Die Erfindung betrifft eine elektronische Steuervorrich
tung für Verbrennungsmotoren und insbesondere eine elektroni
sche Steuervorrichtung, die dafür ausgelegt ist, bei einer
Fahrt mit niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit, wenn sich eine
Drosselklappe bzw. ein Drosselventil in einem vollständig ge
schlossenen Betriebszustand befindet, Antriebsstabilität ohne
das sogenannte Langsamlauf-Pendeln zu erzielen.
Fig. 1 zeigt eine elektronische Steuervorrichtung für
Verbrennungsmotoren. Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird eine
derartige Steuervorrichtung beschrieben, wie sie beispielswei
se aus der offengelegten japanischen Patentanmeldung 61
45 332 bekannt ist. In dieser Figur ist mit Bezugsziffer 1
ein Motor, mit Bezugsziffer 2 ein Kolben, mit Bezugsziffer 3
ein Zylinder und mit Bezugsziffer 4 ein Zylinderkopf bezeich
net. Mit der Auspufföffnung 5 jedes Zylinders des Zylinder
kopfs ist ein Auspuffkrümmer 6 verbunden, mit der Einlaß- oder
Ansaugöffnung 7 ein Einlaß- oder Ansaugkrümmer 8. In diesem
Ansaugkrümmer 8 ist ein Druckausgleichsbehälter 9 vorgesehen,
um ein Pulsieren der Ansaugluft zu verhindern. In diesem
Druckausgleichsbehälter 9 ist ein Drucksensor 10 angeordnet,
um einen Druck, d. h. den Ansaugstutzen-Druck Pm, in dem An
saugkrümmer 8 zu erfassen. Mit Bezugsziffer 11 ist eine Dros
selklappe bzw. ein Drosselventil bezeichnet, das die Menge der
in jeden Zylinder durch den Druckausgleichsbehälter 9 zuzufüh
renden Ansaugluft steuert. Bezugsziffer 12 bezeichnet ein
Leerlauf-Steuerventil, das die Menge der durch einen an der
Drosselklappe 11 vorbeiführenden Bypass-Kanal 12 A strömenden
Ansaugluft steuert, Bezugsziffer 13 einen Ansaugtemperatur-
Sensor, der die Temperatur der Ansaugluft wahrnimmt. Mit der
Drosselklappe bzw. dem Drosselventil 11 ist direkt ein Dros
sel-Stellungssensor 14 verbunden, der einen Drosselklappen-
Öffnungssensor, der ein Signal entsprechend dem Betrag der
Klappen- bzw. Ventilöffnung ausgibt, sowie einen Leerlauf
schalter aufweist, der eingeschaltet ist, wenn der Motor 1
leerläuft. Bezugsziffer 15 bezeichnet einen Sauerstoffkonzen
tration-Sensor, der in dem Auspuffkrümmer 6 angebracht ist, um
die Sauerstoffkonzentration in den Auspuffgasen zu erfassen,
Bezugsziffer 16 einen Wassertemperatur-Sensor, der die Kühl
wassertemperatur des Motors 1 erfaßt, Bezugsziffer 17 einen
Verteiler, der ein Hochspannungs-Ausgangssignal von einer
Zündvorrichtung oder Zündelektrode 19 zu einem bestimmten
Zeitpunkt an eine Zündkerze 18 des Motors anlegt, Bezugsziffer
20 einen Drehzahl-Sensor, der in dem Verteiler 17 angebracht
ist und ein Impulssignal entsprechend der Anzahl der Umdre
hungen Ne des Motors 1 erzeugt, Bezugsziffer 21 einen Anlas
ser-Sensor, der den Betriebszustand eines (nicht gezeigten)
Anlassermotors wahrnimmt, der den Motor 1 startet, Bezugszif
fer 22 einen Klimaanlagen-Schalter, der den Betriebszustand
eines Klimaanlagen-Luftkompressors erfaßt, und Bezugsziffer 23
einen Fahrzeuggeschwindigkeit-Sensor, der an einem Antriebsrad
angebracht ist, um den Laufzustand des Motorfahrzeugs wahrzu
nehmen, und der die Fahrzeuggeschwindigkeit erfaßt.
