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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reduzierung
schädlicher
bzw. giftiger Abgasemissionen eines Verbrennungsmotors, insbesondere
jener Emissionen, die unmittelbar nach dem Kaltstart des Motors
erzeugt werden.
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AUSGANGSSITUATION
DER ERFINDUNG
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In
vielen Ländern
ist ein zulässiger
Höchstwert
der Abgasemissionen von Fahrzeugmotoren gesetzlich vorgeschrieben.
Typischerweise werden Abgaskatalysatoren eingesetzt, um bestimmte
schädliche
bzw. giftige Abgasemissionen zu vermeiden bzw. einzuschränken. Abgaskatalysatoren
entfalten jedoch erst dann ihre Wirkung, wenn sie ihre Anspringtemperatur
erreicht haben, und tragen somit nicht unmittelbar zur Reduzierung
der Kaltstartemissionen bei. Bei herkömmlichen Kraftstofffördersystemen
von Verbrennungsmotoren wird ein Abgassauerstoffsensor (gewöhnlich als
Lambda-Sonde bezeichnet) eingesetzt, um auf der Grundlage des Wertes
des durch die Sonde generierten Signals die Menge des in den Abgasen
enthaltenen Sauerstoffs zu bestimmen und die Menge des an die Zylinder
des Motors gelieferten Kraftstoffs zu regulieren. Genau wie ein
Abgaskatalysator kann eine Lambda-Sonde jedoch erst nach Erreichen
einer bestimmten Arbeitstemperatur ihren Betrieb aufnehmen.
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Zwischen
dem Zeitpunkt des Kaltstarts eines Motors und dem Zeitpunkt, zu
dem der Abgaskatalysator des Motors seine Anspringtemperatur erreicht, wird
der größte Teil
der unerwünschten
Abgasemissionen in die Atmosphäre
abgegeben. Die Patentliteratur schließt umfangreiche Beschreibungen
von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Reduzierung der Kaltstartemissionen
von Verbren nungsmotoren ein. So wird zum Beispiel in WO-A-89/04917
vorgeschlagen, zum Ausgleich des Fehlens eines Steuersignals der
Lambda-Sonde während
des Kaltstarts eine Motorsteuereinrichtung vorzusehen, in der ein erster
Datenblock für
den Betrieb gemäß bestimmten Betriebsparametern
des Motors, aber ohne Lambda-Regelung, bei kaltem Motor und ein
zweiter Datenblock für
den Betrieb mit Lambda-Regelung bei warmem Motor programmiert werden.
Eine Schaltalgebra schaltet im ersten Datenblock, wenn der Motor unterhalb
einer unteren Schwellentemperatur angelassen wird, und schaltet
in den zweiten Datenblock über,
wenn eine obere Schwellentemperatur überschritten wird.
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Unter
anderem aufgrund von Schwankungen der Kraftstoffqualität wird einem
Motor beim Start und während
des Laufens im kalten Zustand typischerweise ein fettes Luft-Kraftstoff-Gemisch
zugeführt, um
eine hohe Laufkultur des Motors zu gewährleisten, ohne ein Abwürgen des
Motors zu riskieren. Aus EP-A-0 807 751 ist die Bereitstellung eines
Motors mit Nachstart-Magermixregelung bekannt. Zur Gewährleistung
einer hohen Laufkultur des Motors bei aktiver Nachstart-Magermixregelung
wird die Leerlaufdrehzahl des Motors erhöht. EP-A-0 807 751 schlägt weiterhin
eine Leerlaufregeleinrichtung vor, die Veränderungen des Motordrehmoments
ausgleicht, wenn die Nachstart-Magermixregelung ein- und ausgeschaltet
wird.
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GB-A-2
316 197 nennt verschiedene Probleme, die im Zusammenhang mit Schwankungen
bei den Kraftstoffgemischen auftreten. Um unabhängig von der Kraftstoffqualität eine hohe
Laufkultur eines Verbrennungsmotors beim Start und während des Leerlaufs
im kalten Zustand zu gewährleisten,
wird im erwähnten
Dokument vorgeschlagen, die Drehzahl der Kurbelwelle des Motors
zu messen und die gemessene Drehzahl mit einer erwarteten Motordrehzahl
zu vergleichen. Dann wird eine Abweichung vom Drehzahlsollwert berechnet
und die geförderte Menge
des in jedem Zylinder zu verbrennenden Kraftstoffs reguliert, um
die Abweichung vom Drehzahlsollwert zu verringern.
