DE374982C - Verfahren zum Zusammenkleben duenner Glimmerblaettchen zu Platten, Formstuecken u. dg - Google Patents

Description

• Verfahren zum Zusammenkleben dünner Glimmerblättchen zu Platten, Formstücken u. dgl. Zusatz zum Patent 37t422. Das Hauptpatent 37z422 hat zum Gegenstand ein Verfahren zum Zusammenkleben dünner Glimmerblättchen und sonstiger Glimmerteilchen zu Platten, Formstücken u. dgl. mit Hilfe von Wasserglaslösung; die vor, während oder nach dem Auftragen auf die Glimmerschicht durch geeignete Zusätze im wesentlichen in kolloidaler Form zur Ausscheidung gebracht wird. Es hat sich nun gezeigt, daß man an Stelle der Wasserglaslösung auch andere anorganische Stoffe in entsprechender Weise als Klebmittel für die Glimmerteilchen u. dgl. verwenden kann, indem man diese anorganischen Stoffe entweder von vornherein in Form kolloidaler Lösungen (Sole) aufträgt und alsdann die Gelbildung in geeigneter Weise, sei es durch ein Fällungsmittel, sei es durch Anwendung von Hitze, bewirkt. Man kann aber auch von echten, molekularen Lösungen anorganischer 'Stoffe ausgehen und dann nach dem Auftragen die Ausscheidung in kolloidaler Form durch geeignete Fällungsmittel bewirken. In erster Linie in Betracht kommen als anorganische Stoffe für diesen Zweck die Metalloxyde, wie Aluminiumoxyd, Thoriumoxyd, Wolframoxyd o. dgl., die in kolloidalem Zustande eine erhebliche Klebkraft besitzen.
• Beispielsweise kann man solche Klebstoffe dieser Art verwenden, wie sie von Zsigmondy (Kolloidchemie, 2. Auflage) bereits beschrieben sind, wo auf Seite 282 darauf verwiesen ist, daß das Hydrosol der Wolframsäure, welches durch Hinzufügen verdünnter Salzsäure zu einer Lösung von wolframsaurem Natron erhalten werden kann, nach dem Dialysieren beim Verdampfen zur Trockne stark klebende, gummiartige Blättchen bildet. Ferner sei als Beispiel verwiesen auf das auf Seite 265 des gleichen Werks beschriebene Kolloid des Thoriumhydroxyds, das beim Eintrocknen einen gummiartigen Rückstand bildet, der direkt als »mineralisches Gummi« bezeichnet wird.
• Es hat sich gezeigt, daß diese anorganischen Klebstoffe sich für das Zusammenkleben von Glimmerblättchen zur Herstellung von Isoliermitteln vortrefflich eignen. Dies gilt insbesondere, wenn bei der Herstellung bzw. Ausfällung der kolloidalen® Stoffe die Bildung von Elektrolyten, d. h. Leitern zweiter Klasse; vermieden wird oder die etwa gebildeten in geeigneter Weise entfernt werden, so daß diese Elektrolyten bei Verwendung der ge-'klebten Glimmertafeln u. dgl. nicht störend auf das elektrische Isolationsvermögen der hergestellten Stücke wirken können, was für gewisse Verwendungszwecke von Bedeutung ist. Die Entfernung von Elektrolyten, welche bei Bildung der Sole etwa entstanden sind, kann beispielsweise auf dem schon bei Zsigmondy angeäebenen Wege der Dialysierung erfolgen.
• Die Art der Auftragung des Klebstoffs .sowie diejenige der Fertigstellung der Platten erfolgt in entsprechender Weise wie dies im Hauptpatent beschrieben ist.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: _. Verfahren zum Zusammenkleben dünner Glimmerblättchen zu Platten, Formstücken u. dgl. nach Patent 371422, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Wasserglaslösung andere anorganische Stoffe Anwendung finden, die durch geeignete Zusätze in kolloidale Form gebracht bzw. in dieser Form ausgefällt werden können.
2. 2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß man die Herstellung bzw. Ausfällung der kolloidalen Stoffe mit solchen Mitteln bewirkt, daß dabei keine Elektrolyten gebildet werden bzw. daß man die etwa gebildete Elektrolyten nachträglich, z. B. durch Dialysierung, entfernt.