DE3742982A1 - Verfahren und vorrichtung zum trocknen von textilgut - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum trocknen von textilgut

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Description

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Trock­ nen von Textilgut, wie Gewebe, Maschenware, Fäden, Kammzügen u.dgl. mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung ei­ nen Durchström-Drucktrockner gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 8 zur Durchführung dieses Verfahrens.
Beispielsweise in "Melliand Textilberichte 65", 1984, auf den Seiten 346 bis 351, ist in Bild 4, rechts, ein Durchström-Drucktrockner gezeigt, der in einem Kessel einen Materialträger zum Aufstecken von Spu­ len enthält, auf denen textiles Gut aufgewickelt ist. Der Materialträger ist strömungsmäßig mit einer Leitung außerhalb des Druckkessels verbunden, die zu der Einlaßseite einer steuerbaren Kühleinrichtung führt. Die Auslaßseite der Kühleinrichtung ist über eine weitere Leitung mit einem Wasserabscheider ver­ bunden, von dem aus ein weiterer Leitungsabschnitt zu einem Verdichter führt. Der Verdichter seiner­ seits ist mit der Auslaßseite über eine Heizeinrich­ tung wiederum an den Kessel angeschlossen, so daß insgesamt ein Kreislauf entsteht, der es gestattet, Luft als Außen-/Innenströmung durch das Textilgut strömen zu lassen. Zur Regelung des Trocknungsvor­ ganges bei diesem Drucktrockner ist in der Praxis ein Regler vorgesehen, der mit Hilfe eines Tempera­ turmeßfühlers die Temperatur der Luft mißt, die aus der Heizeinrichtung ausströmt, um die Wirkung der Heizeinrichtung im Sinne eines Konstanthaltens der Lufttemperatur zu regeln. Unabhängig davon existiert eine zweite Regelung an der Kühleinrichtung, die da­ zu dient, an der Kühleinrichtung zwischen der Ein­ laß- und der Auslaßseite eine festgelegte konstante Temperaturdifferenz zu erzeugen. In die Regelung des Trocknungsvorganges ist deswegen die an der Kühleinrichtung angreifende Regelung nicht oder nur bedingt mit einbezogen. Der Trocknungsvorgang läßt sich deswegen auch nicht mehr regeln, wenn die Heiz­ einrichtung abgeschaltet ist.
Im Normalbetrieb des Drucktrockners wird die aus dem Wasserabscheider austretende Luft im Verdichter ent­ sprechend der Verdichterleistung näherungsweise adiabatisch komprimiert, wobei eine Temperaturerhö­ hung auftritt. Die gegenüber der Einlaßseite des Verdichters erwärmte Luft wird in der Heizeinrich­ tung auf die gewünschte Eintrittstemperatur für das Textilgut erwärmt, wobei, je nach dem wie hoch die Lufterwärmung durch den Verdichter ist, die Heiz­ einrichtung einen mehr oder weniger großen Beitrag zur Lufterwärmung liefert. Die in dieser Weise auf eine konstante geregelte Temperatur erwärmte Luft wird durch den Textilkörper gepreßt, wobei sie sich unter gleichzeitiger Wasseraufnahme abkühlt, ehe sie in die Kühleinrichtung gelangt. Dort wird die nunmehr feuchtere Luft heruntergekühlt, wobei sie un­ ter gleichzeitiger Kondensation Wasser abgibt, ehe sie der Saugseite des Verdichters zugeführt wird.
Die Kühleinrichtung muß die aus dem Textilkörper aus­ tretende Luft so weit herunterkühlen, daß bei der Er­ wärmung der Luft in dem Verdichter und in der Heiz­ einrichtung keine Überschreitung der festgelegten Ein­ trittstemperatur stattfindet. Da bei dem bekannten Drucktrockner die Regelung des Trocknungsvorganges hauptsächlich über die Wirkung der Heizeinrichtung stattfindet, muß die Temperaturdifferenz der Luft zwischen dem Austritt aus der Kühleinrichtung und dem Eintritt in den Textilkörper verhältnismäßig hoch sein. Diese große Temperaturdifferenz führt dazu, daß die Luft beim Eintritt in den Textilkör­ per verhältnismäßig trocken ist, d.h. einen sehr ge­ ringen Sättigungsgrad aufweist.
