DE37515C - Gaslaterne mit Carburir-Einrichtung und Regulator für die Temperatur innerhalb der Laterne - Google Patents
Gaslaterne mit Carburir-Einrichtung und Regulator für die Temperatur innerhalb der LaterneInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diese Erfindung ist in erster Linie bestimmt für Strafsenlampen mit Carburir-Einrichtung
zur Verbesserung des in der Lampe verbrannten Leuchtgases. Der in der Laterne benutzte
Carburirapparat für festen Kohlenwasserstoff (Naphtalin) ist bekannt, und es bezieht sich
diese Erfindung nicht auf die spedelle Einrichtung dieses Theiles der Lampe. Neu ist
vielmehr die eigenthümliche Einrichtung des Glasgehäuses mit Deckel, in Verbindung mit
einem durch eine Klappe, einen Schieber oder ein Ventil verschlossenen Luftzutrittsrohre,
welcher Verschlufs während der Benutzung der Lampe je nach dem in der Lampe erzeugten
Wärmegrade mehr oder weniger geöffnet wird, um frische, äufsere Luft gegen den Carburirapparat zu leiten und dadurch
denselben abzukühlen und dessen Carbongasentwickelung zu reguliren.
In beiliegender Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar ist Fig. 1 ein Querschnitt
durch eine Strafsenlaterne und Fig. 9 ein Querschnitt durch eine Laterne für Eisenbahnfahrzeuge,
während die Fig. 2 bis 8 Detaildarstellungen verschiedener Ausführungen des Regulators für die Luftklappe sind, welche in
folgendem näher beschrieben werden sollen.
Die Laterne besteht nach Fig. 1 aus einer Glasglocke A, welche auf einem Candelaber,
einem Wandarm oder dergleichen befestigt wird und welche unten geschlossen ist, bis auf das
Zuführungsrohr e für das gewöhnliche Leuchtgas der Leitung und das Luftrohr r, welches
unten mit der äufseren Luft in Verbindung steht und oben unterhalb des Carburirungsapparates
C mündet. . - ■
Die Gasglocke A trägt oben einen lose aufgesetzten Deckel D, welcher mit drei oder
mehr Winkelstücken m an der Glocke gehalten wird und einen kleinen Luftkanal 0 freiläfst,
durch welchen von oben Luft zur Flamme tritt. Ein Schornstein E auf D dient zur Abführung
der Verbrennungsgase, während die Verschlufsklappe G umlegbar ist und gestattet,
die Flamme in der Laterne von oben her zu entzünden.
Der Carburirapparat besteht aus einem mit dem Gasrohr e verbundenen Behälter k, in
welchen durch den Verschlufsdeckel / Naphtalin in festen Stücken eingefüllt wird, ρ ist der
an Z angebrachte Brenner, zu welchem das Gas aus e durch das gebogene Rohr ν gelangen
kann, welches im oberen Theil von k mündet. ' Sobald man nun einen Abschlufshahn
aufserhalb der Laterne öffnet und Gas zum Brenner ρ leitet, kann dasselbe durch E
entzündet werden; durch die Verbrennung entsteht innerhalb der Glocke A eine beträchtliche
Wärmeentwickelung und das in k enthaltene Naphtalin fängt an flüssig zu werden
und theilweise zu verdampfen. Diese Dämpfe mischen sich mit dem zum Brenner strömenden
Leuchtgase und verbessern die Leuchtkraft der Flamme.
Durch den vollständigen Abschlufs der Glocke A nach unten, welcher erwünscht ist,
um bei Strafsenlampen eine ruhige, durch Windstöfse wenig beeinflufste Flamme zu erhalten,
ist aber in der Glocke keine genügende Luftcirculation vorhanden, welche den Carburirapparat
gegen Ueberhitzung und dadurch gegen zu grofse Entwickelung von Naphtalingas zu schützen im Stande ist. Es ist daher, um
Rufsen der Flamme zu verhüten, eine Kühlvorrichtung erforderlich, welche je nach dem
Grade der Erhitzung stärker oder schwächer wirkt.
Zum Zweck der Kühlung dient das Rohr r, welches durch eine Klappe s geschlossen ist,
so lange der Carburirapparat nicht zu sehr erwärmt worden ist. Wird diese Erwärmung
zu stark, so öffnet sich die Klappe s und frische, kalte Luft strömt gegen k und kühlt
den Inhalt des Naphtalinbehälters entsprechend ab. Die Regulirung der Klappe s kann auf
verschiedene Weise bewerkstelligt werden.
Will man die Einstellung derselben von Hand bewirken, so wird sie zweckmäfsig
aufserhalb der Laterne im oder am Rohr r angebracht und durch einen Griff, welcher an
der Achse der Klappe angebracht ist, bewegt. Die Regulirung kann aber auch automatisch
erfolgen nach einer der folgenden Constructionen.