Von dem Ansaugluft-Drucksensor 10, dem Ansaugluft-Tempe
ratursensor 23, dem Drossel-Stellungssensor 14, dem Sauer
stoffkonzentration-Sensor 15, dem Wassertemperatur-Sensor 16
und dem Drehzahl-Sensor 20 werden unterschiedliche Ausgangs
signale an eine Steuerschaltung 25 abgegeben, von der entspre
chend diesen Sensor-Signalen verschiedene Steuervorgänge
durchgeführt werden, wie z. B. die Steuerung der Menge des von
einem Kraftstoff-Einspritzventil 26 injizierten Kraftstoffs,
und die Steuerung des Zündzeitpunkts der Zündkerze 18.
Im folgenden wird der Betrieb der oben beschriebenen be
kannten Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Fluß- bzw. Ab
laufdiagramme nach den Fig. 2 und 3 erläutert. Fig. 2
zeigt ein Programm zum Wahrnehmen eines "Langsamlauf-Pendel
zustands" eines Motorfahrzeugs, das heißt, einer unangenehmen
niederfrequenten Vibration, die durch die Drehung des Motors 1
hervorgerufen wird, und einer Längsvibration des Fahrzeugs,
die gleichzeitig damit auftritt. Im Schritt 301 des Ablauf
plans nach Fig. 2 erfolgt eine Entscheidung, ob der Kraft
stoff abgeschaltet ist; im Schritt 302 erfolgt eine Entschei
dung, ob die Drosselklappe 11 vollständig geschlossen ist; im
Schritt 303 erfolgt eine Entscheidung, ob die Anzahl Ne der
Umdrehungen des Motors unter einem bestimmten Wert (1000 Upm)
liegt; und im Schritt 304 erfolgt eine Entscheidung, ob das
Fahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit läuft. Diese Entschei
dungen erfolgen jeweils durch Verwendung der Ausgangssignale
des Drossel-Stellungssensors 14, des Drehzahl-Sensors 20 und
des Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensors 23. Die oben genannten
Bedingunen werden entschieden, und die Zustand-Entscheidungs
routine schreitet zu Schritt 305 fort, wenn die Kraftstoff-
Einspritzung durchgeführt wird, die Drosselklappe 11 vollstän
dig geschlossen ist, für die Anzahl der Umdrehungen Ne die Be
dingung Ne < 1000 Upm erfüllt ist, und das Fahrzeug mit einer
niedrigen Geschwindigkeit von über 2,5 km/h und unter 8 km/h
fährt. Im Schritt 305 wird ein Flag ("Kennzeichen") X auf "1"
gesetzt, um anzuzeigen, daß die Bedingungen mit "JA" entschie
den wurden. Wird jedoch eine der oben genannten Bedingungen
nicht mit "JA" entschieden, springt das Programm zum Schritt
306, und das Flag X wird auf "0" zurückgesetzt.
Nach dem Erfassen eines Langsamlauf-Pendelzustandes durch
die Entscheidungsroutine nach Fig. 2 wird die folgende Verar
beitung auf Grundlage des Setzens des Flags X durchgeführt.
