DE374524C - Explosionsmotor fuer veraenderlichen Atmosphaerendruck mit barometrischer Regelung der Ansaugluft, insbesondere fuer den Gebrauch auf Luftfahrzeugen - Google Patents
Explosionsmotor fuer veraenderlichen Atmosphaerendruck mit barometrischer Regelung der Ansaugluft, insbesondere fuer den Gebrauch auf LuftfahrzeugenInfo
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Description
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldungen, in Frankreich vom 14. März und 30. Juni 1917 beansprucht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Explo- ; beitsdruck des Motors. Nebenbei zeigt sich
sionsmotor, der unter verschiedenen atmo- auch bei manchen Vergaserbauarten eine Stö-
sphärischen Drücken zu arbeiten hat, wie dies rung in der Gemischbildung, indem das Ver-
insbesondere bei Motoren von Luftfahrzeugen i hältnis von Brennstoff und Luft bei abneh-
der Fall ist. Bekanntlich tritt bei solchen | mender Luftdichte zu ungünstig wird.
Motoren der Mangel auf, daß ihre Leistung | Zur Wahrung des richtigen Mischungsver-
mit zunehmender Flughöhe empfindlich ab- ' hältnisses bei derartigen Vergasern hat man
nimmt, denn in dem Maße, wie die Luft ! vorgeschlagen, mittels einer auf eine ver-
dünner wird, verkleinert sich auch der Ar- änderbare Eintrittsöffnung wirkenden baro-
metrischen Stellvorrichtung die angesaugte Luftmenge in Abhängigkeit von der Luftdichte
zu regeln, derart, daß um so größere Lufteintrittsquerschnitte freigegeben und entsprechend
größere Luftvolumina angesaugt werden, je geringer die Luftdichte ist. Derartige
Vorrichtungen beseitigen aber den Alangel des Leistungsabfalls in größeren Flughöhen nicht.
ίο Um diesem Leistungsabfall Rechnung zu
tragen, hat man verschiedene Wege beschritten. Ein bekannter Weg ist der, die verdünnte
Luft größerer Höhen durch einen gegen die Fahrtrichtung gestellten Luftfang möglichst zu verdichten, bevor sie in den Vergaser
und den Motor gelangt, um auf diese Weise für einen im übrigen normal gebauten Motor eine Annäherung an die in der Höhe
des Meeresspiegels entwickelte Volleistung zu erhalten. Die Anpassung der Vorverdichtung
geschieht auch hier selbsttätig mittels einer barometrischen Stellvorrichtung. Die Vorverdichtung
kann in diesem Falle nur eine mäßige sein, auch ist sie von der Stärke des Fahrwindes abhängig.
Ein wesentlich einfacheres und grundsätzlich besseres Mittel besteht darin, den für
Hochflüge bestimmten Motor von vornherein so auszubilden, daß der Kompressionsgrad
wesentlich höher wird, als bei normalen Motoren üblich ist. Dieser Kompressionsgrad
wird also so hoch bemessen, daß der Motor Lei größter Flughöhe — d. h. beim geringsten
vorkommenden oder bei einem angenommenen geringsten atmosphärischen Druck —
noch mit genügenden absoluten Kompressions- und Explosionsdrücken zu arbeiten imstande ist. Das hat den Vorzug, daß eine
der Motorgröße entsprechende Leistung auch bei diesem, geringsten atmosphärischen Druck
auf jeden Fall gewährleistet ist, insbesondere weil auch der ungünstige Einfluß der in den
höheren Luftschichten herrschenden niederen Temperatur ausgeschaltet ist. Andererseits
besteht aber der Nachteil, daß der Motor beim Arbeiten bei einem dem Meeresniveau
entsprechenden atmosphärischen Druck, der gegenüber dem atmosphärischen Druck in
großer Flughöhe als erhöhter Druck zu erachten ist, erheblich überanstrengt würde.