Der geringe Sättigungsgrad der Luft in Verbindung mit ungleichen Strömungswiderständen im Textilkörper führt zu lokal unterschiedlicher Austrocknung des Textilkör­ pers. Verhältnismäßig feuchte Bereiche des Textilkör­ pers haben beispielsweise infolge von Quellvorgängen einen relativ großen Strömungswiderstand, während be­ reits trockene Bereiche, bei denen die Quellung in­ folge des entzogenen Wassers vermindert ist, einen demgegenüber kleinen Strömungswiderstand für die durch diese Bereiche strömende Luft zeigen. Da die Trock­ nung vom Massenstrom der trocknenden Luft an der je­ weiligen Stelle abhängig ist, werden die gegenüber den Nachbargebieten trockeneren Bereiche im Textil­ körper fortschreitend stärker getrocknet als die noch feuchten Gebiete, da die Luft überwiegend durch Be­ reiche mit kleinem Strömungswiderstand, also bereits trockenere Bereiche, hindurchströmt. Eine lokale Über­ trocknung des Textilkörpers ist die Folge, weshalb man beispielsweise bei dem Trocknersystem nach der DE-OS 33 43 430 versucht hat, eine Vergleichmäßigung der Restfeuchte im Textilkörper dadurch zu erreichen, daß in den Trocknungsvorgang Pausen eingeschaltet werden, in denen die Luftumwälzung abgeschaltet ist.
Die Gefahr von lokalen Übertrocknungen während des Trocknungsvorganges ist umso größer, je kleiner der Sät­ tigungsgrad der Luft ist, die in den Textilkörper einströmt. Da dieser Sättigungsgrad abhängig ist von der Temperaturer­ höhung durch den Verdichter und die Heizeinrichtung, kann er bei dem beschriebenen Verfahren nur vergrößert wer­ den durch Verminderung der Wärmezufuhr an der Heiz­ einrichtung oder durch zusätzliches Einspritzen von Wasser. Im ersteren Fall versagt bei dem bekannten Drucktrockner die Regelung des Trocknungsvorganges, denn die Heizeinrichtung kann nicht mehr als abge­ schaltet werden, womit in dem Kreisprozess keine Regelstrecke mehr vorhanden ist. Im anderen Fall würde unnötige Energie durch Verdüsen von Wasser und Kühlen der Luft nach der Heizeinrichtung verbraucht werden.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein energiesparendes Verfahren zum Trocknen von Textilgut zu schaffen, wobei die Gefahr von lokalen Übertrock­ nungen weitgehend ausgeschlossen ist. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durch­ führung dieses Verfahrens anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfah­ ren nach dem Anspruch 1 bzw. den Durchström-Druck­ trockner nach dem Anspruch 8 gelöst.
Dadurch, daß zur Regelung des Trocknungsvorganges die Kühleinrichtung verwendet wird, bleibt der Durchström­ trockner auch dann noch regelbar, wenn alleine die Leistung des Verdichters dazu herangezogen wird, die Trocknungsluft erneut aufzuheizen. Hierdurch ist es möglich, mit größerer Luftfeuchte am Eingang des Textil­ körpers zu arbeiten, verglichen mit einer Anlage, die zur Regelung des Trocknungsvorganges eine regelbare Heizeinrichtung verwendet. Der Wegfall der Heizein­ richtung ermöglicht geringere Temperaturunterschiede zwischen dem Ausgang der Kühleinrichtung und dem Ein­ gang des Textilkörpers, was ohne besondere Maßnahmen zu einem Anstieg des Sättigungsgrades γ der Luft beim Eintritt in den Textilkörper führt. Bei Verwendung einer Heizeinrichtung zur Regelung des Trocknungsvor­ ganges wäre, um den gleichen Sättigungsgrad γ zu er­ reichen, eine zusätzliche Luftbefeuchtungseinrichtung notwendig, so daß insgesamt das neue Verfahren auch energetisch deutlich besser ist. Durch den Wegfall der Heizeinrichtung zur Regelung des Trocknungsvor­ ganges wird nicht nur dort Energie eingespart, son­ dern es wird auch an der Kühleinrichtung weniger Ener­ gie benötigt. Gleichzeitig führt die nunmehr feuchtere Luft zu einem wesentlich gleichmäßigeren Austrocknen des Textilkörpers ohne die Gefahr lokaler Übertrock­ nungen. Selbst wenn in dem Textilkörper Bereiche auf­ treten, die einen geringeren Strömungswiderstand auf­ weisen als Nachbarbereiche und deswegen bevorzugt von der Trocknungsluft durchströmt werden, kann der Wasser­ gehalt des Textilkörpers an diesen Stellen wegen des verhältnismäßig hohen Sättigungsgrades der hindurch­ strömenden Luft nur begrenzt austrocknen. Einem Über­ trocknen wirkt die verhältnismäßig feuchte Luft ent­ gegen.
