Welle .12 mit derselben Geschwindigkeit wie die Maschinenantriebswelle
umläuft.
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Auf der Welle 42 sind die Abziehnocken 4.7 arid Fadenaufnehmernocken
.18 sowie der die Fadenkleinine Eetätigende -Nocken 49 gelagert. Der Fadenaufnehmernocken
besitzt ein Paar in einem gewissen Abstande voneinander stehende Scheiben, zwischen
denen sich (las übliche Faderiabwurforgan 50 befindet. Auf (leni Bock 56
ist i@ei 51' (Abb. 8) eine Fadenführungsgal.el 51 gelagert, deren Zinken
hei 52 durchbohrt sind, um den Greiferfaden der Wirkung des Fadenaufnehmernockens
darzubieten. Der Abziehnocken .17 wirkt in ähnlicher Weise mit. dem Fadenaliwurfdraht
55 und der Fadenführungsgai:el53 zusammen. deren Zinken hei 54 durchl:ohrt sind.
Der die Fadenklemme Letätigende Nocken .19 wirkt auf ein Paar übereinanderliegenrler
Klemriifedern 55' (Ahh. 8), die von dein Bock 56 getragen werden, der auch die Fadenführungsgahel
51 trägt.
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Der Greiferfaden kommt von einer der Fadenspannvorrichtungen t (Abb.
i) auf der Oberseite des Maschinenarmes her, geht durch das Rohr 57, alsdann durch
die Fadenführungslöcher 5,1 der Abziehgabel 53 und darauf zwischen den Klemmfedern
55x hindurch und alsdann durch die Bohrungen 52 der Auf nehmergahel 51, worauf er
in den zur Aufnahme des Fadens dienenden Schlitz g8, der sich in der Längsrichtung
des Stofftragarines erstreckt, und schließlich durch die Führung 59 an dein vorderen
Ende des Stofftragarines nach außen geht. Von der Führung 59 geht der Greifer faden
zu einer Fadenführung 59' an dem Allsatz des Greifers und dann zu dein üblichen
Fa(lenölir 59x an der Greiferspitze.
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Das zeitliche Zusammenwirken der l:eschriel:enen Abziehvorrichtung,
der Fadenklemme und des Fadenaufnehmers, die von großer Wichtigkeit ist, soll muiniehr
in Verhindung init der vorzugsweise zur Anwendung gelangenden Ausführungsform der
Erfindung (Ahh. a. his 7) beschrie' en werden Geht man bei der Darstellung der Abh..@
von der Stelle aus, wo die Maschinenantriebswelle sich in der Stellung o° l efindet,
woselbst die Nadeln in der oberen Lage sind und der Greifer vorgeschwungen ist,
so ist zti erkennen, daß die Klemmfedern 55x gerade auf dein Greiferfaden durch
den hervorragenden Teil 6o (Abb. 7a) des Nockens d9 geschlossen werden. Zu dieser
Zeit beginnen die Nadeln ihren Niedergang und der Greifer Leginnt seinen Rückwärtsgang.
Wenn die Klemmfedern geschlossen sind, nimmt der Fadenaufneliiner d.8 den durch
den zurückschwingenden Greifer gelieferten lockeren Faden schnell auf, wenn die
Maschinenantriebswelle sich von (lür Stellung 15' in die Stellung 9.)-' (Abh.
4) dreht. Der Nocken 4 7 ist zweckmäßig in tit einem hervortretenden Teil 61 (Abh.
7 ) versehen, der ungefähr von der Stellring 8o' his i2oy wirkt. uni eine gewisse
Fadenmenge von der ()uelle abzuziehen, jedoch nicht s(@ viel, als für den nächsten
Stich notwendig ist. Es ist i;tui erwünscht, obgleich es nicht unbedingt n(@twen-(lig
ist, @laß (las Fadenabziehen zti diesem Zeitpunkt Platz greift, um eine Verminderung
in der Größe der Fadenahzieliung zu einer späleren Zeit ries Arbeitskreislaufes
zti erniöglichen,
so daß plötzliche Noclcenwirkungen auf den Greif
erfaden vermieden werden. 'Von der Stellung go° bis iSo° gibt der Fadenaufnehmer
48 eine Fadenmenge dem Greifer und den sich zusammenziehenden Nadelfadenschleifen
preis, die von dem Greifer abgeworfen worden sind. Bei 18o° befinden sich die :Tadeln
in* ihrer unteren Lage, der Greifer am hinteren Ende seines Ganges, und die von
dem Greifer abgeworfenen Nadelfadenschleifen sind vollständig festgezogen, so daß
die von dem Fadenaufnehmer preisgegebene Menge an Greiferfaden von dem Stich aufgezehrt
worden ist.