Weil eben der absolute Kompressionsdruck bei Ansaugung der verdünnten Luft in großer
Flughöhe genügend groß ausfällt, so wird er übergroß bei Ansaugung der dichteren Luft,
die dem höheren atmosphärischen Druck des Meeresniveaus entspricht. Diese Überanstrengung,
die gewöhnlich mit in den Kauf genommen wird, macht sich nun nicht nur als übermäßige Beanspruchung der Triebwerksteile
des Motors geltend, sondern I esteht vor allem im Auftreten zu hoher Temperatur und zu hoher Explosionsdrücke im Innern
des Motorzylinders. Aus diesem Grunde konnte man von der Steigerung des Kompressionsgrades
bisher nur in mäßigen Grenzen Gebrauch machen, also nur für Flugmotoren, die nicht für sehr große Höhen
1 estimmt waren.
Die Erfindung bezweckt, hier Abhilfe zu schaffen, um wesentlich größere Überverdichtungen
zu ermöglichen, als bisher anwendbar waren. Zu diesem Zweck wird der Vergaser (oder der an seine Stelle tretende Teil) mit
einer Einrichtung versehen, die für diesen auch Lei tieferen Luftschichten als derjenigen,
die der normalen Flughöhe entspricht, einen (normalen) Betriebszustand herbeiführt, der
hei der großen normalen Flughöhe unter niedrigem, für diesen Motor normalen atmosphärischen
Druck sich einstellt.
Im folgenden seien einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes näher erläutert,
wonach der Motor in bekannter Weise dem Hochflug angepaßt werden soll. Es sei angenommen, daß er für den atmosphärischen
Druck des Meeresniveaus gebaut gewesen ist; es sind dann zunächst die Kolben des
Motors durch andere zu ersetzen, deren Kolbenboden weiter von dem Pleuelstangenkopf
entfernt ist, so daß sich eine Verkleinerung des Kompressionsraumes ergibt, was einen
normalen absoluten Kompressionsdruck bei großer Flughöhe zur Folge hat. Ein ähnliches
Ergebnis kann durch Verkürzung der Zylinder erzielt werden. Bei Motoren, deren Zylinder in das Gehäuse eingeschraubt werden,
kann diese Verkürzung leicht ausgeführt werden, wie z. B. bei dem Umlaufmotor der
Bauart »Rhone«; natürlich müssen ,auch die Antriebsstangen der am Zylinderdeckel sitzenden
Ventile entsprechend verkürzt werden.
Ist der Motor auf diese Weise dem Hochflug angepaßt, dann ist die die Erfindung darstellende
Sondereinrichtung zur Aufrechterhaltung des gleichen Betriebszustandes in bezug auf absoluten Kompressionsdruck und
Explosionsdruck hinzuzufügen.
Einige Ausführungsformen dieser Einrichtungen sind zeichnerisch dargestellt.
Die Abb. 1 und 2 stellen in Vorderansicht und in Seitenansicht eine Ausführungsform
der Erfindung im Zusammenhange mit einem Vergaser der Blockbauart (»bloc-tube«) dar.
AbI). 3 bis 6 zeigen im Schnitt, teilweise abgebrochen, teilweise in Ansicht, weitere
Formen der Einrichtung.
Der bekannte Vergaser der Blockbauart (»bloc-tube«) besteht aus einem Rohr, dessen
eines Ende zu den Saugventilen führt, während das andere in den freien Luftraum
mündet. Das Rohr ist an diesem freien Ende mit einem Schieber b versehen, der als Dros-
sei wirkt. Er kann in bekannter Ausführung mittels eines von Hand einstellbaren 'Doppelhebels
σ in jede beliebige Stellung gebracht werden. Die Ausspritzöffnung der Brennstoff
flüssigkeit liegt in jenem Querschnitte, der durch den Schieber b beliebig verengt
werden kann. Da bei verengtem Querschnitt zuviel Brennstoff austreten würde, so trägt
der Schieber b eine Nadel b1, die in die Brenn-Stoffaustrittsöffnung
taucht. Diese Nadel verjüngt sich von ihrem oberen, am Schieber befindlichen Ende nach unten. Die Querschnitte
der Nadel werden empirisch so ermittelt, daß stets eine annähernd richtige Mischung von Luft und Brennstoff stattfindet.