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Auch
wenn die bisher diskutierten Anordnungen die Laufkultur von Motoren
im kalten Zustand verbessern können,
so besteht doch weiterhin ein Bedürfnis nach saubereren Abgasen
beim Kaltstart eines Motors.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Reduzierung schädlicher
bzw. giftiger Abgasemissionen eines Verbrennungsmotors zu schaffen,
ohne die Laufkultur des Motors spürbar zu beeinträchtigen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Reduzierung schädlicher bzw. giftiger Abgasemissionen
eines Verbrennungsmotors, wobei der Motor mehrere Zylinder hat,
die mit einer Kurbelwelle zusammenwirken, um die Kurbelwelle in
eine Drehbewegung mit einer bestimmten Drehzahl zu versetzen, wenn
in die Zylinder ein Luft-Kraftstoff-Gemisch mit einem Lambda-Wert
eingeleitet und das Gemisch entflammt wird, um in den Zylindern
Druck zu erzeugen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Messen
eines Parameters, der den Druck in einem ersten Zylinder während mindestens
eines Teils eines Arbeitshubs des ersten Zylinders, wenn in den Zylinder
ein Luft-Kraftstoff-Gemisch mit einem ersten Lambda-Wert eingeleitet
wird, widerspiegelt, um dadurch einen ersten parametrischen Wert
zu erhalten;
Einleiten eines Luft-Kraftstoff-Gemisches in einen zweiten
Zylinder, wobei das Luft-Kraftstoff-Gemisch einen zweiten Lambda-Wert
hat, der sich vom ersten Lambda-Wert unterscheidet, um einen Arbeitshub des
zweiten Zylinders herbeizuführen;
Messen
eines Parameters, der den Druck im zweiten Zylinder während mindestens
eines Teils des Arbeitshubs des zweiten Zylinders widerspiegelt,
um einen zweiten parametrischen Wert zu erhalten;
Vergleichen
des ersten parametrischen Wertes mit dem zweiten parametrischen
Wert, um einen parametrischen Vergleichswert zu erhalten; und
Einstellen
des Lambda-Wertes des Luft-Kraftstoff-Gemisches auf einen nachfolgenden
Zylinder in Abhängigkeit
vom parametrischen Vergleichswert.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind der Parameter, der den Druck im ersten Zylinder
widerspiegelt, ein erster Drehbeschleunigungswert, der durch die
Messung der Drehzahl der Kurbelwelle zu zwei Zeitpunkten während mindestens
eines Teils des Arbeitshubs des ersten Zylinders bestimmt wird,
der Parameter, der den Druck im zweiten Zylinder widerspiegelt,
ein zweiter Drehbeschleunigungswert, der durch die Messung der Drehzahl
der Kurbelwelle zu zwei Zeitpunkten während mindestens eines Teils
des Arbeitshubs des zweiten Zylinders bestimmt wird, und der parametrische
Vergleichswert ein Drehbeschleunigungsvergleichswert, der durch
den Vergleich des ersten Drehbeschleunigungswertes mit dem zweiten
Drehbeschleunigungswert ermittelt wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist sofort nach dem Anlassen des Motors, also während des ersten Zyklus, anwendbar.
Da der Motor durch Anwendung dieses Verfahrens schneller ein magereres Gemisch
annimmt, kommt es zu einer beträchtlichen Reduzierung
der Kohlenwasserstoffemissionen und auch des Kraftstoffverbrauchs.
Da das Erfindungsprinzip auf einem Vergleich der unterschiedlichen Verbrennungen
basiert, ist das Verfahren unempfindlich gegen Schwankungen durch
Verschleiß während der
Lebensdauer eines Motors sowie unabhängig von externen Faktoren,
wie zum Beispiel Kraftstoff, Temperatur, Höhe usw.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Folgenden lediglich beispielhaft und unter Bezugnahme
auf in den beigefügten
Zeichnungen veranschaulichte Ausführungsformen ausführlicher
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung
eines Verbrennungsmotors, auf den das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet werden soll;
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2 ein Diagramm mit einer
Aufzeichnung des Lambda-Wertes in Abhängigkeit von der Zeit bei einem
typischen Motor, der kalt gestartet wird;
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3 ein Diagramm mit einer
Aufzeichnung der Kurbelwellenbeschleunigung, die das Motordrehmoment
repräsentiert,
in Abhängigkeit
von Lambda-Werten bei einem typischen Motor; und
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4 ein Flussdiagramm, das
das erfindungsgemäße Verfahren
darstellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In 1 bezeichnet die Bezugszahl 10 allgemein
einen Verbrennungsmotor, auf den das erfindungsgemäße Verfahren
angewendet werden soll. Auf bekannte Art und Weise weist der Verbrennungsmotor
mehrere Zylinder 12 auf, die mit einer Kurbelwelle 13 zusammenwirken.