Dies schließt jedoch nicht aus, daß zu Beginn des Trock­ nungsvorganges zusätzlich eine Heizeinrichtung verwen­ det wird, um schneller vorgegebene Lufttemperaturen und Feuchten zu erreichen. Allerdings braucht die Heiz­ einrichtung nicht geregelt zu sein, sondern sie braucht einfach nur dazugeschaltet zu werden und nach dem Er­ reichen des jeweiligen Betriebsparameters wird sie abgeschaltet, wobei der Trocknungsvorgang dann über die Regelung der Kühleinrichtung geregelt wird.
Der Betriebsparameter, von dem ausgehend die Regelung der Kühleinrichtung erfolgt, kann die Temperatur oder die Luftfeuchte, vorzugsweise im Bereich zwischen dem Ausgang des Verdichters und dem Eingang des Textil­ körpers sein.
Wenn bei zunehmender Austrocknung des Textilkörpers sich die Strömungswiderstände im Textilkörper derart ändern, daß eine Überlastung des Verdichters zustande­ kommt, kann in einem später liegenden Zeitabschnitt der Druck im Trocknerkreislauf abgesenkt werden, was obendrein zu einem höheren Sättigungsgrad der Luft führt, wenn die Temperatur konstant gehalten wird.
Wenn es darum geht, besonders gleichmäßig getrocknete Textilkörper zu erreichen, kann gegen Ende des Trock­ nungsvorganges zusätzlich Wasser eingesprüht werden. Wird dabei die nach dem Verdichter zugeführte Wasser­ menge gleich der Wassermenge gemacht, die am Wasser­ abscheider abgeschieden wird, tritt keine weitere Austrocknung des Textilkörpers ein. Diese Vorgehens­ weise bietet sich besonders dann an, wenn Wickelgut für weitere Verarbeitungsprozesse konditioniert wer­ den soll.
Zusätzliche vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sowie der hierfür geeignete Durchström-Drucktrockner sind Gegenstand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen­ standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Durchström-Drucktrockner gemäß der Er­ findung, in einer schematischen Darstellung und
Fig. 2 bis 4 unterschiedliche Wärmediagramme des Durchström- Drucktrockners nach Fig. 1 in Kirschbaum- Diagrammen.
In Fig. 1 ist eine Durchström-Drucktrocknungsanlage 1 veranschaulicht, die einen mit einem Deckel 2 ver­ schließbaren Druckkessel 3 aufweist. In dem Druckkes­ sel 3 befindet sich ein Materialträger 4, auf den Textilgutkörper 5 aufgesteckt werden können. Diese Textil­ gutkörper 5 sind beispielsweise Spulen oder Wickel aus Garn, Kammzügen, Gestricken, Geweben u.dgl., die in bekannter Weise auf nicht dargestellte Aufsteckspin­ deln aufgesteckt sind. Der Materialträger 4 ist im wesentlichen hohl und strömungsmäßig über ein Rohr­ leitungsstück 6 mit einem Leitungsstück 7 außerhalb des Druckkessels 3 verbunden. Die Durchführung des Rohrleitungsabschnittes 6 durch die Wand des Druck­ kessels 3 ist gasdicht. Ein weiterer Leitungsabschnitt 8 mündet bei 9 in den Druckkessel 3 ein, um den Druck­ kessel 3 strömungstechnisch mit einer Einlaßseite 11 einer Dampfzuführeinrichtung 12 zu verbinden. Der Dampfzuführeinrichtung 12 kann über ein wahlweise ab­ sperrbares Magnetventil 13 aus einer Dampfleitung 14 Dampf zugeführt werden. An einer Einlaßseite 15 der Dampfzuführeinrichtung ist ein weiterer Leitungsab­ schnitt 16 angeschlossen, der den Einlaß 15 mit ei­ nem Auslaß 17 einer Luftbefeuchtungseinrichtung 18 verbindet, an deren Einlaß 19 ein Leitungsstück 21 angeschlossen ist. In der Luftbefeuchtungseinrichtung 18 endet ein Sprührohr 22, das über ein wahlweise ab­ sperrbares Magnetventil 23 aus einem nicht dargestell­ ten Wassernetz gespeist werden kann.