Um an diesen bekannten Blockrohrvergaser die Vorrichtung gemäß der Erfindung anzubringen,
wird der Öffnungshub des Stellhebels α mittels eines drehbaren spiralförmigen
Daumens h begrenzt, dessen Steuerwelle g der Drehachse d des Stellhebels α parallel
liegt. Eine Rolle e ist an dem Hebel a so befestigt,
daß sie an dem Daumen zur Anlage gebracht werden kann. In Abb. 1 ist der
Daumen so eingestellt, daß der Schieber b stark drosselt. Diese gedrosselte Stellung des
• Schiebers b mag dem Meeresniveau entsprechen, wo eine starke Drosselung nötig ist,
um dem Motor entsprechend verdünnte Luft (also Luft unter einem der normalen großen
Flughöhe entsprechenden Normaldruck) zuzuführen. .
•Falls man sich den Daumen h entgegen dem
Drehsinne des Uhrzeigers gedreht denkt, so wird mehr und mehr die Möglichkeit gegeben,
den Schieber b von Hand aus zu öffnen.
Das Drehen des Daumens erfolgt 'automatisch durch seine Steuerwelle g, die einen
Gabelteil i für ein Kardangelenk trägt. Dieses (njcht gezeichnete) Kardangelenk übermittelt
die durch einen barometrischen (ebenfalls nicht gezeigten) Apparat eingeleitete Drehbewegung.
Die Daumenwelle g trägt an der der Gabel i entgegengesetzten Seite eine Bremsfeder, z. B.
in Form von einem Paar von elastischen Scheiben (sogenannte Bellevillefeder), die
durch einen Splint / in der zusammengedrückten Lage gehalten werden. Hierdurch wird
eine genügende Reibung erzeugt, so daß durch das von Hand aus erfolgende Andrücken der
Rolle e auf den Daumen h keine Verstellung der Welle g, also keine Rückwirkung auf den
barometrischen Apparat, erfolgen kann.
Der Anschluß des Daumens h an den barometrischen Apparat erfolgt in der Weise, daß
der Daumen mit seinem größten Halbmesser auf die Rolle wirkt, wenn der atmosphärische
Luftdruck (etwa am Meeresniveau) den höchsten Wert erreicht.
•Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende:
Wenn sich der Motor bzw. das mit diesem ausgerüstete Flugzeug am Erdboden befindet,
so steht der Schieber b in einer Stellung, die nicht weit vom völligen Abschluß der Ansaugöffnung
entfernt ist. Der Motor kann somit, wenn er in Gang gesetzt wird, nur mit sehr beschränkter Luftzufuhr (also großer
Luftverdünnung des Ansauggemisches) arbeiten. Falls alle Verhältnisse richtig gewählt
sind, so wird der Motor automatisch, auch wenn der Führer mit möglichst voller Öffnung
des Schiebers b arbeiten wollte, nur jenen absoluten Kompressionsdruck erreichen,
der in großer Flughöhe sich bei ganz geöffnetem Schieber h einstellt. Wie schon erwähnt,
müssen die verschiedenen Durchmesser der sich verjüngenden Nadel so ausgeführt werden,
daß auch der absolute Explosionsdruck den gewünschten Normalwert erhält.
Steigt nun das Flugzeug in die Höhe, so gibt der durch den barometrischen Apparat
verdrehte Daumen h in dem Maße, wie die Höhe zunimmt und der Motor demnach in
seiner »\NOrmalleistung« nachzulassen ■ sucht,
allmählich größere Ausschläge für den Hebel α frei; der Bedienungsmann des Motors
kann demnach die Luftzufuhr mehr und mehr vergrößern, bis der obere Grenzwert der Eröffnung
erreicht ist, der der vorausbestimmten Normalflughöhe entspricht.
Bei einem ■ Abwärtsflug findet, sobald die Flughöhe unter die sogenannte Normalfiughöhe
sinkt, das Umgekehrte statt, der Daumen schließt automatisch den Schieber b mittels
des Hebels a, der sich mehr und mehr seiner (fast geschlossenen) Ausgangsstellung nähert.
Der Bedienungsmann kann infolgedessen zwar, ebenso wie bei der Normalausführung des Blockrohrvergasers, die öffnung des Rohres
nach Belieben verkleinern, aber in keinem Augenblick der angesaugten Luft einen größeren
Eintrittsquerschnitt geben, als es die jeweilige Stellung des Daumens h zuläßt, d. h.,
er kann die Luftzufuhr nicht über den Höchstwert steigern, der bei der jeweiligen Höhenlage
noch einen ungefährlichen absoluten Kompressionsdrück hervorruft.