Die Ausführung der in Fig. 3 gezeigten Routine erfolgt
durch die Steuerschaltung 25, indem eine Steuerleistung zu der
Zündvorrichtung 19 erzeugt wird, bevor ein Zünden der Zündker
ze 18 ausgelöst wird. Zuerst wird der Schritt 401 durchge
führt, in dem auf Grundlage der Ausgabe der verschiedenen in
Fig. 1 gezeigten Sensoren über eine gewöhnliche Zündzeit
punkt-Steuerung eine Verarbeitung und Berechnung des für den
Motor 1 für optimal gehaltenen Zündzeitpunkts R erfolgt. An
schließend erfolgt im Schritt 402 eine Beurteilung des Flags
X. Ist das Flag X "1", schreitet das Programm zum Schritt 403
fort, in dem für den Wert R R des Zündzeitpunkts bzw. der Zünd
zeitpunktverstellung, wie sie tatsächlich erfolgen sollen, ein
bestimmter Wert (in diesem Fall 10° vor dem oberen Totpunkt)
abgespeichert wird. Damit wird das Signal, das an die Zünd
vorrichtung 19 so abzugeben ist, daß es gleich demWert R R
ist, durch die nicht dargestellte Zündungs-Ausführungsroutine
gesteuert, die die Steuerschaltung 25 bei einem bestimmten
Kurbelwellenwinkel durchführt. Ist andererseits das Flag X
"0", schreitet das Programm zum Schritt 404 fort, in dem der
Zündzeitpunkt R, der durch Parameter, wie den im Schritt 401
berechneten Ansaug-Luftdruck Pm und die Anzahl Ne von Motor
umdrehungen, bestimmt wird, wie er ist als Wert R R abgespei
chert wird.
Wie oben beschrieben, wird der Zündzeitpunkt, wenn das
Flag X "1" ist, unabhängig vom Laufzustand des Motors 1 auf
10° vor dem oberen Totpunkt festgelegt. Die Wiederholung der
oben beschriebenen Operation schränkt Drehveränderungen bzw.
Drehschwankungen ein, um das Langsamlauf-Pendeln zu
verhindern.
Da die herkömmlichen elektronischen Steuervorrichtungen
für Verbrennungsmotoren den Zündzeitpunkt nur auf einen Wert
festlegen, bei dem der Verstärkungsfaktor der Drehveränderung
abnimmt, nachdem, wie oben beschrieben, ein Langsamlauf-Pen
delzustand erfaßt wurde, ergibt sich damit das Problem, daß
das Auftreten der durch das Langsamlauf-Pendeln hervorgeru
fenen Drehveränderung nur negativ eingeschränkt wird. Wenn
daher ein Langsamlauf-Pendeln mit einer relativ großen Ampli
tude der Drehschwankungsbreite von etwa 100 Upm durch eine
Störung, wie zum Beispiel eine Veränderung in der Straßenober
fläche oder ähnliches, hervorgerufen wird, kann das Auftreten
der durch Drehung verursachten Vibration nicht vollständig
verhindert werden.
Die generelle Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaf
fung einer elektronischen Steuervorrichtung für Verbrennungs
motoren, mit der die dem Stand der Technik anhaftenden Nach
teile und besonders die Probleme, wie sie oben beschrieben
wurden, gelöst werden. Insbesondere soll es mit einer erfin
dungsgemäßen elektronischen Steuervorrichtung möglich sein,
durch Steuern von Drehschwankungen das Auftreten von Vibratio
nen selbst dann vollständig zu stoppen, wenn ein Langsamlauf-
Pendeln mit einer großen Amplitude einer großen Drehschwan
kungsbreite stattgefunden hat.
Die erfindungsgemäße elektronische Steuervorrichtung für
Verbrennungsmotoren enthält eine Steuereinrichtung, die die
Menge der in den Motor angesaugten Luft in dem Fall, in dem
sich der Motor in einem Langsamlauf-Pendelzustand befindet,
entsprechend einer Abweichung zwischen der Drehzahl des Motors
und einer Soll-Drehzahl oder entsprechend einer Abweichung
zwischen der Ansaugluft, dem Ansaugstutzen-Druck usw. und den
entsprechenden Sollwerten steuert.
Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden aus
der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele deutlich, die unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erfolgt. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer herkömmlichen elektro
nischen Steuervorrichtung für Verbrennungsmotoren;
Fig. 2 und 3 Ablaufdiagramme, die den Betrieb der
herkömmlichen Vorrichtung darstellen;
Fig. 4 und 5 Ablaufdiagramme eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels einer elektronischen Steuervorrichtung
für Verbrennungsmotoren; und
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm, das den Betrieb eines wei
teren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer elektroni
schen Steuervorrichtung darstellt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Der Aufbau der elektronischen Steuervorrichtung entspricht,
bis auf die Steuerschaltung 25, dem Aufbau, wie er in Fig. 1
gezeigt ist. Das heißt, das Verarbeiten und das Setzen von Da
ten in einem um einen Mikroprozessor in der Steuerschaltung 25
herum angeordneten Operationsteil unterscheiden sich von den
herkömmlichen Operationen.