Dem Motor wird Luft über einen
Luftansaugkanal 14 zugeführt. Eine Drosselklappe 16 reguliert
die Menge der Luft, die in den Motor eintritt. Hinter der Drosselklappe 16,
in der Strömungsrichtung
der eintretenden Luft gesehen, wird von einer oder mehreren Einspritzdüsen 18 Kraftstoff abgegeben
und mit der Luft vermischt. Die Verbrennung des Luft-Kraftstoff Gemisches
in den Zylindern 12 erzeugt Abgase, die durch ein Auspuffrohr 20 an einer
Lambda-Sonde 22 vorbei und durch einen Abgaskatalysator 24 hindurch
in die Atmosphäre
abgeleitet werden. Der Motor wird von einer elektronischen Steuerung
(ECU) 26 gesteuert. Die ECU empfängt Signale von der Drosselklappe 16 und
von Sensoren, die verschiedene Parameter des Motors überwachen.
Solche Sensoren sind zum Beispiel die Lambda-Sonde 22,
ein Wassertemperatursensor 28, ein Kurbelwellendrehzahlsensor 30 und
ein Ansaugdrucksensor 32. Auf der Grundlage der Signale,
die die ECU von den verschiedenen Sensoren empfängt, steuert die ECU die Menge
des Kraftstoffs, der durch die eine oder die mehreren Einspritzdüsen 18 einzuspritzen
ist.
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2 ist ein Diagramm mit einer
Aufzeichnung des Lambda-Wertes in Abhängigkeit von der Zeit unmittelbar
nach dem Kaltstart eines Motors. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung bedeutet „Kaltstart", dass die Anfangstemperatur
des Motors einen Wert hat, bei dem die Lambda-Sonde ihre Arbeitstemperatur
noch nicht erreicht hat. Die Luftzahl Lambda wird ermittelt, indem
der Wert des tatsächlichen
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
durch den Wert des stöchiometrischen
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
dividiert wird. Wenn der Lambda-Wert größer als 1 ist, läuft der
Motor mit einem mageren Gemisch. Wenn der Lambda-Wert geringer als
1 ist, läuft
der Motor mit einem fetten Gemisch. Die durchgezogene Linie in 2 zeigt die Lambda-Schwankung
bei einem typischen Motor, auf den das erfindungsgemäße Verfahren
nicht angewendet wird. Um also Schwankungen der Kraftstoffqualität auszugleichen
und auch bei hohen Belastungen des Motors, zum Beispiel durch die
Pumpe einer Klimaanlage oder die Pumpe einer Servolenkung, eine
hohe Laufkultur des Motors zu gewährleisten, wird dem Motor anfänglich ein
fettes Gemisch zugeführt.
Im Zuge der Erwärmung
des Motors wird das Luft-Kraftstoff-Gemisch allmählich magerer, bis ein von
der Lambda-Sonde gesendetes Signal empfangen wird und der Lambda-Wert
bei ca. 1 gehalten werden kann.
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Die
gestrichelte Linie in 2 zeigt
schematisch die Schwankung des Lambda-Wertes bei einem Motor, auf den das
erfindungsgemäße Verfahren
angewendet wird. Auf eine Art und Weise, die im Folgenden noch ausführlicher
beschrieben wird, wird der Motor so gesteuert, dass der Lambda-Wert schneller
auf eine Größe von ca.
1 gebracht wird.
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Ein
Grundprinzip der Erfindung besteht darin, dass der Druck, der während der
Verbrennung eines Luft-Kraftstoff-Gemisches auf einen Kolben in
einem Zylinder ausgeübt
wird, bei Lambda-Werten des Luft-Kraftstoff-Gemisches von weniger
als ca. 1 im Wesentlichen konstant ist, während er im Wesentlichen umgekehrt
proportional zum Lambda-Wert ist, wenn letzterer größer als
ca. 1 ist. Wenn man die Reibungsverluste außer Acht lässt, so ist das durch einen
Motor erzeugte Drehmoment ein Maß für den auf die Kolben ausgeübten Druck.