Eine ähnliche auf das Drosselorgan des Vergasers wirkende Einrichtung kann mit
jedem beliebigen Vergaser kombiniert werden.
In manchen Fällen ist es hierbei erwünscht, den Arbeitshub des von Hand aus verstellten
Drosselorgans stets auf dem gleichen Wert zu erhalten. In diesem Falle wird also das
eigene Drosselorgan des Vergasers unbeeinflußt gelassen und läßt man den barometrischen
Apparat auf einen besonderen Drosselungsquerschnitt wirken.
Eine derartige Vorrichtung ist in Abb. 3
ersichtlich. Ein gewöhnlicher Vergaser ι ist in einem Behälter m eingeschlossen. Ein
Stutzen r dient zum Einlassen der von dem Motor durch die Saugleitung η angesaugten
Luft in den genannten Behälter m. Der Stutzen r ist mit einem Drosselorgan versehen,
welches durch einen barometrischen Apparat s automatisch betätigt wird. Das gewöhnliche
Drosselorgan/» des Vergasers wird mittels ίο eines die Wand des Behälters durchdringenden
Schlüssels q von Hand aus betätigt. Der Brennstoff tritt durch das Rohr ο in den
Schwimmerraum.
Die Wirkungsweise ist wie folgt: In Meereshöhe ist die barometrische, aus Kapseln
bestehende Säule j am kürzesten und schließt das automatische Drosselorgan des
Rohrstutzens r beinahe vollständig. Das von Hand aus betätigte Drosselorgan p des Vergasers
selbst kann nach Belieben entweder ganz geöffnet oder ganz geschlossen werden. Falls der Flugapparat höher steigt, so verlängert
sich die Säule s und öffnet das Drosselorgan des Rohrstutzens r mehr und mehr.
Der volle Hub des Drosselorgans ρ des Vergasers bleibt stets zur Verfügung des Bedienungsmannes
des Motors.
Abb. 4 stellt wieder einen gewöhnlichen Vergaser 1 dar, der in einen Behälter m eingeschlossen
ist. Sein eigenes Drosselorgan p wird wieder von Hand aus, unabhängig von
der automatischen Einrichtung, betätigt. Die letztere besteht in diesem Falle aus einem
Ventilator t, der zwischen dem Ansaugstutzen r und dem Behälter eingebaut ist. Je
nach der Umfangsgeschwindigkeit des Ventilators entsteht eine mehr oder weniger bedeutende
Luftverdünnung in dem Behälter m, in welchen die Luft nur nach Überwindung
des Zentrifugaldruckes des Ventilators t gelangen kann. Es genügt also, die Umfangsgeschwindigkeit
des Ventilators automatisch in Abhängigkeit von dem Luftdruck zu verändern, um das gewollte Resultat zu erzielen.
Zu diesem Zweck kann z. B. ein konisches Riemenscheibenpaar u, ν verwendet werden,
dessen Riemen von einer barometrischen Kapselsäule s verschoben wird. Die Winkelgeschwindigkeit
der Antriebsriemenscheibe ν ist konstant gehalten, die Umlaufszahl der angetriebenen
Riemenscheibe u, welche den Ventilator t dreht, ist veränderlich. Die gezeichnete
Stellung entspricht dem Meeresniveau. Die Kapselsäule s hat ihre geringste
Länge. Der Ventilator t dreht sich um so langsamer, je mehr sich die Kapselsäule s infolge
Steigens des Flugzeuges verlängert, da der Riemen verschoben wird. Der langsamer
laufende Ventilator verringert im Gehäuse in die Luftverdünnung. Am dickeren
Ende der angetriebenen konischen Riemenscheibe u kann eine lose Scheibe w1 angebracht
werden, so daß in der Endlage der Riemen sich auf diese verschiebt und der Ventilator t
bei Erreichung der normalen Flughöhe stehenbleiben kann; im Behälter m herrscht dann
der äußere Luftdruck.