Im folgenden wird der Betrieb eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Ablaufdiagramme in den Fig. 4 und
5 beschrieben. Fig. 4 zeigt eine Entscheidungsroutine zum
Feststellen eines Langsamlauf-Pendelzustands. Die Schritte 101
bis 103 entsprechen den Schritten 302 bis 304 nach Fig. 2.
Bei der herkömmlichen Vorrichtung erfolgt im Schritt 301 eine
Entscheidung, ob der Kraftstoff abgeschaltet ist. Nach vorlie
gender Erfindung wird diese Entscheidung jedoch nicht durchge
führt. Der Grund dafür liegt darin, daß der Motor abstirbt
oder abgewürgt wird, wenn ein Abschalten des Kraftstoffs bei
weniger als 1000 Umdrehungen/Minute (Upm) erfolgt. Dement
sprechend wird der Kraftstoff niemals unter 1000 Upm abge
schaltet, und allein die Bedingung in Schritt 102 "Anzahl der
Motorumdrehungen <1000 Upm ?" ist hinreichend. Nach der Er
findung wird im Schritt 104 das Verhältnis r der AnzahlNe der
Umdrehungen des Motors zur Fahrzeuggeschwindigkeit Ns (r =
Ne/Ns) bestimmt. Wenn dieses Verhältnis r einen bestimmten
Wert r o übersteigt, wird die Entscheidung getroffen, daß
sich das Getriebe nicht in der Stellung "neutral", d. h. in der
Leerlaufstellung, befindet. Dementsprechend schreitet das Pro
gramm zu Schritt 105 fort. Im Schritt 105 wird wie im Schritt
305 der herkömmlichen Vorrichtung das Flag X auf "1" gesetzt.
Wenn sich in den Entscheidungsschritten 101 bis 104 die Ant
wort "NEIN" ergibt, wird im Schritt 106 das Flag X auf "0"
gesetzt, womit die Verarbeitung beendet wird.
Anschließend erfolgt die Ansaug- bzw. Einlaß-Steuerverar
beitung nach Fig. 5 auf Grundlage des Ergebnisses der Verar
beitung nach der in Fig. 4 dargestellten Langsamlauf-Pendel
zustand-Entscheidungsroutine. In einem Schritt 201 erfolgt die
Berechnung einer Grund-Regelgröße oder -Steuervariablen So, um
das Leerlauf-Steuerventil 12 auf einen bestimmten Öffnungsbe
trag zu setzen. Die Größe So wird entsprechend der Motortempe
ratur und einem Klimaanlagen-Lastzustand berechnet. Wenn sich
im Schritt 202 ergibt, daß die Bedingung "X = 1" erfüllt ist,
d. h. daß sich das Fahrzeug in einem Langsamlauf-Pendelzustand
befindet, schreitet die Verarbeitung dann zum Schritt 203
fort, um das Getriebe- bzw. Übersetzungsverhältnis r aus der
Anzahl Ne der Umdrehungen des Motors und der Fahrzeugge
schwingkeit Ns zu berechnen. Anschließend wird im Schritt
204 auf Grundlage von Bedingungen wie dem Übersetzungsverhält
nis, einem Lastzustand der Klimaanlage und anderen eine Soll-
Umdrehungszahl Nd festgesetzt. Im Schritt 205 wird die Abwei
chung Δ N zwischen der Drehzahl Ne und der Soll-Drehzahl Nd be
rechnet. Im Schritt 206 wird ein Rückkoppelbetrag S N propor
tional zum Integralwert der Abweichung Δ N berechnet. Zu diesem
Zeitpunkt kann der Integral-Verstärkungsfaktor auf Grundlage
des Übersetzungsverhältnisses r, das im Schritt 203 durch Be
rechnung gegeben wird, wenn benötigt, auf einen vernünftigen
Wert verändert werden. Daraufhin wird im Schritt 207 die Summe
S aus der Grund-Regelgröße S O und dem Rückkoppelbetrag S N
berechnet. Es ist klar, daß die Steuerung des Leerlauf-Steuer
ventils 12 mit diesem Wert S die Drehabweichung Δ N verringert,
wobei eine Steuerung der Umdrehungszahl auf den Sollwert er
folgt. Auf eine detaillierte Beschreibung dieses Vorgangs wird
daher verzichtet. Ist andererseits das Flag X ≠ 1, oder befin
det sich der Motor nicht im Langsamlauf-Pendelzustand, springt
die Verarbeitung im Schritt 202 zum Schritt 208, so daß die
oben beschriebene Steuerung nicht erfolgt, da für den Betrag
der Rückkopplung S N = 0 gilt.