Die in dem Drucktrockner 1 enthaltene Luft wird mit Hilfe eines Verdichters 24 umgewälzt, dessen Auslaß 25 an die Leitung 21 angeschlossen ist und dessen Einlaß­ oder Saugseite 26 über einen Leitungsabschnitt 27 mit einem Auslaß 28 eines Wasserabscheiders 29 in Verbin­ dung steht. Der Wasserabscheider 29 seinerseits ist an seinem Eingang 31 über ein Leitungsstück 32 mit einem Auslaß 33 einer Kühleinrichtung 34 verbunden, deren Lufteinlaß 35 an den Leitungsabschnitt 7 ange­ schlossen ist, so daß die Kühleinrichtung 34 strömungs­ mäßig mit dem Materialträger 4 in Verbindung steht.
Die Kühleinrichtung 34 ist als Wärmetauscher ausge­ bildet und enthält beispielsweise eine von einem Kühlmedium 36 durchströmte, schematisch angedeutete Rohrschlange 36, die an einem Ende ein kontinuierlich verstellbares Ventil 37 enthält. Der Mengenfluß des Kühlmediums, der durch die Rohrschlange 36 hindurch­ strömt, läßt sich auf diese Weise von null an bis zu einem maximalen Wert kontinuierlich verändern. Die an die Enden der Rohrschlange 36 bzw. das regel­ bare Ventil 37 angeschlossene Quelle für das Kühl­ medium ist nicht weiter veranschaulicht.
Ersichtlicherweise enthält der in Fig. 1 gezeigte Durchström-Drucktrockner 1 einen geschlossenen Kreis­ lauf für das Trocknungsmedium, nämlich Luft, die von dem Verdichter 24 über die wahlweise ein- und ausschalt­ bare Luftbefeuchtungseinrichtung 18 sowie die Dampf­ zufuhreinrichtung 12 in den Druckkessel 3 unter Druck eingespeist wird. In dem Druckkessel 3 strömt die Luft zwangsweise durch den Textilkörper 5 als soge­ nannte Außen-/Innenströmung in den Materialträger 4 ab, über den sie mit Hilfe des Rohrleitungsstückes 6 aus dem Druckkessel herausgeleitet wird. Da der Textil­ körper 5 im übrigen abgedichtet aufgesetzt ist, kann die dem Druckkessel 3 zugeführte Luft nur unter gleich­ zeitiger Durchströmung des Textilkörpers 5 aus dem Druckkessel 3 wieder entweichen. Die aus dem Druckkes­ sel 3 über den Materialträger 4 abgeführte Luft ge­ langt zu der Kühleinrichtung 34, wo sie auf den Tau­ punkt heruntergekühlt wird, ehe sich nach dem Durch­ strömen des Wasserabscheiders 29 erneut der Saugsei­ te 26 des Verdichters 24 zugeführt wird.
Zur Regelung des Trocknungsvorganges befindet sich in dem Leitungsabschnitt 8 ein Meßfühler 38 in Gestalt eines Fernthermometers, das über eine elektrische Verbindungsleitung 39 an einen zugehörigen Eingang einer zentralen Regel- und Steuereinrichtung 41 ange­ schlossen ist. Die zentrale Regel- und Steuereinrich­ tung 41 betätigt in Abhängigkeit von der über das Fernthermometer 38 ermittelten Lufttemperatur in der Leitung 8 das kontinuierlich verstellbare Stell­ ventil 37, und zwar über eine elektrische Leitung 42, mit der das eigentliche Betätigungsorgan des Stellventils 37 an die Regel- und Steuereinrichtung 41 angeschlossen ist. Weitere Steuerleitungen 43 und 44 verbinden die Regel- und Steuereinrichtung 41 einerseits mit einem Betätigungsmagneten 45 des ab­ sperrbaren Ventils 13 und andererseits mit einem Be­ tätigungsmagneten 46 des Ventiles 43.
Die Arbeitsweise des insoweit beschriebenen Druck­ trockners 1 ist nachfolgend unter Hinzunahme des Kirschbaum-Diagramms nach Fig. 2 beschrieben: Nach dem Öffnen des Deckels 2 wird der Materialträger 4 innerhalb des Druckkessels 3 mit einer entsprechenden Zahl von Spulen, die in ihrer Gesamtheit den Textil­ körper 5 darstellen, beladen, wobei nach dem Auf­ stecken der Spulen auf die nicht gezeigten Aufsteckspin­ deln die verbleibenden Öffnungen der Spulen durch Kopfverschlüsse in bekannter Weise strömungsmäßig abgedichtet werden. Nach dem Beladen des Material­ trägers 4 wird der Deckel 2 druckdicht verschlossen.