Abb. 5 zeigt wieder den Vergaser 1 in dem ihn einkapselnden Behälter m. Letzterer erhält
den Ansaugrohrstutzen r und einen Luftverdünnungsstutzen r%, in dem ein Ejektorgasstrahl
erzeugt wird, der einen Teil der in dem Behälter m angesaugten Luft wieder herausschafft.
Der Ejektorgasstrahl fließt durch ein Rohr χ und wird durch, den Überdruck des
Auspuff topf es y erzeugt. Seine Energie wird durch eine Düse geregelt, die den Zufluß der
Auspuffgase in das Rohr χ dadurch beeinflußt, daß die Düse durch die barometrische Kapselsäule
s mehr oder weniger in die Eintrittsöffnung des Ejektorrohres χ eingeschoben
wird. Die Wirkungsweise entspricht jener der vorherigen Beispiele.
Schließlich zeigt Abb. 6 eine der Abb. 5 ähnliche Ejektorstrahlanordnung, aber der
Überdruck des Ejektorstrahles stammt nicht von dem Auspufftopf, sondern von einem
Rohrkrümmern, in welchem der Fahrtwind aufgefangen wird. Der Luftstrahl des so mit
! Überdruck versehenen Ejektorrohres χ erzeugt
in dem den Vergaser I umgebenden Ge- : häuse m eine Luftverdünnung. Der dem
Ejektor rohre χ zugeführte Überdruck ist wieder
durch ein Drosselorgan geregelt, welches durch die barometrische Kapselsäulei nach
Bedarf automatisch eingestellt wird.
Mit den gemäß vorstehenden Beispielen ausgeführten Einrichtungen, die eine Gegenwirkung
gegen die freie Luftansaugung hervorrufen, können ebenfalls barometrisch kontrollierte
Drosseleinrichtungen für den Brennstoff verbunden werden. Die ersteren wirken auf die Kompressionsdrücke, die letzteren
auf die Explosionsdrücke. Eine solche kombinierte Anordnung bedarf bei ihrer Einfachheit
keiner zeichnerischen Darstellung. Es kann z. B. die Bewegung der barometrischen
Säule s eine Wirkung auf die Zusatzluftmenge ausüben, indem sie die Feder eines Zusatzluftventils
mehr oder weniger spannt. n0
Um den Explosionsdruck im Meeresniveau zu verringern, kann man dem Motor geringere
Zündungsvoreilung geben als bei normaler Flughöhe. Auch hierfür ist eine zeichnerische
Darstellung nicht erforderlich, da es z. B. genügt, die Verkürzung der Säule s in dem
Sinne wirken zu lassen, daß eine Vergrößerung der Zündvoreilung entsteht.
Bei der Ankurbelung des nach der Erfindung ausgebildeten Motors könnte sich infolge
des langsamen Drehens der Kurbelwelle eine zu große Kompression für die ersten Explo-
S74524
sionen des in Gang kommenden Motors ergeben. Dies könnte dadurch hintenangehalten
werden, daß man vor dem Ankurbeln des Motors alle Öffnungen des Gehäuses m des Vergasers
abschließt und durch eine Handpumpe in demselben einen Unterdruck erzeugt. Dieses
Verfahren entspricht etwa demjenigen, in welchem vor dem Ankurbeln ein Überdruck
im Benzinreservoir erzeugt wird. Sobald der
ίο Motor etwas Geschwindigkeit angenommen hat, wird die Luftansaugung wieder freigegeben bzw. dem alleinigen Einfluß des barometrischen
Apparates unterworfen.
Eine Begrenzung der Kompression bei dem
*5 Ankurbeln kann mit bekannten Mitteln auch
dadurch erreicht werden, daß man die Luft während der Kompression mehr oder weniger
austreten läßt, d, h. die Kompression selbst mehr oder weniger aufhebt.
Es ist selbstverständlich, daß man die Einrichtung zur selbsttätigen Regelung der Luftansaugung,
insbesondere die in den Abb. ι und 2 dargestellte Einrichtung, auch so ausbilden
kann, daß man gewünschtenfalls ihre Abhängigkeit von dem barometrischen Servomotor
oder der sonstigen vom Luftdruck eingestellten Vorrichtung aufhebt; dies wird man
jedoch nur unter besonderen Umständen und auf die Gefahr hin, daß der Motor Bruch erleidet,
zulassen.