Wie oben beschrieben, kann die durch das Langsamlauf-Pen
deln hervorgerufene Geschwindigkeitsveränderung durch die An
saugsteuerung verhindert werden, ohne eine Veränderung in der
Umdrehungszahl zu begleiten.
Im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde die Soll-
Umdrehungszahl auf Grundlage von Bedingungen gesetzt, wie z. B.
dem Übersetzungs- oder Getriebeverhältnis und dem Lastzustand
der Klimaanlage oder auch anderen. Eine erheblich flexiblere
Steuerung kann jedoch erfolgen, indem jeweils zu einem be
stimmten Zeitpunkt oder bei einem bestimmten Kurbelwellenwin
kel ein Mittelwert der Umdrehungszahl Ne berechnet wird und
dieser Mittelwert als die Soll-Umdrehungszahl Nd verwendet
wird, anstatt verschiedene Straßenoberflächen und das Lastbedin
gungen im voraus zu berücksichtigen. Im Ablaufplan nach
Fig. 5 wurde der Wert S N durch die Integralberechnung ermittelt.
Ein ähnlicher Effekt läßt sich jedoch auch mit einer Propor
tionalberechnung oder mit einer kombinierten Integral- und
Proportionalberechnung erzielen. Bei der beschriebenen Ansaug-
Steuerroutine erfolgt darüber hinaus keine Entscheidung dar
über, ob sich der Motor in einem Beschleunigungszustand be
findet. Es können jedoch sowohl eine Maßnahme gegen das Lang
samlauf-Pendeln als auch eine Beschleunigungskorrektur vorge
nommen werden, die einander nicht zuwiderlaufen müssen. Damit
läßt sich ein gutes Fahrgefühl erzielen, indem nach Schritt
207 aus der Umdrehungszahl, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der
Drosselklappenöffnung, der Ansaugluft-Menge, dem Ansaugdruck
und einem Wert, den man durch Dividieren der Ansaugluft-Menge
durch die Umdrehungszahl erhält, beurteilt wird, ob der Motor
in einen Beschleunigungszustand eingetreten ist, und indem zu
sätzlich die Verarbeitung der Ansaug-Rückkoppelgröße S N = 0
ausgeführt wird.
In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde als
ein Beispiel für das Kraftstoff-Einspritzsystem eine Kraft
stoff-Einspritzvorrichtung mit einem Drehzahl-Dichtesystem ge
wählt. Die vorliegende Erfindung ist jedoch auch auf ein Sy
stem mit einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung und einem elek
tronisch gesteuerten Vergaser anwendbar, in dem ein Luftstrom-
Sensor verwendet wird.