Nun wird über einen nicht veranschaulichten Kompressor Luft an einer Stelle in den Luftkreislauf eingespeist solange, bis der Luftdruck in dem Drucktrockner 1 etwa 7 bar beträgt. Gleichzeitig wird der Verdichter 24 eingeschaltet, um die Luft in dem Drucktrockner 1 umzuwälzen und sie dabei durch den Textilkörper 5 hindurchzupressen. Hierbei wird zunächst eine mechanische Entwässerung des Textil­ körpers 5 auftreten, in der Weise, daß anhaftendes Oberflächenwasser, das in den Poren des Textilkör­ pers 5 steckt, vom Luftstrom gleichsam herausgebla­ sen wird. Gleichzeitig wird von der zentralen Regel­ und Steuereinrichtung das Ventil 13 geöffnet, damit heißer Dampf aus einem nicht veranschaulichten Dampf­ netz über die Leitung 14 in die Dampfzufuhreinrich­ tung 12 einströmen kann, um einerseits die in dem System vorhandene Luft vor dem Eintritt in den Textil­ körper 5 aufzuheizen und bedingt anzufeuchten. Dieser Betriebszustand nach dem Aufladen des Drucktrockners 1 auf 7 bar und dem Einschalten der Dampfzufuhr ist in Fig. 2 in einem Wärmediagramm 51 veranschaulicht. Wie zu erkennen ist, wird die Luft von dem Verdichter 24 zunächst ahne Veränderung des Was­ seranteils polytropisch erwärmt, wie dies ein Abschnitt 52 zeigt. Am Ausgang des Verdichters 24 hat die Luft bei konstantem Wassergehalt einen geringeren Sättigungs­ grad, jedoch eine erhöhte Temperatur. Durch Dampfzufuhr an der Dampfzufuhreinrichtung 12 wird die Luft sowohl weiter angewärmt als auch zusätzlich angefeuchtet, wie dies ein Abschnitt 53 erkennen läßt. Die so in ihren physikalischen Werten eingestellte Luft strömt durch den Textilkörper 5 hindurch, wobei sie sich unter gleichzeitiger Wasseraufnahme während der Durchströmung des Textilkörpers 5 abkühlt. Der Einfachheit halber sei angenommen, daß der Textilkörper 5 ein nicht hygro­ skopisches Material aufweist und tatsächlich die Kühlgrenztemperatur erreicht wird, d.h. die Luft, die aus dem Textilkörper 5 abströmt, ist tatsächlich ge­ sättigt und kann bei der gegebenen Temperatur kein weiteres Wasser aufnehmn. Ihr Sättigungsgehalt ϕ beträgt eins. Die Wasseraufnahme bei gleichzeitiger Abkühlung ist in dem Diagramm 51 durch einen Abschnitt 54 veranschaulicht. Die gesättigte, aus dem Textil­ körper 5 abströmende Luft gelangt über die Leitung 7 zu der Kühleinrichtung 34, an der sie längs der Sättigungskurve für ϕ = 1 bei 7 bar auf eine niedri­ gere Temperatur heruntergekühlt wird, um das über­ schüssige Wasser auszukondensieren, damit es im nach­ folgenden Wasserabscheider 29 abgeschieden werden kann, ehe die Luft erneut der Saugseite 26 des Verdichters 24 zugeführt wird. Das Wärmediagramm 51 folgt deswe­ gen in dem Abschnitt 55 der Sättigungskurve.
Um dieses Wärmediagramm zu erreichen, ist über die zentrale Regel- und Steuereinrichtung 41 das Stell­ ventil 37 auf einen vorgegebenen Größtwert aufgere­ gelt, damit eine nennenswerte, nahe an dem Maximal­ wert liegende Kühlwirkung zustandekommt.