Somit ist das durch einen Motor erzeugte Drehmoment bei Lambda-Werten
von weniger als ca. 1 im Wesentlichen konstant, während es
im Wesentlichen umgekehrt proportional zum Lambda-Wert ist, wenn
letzterer größer als
ca. 1 ist. Der Wert des Drehmoments kann bestimmt werden, indem
die Drehzahl v der Kurbelwelle des Motors zu zwei Zeitpunkten während mindestens
eines Teils eines Arbeitshubs eines der Zylinder des Motors gemessen
wird, um einen Drehbeschleunigungswert zu erhalten. Wenn der gemessene
Drehbeschleunigungswert in Wechselbeziehung zum Drehmoment gebracht
wird, entsteht eine Kurve, wie sie in 3 zu
sehen ist. 3 zeigt also,
dass das durch einen Motor erzeugte Drehmoment bei Lambda-Werten von
weniger als 1, wenn also ein Motor mit einem fetten Gemisch läuft, im
Wesentlichen konstant ist. Dagegen nimmt das Drehmoment des Motors
mit zunehmender Abmagerung des Luft-Kraftstoff-Gemisches im Wesentlichen linear ab,
wenn der Lambda-Wert größer als
1 ist, ein Motor also mit einem mageren Gemisch läuft.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im Folgenden beschrieben, wobei die Drehbeschleunigung der
Kurbelwelle während
des Arbeitshubs eines Zylinders als ein Parameter verwendet wird,
der den Druck im Zylinder während
der Verbrennung widerspiegelt. Es kann jedoch auch jeder andere
geeignete Parameter verwendet werden. So ist es zum Beispiel möglich, die
Verbrennungskammern aller Zylinder mit jeweils einem Drucksensor
auszurüsten
und mögliche
Druckschwankungen, die durch den Drucksensor registriert werden,
zur Einstellung des Lambda-Wertes auf nachfolgende Zylinder zu verwenden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die folgenden wesentlichen Schritte:
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Zuerst
wird die Drehbeschleunigung der Kurbelwelle 13 des Motors 10 während mindestens
eines Teils eines Arbeitshubs mindestens eines ersten Zylinders 12 gemessen,
um einen ersten Drehbeschleunigungswert zu erhalten. Der Drehbeschleunigungswert
kann zum Beispiel durch Vergleichen der bei 48 Grad und 60 Grad
nach dem oberen Totpunkt gemessenen Drehzahlen der Kurbelwelle bestimmt werden.
Dann wird in einen zweiten Zylinder ein Luft-Kraftstoff-Gemisch
mit einem zweiten, typischerweise über dem ersten Lambda-Wert
liegenden Lambda-Wert eingeleitet, um einen Arbeitshub des zweiten
Zylinders herbeizuführen.
Der zweite Zylinder erhält,
mit anderen Worten, ein magereres Gemisch als der erste Zylinder.
Anschließend
wird die Drehbeschleunigung der Kurbelwelle 13 während mindestens
eines Teils des Arbeitshubs des zweiten Zylinders gemessen, um einen
zweiten Drehbeschleunigungswert zu erhalten. Dieser zweite Drehbeschleunigungswert
wird mit dem ersten Drehbeschleunigungswert verglichen, um einen
Drehbeschleunigungsvergleichswert zu erhalten. Auf der Grundlage
des Drehbeschleunigungsvergleichswertes wird der Lambda-Wert des
Luft-Kraftstoff-Gemisches auf einen nachfolgenden Zylinder eingestellt.
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Da
ein Motor während
des Betriebs zyklischen Schwankungen unterliegen kann, sollte der zweite
Zylinder ein wesentlich magereres Gemisch als der erste Zylinder
erhalten, da sonst nicht bestimmt werden könnte, ob eine Schwankung der Drehbeschleunigung
der Kurbelwelle durch eine zyklische Schwankung oder eine Abmagerung
des Gemisches verursacht wurde. Der zweite Lambda-Wert, also der
Lambda-Wert des eingeleiteten Luft-Kraftstoff-Gemisches, sollte
daher um 10 bis 100%, vorzugsweise um 20 bis 80% und noch günstiger
um 30 bis 60% über
dem ersten Lambda-Wert liegen. Die tatsächliche Differenz zwischen
dem ersten und dem zweiten Lambda-Wert hängt von den tatsächlichen Betriebsbedingungen
des Motors ab, zu denen zum Beispiel die Motortemperatur und Kraftstoffwandfilmeffekte
in einem Zylinder zählen.