Fig. 6 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung des Be
triebs eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung. Die
Verarbeitung zur Einlaß- bzw. Ansaugsteuerung nach Fig. 6
wird auf der Grundlage eines Verarbeitungsergebnisses der
Langsamlauf-Pendelzustand-Entscheidungsroutine nach Fig. 4
durchgeführt. In Schritt 211 erfolgt die Berechnung der Grund-
Regelgröße bzw. Grund-Steuervariablen S O , durch die das
Leerlauf-Steuerventil 12 auf einen bestimmten Öffnungsbetrag
gesetzt wird. S O wird entsprechend der Motortemperatur, des
Belastungszustands der Klimaanlage usw. berechnet. Anschließ
end wird, wenn im Schritt 212 für das Flag X = 1 gilt, d. h.
wenn festgestellt wurde, daß sich der Motor im Langsamlauf-
Pendelzustand befindet, die Verarbeitung bei Schritt 231 wei
tergeführt, wo das Getriebe- bzw. Übersetzungsverhältnis r aus
der Umdrehungszahl Ne und der Fahrzeuggeschwindigkeit Ns be
rechnet wird. Dann wird im Schritt 214, ausgehend von Bedin
gungen wie dem Getriebeverhältnis und dem Lastzustand der Kli
maanlage usw., ein Soll-Ansaugstutzendruck Pd gesetzt. Im
Schritt 215 wird eine Abweichung Δ P zwischen dem Ansaugstut
zendruck P und dem Soll-Ansaugstutzendruck Pd berechnet. Im
Schritt 216 wird der Rückkoppelbetrag S N proportional zum
Integralwert dieser Abweichung Δ P berechnet. Dabei kann, wenn
nötig, der Integral-Verstärkungsfaktor auf Grundlage des im
Schritt 213 berechneten Getriebeverhältnisses r auf einen ver
nünftigen Wert verändert werden. Anschließend wird im Schritt
217 die Summe S aus der Grund-Steuervariablen S O und dem
Rückkoppelbetrag S N berechnet. Da es offensichtlich ist, daß
die Steuerung des Leerlauf-Steuerventils 12 durch diesen S-
Wert die Ansaugstutzendruck-Abweichung Δ P verringert, wird
hier auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet. Wenn ande
rerseits im Schritt 212 für das Flag X ≠ 1 gilt, d. h. wenn
sich der Motor nicht im Langsamlauf-Pendelzustand befindet,
schreitet die Verarbeitung zu Schritt 218 fort, wo der Rück
koppelbetrag auf S N = 0 gesetzt wird, so daß die oben be
schriebene Steuerung nicht durchgeführt wird.
Die durch das Langsamlauf-Pendeln hervorgerufene Verände
rung des Ansaugstutzendrucks kann durch die Steuerung der Men
ge der angesaugten Luft verhindert werden, wie oben beschrie
ben, so daß keine Veränderung in der Umdrehungszahl auftritt.
Im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der Soll-
Ansaugstutzendruck auf Grundlage von Bedingungen wie dem Ge
triebeverhältnis und dem Lastzustand der Klimaanlage gesetzt.
Eine erheblich flexiblere Steuerung wird jedoch möglich, wenn
ein Mittelwert des Ansaugstutzendrucks P jeweils zu einem be
stimmten Zeitpunkt oder jeweils bei einem bestimmten Kurbel
wellenwinkel berechnet wird, anstatt im voraus veränderte Be
dingungen der Straßenoberfläche und Lastzustände zu berück
sichtigen. Nach Fig. 6 wurde S N durch die Integral-Berech
nung bestimmt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich jedoch durch ei
ne Proportional-Berechnung oder durch eine kombinierte Inte
gral- und Proportional-Berechnung erzielen. Darüber hinaus er
folgte in der Ansaug-Steuerroutine keine Entscheidung, ob sich
der Motor in einem Beschleunigungszustand befindet. Es können
jedoch sowohl eine Maßnahme gegen Langsamlauf-Pendeln als auch
eine Beschleunigungs-Korrektur vorgenommen werden, die ein
ander nicht zuwiderlaufen müssen, womit sich ein gutes Fahr
gefühl ergibt. Dazu wird aufgrund der Umdrehungszahl, der
Fahrzeuggeschwindigkeit, der Drosselklappen- bzw. Drosselven
tilöffnung, der Menge der angesaugten Luft, dem Ansaugdruck
und einem Wert, der durch Division der angesaugten Luftmenge
durch die Umdrehungszahl gegeben ist, nach Schritt 217 beur
teilt, ob der Motor in einen Beschleunigungszustand eingetre
ten ist, und zusätzlich die Verarbeitung für den Ansaug-Rück
koppelbetrag S N = 0 durchgeführt.