Nach der in Fig. ι und 2 dargestellten Ausführung ist die am Rohr r drehbar gelagerte
Klappe s mit dem rohrartigen Doppelhebel ttx verbunden, welcher an jedem Ende
ein Hohlgefäfs χ χ1 trägt. Die Mündungen
von t und t1 reichen bis nahe auf die Bodenflächen
der zugehörigen Hohlgefäfse, woselbst sie durch in diesen Gefäfsen enthaltene Flüssigkeit
abgeschlossen sind. Das Gefäfs χ (links) bekommt ein Uebergewicht an Flüssigkeit
gegen das andere xl, so dafs die Klappe 5
geschlossen bleibt, bis die Luft in der Glocke die normale, für den Carburirapparat günstige
Temperatur übersteigt. Mit der Temperatur in A steigt zugleich die Erwärmung der Luft
in den Hohlgefäfsen, und da χ geschlossen, χl aber durch eine Oeffnung d mit der äufseren
Luft in Verbindung steht, drückt die in χ gespannte Luft Flüssigkeit nach x1 über, wodurch
sich die Klappe s öffnet und kalte Luft durch r einströmt. Sobald die Luft in A sich
genügend abgekühlt hat, zieht sich die Luft in χ zusammen, die äufsere Luft wirkt auf die
Flüssigkeit in χλ und prefst letztere wieder
nach x, wodurch sich die Klappe schliefst.
Der in Fig. 3 und 4 dargestellte Apparat wirkt ähnlich, nur ist hier das Gefäfs χ luftleer
gedacht und in x1 eine Flüssigkeit enthalten,·
welche sich bei Erwärmung stark ausdehnt. Es eignet sich hierzu Klauenfett zweckmäfsig.
Steigt die Temperatur in der Glocke, so dehnt sich das in χ! enthaltene Fett aus und tritt
theilweise nach χ über, wodurch χ schwerer
wird, sinkt und die Klappe 5 öffnet, wie in punktirten Linien angedeutet ist. Eine Stütze %
hindert, dafs das Verbindungsrohr zwischen χ und χ' über die Horizontale sinkt, so dafs bei
Abkühlung das Fett nach χ zurückfliefst und die Klappe wieder schliefst.
Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Modification ist in einem luftdichten. Behälter Y
Flüssigkeit eingeschlossen, welche sich bei Erhitzung der 'Glocke A ausdehnt und mit
Stift w, der an einer flexiblen Wand befestigt ist, auf einen Arm der drehbaren Klappe s
einwirkt und dieselbe hebt. Ein Gegengewicht am anderen Ende der Klappe schliefst dieselbe
wieder, sobald der Stift w nach erfolgter Abkühlung der Flüssigkeit in Y wieder zurücktritt.
In Fig. 7 und 8 wird die Klappe s durch einen Schwimmer u beeinflufst, der steigt, sobald
die Flüssigkeit in einem Cylinder I und einem luftdicht geschlossenen Behälter II, der
durch Rohr III mit I verbunden ist, sich ausdehnt. Kühlt sich die Flüssigkeit wieder ab,
so ^entsteht in II eine Luftleere und die Flüssigkeit tritt aus I nach II zurück, wodurch
der Schwimmer u sinkt und die Klappe s schliefst. Die Regulatoreinrichtungen zum Bewegen
der Klappe s lassen sich noch vielfach modifkiren.
Fig. 9 und 10 zeigen die Kühleinrichtung an einer Laterne für Eisenbahnfahrzeuge. Es
ist Fig. 9 ein Querschnitt durch die Laterne und Fig. 10 ein Grundrifs derselben mit zurückgeklapptem
Deckel. In dieser Laterne ist A wieder die Glasglocke, C der Carburirungsapparat,
ν das Gasrohr und ρ der Brenner. Die Kühlluft strömt durch die vier nach
aufsen mit der freien Luft communicirenden Rohre r gegen den Carburirungsapparat, sobald
die an dem gekreuzten Blechbogen B befindlichen Lappen s sich so weit heben, dafs
die Löcher i vor die Oeffnungen der Rohre r kommen. Dies Heben des Blechbogens B erfolgt
durch den an dem gewellten Boden g des Behälters y angebrachten Stift w, welcher
sich in gleicher Weise wie in Fig. 5 und 6 nach auswärts bewegt, sobald die in y eingeschlossene
Flüssigkeit sich erhitzt, und dadurch entsprechend ausdehnt. Wird die Luft in der
Laterne zu heifs, so treten die Oeffnungen i vor die Oeffnungen der Rohre und lassen die
atmosphärische Luft in die Laterne eintreten, wodurch Kühlung erfolgt und der Bogen B
wieder sinkt. h ist eine Stellschraube im Bogen -B, wogegen der Stift n>
wirkt, und welche eine Justirung der Stellung des Bogens B ermöglicht, damit sich rechtzeitig die Luftröhre
öffnen oder schliefsen.. Statt vier Rohre r können auch mehr oder weniger benutzt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Combination einer unten geschlossenen Glasglocke A mit einem Carburirapparat für Leuchtgas, bei welchem die zu starke Erhitzung des Carburirapparates dadurch gehindert wird, dafs äufsere atmosphärische Luft durch ein oder mehrere Rohre r in die Glocke A gegen den Carburirapparat geleitet wird, welches Rohr oder Rohre durch eine Klappe oder Schieber s mehr oder weniger geschlossen werden kann, und wobei die Regulirung der Klappe ί automatisch durch einen auf Ausdehnung von Flüssigkeit, Luft oder Metallen basirenden Regulator nach einer der in Fig. ι bis io dargestellten Constructionen erfolgt.Hierzu l Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE37515C (de) |
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