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An oder kurz vor dem Punkte i8o° beginnt eine schnelle Fadenabziehung
(Abb. 5), die bis zu dem Punkte 25o° (Abb. 4) anhält. Bei oder kurz nach Beginn
dieser schnellen Fadenabziehung und gerade dann, wenn der Greifer im Begriffe ist,
nach vorn zu schwingen, jedoch bevor er eine wesentliche Entfernung zurückgelegt
hat, werden die Klemmfedern 55x für eine kurze Zeitdauer, von i85° bis 2o5°, geöffnet
(Abb. ¢), so daß die Abziehvorrichtung 47 durch die Klemmfedern 55x hindurch den
lockeren oder nicht aufgebrauchten Greiferfaden zurückzieht, der auf der Greiferseite
der Klemmfedern 55x übrig geblieben ist, nachdem der letzte Stich durch die Nadelfadenaufnehmervorrichtungen
vollständig festgezogen worden ist. Dieses Zurückziehen des nicht benutzten oder
lockeren Greiferfadens, ohne Rücksicht auf dessen Menge, vor dem Erfassen der neuen
Nadelfadenschleifen, hat zur Folge, daß der nächste Stichbildungsvorgang in unveränderlicher
Weise unter denselben Bedingungen mit Bezug auf den Greiferfaden beginnt. Es wird
also der Greiferfaden dn unveränderlicher Weise von einer Lockerung befreit, sobald
der Greifer seinen Vorwärtsgang beginnt. Dies wird stets der Fall sein, ohne Rücksicht
auf die Einstellung der Vorschublänge oder auf irgendwelche anderen üblichen Änderungen
in dem \?ähvorgang. Hieraus folgt, daß der hervortretende Teil 48' des Fadenaufnehmernockens
48 stets eine ausreichende Wirkung von 225° bis 255° (Abb. 4) ausüben wird, um eine
Schiingenbildung des Greiferfadens vor dem Öhr des Greifers und einen hieraus folgenden
Fadenbruch oder die Herstellung von Fehlstichen zu verhindern.
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Nachdem die Abziehvorrichtung genügend Faden von der Quelle abgezogen
hat, um den Erfordernissen für einen neuen Stich (26o°, Abb. 4') Rechnung zu tragen,
werden die Klemmfedern wieder geöffnet, und die Abziehvorrichtung gibt schnell den
Greiferfaden dein vorschwingenden Greifer (Abb. 6) preis, der während , seiner Vorbewegung
bis zum Ende seines Ganges (Abb.7c) durch die Klemme und den Fadenaufnehmer hindurch
genügend Greäferfaden für den längsten Stich abzieht, den die Maschine ausführen
kann. Nach Zurückschwingung des Greifers un-1 nachdem die Nadelfadenschleifen festgezogen
sind, wird jeder überschüssige Greiferfaden durch die Klemme hindurch mittels der
Abziehvorrichtung an einer Stelle des Arbeitskreislaufes zurückgezogen, wo der Greifer
sich im wesentlichen am Ende seines Rückwärtsganges befindet und bevor er eine wesentliche
Strecke auf die Nadeln zu zurückgelegt hat. Wenn es auch zweckmäßig ist, so ist
es jedoch nicht unbedingt notwendig, daß die Klemme geschlossen wird, nachdem der
überschüssige Greif erfaden durch die Klemme hindurch mittels der Abziehvorrichtung
zurückgezogen worden ist. Das Abziehen des Fadens dient zu diesem Zeitpunkt dazu,
eine Schleifen- oder Schlingenbildung des Greiferfadens vor dem Öhr des Greifers
zu verhindern, sobald letzterer zwecks Erfassens der Nadelfadenschleifen vorschwingt.
In diesem Fall kann der hervorragende Teil48' des Fadenaufnehmers, der gemäß Abb.
4 auf den Greiferfaden von dem Punkte 2io° bis 255° wirkt, in Fortfall kommen.