In der oben beschriebenen Ausführungsform wurde als ein
Beispiel für ein Kraftstoff-Einspritzsystem eine Kraftstoff-
Einspritzvorrichtung mit einem Drehzahl-Dichtesystem gewählt;
die vorliegende Erfindung ist jedoch auch auf ein System mit
einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung und einem elektronisch
gesteuerten Vergaser unter Verwendung eines Luftstrom-Sensors
anwendbar. In dieser Kraftstoff-Einspritzvorrichtung, in der
ein Luftstrom-Sensor Anwendung findet, ist der Steuerparameter
die Menge der angesaugten Luft oder ein Wert, der sich durch
Division dieser Menge der angesaugten Luft durch die Umdre
hungszahl ergibt, so daß es selbstverständlich ist, daß eine
Steuerung so erfolgt, daß dieser Wert ein Sollwert ist. Auf
eine detaillierte Beschreibung wird daher hier verzichtet.
Wie oben beschrieben, wird nach vorliegender Erfindung,
wenn der Langsamlauf-Pendelzustand des Motors aufgrund der Um
drehungszahl des Motors, der Fahrzeuggeschwindigkeit und eines
Belastungszustands erkannt wird, die Menge der angesaugten
Luft gesteuert, so daß eine Rückkopplung entsprechend einer
Abweichung zwischen der Umdrehungszahl des Motors und der
Soll-Umdrehungszahl oder entsprechend einer Abweichung zwi
schen zumindest einer der Größen: Menge der in den Motor ange
saugten Luft, Ansaugstutzendruck und Größe, die sich durch Di
vision der Menge der angesaugten Luft durch die Umdrehungszahl
ergibt, und dem entsprechenden Sollwert erfolgt. Daher ist es
möglich, das System schnell auf einen Sollwert zu regeln,
selbst wenn eine beliebige Drehschwankung aufgetreten ist, und
damit kann die Umdrehungszahl gesteuert werden, womit das
Langsamlauf-Pendeln verhindert und konstant ein gutes Fahrge
fühl sichergestellt wird.
Abschließend soll die Erfindung noch einmal kurz zusam
mengefaßt werden:
In einer erfindungsgemäß aufgebauten elektronischen Steu
ervorrichtung für Verbrennungsmotoren wird die Menge der ange
saugten Luft verringert, wenn, mit dem Motor in einem Langsam
lauf-Pendelzustand, die Motordrehzahl Ne größer als ein Soll
wert Nd ist, d. h. wenn die Abweichung der Umdrehungszahl des
Motors positiv ist, und die Menge der angesaugten Luft wird
erhöht, wenn die Motordrehzahl Ne geringer als ein Sollwert Nd
ist, d. h. wenn die Abweichung der Umdrehungszahl negativ ist,
oder die Menge der angesaugten Luft wird verringert, wenn, mit
dem Motor im Langsamlauf-Pendelzustand, zumindest eine der
Größen: Menge der in den Motor angesaugten Luft, Ansaugstut
zendruck und eine Größe, die man durch Division der angesaug
ten Luft durch die Umdrehungszahl erhält, größer als ein Soll
wert ist, d. h. wenn die Abweichung Δ N positiv ist, und die
Menge der angesaugten Luft wird erhöht, wenn die obige Größe
kleiner als der Sollwert ist, d. h. wenn die Abweichung Δ N
negativ ist. Dadurch erfolgt die Steuerung der oben genannten
Parameter auf ihre Sollwerte und dementsprechend die Steuerung
der Motordrehzahl.