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Auf
der Grundlage des Drehbeschleunigungsvergleichswertes kann einer
von drei Schlüssen
gezogen werden. Diese werden in 3 durch die
Linien a, b und c dargestellt.
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Hinsichtlich
Linie a repräsentieren
der Punkt a1 die Drehbeschleunigung der
Kurbelwelle bei der Ausführung
eines Arbeitshubs durch den ersten Zylinder nach der Einleitung
eines Luft-Kraftstoff-Gemisches mit dem ersten Lambda-Wert in den ersten
Zylinder und der Punkt a2 die Drehbeschleunigung
der Kurbelwelle bei der Ausführung
eines Arbeitshubs durch den zweiten Zylinder nach der Einleitung
eines Luft-Kraftstoff-Gemisches mit dem zweiten Lambda-Wert in den
zweiten Zylinder. Da die Werte von a1 und
a2 im Wesentlichen gleich sind, also der
Drehbeschleunigungsvergleichswert im Wesentlichen Null beträgt, kann
der Schluss gezogen werden, dass der Motor mit einem fetten Gemisch
läuft,
das weiter abgemagert werden kann. Aufgrund von normalen zyklischen
Schwankungen während
des Betriebs eines Motors ist davon auszugehen, dass der Drehbeschleunigungsvergleichswert
wahrscheinlich niemals genau Null betragen wird. Der Ausdruck „im Wesentlichen
Null" bedeutet also,
dass alle Differenzen zwischen den Werten von a1 und
a2 normalen zyklischen Schwankungen zugeschrieben
werden können.
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Bei
einem hohen Drehbeschleunigungsvergleichswert (zum Beispiel Δc) kann der
Schluss gezogen werden, dass die Drehbeschleunigung der Kurbelwelle
beim zweiten Lambda-Wert c2 wesentlich geringer
als beim ersten Lambda-Wert c1 und daher
der zweite Lambda-Wert zu hoch ist, was bedeutet, dass der Motor
beim zweiten Lambda-Wert mit einem zu mageren Gemisch läuft und
der Wert c1 für den weiteren Betrieb des
Motors der geeignetere Lambda-Wert ist.
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Die
dritte Möglichkeit
wird durch die Linie b in 3 dargestellt.
Hier ist der Drehbeschleunigungsvergleichswert Δb geringer als Δc. Das ist
ein Zeichen dafür,
dass der Grad der Abmagerung des Gemisches beim Übergang vom ersten Lambda-Wert
b1 zum zweiten Lambda-Wert b2 für den optimalen
Betrieb des Motors zu groß ist
und somit anschließend ein
dritter Lambda-Wert, der geringfügig
unter dem zweiten Lambda-Wert b2 liegt,
verwendet werden sollte. Die ECU des Motors kann vorteilhafterweise mit
einer Matrix versehen werden, aus der dritte Lambda-Werte in Abhängigkeit
vom gemessenen Drehbeschleunigungsvergleichswert ausgelesen werden
können.
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4 stellt in Form eines Flussdiagramms das
erfindungsgemäße Verfahren
dar. Der Kasten 34 repräsentiert
den Schritt des Beginns des Berechnungszyklus zur Bestimmung eines
geeigneten Lambda-Wertes des in den Motor einzuleitenden Luft-Kraftstoff-Gemisches.
Zur Vermeidung eines Wandfilmeffektes, bei dem unverbrannter Kraftstoff die
Zylinderwände
beschichtet, ist es von Vorteil, wenn der Berechnungszyklus zuerst
für einen
Zylinder durchgeführt
werden kann, der nach dem Anlassen des Motors erst noch einen Arbeitshub
ausführen muss.
Sobald mindestens ein Zylinder gezündet hat, wird die Drehbeschleunigung
der Kurbelwelle gemessen (Kasten 36), um einen ersten Drehbeschleunigungswert
zu erhalten. Im Schritt gemäß Kasten 38 bestimmt
die ECU des Motors, ob hinsichtlich der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens günstige Bedingungen
herrschen. Wenn der Motor zum Beispiel Fehlzündungen hat, weil in einem
Zylinder der Verdichtungsdruck abgefallen ist, kann es von Vorteil
sein, mit der Abmagerung des Luft-Kraftstoff-Gemisches einige Sekunden
zu warten. Wenn die ECU feststellt, dass die Bedingungen ungünstig sind,
wird zum nächsten
Zyklus übergegangen
(Kasten 40).