Claims (10)
1. Explosionsmotor für veränderlichen Atmosphärendruck mit barometrischer Regelung
der Ansaugeluft, insbesondere für den Gebrauch auf Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits die
volumetrische Kompression weit genug getrieben ist, um bei dem vorkommenden bzw. einem angenommenen geringsten Atmosphärendruck
normales Arbeiten des Motors sicherzustellen, und daß anderseits der Vergaser mit einer selbsttätigen Regeleinrichtung
versehen ist, die den für diesen Atmosphärendruck erforderlichen Betriebszustand
herbeiführt.
2. Explosionsmotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
zur Aufrechterhaltung des bei niedrigstem Atmosphärendruck bestehenden Betriebszustandes eine ihrer
Größe nach vom Luftdruck in Abhängigkeit gebrachte Gegenwirkung gegen die freie Luftansaugung des Motors ausübt.
3. Explosionsmotor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vergaser (Z) des Motors von einem Behälter (m) umschlossen ist, dessen Ansaugöffnung
(n) eine regelbare Sperr- oder Drosselvorrichtung enthält (AbIb. 3).
4. Explosionsmotor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vergaser (I) des Motors von einem Behälter (m) umschlossen ist, dessen Ansaugöffnung
einen hinsichtlich seiner Drehzahl regelbaren, einen Gegenluftstrom erzeugenden Ventilator (t) enthält (Abb. 4).
5. Explosionsmotor nach Anspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergaser (I) des Motors von einem Behälter
(m) umschlossen ist, an welchem ein zweckmäßig von einem Abzweig (%) des
Motorauspuffs betriebener, der freien Ansaugung des Motors in regelbarer Weise entgegenwirkender Ejektor angeordnet ist
(Abb. 5).
6. Explosionsmotor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luftaufnahme des Vergasers (I) mittels eines der Fahrtrichtung zugekehrten Rohrkrümmers
(s) erfolgt, an dem ein mit einer Regelungsvorrichtung versehenes, einen Gegensaugstrom schaffendes Ej ektorrohr
(.v) angebracht ist (Abb. 6).
7. Explosionsmotor nach Anspruch 1 und 2 mit einem Vergaser der sogenannten
Blockrohrbauart, dadurch gekennzeichnet, daß "eine beispielsweise mittels einer barometrischen
Stellvorrichtung in Abhängigkeit vom Luftdruck sich einstellende Sperrvorrichtung vorgesehen ist, welche
den an der Ansaugöffnung des Rohres befindlichen Schieber (δ) über ein dem jeweiligen
Luftdruck angepaßtes Maß hinaus zu öffnen verhindert (Abb. 1 und 2).
8. Explosionsmotor nach Anspruch 1, 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
barometrische Stellvorrichtung o. dgl. eine Kurvenscheibe (h) verstellt, welche als
Anschlag für eine Rolle (e) dient, die an dem von Hand verstellbaren Hebel (a) des
Schiebers (V) sitzt (Abb. 1 und 2).
9. Explosionsmotor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Einrichtung zur Verringerung der Luftansaugung Einrichtungen, die gleichzeitig auch die Brennstoffzufuhr verringern,
verbunden sind.
10. Explosionsmotor nach. Ainspruch 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die barometrische Vorrichtung, welche die
Einrichtung zur Verringerung der Luftansaugung beeinflußt, zugleich eine Verlegung
des Zündzeitpunktes bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR374524X | 1917-03-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE374524C true DE374524C (de) | 1923-04-24 |
Family
ID=8894907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW57129D Expired DE374524C (de) | 1917-03-14 | 1921-01-01 | Explosionsmotor fuer veraenderlichen Atmosphaerendruck mit barometrischer Regelung der Ansaugluft, insbesondere fuer den Gebrauch auf Luftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE374524C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2506810A (en) * | 1948-02-18 | 1950-05-09 | Ospina-Racines Eduardo | Compression control for internalcombustion engines |
-
1921
- 1921-01-01 DE DEW57129D patent/DE374524C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2506810A (en) * | 1948-02-18 | 1950-05-09 | Ospina-Racines Eduardo | Compression control for internalcombustion engines |
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