In diesem Betriebszustand bleibt der Drucktrockner 1 bis über den Temperaturfühler 38 die Regel- und Steuer­ einrichtung eine Temperatur in dem Kreislauf mißt, die über einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Sobald dieser Grenzwert überschritten ist, schaltet die Regel- und Steuereinrichtung 41 die Dampfzufuhr über das Ventil 13 ab, wodurch eine weitere Wärme­ zufuhr zu dem Kreislauf und eine zusätzliche Luft­ befeuchtung abgeschaltet werden. Gleichzeitig regelt die Regel- und Steuereinrichtung 41 den Kühlmittel­ strom in der Kühleinrichtung 34 durch entsprechendes Schließen des Stellventiles 37 zurück, und zwar so weit, daß die Temperaturerhöhung der Luft an dem Ver­ dichter 24 zwischen der Einlaß- und der Auslaßseite 26, 25 größer wird als die Temperaturabsenkung, die durch die Wasseraufnahme im Textilkörper 5 und der Kühlung an der Kühleinrichtung 34 zustandekommt. Es entsteht auf diese Weise ein in Fig. 2 gezeigtes drei­ eckförmiges Wärmediagramm 56 mit einem senkrecht auf­ steigenden Ast 57 und einem in Richtung auf die Sät­ tigungskurve abfallenden, ebenfalls geraden Ast 58 sowie einem Abschnitt 59, der längs der Sättigungs­ kurve für ϕ = 1 verläuft. Da der Abschnitt 59 kürzer ist als der Abstand der Schnittpunkte der Kurvenab­ schnitte 57 und 58 mit der Sättigungskurve für ϕ = 1, tritt eine weitere Erhöhung der Lufttemperatur ein. Das Diagramm 56 verschiebt sich deswegen längs der Sättigungskurve für ϕ = 1 allmählich nach rechts in dem Kirschbaum-Diagramm, was durch weitere Dia­ gramme 56′ und 56′′ veranschaulicht ist.
Die Geschwindigkeit, mit der die Verschiebung des Wärme­ diagramms auftritt, ist davon abhängig, wie die Regel­ und Steuereinrichtung 41 das Stellventil 37 einstellt. Je weiter es geschlossen ist, umso weniger Kühlmittel kann durch die Rohrschlange 36 hindurchströmen und umso weniger wird die aus dem Wickelkörper 5 abströ­ mende Luft gekühlt, ehe sie dem Verdichter 24 erneut zugeführt wird. Es entsteht deswegen eine mehr oder weniger schnelle Temperaturerhöhung in dem Kreislauf. Dieser Betriebszustand wird so lange beibehalten, bis eine weitere Temperaturgrenze überschritten wird, die die Regel- und Steuereinrichtung 41 wiederum mit Hil­ fe des Temperaturfühlers 38 in dem Leitungsabschnitt 8 ermittelt. Sobald dieser Grenzwert überschritten ist, setzt über die Regel- und Steuereinrichtung 41 eine Regelung in der Weise ein, daß die Temperatur in dem Leitungsabschnitt 8, d.h. am Eingang des Textil­ körpers 5, konstant gehalten wird. Ohne Veränderung der Leistung des Verdichters 24 wird diese Regelung ausschließlich durch Veränderung des Stellventiles 37 und damit der Kühlwirkung der Kühleinrichtung 34 erreicht. Dieser Betriebszustand des Drucktrockners 1 ist durch Zustandsdiagramme 61 und 61′ veranschau­ licht.
Wie die Zustandsdiagramme erkennen lassen, arbeitet die gesamte Anlage mit konstanter Lufttemperatur auf der Zuströmseite zu dem Textilkörper 5. Dadurch, daß die Temperaturerhöhung der trocknenden Luft aus­ schließlich durch die Wirkung des Verdichters 24 er­ folgt und notwendigerweise der Wasserentzug mit Hilfe einer Taupunktskondensation zustandekommt, ist die relative Feuchte der Luft auf zu Zuströmseite zu dem Textilkörper 5 verhältnismäßig hoch, da die Tempera­ turerhöhung, die ausschließlich durch die polytropische Kompressionswirkung des Verdichters 24 zustandekommt, relativ niedrig ist. Dennoch bleibt der Prozeß regel­ bar, indem einfach durch die Regel- und Steuereinrich­ tung 41 die Wirkung der Kühleinrichtung 34 beeinflußt wird. Auf diese Weise werden auch selbsttätig die Än­ derungen des Strömungswiderstandes in dem Textilkör­ per 5 mit berücksichtigt, denn mit abnehmender Feuchte in dem Textilkörper 5 ändern sich der Strömungswiderstand und damit die Kompressionswirkung des Verdichters 24. Die Folge ist eine geringere Temperaturerhöhung, wes­ halb entsprechend die Kühlwirkung auf seiten der Kühl­ einrichtung 34 nachgeregelt wird, um zu verhindern, daß das Zustandsdiagramm im Kirschbaum-Diagramm längs der Kurve für ϕ = 1 nach links sich wegbewegt.