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Wenn
die ECU feststellt, dass der Berechnungszyklus eingeleitet werden
kann, muss sie bestimmen, ob der jeweilige Zylinder gegenwärtig in
der Lage ist, mit einem Luft-Kraftstoff-Gemisch mit geändertem
Lambda-Wert versorgt zu werden (Kasten 42). Wenn der Zylinder
dazu nicht in der Lage ist, liegt das möglicherweise daran, dass er
gerade einen Arbeitshub ausführt
und die Drehbeschleunigung der Kurbelwelle gerade gemessen wird
(Kästen 44 und 46).
Wenn die ECU feststellt, dass der jeweilige Zylinder in der Lage
ist, mit einem Luft-Kraftstoff-Gemisch
mit geändertem
Lambda-Wert versorgt zu werden, wird dieser Schritt durchgeführt (Kasten 48).
Da in einem Viertaktmotor die Kurbelwelle zwei Umdrehungen pro Zyklus
ausführen
muss, muss mit der Bestimmung der Kurbelwellenbeschleunigung als
Ergebnis der Änderung
des Lambda-Wertes gewartet werden, bis der jeweilige Zylinder seinen
Ansaugtakt und seinen Verdichtungstakt vollendet hat. Diese Verzögerung erfolgt
im Schritt gemäß Kasten 44.
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Wenn
der jeweilige Zylinder seinen Ansaugtakt und seinen Verdichtungstakt
vollendet hat, kann die Drehbeschleunigung der Kurbelwelle während mindestens
eines Teils des Arbeitshubs zur Bestimmung eines zweiten Drehbeschleunigungswertes
gemessen werden, um damit dann einen Drehbeschleunigungsvergleichswert Δaccel zu
bestimmen (Kasten 46). Auf der Grundlage des erhaltenen
Wertes Δaccel
ermittelt die ECU die Höhe
des nachfolgenden Lambda-Wertes
(Kasten 50). Im Schritt gemäß Kasten 52 wird dann
das Luft-Kraftstoff-Gemisch
für alle
Zylinder auf diesen nachfolgenden Lambda-Wert eingestellt. Anschließend wird
ein neuer Bezugswert (Kasten 54) für Lambda für den nachfolgenden Berechnungszyklus,
der mit dem Schritt gemäß Kasten 40 beginnt,
berechnet.
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Das
oben beschriebene Verfahren kann wiederholt werden, bis die ECU
ein Betätigungssignal von
der Lambda-Sonde erhält.
Dieses Signal wird im Schritt gemäß Kasten 38 berücksichtigt.
Das Verfahren kann aber auch ablaufen, wenn die Lambda-Sonde in
Funktion ist. In diesem Fall kann das an jeden Zylinder zu liefernde
Gemisch eingestellt und die Wirkung dieser Einstellung zur Gewährleistung
der Versorgung jedes Zylinders mit einem optimalen Luft-Kraftstoff-Gemisch gemessen
werden, wobei diese optimale Versorgung dann hinsichtlich jedes Zylinders
von Abweichungen der Fertigungstoleranzen zwischen Zylindern und
Einspritzdüsen
unberührt
bleibt. Während
eines solchen Verfahrens muss der zweite Lambda-Wert nicht notwendigerweise
größer als
der erste Lambda-Wert
sein. Es muss nur eine hinreichend große Differenz zwischen den Werten
gewährleistet
werden, um sicher zu sein, dass die gemessenen Werte außerhalb
jenes Bereiches liegen, dessen Werte aufgrund der zyklischen Schwankungen
während
des normalen Betriebs des Motors erwartet werden können.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen und in
den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsformen beschränkt, sondern
kann innerhalb des Schutzbereiches der beigefügten Ansprüche variiert werden.
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Beschriftung
der Zeichnungen
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3
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ACCEL
steht für
acceleration und bedeutet Beschleunigung.
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4
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Yes
steht für
Ja und No steht für
Nein.
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- 34
- Beginn
des Berechnungszyklus
- 36
- Messung
der Drehbeschleunigung der Kurbelwelle
- 38
- Ermittlung
möglich?
- 40
- Nächster Zyklus
- 42
- Abmagerung „Ein"?
- 44
- Ermittlung „Ein"?
- 46
- Bestimmung
von Δaccel
- 48
- Änderung
des Gemisches
- 50
- Ermittlung
des neuen Lambda-Wertes
- 52
- Einstellung
des Gemisches auf alle Zylinder
- 54
- Berechnung
eines neuen Bezugswertes