Trotz konstant gehaltener Eintrittstemperatur für die Luft an dem Wickelkörper 5 und einem relativ hohen Was­ seranteil in der trocknenden Luft erfolgt ein ständi­ ger Wasserentzug, der die notwendigen hohen Trocknungs­ grade zuläßt.
Wenn ein konstanter stationärer Betrieb gewünscht ist, bei dem dem Textilkörper 5 kein weiteres Wasser entzo­ gen wird, kann von der Regel- und Steuereinrichtung 41 die Befeuchtungseinrichtung 18 in Gang gesetzt wer­ den, indem über das Absperrventil 23 zusätzlich Was­ ser in den Kreislauf eingespritzt wird. Wenn die hier­ bei von der Luft aufgenommene Wassermenge gleich der Wassermenge ist, die am Wasserabscheider 29 abgeschie­ den wird, wird dem Textilkörper 5 schließlich kein weiteres Wasser mehr entzogen, sondern der Prozeß bleibt stationär. Da außer der Leistung des Verdich­ ters 24 keine weiteren Energiequellen vorhanden sind, braucht auch von der Kühleinrichtung 34 nur eine ver­ hältnismäßig geringe Wärme entzogen zu werden, wes­ halb die Anlage insgesamt kosten- und energiesparend arbeitet, obgleich sie insgesamt regelbar bleibt. Die vorgesehene Regelung gleicht ohne Änderungen am ge­ samten Regelschema die Wirkung der Befeuchtungseinrich­ tung 18 aus.
Den Zustandsdiagrammen 61 und 61′ nach Fig. 2 kann darüber hinaus auch entnommen werden, daß die Tempe­ ratur am Ausgang des Textilkörpers 5 als Kriterium für den getrockneten Zustand herangezogen werden kann. Mit zunehmender Trocknung des Textilkörpers 5 steigt nämlich die Temperatur der Luft an, die aus dem Tex­ tilkörper 5 abströmt. Um den getrockneten Zustand zu erfassen, kann in dem Leitungsabschnitt 7 ein weite­ rer Temperaturfühler 62 vorgesehen sein, dessen Aus­ gangssignal über eine nicht veranschaulichte Steuer­ leitung der Regel- und Steuereinrichtung 41 zugeführt wird.
Wenn im Verlauf des Trocknungsvorganges die Reduktion des Durchströmwiderstandes des Textilkörpers 5 zu ei­ nem Überschreiten des zulässigen Betriebspunktes des Verdichters 24 führt, kann, wie Fig. 3 zeigt, der Druck in dem System beispielsweise von 7 bar auf 5 bar reduziert werden. Hierdurch verschiebt sich das Zu­ standsdiagramm ebenfalls nach rechts, gleichzeitig erhöht sich der Sättigungsgrad der Luft am Eintritt in den Textilkörper 5 trotz konstant gehaltener Luft­ temperatur in dem Leitungsabschnitt 8.
Wie Fig. 4 zeigt, ist mit dem gezeigten Drucktrockner 1 auch eine Trocknung bei konstantem Sättigungsgrad der in den Textilkörper 5 eintretenden Luft möglich, wenn anstelle des Temperaturmeßfühlers 38 ein Feuchtemeß­ fühler eingesetzt wird. Der Drucktrockner 1 wird in diesem Falle von der Regel- und Steuereinrichtung 41 so eingeregelt, daß an der Anströmseite des Textilkör­ pers 5 die Luft einen über den gesamten Betriebszeit­ raum konstanten Sättigungsgrad, beispielsweise 0,5, aufweist. Im weiteren Verlauf der Trocknung würde allmählich das Wärmediagramm nach links in Richtung auf kleineren Wassergehalt längs der Sättigungskurve ϕ = 1 wandern.
Nachdem der gewünschte Trocknungsgrad des Textilkörpers 5 erreicht ist, beginnt eine Abkühlphase, indem all­ mählich die Lufttemperatur in dem Leitungsabschnitt 8 zurückgeregelt wird, was durch Erhöhen der Kühlwirkung an der Kühleinrichtung 34 bewerkstelligt wird. Zu diesem Zweck wird innerhalb der Regel- und Steuerein­ richtung 41 die Führungsgröße, mit der ständig der an der Temperaturmeßeinrichtung 38 auftretende Meßwert verglichen wird, um das Stellventil 37 zu verändern, entsprechend einem gewünschten vorgegebenen Programm verändert.
In jedem Falle bleibt der Drucktrockner 1 regelbar, wo­ bei die Trocknung auf einem niedrigen Leistungsniveau stattfindet.

Claims (16)

1. Verfahren zum Trocknen von Textilgut wie Gewebe, Maschenware, Fäden, Kammzügen u.dgl., bei dem das Textilgut von einem wasseraufnehmenden Gas mittels eines Verdichters zwangsdurchströmt wird, anschlie­ ßend das aus dem Textilgut abströmende Gas in einer Kühleinrichtung gekühlt und in einem Wasserab­ scheider das durch Kondensation anfallen­ de Wasser abgeschieden wird, ehe das Gas dem Ver­ dichter erneut zugeführt wird, wobei das Gas stän­ dig im Kreislauf geführt wird, dadurch gekennzeich­ net, daß nach Erreichen eines festgelegten Parame­ ters, wie Feuchte oder Temperatur, an einer Stelle im Kreislauf des der Trocknung dienenden Gases eine Regelung der Kühleinrichtung einsetzt, derart, daß dieser Parameter des der Trocknung dienenden Gases auf einem einer Führungsgröße entsprechenden Wert gehal­ ten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsgröße konstant gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Trocknung des Textilgutes in zumin­ dest einem zusammenhängenden Zeitabschnitt der Druck an der Einlaßseite des Verdichters konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Trocknung wenigstens zwei Zeitab­ schnitte vorgesehen sind, innerhalb derer der Druck des der Trocknung dienenden Gases an der Einlaßseite des Verdichters konstant gehalten wird,und daß die Drücke in den wenigstens zwei Zeitabschnitten unter­ schiedlich hoch sind.
5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der festgelegte Paramter die Tem­ peratur des der Trocknung dienenden Gases an der Stelle vor dem Eintritt in das Textilgut ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß zur Einregelung des Parameters ausschließ­ lich die Kühleinrichtung geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß dem der Trocknung dienenden Gas vor dem Einströmen in das Textilgut Wasser zugeführt wird.
8. Durchström-Drucktrockner zur Durchführung des Ver­ fahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit einem das Textilgut aufnehmenden Kes­ sel, der Mittel zur Zwangsdurchströmung des Textil­ gutes aufweist, die mit einem ersten und einem zwei­ ten Leitungsanschluß des Kessels strömungsmäßig ver­ bunden sind, mit einer Leitung, durch die die bei­ den Leitungsanschlüsse außerhalb des Kessels strö­ mungsmäßig miteinander verbunden sind und in der hintereinander eine Kühleinrichtung, ein Wasserab­ scheider sowie ein Verdichter enthalten sind, wo­ bei ein das Textilgut trocknendes Gas ständig im Kreis geführt wird, und mit einem an einen Meß­ fühler angeschlossenen Regler, durch den zur Veränderung der Kühlwirkung auf das die Kühlein­ richtung durchströmenden Gas ein Stellglied der Kühleinrichtung beaufschlagt ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Meßfühler (38), bezogen auf die Strömung das Textilgut (5) trocknenden Gas, zwischen dem Verdichter (24) und dem Textilnut (5) angeordnet ist.
9. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Meßfühler (38) ein Temperaturmeß­ fühler ist.
10. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Meßfühler (38) ein Feuchtmeßfühler ist.
11. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Regler (41) mit einer festen Füh­ rungsgröße beaufschlagt ist.
12. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Regler (41) mit einer programmge­ steuert veränderlichen Führungsgröße beaufschlagt ist.
13. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in Strömungsrichtung, bezogen auf das Gas, zwischen dem Textilgut (5) und dem Verdichter (42) eine Befeuchtungseinrichtung (18) angeordnet ist.
14. Drucktrockner nach Anspruch 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß strömungsmäßig zwischen dem Textilgut (5) und dem Verdichter (24) eine Sprüheinrichtung zum Einsprühen eines versprühbaren Mediums in das Gas angeordnet ist.
15. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß in Strömungsrichtung, bezogen auf das Gas, zwischen dem Textilgut (5) und dem Verdichter (24) eine wahlweise ein- und ausschaltbare Heizeinrich­ tung (12) für das aus dem Verdichter austretende Gas angeordnet ist.
16. Drucktrockner nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das dem Trocknen dienende Gas Luft ist.
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